Coruscant - Mittlere Ebenen - Theater - mit Ian
Sie saßen schweigend da, aneinandergelehnt, zufrieden, gelassen, bis der Vorhang sich hob. Eowyn richtete sich ein wenig auf, um sich voll und ganz auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren zu können. Sie kannte die Geschichte, ja, aber das hieß noch lange nichts. Dinge mussten geändert werden, um auf eine Bühne zu passen, so war es trotz allem beinahe eine neue Geschichte für sie. Neu, aber dennoch vertraut, als würde man entfernte Erinnerungen nach vorne holen... Sie tauchte ein in diese andere Welt, ließ sich davon treiben, und als das Stück schließlich vorbei war, der Applaus weniger wurde, die Leute begannen, sich von ihren Sitzen zu erheben und den Innenraum zu verlassen, da saß sie noch eine Weile schweigend da, starrte auf die Bühne vor sich. Wann immer sie in einem guten Theaterstück gewesen war, hatte sie Zeit gebraucht, um wieder in die Realität zurückzukehren, und heute... heute war es ganz besonders schwer. Denn die Realität, die da auf sie wartete, war nichts, in das sie überhaupt zurückkehren wollte. Sicher, da war Ian, und wäre Ian nicht gewesen, sie hätte sich noch viel m ehr gesträubt. Aber ihr Geist weigerte sich, in eine Realität zurückzukommen, in der es kein Happy End gab, in der es nicht versprochen war, dass alles gut werden würde, in der sich nicht am Ende die Helden bekamen, küssten, heirateten, Kinder bekamen, glücklich waren - und blieben.
Sie waren die letzten, als Eowyn sich schließlich zwang, den Kopf zu drehen, Ian ansah, sich um ein Lächeln bemühte. Ihre Wangen waren nass, sie hatte geweint, ohne es zu bemerken, und sie wischte sie mit ihren Händen trocken. Das war... schön, sagte sie schließlich, das Lächeln noch nicht ganz echt, aber auf einem guten Wege dahin. Sie streckte Ian ihre Hand hin, und gemeinsam gingen sie aus dem Raum, in dem zwei Droiden schon begonnen hatten, die Reihen zu kontrollieren. Ian drang nicht in sie, wofür Eowyn dankbar war. Zwar lief sie nun wieder im hellen Licht umher, in der harten Realität, die sie immer wieder einholte, aber ein kleines bisschen hatte sie die fremde Welt noch in ihrem Herzen, und sie gab sich Mühe, sie bei sich zu behalten, so lange es nur ging. Er führte sie nicht aus dem Gebäude, sondern Treppen aufwärts und auf einen großen Balkon, auf dem viele Tische standen. Im gleichen Moment stellte Eowyn fest, wie hungrig sie doch war. Gutes Timing, bracht sie das Schweigen und sah lächelnd zu ihm auf. Sonst hätte mein Magen womöglich bald einmal wieder jeden romantischen Moment zerstört... Sie wurden zu einem Tisch am Rande der Brüstung geführt, nur mit einer weißen Tischdecke bedeckt - und einem Blumenstrauß. Lila, blau, weiß und dunkelgrün sprangen ihr die Farben beinahe ins Gesicht. Aeglos, Südstern und sogar eine Athelas standen da auf dem Tisch, und Eowyn erstarrte. Tirahnner Blumen. Ian hatte... er hatte... Dieses Mal hielt sie die Tränen zurück, aber es kostete sie Mühe. Viel Mühe.
Langsam trat sie näher, strich vorsichtig über die zarten Blüten des Südsterns, die weich und leicht haarig waren. Wie oft hatte sie Aeglos in Mellahs und ihre Blumenkronen geflochten? Die Struktur fühlte sich genauso an wie früher, und beinahe hätte Eowyn begonnen, wieder zu flechten, beinahe hätte sie vergessen, dass sie nicht auf einer tirahnner Blumenwiese stand, sondern auf einem coruscantener Balkon. Sie sind wunderschön, hauchte sie, beugte ihr Gesicht herunter, um an der Athelas zu riechen. Nicht jeder mochte ihren Geruch, er konnte durchaus als würzig beschrieben werden, aber selbst wenn das der Fall war, machte ihr Aussehen alles wieder wett. Wie hast du das gemacht? Irritiert und verwundert sah sie Ian an. Konnte man Blumen anderer Welten einfach so kaufen? Importieren war dank des Virus wohl kaum möglich, aber vielleicht hatten Blumenhändler vor Ort welche da? Eowyn hatte sich nie so etwas gefragt, ihr war nicht einmal in den Sinn gekommen, nach Blumen aus der Heimat zu suchen. Jetzt, wo sie sie sah, fragte sie sich, warum eigentlich nicht.
Sie setzte sich, sah kurz nach unten, auf die belebte Straße, und dann wieder zu Ian. Ohne hinzusehen ergriff sie seine beiden Hände und hielt sie fest, sah ihm in die Augen. Danke, sagte sie dann und meinte jeden Buchstaben genau so. Ich danke dir. Ich weiß, dass ich nicht gerade einfach war in letzter Zeit, und ich weiß, dass ich dir diesen Abend schwer gemacht habe. Das hätte ich nicht tun sollen... und es war ein Fehler. Eigentlich habe ich das alles nicht wirklich verdient. Sie lächelte leicht, denn zumindest das hatte sie begriffen - auch, wenn sie es nicht verdient hatte, Ian hatte es trotzdem getan, für sie, weil er sie liebte, weil er ihnen beiden noch einen Abend schenken wollte. So einfach war das.
