Coruscant

Coruscant-Lazarett- Birix, Kath, Angelina und anderen.

Wie? Was? Ehe Owen es sich versah, hatte er bereits eine neue Aufgabe bekommen. Skeptisch blickte er den blonden Jüngling an. Dann richtete er sich zu Birix aus und machte eine kurz 'Ich?' Geste mit seiner rechten Hand. Seufzend presste Owen seine Lippen aufeinander. Es war sicherlich die bessere Alternative als hier zu verrotten.

"Natürlich" brummte Owen und nahm den Schwebekarren entgegen. Wenn es weiter nichts ist. "dann kommen sie mal, Mr. Gerahto" forderte er den jungen Mann auf ihm zu folgen. Owen machte noch eine kurze Abschiedsgeste zu Karth und in den Raum und verließ das Lazarett.

"Bleiben sie einfach direkt hinter mir. Wir müssen ein Stück laufen bis zu unserem.. Taxi" gab er seinem Begleiter mit. Owen erinnerte sich noch sehr gut an ihren Hinweg zum Lazarett. Er war mit dem Typen allein. Es hieß also doppelt aufpassen. Der Weg zum Landeplatz verlief erstaunlich ereignislos. Hier und da musste Owen sich etwas Platz verschaffen, aber seine körperliche Präsenz war ausreichend genug, um weiteren Verzögerungen aus dem Weg zu gehen.
Es dauerte einige Minuten bis die beiden beim Landeplatz ankamen und noch weitere Momente, bis Owen den richtigen Ansprechpartner gefunden hatte, um eine Überfahrt zurück zum Tempel zu organisieren.
Während der gesamten Fahrt gab sich Owen gegenüber seinem Begleiter wortkarg. Sonderermittler des Innenministeriums. Vermutlich irgendein Sesselpupser und Owen war in den Geschehnissen hier viel zu wenig involviert, um irgendwelche Fragen zu beantworten. Stattdessen schaute er aus dem Fenster und beobachtete die vorbeifahrenden Fahrzeuge.

"Wir sind da." stellte Owen fest, als er aus dem Fenster bereits den Tempel erblicken konnte. Direkt nach der Landung machte sich Owen daran den gesicherten Schwebekarren abzuladen und deutete Gerahto ihm zu folgen. Die Lage am Tempel hatte sich wenig geändert. Es waren hier noch immer unglaubliche viele Menschen unterwegs, so dass Owen Mühe hatte mit seiner Begleitung und dem Schwebekarren voran zu kommen. Im Eingangsbereich war es noch schlimmer. Owen entschied den jungen Mann mitsamt Karren am Rand stehen zu lassen und sich erst zu erkundigen, wo er beides abliefern konnte.

Es dauerte eine ganze Weile und stellte Owens Geduld ebenso auf die Probe. So ganz eindeutig waren die Zuständigkeiten nicht klar, insbesondere weil es genug Leute gab, die hier eigene Anliegen hatten und es schwierig war eine Priorität festzulegen. Irgendwann hatte Owen Glück und fand einen Protokoll-Droiden, der ihm weiter helfen konnte. "Also Mr. Gerahto. Ich weiß, wer ihnen mit notwendigen Informationen oder Listen oder was auch immer sie brauchen helfen kann. Ich muss vorher den Karren noch abgeben... " Owen lächelte schmal. "Kommen sie einfach mit. Das wird am schnellsten gehen. Nachher verlaufen sie sich hier noch."

Weit kam Owen mit seinem Begleiter jedoch nicht. Für einen Augenblick unaufmerksam, stieß er mitsamt Schwebekarren mit einem groß gewachsenen Nikto zusammen. Er hatte seinen Blick nur für einen kurzen Augenblick zur Seite ausgerichtet, um den Weg zu suchen. Owen versuchte noch sein Gleichgewicht zu halten, konnte aber das Schlimmste nicht verhindern. Sein Knöchel kippte weg und er fiel hart zu Boden. "Pass doch auf.!" herrschte er den Nikto an und sah erst im nächsten Moment in sein erschrockenes Gesicht. Owen atmete einmal tief durch. Erst dann bemerkte er die Hand, des Nikto, der ihm beim Aufstehen helfen wollte. Zähneknirschend nahm er die Hilfe an und ließ sich von ihm aufhelfen. Beim Auftreten merkte er sofort den Schmerz in seinem Knöchel. Na klasse, dachte er sich und winkte mit einer Handgeste sämtliche Hilfeversuche des Nikto ab. "Schon okay. Ich komm klar... war mein Fehler." Wieder winkte Owen ab. Es war heute echt nicht sein Tag.

Leicht humpelnd, mit verkniffener Miene und mit Geratho im Schlepptau erreichte Owen die Ebene des Tempels, wo sich die Trainingsräume befanden. Den Schwebekarren hatte er auf dem Weg im Lager abgeliefert. Owen schaute prüfend den Gang entlang während sie den Flur hinab gingen. Schließlich blieb er vor dem Raum stehen, den man ihm im Eingangsbereich genannt hatte. Er klopfte an und wartete nur wenige Sekunden, ehe er die Tür leicht öffnete und einen Blick hinein riskierte. "Entschuldigung." Owen ließ seinen Blick durch den Raum wandern und musterte die Anwesenden kurz. Als er Leela erblickte, blitze Wiedererkennen sind seinen Augen auf. "Hier ist ein Mr." Owen stutzte kurz und schaute für einen Moment überlegend den jungen Mann neben sich an. Dann fiel ihm der Name wieder ein. "Mr. Gerahto. Im Empfangsbereich sagte man mir, dass sie ihm wegen irgendeiner Bedarfsprüfung für Krankenstationen oder Lazarette oder so helfen können. Er ist Sonderermittler vom Innenministerium." fügte Owen an und war sich nicht ganz sicher, wen er hier anschauen sollte.


Coruscant-Jedi-Tempel-Trainingsraum- Leela, Arkon, Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty,Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Owen
 
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[Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ty, Ferak, Arkon, Leela

Der Hüne (Ferak), der Ty in den Trainingsraum gefolgt war, reagierte blitzschnell und wich ihrem Geschoss aus, indem er sich zu Boden warf. Sein Schwung trug ihn noch eine ganze Strecke weiter über den glatten Boden. Leela nutzte die Zeit und schob rückwärts gehend und Tys Verfolger immer im Blick den kleinen Wirbelwind weiter von dem Eindringling fort und auf Arkon zu. Auch wenn das hier vermutlich nur ein Spiel war, gab es keinen Grund, es nicht ernst zu nehmen und gewinnen zu wollen. Und wenn sich wider Erwarten herausstellte, dass dem nicht so war, wollte sie Ty in der Nähe ihres Meisters in Sicherheit wissen.
Inzwischen hatte sie einen zweiten Blick auf den massigen, auf sie zu schlitternden Körper werfen können und erkannte ihn als männlichen Zabrak, der interessanterweise eine Augenbinde trug. Also wohl doch nur ein Spiel, entschied die ehemalige LCPD-Mitarbeiterin.


"Keine Sorge, Ty, ich tue ihm nichts."

Mit einem halben Lächeln wuschelte Arkons Padawan dem kleinen Sonnenschein mit einer Hand durchs Haar und zwang sich einige Male langsam und bewußt durchzuatmen und eine entspanntere Haltung einzunehmen. Es war der Ärztin nicht unangenehm, so reagiert zu haben, als bestünde echte Gefahr. Sie hatte in diesem Moment nicht wissen können, vor was Ty zu ihr floh - Jeditempel hin oder her. Die Galaxis war ein gefährlicher Ort, und nirgends war es so sicher, dass Kinder dort unbesorgt spielen konnten. Als sich der Gehörnte erhob, um sich ihnen vorzustellen, war sich die Forensikerin absolut sicher, dass er sich dieser Tatsache genauso bewußt war, wie sie. Die Worte, die er an Ty richtete, klangen jedenfalls ganz danach.

