Lianna
Mino
Coruscant - Jedi-Tempel, Cantina, mit Alisah und Wes
Alisah war still geworden und aß schweigend ihr Fleisch. Das war wahrscheinlich auch klug, da die Situation festgefahren zu sein schien. Wes widersprach ihr, was die Bezeichnung betraf. Anscheinend galt der Begriff Jedi für jeden im Orden und Worte wie Padawan oder Anwärter waren nur Unterklassifizierungen.
Nun gut, wenn sie falsch lag, lag sie falsch und sie war auch bereit, Grenzen ihres Wissens zuzugeben.
"In Ordnung, in Ordnung. In dem Punkt gebe ich mich geschlagen."
Sie lehnte sich zurück und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Lianna mochte Diskussionen, egal ob sie ruhig und sittsam abliefen oder etwas lauter und hitziger waren.
Das Lächeln breitete sich aus, als Wes nochmal bestätigte, wie ernst es ihm mit seinem Versprechen war. Schließlich fanden sie einen gemeinsamen Nenner, sie würden Torg besuchen und der Sache nachgehen. Sie war zu müde um darüber nachzudenken, was das wirklich für sie und Torg bedeutete.
Als sie nach ihrem Glas griff, spürte sie die angenehme Kälte, die von dem Wasser ausging. Sie erhob es, um Wes' Toast zu erwidern und prostete auch Alisah zu, bevor sie das kühle Nass ihre Speiseröhre hinuntersickern ließ.
Noch nie hatte sie was besseres Getrunken.
Sie atmete tief ein und starrte kurz auf die Tür zu ihrem neuen Quartier. Sie wollte nur einen Moment für sich allein, nur einen kleinen Moment. Vielleicht hatte sie Glück und ihre Mutter schlief schon tief und fest, schließlich war der Abend schon sehr weit fortgeschritten.
Es war noch sehr nett gewesen mit Wes und Alisah, die Themen blieben an der Oberfläche und führten nicht weiter zu haarigen Wortgefechten. Das Essen war bald zu Ende und als sie alle aufstanden und aufbrechen wollten, hatten die Frauen auch noch die Gelegenheit, zu Zweit miteinander zu reden.
Alisah schien eine sehr nette junge Frau zu sein und Lianna hatte keinerlei Schwierigkeiten, eine lockere und amüsante Unterhaltung mit ihr zu führen. Auf dem Weg zu ihrem Quartier erklärte sie ihr ein paar Räume, an denen sie vorbei liefen und erzählte auch ein paar Anekdoten aus ihrer eigenen Anfängerzeit, was in Lianna das Gefühl weckte, sich etwas mehr mit dem Ort und den Personen verbunden zu fühlen, es wirkte nicht mehr alles so fremd auf sie.
Jetzt allerdings war sie wieder allein und ein Gespräch mit Zita schien das nächste zu sein, was sie sich gegenüberstellen musste.
Durch das Anstarren der Tür wurde es nicht besser und schließlich trat sie ein.
Die Müdigkeit verhinderte, dass ihr der Mund aufklappte. Es war ihr nicht nur ein Raum zugeteilt worden, es schien eine kleine Wohnung zu sein! Das junge Mädchen stand in einem Wohnzimmer, welches praktisch eingerichtet war. Es gab einen Tisch mit zwei Stühlen, ein paar Sitzkissen waren auf einem Teppich verteilt. Ein Hüfthoher Tresen bildete eine angedeutete Grenze zu der kleinen, funktionalen Küche. Rechts von ihr lag eine weitere Tür, vermutlich der Schlafraum.
Es gab sogar ein kleines Fenster.
Die Größe der Wohneinheit wäre für andere Wesen wohl mangelhaft gewesen, jedoch war allein die Küche so groß wie der Raum, den sie sich mit ihrer Mutter hinter der Bar geteilt hatte. Allerdings war die Erschöpfung in den Vordergrund getreten und so verging die Überraschung schnell. Sie wollte diesen Tag nur noch beenden. Also bewegte sie sich auf den Schlafraum zu und ließ die Tür aufgleiten, die ein leises Zischen von sich gab.
Es war zwar dunkel, jedoch konnte sie die Silhouette ihrer Mutter deutlich erkennen. Sie schlief in eines der Betten, die an den Seiten des Raumes standen. davor stand der Droide, den sie vor einer gefühlten Ewigkeit angewiesen hatte, bei ihr zu bleiben. Lianna wunderte sich nicht mehr über die Größe, die Anzahl der Betten oder das mit Kleidungsstücken gefüllte Regal. Erleichterung breitete sich in ihr aus. Sie war für's Erste davon gekommen.
