Coruscant

.: - Corsucant - Jedi Tempel - Gänge - Raum D 1138 - Ahna, Gaya, Mark, Oyim und Riuen, plus Pico - :.

Das Duo verließ den Raum und wanderte durch die Gänge in Richtung ihres Zieles.

"Nimm dir mein Verhalten nicht zum Vorbild Gaya, ich habe meine Zunge von meinen Gefühlen und nicht von meinem Verstand führen lassen..."

Der Kel'Dor konnte sich immer noch nicht Vorstellen dass der junge Sith, der Ian in seiner Erinnerung war, einen Sinneswandel vollzogen hat.

"Wir müssen zusammen halten und unsere Schwächen und Vergangenheiten sein lassen was sie sind, vergangen..."

Seine Prothese fing an zu jucken.
Sie zogen gemächlichen Schrittes durch die Flure in Richtung des Hangars, Pico fröhlich vor sich hin zirpend an seinem Gürtel.


"Hast du noch irgendwelche Fragen oder Termine? Ansonsten können wir direkt zum Hangar gehen."


.: - Corsucant - Jedi Tempel - Gänge - Gaya, plus Pico - :.
 
Coruscant - Level 1311 -Außenposten Ios - Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras , Kath, Angelina (NPC)

Owen zuckte mit den Schultern und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. Sein Gesprächspartner hatte eine gänzlich andere Ansicht als er selbst und Owen stellte erneut fest, dass ihm das diskutieren auf dieser Ebene nicht liegt. Und Owen hatte Glück. Die Aufmerksamkeit wanderte von Kath zu Joras und der Mirialanerin und somit blieb ihm das weitere Gespräch erspart. Auf der Entfernung gesehen, sah es so aus, dass Joras alles im Griff hatte. Owen wendete sich ab und begab sich zu den anderen. Owen begann damit stumm das Lazarett ein wenig aufzuräumen. Hier und da lagen Dinge auf dem Boden, die da nicht hingehörten. Dort musste etwas nachgefüllt werden... und so konnte er sich wenigstens nützlich machen.

Coruscant - Level 1311 -Außenposten Ios - Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras , Kath, Angelina (NPC)

Ich kann aktuell nur unregelmäßig schreiben, daher klinke ich mich aus der einen Szene aus.
 
--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras, Kath, Jax, Angelina (NPC) ---

Konnte es wirklich sein, dass er diesen kleinen Kratzer ganz so alleine geschlossen hatte? Der blinde Chalactaner runzelte die Stirn und schien für einen kurzen Moment an dieser Begabung zu zweifeln. Wieso hatte ausgerechnet er eine solche Begabung bekommen, eine, die ihm bisher nur zum Teil hatte helfen können? Wäre es denn nicht sinnvoller gewesen, Angelina diese Begabung der Machtnutzung zu kommen zu lassen, denn sicherlich wäre sie eine weit bessere Hilfe als Joras an diesem Ort. Der Weisshaarige seufzte leise, dabei spannte er zuweilen unbewußt seine obere Muskulatur für ein paar Sekunden an. Aber diese Gedanken - offenbar hatte die Macht ihn wohl aus einem bestimmten Grund ausgewählt. Welchen, dass konnte der Chalactaner bisher noch nicht erahnen. Nur am Rande nahm Joras die Worte Kaths war, umso mehr zuckte der Blinde erneut bei einer fremden, kurzen Berührung an seiner Schulter zusammen. Sie hielt nur für ein paar Sekunden an und verschwand so unverhofft, wie sie gekommen war. Der Weishaarige hatte den Kopf mit den geschlossenen Augen immer noch in die Richtung gedreht, aufmerksam lauschend. Er vernahm nur Schritte...welche sich von ihm entfernten. Wie er diese Situationen hasste, diese unangekündigten Berührungen, welche ihn jedes Mal wieder so erschreckten. Instinktiv begann jedoch seine linke Hand nun nach dem so vertrauten Holzstab zu tasten und es dauerte nicht lange, bis sie diesen fand. Seine Glieder fühlten sich so schwer, so müde an, als aus der Hocke wieder aufstand und erst einmal mit einem nach unten geneigten Kopf an Ort und Stelle stehen blieb.

Die Macht? Was meinst du damit?


Der Stimmklang Angelinas klang sehr leise, fast weg von ihm fließend (Kath). Joras runzelte die Stirn, verstand aber dennoch das Ansinnen der 12-Jährigen, mehr über die Macht in Erfahrung zu bringen. Über die Jedi oder die Macht war abseits der Holoromane- und filme nur wenig bekannt, der wahre Orden war für die meisten Bewohner der Galaxis wohl immer noch ein Mythos. Aber dennoch, erkennen würde man die Mitglieder dieser Gemeinschaft an der so typischen Waffe - dem Lichtschwert. Joras wußte nicht viel über diese Dinger, außer, wie es sich ungefähr anfühlte eines in der Hand zu haben. Die ungefähre Form des Griffes war ihm sehr wohl in Erinnerung geblieben, als er in einer Übungsstunde zusammen mit Eowyn ihr Lichtschwert hatte ertasten dürfen. Nach und nach erinnerte er sich an die merkwürdige Zusammensetzung im Inneren der Waffe, zumindest das was er hatte rausfinden oder rausspüren können. Noch immer schien es wie gestern gewesen zu sein, denn erneut kamen ihm diese Empfindungen in den Sinn. Dieser zylinderförmige rohrschlanke Gegenstand mit der glatten sanften Linse an dem einen Ende und dem kleinen quadratisch kastenförmigen Abschluss an dem anderen. Selbst an die Wellenlinen konnte sich der Blinde noch erinnern, auch an grobe Details. Joras schüttelte den Kopf, als er bemerkte, wie das winzige Gefühl von Geborgenheit in ihm aufstieg. Es waren nur Erinnerungen - Erinnerungen an etwas, was bereits mehrere Jahre zurück lag und dennoch schienen sie ihn zu beruhigen. Aber da war noch etwas anderes..



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...und draußen steht tatsächlich jemand, der ihn in einer Plastiktüte geschultert hat...

Überrascht, auch über die Tatsache dass das Eintreffen zweier Sicherheitsdienstleuten offenbar an ihm vorrüber gegangen war, hob Joras fragend die Augenbrauen etwas nach oben und neigte den Kopf in die Richtung der gesprochenen Worte. Das klang tatsächlich etwas ungewöhnlich für diesen Ort, dennoch glaubte der Blinde nicht unbedingt an böse Absichten. Oder zumindest hoffte er es nicht, denn der Sicherheitsdienst war offenbar bisher noch nicht eingeschritten. Davon abgesehen war die Lage des Lazaretts nicht einmal öffentlich bekannt, allerdings in den Karten des CSF verzeichnet.

Einer was?

Plastiktüte! Das glaubst du echt erst, wenn du es siehst.

Nun wurde es wirklich interessant, der Blinde legte den Kopf schief, denn zumindest verriet der Stimmklang der beiden dass die ganze Sache wohl ernster war als gedacht. Grübelnd legte er die Stirn in Falten..

Seargeant Tiran, gibt es Probleme?

Der Drang nachzuforschen schien größer und größer zu werden, ihn fast zu verschlingen. Es war so...ungewohnt, es kam von einer Sekunde auf die nächste - mit einem Schlag. Der Blinde seufzte leise, während er auf eine Antwort des CSF-Leiters hier vor Ort wartete. Ihm wurde etwas flau im Magen und seine Hände begannen leicht zu schwitzen. Hier ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu!

Naja Probleme würde ich das nicht nennen, Joras, nur eine komische Situation. Zwei meiner Jungs am Eingang wurden ein wenig überrascht. Ein Fremder braucht wohl Hilfe für seinen Kumpel, welchen er in eine Plastiktüte gewickelt hat.

Mit sanfter Bewegung drehte Joras den Kopf in Richtung der etwas älteren Stimme und nickte dann langsam. Auch wenn ihm die ganze Sache nicht sonderlich gefiel...und er wurde das Gefühl nicht los, dass es um ihn herum lauter als sonst war.

Das ist recht...merkwürdig. Könntet ihr mich vielleicht dort hinbringen? Außerdem sollten wir Schwester Zisha Bescheid geben, vielleicht kann sie ihm helfen.

Eine lange Stille trat ein und Joras runzelte erneut die Stirn. Der Seargant würde abwägen, die Situation mehr oder weniger abschätzen müssen. Die Landeplattformen in diesem Bereich waren nicht besonders groß und nur zweckdienlich gesichert. Es war laut...und kalt, der Wind wehte in der Regel sehr stark durch die tiefen Häuserschluchten Coruscants. Beides war zusammen für einen Blinden eine sehr schlechte Kombination und auch der CSF war sich diesen Fakten durchaus bewußt. Zu allem Überfluss war der Weisshaarige selber auch noch ein sehr leichtes Ziel, sofern es zu einem Schusswechsel kommen würde. Andererseits jedoch, wußten die Sicherheitsleute an diesem Ort durchaus über die Fähigkeiten der anwesenden Personen Bescheid. Dienstalltag...sozusagen. Eher zögerlich setzte nun die ältere Stimme wieder an.


Ich denke dass sollte gehen. Wir bleiben ein wenig im Hintergrund mit dir und ich hoffe einfach mal, dass meine Beschreibungen ausreichend sein werden. Joras vernahm nun schwere, aber regelmäßige Schritte direkt vor sich. Ich werde dir jetzt meine Hand reichen, ist dir die Schulter oder der Arm lieber? Der Blinde wägte nun seinerseits ab, denn zum einen war das Führen mit der Schulter schneller aber auch etwas gefährlicher, da ein präziser Richtungswechsel nicht ganz so schnell möglich war. Zum andern jedoch, so hatte Joras es zumindest in Erinnerung, mussten sie jedoch nur gerade aus gehen und keine Treppen überwinden. Es würde also reichen...

Die Schulter reicht mir, danke. antwortete der Blinde leise, während seine Hand bei der fremden Berührung dennoch etwas zurück zuckte. Doch der fremde Griff schien sanft, fast beruhigend zu sein. Die Haut...sie war wohl älter, älter als seine eigene. So manche harte Zeiten hatten die Spuren darin hinterlassen, denn immer wieder war sie von Narben durchbrochen. Die kleinen, feinen Häärchen verursachten ein kitzelndes Gefühl an dem empfindlichen Handrücken des Blinden. Zunächst kaum merklich, dann aber mit einem deutlich schwererem, nach unten ziehenden Gewicht realisierte Joras erst nach einigen Sekunden, dass wohl sein Arm etwas nach oben geführt wurde. Und wieder war da diese sehr feste Kuppel, welche er mit seinem Fingern erspürte.

Sicher, dann häng dich mal dran. Jens, sorg dafür dass Schwester Zisha informiert wird und bringe vielleicht eine Trage mit. Alles klar, Chef!

Mit diesen Worten setzten sie sich allmählich in Bewegung, angemessen langsam, damit Joras immer noch genug Zeit fand mit seinem Stab den Untergrund abzustochern. Nach und nach schien der Hall weiter zu zu nehmen und auch das sanfte Aufschlagen des langen Holzstabes schien anders klingen zu wollen. Das dumpfe Geräusch, welches sich normalerweiße leiser werdend von ihm entfernte, schien an diesem Ort eher lauter zu ihm zurück zu wollen. Der Blinde hob nun etwas konzentriert den Kopf an, und erst nach wenigen Sekunden verstand er wirklich, wo er sich befand. Es musste ein recht enger Gang sein, bisweilen auch recht kurz, wenn man den von vorne kommenden Geräuschen Glauben schenken konnte. Das so typische Surren der Gleitertriebwerke war selbst hier noch ein wenig zu vernehmen und eine sonst nicht vorhandene Brise Wind kam ihm nun entgegen. Joras begann zu frösteln, als der Luftzug seine Haut streifte und die weissen Haare gefühlt in alle Richtung fliegen lassen wollte. Bald würden sie da sein.

Es wurde immer intensiver...Sekunde um Sekunde. Bis der Seargent mit ihm im Schlepptau einfach stehen blieb und Joras etwas fragend den Kopf in seine Richtung drehte. Doch die Antwort...sie kam nicht. Stattdessen drang ein notorisches, dauernervendes und sehr tief klingendes Brummen von oben an seine Ohren. Vielleicht nicht nur eins, eher mehrere...hunderte, tausende. Verwirrt neigte der Weisshaarige nun seinen Kopf nach oben, und erneut erfasste ihn wieder ein Windstoß. Kräftiger, Joras spürte, wie sich sein Körper gegen den Stoß auflehnte und es ihm gleichzeitig kalt dem Rücken herunter lief. Seine schulterlangen Haare flogen nur so nach hinten und schlugen bisweilen auch einmal sehr sanft auf die hintere Nackenmuskulatur. Ein Rascheln, ein Knistern schien nur wenige Meter vor ihm zu sein - wieder drehte der Blinde den Kopf etwas in diese Richtung und dann etwas zur Seite. Schnelle, hektisch ausgeführte Schritte mehrerer Personen waren an seiner rechten zu hören, garniert mit einem seltsamen Gekeuche von mindestens 2 Personen. Joras krallte seine linke Hand fester in die Schulter seines Blindenführers hinein.

Mach dir keine Sorgen, das waren nur Schwester Zisha und Shaleen sowie einer meiner Leute. Der Stimmklang des Seargants schien ruhig und entspannt. Nur wenige Meter vor dir befindet sich der Speeder und die zwei Personen, über welche mein Kollege und ich gesprochen haben. Offenbar ist die eine Person immer noch etwas...verpackt.


Joras war sich sicher, dass der Searge sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen konnte. Die Ironie und der Sarkasmus waren untrennbar mit den Worten verwoben.

Was bei den Göttern ist denn überhaupt passiert?

fragte der Weisshaarige nun etwas lauter, während er mit der rechten Hand fester den Holzstab umklammerte und dabei kaum merklich den Kopf schüttelte.





--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Sicherheitskräfte, Joras, Jax, Sgt. Tiran & Zisha und Shaleen (NPCs), Rest der Rasselbande ---

Nja kann man nix machen, meld dich, wennst wieder kannst :)
 
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Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)

Da war er nun. Einen bleichen, kranken Snivvianer über der Schulter geworfen, in einem mehr oder weniger adretten Duschvorhang verpackt, von zwei CSF Beamten mit ihren Blastern inmitten eines improvisierten Spitals, während einer unbekannten Epidemie. Ein völliger normaler Tag auf Triple Zero, wie die Einheimischen Coruscant manchmal nannten. Ein starker Zugwind wehte durch die offene Lobbytür, das grelle Licht der Advertiscreens leuchtete in einem bunten Spektrum den Mirialaner von hinten an. Jax Anavrin stand hier, in dieser brenzligen Situation und starrte in die Mündungen der auf ihn gerichteten Blaster. Er hatte schon bessere Tage gesehen.

„Wieso hast du ihn in diesem Duschvorhang eingewickelt?“ fragte ihn einer der CSF Polizisten argwöhnisch, als plane er einen Anschlag mit den Flatulenzien eines behaarten Snivvianers. Es gab durchaus weniger effektive biologische Kampfstoffe.

„Der hat ein Leck und so `ne Blastweste reinigt sich nicht einfach.“ gab Jax lässig zurück und besann sich dann doch eines Besseren. Auch wenn diese beiden Kerle so hohl wie Arecanüsse waren, brauchte er ihre Hilfe. „Natürlich, weil ich mich nicht anstecken will, du Nuss.“

„Beleidigung eines Beamten im Dienst ist strafbar!“

Er könnte einfach die Klappe halten. Der Wind wehte aus der offenen Türe in die Lobby, verwirbelte einige Filmsiplastblätter. Er hätte die Tür geschlossen, doch machte er ungern unnötige Bewegungen, wenn zwei Arecanüsse mit ihren Blastern auf ihn zielten. Er könnte einfach die Klappe halten. Doch er konnte einfach nicht anders.