"Ich heiße Leela Kaveri und bin Meister Revans Padawan.", antwortete sie auf Feraks Vorstellung mit unbewegtem Gesicht und versuchte, seine Mimik einzuordnen.

Seine entblößten Zähne und die zurückgezogenen Lippen ließen die Liannerin an ein Zähnefletschen denken, was aber in diesem Kontext nicht ganz passen wollte. Andererseits hatte sie ihn angegriffen, vielleicht sah er sie noch als Gegner? Einerlei.


"Es beruhigt mich zu sehen, dass Ty so einen fähigen Aufpasser hat.", fuhr Leela steif und ohne einen Hauch Ironie fort.

Smalltalk war nicht ihre Stärke - für sie waren es jetzt genug höfliche Worte gewesen und sie wartete darauf, dass die beiden sich verabschiedeten, damit sie mit Arkon ihr Training fortsetzen konnte. Aber bis dahin mußte sie sich wohl noch etwas gedulden, denn in diesem Moment trat Sahra durch die immer noch geöffnete Tür und steuerte die kleine Gruppe an. Die Heilerin, die sich um Arkons Kopfverletzung gekümmert hatte, wirkte erschöpft, aber ihr warmherziges Lächeln ließ auch Leelas Züge weicher werden und ihre Lippen kräuselten sich sacht, als sie die Frage der Jedi, ob Ferak und Ty sie gestört hatten, absolut wahrheitsgemäß beantwortete.


"Ja. Sie haben unser Training unterbrochen."

Resigniert seufzend nahm die junge Ärztin zur Kenntnis, dass eine weitere Person in den Raum (Azamthoth) trat und vorgab, Ty zu Hilfe geeilt zu sein. Der große Hundeartige überragte selbst Ferak noch und Leela war beinahe versucht, ihre schützende Haltung wieder einzunehmen und sich vor Ty zu schieben. Der aber stürmte aus der Gruppe herraus, um das haarige Wesen zu umarmen, wie ein großes, wehrhaftes Kuscheltier. Bevor noch weitere unerwartete Besucher die geöffnete Tür als Einladung betrachteten, beschloss Leela die Gelegenheit zu nutzen, die sich durch diese Ablenkung ergab, und sie zu schließen. Sie kam nicht mehr dazu, sondern stieß beinahe mit einem weiteren Robenträger (Owen) zusammen, der diesen Moment für passend gehalten hatte, seine Nase in den Trainingsraum zu strecken. Die Situation kam ihr bekannt vor, genauso wie das Gesicht. Erst vor einigen Tagen hatte der Ältere sie im Eingangsbereich fast über den Haufen gerannt. War offenbar eine Spezialbegabung von ihm.

"Ah. Sie."


Dr. Kaveri klang nicht erfreut und war kurz davor, dem Besucher mitzuteilen, dass er sich im Raum geirrt haben mußte und ihr Vorhaben, die Tür zu schließen zuende zu bringen, als sie den Mann (Gerahto)bemerkte, der hinter dem Anwärter stand und mit seinem Anzug und der Aktentasche nicht ins Bild zu passen schien. Während Leela mit unbewegtem Gesicht die Erklärung des älteren Mannes anhörte, musterte sie die beiden ein zweites Mal. Als sie dem Blick des Anzugträgers begegnete, zuckte unwillkürlich eine ihrer Brauen in die Höhe. Trotz der Schutzmaske hatte die junge Frau für einen Wimpernschlag das Gefühl gehabt, ihn zu kennen. Vermutlich ein trügerisches Déjà-vu, schließlich kannte sie auf Coruscant niemanden und erst recht keinen Mr. Gerahto. Was stattdessen viel eher ihre Aufmerksamkeit erforderte, war ihre zweite Beobachtung: Der Anwärter stand in einer ziemlich verkrampften Schonhaltung und entlastete ein Bein. Kurzentschlossen trat sie zur Seite und deutete auf eine der Trainingsmatten.

"Setzen Sie sich. Ich schau mir das an."

Die resolute Anweisung ging an den verletzten Robenträger und klang nicht so, als erwartete Leela Widerspruch.

[Coruscant - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Owen, Arkadi Duval alias Makish Gerahto
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Marks Quartier | allein ::.


Als Elise Markus wieder allein gelassen hatte, war er eine Weile einfach nur so stehen geblieben. Die Arme vor der Brust verschränkt, hatte er schweigend aus dem Fenster gesehen. Das war also alles gewesen. Sie hatte ihm einfach nur gesagt, dass sie ging. Es folgte kein tiefgründiges Gespräch, keine Fragen an den ehemaligen Meister, keine klärenden Worte. Es war einfach eine Tatsache, die er so hinzunehmen hatte. Wäre dies alles unter anderen Umständen geschehen, wäre sie noch seine Padawan gewesen, er hätte ganz andere Saiten aufgezogen. Doch so... hatte er einfach nur dagestanden, ihr den Rücken zugewandt, bis sie schließlich gegangen war. Der beiläufige Rat, einmal Tatooine zu besuchen, war das einzige gewesen, das er ihr mit auf den Weg gegeben hatte. Seine Schwester lebte mit ihrer Familie auf Tatooine und das wusste die Alderaanerin. Sie hatten bereits darüber gesprochen und auch darüber, dass er eine ganze Weile dort verbracht hatte. Es war keine gute Zeit gewesen. Er hatte sich damals vom Orden und der Macht selbst abgewandt. Lange Zeit hatte er keinen Zugang mehr zu ihr gefunden, bis schließlich Sarid und eine kleine Gruppe weiterer Jedi seinen Weg gekreuzt hatten.

Ein tiefgründiger Mensch war der Corellianer nicht gerade, weshalb ein emotionaler Abschied von Elise keine Option gewesen war und das wusste sie auch. Sie kannte ihn einfach zu gut, um es auch nur versucht zu haben. Wahrscheinlich war sie selbst keiner dieser Menschen. Sie hatten einander so gut verstanden, auch wenn es zu Beginn ihrer gemeinsamen Reise so viele Unstimmigkeiten gegeben hatte. Sie hatten einfach vieles miteinander durchgemacht. Allein Thearterra war eine riesige Herausforderung gewesen, die das Meister-Schüler-Gespann auf die Probe gestellt hatte und damals waren sie noch gar nicht aneinander gebunden gewesen, da sie als blinder Passagier und einfacher Anwärter mit auf die Mission gekommen war. Und nun, war es dahin... Alles. Die Ausbildung. Die Arbeit, die er in sie und ihre Ausbildung gesteckt hatte. Das Vertrauen, das er ihr geschenkt hatte. Die Liebe, die er bereit gewesen wäre, zu geben... Nein. Der Jedi wusste, dass er nicht so denken durfte. Es war einfach nicht richtig. Bereue nicht, was du nicht hättest ändern können und glaube nicht, etwas ändern zu können, das nicht in deiner Hand liegt!