Coruscant - Mittlere Ebenen - Theaterrestaurant - mit Ian
Sie saßen schweigend da, aneinandergelehnt, zufrieden, gelassen, bis der Vorhang sich hob. Eowyn richtete sich ein wenig auf, um sich voll und ganz auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren zu können. Sie kannte die Geschichte, ja, aber das hieß noch lange nichts. Dinge mussten geändert werden, um auf eine Bühne zu passen, so war es trotz allem beinahe eine neue Geschichte für sie. Neu, aber dennoch vertraut, als würde man entfernte Erinnerungen nach vorne holen... Sie tauchte ein in diese andere Welt, ließ sich davon treiben, und als das Stück schließlich vorbei war, der Applaus weniger wurde, die Leute begannen, sich von ihren Sitzen zu erheben und den Innenraum zu verlassen, da saß sie noch eine Weile schweigend da, starrte auf die Bühne vor sich. Wann immer sie in einem guten Theaterstück gewesen war, hatte sie Zeit gebraucht, um wieder in die Realität zurückzukehren, und heute... heute war es ganz besonders schwer. Denn die Realität, die da auf sie wartete, war nichts, in das sie überhaupt zurückkehren wollte. Sicher, da war Ian, und wäre Ian nicht gewesen, sie hätte sich noch viel m ehr gesträubt. Aber ihr Geist weigerte sich, in eine Realität zurückzukommen, in der es kein Happy End gab, in der es nicht versprochen war, dass alles gut werden würde, in der sich nicht am Ende die Helden bekamen, küssten, heirateten, Kinder bekamen, glücklich waren - und blieben.
Sie waren die letzten, als Eowyn sich schließlich zwang, den Kopf zu drehen, Ian ansah, sich um ein Lächeln bemühte. Ihre Wangen waren nass, sie hatte geweint, ohne es zu bemerken, und sie wischte sie mit ihren Händen trocken. Das war... schön, sagte sie schließlich, das Lächeln noch nicht ganz echt, aber auf einem guten Wege dahin. Sie streckte Ian ihre Hand hin, und gemeinsam gingen sie aus dem Raum, in dem zwei Droiden schon begonnen hatten, die Reihen zu kontrollieren. Ian drang nicht in sie, wofür Eowyn dankbar war. Zwar lief sie nun wieder im hellen Licht umher, in der harten Realität, die sie immer wieder einholte, aber ein kleines bisschen hatte sie die fremde Welt noch in ihrem Herzen, und sie gab sich Mühe, sie bei sich zu behalten, so lange es nur ging. Er führte sie nicht aus dem Gebäude, sondern Treppen aufwärts und auf einen großen Balkon, auf dem viele Tische standen. Im gleichen Moment stellte Eowyn fest, wie hungrig sie doch war. Gutes Timing, bracht sie das Schweigen und sah lächelnd zu ihm auf. Sonst hätte mein Magen womöglich bald einmal wieder jeden romantischen Moment zerstört... Sie wurden zu einem Tisch am Rande der Brüstung geführt, nur mit einer weißen Tischdecke bedeckt - und einem Blumenstrauß. Lila, blau, weiß und dunkelgrün sprangen ihr die Farben beinahe ins Gesicht. Aeglos, Südstern und sogar eine Athelas standen da auf dem Tisch, und Eowyn erstarrte. Tirahnner Blumen. Ian hatte... er hatte... Dieses Mal hielt sie die Tränen zurück, aber es kostete sie Mühe. Viel Mühe.
Langsam trat sie näher, strich vorsichtig über die zarten Blüten des Südsterns, die weich und leicht haarig waren. Wie oft hatte sie Aeglos in Mellahs und ihre Blumenkronen geflochten? Die Struktur fühlte sich genauso an wie früher, und beinahe hätte Eowyn begonnen, wieder zu flechten, beinahe hätte sie vergessen, dass sie nicht auf einer tirahnner Blumenwiese stand, sondern auf einem coruscantener Balkon. Sie sind wunderschön, hauchte sie, beugte ihr Gesicht herunter, um an der Athelas zu riechen. Nicht jeder mochte ihren Geruch, er konnte durchaus als würzig beschrieben werden, aber selbst wenn das der Fall war, machte ihr Aussehen alles wieder wett. Wie hast du das gemacht? Irritiert und verwundert sah sie Ian an. Konnte man Blumen anderer Welten einfach so kaufen? Importieren war dank des Virus wohl kaum möglich, aber vielleicht hatten Blumenhändler vor Ort welche da? Eowyn hatte sich nie so etwas gefragt, ihr war nicht einmal in den Sinn gekommen, nach Blumen aus der Heimat zu suchen. Jetzt, wo sie sie sah, fragte sie sich, warum eigentlich nicht.
Sie setzte sich, sah kurz nach unten, auf die belebte Straße, und dann wieder zu Ian. Ohne hinzusehen ergriff sie seine beiden Hände und hielt sie fest, sah ihm in die Augen. Danke, sagte sie dann und meinte jeden Buchstaben genau so. Ich danke dir. Ich weiß, dass ich nicht gerade einfach war in letzter Zeit, und ich weiß, dass ich dir diesen Abend schwer gemacht habe. Das hätte ich nicht tun sollen... und es war ein Fehler. Eigentlich habe ich das alles nicht wirklich verdient. Sie lächelte leicht, denn zumindest das hatte sie begriffen - auch, wenn sie es nicht verdient hatte, Ian hatte es trotzdem getan, für sie, weil er sie liebte, weil er ihnen beiden noch einen Abend schenken wollte. So einfach war das.
Coruscant - Mittlere Ebenen - Theaterrestaurant - mit Ian