„Ja, mach mich drauf aufmerksam, wenn einer vorbeikommt.“ warf Jax zurück und bereute beinahe im nächsten Augenblick diese lapidare Antwort gegeben zu haben. Er konnte sich einfach nicht anders helfen, wenn Arecanüsse seine Palmenblätter raschelten.

„Keine weitere Bewegung!“

Mit einem laut hörbaren Seufzer ließ der Privatdetektiv die Schultern fallen, ließ den Kopf nach hinten fallen und sah kurz an die Decke. Fragile Männlichkeit gepaart mit Autoritätsdrang. Eine toxische Kombination. Natürlich mussten sie, um sich gegenseitig vorzuspielen sie würden ihr Glaubwürdigkeit damit wiederbekommen, ihre Blaster entsichern. Klar, er konnte ihnen wirklich gefährlich werden, zum Beispiel wenn er Snaggletooth wie einen Stab oder eine Keule schwingen und die beiden umhauen würde. Hatten die hier überhaupt nicht den Ernst der Lage gerafft? Hier litt jemand. Dem Stöhnen des Snivvianers nach zu urteilen sogar gewaltig. Selbst im gedimmten Licht der Lobby war klar erkennbar, dass die gräulich-gelbe Farbe der Haut des bepelzten Nichtmenschen nicht normal aussah. Seine Augen waren glasig und leicht blutunterlaufen. Ein Wimmern sollte ihm wohl kommunizieren, dass er sich nicht so viel auf und ab bewegen sollte, weil ihm übel war. Das fehlte ihm noch, wenn der kleine Kerl in seinen eigenen Schutz erbrechen würde und er ihn wie eine Wundertüte hier präsentieren musste. Schöne Scheiße.

„Schau, ich hab‘ keine Lust hier zu blastern oder sonst Probleme zu machen. Mein Kumpel hier ist krank. Es wäre ziemlich gediegen, wenn deine Jedi Freunde oder wer auch immer das Bacta Spray in der Hand hält mal einen Blick drauf werfen könnte.“

Seine Stimme versuchte sich beruhigend auf die beiden CSF Polizisten einzureden. Es war ja nicht das erste Mal, dass der Mirialaner mit ihnen zu tun gehabt hatte. Es gab solche und solche bei der Einheit. Mit einigen konntest du BAnthas stehlen, mit anderen nicht mal eine Arecanuss knacken. Manchmal kann man sich seine Polizisten eben nicht aussuchen. Doch alleine die Anwesenheit dieser Kerle hätte ihm zeigen müssen, dass die Lage hier ernst war. Das Treiben um ihn herum nahm zu, einige Krankenschwester -und Brüder entfernten sich klammheimlich, weil sie eine Schießerei oder sonstigen Ärger erwarteten. Verstand ihn denn hier niemand? Sprach er etwa wie eine R2 Einheit?
Von wegen Hüter des Friedens. Diese Jedi konnten nicht mal einen geregelten Empfang organisieren. Seine Hoffnung kam in einem Wesen, dass Jax Anavrin im ersten Moment für einen Arkanier oder Miraluka gehalten hatte. Weißes Haar ohne Falten war ein Indiz für ersteres, die geschlossenen Augen und der auf den Boden gerichtete Blick für zweiteres. Die Tatsache, dass er sich an einen Sergeanten der Einheit klammern musste, sagte ihm aber, dass er tatsächlich blind sein musste. Die zweitere Spezies Nahmenschen war in der Lage unabhängig ihrer fehlenden Augen sich zurechtzufinden, irgendwas mit einem Energiefeld, mit dem sie sehen konnten. Der Tag wurde immer besser. Nun hing seine Gesundheit und noch viel schlimmer, die Gesundheit von Snaggletooth von einem Blinden ab. Er brauchte dringend eine Cigarra.


„Hey, du da!“ rief der Mirialaner winkend und hätte sich am liebsten direkt selbst geohrfeigt. Wie sollte der Blinde ihn nur sehen? Nochmal von vorne. „Ja, genau du mit den weißen Haaren. Du siehst aus wie einer dieser Leuchtmachetenschwinger, die hier das Sagen haben. Kümmer‘ dich mal um meinen Freund. Er braucht Hilfe.“

Ohne jetzt auf die beiden Beamten zu achten, ging der Privatdetektiv einige Schritte nach vorne. Die Beamten hoben, wie zur Erinnerung, ihre Blaster nochmal einen Zentimeter höher, doch schien der Sergeant ihnen das Signal gegeben zu haben, dass die Situation entschärfen sollte, denn er wurde nicht niedergeblastert. Immerhin. In seiner unmittelbaren Nähe befand sich ein Sofatisch mit Zeitschriften. Zuerst versuchte er den Snivvianer halbwegs sanft auf den Tisch zu legen. Das gelang ihm im Großen und Ganzen, auch wenn die Geräusche die Snaggletooth dabei von sich gab vielleicht eine andere Sprache sprachen. Um es ihm bequemer zu machen, sortierte er die Zeitschriften, die teilweise neben und unter ihm lagen, zu einer improvisierten Kopfstütze, bevor er sich wieder erhob und den Blinden ansah.

„Na, was ist jetzt?“ drängte ihn der Privatdetektiv, da ihm, respektive Snaggletooth, langsam aber sicher die Zeit davonlief.

Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)
 
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Coruscant – Jeditempel – Dachgarten – Eriu, Sahra Kenobi, Anakin Solo und Sarid


Während Eriu seine Levitationsübung im sonnigen Dachgarten des Jeditempels fortsetzte kam eine jüngere Jedi mit hellbraunen, schulterlangen Haaren auf sie zu. Nach einem Moment erkannte Sarid sie. Das war Sahra Kenobi, eine Jedi-Ritterin. Diese kam auch umgehend zum Punkt, warum sie Sarid aufgesucht hatte. Die Corellianerin nickte ernst als Sahra ohne Umschweife schilderte, worum es ging. Sarid erhob sich und trat daraufhin ein paar Schritte von ihrem spitzohrigen Padawan weg, damit er nicht so gestört war von ihrem Gespräch.


"Ja, ich kenne Radan und ich gebe dir recht, dass es angesichts der derzeitigen Lage auf Coruscant nicht unbedingt ein geeigneter Ort für ein Kind ist. Der Jeditempel ist zwar sicher und wir erzielen immer mehr Erfolge bei der Heilung des C-Viruses, aber dennoch wäre er auf Haruun Kal oder Lianna besser aufgehoben",


erklärte sie mit besorgtem Gesichtsausdruck. Dass dies für Sahra als Mutter natürlich noch viel schlimmer war, dafür hatte Sarid durchaus Verständnis. Sie empfand ähnlich für all ihre Padawane und hatte es vorgezogen sie immer möglichst in Sicherheit zu bringen. Dennoch bestand der Unterschied zwischen Sahras Sohn und ihren Padawanen darin, dass dieser ja noch recht jung war, soweit Sarid wusste. So viele Jedi mit Nachwuchs gab es ja nicht, inbesondere solche, deren Nachwuchs ebenfalls bereits mit dem Jeditraining begonnen hatten. Daher waren ihr die Familienverhältnisse durchaus in groben Zügen bekannt.


"Was ist denn genau passiert, Sahra? Erzähl es mir - und ja, Radan ist nicht unbedingt ein Jedi, welcher jeden seiner Schritte vorher durchdenkt, bevor er sie macht",


stimmte sie der jüngeren Frau trocken zu, was die Reise von Ty nach Coruscant betraf. Aber er hatte ein gutes Herz, fügte die dunkelblonde Rätin in Gedanken hinzu, aber wohlweislich nicht laut, da Sahra ohnehin bereits sehr aufgebracht war. Als Blick der Jedi-Ritterin dann an einen anderen Jedi hängen blieb, welcher am das die Dachgärten umfassende Geländer stand schlich sich ein breites Grinsen in Sarids zuvor ernstes Gesicht.


"Das ist ja Jedirat Anakin Solo!"


Daraufhin winkte sie ihm zu, damit er sah, dass sie sich über seine Rückkehr freute und er auch gerne zu ihr herüber kommen durfte. Er neigte ja immer wieder längere Zeit auf Reisen zu gehen, ehe er irgendwann wieder auftauchte. Aber das war Sarid egal, Hauptsache, ihr alter Freund kam gesund und heil wieder.


Coruscant – Jeditempel – Dachgarten – Eriu, Sahra Kenobi, Anakin Solo und Sarid
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Dachgarten- bei Sarid,in der Nähe:Eriu, Anakin und andere Jedi.

Das die Rätin ihre Sorge bezüglich dem Virus jnd ihrem Sohn teilte, bestätigte Sahra, dass ihre Wahl richtig gewesen war. Zumindest das. Sie bestätigte auch, dass Radan kein Jedi war, der immer über die Folgen seines Handelns nachdacht.

"Er muss ja nicht immer drüber nachdenken. Nur hin und wieder, wenn es andere vielleicht in Gefahr bringen könnte. Das wär echt toll."

Ein leicht sarkastischer Unterton schwang beim letzten Satz mit. Radan war schon so alt. Älter wohl als sie und die Rätin zusammen. Aber man konnte den Eindruck gewinnen, dass er in all den Jahrhunderten in irgendeiner Kammer gesessen hatte, ohne irgendeine Erfahrung zu machen.Doch so wie sie den Krieger kannte, war das mit Sicherheit nicht der Fall. Die Rätin forderte sie auf, ihr alles zu erzählen. Sahra bekam durch die Ankunft des anderen Jedi-Rates sogar die Zeit, den richtigen Anfang zu suchen. Und sie war froh, sich vor dem Mann verneigt zu haben, als die Rätin ihn mit seinem Rang ansprach. Also doch ein Rat. Prima. Als Sahra das erfreute Grinsen im Gesicht der Rätin sah, musste sie selbst auch lächeln. Es war schön zu sehen, dass die Ratsmitglieder untereinander so ein freundschaftliche Beziehung hattten. Gut, vielleicht galt das nicht für alle, aber zwischen den beiden hier schien das der Fall zu sein. Dann wurde ihr Gesicht wieder ernst. Sie hatte auch mal so einen Freund gehabt und sich auf sowas einzulassen hatte sich als schlimmster Fehler überhaupt rausgestellt.

"Das ganze Drama ging eigentlich schon vor knapp zehn Jahren los. Ich war grad zum Ritter ernannt worden und Radan und ich waren damals noch gute Freunde. Eigentlich sogar mehr als das. Ich folgte ihm auf seine Heimatwelt, nachdem er einen Notruf von dort erhalten hatte. Wahrscheinlich wisst ihr, dass er das Regierungsoberhaupt seiner Welt war oder ist...wie auch immer. Ich ging mit um zu helfen. Die Situation dort war sehr angespannt und eigentlich lief alles dort ziemlich schnell aus dem Ruder. Zumindest von meinem Blickwinkel aus. Radan war davon überzeugt, das eine kriegerische Auseinandersetzung der einzige Weg seie. Das hat sich damals für mich so falsch angefühlt, dass es mir schlecht wurde. Ich hab den Gegenvorschlag gebracht, beim Rat diplomatische Unterstützung anzufordern, weil ich das Gefühl hatte, dass wir allein damit einfach überfordert waren. Radan schloss diese Option aber von Anfang an aus und da er eben auch der Herrscher dieser Welt war...ich weiss nicht.. ich fand es nicht richtig, ihn dann zu übergehen. Ausserdem war er zu dem Zeitpunkt der erfahrenere Jedi-Ritter und ich hab gedacht, das mir vielleicht irgendeine Information fehlt. Irgendwas, dass sein Handeln rechtfertigen und mein mieses Gefühl lügen strafen würde. Aber das gabs nicht und auch heute mit zehn Jahren mehr Erfahrung in der Tasche, kann ich Radans Handlungen von damals nicht nachvollziehen.
Die Schlacht, die daraufhin folgte, kann man eigentlich nicht so nennen. Radan hat unter der Fahne der Jedi ein Massaker veranstaltet mit rund 300 Toten und Schwerverletzten. Ich konnte mein Gefühl damals nicht ignorieren. Das das was er da tat, falsch war. Ich hielt mich aus den aktiven Kampfhandlungen raus und versorgte die, die auf dem Schlachtfeld zurück blieben. Leider muss man die medizinische Infrastrucktur auf Eriador irgendwo zwischen rückständig und nicht existent einordnen und ich war die einzige Jedi-Heilerin dort. Für die meisten, die ich noch lebend vorgefunden habe, konnte ich nichts weiter tun, als ihr Leid zu verkürzen. "

Das war etwas gewesen, dass sie an ihrer Berufung hatte zweifeln lassen. Und eigentlich hatte sich daran bis heute nichts geändert.

"Ein Jedi sollte- zumindest nach meiner Auffassung- bei sowas nicht lichtschwertschwingend vorne weg gehen. Ich bin mir natürlich meiner Mitschuld an dieser Misere bewusst. Wenn ich damals richtig gehandelt hätte, wenn ich Radans Sturz auf die dunkle Seite erkannt hätte.... meine Aufgabe wäre es gewesen, ihn zu stellen, festzunehmen und vor den Rat zu bringen. Zumindest würde ich es heute so machen. Damals... eben, Radan war mein bester Freund und ich wollte vielleicht auch garnicht wahrhaben, was da vor sich ging. "


Solch tiefe Freundschaften waren definitiv zumindest gefährlich, wenn nicht sogar leichtsinnig. Von dem her wars ja eigentlich gut, als Alleingänger unterwegs zu sein. Sahra konzentrierte sich wieder auf ihre Geschichte. Jetzt nicht wieder grüblerisch werden.

"Naja. Wie ich Anfangs erwähnte, war Radan für mich mehr als nur ein Freund. Er .... er ist der Vater meines Sohnes. Nach dem Massaker reisten wir nach Malastare. Dort bemerkte ich meine Schwangerschaft. Ich weiss nicht...irgendwie hab ich mir gewünscht, dass es für Radan wie ein Licht am Ende des schwarzen Tunnels sein würde, in dem er sich befand. Ich sagte es ihm voller Vorfreude. Er sah mich an und sagte, dass wir später darüber reden würden. Dann drehte er sich um und ging. Er ging, um sich den Sith anzuschliessen. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hab."

Und das war der schlimmste Verrat gewesen, den sie bis zum heutigen Tag erlebt hatte.

"Das er mit den Sith mitgegangen war, hab ich dann von jemand anderem erfahren. Ich hab dann überlegt, was ich machen sollte. Natürlich wäre es eine Option gewesen, einfach zum Orden zurück kehren. Aber das konnte ich zu dem Zeitpunkt erstmal nicht. Ich kam kurz zurück, als Ty ungefähr ein Jahr alt war. Damals gabs die Basis auf Corellia noch. Aber ich konnte nicht lang bleiben und nachdem die Basis angegriffen worden war...ich meine...die Sith haben uns da platt gemacht. Und da hab ich mir dann überlegt... wenn Radan raus bekommt, dass er einen Sohn im Orden hat, gibt es ihm vielleicht den Anlass, den Orden nochmal anzugreifen. Um an seinen Sohn ran zu kommen. "

Etwas, das sie immernoch fürchtete. Etwas, weswegen sie sich wohl nie zuhause fühlen würde, wenn er in Reichweite war.