Anstatt noch einmal zu versuchen einzuschlafen, war Mark trainieren gegangen. Ein langes, ausgiebiges Lauftraining. Hinterher hatte er geduscht und letztendlich stand der Jedi-Meister als einer der ersten auf der Landeplattform, wo die Teilnehmer der Mission erwartet werden sollten. Rigby war bereits dort, was vermutlich nichts neues war. Sie hatte sicher noch viele Vorbereitungen getroffen, jedenfalls schien sie in jenem Moment noch beschäftigt, weshalb er sich erst einmal am Rande des Geschehens aufhielt und abwartete. Sein Reiserucksack lag auf dem Boden. Er hatte sich mit passenden Klamotten für seine Rolle auf Bastion eingedeckt, hatte dabei aber auf den üblichen militärischen Stil verzichtet. Eine neue oder besser alt anmutende Lederjacke, einige Shirts, statt den üblichen Hemden. Keine Cargohosen, sondern was man sonst so trug. Er hatte sich da von den Leuten der unteren Ebenen inspirieren lassen.
Die beiden Laserschwerter waren ebenfalls im Rucksack verstaut. Den Blaster trug er trotzdem am Gürtel. Die Reise würde eine Weile dauern. Man würde Zeit haben, an Bord zu trainieren und sich vorzubereiten. Zeit nachzudenken, was er möglichst vermeiden wollte. Das übermäßige Nachgrübeln hatte ihn nach Calebs verschwinden schon in zu große Schwierigkeiten geführt. Er würde es nicht noch einmal so weit kommen lassen. Er trug keine Schuld an Elises Entscheidung. Er hatte sein Bestes getan und es war nicht genug gewesen und mehr gab es dazu nicht zu sagen. Ende. Mark saß auf dem Rucksack, die Arme auf den Oberschenkeln abgestützt, den Blick zu Boden gerichtet. Er lauschte den Geräuschen der Landeplattform, den Droiden, den vorbeiziehenden Gleitern und der Stadtwelt selbst. Hier war es einfach, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Auf einem Schiff im Weltall war es allerdings viel stiller...


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Landeplattform | noch allein ::.
 
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✸ -Coruscant ✸ -Jax & Leenas Apartment -✸ Leena Koda ✸


Ihre Hand umspielte eine blonde Haarsträhne, während Leena beinah sehnsüchtig aus dem Fenster hinaus in die Großstadt blickte. Banal zu glauben, dass die Blondine jemanden konkret ausmachen können würde, die Höhe und die Masse an Personen, erlaubte keine detailreichen Hinweise. Wie ein nie enden wollender Strom, pulsierte das Leben außerhalb ihres Apartments, während Leena sich resigniert zurücklehnte. Die Stille erdrückte sie, und umschloss sie doch wie ein sicherer Kokon.


Während Leena die letzten Tage damit beschäftigt gewesen war, die letzten Habseligkeiten aus der Wohnung ihrer ehemaligen Assistentin und auch Freundin abzuholen, hatten Jax und sie sich nicht mehr gesehen. Obwohl der Detektiv angeboten hatte, sie zu begleiten, hielt es Leena für das Richtige allein zu gehen. Ihre Emotionen hatten sie im griff und nur ungern, hätte sie sich dem vor Jax Augen ergeben. Während sie noch sanft über ihre Kleider strich und ihr Parfum roch, wollte sie die letzten Momente mit ihrer Freundin verbringen. Allein. Ein Abschied, der auch so zu schwer zu ertragen war.



Mia. Ihr Tod lag noch nicht weit zurück und Leena hatte es geschafft sich erfolgreich dagegen zu sträuben Mias Angelegenheiten zu klären. Nachdem die Akte über ihren Tod geschlossen wurde, musste Leena sich unweigerlich damit beschäftigen, wie ihre Zukunft aussehen würde, ihr Leben, dass so eng mit Mias verknüpft war. Ihre Wohnung aufzulösen, hatte Leena beinah das Herz in zwei gerissen, umso glücklicher war sie, dass sie diesen Ort verlassen konnte, auch wenn die Stille ihres neuen Apartments nicht die beste Option war, um den drückenden Gedanken in ihrem Geist zu entfliehen.
Sie war es ihrer Freundin schuldig gewesen, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern, schließlich hatte Mia dies jahrelang ebenso für sie getan. Mia hatte ihr beigestanden, sie unterstützt und manchmal auch beschützt, vor Leenas Naivität. Die Brutalität und Scharfzüngigkeit ihres alten Lebens, war nicht zu verachten gewesen. Auch dies erforderte Arglist und Finesse. Fähigkeiten, die Leena durchaus an den Tag gelegt hatte, die aber durch falsche Vorstellungen und Machtgefälle, zu fatalen Entscheidungen geführt hatten. Mia, war ihr Wegweiser, ihre rechte Hand. Ohne sie, fühlte sie sich beinah entblößt. Unwirsch strich die Blondine ihre Haare zur Seite, als wolle sie einen lästigen Gedanken vertreiben. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie ihr Verstand vor der Tatsache kapitulierte, sich mit dem Tod von Mia auseinander zu setzten. Zu tief waren die Wunden gewesen.


Langsam schritt Leena durch das abgedunkelte Apartment, die einzige Lichtquelle kam aus einem kleinen Seitenzimmer, dass Leenas neues Atelier darstelle. Kein Vergleich zu dem, was sie gewohnt war, aber es bildete den neuen Rückzugsort, in einer Welt, in der Leena noch keinen Fuß gefasst hatte. Wie hypnotisiert, folgte sie dem Lichtkegel und schaute auf eines ihrer nicht vollendenden Werke. Missmutig verzog sie ihr spitzbübisches Gesicht darüber, wie abrupt sie die Kreativität verlassen hatte. Die stürmischen Gefühle, die ihr normalerweise zu kreativen Höhenflügen verholfen hatte, lähmten sie und ihr Talent, auf eine nie dagewesen Art und Weise.


Leena, die sonst ihre Emotionen bündelte, um sie in ihren Bildern auszuleben, fand sich auf einer nie dagewesen Durststrecke wieder. Die letzten Monate hatten ihr und ihrem Verstand zugesetzt. Die radikalen Veränderungen, konnte sie nur halb so gut verarbeiten, wie sie es vorgab zu können. Oft suggerierte ihr Verstand, dass der harte Abbruch zu ihrem vorherigen Leben zu schnell vorangeschritten sei, doch sie hatte ihren Geist regelmäßig verstummen lassen. Zu süß war die Verlockung sich in Jax Armen ohne Gedanken an den nächsten Tag zu vergraben und zu hoffen, dass die negativen Gefühle irgendwann ein Ende haben würden. Langsam wanderte ihr Blick über ihre angefangen und nicht beendeten Kunstwerke, die plötzlich unendlich stumpf wirkten. Leblos hauchten sie ihr Worte zu, doch dafür war Leena nun zu unempfänglich. Angewidert wandte sie sich ab. Sie verließ das Atelier und ergab sich der Stille und Dunkelheit des Apartments. Jaxs unverkennbarer Geruch, den sie so liebte, hang Leena noch in der Nase als sie den Raum durchschritt. Überall im Apartment ragten Dinge ihres früheren Lebens auf, die fast grotesk in der sonst schlichten Umgebung wirkten. Jax Habseligkeiten, waren im Vergleich kaum der Rede wert. Ihre opulente Garderobe, die sich bereits minimieren musste, damit sie Platz in dem neuen Apartment finden würde, wirkte deplatziert. Die Bilder, die sie nicht verkauft hatte, türmten sich unter speziellen Folien und Abdeckungen in dem kleinen Loft, während die Hinweise darauf, dass hier auch jemand anderes lebte, kaum zu bemerken waren. Ein Glas mit einem fingerbreit Alkohol stand noch unberührt auf dem Tisch. Einige Unterlagen, lagen wirr auf dem Sofa. Wie ein Geist, pochte Jaxs Anwesenheit in ihr. Sie waren noch nicht lange verheiratet und umso schwieriger war es für Leena, sich daran zu gewöhnen, was nun ihr Leben ausmachen würde. Sie musste sich unweigerlich eingestehen, dass es die Einsamkeit war, die an ihrer Hülle kratze und nach Aufmerksamkeit verlangte. Leena beschloss ihm eine Nachricht zukommen zu lassen.

