Ian Dice
Semiaktiv
Coruscant - Mittlere Ebenen - Theaterrestaurant - mit Eowyn
„Mir wird es auf jeden Fall nutzen,“ lachte Ian leise vor sich hin und überlegte tatsächlich nachher mit der Sprache heraus zu rücken. Vielleicht würde das sogar noch einmal beeinflussen, wie wandelbar Ians Geschmack in Bezug auf ihre Outfits war. Nur Kleider? Nur Schick? Ganz sicher nicht…
Ganz sicher war Ian auch nicht, ob das Thema Kinder das klügste war, dass sie hier besprechen konnten, aber jetzt, da sie begonnen hatten, würde er ehrlich sein – und er war es. Nicht einmal lange überlegen musste der Dunkelhaarige als schlicht das aus ihm heraussprudelte, was da schon so lange in ihm war. Kinder waren eines der Themen gewesen, mit denen Tahiri und er nie auf einen grünen Zweig gekommen wären. Kinder und Politik. Sie hatten so konträre Ansichten dazu gehabt… Über Kinder zu sprechen hatte keinen Sinn mehr gemacht und so hatte Ian Tahiri nie von diesem Wunsch erzählt, denn damals hätte es ihn verletzt, hätte sie ihm deutlich gesagt, dass er auf Kinder verzichten musste. Ja, er hatte es auch so gewusst, nach allem was sie darüber gesagt hatte und so hatte er gelogen, als sie, in einem plötzlichen Anflug von Besonnenheit gefragt hatte ‚Aber du, du willst doch sicher auch keine Kinder?‘. ‚Nein‘, hatte er behauptet und so authentisch gelacht, dass Tahiri es ihm abgenommen hatte. Einer der wenigen Momente, in denen sie weder die Lüge in seinen Worten, noch den Schmerz in seinen Augen erkannt hatte. Zumal… was hätte er auch sagen können, wo allein durch ihre Sterilität festgestanden hatte, dass sie nie eigene Kinder würden haben können? Außerdem hatte er sie nicht verletzen wollen – auch wenn sie immer behauptet hatte, dass der Umstand, unfruchtbar zu sein, ihr nichts ausmachte, sondern im Gegenteil, bloß ein Vorteil sei.
Ian wunderte es kein bisschen, dass Eowyn nicht verstand, war doch genau davon ausgegangen als er sie mehr oder weniger vorgewarnt hatte und so zog er kurz, aber entschuldigend die Schultern nach oben, ehe er sie wieder sinken ließ. Sie wusste, was gute Eltern ausmachte, etwas, für das Ian von herzen dankbar war. Er selbst wusste es nicht, wusste stattdessen, was schlechte Eltern ausmachte und während sie glaubte, dass sich mit eigenen Kindern alles verändern würde, glaubte Ian genau das nicht. Ein Reflex ließ sich nicht einfach abtrainieren. Ein Auge schloss sich automatisch, wenn etwas hinein dringen würde. So wie man automatisch die Augen schloss, wenn man nieste. Dagegen war nichts zu tun. Ja, ja, vielleicht konnte er eine Ohrfeige verhindern. Nicht aber, dass der … Wunsch sie zu geben ausblieb und das allein war verwerflich genug. Der Wurf mit dem Atemgerät; ihm hätte klar sein müssen, dass Eowyn diesen anbrachte. Doch der Dunkelhaarige hielt sich zurück ihr zu widersprechen. Sie vertraute ihm. Er sich nicht. So einfach war es und vielleicht war der Gedanke nicht fair, aber sie wusste nicht wie es war, wenn statt Liebe Gewalt herrschte. Sie wusste zum Glück nicht wie es war, wie es sich anfühlte, in die Augen des Vaters zu Blicken und Hass zu sehen und sie kannte den Ausdruck von Gleichgültigkeit nicht im Blick ihrer Mutter. Er hatte das Holo gesehen und bei der Macht, bei allem was ihm heilig war, was hätte er nur für eine einzige Sekunde davon gegeben? Was für ein einziges ‚Ich hab dich lieb‘ oder auch nur für ein ‚Ich mag dich‘. Damals hatte er sich unendlich angestrengt, aber Erfolg hatte er damit nie gehabt. Da war eine so einnehmende Einsamkeit gewesen, dass er sie ohne seine Märchen und Sprachen niemals überlebt hätte. Was war der Wurf eines Atemgeräts im Vergleich zu den Schlägen mit einem Gürtel oder einem Stock? Mit Schlägen die auch dann nicht geendet hatten, als da längst mehr, als nur ein blauer Fleck gewesen war? Schläge und die dunkle Kammer, in die Jerome ihn über Tage eingesperrt hatte. Die Erinnerungen daran hatten sich eingebrannt in seine Netzhaut.