"Ich weiss nicht, wie ihr das seht. Aber mir gegenüber hat Radan nur Söhne und nie Töchter erwähnt. Also entweder er kann nur Söhne zeugen oder die Töchter sind für ihn keine Erwähnung wert. Und nach dem Regierungs-Stil auf Eriador wär auch klar, warum er mehr interesse an männlichen Nachkommen hat. Und dann war er auch noch ein Sith... "

In Sahras Augen war er es noch, aber das war jetzt das Problem des Rates. In Ordnung, solang Ty hier war, war es irgendwie auch ihr eigenes.

"Um ihm keinen Anlass zu geben, den Orden anzugreifen und meinen Sohn in Sicherheit zu wissen, ging ich damals quasi ins Exil. Ich flog zwischen den Welten rum. Führte quasi ein Nomadenleben. Ich hab nicht aufgehört, eine Jedi zu sein. Das nicht. Wann immer ich auf eine Welt kam, auf der ich helfen konnte, hab ich das getan. Und wenns nur ne Kleinigkeit war. Wie ein Kind , das sich am Beckenrand im Schwimmbad den Kopf angestossen und ne Gehirnerschütterung davon getragen hat, zu heilen und ihm so den Nachmittag zu retten. Die Macht hat mich geführt. Ich war fast nie zufällig an irgendeinem Ort. Und so im nachhinein hat sich die Zeit wirklich gut und richtig angefühlt. "

Wenn es nach ihr ging, würde sie sofort wieder damit weiter machen.

" Vor etwas mehr als einem Jahr bekam ich dann die Fehlinformation, dass Radan gestorben sei. Das war für mich dann das Signal, nach Hause zurück zu kommen. Und jetzt muss ich feststellen, dass Radan doch noch lebt.."

Leider

"... und nicht nur das. Er ist wieder ein Jedi-Ritter. Er darf trotz allem weiter ein Lichtschwert tragen. Er bringt kleine Kinder in Gefahr und grad eben stand er wieder mit blutverschmierter Robe vor mir. Er kann einfach weiter machen, als wär nichts geschehen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht für mich und ich habs wohl erwidert und ihm dabei die Nase gebrochen. Nach all dem kommt er damit in meinen Augen zwar noch günstig davon-lebenslanges Gemüseschälen in der Tempelküche wär angemessen- aber so ist es jetzt halt. Und weil ich wohl davon ausgehen kann, dass ein Jedi, der einen anderen Jedi derart schlägt, sowieso vor den Rat zitiert wird um sich nen Tadel abzuholen, bin ich dem zuvor gekommen und steh jetzt hier."

Einen Tadel für eine gebrochene Nase zu erhalten, erschien gegenüber dem was sie erlebt hatte, beinahe belanglos. Unbedeutend. Ein winzig kleines Ereignis, das in der Historie unterging wie ein Fliegenschiss an einer bunt tapezierten Wand. Aber es sollte doch alles seine Richtigkeit haben.

Coruscant-Jedi-Tempel-Dachgarten- bei Sarid,in der Nähe:Eriu, Anakin und andere Jedi.
 
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Jedi Tempel ~ Dachgarten ~ in der Nähe von Sarid, Sahra und Eriu

Auch wenn Anakin nicht zu der Sorte Mensch gehörte, der man seine durchaus vorhandenen und oft starken Emotionen im Gesicht ablesen konnte, Sarids unausgesprochene Einladung, ihr Winken und das Lächeln weichten die harte Schale des Jedi auf. Er nickte ihr zu und lächelte, bevor er sich langsam zu ihrer kleinen Gruppe bewegte.

"Sarid. Dich wohlauf zu sehen, ist wie immer Balsam für die Seele.", sprach Anakin, eine Verbeugung andeutend, mit einem Lächeln auf den Lippen.

Und das meinte er auch so. Er erinnerte sich noch an seine erste Zeit als Padawan, hier im Tempel auf Coruscant. Sarid war eine der ersten Lehrer gewesen, die Anakin gemeinsam mit zahlreichen anderen Schülern unterwiesen hatte. Schon damals hatte er ihre besonnene, herzliche Ausstrahlung sehr geschätzt. Es bei den Jedi selbst so weit gebracht zu haben, dass sie zumindest in ihrer Funktion im Orden als Räte auf der gleichen Stufe standen, war für Anakin auch heute noch schwer zu glauben. Doch dieser Umstand täuschte nicht darüber hinweg, dass Sarid zweifellos noch viele wertvolle Lektionen für ihn bereithielt. Den daraus folgenden Respekt konnte man Anakin und seinem Blick auf die nun neben ihm stehende Rätin mehr als deutlich ansehen.

"Ich freue mich euch kennenzulernen.", grüßte Anakin die beiden Jedi, die offensichtlich ebenfalls weise genug waren, um Rat von Sarid einzuholen. Dann trat er etwas in den Hintergrund und ließ Sahra Kenobi ihr Anliegen genauer formulieren. Schließlich adressierte sie Sarid. Wenn Anakins Hilfe oder ein Ratschlag benötigt wurde, würde man es ihm zweifellos mitteilen.

Anakin lauschte den Ausführungen von Sahra. Viel von dem was sie sagte, erinnerte ihn an seinen eigenen Werdegang. Ihn hatten andere Umstände angetrieben, aber zumindest das Resultat, nämlich das Exil zu suchen, klang doch sehr vertraut. Diese Empathie konnte man ihm wohl auch ansehen, wie immer, wenn bestimmte Töne angespielt wurden, die mit dem tiefsten Inneren des Jedi resonierten.
Auch an Radan konnte er sich erinnern. Schon damals war Anakin aufgefallen, dass Radan ein ziemlich emotionaler Charakter war - Anakin nicht unähnlich. Der Umgang mit ihren Emotionen war jedoch sehr anders, wie es schien. Vor allem wenn Sahras Ausführungen akkurat waren. Davon ging Anakin in diesem Moment aus. Auch ohne die Macht einzusetzen, bestätigte Sahras Wortlaut, Gestik und Mimik seinen Eindruck. So oder so, Anakin hatte Radan relativ bald aus den Augen verloren, aus dem einfachen Grund, weil er als Ritter damals anderweitig beschäftigt war und sich um seine eigenen Missionen und Schüler zu kümmern hatte.

Am Ende von Sahras Erklärungen, wäre Anakin beinahe ein in diesem Augenblick wohl unangebrachtes Schmunzeln über die Lippen gehuscht. Wenn man für sowas vom Rat gerügt werden würde, hätte Anakin wohl sehr viel öfter Ärger bekommen und es nie über den Rang eines Ritters hinaus geschafft. Doch jemandem, in seinen Augen völlig zurecht, die Nase zu brechen? Das war eigentlich noch okay... Doch wahrscheinlich war Sarid besser im Bilde darüber, wie mit einer solchen Situation, der Beziehung zwischen Radan, Sahra und ihre Tochter, umzugehen war. Es war in jedem Fall viel zu früh für Anakin, sich selbst eine abschlißende Meinung zu bilden.

Jedi Tempel ~ Dachgarten ~ in der Nähe von Sarid, Sahra und Eriu
 

[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC)]




Kath schaute zu der Szenerie. Seine Gedanken trieben wieder in die Ferne. Der weißhaarige schien wohl wirklich schon gewisse Erfahrungen zu haben. War er womöglich schon ein Schüler? Aber warum war er dann so verunsichert? Wieder einmal kam sich Kath so nutzlos vor. Er konnte hier rein gar nichts tun. Konnte niemandem eine Hilfe sein. Er war nutzlos. Einen Seufzer unterdrückend schaute der Kel’dor zum Himmel. Er würde sich gerade in seinem Cockpit deutlich wohler fühlen. Hier war alles so unklar. Schließlich riss ihn die Stimme des Mädchens aus seinen Gedanken. Er schaute zu ihr runter. Ein wenig erstaunt realisierte sie wie offen diese Angelina war. Anders als er es erwartet hatte war das Mädchen nicht abgeschreckt von seinem Aussehen, welches ziemlich schnell einschüchternd wirken konnte. Langsam kratzte sich Kath am Hinterkopf und setzte sich auf einen Stuhl.

“Die Macht ist eine Energie die uns alle durchströmt. Sie ermöglicht alles was du hier siehst. Wie ein Fluss kann sie unser Leben bereichern… Allerdings kann sie uns auch schaden…”

Setzte er an. Seine Stimme war erstaunlich ruhig. Er lehnte sich ein wenig vor wie ein alter Mann der gerade eine Geschichte erzählte. Irgendwie mochte er diese Situation. Es tat ihm gut. Es war entspannend. Er legte den Kopf ein wenig schief und schaute das Mädchen nachdenklich an.

“Es gibt Wesen in der Galaxie, die die Macht nutzen können. Einige von ihnen wollen Jedi werden und anderen Wesen helfen denen es schlecht geht. Joras hat zum Beispiel mit der Hilfe der Macht deiner Mutter geholfen. So etwas ist möglich. Deswegen versuchen wir hier heute zu helfen.”

Er lächelte unter seinem Vocoder. Am Ende war es für Kath nicht leicht. Wieder wurde Joras irgendwo hin gezerrt. Kath selbst blieb so alleine zurück und fühlte sich nun komplett hilflos. Was sollte er nur jetzt tun? Wo konnte er hin gehen? Wie konnte er helfen? Hilflos schaute sich der Kel’Dor auf der Station um. Hier war so viel los und er konnte wirklich gar nicht helfen. Er fühlte sich zunehmend wie ein Störfaktor. Nicht mehr. Nicht weniger. Er war nur eine interferenz in diesem Moment. Langsam wanderte sein Blick auf den Boden und war ratlos.


[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC)]
 
--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras, Kath, Jax, Angelina (NPC) ---

Die junge Mirialanerin mit dem mittellangen schwarzen Haaren schaute neugierig zu dem Kel'dor hinüber, und vorallem betrachtete sie seine Schutzmaske. Woher dieser wohl kam und wie er wohl hierher kam? Die Kleine begann etwas ins Grübeln zu geraten. Joras hatte erwähnt, dass nur wenige die Position des Lazaretts kannten - eigentlich nur die Jedi und die Männer des Sicherheitsdienstes. Sie hatte einige neue Leute in der letzten Zeit hier gesehen, auch einige, mit welchen sich Joras unterhalten hatte. Personen, welche nicht direkt auf die Krankenliegen gebracht wurden, offenbar hatte man ihnen wohl doch weitere Hilfe geschickt. Dennoch hatte die 12 Jährige nicht das Gefühl, dass sie und Zisha so schnell hier weg kommen würden und immerhin hatte sie bereits ein wenig von den hier Anwesenden lernen können. Und sie mochte Joras...vielleicht war er der Bruder, den sie nie gehabt hatte. Angelina war ein Einzelkind gewesen, sehr oft auf Reisen mit ihren Eltern, welche beide in verschiedensten Krankenhäusern oder Lazaretts arbeiteten.

Also diese Zauberenergie, die Joras benutzt hat? Wie hat er das denn gemacht? Das will ich auch können!

fragte sie nach einigen Sekunden des Schweigens den fremden Mann. Sie hatte gesehen, wie Joras diese Wunde geschlossen hatte! Wie die Blutung aufgehört hatte und das Fleisch sich schützend über den kleinen Kratzer neu gebildet hatte. Und es hatte ihr die Sprache verschlagen, dass es echt war. Vorallem, wie schnell es gegangen war. Sie begann zu lächeln - irgendwann würde sie dem Blinden noch sein Geheimnis entlocken. Dann schaute sie freundlich zu dem Kel'Dor und beobachtete ihn dabei, wie er sich hinsetzte. Angelina lies ihren Blick schweifen und sie entdeckte einen Tisch, auf welchen sie sich dann auch setzte und munter die Beine baumeln lies.

Aber das war doch garnicht meine Mama! Sie arbeitet hier als Krankenschwester...

Angelina sah den Kel'Dor etwas erschrocken an. Und erneut lies sie dann sorgenvoll den Blick schweifen, da sie wußte, dass die Krankenpfleger, Ärzte und die Jedi mit dem Virus sehr zu kämpfen hatten - sowohl körperlich als auch seelisch. Ihre Mutter war oft zu müde für das Abendessen mit ihr gewesen und die Zeit, in welcher Angelina sie bei der Arbeit besuchen konnte war immer sehr knapp. Und sehr liebevoll. Dann war da noch Joras, auch er arbeitete sehr hart und die Mirialanerin hatte schon öfters das Gefühl verspürt, dass selbst er sich Ruhepausen gönnen sollte.

Bist du denn auch einer dieser Jedi? Hast du denn schon eine Beschäftigung hier gefunden? Vielleicht kann Joras dir ja helfen, er kennt sich recht gut mit Pflanzenmedizin aus. Das sagt zumindest Mama immer! Oder vielleicht kann sie dir auch ein paar Sachen zeigen...

Dann legte die 12 Jährige fragend den Kopf zur Seite und runzelte die Stirn.

Wie heißt du eigentlich?




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Kaum wahrnehmbar nickte der Blinde mit dem Kopf, während seine Stimme merklich zu zittern begann. Er spürte die Wärmequellen der beiden Personen nicht weit vor sich, aber ihm wirklich helfen - das war ihm nur ansatzweiße möglich.

Das braucht er ganz sicher...

meinte Joras leise und setzte sich nun in die Richtung der zugegeben etwas merkwürdiger klingenden Geräusche in Bewegung. Den Rest des Satzes lies Joras einfach unerwähnt, auch in dem Wissen, dass vielleicht eine Aktion in dieser Situation besser war für den kranken Freund des Fremden. Woher dieser wohl kam, war zunächst einmal zweitrangig, wichtig war die sofortige Hilfe. Der Weisshaarige runzelte die Stirn und wieder spürte er die Müdigkeit in seinen Knochen. Ob er wirklich noch eine dieser Machtheilungen schaffen würde? Und wenn ja, er hatte nur einen Versuch. Die wenigen Notreserven, welche hier im Lazarett gelagert wurden, waren nur für die schweren Notfälle vorgesehen. Es half wohl nichts...und dem Blinden wurde langsam bewußt, dass er demnächst eine ordentliche Mütze Schlaf benötigen würde. Es würde vielleicht nicht einmal reichen, um erneut zu helfen, denn der Weißhaarige spürte so langsam, wie seine Gedanken immer träger wurden. Dennoch runzelte er die Stirn, da er immer wieder diese fremden Geräusche vernahm, welche nicht ganz an seinen aktuellen Ort passen wollten - es musste noch eine andere Lösung geben. Dieses Rascheln, dieses Stöhnen und auch das Jammern - sie alle waren so fehl am diesem Platz, an einem Gleiterlandeplatz und der darauffolgenden kleinen Lobby. Und es war so nah! Vorsichtig stocherte der Weisshaarige in einem sehr kleinen Quadrat den Boden ab, bevor er sich langsam und zögerlich hinkniete. Kaum hörbar legte er mit der linken Hand seinen Holzstab neben sich und nur mit einer langen Verzögerung löste diese sich von der Tasthilfe.