Leena:

[[Wo steckst du, ich mache mir ein wenig Sorgen. Ich bin nun zurück aus Mias altem Loft, es war ziemlich unschön, aber ihre Wertsachen konnten nun endlich ihrer Familie ausgehändigt werden.
Ich hoffe dir geht es gut…. ]]


✸ -Coruscant ✸ -Jax & Leenas Apartment -✸ Leena Koda ✸
 
[Coruscant | Ebene 1311 | Lazarett | Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Birix, Kath, Angelina (NSC), Owen

In einem Anflug von trockenem Humor stellte der Geheimdienstler fest, dass auch beim Jedi-Orden, jener von Mythen und Legenden umrankten Organisation außergewöhnlicher Lebewesen, einige Prinzipien galten, die man auch bei gänzlich weltlich-banalen Institutionen wie der, die er vorgab zu repräsentieren, fand: Im Zweifelsfalls reichte man Anfragen, mit denen man nichts anfangen konnte oder wollte, nach oben weiter. Der vermeintliche Verantwortliche im Lazarett (Birix) verwies ihn freundlich, aber bestimmt an den Jedi-Tempel, offenbar war er selbst noch damit beschäftigt, den Entscheidungsträger vor Ort dingfest zu machen. Er wies einen jungen Mann (Owen), wohl ebenfalls ein Mitglied des Ordens, an, den „Sonderermittler“ doch bitte nach oben zu begleiten. Sonderlich begeistert wirkte dieser nicht, aber er nickte und machte sich schließlich mit einem voll geladenen Schwebekarren und Arkadi im Schlepptau auf den Weg. Bevor sie das Lazarett verließen, bedankte sich der blonde Mensch noch kurz und bündig für die Amtshilfe und nickte zum Abschied kurz in die Runde. Es war klar, dass hier im Lazarett viel los war und weder Arkadi noch seine Tarnidentität wollten die Lage verschlimmern und dadurch unnötige Aufmerksamkeit erregen. An jemanden, dem man nur flüchtig begegnet war und den man problemlos wieder hatte loswerden können, erinnerte man sich in der Regel deutlich seltener als an jemanden, der Aufmerksamkeit und Ärger mit sich gebracht hatte. Und in seinem Metier sog der Geheimdienstoffizier es vor, wenn man sich am Besten gar nicht an ihn erinnerte. Es kam ihm entgegen, dass sein Begleiter, ein großgewachsener, kräftiger Mensch um die Mitte Vierzig, nicht allzu gesprächig war und offenbar vorhatte, die Sache möglichst schnell und reibungslos hinter sich zu bringen. Arkadi ließ zu, dass sich eine gewisse unbedarfte Sprachlosigkeit breit machte, dieses Phänomen, wenn man sich bloß oberflächlich kannte und nicht wirklich wusste, worüber man sprechen sollte. Entsprechend beschäftigte sich der Sonderermittler während der Fahrt mit einigen Unterlagen und machte sich auf seinem Datapad Notizen, starrte ab und zu kurz aus dem Fenster und ließ seinen Begleiter in Ruhe, bis sie ihr Ziel erreichten.

Im Eingangsbereich des Tempels angekommen zeigte sich Arkadi angemessen beeindruckt und erstaunt von dem Gebäude und dem Gewusel darin, ein paar Mal huschte er im letzten Moment und mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck zur Seite und er hielt sich an Owen. Als dieser ihn stehen ließ, um Erkundigungen einzuholen, zeigte Makish einen Hauch Irritation, der dann aber in Verständnis angesichts der vielen Anfragen umschlug, geduldig wartete er ab und wurde mit positiven Nachrichten belohnt: Es gab wohl jemanden, der für sein Anliegen zuständig war, und sobald Owen den Schwebekarren abgeliefert hatte, würde er ihn zu dieser Person bringen. Arkadi nickte und ließ ein dankbares Lächeln unter seinem Mundschutz aufblitzen.


„Ah, das ist wunderbar. Sie helfen mir damit sehr weiter, ich muss zugeben, ich hatte die Befürchtung, das Anliegen meiner Behörde könnte angesichts der Gesamtsituation unter den Tisch fallen.“


Aber bevor sie ihr Ziel erreichen konnten, genügte ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, um Owen mit einem Niktor zusammenstoßen zu lassen, der gerade um die Ecke bog. Der Mensch stürzte durch den Zusammenprall zu Boden und als er sich zähneknirschend wieder aufrappelte, wurde deutlich, dass sein Knöchel wohl in Mitleidenschaft gezogen worden war. Makish gab sich angemessen überrascht und besorgt, schüttelte verärgert in Richtung des Nikto den Kopf und machte Anstalten, Owen zu stützen, während er neben ihm herlief und, „aufgeregt“ wie er war, vor sich hin redete.


„Tut mir leid, dass Sie sich wegen der Unterstützung für mich verletzt haben, Mr. Owen. Bei diesem Durcheinander muss so etwas ja früher oder später passieren, die Lage ist wirklich sehr angespannt. Ich hoffe, dass die Bedarfsprüfung positiver ausfällt, auch das Innenministerium ist bei den Kapazitäten mittlerweile an der Belastungsgrenze...Geht es? Sie sollten sich das von einem Medidroiden ansehen lassen, nicht, dass es etwas schlimmeres ist.“


Arkadi legte Indignation über den tollpatschigen Nikto in seine Stimme, wurde dann aber leiser, als er den Eindruck hatte, seinem Begleiter ausreichend vermittelt zu haben, dass der „Sonderermittler“ eben nichts weiter war als ein weiterer Bürohengst, der versuchte, in dem Chaos des C-Virus die Ordnung einigermaßen aufrecht zu erhalten. Unterschätzt zu werden hatte einige Vorteile, gerade in einer Situation wie dieser. Von diesem kleinen Zwischenfall abgesehen erreichten sie ihr Ziel ohne Probleme und Owen öffnete ohne großes Federlesen die Tür zu einem Raum, der wohl für Trainingszwecke bestimmt war. Arkadi positionierte sich so, dass Owen den Vortritt hatte und ihn etwas verdeckte, so dass man ihn zunächst nicht gut sehen konnte, er aber die Personen in dem Raum in Augenschein nehmen konnte. Eine taktische Maßnahme, getarnt als höfliche Zurückhaltung. Er überließ es seinem Begleiter auch, das Wort an die Gruppe zu richten – wertvolle Sekunden, in denen sich der Agent umsehen und Reaktionen einschätzen konnte. Ein menschlicher Mann (Arkon), ein Zabrak (Ferak), eine menschliche Frau (Sarah), ein Kind (Ty), ein Shistavanen (Azamthoth)...und sie (Leela). Sie war hier. KRYPTA. Das verkomplizierte die Angelegenheit. Zufall? Laut seinen Informationen war damit zu rechnen gewesen, aber er hatte nicht erwartet, so früh auf sie zu treffen. Schwierig. Aber nicht unlösbar. Auf die Aufgabe konzentrieren. Professionell und ruhig verhielt sich der Agent genau so, wie sein Alter Ego es tun würde, nickte leicht in die Runde, wich Blickkontakt nicht aus, starrte aber auch nicht. Für einen Moment hatte er das Gefühl, die dunkelhaarige Frau würde ihn intensiver mustern, überlegen, aber dann wanderte ihr Blick dankenswerterweise zu Owen und sie wies ihn an, sich erst einmal von ihr untersuchen und behandeln zu lassen. Das psychologische Profil war noch aktuell...Makish räusperte sich ein wenig verlegen, aber nicht eingeschüchtert, und trat einen Schritt vor, seine Stimme ruhig und nüchtern.