Tauschen? „Nein,“ schüttelte er den Kopf, „ein bisschen weniger schwarz, hm? Aber vielleicht darf ich probieren und du von mir?“, was ihn ihr seinen bestückten Löffel hinhalten ließ. Sie würde Kinder haben wollen? Das erstaunte ihn doch und gleichzeitig wieder nicht. Wollen würde. Natürlich. Eine wenn/falls Sache. Ja hieß in diesem Fall nein. Sein wenn war ihr falls. Dann klang sie halb wie er und halb wie Tahiri. Ihr Herz blutete und schrie, wenn sie daran dachte, niemals Kinder zu haben? Nun… seines hatte sich daran gewöhnt. Hatte nicht erst durch Tahiri gelernt, dass nicht jeder Traum erreichbar war. Als Jedi war es herzlos Kinder in die Welt zu setzen, da man nicht wusste, ob man von einem Einsatz zurückkehrte? „Tahiri hat es ganz ähnlich formuliert. Es sei herz- und vor allem verantwortungslos ein Kind in eine politisch gespaltene Welt zu setzen. Was für ein Segen“; jetzt zitierte er sie, „dass ich keine Kinder in die Welt setzen kann und es ihnen so erspart bleibt, sich mit Krieg und Ungerechtigkeit auseinander zu setzen.“ Wie gerne hätte er damals etwas dagegen gesagt. Wie gerne hätte er jetzt etwas gesagt – aber Eowyn hatte das Thema beendet und noch während Ian den Mund öffnete, um etwas zu sagen, schloss er ihn wieder. Sie wollte nicht mehr darüber reden und er würde akzeptieren. Schließlich… schließlich würde auch er niemals Kinder haben und wenn sie beide genau das gleiche dachten... Nun… Nun, dann würde er sich nach Bastion noch Gedanken darüber machen können, wer sich hier mehr belog.
„Das schmeckt ziemlich gut, auch wenn es keine Schokolade ist,“ meinte er dann und so einfach wie er sich mit diesem Nachtisch zufriedengab, würde er sich schlicht auch mit den jetzigen Gegebenheiten zufriedengeben. Es war nicht immer möglich alles zu haben. So einfach war das. Oder nicht?
Coruscant - Mittlere Ebenen - Theaterrestaurant - mit Eowyn
„Mir wird es auf jeden Fall nutzen,“ lachte Ian leise vor sich hin und überlegte tatsächlich nachher mit der Sprache heraus zu rücken. Vielleicht würde das sogar noch einmal beeinflussen, wie wandelbar Ians Geschmack in Bezug auf ihre Outfits war. Nur Kleider? Nur Schick? Ganz sicher nicht…
Ganz sicher war Ian auch nicht, ob das Thema Kinder das klügste war, dass sie hier besprechen konnten, aber jetzt, da sie begonnen hatten, würde er ehrlich sein – und er war es. Nicht einmal lange überlegen musste der Dunkelhaarige als schlicht das aus ihm heraussprudelte, was da schon so lange in ihm war. Kinder waren eines der Themen gewesen, mit denen Tahiri und er nie auf einen grünen Zweig gekommen wären. Kinder und Politik. Sie hatten so konträre Ansichten dazu gehabt… Über Kinder zu sprechen hatte keinen Sinn mehr gemacht und so hatte Ian Tahiri nie von diesem Wunsch erzählt, denn damals hätte es ihn verletzt, hätte sie ihm deutlich gesagt, dass er auf Kinder verzichten musste. Ja, er hatte es auch so gewusst, nach allem was sie darüber gesagt hatte und so hatte er gelogen, als sie, in einem plötzlichen Anflug von Besonnenheit gefragt hatte ‚Aber du, du willst doch sicher auch keine Kinder?‘. ‚Nein‘, hatte er behauptet und so authentisch gelacht, dass Tahiri es ihm abgenommen hatte. Einer der wenigen Momente, in denen sie weder die Lüge in seinen Worten, noch den Schmerz in seinen Augen erkannt hatte. Zumal… was hätte er auch sagen können, wo allein durch ihre Sterilität festgestanden hatte, dass sie nie eigene Kinder würden haben können? Außerdem hatte er sie nicht verletzen wollen – auch wenn sie immer behauptet hatte, dass der Umstand, unfruchtbar zu sein, ihr nichts ausmachte, sondern im Gegenteil, bloß ein Vorteil sei.
