Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Eowyn


Eowyns erste Reaktion bestand darin, dass ihr die Kinnlade hinunter klappte. Die Frage schien sie damit mehr, als nur aus dem Konzept zu bringen. Aber Dinge wie Glück? ian hatte die Erfahrung gemacht, dass es Unterscheide darin gab, ob man sich in eiern Beziehung befand in der man sich liebte und man glücklich war, oder ob man sich in eiern Beziehung befand, in der man sich liebte, aber trotz allem nicht glücklich war. Liebe und Glück waren zwei unterschiedliche Dinge. Tahiri und er - da waren Zeiten gewesen, in denen sie sicher nicht glücklich mit ihm gewesen war. Die Zeiten, in denen sein Verhalten so unmöglich gewesen war, dass sie ihm mehrfach mit Trennung gedroht hatte. Sie hatte ihn geliebt aber glücklich war sie nicht immer mit ihm gewesen. Liebe allein reichte einfach nicht, auch wenn sie eine ganze Menge Dinge zudeckte und das wichtigste war: Es gehörte einiges mehr dazu eine gute Beziehung zu führen. Situationen wie die vor drei Tagen, waren, wenn sie sich häuften sicher kein Garant für Glück.

Sie schloss den Mund wieder, griff nach seinen Händen, ihr Blick eindringlich und ernst. Durch ihn wusste sie überhaupt erst wieder was glücklich sein war? Erst war Ians Lächeln verhalten, bis Eowyn konkret wurde, die Frage eindeutig beantwortete und ihm über die Wange strich. Da wurde Ians Lächeln groß und gerührt und er konnte nicht anders, als sie an sich, in seine Arme zu ziehen. "Das soll auch so bleiben," flüsterte er. "Dafür will und werde ich sorgen." Dieses Gespräch oder eher die Erkenntnisse daraus, waren hilfreich; ein kleiner Schlüssel.

War Eowyns Kinn eben nach unten gewandert, wanderten ihre Brauen jetzt beide schnurstracks in die Höhe. Nach einem sehr ungläubigen Blick, begann sie in schallendes Gelächter auszubrechen. Leicht irritiert, konnte Ian gar nicht, als mit einzustimmen, wenn ihm sich der Grund, weshalb sie lachte, auch nicht erschloss. Riuen war der letzte, um den er sich Sorgen machte musste? Ians Brauen wanderten eher zur Mitte seiner Stirn, weil er noch immer nicht begriff. Der Chiss war eher damit beschäftigt, anderen Frauen hinterher zu sehen? Irgendetwas schien Ian wohl nicht mitbekommen zu haben. Prüde, asketische Jedi? Wenn Ian bis eben noch irgendwie belustigt war, schlich sich jetzt etwas anderes ein, vor allem als sie meinte, dass sie vor dem anderen sicher war. "Hat er irgendetwas getan?" Jetzt klang da keine Eifersucht mit, sondern Sorge. "Ist er dir zu nahe gekommen?" Ian konnte sich kaum vorstellen, dass Riuen sich an Eowyn herangemacht hatte, aber nur weil er sich das nicht vorstellen konnte, hieß das nicht, dass es unmöglich war. Ians Beruhigung erfolgte erst, als Eowyn das dementieren konnte. "Manchmal ist er ein ziemlicher Idiot. Wenn er etwas dummes zu dir gesagt hat und ich mit ihm reden soll..." Dann würde Ian es sicher tun, denn Riuen musste klar sein, dass er Eowyn mit Respekt zu behandeln hatte und das es dem Chiss daran manchmal fehlte, war Ian längst aufgefallen.

Schließlich fiel auch Ians Blick lachend auf Eowyns Handtuch, dass kaum noch etwas von ihr bedeckte. "Ich weiß nicht, ob ich zulassen möchte, dass uns irgendjemand außerhalb der eigenen vier Wände nackt sieht. Dein Einwand ist zwar durchaus richtig, aber...", Ian lachte erneut, "ich will unseren Ruf nicht gänzlich ignorieren." So folgte er ihr, nahm auf dem Weg die verlorene Kleidung von vorhin mit und zog sich danach ebenfalls etwas an, um mit Eowyn erneut die Trainingsräume aufzusuchen. Dort angelangt setzte sie sich erwartungsvoll auf den Boden, Ian sich ihr gegenüber.
"Es ist im Prinzip beinahe die gleiche Technik, wie eine Trance. Der Unterschied besteht darin, dass du sie nicht auf dich selbst, sondern auf jemand anderen anwendest. Nicht bis zum äußersten getrieben ist diese Technik gut geeignet, um Gegner außer Gefecht zu setzen. Alle Körperfunktionen zu verlangsamen kann hilfreich sein. Einen Gegner motorisch zu verlangsamen ist gut, in vielen Situationen. Ihn in Ohnmacht zu versetzen ist ein weiterer Schritt, ihn kurz handlungsunfähig machen... Es ist nicht einfach und es kann sehr gefährlich sein. Aber wir werden es nicht übertreiben. Außer," ein kleiner Scherz, "du willst mich schnell loswerden." Wie sie vorgehen wollten, war eine gute, eine berechtigte Frage. "Entweder ich mache es an mir vor und du spürst mit... oder ich ich zeige dir im Ansatz was ich meine, indem ich Einfluss auf dich nehme." Er würde ihr die Wahl lassen.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum - mit Eowyn
 
Coruscant- Turbo-Lift in die unteren Ebenen- mit Nono

Der Harch sah sie fragend an, als sie ihm die komische Frage nach seiner Tasche stellte. Wahrscheinlich hatte er sich noch nie vorgestellt, seine Tasche zu sein. Wenn man so drüber nachdachte, war das eigentlich mal eine lustige Idee. Naja, wie dem auch sei. Alicia drückte die Taste, die die Macht ihr gewiesen hatte und schon sausten sie nach unten. Das Licht nahm schnell ab. Schon 10 Stockwerke tiefer stammte die Hauptbeleuchtung nicht von der Sonne sondern von Scheinwerfern. Und dadurch gab es auch genug Schatten, in denen sich zwielichtige Gestalten herumtrieben. Alicia war zunächst darauf gefasst gewesen, dass sie Nono vor diesen Wesen würde beschützen müssen, doch gerade in diesem Umfeld wirkte ein Spinnenwesen wie er noch Angsteinflössender. Viele, die ihn sahen, ergriffen die Flucht. Es war wahrscheinlicher, dass jemand den Anwärter aus Angst erschoss, als das jemand versuchen würde, sie auszurauben. Der Nachteil war, dass eine Angst-Reaktion wesentlich plötzlicher kommen würde als ein Überfall. Darum lies sich die Jedi in die Macht fallen, um ein solches Ereignis möglichst früh vorrauszuahnen. Ein grosser Begleiter wie Nono war schliesslich etwas schwieriger zu verteidigen als etwas Kleines, dass sich komplett hinter der doch sehr zierlichen Jedi verstecken konnte. Die Angriffsfläche war einfach viel grösser und Alicia war sich ihrer Bewusst wie eine Zielscheibe, die sie hinter sich her zog. Dennoch war ihr Schritt leicht und sie selbst zuversichtlich. Sie hatte schon andere Situationen gemeistert. Voll auf die Gefühle konzentriert, die um sie herum wabberten wie Bodennebel, schenkte sie einzelnen Individuen kaum Beachtung. Überraschung, Neugier, Abneigung,Angst, Argwohn...diese Empfindungen waren allgegenwärtig und richteten sich meistens gegen Nono. Wahrscheinlich war Alicia so unscheinbar vor dem grossen Geschöpf, dass sie den meisten garnicht auffiel. Darum war sie überrascht, als jemand plötzlich ihren Namen rief. Alicia richtete ihren Focus auf die Person, die ihr jetzt entgegen kam.

"Tyris?"

fragte sie überrascht. Nur Sekunden später hob sie beschwichtigend die Hände.

"Keine Panik. Das hier ist Nono. Er ist ein Harch und Padawan-Anwärter. Wie gefährlich er ist, kann ich dir zwar nicht sagen, aber er hat sich bisher gut benommen. "

Dann lächelte auch sie den Mann an und umarmte ihn herzlich.

"Schön, dich wiederzusehen. Aber sag mal, was machst du denn auf dem verseuchten Coruscant und dann auch noch hier untern? Und wie siehst du aus? Hast du dich geprügelt?"

Sein Haar war zerstrubbelt und auch wenn er seinen Anzug glatt gestrichen hatte, so war er doch an einigen typischen Stellen - vor allem im Kragen-Bereich- zerknittert. An seinem Hals waren Rötungen, als wär er gewürgt worden. All das erfasste Alicia in einer Sekunde, was seine Antwort eigentlich überflüssig machte.

"Brauchst du einen Heiler? Ich kann dich mitnehmen in den Tempel. Irgendwer hat bestimmt Zeit, sich deinen Hals mal anzugucken. Ne Kehlkopf-Quetschung soll nicht so lustig sein. "

Dann sah sie aber Nono an, der sich hinter ihr in höflicher Distanz aufhielt.

"Aber vorher müssen wir seine Tasche wiederfinden. Er hat seine ID und alle wichtigen Papiere darin und sie ist ihm vor dem Tempel von der Plattform gefallen. "

Sie zuckte mit den Schultern und sah eine Gruppe von Gestalten an, die sie einen Moment gemustert hatten. Wahrscheinlicher konnten sie- wenn sie die Tasche nicht fanden- die Papiere des Harch hier auch einfach fälschen lassen. Absurder Gedanke, aber zur Not sicher ne Idee.

Coruscant- Untere Ebenen- Durchgangsstrasse- mit Nono und Tyris
 
.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.