Na gut.. Der Blinde atmete tief ein. Vielleicht konnte er ja mit den Händen irgendwas wahrnehmen. Schauen wir mal, wie es um ihn steht... Er würde wohl oder übel seinen Tastsinn benutzen müssen. Vorsichtig bewegte der Blinde also seine Hand etwas nach vorne in der Hoffnung, nicht gleich den Körper zu berühren. Und er sollte wohl Recht behalten, etwas begann an seinen Fingerkuppen zu kitzeln. Etwas weiches, aber dennoch robustes Material. Es schien Konturen zu haben, lange verwobene Fäden mit unterschiedlicher Dicke, welche gerade nach oben und natürlich auch nach unten richtung Boden zu laufen schienen. Ob dieser Gegenstand wohl unterschiedliche Farben hatte? Er konnte es bestenfalls nur vermuten, und es war ihm nicht wirklich wichtig. Joras hatte noch nie die Farben der Welt vermisst, es gab auch keinen Grund für ihn. Solche Worte wie Grün, Rot, Blau oder Gelb waren für ihn nur seltsam klingende Beschreibungen, zu welchen er keine Vergleiche fand. Dennoch gab es selbst für einen Blinden durchaus erfühlbare Unterschiede bei verschiedenfarbigen Stoffmaterialien - der Grund dafür lag einfach in der Dicke der Materialfäden und ihrer Beschaffenheit. Nur wenige, eben diese Personen welche in einer solchen Branche tätig waren, wußten tatsächlich über so etwas Bescheid.

Langsam erkundend folgte die rechte Hand des Weisshaarigen diesen Konturen etwas nach oben, und wurde danach von einem hauchdünnen, warmen Wind in der Luft erfasst. Auffälligerweiße schien dieser jedoch seine Position zu halten, eine Eigenschaft, welche in der freien Natur normalerweiße nicht vor kam. Das war sich der Blinde durchaus bewußt und neugierig bewegte er seine Hand etwas nach rechts, nicht weit, bis ein etwas robusterer Widerstand seine Bewegung blockierte. Und doch spürte er weiter diese Konturen, nur schienen sie jetzt in einem anderen Muster nach oben zu laufen. Statt sich einfach nach oben zu tasten, folgte die Hand des Blinden nun der Linie etwas nach vorne und dann nach aufwärts, bis zu einer kleinen Kuppel und dann wieder abfallend nach unten. Eine natürliche Form würde anders verlaufen, dass musste wohl eine Lehne von einem Sessel oder einem Sofa sein. Joras fuhr mit der Hand zumindest wieder auf die Kante der Sitzfläche zurück, um wieder diesen warmen, konstanten Wind zu spüren. Gleichzeitig vernahm er das rasselnde Atmen des Erkrankten, er lag maximal einen halben Meter vor ihm, der Blinde hob seine Hand nun etwas an und streckte sie nur wenige Zentimeter nach vorne. Er fühlte...nichts, außer dieses warmen Windes, diese Quelle der Hitze direkt vor sich. Mit einer fast dem Schweben ähnelnden Bewegung verlagerte Joras nun seine recht Hand etwas nach links und auch da, dieser konstante Wind. Und die konstante Wärme, welche von der Person ausging.

Joras schüttelte den Kopf. Bei den Göttern, der ganze Körper glüht förmlich. Langsam zog er seine rechte Hand wieder etwas zurück und lies sie nun auf seinen Knien ruhen. Ihre medizinischen Scans, Seargeant? Leider bestätigen sie deine Worte, Joras. Die Krankentrage ist schon unterwegs. Joras hörte die sich entfernenden, schnell und kräftig auftretenden Schritte sehr deutlich. Nachdenklich hatte er seinen Kopf etwas in diese Richtung gedreht, dann nickte er langsam. Seargeant Tiran, rufen sie bitte einen der Pfleger. Ein schneller Bluttest sollte uns Aufschluss über eine eventuelle Erkrankung geben. Außerdem brauchen wir eine der Bacta Notreserven...

Eine kurze Stille trat ein, bevor der Blinde den Funkspruch des Seargeanten vernahm. Wahrscheinlich, so vermutete es der Chalactaner hatte er gute Mann einfach genickt, so entsprach es zumindest seiner eigenen Erfahrung. Vorsichtig begann er damit, den Boden nach seinem Stab abzutasten, denn er würde Platz machen müssen. Auch aus dem Grund, um den Jungs mit der Krankentrage die Arbeit erleichtern zu können. Der Bluttest selber würde nur ein paar Sekunden dauern, einem mobilen Testscanner sei Dank. Glücklicherweiße war es ebenfalls möglich, mit diesem Gerät die kleine Probe danach direkt zu zerstören. Es war ideal, um Viruserreger zu finden und die Blutprobe direkt unschädlich zu machen. Der Blinde brauchte nicht sehr lange, bis er das so vertraute Holz seines Taststabes spürte und direkt danach griff. Ruhig erhob er sich und in diesem paar Momenten zeigte sich seine Müdigkeit deutlich, denn die Bewegungen seiner Muskeln waren schwer und langsam. Sein Gesichtsausdruck blieb jedoch bis auf das Stirnrunzeln neutral.

Hallo Joras, ist das unser neue Patient? Der Blinde neigte etwas fragend den Kopf in Richtung der neu hinzugekommenen Person. Also...der Snivvianer auf der Couch. Verdammt, er sieht so schlecht aus. Joras konnte eindeutig den besorgten und bemitleidenden Stimmklang von Schwester Zisha heraus hören und nickte langsam. Die Geräusche deuten das ebenfalls an. Der ganze Körper glüht förmlich von der Hitze des Fiebers, selbst wenige Centimeter über der Haut ist sie noch zu vernehmen. Wieder folgte wenige Sekunden Pause, dann vernahm der Blinde Schritte und kurze Zeit später ein leises Piepen. Joras spürte wie ein bohrender Blick auf ihm lag. Zu ordnen konnte er diesen jedoch nicht, daher war sein Kopf wieder nach unten geneigt. Das Piepen selber kam offenbar von diesem mobilen Testscanner, welcher das Blut erfolgreich überprüft hatte. Er vernahm ebenfalls ein leises Seufzen, nicht weit von sich, und aus der Richtung der Schwester kommend. Der Blinde brauchte nicht einmal eine Sekunde, um zu begreifen, was es bedeutete. Es war nicht das erste Mal, dass er bei einem solchen Test zugegen gewesen war. Kurz danach war noch ein leises Zischen zu hören, dieser so seltene, unverkennbaren Klang hatte nur die Bactainjektion, wenn man sie an die Halsseite ansetzte.

Er ist mit dem Virus infiziert... der Stimmklang der Schwester war nun deutlich düsterer, trauriger als vor wenigen Minuten. Joras Reaktion, bestehend aus einem fragendem Gesichtsausdruck und dem Neigen des Kopfes gen Himmel war nicht zu übersehen. Begleitet von einem tiefen Seufzer, bevor er langsam den Kopf wieder senkte und schüttelte. Euer Freund wird hier bleiben müssen, Fremder! Es tut mir Leid..sprach er dann langsam. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch ein wenig bei ihm bleiben. Mit diesen Worten hörte er auch bereits die Männer mit der Trage kommen. Es gab noch genug Betten im Lazarett.



--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Emerald, Maxard, Owen, Pathran, Krina, zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras, Kath, Jax, Sgt Tiran, Schwester Zisha ---
 
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Coruscant-Jedi-Tempel- Gänge-mit anderen Jedi und Nicht-Jedi

Was für eine Aufregung hier herrschte. Der Druck, der auf allen lastete, war deutlich zu spüren. Die gedrückte Stimmung wabberte durch die Gänge wie Nebel.Birix schüttelte traurig den Kopf. Das sowas hatte passieren müssen und jetzt stand er mitten drin. Eine gefährliche Umgebung. Sein Gebiet-eigentlich. Er war der Mann für die Gefahr. Aber das hier war doch bisschen was anderes als sonst. Hier gab es keinen, der die Luft mit Blasterfeuer füllte. Kein Anschlag, der zu verhindern war. Der war hier bereits passiert und die Folgen hielten weiterhin an. Jeder Heiler war gefragt zu helfen. Ja, Birix konnte auch heilen. Zwar nicht so gut, aber es reichte im Normalfall. Ob es hier reichen würde, würde sich noch zeigen. Jetzt sollte er erstmal ins Krisengebiet runter gehen. Der Meister, der ihm den Auftrag gegeben hatte, hatte ihm von einer Gruppe Anwärter und einer Ritterin erzählt. Sie waren irgendwo da unten und kämpften gegen das Virus und er sollte ihnen helfen. Da musste Birix nicht lange überlegen. Er hatte auf dem Absatz kehrt gemacht, hatte sich das Datapad mit den Missionsdetails geschnappt und war jetzt auf dem Weg raus aus den heiligen Hallen. Dem Hauptsitz des Ordens die nötige Aufmerksam schenken, dazu hatte er keine Zeit. Er schnappte sich noch einen kleinen Schwebekarren mit Medikamenten und Equipment für das Lazarett und rauschte damit zum Ausgang raus. Der nächste Lift zur Ebene 1311 war zum Glück nicht weit weg und Birix staunte, wie schnell das Licht des Himmels von der Stadt verschluckt wurde. Die Atmosphäre hier glich eher einer Stadt kurz nach Sonnenuntergang, auch wenn die Sonne oben vom blauen Himmel schien. Da musste man ja krank werden. Gut, das C-Virus griff wild-wahllos die Leute an. Ob die Sonne nun schien oder nicht. Als der Lift abbremste, holte Birix instinktiv nochmal Luft, als ob er ab jetzt den Atem anhalten müsste, aber dem war natürlich nicht so. Hatte man den Übertragungsweg eigentlich schon rausgefunden? Ausser bei denen, die irre wurden und bissen? Naja. Es braucht auch nichts, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Der Ishi Tib war nur wiedermal froh, dass er keinen Padawan hatte, den er mit hier runter ziehen musste. Wenn man keine Verantwortung für andere hatte, konnte man einfach mehr riskieren. Die Türen des Lifts öffneten sich und Birix folgte der Wegbeschreibung bis zum Lazarett. Dort herrschte noch mehr Landunter als im Tempel oben. Man sah, dass Improvisation der beste Freund hier war. Der einzige Weg, um der Patientenflut Herr zu werden. Birix sah sich um und entdeckte einen Stapel Kisten, in denen Bacta und co lagerten. Er stellte seine Fracht dazu und wandte sich dann an einen Kel'Dor (Kath), der etwas verloren in der Gegend rum stand. Dem Mädchen, das bei ihm war, schenkte er aber vorher noch ein Lächeln.

"Hallo, mein Name ist Birix Zhon, Jedi-Ritter. Ich soll hier helfen. Können sie mir sagen, wer hier der Chef ist?"

Fragte er freundlich. Ohne Anweisung würde es wohl einen Moment dauern, hier nen Anfang zu finden. Mit Sicherheit gab es hier ein System, in das er allerdings reingeführt werden müsste. Hoffentlich konnte der junge Mann vorher ihn einweisen.

Coruscant-Ebene 1311- Lazarett-Bei Kath und Angelina (NPC)
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela

Es war Leela zunächst nicht leicht gefallen, auf ihre anderen, gewohnten Sinne zu verzichten und sich nur auf die Eindrücke zu verlassen, die sie aus der Macht bekam. Mit einem Helm auf dem Kopf, der verhinderte, dass sie sah und hörte, mußte die Liannerin zuerst gegen die eigenen Ängste ankämpfen, die dieser Kontrollverlust mit sich brachte, bevor sie überhaupt daran denken konnte, das umzusetzen, was Arkon sie in den letzten Tagen gelehrt hatte. Die Art von Ruhe zu finden, die es ihr ermöglichte, die Macht zu spüren und mit ihr - in ihr - ihre Umgebung zu erfahren. Einzutauchen in dieses schwer fassbare Kontinuum neuer Eindrücke, für das sie bisher nur unzureichende Erklärungen bekommen hatte - das aber nichtsdestoweniger existierte und das sie ihrem Unglauben zum Trotz nutzen konnte.

So war es nicht verwunderlich, dass Leelas erste Versuche, Arkons Angriffe abzuwehren mißlangen und sie ins Leere schlug. Die Beklemmung, die sie mit dem Helm über dem Kopf gespürt hatte, wich, als sie die Gelegenheit zur Bewegung hatte. Ihr Körper fand allein in den Rhythmus der mit Arkon und Siva trainierten Abwehrschwünge und ihr Atem beruhigte sich wieder. Einige Herzschläge später war es dann plötzlich ungerufen da: dieses Gefühl der Verbundenheit, das Licht von Arkons Aura. Wie immer überraschend, aber auch mit jedem Mal vertrauter. Nur blieb der Ärztin jetzt keine Zeit für das Staunen und die Fragen: Sie musste reagieren und sich auf die Eindrücke verlassen, die sie aus der Macht erhielt.

Von diesem Punkt an gewann sie mit jedem abgewehrten Angriff mehr Sicherheit, mehr Kontrolle zurück. Zuerst kaum merklich, dann immer stärker zog ihr Meister daraufhin das Tempo an. Seine Attacken wurden aggressiver und weniger vorhersehbar. Es kostete Leela jedes Quäntchen Aufmerksamkeit und Konzentration, das sie aufbringen konnte, um das Lichtschwert ihres Lehrers auch weiterhin zu parieren oder ihm wenigstens auszuweichen. Aber schließlich schien Arkon zufrieden zu sein und beendete das Training. Schwer atmend und erschöpft folgte die Ärztin Arkons Aufforderung, setzte sich und legte endlich den Helm ab. Als sie ein leichtes Zittern in ihren Oberschenkelmuskeln bemerkte, hob Leela erstaunt den Kopf. Das Training mußte wohl länger gedauert haben, als es sich angefühlt hatte.


"Ich fürchte, mein Zeitgefühl läßt mich gerade im Stich. Wie lange haben wir trainiert?"


Offenbar hatte der Jedi noch nicht die Absicht, ihnen beiden eine Pause zu gönnen, sondern noch eine weitere Lektion folgen zu lassen. Er legte sein Lichtschwert zwischen sich und die junge Frau und wies sie an, es mit der Macht zu greifen und zu bewegen. Leela kam das Kunststück in den Sinn, mit dem der Alderaaner sie auf der Reise nach Coruscant beeindruckt hatte, als er eine Caftasse zu sich schweben lassen hatte. Außer: >Erfühle die Umgebung mit der Macht und ergreife das Schwert< hatte sie keine weiteren Erklärungen bekommen. Wie immer war diese Sache also äußerst ungenau und nicht exakt reproduzierbar.
Sicher war es nicht ganz so einfach, wie es ausgesehen hatte oder wie es jetzt in Arkons Worten klang, aber nach den Fortschritten, die sie in den letzten Tage gemacht hatte, war die junge Padawan zuversichtlich, sich auch diese nützliche Fähigkeit aneignen zu können. Dr. Kaveri hatte ihre Augen schon geschlossen, um sich mit der Macht zu verbinden, öffnete jedoch noch einmal ein Auge und sah ihren Meister an.


"Es muss noch einen anderen Ansatz geben, um zu erklären, wie die Macht funktioniert. Ich werde der Sache noch auf den Grund gehen."


Aber zuerst musste sie die Grundlagen meistern. Das Lichtschwert in der Macht zu finden war schwerer als vermutet. Während des Kampfes und als Arkon es geführt hatte, hatte sie es nicht übersehen können. Aber als das schmale, unbelebte Objekt nun zwischen ihnen lag, war es in Arkons heller Aura kaum zu entdecken. Konzentration. Ja... da war es. Kühl und glatt. So ähnlich hatte sie ihr Übungslichtschwert bei Sivas Trainingsstunde auch erfühlt. Aber es bewegen? Nur mit ihrem Geist? Mit der Macht? Es klang absurd, aber auch nicht mehr als alles andere, was sie hier schon gesehen hatte. Sie fuhr noch eine Weile damit fort, das Objekt vor sich in der Macht zu betrachten. Unschlüssig, wie sie vorgehen sollte, strich sie mit ihrem Geist weiter darum herum, bis etwas in ihr ungeduldig wurde und es einfach wegschnickte. Der Stoß war nicht gerade feinfühlig oder ohne Kraft gewesen, sodass das Lichtschwert ihres Meisters mit einigem Schwung über den Boden des Trainingsraumes schlitterte und erst liegen blieb, als es gegen Arkons Knie prallte, der ihr im Schneidersitz gegenüber saß. Erstaunt riß Leela die Augen auf und sprang auf die Füße.