„Ganz recht. Mr. Owen war so freundlich, mich auf Anweisung eines...ah, Mr . Birix hierher zu begleiten und mein Anliegen anzumelden. Ich würde gerne zeitnah mit dem oder der Verantwortlichen sprechen, wenn es sich einrichten lässt.“


Unter dem Mundschutz blitzte ein diplomatisches Lächeln auf, ganz im Geist der Kooperation zwischen Jedi und republikanischen Behörden. Eine Kooperation, die in vielen Bereichen besser laufen könnte, aber das war nicht sein Auftrag. Seine Mission war eine andere, und gleichgültig, wie kompliziert sie auch sein würde, Arkadi würde seine Pflicht tun. Und so wartete er höflich ab, höflich, aber in einer Haltung, die nahelegte, dass er doch gerne seinen Job erledigen würde. Auch das eine soziale Schiene, auf der man in seinem Metier oft aufbaute. Wer ließ schon Lebewesen, die sich die Mühe gemacht hatten, persönlich zu erscheinen und die sich so bescheiden zeigten, obwohl ihr Titel und Auftrag nahelegten, dass sie nicht unwichtig waren, gerne unnötig warten?


[Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Owen
 
Coruscant Level 1311 Außenposten Ios Jax Anavrin, Emerald, Maxard, Owen, Pathran Helshar, Krina A’Qin (NPC), zwei Jedi-Heiler, Sicherheitskräfte, Joras Semin, Kath Neroh, Angelina (NPC)

Dieses Virus zerrte an den Nerven aller Wesen, die unmittelbar und mittelbar von ihm betroffen waren. Bisher hatte er davon nur in den HoloNet News gehört, hatte es teilweise für Hysterie gehalten aber auch teilweise für eine Katastrophe. Er verdiente an dem Elend, was ihm zwar nichts ausmachte, doch bevorzugte er eher den normalen Wahnsinn auf Triple Zero, wie die Coruscanti ihre Heimatwelt nannten. Doch die Leiber hier auf den Betten zu sehen, die Maschinen, die sie behandelten, die Helfer, Jedi oder andere, die sich innig um die Wesen aus allen Ebenen kümmerten, das veränderte seinen Blick auf diese ganze Lage. Bereits seit drei Stunden saß er hier, reglos, sah seinen Freund dabei zu wie seine Körpertemperatur unweigerlich stieg. Eine Helferin gab ihm ein Medikament um die Not des Nichtmenschen zu lindern. Jax konnte nur tatenlos zusehen. Er mochte es nicht tatenlos zu sein, nur zuzusehen. Er war ein Mann der Tat. Doch das hier… das betrübte ihn mehr als sonst. Das ging an seine Subtsanz. Bevor er jedoch weiter auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, piepte seine in seinem kybernetischen Arm integriertes COMM System. Es war nicht irgendein Piepser, es war ihr Piepser. Seine Felinx hatte sich bei ihm gemeldet. Erst fiel ihm auf, wie lange es her war, dass er sich bei Leena gemeldet hatte. Völlig untypisch für ihn. Eine Welle des schlechten Gewissens überfiel den sonst weitläufig gewissenslosen Privatdetektiv. Er hatte nicht viele Loyalitäten, doch die Loyalität zu ihr war aus Beskar oder was auch immer das härteste Metall der Galaxis war. Für ihn war es Beskar. Er blieb einfach bei Beskar. Jedenfalls öffnete er die Nachricht seiner getrauten Ehefrau, las sie mehrmals durch und bekam noch mehr Schuldgefühle. Ami. Der Tod ihrer Assistentin hatte sie schwer getroffen, war ein Rückschlag für die sonst so taffe Frau gewesen. Er hätte sie begleitet, sich ihr angeschlossen auf diesem von zerstückelten Permabeton gesäumten Weg, doch war sie eigensinnig, wollte diese Sache alleineregeln. Sie war sein Felinx, denn es entsprach ihrer Natur. Anschmiegsam, solange sie es wollte. Wenn sie litt, Schmerzen hatte oder sonst wie unwohl war, zog sie sich zurück, wie Felinx die dachten, dass Ende sei nahe. Was andere als melodramatisch oder abweisend empfinden würden, sah der Mirialaner mit gänzlich anderen Augen. Er verstand sie. Einsamkeit konnte eine Wohltat sein, die Seklusion eine Insel, die genau den Raum bot, um wieder zu sich selbst zu finden. Vielleicht passten sie deshalb so gut zueinander. Sie kannten die Grenzen des anderen, respektierten diese und waren durch ein Band verbunden, dass viel inniger war, als profane Anziehungskraft zweier Körper. Sie waren obenrum wie untenrum verbunden. Anders konnte er es nicht sagen, er war eben kein Wortakrobat wie es manch anderer war.

Leena: [[Wo steckst du, ich mache mir ein wenig Sorgen. Ich bin nun zurück aus Mias altem Loft, es war ziemlich unschön, aber ihre Wertsachen konnten nun endlich ihrer Familie ausgehändigt werden. Ich hoffe dir geht es gut…. ]]

J4X: [[Sorry Felinx... ich hatte die Zeit aus den Augen verloren. Ich hab schlechte Neuigkeiten.]]

J4X: [[Snuggletooth hat sich dieses Virus eingefangen, von dem alle reden. Liegt in einer Jedi Station. Ja, diese Jedi.]]

J4X: [[Allerdings kann ich nichts mehr für ihn tun, vorerst. Ich komme heim, zu dir. Tut mir Leid zu hören, Kleines.]]

Es war keine Flucht vor dem Unausweichlichen, kein Verrat an seinem Freund, den Schauspieler der Herzen. Snaggletooth würde hier genesen. Wenn nicht… Jax würde auch dann für ihn da sein. Er würde ihn besuchen. Niemals würde er ihn hier, bei diesen emotionslosen Helfern der Neuen Republik allein lassen. Mitgefühl und Gnade predigten sie, doch hörte man auch, dass sie Liebe verboten. Für ihn ein no-go. Er würde Leena niemals verlassen, nicht freiwillig. Dafür verband sie zu viel. Sie war sein Raumhafen, wenn in der Atmosphäre eine Schlacht tobte. Wie ein unsichtbarer Pakt tobte zwischen den beiden seit je her ein spielerischer Konflikt, wer die Hosen in der Beziehung anhatte. Am liebsten bevorzugte er es jedoch, wenn es keiner von beiden tat. Ein Scharmützel um die Oberhand, die ihre Spuren hinterlassen konnte. Ihm machte es nichts aus. Ihr auch nicht. Wozu gab es Make-Up. Die Erinnerung an ihr letztes „Scharmützel“ trieb ihm ein Zucken über die Lippen, der Anflug eines Lächelns. Doch das war nicht der passende Ort dafür. Stattdessen fischte er eine weitere Zigarette aus seiner Packung, die ihm der Snivvianer mitgebracht hatte. Er ließ sie unangezündet in seinem Mundwinkel verharren, während er sich zu dem Nichtmenschen herabbeugte, seinen Arm beinahe schon fürsorglich streichelte und sich zu den großen, behaarten Ohren beugte.