Ian wunderte es kein bisschen, dass Eowyn nicht verstand, war doch genau davon ausgegangen als er sie mehr oder weniger vorgewarnt hatte und so zog er kurz, aber entschuldigend die Schultern nach oben, ehe er sie wieder sinken ließ. Sie wusste, was gute Eltern ausmachte, etwas, für das Ian von herzen dankbar war. Er selbst wusste es nicht, wusste stattdessen, was schlechte Eltern ausmachte und während sie glaubte, dass sich mit eigenen Kindern alles verändern würde, glaubte Ian genau das nicht. Ein Reflex ließ sich nicht einfach abtrainieren. Ein Auge schloss sich automatisch, wenn etwas hinein dringen würde. So wie man automatisch die Augen schloss, wenn man nieste. Dagegen war nichts zu tun. Ja, ja, vielleicht konnte er eine Ohrfeige verhindern. Nicht aber, dass der … Wunsch sie zu geben ausblieb und das allein war verwerflich genug. Der Wurf mit dem Atemgerät; ihm hätte klar sein müssen, dass Eowyn diesen anbrachte. Doch der Dunkelhaarige hielt sich zurück ihr zu widersprechen. Sie vertraute ihm. Er sich nicht. So einfach war es und vielleicht war der Gedanke nicht fair, aber sie wusste nicht wie es war, wenn statt Liebe Gewalt herrschte. Sie wusste zum Glück nicht wie es war, wie es sich anfühlte, in die Augen des Vaters zu Blicken und Hass zu sehen und sie kannte den Ausdruck von Gleichgültigkeit nicht im Blick ihrer Mutter. Er hatte das Holo gesehen und bei der Macht, bei allem was ihm heilig war, was hätte er nur für eine einzige Sekunde davon gegeben? Was für ein einziges ‚Ich hab dich lieb‘ oder auch nur für ein ‚Ich mag dich‘. Damals hatte er sich unendlich angestrengt, aber Erfolg hatte er damit nie gehabt. Da war eine so einnehmende Einsamkeit gewesen, dass er sie ohne seine Märchen und Sprachen niemals überlebt hätte. Was war der Wurf eines Atemgeräts im Vergleich zu den Schlägen mit einem Gürtel oder einem Stock? Mit Schlägen die auch dann nicht geendet hatten, als da längst mehr, als nur ein blauer Fleck gewesen war? Schläge und die dunkle Kammer, in die Jerome ihn über Tage eingesperrt hatte. Die Erinnerungen daran hatten sich eingebrannt in seine Netzhaut.
Tauschen? „Nein,“ schüttelte er den Kopf, „ein bisschen weniger schwarz, hm? Aber vielleicht darf ich probieren und du von mir?“, was ihn ihr seinen bestückten Löffel hinhalten ließ. Sie würde Kinder haben wollen? Das erstaunte ihn doch und gleichzeitig wieder nicht. Wollen würde. Natürlich. Eine wenn/falls Sache. Ja hieß in diesem Fall nein. Sein wenn war ihr falls. Dann klang sie halb wie er und halb wie Tahiri. Ihr Herz blutete und schrie, wenn sie daran dachte, niemals Kinder zu haben? Nun… seines hatte sich daran gewöhnt. Hatte nicht erst durch Tahiri gelernt, dass nicht jeder Traum erreichbar war. Als Jedi war es herzlos Kinder in die Welt zu setzen, da man nicht wusste, ob man von einem Einsatz zurückkehrte? „Tahiri hat es ganz ähnlich formuliert. Es sei herz- und vor allem verantwortungslos ein Kind in eine politisch gespaltene Welt zu setzen. Was für ein Segen“; jetzt zitierte er sie, „dass ich keine Kinder in die Welt setzen kann und es ihnen so erspart bleibt, sich mit Krieg und Ungerechtigkeit auseinander zu setzen.“ Wie gerne hätte er damals etwas dagegen gesagt. Wie gerne hätte er jetzt etwas gesagt – aber Eowyn hatte das Thema beendet und noch während Ian den Mund öffnete, um etwas zu sagen, schloss er ihn wieder. Sie wollte nicht mehr darüber reden und er würde akzeptieren. Schließlich… schließlich würde auch er niemals Kinder haben und wenn sie beide genau das gleiche dachten... Nun… Nun, dann würde er sich nach Bastion noch Gedanken darüber machen können, wer sich hier mehr belog.
„Das schmeckt ziemlich gut, auch wenn es keine Schokolade ist,“ meinte er dann und so einfach wie er sich mit diesem Nachtisch zufriedengab, würde er sich schlicht auch mit den jetzigen Gegebenheiten zufriedengeben. Es war nicht immer möglich alles zu haben. So einfach war das. Oder nicht?
Coruscant - Mittlere Ebenen - Theaterrestaurant - mit Eowyn
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