"Ich hab es bewegt, Arkon! Hast du das gesehen? Ich hab es bewegt, ohne es anzufassen. Ich war das!"

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Trainingsraum] Arkon, Leela
 
[Core | Corusca-Sektor | Coruscant | Ebene 17, Geheimes Feldlabor des NRGD, Codename „Lambda-Komplex“, Schutzstufe IV | Dr. Kaito Sa]


Mit dem Fortschreiten der allgemeinen Degeneration seines Testsubjekts stieg die Freude des Arztes an seiner Arbeit parallel. Es gab so viele Dinge zu beobachten. Die Reorganisation von Gewebe ging Hand in Hand mit seiner Zerstörung. Es war umwerfend. Zweifellos eine der spannendsten Viralen Lebensformen, die ihm in seiner Karriere unterkommen war. Er konnte so viele Proben sammeln und sie analysieren. Zur Beobachtung hatte er eines der Beine offengelegt, so konnte er den Virus mit einer speziellen Kamera live beobachten. Eine weitere äußerst nützliche Gerätschaft waren Zellgroße Kameras, die er seinem Subjekt über einen Zugang verabreicht hatte. Sie lieferten Livebilder aus der Blutbahn des Twi’lek. Diese kleine Erfindung hatte sich bereits jetzt bezahlt gemacht. Zwar waren diese kleinen Kameras schwer herzustellen, aber sie nutzen ihm sehr gut. So konnte er auch die Verbreitung des Virus über die Blutbahnen besser beobachten.

Sein Probenschrank konnte fast nichts mehr fassen und auch die Datenstation mit den Forschungsergebnissen war bestens gefüllt. Er hatte bereits eine Sicherheitskopie auf einem externen Datenträger erstellt. Zwar war das offiziell nicht erlaubt, doch das Interessierte Kaito wenig und er hatte gerne seine eigenen Datenbanken. Die Sicherheitskopie war daher auch in seinen privaten Sachen versteckt, zusammen mit einem kleinen Notfallkit, dass er immer bereithielt. Er war zwar ein Forscher, aber im Feldeinsatz an der vordersten Front, da musste man sich im Notfall auch zu behelfen wissen. Auch wenn er dies nicht gerade bevorzugte.

Er arbeitete gerade wieder am Mikroskop und analysierte eine neuerliche Gewebeprobe, als ein rotes Licht zu blinken begann. Es war ein Sicherheitsmechanismus, der besagte, dass Gefahr drohte und konnte von seinen Sicherheitsmännern ausgelöst werden. Das bedeutete nichts Gutes.

„Was ist da oben los?“, wollte Dr. Sa wissen. Dabei schaute er nicht einmal von seinem Mikroskop aus. Er berührte lediglich mit seiner Hand einen Kommunikator an seinem Gürtel, der ihn mit dem Kanal seiner Wachleute verband.


„Wir erkunden noch, aber es braut sich was zusammen, Sir“, kam die knappe von Rauschen schwer verständliche Nachricht des Wachteamleiters.

Wäre der Kaminoaner zu Emotionen fähig gewesen, hätte er jetzt genervt die Augen gerollt. So lehnte er sich nur von seiner Arbeit zurück und machte sich an die Arbeit.

„Dann machen sie ihren Job, mehr erwartet auch niemand“, war seine knappe Antwort, dann schaltete er den Funk wieder aus.


Akribisch machte er sich an die Vorbereitungen. Zuerst löschte er die beiden Festplatten mit allen seinen Ergebnissen. Auch wenn es schmerzte, sein Protokoll sah genau das vor. Danach stellte er einige Kanister an strategischen Punkten im Labor auf. Diese enthielten ein hochentzündliches Explosionsgemisch, dass alles hier vernichten und bis zur Unkenntlichkeit verbrennen würde. Der nächste Schritt sah die separate Desinfektion seiner Operationskammer vor. Diese geschah über einen einfachen Knopf, der dort Flammenwerfer auslöste. Den Rest würden auch hier die explosiven Behälter mit erledigen. Wenn er alles richtig gemacht hatte, was natürlich außer Frage stehen sollte, würde niemand nachher mehr erkennen können, was hier vor sich gegangen war.

Dies war natürlich essenziell beim Verschleiern einer so verdeckten und Illegalen Operation. Und wenn man hier eine gute Arbeit leistete, dann drohte auch kein nachträgliches PR-Desaster. Also sollten sie ihm eigentlich dafür danken, dass er dies bereits jetzt erfüllte.

Die ganzen Vorbereitungen nahmen einige Zeit in Anspruch. Vor allem da er akribisch und konzentriert vorging. Alle Verkabelungen mussten stimmen, es durfte keines der Fässer nicht auslösen. Alle Ladungen waren mit einem Zünder versehen, der Kabellos mit dem Empfänger verbunden war, denn Kaito immer bei sich trug.

Danach begab er sich in aller Ruhe in die Desinfektion. Dies nahm auch seine Zeit in Anspruch, aber auch hier musste er gründlich vorgehen. Erst als dies abgeschlossen war aktivierte er noch einen Behälter außerhalb des eigentlichen Labors. Diese besaßen auch genug Sprengkraft, um die Lagerhalle darüber zu zerstören. Doch er würde auch in seiner Etage noch ein paar aktivieren, um auch auf Nummer sicher zu gehen.

Im Erdgeschoss war ebenfalls eine gewisse Geschäftigkeit auszumachen. Die vier Wächter hatten sich in gewisser Weise verbarrikadiert. Was bei dem Kaminoaner eine gewisse Irritation auslößte.

„Ah, so wie ich es sehe haben sie die Lage nun ausreichend erkundet, damit sie ihren Job machen können?“, tatsächlich war eine gewisse Ironie selbst in dieser so emotionslosen Stimme nicht zu überhören.


„Im ganzen Viertel sammeln sich Plündrer, sie kommen dem Komplex immer näher“, kam die Antwort des Sergeant der Wachmänner, weiter hörte der Dr. ihm nicht mehr zu.


Stattdessen ging er schnurstracks in das Obergeschoss und bereitete hier alles für seinen Plan vor. Er zog sich einen speziellen Anzug an, welcher steril war und keine Keime an seine Haut lassen würde. Darüber kam dann ein schlichter, fast schon heruntergekommener brauner Mantel mit einer ausladenden Kapuze. Seine Atemwege und seinen Hals schützte er mit einer speziellen Schutzmaske, sie dabei auch die Physiognomie der Kaminoaner verschleierte. Darüber würde er ein Tuch wickeln, dass niemand die Maske sehen würde und noch eine spezielle Schutzbrille tragen, die seine Augen beschirmte und ihm zu sehen half. So würde er nur wie eine andere der verlorenen Seelen wirken, die hier unten ihr tägliches überleben suchen würden.

Dann hatte er einen kleinen Rucksack mit dem nötigsten und seinen gesicherten Daten, sowie Papieren, die ihn ausweisen konnten. Alles natürlich so gut verborgen, dass nur er es finden konnte. Er musste sich schließlich nur zum nächsten Kontrollpunkt durchschlagen, wo er sich ausweisen konnte und man ihn in Sicherheit bringen konnte. Dazu hatte er noch ein kleines Datapad mit einer Karte der einzelnen Ebenen in seiner Nähe.

Er hatte nicht vor in diesem Drecksloch hier zu sterben, aber seine Forschungsergebnisse würde er auch nicht verloren geben. Als er fertig war, hörte er, wie sich vor dem Lagerhaus eine Menschenmenge sammelte. Offenbar hatten sie den Komplex gefunden. Seine erste Vermutung sollte sich als richtig herausstellen: Jemand hatte die Wachmänner dabei beobachtet, wie sie sein Subjekt hierhergebracht hatten. Und er Twi‘lek wurde offenbar vermisst. Sie würden ihn nur nicht finden, nicht hier und auch nicht woanders.

Während draußen jemand seine Herausgabe forderte und sich seine Wachen vermutlich zur Verteidigung bereit machten, machte Kaito die letzten Explosionsladungen scharf und ging dann wieder ins Erdgeschoss.

Dort angekommen waren die Wachmänner bereits in ihrem Lager im Zentrum des Stockwerks verschanzt. Und blickten nach vorne zum Haupteingang. Niemand schien wirklich von ihm Notiz zu nehmen, was Kaito nur Recht war. Seine oberste Priorität galt seinem eigenen Leben und seinen Forschungsergebnissen. Ohne von ihnen Notiz zu nehmen ging er in Richtung des Kellereingangs. Sein Fluchtplan sah es vor, dass er sich durch die Kanalisation so weit wie möglich von der Explosion entfernte, um dann die Ladungen zu zünden.

Doch die Explosion des Haupteingangs erschütterte das gesamte Gebäude und auch der Großgewachsene Kaminoaner musste sich ein der Wand festhalten. Sofort darauf brach ein Sturm los. Die Angreifer waren für Bürger, die um ihr Überleben kämpften, erstaunlich wehrhaft bewaffnet, doch auch seine Wachmänner gaben ihnen gut Kontra, aber es war klar, dass sie keine Chance gegen diese Menge haben würden. Offenbar hatte sich ein ganzer Straßenzug oder mehr zusammengerauft, um den verlorenen Bürger wieder heim zu holen.

Ohne den Kampf eines weiteres Blickes zu würdigen stieg er in den Keller hinab und öffnete die schwere Zugangstür zur Kanalisation und schlüpfte hindurch. Von dort musste er einige hundert Meter ein eine Richtung gehen, bis er in einem Gebäude sicher wieder an die Oberfläche gelangen konnte. Konzentriert, aber schnell arbeitete er sich vorwärts, seine Schutzbrillen verstärkten das Restlicht, so dass er ohne Lampe oder ähnliches gut sehen konnte.

Kurz darauf hörte er jedoch Geräusche hinter sich. Das war nicht gut. Waren seine Wachmänner etwas jetzt schon unterlegen und der Mob in das Gebäude eingedrungen. Eigentlich hatte er gehofft, mehr Sicherheitsabstand zu erhalten, das war jedoch nun nicht mehr möglich. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden griff er nach dem Auslöser an seinem Gürtel und drückte ihn einmal kräftig. Die Explosion war so heftig, dass er auch hier unten durchgeschüttelt wurde und ein Lichtstrahl erhellte den von ihm zurückgelegten Weg. Danach wurde es dunkel, aber er hörte wie sich hinter ihm etwas langsam im Wasser bewegte. Rhythmisch hörte er ein lautes platschen gefolgt von einem schweren Platscher. Da schleppte sich offenbar ein Verletzter durch die Kanalisation. Kaito beschloss wieder besseren Wissens noch einmal umzukehren und ihn sich anzuschauen.

Zu seiner Überraschung lag dort einer der Wachen, schwer verletzt aber nicht so schwer, dass er sterben würde, dass erkannte sein Auge sofort. Offenbar erkannte der Mann auch, wen er da unter der Maskierung vor sich hatte.

„Doktor Sa, das Labor, ich glaube es ist explodiert“, brachte er unter keuchen und Bluthusten hervor. „Mich hat es erwischt, bitte helfen sie mir…“


Er flehte um sein Leben, obwohl er doch nicht einmal seine einfache Aufgabe der Bewachung hatte erledigen können.

Der Kaminoaner beugte sich nach unten, um näher am Gesicht des Verletzten zu sein.

„Wenn sie ihre Aufgabe richtig gemacht hätten, wären wir jetzt nicht in dieser Lage.“

Seine Stimme klang dumpf und unmenschlich durch die Maske, die er trug. Es durfte keine Zeugen davon geben, dass er überlebt hatte.

„Sie haben sich selbst in diese Lage gebracht, Soldat“, waren die letzten Worte die er für den Todgeweihten übrig hatte, während seine Rechte Hand um seinen Bauch herum an seinen Gürtel fasste, wo in einem dunkelbraunen Lederhalfter seine Blasterpistole verstaut war.


Währenddessen konnte man das Spiel der Emotionen auf dem Gesicht des Mannes beobachten. Verwirrung und Unwissen wichen zuerst einem überraschten und dann einem geschockten Ausdruck. Zuletzt, als er sein Schicksal begriffen hatte und wer dafür verantwortlich war, war da nur noch Todesangst.

Bei aller Empathielosigkeit war der Doktor doch kein grausamer Mensch. Er beendete das Leben des Soldaten, der die Explosion gar nicht hätte überleben sollen mit einem gezielten Schuss in den Kopf. Natürlich aus einer Entfernung, dass er selbst nichts von der Sauerei abbekommen würde. Danach verstaute er den Blaster wieder feinsäuberlich in seinem Holster und setzte nun seine Kapuze und das Tuch auf, um sich zu verhüllen.

Aus der Kanalisation stieg nicht mehr Doktor Kaito Sa, der Agent und Feldforscher des NRGD, sondern ein Überlebender, der in den unteren Ebenen des abgeriegelten Coruscants gegen das Schicksal, das Virus und gegen die anderen Lebewesen kämpfen musste.



[Core | Corusca-Sektor | Coruscant | Ebene 17, Straßen| Dr. Kaito Sa]
 
Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)

Endlich. Es wurde auch Zeit, dass zumindest eine Person sich in diesem Außenposten als hilfreich herausstellen würde. Mit einem beinahe schon siegreichen Blick schob der Mirialaner seine Brille herunter, gab den beiden CSF Beamten einen vielsagenden Blick, zwinkerte und verstaute dann die Brille in seiner Brusttasche. Der Blinde begann seinen Freund abzutasten, doch stellte er sich dabei anders an, als er es von Ärzten für gewöhnlich gewohnt war. Gut, die waren in der Regel auch nicht blind.
Seine Hände wanderten den Körper des Nichtmenschen ab, als waren sie auf der Suche nach irgendwas. Wagte der Blinde es wirklich seinen Freund zu filzen? Konnte er nicht warten bis der Körper wenigstens kalt wurde, falls Snaggletooth das nicht überleben sollte? Jax Anavrin blieb wie vom Donner gerührt stehen. Allein, dass er bereits den Tod seines Freundes als einen möglichen Weg sah, erschütterte ihn doch unter seinem durastählernen Panzer aus zur Schau gestellter Gleichgültigkeit und Indifferenz. Es entging ihm dabei, dass der blinde Jedi die Macht verwendete, um die Kerntemperatur seines snivvianischen Freundes zu ergründen und nach einer Ursache für seine Maläse zu suchen. Er verstand nicht viel von der Macht, im Endeffekt überhaupt nichts. Für ihn war das ganze Hokus Pokus, doch irgendwas musste ja dran sein, sonst würde die Republik nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Irgendwas musste ja stimmen, kein nüchterner Beamter würde sich doch von Zaubertricks beeinflussen lassen.
Doch zweifelte. Er kratzte sich unter seinen halblangen schwarzen Haaren den grünen Nacken, blickte mit Skepsis zu dem Blinden und behielt vorerst gebührenden Abstand. Er wollte nicht durch irgendwelche „Schwingungen“ oder woran diese Quacksalber auch immer glaubten, irgendwie die Genesung seines Freundes auf Spiel setzen.