„Ich komme wieder, mein Freund. Sei stark. Wenn wir uns wiedersehen, will ich die Stories hören, bei denen ich sonst die Augen verdrehe.“

Ein weiteres Mal fuhr seine Hand über das nassgeschwitzte Fell des Snivvianers, bevor er Snaggletooth zurückließ. Ein mulmiges Gefühl. Ein geradezu schreckliches Gefühl. Abschiede waren noch nie sein Stil gewesen. In jeder Umarmung, in jedem Lebewohl, wohnte immer etwas finales wieder. Würde man sich wiedersehen? Das war eine Frage, die man für gewöhnlich nur den Geliebten stellte, doch nicht einem Freund. In diesem Falle musste der Mirialaner doch auch diese Frage stellen. Er hoffte es von ganzem Herzen. Denn so nervig der Nichtmensch auch sein konnte, ohne ihn würde diese Welt ein deutlich grauerer, deutlich humorbefreiter Flecken im Kosmos sein. Er warf den Helfern in dem Lazarett einen unmissverständlichen Blick zu. Zeige- und Mittelfinger gespreizt visierte er mit seiner Hand erst ihn, dann die Helfer und dann den Snivvianer. Ein unmissverständliches Signal, dass sie seinen Freund im Auge behalten sollten, sonst würde er sie im Auge behalten. Ein Akt der Ohnmacht, denn was konnten diese Männer und Frauen für ihn tun, was sie nicht bereits taten? Sie gaben alles. Er wusste es. Sie wussten es. Die Helfer waren die Helden dieser Misere, doch kaum einer dankten ihnen.
Er schlurfte aus dem Lazarett, warf dem Kel Dor [Kath Neron] noch einen Blick zu, gefolgt von einem Nicken, bevor er den Weg hinab in die Lobby ging. Joras der Jedi schien nicht mehr hier zu sein, sonst hätte er sich auch von diesem verabschiedet, stattdessen nickte er halbherzig den CSDF Beamten zu, die ihn auch mit einem argwöhnischen, aber erleichterten Blick ob seines Abganges, anschauten. Sein Weg führte ihn zu seinem Speeder, seiner zweiten großen Liebe. Doch diese Liebe ließ er, im Gegensatz zu Leena, schleifen. Er würde dem Vehikel nochmal etwas mehr Zuneigung zeigen müssen, es mal wieder reinigen lassen müssen. Doch ein anderes Mal. Seine Felinx brauchte ihn. Weit über dem erlaubten Tempo suchte das Navigationssystem den Pfad zu ihrem gemeinsamen Appartament, doch kannte der Mirialaner aus allen Richtungen den Weg zu ihr, zu seinem Zuhause.


Den Turbolift aus dem Parkdeck nehmend konnte dieser nicht schnell genug den Weg zu ihrem Level zurücklegen. Die letzten Tage waren zu viel für ihn gewesen. Das Paket unterm Arm, voller Credits von denen er nicht wusste ob er sie haben wollte, ob er sie meiden oder wegwerfen sollte unter seinem Arm, bahnte sich das Gefährt den Weg zum Stockwerk in dem riesigen Arkologiebau. Wer der Angreifer war, der ihn überrascht hatte, wusste er immer noch nicht. Es war alles diffus. Er hoffte, dass er in ihren Armen zumindest eine Auflösung finden konnte. Wenn nicht zu diesem Problem, dann doch zu der Sehnsucht in seinem Herzen. Er schloss die Tür auf und bemerkte, wie die Mattigkeit seinen Körper überfiel. Dort draußen musste er stark sein, doch hier, in ihrer Blase, konnte er sich fallen lassen. Auf dem Sofa sitzend, mit überkreuzten Beinen, saß sie da. Leena. Magneten fanden nicht so schnell zueinander wie die beiden, als sie sich sahen.

„Hey.“

Mehr musste er nicht sagen. Stattdessen überwand er die Distanz zwischen ihnen und legte seine kybernetische Hand um ihre Taille. Mit der anderen Hand aus Fleisch und Blut fasste er sie am Nacken und führte ihren Kopf zu seinem, zwei Puzzle-Stücke die ineinandergriffen. Lippen berührten sich, sogen den Geschmack und Geruch ein, der ihm vom ersten Kuss an so bekannt vorkam, als seien sie schon immer füreinander bestimmt gewesen. Noch immer löstse sie in ihm eine Reaktion aus, die mit dem Entladen eines Blasters vergleichbar war. Tibanna-Gas, dass reagierte, eine kinetische Energie entwickelte. Als sich ihre Lippen lösten schaute er tief in ihre Augen, bevor er sie auf der Stirn küsste. Es war ein Zeichen der Zuneigung, hatte sie doch auch so oft sein schwarzes Stichwerk auf der Stirn geküsst, um ihm Trost zu spenden. Sie waren auf eine Art und Weise verbunden, die weit über das Verbale hinausging. Für einen langen, wortlosen Moment sahen sie sich innig an. Er begann mit seinen Fingern mit ihren Haaren zu spielen, ihre Strähnen zu berühren, die Weichheit ihrer Haare zu ertasten. Er wusste, was das in ihr auslöste, versuchte ihren Schmerz aufzunehmen. Doch es gab Dinge, die konnten Worte nicht ausdrücken. Da halfen nur Taten. Jax Anavrin zog sie zu sich, nahm sie in den Arm und versuchte mit der Umarmung all die Splitter, die Amis Tod in ihr gebrochen hatten, durch den Druck seiner Haltung wieder zusammenzupressen, wieder zu seiner Felinx werden zu lassen. Die Felinx die er nie lieben lernen musste, weil er vom ersten Augenblick an vernarrt in sie gewesen war. Seine grazile, damenhafte, belesene, geradezu mysteriöse und doch vor ihm offen liegende Felinx. Während er den Duft ihrer Haare einsog und sich wünschte, dass dieser Moment nie aufhören würde, hoffte er, dass ihr Schmerz nachlassen würde und sie sich ihm öffnen würde. Mit Herz und Verstand.

Coruscant Level 1312 Jax & Leenas Appartement Jax Anavrin und seine Felinx
 
Coruscant Mittlere Ebenen Tramas' Apartment Tramas Qubenter und Q1

Tramas spürte den eisernen Strang der Anspannung durch seinen kompletten Körper. Lediglich Unterarme und Füße berührten den Untergrund, den Rest seines Körpers brachte der junge Agent unter Wahrung der Kraftanstrengung in eine möglichst horizontale Position. Etwaige Minuten hatte er bereits in der Position verbracht, bemüht das Brennen der Muskeln auszublenden. Sein Atem war ruhig, gut portioniert bis er fokussiert auf den Moment seine Augen schloss.

Vor Beginn seiner Ausbildung beim republikanischen Geheimdienst war die Physiognomie des Chandrilaners mehr drahtig, denn als athletisch gar muskulös zu bezeichnen. Die interessantesten Aspekte des Lebens spielten sich für den damals jungen Heranwachsenden schließlich seit jeher entweder in oder an technischen Geräten, Computersystemen, Droiden oder Holoverzeichnissen ab. Flinke Finger, scharfe Augen und ein blasterschneller Verstand stellten die Grundessenz jeglicher Voraussetzungen im Umgang damit dar, ein durchtrainierter Körper war in solcher Situation nicht von Nutzen. Von Nachteil allerdings ebenso wenig und letztlich kam ihm ein Mindestmaß physikalischer Leistungsfähigkeit zugute, in die Reihen des Geheimdienstes überhaupt aufgenommen worden zu sein. Die Aufnahmekriterien des Geheimdienstes waren hart, prüften mögliche Kandidaten in multiplen Aspekten. Die Fähigkeiten seiner Verstandeskraft hätten als Aufnahmegrund nicht ausgereicht, derart geschliffen waren diese bei Eigen- und angefangenem Universitätsstudium in Hanna City auch wieder nicht. Allem Widerspruch zum Trotz hatte er daher ebenso einiges seiner Physis zu verdanken.