Eine weitere Tür führte sie in die Nasszelle.
Erschrocken fuhr sie etwas zusammen, als sich das Licht automatisch anschaltete, nachdem die Tür zu glitt und ein Mädchen ihr entgegen starrte.
Es war nur ihr Spiegelbild, jedoch beruhigte sich ihr Puls nicht so schnell wie diese Erkenntnis. Sie war so etwas nicht gewohnt, er war klar und hell und spiegelte die Dinge genau so wieder, wie sie auch in der Realität aussahen. Nicht so wie der Handspiegel, der wohl immer noch auf dem Bett in der Unterstadt weilte.
Zum ersten Mal konnte sie sich selbst betrachten, in vollkommener Ruhe.
Sie sah erschöpft aus. Wenn sie so jemanden auf der Straße sehen würde, würde sie sich an seine Fersen heften um zu schauen, ob es bei dieser Person was zu holen gab. Aber so sollte sie wohl nicht mehr denken. Schließlich war sie ja jetzt eine Jedi. Und Jedi schienen ehrlich zu sein, an das Wohl der Allgemeinheit bedacht. Da würde sie wohl gehörig umdenken müssen.
Kurz schaute sie zur Dusche, dann zurück in den Spiegel. Langsam knüpfte sie ihr Halstuch auf, anschließend zog sie sich ihr Oberteil über den Kopf. Beides legte sie behutsam beiseite, ehe sie einen Blick auf die Bandagen warf. Sie beobachtete sich selbst, während sie begann, die Stoffstreifen aufzurollen.
Bald würden auch die nicht mehr helfen zu verschleiern, welches Geschlecht sie hatte.
Der Schlaf war phantastisch gewesen. Und bitter nötig.
Als Lianna die Augen aufschlug, fühlte sie sich energiegeladen und frisch.
Die Sonne schien noch nicht aufgegangen zu sein, sie hatte noch ein paar Stunden Zeit, bevor sie sich mit Alisah und Wes bei einer Abflugplattform treffen sollte.
Fertig angezogen trat sie ins Wohnzimmer und ihr Blick fiel auf ein Paket, welches sie zuvor noch nicht bemerkt hatte.
Ein Zettelchen rutschte herunter, als sie es anhob.
Das Mädchen beeilte sich nicht, den Zettel auf zu heben, sondern ließ ihn liegen. Damit konnte sie sowieso nichts anfangen. Allerdings konnte sie dasselbe über diese Kiste sagen. Ein kurzes Schütteln verriet ihr nichts, also musste sie es wohl aufmachen.
Es schien ein Gerät zu sein, was man bequem an einen Gürtel schnallen konnte. Nachdem sie ein paar Knöpfe drückte, wusste sie, was es war.
Ein Navigationsdroide!
Das war wunderbar. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, wer von den Beiden es hierher bringen ließ, aber sie war sehr dankbar dafür. Ihre Mutter würde so nicht in der Einheit versauern müssen, sondern könnte sich selbstständig im Tempel bewegen.
Sie legte es zur Seite und griff nach etwas Anderem, was ihr sehr schnell wichtig geworden war.
Wenn sie noch Zeit hatte, konnte sie ihre Levitationskräfte trainieren.
Lianna traf zur gleichen Zeit bei der Abflugsplattform ein wie Alisah. Freundlich nickte sie ihrer Mitschülerin zu und sie strebten gemeinsam in Richtung Wes.
Dieser begrüßte sie munter, was wohl dem Kaf in seiner Hand zuzuschreiben war.
Sie kletterte bereits auf den Speeder, während Wes und Alisah noch miteinander redeten und wartete geduldig, bis sie ihr Gespräch beendet hatten. Von ihrer Position aus gab es so viel zu sehen, dass sie nicht darauf achtete, worum es dabei ging.
Außerdem fing sie an zu überlegen, wie sie diese Aktion wohl Torg erklären konnte. Sie hätte nicht gedacht, ihn so schnell wieder zu sehen und vielleicht würde er sich angegriffen fühlen, wenn sie ihm zwei Fremde in seinen Laden brachte, noch dazu Jedi. Seine Reaktion gestern war diesbezüglich sehr eindeutig gewesen, sie würde beschwichtigen und auf beide Seiten gleichermaßen eingehen müssen.
Nachdem ihre Reisebegleiter ihre Unterhaltung beendet hatten, wandte sie sich kurz ab von der Aussicht und ihren Gedanken, um Wes den Weg zu beschreiben.
Der Tag versprach interessant zu werden.