Elise gab sich empört und Markus wusste nicht, ob sich dies auf Dengar, Anakin oder alles zusammen bezog. Trotzdem hatte sie sich im Griff. Sie hatte dazu gelernt, da war er sich sicher, denn noch kurz vor ihrem Ritterschlag wäre sie komplett ausgeflippt, wie man nur so handeln konnte im Jedi-Orden und warum man derartige Personen überhaupt noch willkommen heißt. Stattdessen versuchte sie ihre Gedanken nun in angemessene Worte zu fassen. Sie sagte, es wäre schwer zu begreifen und nannte schließlich - wahrscheinlich eher ungewollt, wenn er ihr kurzes Stocken bewerten wollte - einen Namen oder eher Spitznamen. Ihre Gefühle und Zweifel galten also einem gewissen Jay, was Markus überhaupt nichts sagte. Er sprach niemandem mit Spitznamen an. Nicht einmal Elise, obwohl diese oftmals Eli genannt wurde, wie er während ihrer Padawanzeit heraushören konnte.

"Du hast Recht. Diese Fähigkeit bringt nur Zerstörung, allerdings gibt es eben nicht wenige Jedi, die in ihrer Vergangenheit in sehr schwierige Situationen gerieten. Vielleicht geht es deinem ..."


Freund? Sollte er ihn so nennen? Oder doch beim Namen? Nein, Markus blieb neutral.

"... Bekannten so. Viele Sith-Lords sind nahezu unbesiegbar, wenn man in einen Zweikampf mit ihnen rutscht. Es ist kaum zu beschreiben..."

Trotzdem versuchte er es.

"Man denkt stark genug zu sein, bis sie eine Bombe platzen lassen, einen überraschen..."

Der Jedi-Meister lehnte sich etwas zurück griff nach seinem Hemd und zog es nur soweit empor, dass Elise die Narbe quer über seinen Bauch sehen konnte.

"Ein Laserschwert. Nur ein paar Zentimeter tiefer und du hättest einen anderen Meister bekommen."

Das Hemd wurde wieder hinuntergezogen und glatt gestrichen, ehe der Jedi-Wächter weiterredete.

"Es sind Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden, nicht nur Zweikämpfe mit Sith. Auch andere Vorfälle. Manche verändern diese paar Sekunden. Man entscheidet sich zu leben und sucht nach Möglichkeiten, nie wieder so einen Moment erleben zu müssen. Ich schätze dieses Vorhaben bringt einen auch dazu, die Grenzen verschwimmen zu lassen. Es sind Entscheidungen, die jeder für sich trifft. Ich für meinen Teil habe beschlossen künftig nicht mehr zu blind in einen Kampf zu gehen, habe aber trotzdem vergeben. Die Narbe stammt aus einem Kampf mit Xi'la - ich glaube, ich habe dir von ihr erzählt."


Die Sith, die sie gefangen genommen und nach Corellia gebracht hatten. Markus war damals ein Padawan gewesen und hatte einen riesen Streit mit Chesara gehabt, als er Xi'la zu beaufsichtigen hatte und ihr einfach die Fesseln abgenommen hatte. Er hatte sie kennen gelernt. Hatte ihr Vertrauen geschenkt.
Elise versicherte ihm, dass sie sich nach dem Gespräch mit ihm bereits besser fühlte. Es beruhigte ihn allerdings zusätzlich, dass sie noch offen mit dem Jedi-Rat darüber sprechen wollte. Sie war auf dem richtigen Weg. Sie war eine bekennende Jedi und sie würde noch vieles in ihrem Leben erreichen, dessen war er sich sicher.
"Wer hat euch dieses Verständnis gelehrt? Rätin Syonette?", fragte sie ihn schließlich und er schüttelte den Kopf.

"Ich denke, diesen Weg müssen wir selbst finden. Erfahrung und Selbstreflexion sind dabei ein wichtiges Gut. Und nicht zu vergessen: Hinzunehmen, wenn man etwas nicht mehr ändern kann."


.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian

Verblüfft sah Eowyn Ian an. Der Kerl hatte wirklich immer wieder das Talent, sie zu überraschen - bitte?! Wie kam er denn jetzt auf diesen abstrusen Gedanken?! Bei allen Märkten, nein! Die Vorstellung, dass Riuen ihr zu nahe kam, obwohl sie es ablehnte, war doch irgendwie völlig absurd. Wie kommst du darauf? Zugegeben, sie war ziemlich verwirrt. Woraus hatte Ian dann das geschlossen? Riuen mag eventuell ein Frauenheld sein, aber er hat genug Damen im Umfeld, die sich freiwillig auf ihn einlassen würden. Warum auch immer. Aber manchmal wollten eben auch Jedi ihren Spaß, und wenn es nur ums Aussehen ging... nun ja, dann konnte Riuen punkten. Das mit dem Charakter war eine andere Sache. Jetzt kam Ian aber dem eigentlichen Grund des Lachanfalles gefährlich nahe, und Eowyn schüttelte entschieden den Kopf. Nein. So weit käme es noch... Sie legte beruhigend ihre Hand auf seinen Arm. Alles gut, Ian. Wenn das der Fall wäre, so würde ich das doch selbst erledigen können. Keine Lüge. Sie konnte es selbst erledigen. Indem sie ihn aus ihrem Leben warf, zumindest so weit es Kontakt nur mit ihnen beiden anging.

Welchen Ruf?, fragte sie hingegen spöttisch über ihre Schulter hinweg, als sie zurück ins Schlafquartier liefen. Den, das bravste Paar des Ordens zu sein, oder wie? Du hast Recht, den müssen wir uns unbedingt bewahren - also lieber Kleidung. Bei der sie zögerte - Jedi-Kleidung oder das ihr angenehmere Trainingsoutfit? Schlussendlich überzeugte ersteres - sie musste sich schlicht daran gewöhnen.


Im Trainingsraum setzte Ian sich ihr gegenüber, und Eowyn hörte aufmerksam zu. Die gleiche Technik wie die Trance - richtig, das gleiche Gespräch hatten sie ja quasi schon umgekehrt geführt, als Eowyn Ian in der Tiefschlaftrance unterrichtet hatte. Und auch der Unterschied war nicht so groß - sie konnte die Technik in gewissem Maße ja auch auf andere anwenden, wenn diese sich nicht sträubten und Kontakt bestand. Morichro aber war vermutlich wesentlich destruktiver, grober - theoretisch war es dem Einsetzenden wohl meist egal, wie sich der Gegner danach fühlte.
Sie warf Ian einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu und sagte nichts weiter zu seinem Witz. Scherzkeks. Als ob es nicht schlimm genug war, dass sie hier schon wieder mit potentiell tödlichen Techniken agierten, wenn sie nicht aufpassten. Dann schüttelte sie den Kopf.

Nein, mach es bei mir. Ich... sollte es aktiv selber spüren, ich denke, dann ist der Lerneffekt größer. Aber bevor du anfängst - was ich noch nicht so ganz verstehe, wo genau liegt der Unterschied zur Trance? Wie nehme ich Einfluss, so ganz ohne Körperkontakt - und wie überwinde ich die natürlichen Grenzen der anderen Person? Den Widerstand? Mit schlichter, purer Gewalt? Ganz zu schweigen von der Konzentration, dergleichen zum Beispiel mitten in einem Kampf anzuwenden, aber so weit war sie wohl noch lange nicht.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Ian
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Nebbra lächelte.

"Natürlich darf man das. Der Rat ist keine Diktatur. Wenn mir ein Auftrag nicht gefällt, kann ich ihn natürlich auch ablehnen, und man kann auch durchaus seine Meinung sagen. Wir sind nicht das Imperium oder die Sith."

Auch wenn Nebbra nicht sicher war, ob und was Mino überhaupt wusste über die Sith. Aber falls sie hier blieb, würde sie das vermutlich schnell herausfinden.
Ihr Beispiel schien zumindest halbwegs klar gemacht zu haben, worauf die Elomin hinauswollte. Man sah in der Regel nur das, was man nicht hatte, selten das, was man hatte. Was auch nicht ganz falsch war, die meisten Lebewesen brauchten einen gewissen Antrieb, ein gewisses Ziel, auf das sie hinarbeiten konnten. Trotzdem war es immer einfach, anderen vorzuwerfen, dass sie zu wenig taten und sich selbst dabei zu vergessen.
Nebbra nickte.

"Richtig. Und es ist nur natürlich, dass man meist sich selbst wählt, wenn es ums Überleben geht. Das liegt den meisten von uns im Blut. Allenfalls entscheidet man sich für die, die man liebt - aber für gänzlich Fremde? Ich finde auch durchaus, dass man das nicht erwarten darf. Jedes Lebewesen hat das Recht auf ein angenehmes Leben, natürlich, aber unsere Welt ist leider keine Utopie."

Schön wäre es - aber davon musste man sich verabschieden.

"Du hast durchaus Recht - wer viel hat, sollte auch mehr teilen. Aber auch das ist schwer zu beurteilen. Hilfe ist nicht gleich Hilfe, und nicht jede Hilfe nutzt etwas. Manche sind frustriert, wenn ihre Hilfe gefordert wird ohne Dankbarkeit zu erfahren, oder wenn ihre Hilfe nicht dazu führt, dass sich etwas ändert. Manche wollen auch widerum nicht, dass ihnen geholfen wird. Es ist ein komplexes Thema, und klügere Köpfe als ich sind daran gescheitert."

Sie lächelte.

"Es ist gut, du hast mich nicht beleidigt. Ich verstehe deine Ansichten und auch deinen Frust. Daher ist es aber manchmal wichtig, dass zwei Seiten miteinander reden - um einander noch besser zu verstehen."

Mino bedankte sich auf ihre Art für die Zeit mit Nebbra, und die Elomin lächelte und neigte leicht den Kopf. Dass Mino jetzt zum ersten Mal ansprach, ein Straßenkind zu sein - was Nebbra schon längst vermutet hatte - sprach hoffentlich dafür, dass sie ihr Vertrauen nicht komplett verloren hatte.

"Wie schon gesagt, ohne deine Hilfe hätte ich viel Zeit verloren. Und ich habe ja genug zum Essen da, warum dann nicht teilen. Es gibt tatsächlich viele gute Lebewesen da draußen - leider sind die schlechten aber umso lauter und auffälliger."