Fieber hatte wohl den stämmigen Snivvianer gepackt, denn der Jedi schien über seine Körpertemperatur erstaunt zu sein. Dafür hätte er nicht an ihm rumreiben müssen, sondern einfach ein Thermometer nutzen können, was eine Schwester ablesen könnte. Warum er dafür so einen Aufwand betrieb, war ihm schleierhaft. Diese Jedi war schon wirklich ein komischer Haufen. Suspekt. Man hörte ja vieles. Sie waren seine letzte Chance gewesen, doch so ganz warm wurde er mit dem Gedanken ihn hierher gebracht zu haben nicht, wenn er jetzt sah, welche Show diese Selbstdarsteller hier abzogen. Als jedoch der Jedi, der mit dem Namen „Joras“ angesprochen wurde in Kenntnis gesetzt wurde, dass eine Krankentrage unterwegs war, wurde der Mirialaner hellhörig. Musste Snaggletooth etwa hierbleiben? Andererseits, in dem elendigen Zustand war es besser wenn man ihn nirgendwo mehr transportieren würde. Er hoffte nur inständig, dass er sich nicht bei irgendwelchen anderen hustenden und keuchenden Wesen mit wer weiß was anstecken würde.
Das rege Treiben, dass um den Jedi entstand ließ Jax wie einen stummen Beisteher stehen. Er hatte keine Möglichkeit irgendwie zu helfen, im Gegenteil kam er sich eher unnützlich vor, weswegen er sich in einen nahen Sesselder Lobby fallen ließ und das Ganze beobachtete. Dieser Stress weckte Gelüste in ihm, sodass er seine Zigarettenpackung aus der Brusttasche herausfischen wollte, nur um dem Blick des Sergeants zu begegnen, der ihn langsam seinen Kopf schüttelnd ansah. „War ja klar“ dachte er sich, musste aber anerkennen dass inmitten eines Lazarettes eine Zigarette anzuzünden nicht sein bester Einfall war. Dieser Stress hier machte ihn irrational. Als dann aber der blinde Jedi seine Diagnose nannte, sprang Jax aus seinem Sessel auf und ging einige Schritte auf den Blinden zu.


„Mit dem „Virus“ infiziert? Was heißt das jetzt?“ fragte der Mirialaner ungläubig. Er war eigentlich nicht jemand, der von der langsamen Sorte war. Zumindest nicht langsamer als der nullachtfünfzehn Bewohner von „Triple Zero“, wie die Einheimischen Coruscant aufgrund seiner Koordinaten auf galaktischen Karten nannten.

Er ging einige Schritte auf den Blinden zu, bis er neben ihm stand, sodass beide an der Seite des Snivvianers waren, bevor er auf einem Repulsorbett hinfort gebracht wurde, in die hinteren Bereiche des Lazarettes. Er war sonst ein Wesen, dass sich eine gute Aufmerksamkeits- und Auffassungsgabe attestierte, doch gerade fühlte sich der Privatdetektiv etwas überrrumpelt. Sein Blick glitt über den pelzigen Kameraden und suchte nach Anhaltspunkten, die vielleicht diesem Befund, der einem Todesurteil glich, entkräftigen konnte. War es vielleicht nicht einfach nur starkes Fieber? Wie konnte der Blinde überhaupt wissen, dass es ein Virus war? Er hat nur an ihm rumgerieben, zumindest sah es von weitem so aus,

„Du meinst doch nicht etwa diese Pest, die auf ominöse Weise Triple Zero befallen hat, nachdem die imperialen Bolzenköpfe abgezogen sind?“

Abstrus und unwirklich erschien ihm das alles. Jax wollte nicht wahrhaben, dass die Möglichkeit bestand, dass Snaggletooth hier verenden würde. Und was war mit ihm? Würde der Blinde auch an ihm rumreiben um ihn hier zu behalten? War das hier vielleicht eine Möglichkeit des Organhandels? Er hatte schon allerlei suspekte Dinge über die Jedi gehört. In diesem Moment bereute der Mirialaner es seinen Freund hierher, in die Hände dieser Leute gebracht zu haben. Die beiden CSF Beamten hatten Jax allerdings auch nicht mehr aus den Augen gelassen und sahen deshalb an seiner Körperhaltung, dass dieser wohl seine Meinung bezüglich der Einrichtung geändert hatte. Ein Blick über seinen Rücken hinweg verriet ihm, er steckte hier in der Falle.

„Was ist das hier für eine Scharlatanerie? Ein wenig mit den Händen an ihm rumpratschen ist doch keine Untersuchung. Nicht jedes Fieber ist gleich dieses Virus!“

Der Mirialaner verzog die Mundwinkel, blickte auf den Blinden mit einem Gefühl aus Verrat und Enttäuschung.

Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)
 
Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum- Freydis, Ferak, Ty, Firedevs

Als sich die Gruppe in den Trainingsraum begab hoffte die junge Zabrak auf eine Übung ganz nach den Lehren der Selbstverteidigungskurse auf Haruun Kal. Zuerst einige Aufwärmübungen, wie im Kreis laufen, Hampelmann und so weiter. Gefolgt von Dehnübungen um sich nicht zu verletzen während man geschwind umeinander herum tänzelte mit dem Übungslichtschwert, weil man die neune Techniken in der Praxis ausprobierte um sie zu verinnerlichen. Das erste Mal ein Übungsschwert in der Hand zu haben, war ein berauschendes Gefühl für Freydis. Vermutlich weitaus schwerer als ein Lichtschwert der Jedi, doch ebenso wichtig im Arsenal des Ordens und damit mit großen Respekt zu behandeln. Als sie es fest in ihren Pfoten hielt, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen es einige Male hin und her zu schwingen um ein Gefühl davon zu bekommen. So hatte sie es schon oft in Holovids gesehen.
Dann allerdings sollten die Schüler das Schwert an ihre Gürtel heften. Nun dachte Freydis würden wohl die Aufwärmübungen folgen und gänzlich falsch lag sie damit nicht, nur schien "Aufwärmen" dieses Mal etwas anderes zu bedeuten. Meisterin Firedevs hatte zwar darauf hingewiesen dass man nicht nur die Stärken der jungen Padawan unterrichten durfte, aber dass man ihre Schwächen jetzt schon auskundschaften musste war behaglich. Hätte man damit nicht einige Zeit warten können? Aber jammern brachte auch nichts, schließlich wollte sie nicht undankbar erscheinen, die Helden aus den Serien machten dies auch nie! Und wer weiß ob Firedevs ihrer Padawan den richtigen Funken anzünden konnte.
Prinzipiell schien die Aufgabe simpel: Mit der Macht vorausahnen wo Firedevs einen berühren würde und versuchen das zu verhindern. Natürlich waren ihre Augen dabei verbunden.

Freydis ging also tief in sich, konzentrierte sich zuerst auf sich selbst. Dort wo sie stand, wie sie stand, wie ihre Körper sich bewegte, was ihre Muskeln machten und wie sie sie herunterfuhr. Sie passte ihren Atem an und nahm tiefe Züge mit dem Bauch. Ihr Gehör verriet nur Teilweise wo sich ihre Meisterin gerade befand, denn diese schien gut im Schleichen zu sein. Und so erwischte es die junge Zabrak auch schon an der Schulter. Zwecklos zischte ihr Arm nach der eigentlichen Berührung hinüber in der Hoffnung es sei doch nur ein Gefühl gewesen. Auch beim zweiten, dritten, vierten, fünften Mal passierten ähnliche Szenarios, manchmal schaffte ihre Meisterin es sogar die jugendliche zum Lachen zu bringen. Freydis packte langsam der Ehrgeiz es wenigsten einmal zu schaffen. Nochmal konzentrierte sie sich, atmete tief ein und aus und öffnete sich der Macht.... da! Es fühlte sich an wie ein Luftzug, schnell, in Richtung ihrer Schultern. Schnell griff sie hinter sich um die Schultern zu schützen, spürte dann jedoch die Hand ihrer Meisterin an ihren Lenden.

"Zumindest war die ungefähre Richtung die Richtige. Aber ich glaube nicht, dass ich das gespürt habe was ihr euch bei der Übung gedacht habt."

Ferak hingegen war weitaus erfolgreiche wie sie mitbekam und dadurch natürlich viel unglaublicher und möglicherweise attraktiver geworden. Groß, stark und weiß die Macht zu nutzen, zumindest könnte sie sich einen kollektivstolz auf ihre Spezies einreden. Reiß dich zusammen Freydis! Am Ball bleiben.

Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum - Freydis, Ferak, Ty, Firedevs
 
[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC)]


Kath bemerkte den neugierigen Blick des Mädchens und schaute es an. Er versuchte aus der Mirialanerin schlau zu werden. Allgemein wieso sie hier war. Sicherlich wegen ihrer Mutter. Zumindest vermutete er es. Allgemein war es zum Glück hier relativ ruhig gemessen an dem was hier passierte. So viel Leid war hier zu finden. So viel Qual. es stimmte was seine vorigen Gesprächpartner sagten. Alleine hier hatten sie alle Hände voll zu tun. Wie sollte man da eine ganze Galaxie mit nahezu unbegrenzten Ecken und Winkel versorgen. Es wäre eine Aufgabe die regelrecht unmöglich schien. Die Sicherheit wirkte gut aufgestellt. Eigentlich verstand Kath kaum noch wie er hier eine Hilfe sein konnte. Doch schließlich riss das kleine Mädchen ihn aus seinen Gedanken. Die Worte des Mädchens ließen ihn schmunzeln. Langsam hockte er sich so hin, dass das Mädchen mit ihm auf Augenhöhe war.

“Nun… Diese Zauberenergie wie du es nennst nennt man die Macht. Sie durchströmt alle Wesen in der Galaxie. Aber nur die Wenigsten können sie so nutzen wie zum Beispiel Joras. Wenn du magst kann man irgendwann testen, ob du die Macht wirst nutzen können.”

Seine Stimme klang als wäre er ein ruhiger Lehrer der seiner Schülerin ein wenig Unterrichtete. Es lag keine Wertung in seinen Worten. Viel mehr war da eine stoische Ruhe. Wie ein Fels der ruhig inmitten eines Sturms stand und sich nicht regte. Sobald er saß beobachtete Kath das Mädchen. Sie wirkte klug. Vielleicht würde sie mit dem richtigen Unterricht aufblühen? Genau konnte der Kel’Dor es aber nicht sagen. Er war selbst noch am Anfang. Es war der Anfang eines anderen Lebens. Einer so eklatanten Veränderung seiner Existenz. Es war schwierig mehr zu sagen ohne möglicherweise etwas Falsches zu sagen. Daher hob er vorsichtig seine Hand um das Mädchen zu beruhigen.

“Nun… Selbst wenn du die Macht nicht nutzen kannst gibt es genug Wege wie du helfen kannst. Ich bin mir sicher, dass Bacta und genug Fürsorge mehr hilft als die Macht es je könnte.”


Schließlich erwähnte das Mädchen, dass nich ihrer Mama geholfen worden war, sondern einer Krankenschwester. Nun war der Kel’Dor ein wenig verlegen und schüttelte mit dem Kopf. Er war dumm gewesen. Viel zu vorschnell hatte er etwas geschlussfolgert ohne die nötigen Informationen zu haben. Kath bemerkte aber die Sorge des Mädchen. Sein Blick suchte daher den ihren. Erst als er diesen fand setzte er seine Ausführungen fort. Die Stimme weiterhin ruhig und relativ entspannt.

“Wir werden helfen so gut es geht. Auch wenn es etwas Arbeit benötigt. Ich kann selbst leider derzeit kaum etwas sinnvolles tun. Ich bin auf einer Krankenstation komplett hilflos. Eben weil ich mich mit der Arbeit hier nicht auskenne.”

Natürlich wollte Angelina wissen ob auch Kath ein Jedi wäre. Unweigerlich musste er überlegen ob diese Frage mit einem “Ja” zu beantworten war oder verneint werden musste. Es war in diesem Moment und hier nicht gerade leicht da eine Antwort zu finden. Nachdenklich kratzte sich so der Kel’dor am Hinterkopf. Gerade auf die Frage hin ob er hier schon eine Beschäftigung gefunden hätte musste er schließlich resigniert mit dem Kopf schütteln. Klar könnte Joras ihm vermutlich ein wenig helfen, aber er schien recht beschäftigt zu sein als er los gezogen war. Allgemein fühlte sich Kath gerade ein wenig verloren. Wie sollte er aber jemandem helfen, wenn er nun schon so verunsichert war. Daher seufzte der Kel’Dor leise und lehnte sich vor.

“Ich bin ein Anwärter im Tempel der Jedi. Aber erst seit heute. Ich bin die Arbeit auf einen solchen Außenposten einfach nicht gewohnt. Ich habe bisher eher andere Tätigkeiten ausgeübt als auf einer Krankenstation zu helfen… Mein Name ist übrigens Kath.”

Damit war auch die vorerst letzte Frage des Mädchen beantwortet. Kaum war dies erledigt wurde der Kel’Dor bereits wieder von jemandem angesprochen. Jemand der sich als Birix Thon vorstellte erkundigte sich nach dem Chef. Gute Frage. Wer war überhaupt der Chef? Kath schaute den Jedi an und deutete auf Darug.

“Ich kann es nicht genau sagen. Ich denke aber Darug wird Euch da eine bessere Auskunft geben können.”

Es war eine ehrliche Antwort. Kath dagegen schaute zu dem Mädchen. Am Ende war der Kel’Dor einfach nur hilflos in der derzeitigen Situation. Wie sollte er hier überhaupt irgendwem helfen?



[Coruscant - Ebene 1311 - Lazarett - Kath, Angelina(NPC), Birix Zhon]
 
--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Kath, Birix, Angelina (NPC) ---


Angelina sah den Kel'Dor mit seiner komischen Gesichtsmaske mit großen Augen an, als er ihr davon berichtete, dass man die Zauberkräfte vorher testen konnte. Darüber hatte sich die 12 Jährige bisher tatsächlich noch keine Gedanken gemacht. Und wo blieb eigentlich Joras so lange? Suchend lies sie ihren Blick schweifen, um den älteren jungen Mann irgendwo entdecken zu können. Erfolglos! Die Mirialanerien zog eine gespielt enttäuschte Schnute, irgendwann würde sie mal mit ihm reden müssen.

Weißt du denn, wo? Ich muss Joras dazu umbedingt mal fragen...

Fragend legte sie ihren Kopf schief. Zaubern? Wie Joras? Das klang tatsächlich interessant. So gut Wunden heilen zu lernen, wie er es konnte, war in der Tat faszinierend. Und doch hatte er noch keinen Weg gefunden, sich selber zu heilen um wieder sehen zu können. Angelinas Gedanken flogen wild umher, träumten, sponnen Realitäten beisamen und versuchten vielleicht sogar Dinge zu verknüpfen, welche nicht zusammen gehörten. Ihr neugieriger Blick kreuzte wie den des Kel'dor. Er hatte sich klein gemacht, wie Joras das auch immer gerne tat. Sie lächelte, so musste sie nicht immer zu den Großen herauf gucken. Ihr Gesicht strahlte Lebensfreude aus und die Itensität der dunklen Augenfarbe schien ein warmes Feuer herauf beschwören zu wollen.

Ich glaube, da hast du Recht... nickte sie dann langsam. Joras redet viel mit den Kranken hier, hört sich gerne ihre Geschichten an und legt ihnen sogar einige Wundverbände an. Ich glaube, er könnte dir das auch zeigen, wenn du mal fragst! Manchmal lies er mich über seine Schulter schauen. Angelina kratzte sich mit einer nachdenklichen Stirn am Hinterkopf. Die Leute auf den Krankenbetten haben ihm einfach irgendwelche Uhrzeiten angesagt, wirst du daraus schlau? Meinst du, das hat auch mit den Zauberkräften zu tun?