Coruscant - Abflugplattform des Jedi-Tempels mit Wes und Alisah
Alisah war still geworden und aß schweigend ihr Fleisch. Das war wahrscheinlich auch klug, da die Situation festgefahren zu sein schien. Wes widersprach ihr, was die Bezeichnung betraf. Anscheinend galt der Begriff Jedi für jeden im Orden und Worte wie Padawan oder Anwärter waren nur Unterklassifizierungen.
Nun gut, wenn sie falsch lag, lag sie falsch und sie war auch bereit, Grenzen ihres Wissens zuzugeben.
"In Ordnung, in Ordnung. In dem Punkt gebe ich mich geschlagen."
Sie lehnte sich zurück und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Lianna mochte Diskussionen, egal ob sie ruhig und sittsam abliefen oder etwas lauter und hitziger waren.
Das Lächeln breitete sich aus, als Wes nochmal bestätigte, wie ernst es ihm mit seinem Versprechen war. Schließlich fanden sie einen gemeinsamen Nenner, sie würden Torg besuchen und der Sache nachgehen. Sie war zu müde um darüber nachzudenken, was das wirklich für sie und Torg bedeutete.
Als sie nach ihrem Glas griff, spürte sie die angenehme Kälte, die von dem Wasser ausging. Sie erhob es, um Wes' Toast zu erwidern und prostete auch Alisah zu, bevor sie das kühle Nass ihre Speiseröhre hinuntersickern ließ.
Noch nie hatte sie was besseres Getrunken.
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Sie atmete tief ein und starrte kurz auf die Tür zu ihrem neuen Quartier. Sie wollte nur einen Moment für sich allein, nur einen kleinen Moment. Vielleicht hatte sie Glück und ihre Mutter schlief schon tief und fest, schließlich war der Abend schon sehr weit fortgeschritten.
Es war noch sehr nett gewesen mit Wes und Alisah, die Themen blieben an der Oberfläche und führten nicht weiter zu haarigen Wortgefechten. Das Essen war bald zu Ende und als sie alle aufstanden und aufbrechen wollten, hatten die Frauen auch noch die Gelegenheit, zu Zweit miteinander zu reden.
Alisah schien eine sehr nette junge Frau zu sein und Lianna hatte keinerlei Schwierigkeiten, eine lockere und amüsante Unterhaltung mit ihr zu führen. Auf dem Weg zu ihrem Quartier erklärte sie ihr ein paar Räume, an denen sie vorbei liefen und erzählte auch ein paar Anekdoten aus ihrer eigenen Anfängerzeit, was in Lianna das Gefühl weckte, sich etwas mehr mit dem Ort und den Personen verbunden zu fühlen, es wirkte nicht mehr alles so fremd auf sie.
Jetzt allerdings war sie wieder allein und ein Gespräch mit Zita schien das nächste zu sein, was sie sich gegenüberstellen musste.
Durch das Anstarren der Tür wurde es nicht besser und schließlich trat sie ein.
Die Müdigkeit verhinderte, dass ihr der Mund aufklappte. Es war ihr nicht nur ein Raum zugeteilt worden, es schien eine kleine Wohnung zu sein! Das junge Mädchen stand in einem Wohnzimmer, welches praktisch eingerichtet war. Es gab einen Tisch mit zwei Stühlen, ein paar Sitzkissen waren auf einem Teppich verteilt. Ein Hüfthoher Tresen bildete eine angedeutete Grenze zu der kleinen, funktionalen Küche. Rechts von ihr lag eine weitere Tür, vermutlich der Schlafraum.
Es gab sogar ein kleines Fenster.
Die Größe der Wohneinheit wäre für andere Wesen wohl mangelhaft gewesen, jedoch war allein die Küche so groß wie der Raum, den sie sich mit ihrer Mutter hinter der Bar geteilt hatte. Allerdings war die Erschöpfung in den Vordergrund getreten und so verging die Überraschung schnell. Sie wollte diesen Tag nur noch beenden. Also bewegte sie sich auf den Schlafraum zu und ließ die Tür aufgleiten, die ein leises Zischen von sich gab.
Es war zwar dunkel, jedoch konnte sie die Silhouette ihrer Mutter deutlich erkennen. Sie schlief in eines der Betten, die an den Seiten des Raumes standen. davor stand der Droide, den sie vor einer gefühlten Ewigkeit angewiesen hatte, bei ihr zu bleiben. Lianna wunderte sich nicht mehr über die Größe, die Anzahl der Betten oder das mit Kleidungsstücken gefüllte Regal. Erleichterung breitete sich in ihr aus. Sie war für's Erste davon gekommen.