Sie zwinkerte dem Mädchen zu - im Prinzip hatten sie dadurch den Bogen zu ihrem sonstigen Gespräch wieder geschlossen.
Jetzt wurde es aber langsam wirklich Zeit, nach dem Ergebnis zu sehen, Mino war sicher schon bis zum Zerreißen gespannt, was das anging. Sie wäre es zumindest in dieser Situation, dachte sich Nebbra. Wenn sich einem plötzlich in einer solchen Situation eine Chance auftat... Nebbra hoffte zutiefst, dass sie der Menschin nicht zu viel Hoffnungen gemacht hatte.
Sie griff nach dem Gerät und las die Zahlen ab, als ein kleines Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Ihr Instinkt hatte sie nicht getrogen.

"Du hast das Potential, das lässt sich nicht leugnen."

Sie ließ Mino eine Weile Zeit, um sich mit dieser Neuigkeit zu beschäftigen - ihr ganzes Leben hatte sich heute vermutlich auf den Kopf gestellt. Dann aber fuhr sie fort.

"Wenn du möchtest, dann steht es dir frei, dem Orden als Anwärterin beizutreten. Ich würde mich freuen, wenn du diesen Schritt gehen würdest - wir brauchen dringend junge, frische Geister wie deinen."

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Gärten, Nebbra mit Lianna (alias Mino)
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Gänge- mit Radan, Ikarus und anderen

Die Reaktion seines Vaters war komisch. Sehr komisch. Er tat so, als als hätte Ty garnichts gesagt und stellte seine Fragen einfach nochmal. Dabei hatte Ty doch gesagt, dass seine Mutter nicht hier war und hatte ihm sogar seine Tasche gezeigt, in der sich noch mindestens Essen für zwei Tage befanden. War das ein Spiel oder gehörte er etwa zu den Erwachsenen, die Kindern aus Prinzip nicht zuhörten? Vielleicht war er auch einfach müde und konnte im Moment nicht zuhören? Oder zu hungrig? Das war es! Sein Vater hatte ja gesagt, dass er dringend was zu essen brauchte. Ty schloss seine Tasche, atmete tief durch, und nickte.


„Ist gut. Lass uns in die Kantine gehen.“

Ty nahm seinen Vater an die Hand und zog ihn hinter sich her in die Kantine.

„Ich muss aber nicht schon wieder essen, oder? Kann ich einfach was trinken?“

Aber zunächst brauchten sie einen schönen Sitzplatz, nicht wahr? Ty liess seinen Blick durch die Kantine schweifen. Der Tisch, an dem er vorher gesessen hatte, war jetzt belegt. An einem anderen Tisch sah er aber eine vertraute Gestalt. Aber ...was machte Leela denn da? Schlief sie mitten in der Kantine?

„Dad? Bringst du mir nen Saft mit? Das da ist Leela und ich glaube nicht, dass sie geplant hat mitten in der Kantine zu schlafen.“

Damit machte sich der Junge auf dem Weg zu der Frau, der er vorhin auch als erstes begegnet war. Zunächst mal setzte er sich neben sie und starrte sie eine Weile lang an. Bei seiner Mutter funktionierte das meistens, aber Leela schlief so tief, dass sie wohl wirklich nichts mitbekam.

„Hey, Leela.“

sprach Ty sie zunächst leise an. Jedoch half das auch nichts. Wie konnte man nur mitten am Tag so tief schlafen? Der Junge legte ihr eine Hand auf die Schulter, schüttelte sie leicht und versuchte es noch einmal.

„Leeeelaaaa. Hast du kein Bett?“

Diesmal hatte er sie etwas lauter angesprochen. Wenn das nichts half, würde er wohl ein Glas Wasser holen müssen, um es ihr über den Kopf zu kippen.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Leela-in der Nähe: Radan, Ikarus und andere
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli

'Schwierige Situationen?' War es eine für JK in diesem Moment nicht anders lösbare Situation? Hatte er keinen anderen Ausweg gesehen, als die Macht, die er im Begriff war nutzen zu können, anwendete? Diese Sicht trug weiter zu der Erklärung bei, die Markus aufbaute. Es klang plausibel, doch der bittere Nachgeschmack des Eindrucks blieb. Und dieser Eindruck war prägend. So prägend, dass sie sich nicht besser zu helfen wusste, als die Thematik mit ihrem Jedi-Mentor zu erläutern. Die Ritterin rieb sich das Kinn. War sie an dem Punkt, an dem sie nur noch nach Argumenten suchte, um ihre Ansicht zu untermauern? Wollte sie die Diskussion um jeden Preis gewinnen, um ihre Meinung zum Stand der Dinge zu festigen? Ihren Meister für ihre Ansicht gewinnen? Oder verteidigte sie hier konservative Werte ein wenig zu sehr? Elise hielt an dem fest, was ihr Meister zuvor sagte. Jeder Jedi hat seine eigene Interpretation.

"Vielleicht ist er tatsächlich in einer für ihn ausweglosen Lage gewesen. Doch bekämpft man normalerweise Feuer mit Feuer?"

Was danach passierte erwartete die Jedi nicht. Der Corellianer hatte zwar schon einmal von seiner Verletzung gesprochen, glaubte Elise, doch gesehen hatte sie die Narbe noch nie. Erstaunt begutachtete sie die leichte Wulst auf den Bauch des Wächters.

"Ich bin froh, dass es nicht so gekommen ist."

Bestärkte sie als Antwort auf die Meisterfrage und lächelte. Markus speicherte noch einmal aus, was er damals erlebt hatte als er noch ein Padawan war. als er auf Xi'la aufpasste. Und noch ein Gegenbeispiel für die Ritterin, der Wächter legte sich wirklich mächtig ins Zeug!
Sofort musste sie wieder daran denken, dass sie diesem Ian bei Meisterin El'mireth begegnet war. Doch nicht nur da. Später war der Überläufer, wie Elise ihn gedanklich gern nannte, wieder auf die Ritterin getroffen. Keine schöne Begegnung, die ihr aber durchaus zu denken gab. Mark hatte seinen Teil dazu beigetragen seiner Schülerin zumindest einen Hauch von Toleranz einzubläuen. Sie respektierte die Mitglieder des Ordens und mittlerweile auch ihre Gäste, auch wenn sie die Entscheidung in diesem speziellen Fall auf keinen Fall begrüßte.

"Ja, daran kann ich mich erinnern. Eine bemerkenswerte Entscheidung. Aus welchem Impuls heraus habt ihr sie damals befreit?"

Das interessierte die Ex-Schülerin nun wirklich. War es Mitleid? Neugierde? Abenteuerlust?

"Aber es hätte auch nach hinten losgehen können."

Stellte sie trocken fest.

"Der Spruch wäre die Gelegenheit gewesen anzustoßen."

Lachte sie und verschränkte die Arme auf die Antwort ihrer letzten Frage.

"Ich finde die Hilfestellung für diese Selbstfindung eigentlich ganz hilfreich."

Ein ernst gemeinter, sanfter Applaus folgte. Während sie den Applaus gab, dachte sie darüber nach wie sie eines Tages einmal die Ausbildung eines Schülers gestalten würde. Doch so wirklich kam sie zu keinem Ergebnis. Sie war versucht ihren Meister diesbezüglich weiter auszuquetschen, doch er legte gerade selber offen, was so wichtig war. Selbsterkenntnis. Hätte sie damit den Stil ihres Meisters kopiert? Wahrscheinlich. Nein, das wollte sie nicht. Und obwohl sie erst später verstand, warum er so war wie er war, würde sie es einfach auf sich zu kommen lassen. Kein Plan. Kein Weisheitenbashing.

"Versteht mich nicht falsch. Aber obwohl ich mich am Anfang ein wenig wie eine Ausgestoßene gefühlt habe, bewundere ich eure Art und den Verlauf meiner Ausbildung."

Ein Kompliment mit einem Hauch Kritik folgte. Sicher etwas, was ein Meister mit dem Rang von Mark nicht sonderlich oft von jemandem bekam, der ihm eigentlich rangtechinsch unterlegen war. Doch irgendwie empfand sie es durch den Verlauf der durchaus emotionalen Diskussion und die für Elise große Hilfestellung als richtig.

"Ich fühle mich gewappnet für das, was kommt."

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Eowyn

Ian konnte nicht verhindern, dass er auf den Boden blicken musste, als Eowyn ihn fragte, wie er auf die Idee kam, dass Riuen irh nachgestellt haben konnte. Sicher war das nicht schmeichelhaft, so über den Chiss zu denken, der doch so etwas wie ein Freund geworden war. Aber Ian wusste, wie subtil diese ...
Dinge funktionieren konnte. Er hatte sie beobachtet, mehr oder weniger, bei seinen Eltern. Damals, als Kind hatte er nicht sagen können, was komisch gewesen war, aber heute wusste er alldem viel eher einen Namen zu geben. Etwas freiwllig über sich ergehen zu lassen, um schlimmeres zu vermeiden. Überhaupt keine eigene Entscheidung mehr treffen zu können, weil man kaum etwas fühlte. Wie freiwllig war das dann noch? Und dann war da Tahiri und jener verhängnisvolel Tag, an dem er zu spät gekommen und zu viel gesehen hatte... Ihn fröstelte, als der Gedanek kommen wollte udn Ian schob ihn weit, weit weg, als er zu Eowyn aufblickte, alles weglächelte und "Keine Ahnung, ziemlich dämlich, was?", sagte.