Angelinas nachdenklicher Blick suchte nun wieder den Augenkontakt zu dem Fremden. Sie wußte, dass Joras sehr genau und sehr fein Dinge erfühlen konnte, aber dennoch war dieser Trick mit den Uhrzeiten ein Rätsel für sie. Wieder baumelte sie mit den Beinen und lies ihren Raum schweifen. Bis ihr Blick weiter hinten auf einige Männer mit einer weiteren Krankentrage fiel, welche sie etwas weiter links von der Laderampe des Lazaretts abstellten. Das junge Mädchen konnte nicht genau sehen, wen sie da angeliefert hatten, aber sie bemerkte das Blinken der Ladestation. Ihr Blick wanderte weiter zum Chronometer, der an der gegenüber liegenden Wand hing und zurück zu Kath.

Hey, vielleicht kannst du dort hinten helfen. Um die Uhrzeit kommen meist die ersten Hilfslieferungen an. Wäre das vielleicht eher was für dich?

Angelina sties sich etwas vom Tisch ab, um anschließend wieder auf den Beinen zu landen. Dann streckte sie ihre Hand in Richtung Kath aus, welcher mittlerweile auch den Namen genannt hatte.


Wir können ja zusammen gehen?

schaute sie den Kel'Dor dann fragend an. Bevor dann dieser neue Fremde dazu kam. Die junge Mirialanerin begann sie zu mustern, während Kath umgehend auf die Fragen des Neuankömmlings antwortete. Ein Grinsen überzog das Gesicht der 12 Jährigen. Noch ein Zauberer! So viele? Vielleicht konnte sie sich ja doch etwas abschauen...

Hallo!

erwiderte sie dann schüchtern, während sie schnell einen Seitenblick richtung Kath warf.


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Joras wollte seinen Ohren nicht so recht trauen, als das Ergebnis schnell und leider genauso umumstößlich feststand. Also wieder ein weiteres potenzielles Opfer des Viruses. Ein weiterer Kranker. Die Chancen standen sehr schlecht, überhaupt zu überleben. Und wenn man es doch schaffen sollte...Joras wollte sich das Danach garnicht erst ausmalen. Er verstand recht wenig von tiefergehender Medizin oder chemischen Reaktionen, aber viel von natürlichen Heilprozessen und diese schienen bei den Patienten nur sehr schwach einzutreten. Medikamentöse Behandlungen wie das Verabreichen von Bacta oder ähnlichem schien nur schwach anzusprechen, obwohl es eigentlich das Wundermittel schlechthin war. Es konnte nicht mehr, als die Schmerzen zu lindern. Und die Jedi, sie konnten trotz der Möglichkeit zur Benutzung der Macht genau so wenig tun. Schmerzen lindern. Den Tod erleichtern und friedlicher machen. Und sie waren viel zu wenige. Immer und immer mehr bemerkte Joras, wie die medizinischen Rettungsketten der Republik im Hinblick auf das Virus stagnierten, nicht weiter kamen. Auf der anderen Seite schienen sich die Todesfälle aktuell etwas einzudämmen laut den Berichten, auch wenn man vor Ort ein ganz anderes Verständnis davon hatte. Im Lazarett kamen Tag für Tag weitere Kranke an, Joras wußte nicht wie viele, aber er wußte dass er genauso wenig tun könnte wie die anderen Arbeitenden hier auch. Das Einsetzen der neu erlernten Heiltechnik kostete ihn aktuell zu viel Kraft. Die Müdigkeit raubte ihm langsam seine Konzentration und der Blinde wollte nicht den Kranken zusätzlich noch weiter schaden. Er würde warten mit dem Einsatz der Machtheilung, warten müssen, bis er wieder etwas ausgeruhter war. Doch der Genuss des Schlafes schien zu einem Luxus hier unten zu werden, jedoch - irgendwann - würde sich der lebendige Körper holen, was er so dringend brauchte. Es war unausweichlich. Ebenfalls wie das Virus.

Dass er sich irgendwo angesteckt hat...antwortete der Blinde mit ruhiger Stimme, auch wenn in seinem Gesicht keinerlei Gefühlsregungen ablesen konnte. Stattdessen neigte er nun nachdenklich den Kopf zur Seite. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Stimmung zu kippen begann. Dieser Fremde hatte einen deutlich nervöseren Klang in der Stimme, als noch vor wenigen Sekunden. Dann waren da noch seine energisch klingenden Schritte, schwer, schnell, vielleicht ein wenig von Verwirrung erfüllt. Joras seufzte leise und versuchte sich etwas auf seine Atmung zu konzentrieren. Auch ihn spannte diese Lage durchaus an und er wußte, dass er im Falle eines Feuergefechts so gut wie keine Überlebenschance hatte. Geschweige denn eine Fluchtchance. Mit Sicherheit war er sowieso das erstbeste Ziel bei einem Angriff, da er kaum Erfahrung im Kampf oder geschweige denn im Erkennen eines Kampfes hatte. Seine Hand tat ihm fast weh, welche er um den Taststab gelegt hatte. Joras konnte sich merkwürdigerweiße nicht daran erinnern, vorher so fest den Holzstab umschlossen zu haben.

Leider meine ich genau diese Epidemie, welche Coruscant derzeit heimsucht. Da ihr mit ihm Kontakt hattet, müssen wir bei euch ebenfalls einen Bluttest machen, Fremder. erklärte der Blinde mit einer nach außen hin stoischen Ruhe und Freundlichkeit. Dann runzelte er die Stirn, wirkte es denn wirklich so unglaubwürdig, wie es die Stimme des Fremden aussagte? Gut vielleicht..hier auf den Landeplattformen. Im Lazarett jedoch, ob er seine Meinung dort ändern würde? Joras hatte die Patienten, welche sie hatten, nicht gezählt, aber es mussten mittlerweile weit über 30 sein. Stets hatten sich die Geräusche in den letzten Stunden seines Lazarettaufenthalts vermehrt, waren dichter geworden, lauter, bis hin zu einem teilweiße schwer zu durchdringenden Dschungel für einen Blinden. Diese Orte - es waren nicht die besten Plätze, wenn man sich vorallem über das Hören und Tasten orientieren musste. Zu viele Ablenkungen, zu viele Verwirrungen und Hindernisse, welche man nicht als solche erkannte.

Nein, ihr habt Recht, es ist keine Untersuchung. Ich wollte lediglich herausfinden, wie schlimm es um euren Freund steht ohne ihn berühren zu müssen. Die Geräusche, welche ich wahrnehmen konnte, klangen sehr gequält. Und Fieber ist das erste Anzeichen, das ich spüren kann ohne die Haut ertasten zu müssen. Joras pausierte für ein paar Sekunden, auch um seinem Gegenüber die Möglichkeit einer ersten Reaktion zu geben. Schwester Zisha hat auf meine Bitte hin einen Bluttest gemacht und ein wenig Bacta verabreicht. Die Ergebnisse des Bluttests und der Sekundärprobe sind leider positiv und bei der Macht, ich wünschte es wäre etwas anderes! Schon so viele sind diesem Virus zum Opfer gefallen - viel zu viele! Joras schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf. Er sah müde aus, von den vielen Stunden gequält, welche er hier bereits verbracht hatte. Seine Stimme klang verbittert, fast traurig. Und ihm war klar, dass der Fremde enttäuscht war. Viele sahen im Orden wohl die einzige wirkliche Hoffnung im Kampf gegen das Virus. Vielleicht waren die Jedi das, vielleicht nicht. Tatsache war allerdings, dass der Orden derzeit heillos überlastet war und zu wenige Jedi überhaupt in seinen Reihen hatte, um der Lage allein Herr zu werden, geschweige denn ausgebildete Heiler. Zudem gab es immer noch kein Heilmittel, was dem Blinden wieder bewußt wurde. Joras bemerkte erneut einige Schritte neben sich und ein schmerzvolles Aufatmen. Es dauerte auch nicht lange, bis diese Schritte sich wieder von ihm in Richtung des Lazaretts entfernten und offenbar - auch weil es nun so still neben ihm wurde - hatte man den Kranken wohl mitgenommen. Der Blinde neigte den Kopf und seufzte. Es war falsch, den Fremden darüber in Unkenntnis zu lassen was passieren würde. Man wird hier alles tun, um die Schmerzen zu lindern und die Krankheit erträglicher zu machen. Aber ihr ahnt es bereits, Fremder, die Chancen stehen sehr schlecht. Und es gibt immer noch kein Heilmittel.....Ich wünschte, ich könnte Euch etwas Besseres erzählen als Das. Zum Beispiel, dass Euer Freund überleben wird. Es ist falsch, so etwas zu sagen, besonders im Hinblick auf die Gefühle, die ich gerade aus Eurer Stimme heraus höre. Joras kannte diese Situation nur zu gut, diese Wut, welche der Fremde verspürte - vielleicht auf den Orden, vielleicht auf ihn, vielleicht auf jeden hier im Lazarett. Die Realität konnte grausam sein. Und die Ihr vielleicht zurecht verspürt. Ein solcher Verlust...schmerzt. Es wird mit der Zeit besser werden, doch...ganz verschwinden wird der Schmerz nicht. Seid ruhig wütend, meinetwegen auch auf mich oder auf den Orden. Aber hört auf den Rat, den ich Euch gebe: Geht zu Eurem Freund, verbringt die Zeit bei Ihm. Sonst werdet Ihr eines Tages bereuen, dass ihr nicht bei ihm gewesen seid. Er schüttelte langsam den Kopf, dieses Gefühl, bisher nicht beim Grab seiner Eltern gewesen sein zu können, kam wieder hoch. Diese Trauer, welche so tief in die Seele reinschneiden konnte, sie mühelos zerteilen konnte wie ein Messer dass durch Butter schneidet. Gerade die letzten Sätze erklangen sehr leise, und selbst Joras war über diese besonnene Ruhe -gerade wenn man seine Umgebung bedachte- in seiner Stimme sehr verwundert...und er schluckte kaum hörbar.

Er war vielleicht garnicht der Mensch, welcher so besonders einfühlend war, dass war Joras klar. Besonders nicht bei einem solchen Thema. Und doch fühlte er sich innerlich miserabel, fast sogar niedergeschlagen...machtlos und es stimmte - derzeit konnte man nichts tun, außer die Schmerzen zu lindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand derzeit dieses Virus überlebte ging fast gegen 0. Diese Realität hatte ihn bereits am ersten Tag seiner Ankunft im Lazarett eingeholt, gnadenlos, und mittlerweile schien er sich darauf eingestellt zu haben. Allein dieser Gedanke quälte ihn, diese Leute, sie starben ihm unter den Händen weg und er konnte es nicht verhindern. Er konnte GARNICHTS tun. Sie STARBEN.



--- Coruscant - Ebene 1311 - Provisorischer Außenposten Ios - Sicherheitskräfte, Joras, Jax, Sgt Tiran (NPC), Schwester Zisha (NPC) ---
 
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Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum-mit Freydis, Ferak und Ty.

Die Übung verlief soweit ganz gut. Firedevs hatte erwartet, dass sie Ferak leichter fiel als Freydis. Ferak hatte einfach schon etwas mehr Ausbildung genossen als ihre eigene Padawan. Als er ihrer Hand auswich, lächelte sie.

"Guuut."

Kommentierte sie leise und schlich weiter. Ty zu ärgern war lustig. Der Kleine hatte natürlich nicht den Hauch einer Chance, weswegen Firedevs ihn auch rasch aus seiner Position erlöste und ihn kurzerhand auf Ferak hetzte. Die Jedi musste sich ein Kichern unterdrücken, als Ty aktiv wurde. Ihren Neffen vor dem Hünen zu sehen war ein skuriles Bild. Ty ging Ferak vielleicht bis zum Bauchnabel, was den Kleinen aber nicht abschreckte. Die beiden Jungs waren erstmal beschäftigt, weswegen sie sich auf Freydis konzentrierte. Mit Hilfe der Macht zog sie der Zabrak die Augenbinde runter und bedeutete ihr, sich hinzusetzen. Als ihre Padawan ihrer Aufforderung nachgekommen war, hielt die Jedi die beiden Handflächen ihre eigenen Hände in einem Abstand von 5 cm zueinander.

"Halt deine Hände mal so und spür mal nach, ab wann du deine rechte Hand an der linken Hand wahrnehmen kannst. Oder andersrum. Spürst du etwas zwischen deinen Händen?"

Unterdessen warf Firedevs zu Ty und Ferak. Hinter ihr verließ das andere Trainingspaar gerade den Raum, was Firedevs zu einer anderen Idee brachte.

"Ty?"

Erregte sie die Aufmerksamket ihres Neffen und nickte dann mit dem Kopf weg von Ferak. Mit dem Lippen formte sie lautlos ein "Lauf" und gab dem Jungen ein paar Sekunden Vorsprung.

"Ferak. Ty haut grad ab. Kannst du ihn wieder einfangen? Lass die Augenbinde dazu bitte auf den Augen."

Die einzigen Hindernisse waren die Wände selbst oder das Regal mit den Übungsutensilien, und Ty verriet seine Position natürlich viel lauter als sie selbst. Das Ferak nicht über sie und Freydis stolperte, dafür würde Firedevs schon sorgen.

"Und? Spürst du was?"


Fragte sie unterdessen ihre Padawan und sah sie neugierig an.

Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum-mit Freydis, Ferak und Ty.
 
Coruscant-Ebene-1311-Provisorisches Lazarett- mit Kath und Angelina (NPC)

Das junge Mädchen reagierte merkwürdig schüchtern auf seine Begrüssung, was Birix lächeln ließ.

„Du musst keine Angst vor mir haben, junge Dame. Ich hab heut schon gegessen.“


Er zwinkerte dem Mädchen zu, um ihr zu signalisieren, dass er einen Spass gemacht hatte.
Dann blickte Birix in die Richtung, in die der Kel´Dor wies. Dort stand ein MonCalami in einem Gespräch mit 2 jungen Männern. Offensichtlich war er im Moment beschäftigt, weswegen Birix sich noch etwas Zeit nahm, bevor er sich meldete. Der Kel´Dor hatte vorhin schon so verloren ausgesehen und jetzt schaute er wieder so drein.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst so unglücklich aus.“

fragte der Ishi Tib darum vorsichtig und suchte Blickkontakt mit dem Kel´Dor. Soweit dieser zustandekommen konnte durch die Maske des anderen.

Coruscant-Ebene 1311-Provisorisches Lazarett- mit Kath und Angelina (NPC)
 
Coruscant – Jeditempel – Dachgarten – Eriu, Sahra Kenobi, Anakin Solo und Sarid


Anakin Solo
war doch immer noch der alte Charmeur, mit all seinen Ecken und Kanten und obwohl er dem Jediorden häufig von außerhalb diente. Insgeheim fürchtete Sarid, dass er irgendwann nicht mehr zurückkommen würde, weil ihm auf irgendeiner abgeschiedenen Welt etwas zugestoßen war, was für ihn allein zu viel war. Daher freute es sie umso mehr, dass er einmal mehr heim gekommen war. Sie kannten sich schon so lange und viele ihrer alten Freunde gab es nicht mehr oder sie hatten sich aus dem Jediorden zurückgezogen, was sie angesichts der letzten Jahre auch verstehen konnte. Es war für sie alle eine harte Zeit gewesen, die Jahre im Untergrund, der Verfolgung, dem folgend das langsame Sammeln der verstreuten Jedi und der Aufbau einer neuen Jedibasis auf Lianna. Das war ein Meilenstein gewesen, die erste öffentlich bekannte Basis seit langem. Und nun waren sie wieder auf Coruscant, die Heimat der Jedi schlechthin. Nicht einmal Jahre der imperialen Besetzung hatten an diesem majestätischen Gefühl immerhalb dieser alten Mauern etwas ändern können. Die Macht pulsierte hier so kraftvoll wie früher, was auch für Sarids geschundene Seele wie Balsam war. Daher legte sie ihm kurz die Hand auf den Arm, drückte ihn sanft und schenkte ihm ein weiteres, von Herzen kommendes Lächeln.