Eine weitere Tür führte sie in die Nasszelle.
Erschrocken fuhr sie etwas zusammen, als sich das Licht automatisch anschaltete, nachdem die Tür zu glitt und ein Mädchen ihr entgegen starrte.
Es war nur ihr Spiegelbild, jedoch beruhigte sich ihr Puls nicht so schnell wie diese Erkenntnis. Sie war so etwas nicht gewohnt, er war klar und hell und spiegelte die Dinge genau so wieder, wie sie auch in der Realität aussahen. Nicht so wie der Handspiegel, der wohl immer noch auf dem Bett in der Unterstadt weilte.
Zum ersten Mal konnte sie sich selbst betrachten, in vollkommener Ruhe.
Sie sah erschöpft aus. Wenn sie so jemanden auf der Straße sehen würde, würde sie sich an seine Fersen heften um zu schauen, ob es bei dieser Person was zu holen gab. Aber so sollte sie wohl nicht mehr denken. Schließlich war sie ja jetzt eine Jedi. Und Jedi schienen ehrlich zu sein, an das Wohl der Allgemeinheit bedacht. Da würde sie wohl gehörig umdenken müssen.
Kurz schaute sie zur Dusche, dann zurück in den Spiegel. Langsam knüpfte sie ihr Halstuch auf, anschließend zog sie sich ihr Oberteil über den Kopf. Beides legte sie behutsam beiseite, ehe sie einen Blick auf die Bandagen warf. Sie beobachtete sich selbst, während sie begann, die Stoffstreifen aufzurollen.
Bald würden auch die nicht mehr helfen zu verschleiern, welches Geschlecht sie hatte.
***
Der Schlaf war phantastisch gewesen. Und bitter nötig.
Als Lianna die Augen aufschlug, fühlte sie sich energiegeladen und frisch.
Die Sonne schien noch nicht aufgegangen zu sein, sie hatte noch ein paar Stunden Zeit, bevor sie sich mit Alisah und Wes bei einer Abflugplattform treffen sollte.
Fertig angezogen trat sie ins Wohnzimmer und ihr Blick fiel auf ein Paket, welches sie zuvor noch nicht bemerkt hatte.
Ein Zettelchen rutschte herunter, als sie es anhob.
Das Mädchen beeilte sich nicht, den Zettel auf zu heben, sondern ließ ihn liegen. Damit konnte sie sowieso nichts anfangen. Allerdings konnte sie dasselbe über diese Kiste sagen. Ein kurzes Schütteln verriet ihr nichts, also musste sie es wohl aufmachen.
Es schien ein Gerät zu sein, was man bequem an einen Gürtel schnallen konnte. Nachdem sie ein paar Knöpfe drückte, wusste sie, was es war.
Ein Navigationsdroide!
Das war wunderbar. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, wer von den Beiden es hierher bringen ließ, aber sie war sehr dankbar dafür. Ihre Mutter würde so nicht in der Einheit versauern müssen, sondern könnte sich selbstständig im Tempel bewegen.
Sie legte es zur Seite und griff nach etwas Anderem, was ihr sehr schnell wichtig geworden war.
Wenn sie noch Zeit hatte, konnte sie ihre Levitationskräfte trainieren.
***
Lianna traf zur gleichen Zeit bei der Abflugsplattform ein wie Alisah. Freundlich nickte sie ihrer Mitschülerin zu und sie strebten gemeinsam in Richtung Wes.
Dieser begrüßte sie munter, was wohl dem Kaf in seiner Hand zuzuschreiben war.
Sie kletterte bereits auf den Speeder, während Wes und Alisah noch miteinander redeten und wartete geduldig, bis sie ihr Gespräch beendet hatten. Von ihrer Position aus gab es so viel zu sehen, dass sie nicht darauf achtete, worum es dabei ging.
Außerdem fing sie an zu überlegen, wie sie diese Aktion wohl Torg erklären konnte. Sie hätte nicht gedacht, ihn so schnell wieder zu sehen und vielleicht würde er sich angegriffen fühlen, wenn sie ihm zwei Fremde in seinen Laden brachte, noch dazu Jedi. Seine Reaktion gestern war diesbezüglich sehr eindeutig gewesen, sie würde beschwichtigen und auf beide Seiten gleichermaßen eingehen müssen.
Nachdem ihre Reisebegleiter ihre Unterhaltung beendet hatten, wandte sie sich kurz ab von der Aussicht und ihren Gedanken, um Wes den Weg zu beschreiben.
Der Tag versprach interessant zu werden.
Coruscant - Abflugplattform des Jedi-Tempels mit Wes und Alisah