Umso besser war es, als sie nicht nur den Raum und damit das Thema, sondern das komplette Setting wechselten.
Wie sich die Trance von Morichro unterschied? Ian strich sich über den Nacken
, ein sicheres Zeichen dafür, dass er sich unwohl zu fühlen begann. "Während eien Trance dazu dient zu regenerieren, ist Morichro, bis zum Äußersten getrieben, das komplette Gegenteil davon. Es geht nicht um Erholung, sondern um Zerstörung. Du wendest die Trance in der Regel auf dich an. Morichro hingegen in der Regel auf andere." Morichro war, wenn man es in der Extremfor anwandte äußerst brutal. Seinen Gegener in einen leicht katatonischen Zustand zu versetzen war das eine. Dessen Herz stillsetehen zu lassen etwas anderes. Aber selbst das. Morichro erlaubte so viel Einfluss auf einen Körper zu nehmen, dass bleibende Schäden zurückbleiben konnten. "Ich habe es nie derart extrem auf andere angewandt. Aber oft und stark auf mich." Ob er es sagte, um sich ein wenig zu distanzieren, oder um Eowyn die Scheu davor zu nehmen? Der Dunkelhaarieg war sich selbst nicht sicher.
"Ja, mit Gewalt," war dann aber die ehrlcihste Antwort, die er ihr nicht vorenthalten und die er nicht mit vielen Worten schmücken wollte. "Trance funktioniert, wenn sich der andere drauf einlässt. Morichro ist ein Überbgriff." Einer, der auf Bastion vielleicht notwendig werden konnte. Vielleicht war Morichro was das Potenzial der Eiwnirkung betraf, mit einem Machtbruch zu vergleichen Viel eher mit Lebensentzug, aber das konnte er kaum als Beispiel anführen. "Es ist, ähnlich, als würdest du jemanden kurz in der Macht blenden. Auch hier wirkst du ein, ohne das es dein Gegner will." Was mehr war, als einen Bruchpunkt zu finden und dort anzusetzen. Aber damit war die Frage, des wie längst nicht beantwportet. "Du machst es. Ohne dabei Rücksicht zu nehmen ob dein Gegener das will. Wie eien erzwungene Trance. Kennst du Malacia oder Lähmung? Dem ist es ähnlich." Ian überlegte kurz, wie er das besser erklären sollte, aber da war keine Erklärung. "Es erfodert Konzentration, vor allem, wenn du deinem Gegener nicht dauerhaft schaden willst und weil es das tut, empfehle ich, es bei Herstellen einer Ohnmacht zu lassen. Oder den Gegener in der Bewegung erstarren zu lassen um dir Zeit für etwas anderes zu verschaffen." Es ging nicht darum, dafür zu sorgen, dass das Gheirn oder das Herzen Schaden nahm - auch das war möglich. "Das Gute ist, dass die Grenzen nicht fließend sind. Du spürst genau, wie weit du gehen kannst. Und ich glaube nicht, dass es dir außer Kontrolle geraten würde. Vor allem nicht, wenn es dir eigenmtlich zuwider ist. " Ob ihr das an Erklärung reichte? "Du weißt, dass wir das nicht lernen müssen? Wir können uns auch auf Malacia beschränken." Warum klang es, als wäre Morichro eine rein gefährliche, eine zwingend dunkle Technik?
"
Als ich Alisah in eine Ohnmacht versetzt habe, als wir zusammen um ihr Leben gekämpft haben, war es Morichro." Und es war nicht das einzige Mal, dass er es in Beisein Eowyns eingesetzt hatte. "Auf Va'art, als ich kaum etwas gegessen habe, im Schiff, als es abstürzte und die Luft so voller Rauch war... Es ist oft Morichro gewesen, dass mir geholfen oder mir mein Leben gerettet hat. Es kann wie eine sanfte Narkose sein. Eine große Hilfe. Es ist unheimlich hilfreich, um sich Gegener vom Hals zu schaffen, auch ohne ihnen zu schaden. Ein ohnmächtiger Gegner kann schließlich nichts mehr tun. Einer, der erstarrt auch nicht."

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Eowyn
 
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[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine]Leela, Radan, Ikarus und andere

Die alten Mauern von Kaveri Manor ragten dunkel im Morgennebel vor Leela auf und Leela behielt eisern den Blick von dem vom Feuer völlig zerstörten Nordflügel abgewandt, während sie sich in ihrem Gleiter näherte. Sie wollte weder die schwarzen Mauerreste, noch die verkohlten Balken sehen - das Skelett ihres Elternhauses. Der Teil, den sie nicht mehr betrat, der nicht mehr dazu gehörte. Die Schatten unter den hohen Bäumen wirkten feindselig und die weite Öffnung des Gleiterhangars wie ein Schlund, der sie zu verschlingen drohte. Als sie hinein flog, wurde der Hangar nicht wie sonst automatisch erhellt. Es blieb dunkel und nur die Scheinwerfer ihres Gefährts stachen mit weißen Kegeln Löcher in die Finsternis. Die Stille, die sie auf dem Weg in den ersten Stock begleitete, wurde nur unterbrochen, wenn einer von Fridas Servicedroiden auf klackenden Spinnenbeine vorbei krabbelte. Langsam wich die Dunkelheit grauem Dämmerlicht, das durch die hohen, schmalen Fenster ins Treppenhaus fiel und als Leela auf der Galerie ankam, die einst die beiden Gebäudeteile miteinander verband und in der die surrealen Bilder ihres Vaters hingen, war es bereits so hell, dass sie auf künstliches Licht verzichtete, um sie zu betrachten.

Ranjit Kaveri hatte nur wenige seiner Werke verkauft - die eigenartigen und beunruhigenden Bilder trafen nur selten den Geschmack eines Käufers. Also hingen sie hier, in dem langen Gang, der einmal quer durch das Hauptgebäude führte. Leela schritt die Reihe ab, ließ den Blick über die vertrauten Szenen schweifen und erstarrte: Inmitten der Jahrzehnte alten Gemälde hing ein neues Bild. So neu, dass die dick aufgetragene Farbe noch feucht schimmerte. Sie erkannte den Stil ihres Vaters, aber nicht das Motiv. Metallisch glänzende, graue Formen... eine Stadt, die sich bis zum ebenso grauen Horizont hinzog. Zwischen den großen Mond, der darüber hing und den höchsten Spitzen der abweisend wirkenden Gebäude hatte sich eine große, dunkelrote Wolke geschoben, aus der schwere Tropfen fielen ...oder viel mehr herausrannen. Denn die Farbe der Wolke war so flüssig, dass sie - noch während Leela hinsah - über deren Konturen und die der Gebäude lief. Unwillkürlich streckte sie die Hände nach dem Bild aus, nur um sie erschrocken wieder zurückzuziehen: Sie waren in Rot getaucht. Bis zu den Ellenbogen waren sie feucht und klebrig.


"Der Heiler hat die blutigsten Hände."
hörte Leela Edwards emotionslose Stimme hinter sich.

Fassungslos und bestürzt drehte sie sich - die tropfenden Hände weit von sich weghaltend - zu ihm um. Edward lächelte ungerührt, während sich sein Gesicht bewegte, verformte und zerfloß. Der Geruch von Asche und Rauch drang in Leelas Nase und ihr Innerstes gefror vor Angst, als sie feststellte, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Erst als sich eine Hand um ihre Schulter legte, das Gesicht zu einer neuen Form gerann und die Augen, in die sie blickte nun nicht mehr grün, sondern hell und trotz der Flammen, die sich darin spiegelten, kalt wie Liannas Winterhimmel waren, beruhigte sich ihr rasender Herzschlag. Der Griff um ihre Schulter wurde fester. Jemand rief nach ihr und die Stimme war die des Mannes, der sie hielt, änderte dann jedoch die Tonhöhe und klang plötzlich wie... Ty? Wie kam Ty in ihren Traum?



„Leeeelaaaa. Hast du kein Bett?“

[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine]Leela, Radan, Ikarus und andere
 
.:: Coruscant | Jeditempel | Saal der Tausend Quellen | Jedi-Meisterin Cosima Al'taria (NPC) mit Gaya ::.

Gaya beobachtete das Tun der Meisterin genau. Es war eine Angewohnheit der Togruta, Personen zu analysieren und zu beobachten. Die meisten fühlten sich durch den recht monotonen, aber keineswegs gleichgültigen, Blick unwohl. Doch die Padawan achtete nicht darauf was andere sagten. Denn es gibt keine Probleme sondern nur Lösungen, weshalb die Togruta es bevorzugte wenn man sie sachlich und direkt auf etwas anstieß, denn so konnte man die Lösung herbeirufen. Allem anderen hat Gaya Schallklappen zu gewendet.

"Die Freude liegt ganz meinerseits."

Entgegnete Gaya der Meisterin. Diese schien, den Kernplanet Coruscant, nicht sehr zu favorisieren. Zwar hatte Gaya keine Ahnung wo die ältere Dame vorher stationierr war, aber der Grund für ihr hiersein musste wohl der schreckliche Virus sein. Doch Virus konnte man es nicht nennen. Eher Parasit. Was er mit den Personen anstellte, war unnormal und wahrlich, abschreckend. Jedoch wollte sich, JK's Schülerin nicht länger mit dem Virus in Gedanken verlieren, denn sie studiert ihn so oder so auf der Medi-Station.

"Nun, ich warte auf meinen Meister, deshalb sitze ich hier. Aber ich genieße die Stille und den Platz zum denken. Denn wir nehmen uns zu wenig Platz um wahrhaftig denken zu können."

Die Padawan kam, je nachdem welche Aufträge sie bekam, und wie viel Zeit ihr blieb, jeden Abend hier her um ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. Meditieren tat Gaya dann doch liebet in ihrem Quartier. Sie fand das Lob der Meisterin irgendwie, komisch. Für Gaya war es normal jeden Tag zu trainieren. Und auch wenn sie vielleicht alleine trainierte. Man kann auch viel von sich selbst lernen, auch wenn die 29. Jährige es genoss von ihrem Meister unterwiesen zu werden. Denn so wie Gaya fand war ein enges Band zwischen Schüler und Meister wichtig und essentiell, und JK und Gaya hatten so ein Band.

"Ich danke euch für euer Lob, Meisterin, jedoch, ist die Theleoathie Kunst, schwer zu lehren weshalb ich es ein wenig auf meine eigene Art und weise meistere. Jedoch habe ich nur den Raum mit der Macht begutachtet. Ein wahrlich faszinierender Zweck für die Anwendung der Macht. Vielseitig einetzbar."