Früh hatte man für den wissbegierigen und zugleich schnell lernenden Chandrilaner eine Laufbahn in Sektion 03 für Forschung und Entwicklung vorgesehen. Mehr als froh, überhaupt angenommen worden zu sein, war er bezüglich der Entscheidung nahezu gleichgültig verblieben. Solange er nur seinen Beitrag leisten konnte. Relativ rasch hatte man allerdings die Flexibilität seines Potentials erkannt, welches die Vorgesetzten zum Experiment einer Zuteilung zu Sektion 01 verleitete. Gerade Feldeinsätze bargen Gefahren und Risiken dynamischer Prozesse, denen man sich selbst binnen eines Moments gewahr werden mussten. Die gegebenenfalls notwendige Körperlichkeit konnte er schließlich noch erwerben, andersherum war dies häufig weitaus schwieriger. Qubenter war sich der Risiken bewusst, denen er sich zu stellen hatte, nachdem er der Neuzuteilung zugestimmt hatte. Er sollte nicht mehr in zweiter Reihe tätig sein, er wäre teilweise gezwungen gar hinter feindlichen Reihen zu arbeiten. Doch wenn man großes Vertrauen in ihn setzte, warum hätte er dem nicht zustimmen sollen? Der Chandrilaner war sich ob der Existenz der Macht nicht sicher, doch Intuition – so nannte er schließlich das merkwürdige Gefühl, das in ihm erwacht war – hatte seine Entscheidung mitbeeinflusst. Und bislang hatte er den neueingeschlagenen Weg nicht bereut.

Dieser Weg beinhaltete jedoch ebenso weiterhin regelmäßige körperliche Ertüchtigung. Eine neue Routine, die er in seinen Alltag integriert hatte. Mit Schweiß flüchtig benetzter Haut löste sich Tramas aus der starren Position körperlicher Haltearbeit, merkte, wie sämtliche Anspannung in einem sanften Fluss aus ihm heraustrat, und setzte sich auf den Boden seines Apartments. Sein Brustkorb hob und senkte sich und er spürte den pochenden Blutfluss durch seine Adern. Er öffnete die Augen und erblickte den wolkenverhangenen Sonnenuntergang über Coruscant durch das Aussichtsfenster. Knappe sechs Monate hatte er nun in diesem Apartment verbracht. Innerhalb Coruscant war er bereits mehrere Male umgezogen, das erforderten die Sicherheitsprotokolle des Geheimdienstes. Und nun war die Zeit gekommen, komplett auszuziehen, da die Mission in den Korporationssektor bevorstand.

Während sich der Agent des republikanischen Geheimdienstes schließlich in der Nasszelle des Apartments frisch machte, flutete er seinen Verstand erneut mit sämtlichen Informationen der letzten Tage einschließlich der am Morgen noch anonym vor seiner Apartmenttür verhüllt abgelegten Dokumente. Diese beinhalteten Pässe für Reise und Aufenthalt, Identi- und Dokukarten mehrerer Tarnidentitäten und das notwendige Ticket für die transgalaktische Reise nach Cadomai. Wenn er alles korrekt durchdacht hatte – mit dieser geflissentlichen Gewissheit hatte der akkurate Chandrilaner seine Vorbereitungen beendet – waren sämtliche organisatorische Notwendigkeiten für eine unbemerkte Anreise des Agenten im Äußeren Rand gegeben.

Nacheinander zog er die sorgsam ausgelegte Kleidung an, nichts Besonderes, eher unscheinbar. Das weitere Gepäck war bereits für die Abreise bereit. Mit einem Griff zum Schreibtisch komplettierte er schließlich seine Ausrüstung mit der C-303. Qubenter musste sich eingestehen, dass er während seiner jungen Karriere beim republikanischen Geheimdienst bisweilen nicht von ihr hatte Gebrauch machen müssen. Die kürzliche Infiltration einer möglichen Verbindungszelle des Imperiums in den Unteren Ebenen bedurfte seine volle Aufmerksamkeit in technologischer Akribie. Sein Partner übernahm dagegen voll und ganz ihre Verteidigung während des Auftrags. Insofern beschränkten sich Tramas' Erfahrungen im Umgang mit der Waffe außerhalb der internen Trainingsmodule auf einen nichtigen Wert. Wenn nicht sein Scharfsinn, dann stellte sie aber die letzte Instanz seiner Sicherheit dar. Für den Chandrilaner stellte sie immer ein defensives denn offensives Mittel dar. Tramas spürte das Gewicht der Waffe in seiner Hand liegen, fügte sie dann ohne Umschweife in den für sie vorgesehenen Holster. Seine Ausrüstung war komplett. Geduldig hatte sich Q1 bereits auf der Reisetasche platziert. Wenn der Agent es nicht fehldeutete, schien auch der Droide von Anspannung und Neugierde gefüllt. Die Tasche fest im Griff verließen sie schließlich das Apartment, einen letzten Blick in den Sonnenuntergang wagend.

Nach kurzer Fahrt hatte ihn das Repulsorlift angetriebene Coruscant Taxi durch den niemals enden wollenden Verkehr der gefüllten Luftstraßen des schlaflosen Stadtplaneten zum nächstgelegenen Raumhafen geflogen. Die Nacht brach ein, die Straßen blieben jedoch stets in Bewegung und gleichsam bewegt und gefüllt zeigte sich auch der Raumhafen. Angesichts der herrschenden Quarantäne war die Ausreise über die Terminals im Kontrast zu sonst kein rein bürokratischer Akt, den man für wenige Minuten über sich ergehen ließ. Eine Art Schleuse, deklariert als Übergangszone, war eingerichtet worden, um eine weitere Ausbreitung des C-Virus zu verhindern. Improvisiert errichtete Stationen mit Mediscan-Einheiten, ärztlichem Personal und Medidroiden nahmen sich jedes Reisenden an, bis sie ihr medizinisches Urteil zur Ausreise gemacht hatten. Keine Frage, das Virus wütete bereits seit geraumer Zeit auf Coruscant und die insuffizienten Therapiemöglichkeiten stellten die größte Einschränkung dar. In offenkundigen Kontakt war er bis auf die gescheiterte Pressekonferenz allerdings nie mit dem Thema geraten.

Aufmerksam beobachtete der Chandrilaner die Arbeit in der Übergangszone bis er selbst an der Reihe war. Die Mediscan-Einheit analysierte die Daten, die sie aus Qubenters Körper extrahierte, ehe ein Arzt, ein zierlicher Bivall, neben einer Blutanalyse eine körperliche Untersuchung vornahm. Nach kurzer Wartezeit traf bereits das Ergebnis der Analyse ein. Qubenters Ausreise war genehmigt.

Die letzte Reise, die er mit einem AA-9-Frachter gemacht hatte, war von Chandrila nach Coruscant kurz vor Antritt der Aufnahmeprüfungen des republikanischen Geheimdienstes. Damals wie jetzt verblüffte ihn die schiere Größe dieser klobigen Transporter und deren nahezu unermessliche Kapazität für den Personenverkehr. Auch jetzt hatte sich bereits eine stattliche Anzahl an Individuen in eine der Passagieretagen des Transporters zusammengefunden. Überlegt und Ausschau haltend suchte sich Tramas eine ruhige Ecke heraus, unmittelbar an einer von mehreren Querwänden zur Unterteilung des Aufenthaltsbereichs. So war er einerseits zurückgezogen, andererseits weiterhin in der Lage, sein Umfeld ohne toten Winkel sorgsam im Blick zu behalten. Wenn ihm jemand gefolgt sein sollte, war jetzt die engste Schnittstelle seiner Reise erreicht. In gespieltem Desinteresse ließ der junge Agent seinen konzentrierten Blick schweifen. Außer dem weinenden Kind einer großen Ansammlung von Snivvianern, deren Zusammenkunft er als Familie deutete, fiel Tramas unter den anderen Reisenden nichts über das Maß Auffälliges auf. Er konnte jedoch nicht vorsichtig genug sein.

„Q1, aktiviere Überwachungsprotokoll 01", flüsterte er dem Droiden zu. Damit kalibrierten sich die Sensoren des kleinen technologischen Begleiters am gegenwärtigen Geschehen, so dass nachfolgende Anomalien – sofern das Protokoll nun in echtem Einsatz auch weiterhin funktionierte – bemerkt würden. Q1 fungierte so als unabhängige Kontrollinstanz.