"Ich freue mich von ganzem Herzen, dass du wieder heil und gesund zurückgekehrt bist, Anakin."


Dann wandte sie sich wieder Sahra zu, welche ja zu ihr gekommen war, um ihre Probleme mit Radan zu besprechen. Die braunhaarige Jedi-Ritterin tat dies auch umgehend und holte dazu weit aus. Die Geschichte und früher auch Freundschaft zwischen den beiden ging viele Jahre zurück und hatte in Sarids Augen auch etwas Tragisches. Wie viele waren schon trotz bester Gründe und reinen Herzens vom Weg abgekommen und hatten Dinge getan, mit denen sie allein nicht mehr zurecht gekommen waren? Längst nicht jeder war in der Lage sich einem Freund oder Freundin anzuvertrauen. Manche verschlossen ihre Probleme tief in sich, bis diese irgendwann nicht mehr ignoriert werden konnten und schreckliche Folgen hatten.


"Weißt du..."


begann Sarid leise und gedehnt.


"Ich kenne das Gefühl andere beschützen zu wollen und auch beschützen zu müssen nur zu gut. Wenn du für dich selbst keinen anderen Ausweg mehr sieht als zu kämpfen, dann stellst du dich auch diesem Kampf in der Hoffnung, wenigstens etwas oder irgendjemanden zu retten. Mit jedem, den du verlierst stirbst du ein Stück von dir selbst mit bis dich irgendwann die Trauer und der Schmerz übermannt und es nur noch um töten oder getötet werden geht. Lichtschwerter sind schreckliche Waffen, wenn sie auf diese Weise verwendet werden. In solchen Situationen ist es leider leicht zu straucheln und in eine gefährliche Abwärtsspirale aus Schmerz, Ärger und Wut zu gelangen, aus der man ohne Hilfe nicht herauskommt."


Dann sah sie Sahra tief in die Augen, damit diese erkannte, dass die Jedirätin wirklich wusste, wovon sie sprach. Allerdings hatte Sarid damals "nur" die Jedi verlassen und war ins Exil nach Andor gegangen, um mit all den schrecklichen Niederlagen der Republik und der Jedi und dem Verlust von Verbündeten und Mitjedi in den Jahren nach dem Fall Corellias klarzukommen. Als damals dann eine frühere Padawan von ihr - Kestrel Skyfly - Sarid gesucht und sie um ihre Hilfe gebetten hatte, war sie zu den Jedi zurückgekehrt.


"So wie du das schilderst hätte Radan auf Eriador jemanden gebraucht, der stark genug gewesen wäre, um ihm vor den Jedirat zu schleppen, damit ihm hätte geholfen werden können. Allerdings ist dies gerade bei einem Nahestehenden schwierig. Man hofft immer auf das Beste und möchte ihnen vertrauen. Wenn man sich dann endlich durchringt und sich eingesteht, auf was die Zeichen hindeuten ist es oft schon zu spät, so wie bei Radan. Ich mache dir diesbezüglich keine Vorwürfe, Sahra. Wir alle machen Fehler und ich denke, dass du mit deinem heutigen Wissen wahrscheinlich viel früher reagiert und ihn darauf angesprochen hättest. Aber er selbst trägt auch maßgeblich Schuld daran. Er hätte auf dich hören sollen, denn für einen Jedi sollte der Kampf erst der letzte Ausweg sein und wenn du damals noch eine Möglichkeit gesehen hast den Konflikt auf diplomatischem Wege zu entschärfen, dann hätte er diesen Strohhalm ergreifen sollen. Er hätte dir vertrauen und es zumindest versuchen müssen, auch wenn er hat für sich wohl keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat. Das empfinde ich ehrlich gesagt als besonders tragisch."


Sarid schüttelte angesichts dieser traurigen Umstände bekümmert den Kopf.


"Ich verstehe auch deine Angst um deinen Sohn, aber eine weitere Flucht wird diese nicht lindern, Sahra. Radan wird immer der Vater deines Sohnes bleiben und Ty wird sich auch irgendwann für seinen Vater interessieren, wenn er dies nicht schon getan hat. Aus meiner Sicht am Besten wäre so bald wie möglich mit Radan darüber zu reden, sonst hast du auf Coruscant wahrscheinlich innerlich keine ruhige Minute mehr. Ich bin auch gerne bei einer solchen Aussprache dabei, wenn du dies möchtest, Sahra",


bot die Corellianerin an. Dann wanderte Sarids Blick über den Dachgarten der Jedi hinweg zum Horizont, den man aufgrund der großen Höhe des Jeditempels trotz der vielen hohen Gebäude auf Coruscant halbwegs erkennen konnte.


"Radan muss lernen und seinen inneren Frieden finden. Außerdem sollte er besser auf deine Einschätzung vertrauen, was für euren Sohn das Beste ist. Aber ihn ganz ausschließen wird nicht gehen. Wenn du nicht jetzt Regeln dafür festlegst, mit denen ihr beide leben könnt, dann besteht die Gefahr, dass Ty wenn er älter wird irgendwann seinen Vater hinter deinem Rücken aufsucht und sich womöglich fragt, warum ihm sein Vater all die Jahre vorenthalten wurde. Ich habe auch gelernt mit Tod und Niederlagen umzugehen und trotzdem nicht in die Dunkelheit zu stürzen. So sehe ich mich heute nicht als eine Jedi, die sich mit hoch erhobenen Lichtschwert auf irgendwelche Kontrahenden zustürzt, sondern als lebendiges Schild, das schützt und verteidigt. Auch Radan kann dies lernen und das sollte er auch, sonst gefährdet er sich und andere. Ich bin auch bereit ihn auf diesem Weg zu begleiten, um seinetwillen und genauso um deinetwillen sowie eures Sohnes. Aber dich Tadeln und dir Küchendienst aufbrummen werde ich im Übrigen nicht. Allerdings solltest du Beherrschung lernen, denn dies ist eine Schwäche, welche andere ausnutzen oder dir viel Ärger bereiten kann."

Dabei lächelte Sarid nun die Jediritterin mit den hellbraunen Haaren aufmunternd an. Sie konnten eine Lösung finden, damit Sahra sich wieder zuhause fühlte im Jediorden und ihr Sohn sicher war. Es war möglich, davon war Sarid überzeugt.

"In Ordnung, Sahra?",

fragte sie daher.


Coruscant – Jeditempel – Dachgarten – Eriu, Sahra Kenobi, Anakin Solo und Sarid
 
Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)

Wenn es etwas gab, wofür die Jedi berühmt, wenn nicht gar berüchtigt waren, dann ihre Gefühlskälte. Manche munkeln sogar, dass sie früher ihren Mitgliedern verboten hätten jemanden zu lieben, allerdings behaupteten aus Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft ihr Werk zu verrichten. Diese Gerüchte gingen ihm durch den Kopf, als Joras seiner aufgeregten Art mit stoischer Ruhe begegnete. Doch anstatt, dass diese stoische Ruhe den Privatdetektiv noch mehr aufbringen würde, spürte der Mirialaner eine gewisse Ruhe einkehren, als würde der Jedi auf ihn abfärben. War das einer seiner Jedi Tricks? Argwöhnisch beobachte der Mirialaner seine Gegenüber. Seine Haltung war gerade, nicht aggressiv. Er sah auch nicht gerade so aus, als würde er große Intrigen planen. Vielleicht verhielt es sich mit diesem Hörensagen über die Jedi wie mit allen Gerüchten: Es steckt ein Kern Wahrheit drin, doch steckt dieser Kern in unzähligen Schichten Lügen, Erfindungen und Trug.

„Eine Blutuntersuchung?“ erwiderte Jax trocken, gefolgt von einem kritischen Blick, der Joras verborgen bleiben würde „Seh ich etwa krank aus?!“

Dummer Kommentar. Der Sergeant blickte ihn kopfschüttelnd an und auch die beiden CSF Beamten seufzten laut auf, als der Mirialaner mit Anlauf in dieses Fettnäpfchen getreten war. Auch Jax dämmerte es, dass es eine durchaus unglückliche Wortwahl war und er sich damit nicht unbedingt blamiert hatte, aber dennoch gegenüber dem blinden Jedi ziemlich unsensibel war. Er machte auch nur seinen Job und schien ziemlich geschafft zu sein, denn für einen Jedi Ritter konnte er vermeintlich wenig von dem Hokus Pokus einsetzen, den man diesem Kult nachsagte.

„Okay, okay, okay. Dann untersucht mich halt.“ gab Jax Anavrin resignierend von sich.

Mit seiner Einwilligung kam eine der Krankenschwestern, die zuvor mit Joras gesprochen hatte, auf ihn zu und begann an seinem freiliegenden organischen Arm herumzudoktoren. Eigentlich hätte er dem Ganzen eine Absage erteilt, doch nach diesem Faux-pas konnte er sich schlecht herausreden. Außerdem, wenn er wirklich infiziert worden war, dann wäre es gut das zu wissen, mit allen Konsequenzen die es mit sich bringen würde.

Während die Krankenschwester also sich an seinem Arm zu schaffen machte, lauschte der Privatdetektiv dem Jedi, der sich von der Untersuchung nicht ablenken ließ. Vielleicht war es auch sein Weg den Mirialaner abzulenken, ihn somit von den drängenden Gedanken seiner potenziellen eigenen Erkrankung abzulenken. Der Jedi ächzte unter der Last des Schmerzes, die ihn umgab. Während der Blick zur Krankenschwester ging, die JorasZisha“ genannt hatte, sah er wie sie ihm Blut entnahm. Fühlte er deshalb sich benommen, beinahe so als würde das Leid des Jedi auf ihn abfärben? Unsinn. Sowas konnte nicht sein. Was er da fühlte, war wohl einfach die Sorge um Snaggletooth. In dem Moment als sein Blick wieder in Richtung des Snivvianers glitt, musste der Privatdetektiv sehen, wie man ihn auf eine Trage legte und aus der Lobby, in der sie sich befanden, über die Treppen in einen anderen Bereich des Lazaretts bringen. Den Nahmenschen beschlich ein mulmiges Gefühl, am liebsten würde er ihn hier nicht lange aus den Augen lassen.

„Gute Neuigkeiten, Sie sind nicht infiziert.“ Schaltete sich die Krankenschwester dazwischen und hielt dem Nahmenschen das Gerät hin.

Aus den ganzen medizinischen Begriffen wurde er nicht schlau, aber das grüne Lämpchen war ein mittlerweile galaxisweit bekanntes Zeichen für „alles in Ordnung“, daher war der grünstichige Privatdetektiv erleichtert. Die Krankenschwester machte sich auf um auch Joras die gute Nachricht mitzuteilen, doch dieser war darin vertieft über die Vorzüge des Lazarettes zu dozieren. Jax Anavrin war klar, dass ihm hier niemand was antun würde, Snaggletooth war ja auf Triple Zero und nicht bei diesen Klonern von Kamino, von denen er schonmal gehört hatte. Wieder Gerüchte. Mit einem Male fühlte sich Jax fast schon ein wenig schuldig dafür, dass er mit so vielen Vorurteilen hantierte. Das war für gewöhnlich nicht seine Art, doch schien es zu stimmen dass in Zeiten der großen Not die Wesen der Galaxis dazu neigen abergläubischer zu werden, eher offen für Gerüchte sind und ihre im innersten liegenden Überzeugungen bestätigt sehen wollen, statt eines besseren belehrt zu werden.
Dem Jedi schien seine Wut nicht unbemerkt geblieben zu sein, im Gegenteil, er schien sie sogar in einem Akt des verfehlten Heldenmutes auf sich bürden zu wollen. Eins musste man dem Blinden lassen, er wusste wie er Jax den Wind aus den Segeln nehmen konnte. Was würde es ihm bringen, wenn er ihm einen Hieb versetzen würde? Abgesehen davon, dass er nicht glaubte, dass er es überhaupt schaffen konnte einem Jedi Ritter wirklich so nahe zu kommen, bevor dieser mit ihm kurzen Prozess machen würde. Wenn es nicht der Jedi war, dann Sergeant Ernstgesicht und seine beiden Acianüsse, deren nervöser Abzugfinger nur auf eine solche Gelegenheit zu warten schienen.


„Ein Jedi der dazu rät wütend zu sein. Jetzt hab‘ ich wirklich alles gesehen.“ antwortete Jax resignierend, seine Worte so trocken, dass sie Tatooine Konkurrenz machten.

Er zuckte mit den Schultern, musste sich aber dann wieder selber in Erinnerung rufen, dass der Jedi das nicht sehen konnte. Was war es aber auch verflixt mit einem Wesen zu sprechen, dass auf solche nonverbalen Mittel der Kommunikation nicht zurückgreifen konnte. Mit seiner organischen Hand fuhr sich der Privatdetektiv durch seine halblangen schwarzen Haare. Er brauchte dringend eine Zigarette. Doch hier zu rauchen, das war eine schlechte Idee. Selbst Jax war das klar.

„Ich werde euren Rat beherzigen, Jedi. Wenn ihr mich entschuldigt, der Racker braucht meine Zuwendung.“


Sein Kopf schwirrte. Er musste hier weg, konnte aber den Snivvianer auch nicht alleine lassen. Sein Fluchtreflex trieb ihn daher nach vorne, vorbei an dem Blinden, vorbei an der Lobby, vorbei an dem Sergeanten. Dieser ließ ihn, zu seiner Überraschung gewähren, doch müssen wohl die Worte des Jedi etwas an Gewicht haben, denn er hatte ihn ja quasi autorisiert den hinteren Teil des im Hotel improvisierten Lazaretts zu betreten.
Dabei passierte Jax weitere Mitglieder des Jedi Ordens. Mindestens einen Ishi-Tiib konnte der Mirialaner dem Machtorden aufgrund seiner Kleidung und seines aufrechten Ganges zuordnen, bei dem danebenstehenden Kel Dor war er sich hingegen nicht sicher. Jax nickte beiden Wesen zu, wollte er doch hier für nicht noch mehr Aufregung sorgen. Vorbei an hustenden und keuchenden Wesen aus allen Teilen der Galaxis bereute der Mirialaner seine Entscheidung und hoffte sich hier nicht an diesen Wesen mit diesem scheußlichen Virus anzustecken. In der Menge an Wesen erkannte er schließlich Snaggletooth, der mittlerweile an einem Bacta Injektortropf angeschlossen war, und ein Bild des Elends abgab. Ohne groß nachzudenken nahm der Nahmensch einen Hocker und setzte sich an die Seite seines Freundes.


„Halt durch… bitte.“ sprach der Privatdetektiv, hoffte dass irgendwie, irgendwo in diesem fiebernden Wesen der Snaggletooth war, den er kennen und mögen gelernt hatte.

Es war ein erstaunlich intimer Moment, in dem Jax das wahre Wesen unter seiner durastählernen Art preisgab. Wieso musste es erst soweit kommen, bevor er diese Seite hervorholen konnte? Vielleicht ging es nur in Momenten wie diesen.

Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)
 
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