Floss ihre Lippen hinunter, nachdem sie aufstand und sich respektgebührend sowie dankend verneigte. Nachdem sie ihr Haupt wieder hoch richtete, spürte sie ihre Meister bereits kommen. Seine Aura, ist wie ein Wirbelwind. Viele Emotionen durchstreifen seinen Körper, eine stärker als die andere, und doch keine genauestens erkennbar. Eines erkannte Gaya aber, und zwar verdrengung. Doch wollte die Padawan ihren Meister nicht vor einer anderen Meisterin damit konfrontieren.

"Ich grüße euch Meister. Diese nette Meisterin leistete mir Gesellschaft, während ihr mit...Meisterin Elise? unterwegs wart"

Grüßte Gaya ihn thelepatisch von der Ferne. Ob der Kel'Dor nun wirklich mit der Ritterin unterwegs war, wusste Gaya nicht genau, aber zu vermuten war es. Aber es ging die Padawan nebenbei bemerkt auch nichts an.. Als er nah genug stand, verneigte sie sich. Und er schoss sofortigst ein Lob auf Gaya zu, was ihre theleoatischen Fähigkeiten anging, und dem war Gaya dankbar und auch dieses nahm sie verbeugend an. Natürlich fiel die reservierte Fassade der Togruta ein klein wenig da sie ein lächeln auf den Lippen hatte, dieses wurde aber wieder zu ihrer normalen Form.

"Eure Verspätung ist nicht erwähnenswert, immerhin seid Ihr der Meister, Meister Jay."

Gaya war interessiert daran was die beiden sehr weit fortgeschrittenen Jedi besprechen würden.

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Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine:mit Leela-in der Nähe Radan,Ikarus und andere

Die eine Frage blieb nach seiner erfolglosen Weck-Aktion: Wie konnte man tagsüber so tief schlafen? Leela hatte im Schlaf gegrummelt, als er sie an der Schulter gerüttelt hatte. Aber kein Auge war auch nur ein Millimeter aufgegangen.

"Unglaublich"

sagte Ty und stemmte die Hände in die Hüfte. Was sollte er denn jetzt tun? Wirklich das Wasser holen? Er sah sich kurz um. Am Nebentisch sass ein Jedi, der ihn und Leela neugierig beobachtete. Der Junge sah das nichtmenschliche Wesen einen Moment lang an, zuckte dann mit den Schultern und ging zu einem Kühltresen, in denen Wasserkrüge in Eis standen. Daneben fanden sich frische Gläser. Eins davon füllte Ty mit dem Wasser und kehrte dann zu Leela zurück. Ein paar Mal wanderte sein Blick zwischen dem Wasserglas und der schlafenden Frau hin und her. Eigentlich war es ja schon fast gemein. Naja, streng genommen war es gemeint, nicht nur fast. Vielleicht war es weniger gemein, wenn er ihr nicht alles angoss? Er stellte sich so hin, dass er in Sicherheit war, wenn Leela sich erschrecken sollte. Noch ein letzter Atemzug und der Junge begann, den Inhalt des Glases langsam über Leelas Kopf zu giessen. Die ersten Tropfen perlten unwirksam an den Haaren der Frau ab, doch dann fing das angefeuchtete Haar an, das Wasser durchzulassen und etwas vom Wasser lief Leela sogar ins Gesicht.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine:mit Leela-in der Nähe Radan,Ikarus und andere
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Ian

Kurz sah Eowyn Ian noch in die Augen. Sein Lächeln war nicht echt, das erkannte sie sofort, und "keine Ahnung" hieß in dem Fall eher "ich will nicht darüber sprechen". Der Gedanke war absurd, aber irgendwo war er hergekommen. Doch wenn Ian das nicht wollte, dann würde sie ihn nicht drängen. Seine Entscheidung - es schien ihm auch eher unangenehm zu sein, und so lächelte Eowyn nur ziemlich schief. Ich hoffe, du lässt ihn diesen Gedanken nicht hören. Das würde Riuen nun so gar nicht gefallen, und so wenig sie ihn mochte - DAS hatte er nicht verdient.


Im Trainingsraum wandte sie sich ganz und gar Ians Antworten zu. Zerstörung. Nun ja, so viel hatte sie ja schon gewusst - eigentlich. Ian hatte zwischen den Zeilen genug erzählt. Er schien aber sofort in eine Art Verteidigungshaltung zu kommen - versicherte ihr, dass
er es nie so genutzt hatte. Als ob das nun noch einen Unterschied machte... er war nun mal ein Sith gewesen. Es würden, gerade auf Bastion, womöglich noch viele Dinge aufkommen, die er einmal getan hatte. Es gefiel Eowyn ganz und gar nicht, aber was sollte sie tun? Sie liebte den Ian, der jetzt vor ihr saß, und dergleichen musste sie ausblenden in solchen Situationen - sie ignorierte diesen Satz.
Viel wichtiger war es, wie sie konkret vorgehen musste, und Ians Antwort darauf schmeckte ihr ebenfalls nicht.
Das habe ich befürchtet, murmelte sie. Morichro war nun einmal eine harte Technik - was hatte sie anderes erwartet? Eine Blendung, nur mit wesentlich brutaleren Folgen, je nach Anwendung. Und das genaue "wie" gefiel ihr erst Recht nicht. Es einfach machen. Ohne Rücksicht. Fantastisch. Sie war eine Schatten - aber sie war auch immer noch eine Jedi... Ian verglich es mit einre Lähmung, und ja, vielleicht hatte es Gemeinsamkeiten. Doch eine Lähmung, sie war eher... äußerlich. Und auch sie beherrschte Eowyn nicht gut - denn sie war dennoch ein Eingriff, etwas, das ihr nicht behagte. Morichro hingegen... klang ganz anders. Wesentlich brutaler. Gerade, weil Ian betonte, dass es auch Konzentration benötigte, um den Gegner nicht mehr zu schaden als gewünscht... eine Ohnmacht klang ja nicht schlecht, aber bis sie bis dahin kam... Dass es konkrete Grenzen gab, das empfand Eowyn tatsächlich als Erleichterung. Das hatte sie tatsächlich nicht geahnt und es war zumindest eine Sache, dass sie genau spüren würde, wie weit sie ging.

Ian schien jetzt zum ersten Mal wirklich zu realisieren, was er eigentlich von ihr verlangte und stellte in Aussicht, es auch bleiben zu lassen. Eine Möglichkeit, die Eowyn nur allzu gerne ergriffen hätte, und erst mal erwiderte sie nichts darauf, denn Ian fuhr fort, zählte die positiven Aspekte von Morichro auf. Morichro... alleine der Name klang... hart. Falsch. Es konnte eine Hilfe sein, für sich selbst, auch für die anderen, die sie daruch nicht zwingend umbringen musste... Sie hasste es. Niemals würde sie dergleichen lernen, wenn nicht mehrere Faktoren zusammenkämen - es war Ian, der es ihr zeigte. Bastion stand bevor. Und Ian hielt es für notwendig und sinnvoll... oder?
Du denkst, dass es sinnvoll sein wird, oder? Eowyn sah ihn an, versuchte in seinem Gesicht zu lesen, wie sinnvoll. Sinnvoll und hilfreich? Ich... Sie holte tief Luft. In mir wehrt sich einiges dagegen. Keiner, den ich kenne, beherrscht diese Technik. Keiner. Es ist... brutal. Sie schüttelte den Kopf. Ich kann hart sein, wenn es sein muss. Aber... so? Sie schloss kurz die Augen. Wem machte sie hier etwas vor? Ian hielt es für hilfreich und sinnig, also blieb ihr nichts anderes übrig. Kurz fragte sie sich, wie Ian diese Technik gelernt hatte - vermutlich hatte er nicht gerade seine geliebte Alisah vor sich gehabt, sondern eher ein paar nichtsahnende Jünger, aber das gehörte nicht hier her. Aber gut. Ich habe keine Wahl, richtig? Eowyn sah Ian wieder an. Dann leg los. Zeig es mir. Wenn, dann wollte sie es allerdings richtig lernen - einfach würde sie es ihm nicht machen und sich so gut wehren, wie sie nur konnte. Das hier war kein Spiel. Das hier war todernst. Eowyn war nur froh, dass Ian ein Meister in dieser Technik war und sie nicht versehentlich umbringen würde...

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Ian

Ian zuckte entschuldigend mit den Schultern, als Eowyn meinte, befürchtet zu haben, dass diese Technik nicht ohne Gewalt einzusetzen war. Bloß... welche Technik war das nicht? Ein Lichtschwertkampf war, wenn man so wollte, ein ebenso gewaltvoller Akt, wie es ein Machtstoß war. Man nutze etwas, eine Waffe, eine Technik, was auch immer, um eine andere Person zu beeinflussen. Damit ging es immer darum, mit dem eigenen Handeln das eines anderes zu beeinflussen - ohne ihn zu fragen.
Dennoch, es schien Eowyn minimal zu erleichtern, dass die Übergänge der Technik nicht fließend waren und sie deutlich erkennen würde, wann sie aufzuhören hatte. Das war mit anderen Techniken, wie Rage ganz anders. Morichro war, wenn er genauer darüber nachdachte, keine schlechte oder böse Technik. Ja, sie konnte destruktiv sein und vernichtend. Aber das waren nur Teilaspekte, keine Grundpfeiler. Machtblitze waren da anders. Ian kannte keine Form, in der sie keine fürchterlichen Schmerzen zufügten. Morichro konnte schmerzlos eingesetzt werden.

"Sehr hilfreich und sehr sinnvoll," bestätigte er seine eigenen Worte noch mal. "Und einen kennst du," grinste er schief, als sie behauptete niemanden zu kennen, der Morichro anwandte. Brutal... Das Wort gefiel Ian schon weniger. "So lange dein Ziel beim Einsatz nicht Grausamkeit ist, oder du völlig rücksichtslos vorgehst, ist Morichro wahrscheinlich so brutal wie jede andere Technik, die dazu führen kann, dem Gegner Schmerz zuzuführen", gab Ian zu bedenken, ohne dabei einen belehrenden Unterton zu haben. "Ich werde dir nicht beibringen dabei Grausamkeit als Komponente oder überhaupt zu verwenden. Aber ich kann dir leider nicht ersparen, damit umgehen zu müssen, dass du etwas tust, was deinem Gegner nicht gefallen wird." Was auch gar nicht seine Aufgabe war. "Wie gesagt, du entscheidest, wie hart du vorgehst und auf einer Skala mit mindestens zehn Zahlen gibt es eine menge Möglichkeiten." Dann gab Eowyn den Startschuss und Ian nickte. Die Frage war, wie genau er vorgehen sollte. langsam und schleichend, damit Eowyn bewusst wurde, wie subtil diese Technik eingesetzt werden konnte und wie schwer ein Gegner es hatte, wenn er zu spät erkannte? Wie eine Narkose, gegen die man sich nicht zu wehren vermochte, war es auch mit Morichro. Schneller und weniger subtil eingesetzt war Morichro ebenfalls effektiv. Allerdings gab man dem Gegner hier anders zu verstehen, dass man ihn gerade in der Hand hatte.
"Das wichtigste ist, den Körper deines Gegner genau zu erspüren. Seine Konstitution zu erfassen. Als würdest du einschätzen, ob er hell oder dunkel ist, eine Gefahr oder kein Problem darstellt." Noch während Ian sprach begann er, versuchte, dünne Fäden zu spinnen so unbemerkt und langsam wie möglich Einfluss auf Eowyn zu nehmen. Nicht auf ihr Herz, nicht auf ihren Kopf, sondern im viel kleineren. Der Sauerstofftransport funktionierte über die Blutkörperchen. Sie waren es, die den Sauerstoff an sich banden und transportierten. Gaben sie diese Sauerstoff ab, verteilten ihn. Mit Morichro hatte man die Möglichkeit, diesen Vorgang so stark zu verlangsamen, dass die Organe versagten oder Schaden nahmen. Allerdings war dieser Einsatz brutal und wenig subtil. Leicht zu spüren. Man konnte sich aber auch einfach damit zufrieden geben, seinen Gegner dadurch leicht müde zu machen...
Wusste das Gegenüber nicht, dass man überhaupt Einfluss nahm, weil man feinfühlig genug war, war genau das der erste, vielleicht entscheidende Faktor. Wie sich gegen etwas wehren, dass man überhaupt nicht bemerkte?


Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsräume, mit Eowyn
 
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Coruscant- Jedi-Tempel , in den Gärten, Nebbra und Lianna

Sie lauschte Nebbras Worten und stimmte ihr in Gedanken zu.
So sehr unterschieden sich die Meinungen der beiden Frauen nicht und Lianna hatte nicht das Gefühl, noch etwas am Gespräch hinzufügen zu müssen. Der Moment des Friedens, der Ruhe und Nachdenklichkeit verflog und sie war damit einverstanden. Dieser kleine Moment im Garten, auf der Bank mit Nebbra und der Diskussion war vorbei, sie ließ ihn los um etwas Neuem Platz zu machen.

Denn nun regte sich doch etwas Neugier in ihr, die sich wie eine große Welle in ihrem Inneren ausbreitete und nichts unberührt ließ. Aber ihre Intuition, der Fels in dieser stürmischen Brandung, flüsterte der jungen Frau zu, dass sie nicht aufgeregt sein musste. Denn ihr Bauch schien die Antwort schon zu kennen, bevor Nebbra es ihr mitteilte.

Die nächsten Sätze ließen den Stein aber dennoch etwas wackeln.

Es stand ihr frei, dem Jedi-Orden beizutreten.

Aber wollte sie das denn?

Sie war bisher auch ohne Jedi sehr gut klar gekommen.

Gut, Lianna und ihre Mutter standen weit unten in der sozialen Gesellschaft, aber die junge Frau hatte noch nie mit ihrem Schicksal in den unteren Ebenen gehadert. Immer hatten die Zwei eine Lösung für Probleme gefunden, sie waren erfindungsreich und hatten ihren eigenen sozialen Kreis gefunden.
Wenn Lianna nun allerdings bei den Jedi war, würde sich alles ändern.
Sie müssten sich von ihren Bekannten und Freunden verabschieden, und nicht jeder würde sich für sie freuen. Freundschaften waren schließlich nicht bedingungslos oder frei von Eifersucht. Lianna hatte früh gelernt, dass meist nett scheinende Humanoide nicht lange zögerten, einen zu verraten, wenn sie für sich plausible Gründe fanden, es gab nur zwei oder drei Personen, denen sie etwas anvertrauen würde.

Sie würden mehr Nahrungsmittel haben, bessere Kleidung. Ein besseres Zimmer..

- 'Hatte die Elomin nicht gesagt, dass Jedi keine Familie haben?' fiel es ihr siedend heiß wieder ein.

Müsste sie sich dann nicht auch von ihrer Mutter trennen? Wer würde dann für sie sorgen? Ohne Lianna wäre sie in den unteren Ebenen ein gefundenes Fressen. Wenn keiner mehr Geld oder Essen besorgen würde, würde sie verhungern und der Bar-Besitzer würde sie vor die Tür setzen. Auch wenn Zita sich an die Erblindung gewöhnt hatte, würde sie in einer fremden Umgebung untergehen, jeder würde sie ausnutzen und wer weiß, wo sie dann hinkäme, wenn sie nicht auf der Straße sterben würde.
Vor ihrem inneren Auge flackerten Bilder von Gewalt und Demütigung auf.
Das Mädchen hatte schon öfter gesehen, wie jemand zu Tode geprügelt wurde, nur wegen eines alten Stücks Brot oder einer gammeligen Frucht. Krankheiten wanderten schnell umher, wenn man sich nicht von den armen Kreaturen fernhielt. Selbst der alte Mann, von dem sie vorhin noch mit netten Worten sprach, würde nichts für ihre Mutter ohne eine Gegenleistung tun.
Und so, wie sie den momentanen geistigen Zustand ihrer Mutter einschätzte, würde sie selbst auch nichts tun, um sich am Leben zu erhalten.
Allein schon die Gedanken und Bilder, die sich in ihr auftaten, gaben ihr ein Stich ins Herz.

Lianna würde nicht zulassen, dass ihrer Mutter etwas passierte, niemals. Selbst, wenn ihr dafür eine Möglichkeit durch die Finger rinnen würde, die ihr Leben um so vieles besser machte.

Sie schloss für einen Moment die Augen, holte tief Luft.
Dann stand sie auf und strich ihre Kleidung glatt, bevor sie sich zu Nebbra umwandte.

"Danke, dass du dich so nett um mich gekümmert und mir diese Chance aufgezeigt hast. Aber ohne meine Mutter gehe ich nirgendwohin. Und wenn es wirklich so ist, dass die Jedi ihren Familien Leb wohl sagen, um den Orden beizutreten, dann werden sich unsere Wege hier wieder trennen. Mach's gut und pass auf dich auf, Nebbra."

Ihre Stimme klang fest und sicher bei ihren Worten, auch wenn sie sich so fühlte, als ob ein Sturm in ihrem Inneren herrschte. Sie musste sich zusammenreißen, um Nebbra nicht zu zeigen, wie leid es ihr tat, die helfende Hand nicht zu ergreifen. Das hatte sie nun davon, wenn sie sich auf etwas Neues einließ, freute - es brachte nur Kummer. Trotzdem war sie sich ihrer Entscheidung sicher.

Und dankbar, dass sie diesen Weg gezeigt bekommen hatte.
Dieser Geburtstag hatte sich unauslöschbar in ihren Erinnerungen eingebrannt, auch wenn es nur eine einzige Begegnung war, die diesen Tag so besonders machte.

Sie verbeugte sich kurz, so wie Nebbra es auf dem Markt getan hatte. Ihr schien das dort albern und unnötig, hatte aber das Gefühl, dass es genau das ausdrückte, was sie nicht mit Worten wiederspiegeln konnte.

Kurz danach drehte sie sich um und fing an, sich von der Bank, von Nebbra und von dem Chancenfenster zu entfernen.

Coruscant- Jedi-Tempel , in den Gärten, Nebbra und Lianna
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine]Leela, Radan, Ikarus und andere


"Leela"

Ty... Ty hatte nach ihr gerufen...

Leela kämpfte gegen den dicken, schwarzen Rauch, der ihr die Sicht versperrte, hinter ihr krachte ein brennender Balken funkensprühend zu Boden und sie machte einen Satz zur Seite: Dorthin, wo etwas ein Loch in die Hauswand gerissen hatte...

...kühle Nachtluft drang von dort und eine kleine Gestalt entfernte sich schnell...

"Leela"

...über die Trümmer ihres Zuhauses nach draussen stolpernd, folgte sie dem Schemen in die Nacht. Asche hatte sich in einer dichten weißen Schicht über den ansteigenden Hang hinter dem brennenden Haus gelegt und die weg eilende Gestalt hob sich schwarz und mit einem Mal viel größer davor ab. Ihr war kalt, aber Leela wußte, nur sie konnte dem Schatten folgen...

"Leela"

...etwas tropfte auf ihr Haar, rann kühl über ihre Stirn... vor ihr - das war nicht Ty. Sie wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. Der Junge war ganz nahe, aber bevor sie die Hand nach ihm ausstreckte, sah sie zu dem Schemen auf dem Hügel zurück: Da war nichts mehr. Für einen Augenblick überkam sie eine eigentümliche, schwere Traurigkeit... aber dann lag da diese kleine Hand in ihrer und sie konnte nicht anders, als mit Ty zu gehen...


...das brennende Heim verblasste und immer noch lief etwas kühles, feuchtes über ihre Stirn. Dr. Kaveri wischte es beiläufig zur Seite und setzte sich blinzelnd auf. Für einen langen Moment versuchte sie die Umgebung einzuordnen. Das war weder ihr Schlafzimmer, noch ihr Bereitschaftsraum im Kaveri Medical... erst nach einiger Zeit kamen ihr die Ereignisse ihres ersten Tages im Jeditempel wieder in den Sinn... Kantine... Ty... Sie sah sich um: Ja, da stand er. In einiger Entfernung, etwas betreten dreinschauend... ein wenig schuldbewußt glaubte sie. Nun ja.

"Ty, mein Sonnenschein...", begann sie schwach - der Traum spukte noch durch ihre Gedanken. Jedesmal, wenn sie ihn träumte, schien sie ihn ein wenig schwerer abschütteln zu können. "...was machst du hier? Hast du deinen Vater gefunden?"

Die junge Ärztin strich sich geistesabwesend wieder durch die Haare. Woher kam diese Feuchtigkeit? Es brauchte eine ganze Weile bis sie den Zusammenhang zwischen dem Glas in Tys Hand und ihren nassen Haaren herstellte... Hatte er sie mit einem Guß kalten Wassers geweckt? Leela lächelte abwesend: Auf dem Tisch vor ihr stand noch ein Becher Caf. Natürlich kalt. Wie lange hatte sie geschlafen? Wie lange hatte sie in diesem vermaledeiten Traum festgehangen? Es lag noch Arbeit vor ihr. Was nur als eine kurze Pause geplant war, war unversehens länger geworden. Höchste Zeit, ins Labor zurückzukehren.

"Danke, dass du mich geweckt hast, Ty." meinte die dunkelhaarige Liannerin ernst. "Aber ich muß jetzt gehen. Brauchst du noch etwas? Kann ich noch etwas für dich tun, bevor ich mich wieder an die Arbeit mache?"


[Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine]Leela, Radan, Ikarus und andere
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-bei Leela- in der Nähe: Radan,Ikarus und andere

Endlich hatte sein Bemühen Erfolg und Leela öffnete langsam die Augen. Halb erwartete Ty, jetzt was zu hören zu bekommen, weil er ihr das Wasser über den Kopf gegossen hatte. Aber immerhin war nur ein halbes Glas nötig gewesen. Zu seiner Überraschung schien Leela garnicht sauer zu sein, also stellte er das Glas auf den Tisch und setzte sich zu ihr.

"Ja, ich hab ihn gefunden. Da hinten ist er. Der Grosse, mit den braunen Haaren. Er bringt mir dann was zu trinken mit. "

Sein Blick fiel auf das halbe Glas Wasser, das noch übrig war und er trank erstmal davon.

"Er ist hungrig und kann deswegen schon garnicht mehr richtig zuhören. Drum sind wir wieder hier. "

Er lächelte Leela an und legte den Kopf schief.

"Tut mir leid, dass ich dich nass gemacht hab.Aber sag mal, wo warst du denn? Ich hab dich gerufen und du hast garnicht reagiert. Erst, als ich dir das Wasser über den Kopf gegossen hab, bist du aufgewacht."

Gut, seine Mutter hatte ihm auch schon gesagt, dass er schlafen konnte wie ein Stein. Aber mitten in der Kantine? Leela kündigte inzwischen an, wieder zur Arbeit zu müssen.

"Du solltest ins Bett gehen, nicht zur Arbeit."

Wenn sie so müde war, würde sie eh nicht gut arbeiten können. Ty kannte das von der Schule. Vor allem Mathe in der ersten Stunde war besonders gemein.

"Wo arbeitest du denn? Ich könnte ja in 1-2 Stunden mal schauen, ob du wieder schläfst. Dann weck ich dich wieder auf. "

bot er an, auch wenn das sicherlich keine Lösung auf Dauer war.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-bei Leela- in der Nähe: Radan,Ikarus und andere
 
.:: Coruscant | Jeditempel | Kantine | mit Elise ::.


Elise gab zu froh zu sein, dass er ihr Meister hatte werden können. Sie fragte ihn, was ihn überhaupt zu der Entscheidung bewogen hatte, Xi'la damals frei zu lassen.

"Ich hatte die Aufgabe, auf sie aufzupassen, während der Rat über das weitere Vorgehen beriet. Wir hatten uns eine ganze Weile unterhalten. Natürlich hätte sie mich auch täuschen können, aber ich hatte ein gutes Gefühl und ich bin mir sicher, die Macht hätte mich gewarnt, wäre es keine gute Idee gewesen."

Markus vertraute sehr auf die Macht. Er hatte eine sehr gute Verbindung zu ihr, spürte ihre Unterstützung, ihre Führung, seine durch sie verbesserte Intuition und dem war schon damals während seiner Ausbildungszeit so gewesen. Er hatte erst begonnen an ihr zu zweifeln, als er Caleb verloren hatte, als Corellia verloren war und die Jedi Gejagte waren. Es war keine gute Zeit für den Orden gewesen.

"Ihre Ansichten schienen mir rational. Sie war ehrlich und spielte mir nichts vor. Ich fand die Energie-Handfesseln entwürdigend für jemanden, der ganz offensichtlich kooperierte."

Der Jedi-Meister war immer noch dieser Ansicht und das obwohl er dadurch einen riesen Krach mit seiner Meisterin heraufbeschworen hatte.

"Ich will nicht bestreiten, dass es auch nach hinten losgehen hätte können. Ich war ein Schüler. Ich hätte den Anweisungen meiner Meisterin Folge leisten müssen. Aber manchmal..."

Er zwinkerte Elise zu und griff im Folgenden ihre eigenen Worte auf:

"... verschwimmen die Grenzen."

Seine ehemalige Schülerin fühlte sich wohl in der Unterhaltung mit ihm. Die Anspannung von wenigen Minuten zuvor war komplett von ihr abgefallen. "Der Spruch wäre die Gelegenheit gewesen anzustoßen.", scherzte sie sogar. Markus nickte. Er hatte immer Wert auf Disziplin und Respekt gelegt. Seine Schüler waren dazu angehalten, ihren Platz in der Hierarchie anzunehmen, Anweisungen zu folgen und sich als nützlich zu erweisen. Er war zugegeben einer der strengsten Meister im Orden, wobei sich das erst nach seiner Rückkehr aus dem Exil eingebürgert hatte. Er war seither auch strenger zu sich selbst, nicht nur zu seinem Umfeld, wobei er mittlerweile schon wieder offener wurde, wie auch dieses Gespräch wieder einmal zeigte. Er war kein böser Lehrer, dem man möglichst aus dem Weg ging. Er hatte nur schon sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht und viele Probleme meistern müssen, Verluste erlitten und war trotzdem immer wieder aufgestanden. Seine Schüler sollten niemals eine Zeit wie die Jedi-Verfolgung durchmachen und deshalb war ihm die Ausbildung so wichtig. Sie sollten alles lernen, was ihnen jemals nützlich werden konnte, wenn sie selbst in eine auswegslose Lage gerieten. Sie sollten stark für die Zukunft werden und niemals feige aufgeben und ein Leben im Exil wählen, wie viele Jedi es nach der letzten Schlacht um Corellia getan hatten.

"Versteht mich nicht falsch. Aber obwohl ich mich am Anfang ein wenig wie eine Ausgestoßene gefühlt habe, bewundere ich eure Art und den Verlauf meiner Ausbildung." Der Corellianer nickte und zeigte ein wissendes, schiefes Lächeln. Er konnte dies wahrlich nicht abstreiten. "Ich fühle mich gewappnet für das, was kommt."

"Es ist gut, das zu glauben."

, bestätigte er, wirkte aber für einen kurzen Moment nicht so überzeugend wie sonst. Er dachte an Bastion. Die bevorstehende Mission würde eine seltene Herausforderung werden und er war sich nicht sicher, ob die geplanten Teilnehmer auch nur ansatzweise verstanden, wie wichtig es war, mit sich selbst und den anderen im Reinen zu sein, um als Team fungieren zu können. Als Jedi-Wächter kannte er die Risiken, wenn man nicht richtig zusammen arbeiten konnte. Wenn man sich nicht auf den anderen verlassen konnte, weil dieser an sich selbst zweifelte. Er dachte speziell an Eowyn, aber auch Ian würde sich einer großen Aufgabe stellen müssen, wenn er zurück zu den Sith ging, authentisch wirken musste, aber dennoch nicht die Seiten wechseln und die Mission gefährden durfte. Die Zukunft war in ständiger Bewegung. Man konnte noch nicht voraussehen, was geschehen würde, wenn sie auf Bastion waren. Aber es gab viele verschiedene Möglichkeiten, weshalb Markus vermied, in Meditation einzutauchen. Er wollte keine Visionen von einer möglichen Zukunft haben. Diese Fähigkeit, die die Macht den Jedi verlieh, war alles andere, als eine Hilfe für den eher praktischen Menschen.

"Hältst du dich fit? Bist du im Training?"

, fragte er schließlich gerade heraus. Er selbst hatte ziemlich nachgelassen, seit seiner Notoperation. Die kybernetischen Teile sollten ihm eine Hilfe sein. Er hielt sie aber eher für Fremdkörper. Das war vermutlich auch der Grund, warum der Rechtshänder in vielen Angelegenheiten zum Linkshänder geworden war.


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.:: Coruscant | Jeditempel | Saal der Tausend Quellen | Jedi-Meisterin Cosima Al'taria (NPC) mit Gaya ::.


Cosima war begeistert von der Einstellung der Schülerin. Sie wollte lernen, obwohl ihr Meister nicht zugegen war. Sie versuchte sich selbst weiterzubilden. Übung machte den Meister, das war allseits bekannt und diese Tatsache machte sich die junge Frau hier zu Nutze. Sie erklärte Cosima, was sie genau tat und es war wie schon gedacht, das Eintauchen in die Macht, das Erfühlen der Umgebung mit all seinen Facetten und die Telepathie, die Wahnehmung von Gefühlen anderer und Übermittlung selbiger an andere. Vielleicht hatte die Meisterin sie ja doch gestört, fiel ihr dabei auf. Vielleicht war ihr Meister nur physisch abwesend, aber sie kommunizierten über die Macht. In diesem Fall, hätte sie das Training unterbrochen, was absolut nicht ihrer Absicht entsprach.

Genau in diesem Moment tauchte ein Kel'Dor auf, der an die beiden herantrat. Cosima erkannte JK nur, weil sie vorher über ihn gesprochen hatten. Sie kannte tatsächlich keine Unterschiede zwischen den einzelnen Individuen dieser Spezies. Gaya grüßte den Mann nicht, oder eben nur nicht wörtlich, was die Jedi-Meisterin stark vermutete. Stattdessen beruhigte die Schülerin ihren Meister, dass seine Verspätung nicht erwähnenswert wäre.
Als er zu ihnen trat, stand Cosima auf und grüßte ihn mitsamt der traditionellen Verbeugung. Sie war wahrlich eine Anhängerin von alten Ordensmanieren. Anschließend sah sie zu dem männlichen Kel'Dor auf. Er war sehr groß, obwohl Cosima mit ihren 1,76 m keine kleine Menschenfrau war.

"JK, Ihr habt da eine besonders fähige Schülerin."

Sie lächelte und stellte sich letztendlich selbst vor. Man konnte ja nicht alle Jedi im Orden kennen.

"Mein Name ist Cosima Al'taria."

Die empathische Meisterin legte den Kopf etwas schief. Sie spürte die Mauer, die er mit Hilfe der Macht aufgebaut hatte, was sie zu der Interpretation führte, dass es ihm nicht gut ging. Vor der Schülerin war es nicht sehr ratsam, dies anzusprechen, schließlich wollte man den Kollegen nicht vor der eigenen Schülerin bloßstellen, also schwieg sie vorerst.

"Ich möchte Euer Training nicht verzögern. Ihr könnt gerne weitermachen!"

Sie konnte wieder zurück zu ihrer Bank unter dem Baum gehen, falls sie wünschten allein zu üben. Dennoch störte die erfahrene Jedi etwas an dem jüngeren Ritter und sie sträubte sich gegen den Gedanken, ihn sich selbst und seinen Gedanken zu überlassen. Allerdings sah sie auch keinen Weg, ihn darauf anzusprechen, solange Gaya dabei war. Eine verzwickte Situation.


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Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli

"Wir haben wohl alle einmal Dinge getan, die nicht dem entsprechen was uns aufgetragen wurde zu tun."


Merkte Elise rechtfertigend an. Es war interessant zu erfahren und sich noch einmal vor Augen zu halten, dass jeder wohl einmal in einer Situation gewesen sein musste, wie sie die Ritterin selbst im Moment durchmachte. Eine Situation voller Verwirrung, Zwiespältigkeit und Zweifel. Doch wichtig war, dass man auf seinen Weg zurückfand und einen neuen fand, wenn man das nicht konnte. Das Zwinkern des Jedi-Wächters besiegelten die Gedanken der Alderaanerin. Sie musste schelmisch grinsen und hatte sich wieder auf den Tisch gestützt. Das Gespräch war fast in einen kumpelhaften Plausch übergegangen.

Es war für sie fast schade, dass dieses Gespräch irgendwann sein Ende finden musste. Denn auch Markus' Zeit war sicher begrenzt und es warteten ganz bestimmt schon wieder wichtigere Aufgaben auf ihn, als die Gedanken seiner Schülerin zurechtzuordnen. Doch es sprach für ihn, dass er sich die Zeit nahm. Das ernst gemeinte Kompliment hatte der Corellianer auf seine unnachahmliche Art und Weise quittiert. Gar nicht. Doch er ließ es sich auch nicht nehmen, auf die Selbsteinschätzung seiner Schülerin zu reagieren. Und mit dieser Reaktion stimmte irgend etwas nicht. War er sich nicht sicher, ob es gut war zu glauben, dass Elise auf das was vor ihr lag gerüstet war?

Die darauf anschließende Frage, ob sie denn fit sei und sich dementsprechend halte, besiegelte die vorangegangene halbherzige Einschätzung. Etwas musste den Wächter umtreiben. Hatte er Pläne für seine ehemaligen Grünschnabel und war es eine perfekte Gelegenheit für ihn ihr etwas mitzuteilen? Würde es das vertraute Duo erneut auf eine Mission verschlagen? Gemeinsam?

"Jeden Tag, wann immer ich kann. Ich habe viel daran gearbeitet meine körperliche Kraft mit der Macht zu verstärken. Wieso fragt ihr? Wollt ihr eine Trainingsstunde einlegen?"

Das war etwas, was die Alderaanerin wirklich interessierte. Ihr Meister war ihr stets überlegen und so ein kleines Sparring der alten Zeiten wegen, reizte sie ungemein. Vielleicht konnte sie sich erneut etwas abgucken, jetzt da sie versucht war, ihr eigenes Fähigkeiten-Portfolio zu erweitern. Reflexartig prüfte sie ihren Körper, eine Art Abfrage eines Status um herauszufinden, wie fit sie heute war. Sie war noch immer in Topform. Bei genauerer Betrachtung ihres Meisters wurde sie natürlich sofort wieder von der kosmetischen Korrektur, die er durch sie erhalten musste, beeinflusst. Aber wie ging es ihm damit eigentlich so? War er fit? Konnte er sich überhaupt noch so fit halten wie früher? Ihr kam ein schlimmer Gedanke. Hatte sie ihn so sehr verletzt, dass er nun eingeschränkt in seinem kämpferischen Können war? Daran Schuld zu sein, wäre für Elise eine Art Lebensbürde gewesen.

"Habt ihr schon einen neuen Auftrag vom Rat bekommen?"

Meinte sie Gedankenversunken. Flucht nach vorn war angesagt, den Gedanken zu ignorieren versuchend. Über irgendein geschicktes Ausfragen würde Eli wahrscheinlich eh nichts erreichen, dazu war Markus einfach zu abgebrüht, um solche Ausquetsch-Versuche nicht zu enttarnen, sodass sie ihn einfach direkt fragte, was beim ihm als nächstes anstand.

Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - Mark und Eli
 
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"Wir haben wohl alle einmal Dinge getan, die nicht dem entsprechen was uns aufgetragen wurde zu tun." Mit dieser Bemerkung hatte sie ja sowas von Recht. Jeder Padawan erhielt bei seinem Ritterschlag so etwas wie ein Vermächtnis von seinem Meister. Es handelte sich dabei um eine eigene Lebensaufgabe. Dem Schüler wurde eine seiner größten Schwächen mitgeteilt, an der er weiterhin zu arbeiten hatte. Er erinnerte sich noch an den Zeitpunkt seiner Ernennung, als wäre es erst gestern gewesen und nicht vor über einem Jahrzehnt. Markus war ein kleiner Rebell gewesen, auch wenn seine Absichten immer gut erschienen. Chesara hatte zu ihm gesagt, er wäre manchmal zu leichtsinnig und fühle sich seinen Gegner überlegen, was er nicht war. Er solle niemanden unterschätzen. Er solle nicht voreilig handeln, sondern mit Bedacht. Mark hatte sich die Worte zu Herzen genommen und er trug sie immer noch mit sich herum. Gerade erst Thearterra hatte ihn wieder einmal darauf aufmerksam gemacht, wie sterblich er doch eigentlich war. Der Corellianer war selbstsicher und selbstbewusst, aber sein Leben war endlich und daran würde er nichts ändern können, wenn es einmal soweit kam. Irgendwann würde er dem Endgegner begegnen, dem er einfach nicht gewachsen sein würde und er hoffte inständig, dass dies nicht auf Bastion geschehen würde.
Jeder hatte seine eigenen Dämonen und auch Markus war nicht der unfehlbare Jedi, der er vorgab zu sein. Auch an ihm nagten zuweilen die Zweifel, die jeden einmal ereilten. Er wusste gut damit umzugehen, aber in Momenten wie vor einigen Tagen mit Alisah und ihrem Sohn, wurde ihm bewusst, dass es eigentlich noch so viel mehr gäbe als die Verpflichtung dem Orden gegenüber. Mark striff den Gedanken ab, als Elise seine Frage beantwortete. Sie trainierte täglich und wann immer es ihr möglich war. Anerkennend nickte er, richtete seinen Blick jedoch nicht zu ihr auf, sondern starrte die Tischplatte an, während er sich eine Antwort für sie zurecht legte.

"Ich frage, weil ich sicher gehen will, dass du wirklich bereit bist für Dinge, die kommen werden."

Sie hatte also noch keine Benachrichtigung vom Jedi-Rat bekommen. Wie denn auch? Scheinbar war sie erst von ihrer eigenen Mission zurück gekommen. Sie hatte ein so wunderbares Schwert entworfen und gebaut. Er konnte stolz auf sie sein, was er auch wirklich war!

"Training klingt sehr gut. Ich fürchte, ich finde momentan zu wenig Zeit dafür."

Was der Wahrheit entsprach. Die Mission auf Coruscant, die Begegnung mit Alisah, die Unterredung mit Eowyn. Es kamen immer wieder neue Ablenkungen hinzu.
Als seine ehemalige Schülerin allerdings direkt nachfragte, ob er bereits einen neuen Auftrag erhalten hätte, straffte Markus augenblicklich die Schultern und suchte ihren Blick.

"Nicht hier!"

, sagte er kopfschüttelnd, ließ den Blick schweifen und stand von seinem Platz auf. Er griff nach beiden Tablets und räumte diese für sie beide ab. Als er zurückkam, war Elise ebenfalls aufgestanden. Sie mochte irritiert über sein Verhalten sein, oder auch nicht, aber er konnte hier nicht offen sprechen. Nicht über Bastion und den Verdacht, den die Jedi oder auch der Geheimdienst der Republik hegten. Seine Hand glitt an ihren unteren Rücken, um sie neben sich her aus der Kantine zu schieben. Auf den Gängen schlug er den Weg in Richtung Trainingsräume ein.

"Ich weiß, dass sie dich bald selbst informieren werden, aber ich will dich nicht im Dunkeln tappen lassen. Es ist wichtig, dass du dich schnell genug in die Vorbereitung begeben kannst!"


Mark schwieg, als ihnen ein anderer Jedi entgegenkam. Er nickte ihm zu, wie sonst auch und sprach erst weiter mit Elise, als sie wieder außer Hörweite waren.

"Wir gehen nach Bastion. Zusammen. Mit einigen anderen."

Sein Blick war eindringlich. Er war keinen Milimeter von ihr gewichen, nachdem sie die Kantine verlassen hatten.

"In die Höhle des Nexu, wenn man so sagen will..."


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