Tramas blickte daraufhin auf sein Chronometer und stellte einen Timer ein. Der Transport bis nach Cadomai war bei seinen Vorbereitungen nach Datenanalyse mit mehreren Tagen beziffert worden. Im zeitlosen Raum des Schiffsbauches geschweige denn anhand der immerwährenden Schwärze des normalen Raums oder der bläulich schimmernden Gegenwart des Hyperraums war ein Wechsel von Tag und Nacht allerdings nicht mehr nachzuhalten. Der Timer diente daher als gute Orientierungsmarke ihres Reisestatus. Alternativ war ein Abschätzen der Reisedauer anhand der Stopps während der transgalaktischen Reise abzuleiten. Detailliert hatte sich Tramas selbst das memoriert, ein Timer war allerdings eine zuverlässige Stütze. So wie es Technologie schließlich immer war. Perlemianische Handelsstraße – Imperiales Territorium Hydianischen Handelsstraße Brentaal IVChampalaTelos…‘, ratterte er die groben Stationen ab, als er die Route der Hydianischen Handelsstraße, die nach Verlassen der Perlemianischen Handelsstraße vornehmlich ihrer Reisestrecke entsprach, vor seinem geistigen Auge sah. Insbesondere, dass sie Imperiales Territorium durchflogen, dort sogar Halt machten, war ein Umstand, den er nicht guthieß, der aber notwendig war. Ihre Reise musste jedoch zunächst erst mal beginnen, ehe er sich darüber Sorgen zu machen gedachte.

Der Flug durch den Hyperraum verlief ohne Schwierigkeiten, Auffälligkeiten oder Turbulenzen. Auch das Imperiale Territorium hatten sie bald problemlos durchdrungen, an Tramas' Aufmerksamkeit änderte dies nichts. Je nach Halt hatte sich eine unterschiedlich große Anzahl an Passagieren Richtung Ausstieg begeben und wurde gleichermaßen von einer ähnlichen Anzahl wieder ersetzt. Wenigstens eines kurzen analytischen Blickes würdigte er die jeweiligen Neuankömmlinge ob ihrer Eigenart und Gesinnung. Sowohl er als auch Q1 mit seinen Sensoren registrierten allerdings nichts Auffälliges. Der anfangs eingerichtete Timer suggerierte, mittlerweile die Hälfte der Reisezeit vollbracht zu haben, die Passagieretage, auf der sich der unscheinbar gekleidete Agent befand, war indessen zusehends mit Snivvianern gefüllt. Im Rahmen seiner Vorbereitungen der letzten Tage hatte er von der Liebe dieser Spezies für Kreativität und Kunst insbesondere mehr der schaffenden als der darstellenden Art gelernt. Tramas war offenkundig davon beeindruckend. Selbst hatte er nie wirklichen Bezug zur Ästhetik der Künste gefunden, sie hatte ihn nie gereizt. Anders als Kaya, die darin sogar eine Art Selbstverwirklichung erkennen wollte. Früher hatte sie ihm erklärt, dass ihre Liebe für die Kunst in etwa seiner Liebe für die Technologie entsprach. Tramas erinnerte sich daran, wie einleuchtend dieser Moment war. Der Vergleich ermöglichte ihm, ihre Beziehung zur Kunst zu verstehen und ihre Gefühle nachzuempfinden. Kaya war in dieser Hinsicht gänzlich anders gestrickt, so viel unkomplizierter. Noch vor Abreise hatte er ihr eine Kommnachricht zukommen lassen, dass er Triple Zero verlassen müsse, entsprechend der Sicherheitsprotokolle ohne Angaben wohin. Auch ein persönliches Treffen war angesichts der knappen Vorbereitungszeit und ihrer einnehmenden Tätigkeiten nicht mehr möglich gewesen. Sie wussten aber beide, dass das nicht schlimm war. Denn sie wussten beide, dass sie im Geiste stets bei dem jeweils anderen waren. Tramas beäugte die Kommnachricht, die er noch am Abend vor der Abreise von Coruscant von ihr erhalten hatte.

Ich bin stolz auf und denke an Dich, egal wo Du Dich in der Galaxis befindest.
Vertraue auf Deine Fähigkeiten, vergiss das nicht.

- Kaya
Ein Gefühl von Wärme umarmte ihn, ein seichtes Lächeln schmiegte sich um seine Lippen. Sofern er etwas Passendes fand, würde er Kaya ein Andenken von Cadomai mitbringen.

Hyperraum Hydianische Handelsstraße Quelii-Sektor Koordinate O6 AA-9-Frachter in Richtung Cadomai Tramas Qubenter, Q1 und Passagiere
 
.:| CORUSCANT || LEVEL 3491 || SL&T-Appartmentkomplex || Appartment S-1349 |:.
ARADIA

Sie musste sich beherrschen, während ihre Hände den Anlauf unternahmen Herr ihrer Haare zu werden und die lange, dichte Mähne in einen Zopf zu flechten versuchten, still zu halten. Zu laut und zu mitreißend dröhnte die Musik aus ihrer Anlage und beschallte nicht nur Aradias Wohnung, sondern sehr wahrscheinlich auch die nächsten Stockwerke über und unter ihr. Andererseits hatte man die SL&T-Appartements als ziemlich autarke und widerstandsfähige Wohneinheiten beworben. Und... es war bei weitem nicht das erste Mal, das Aradia die Leistungsfähigkeit ihrer Anlage testete. Genau genommen machte sie das praktisch immer wenn das Teil an war. Und momentan in einer bestimmten Richtung Musik festgefahren, dröhnte die einerseits monotone, aber doch mitreißende Melodie durch die paar Zimmer die sie seit wenigen Wochen ihr eigen nannte. Kaum Gesang und der auch nur auf ein Mindestmaß an Abwechslung und Tiefgang reduziert, schlug der vordergründige Beat immer wieder und wieder hart zu. Und war damit auch der Hauptverantwortliche, der sie immer wieder dazu bewegen wollte mit dem Kopf im Takt mit zu nicken. Trotzdem trug sie ein Grinsen im Gesicht, als sie es dann auch endlich geschafft hatte und den letzten Schliff, ehe sie den fertigen Zopf über ihre Schulter nach hinten warf. Bevor Aradia allerdings den nächsten Schritt auf ihrer Liste anging, fischte eine ihrer grünen Hände den Zopf wieder nach vorne, während sie sich zur Seite weg drehte um einen Blick darauf zu bekommen wie lang ihre Haare mittlerweile geworden waren. Und staunte nicht schlecht. Allerdings tat sie das immer wenn sie sich bewusst ansehen wollte wie lang ihre Mähne geworden war. Spielerisch begann sie den Zopf um ihren Hals zu legen. Zwei volle Umrundungen und dann noch ein bisschen.

Einen Pfiff der Bewunderung ausstoßend, ließ sie den Zopf sinken und ging wieder dazu über sich fertig zu machen. Allerdings war sie nicht im Begriff irgendeine Schminkroutine für irgendeinen Abend unterwegs mit neuen Bekannten anzugehen. Nein. Unglücklicher Weise war es einfach nur die Arbeit, die einmal mehr nach ihr rief. Kurz spielte sie mit dem Gedanken ihre Ohrringe abzulegen, aber da sie das praktisch so gut wie nie tat. Wieso jetzt damit anfangen. Und so ließ die Mirialanerin den ziemlich großen Spiegel im Bad hinter sich, schlenderte barfüßig zurück in den weitläufigen Hauptraum ihres neuen Appartements und schaltete im vorbeigehen den nächsten Titel in ihrer Playliste an.

Leise, aber dennoch schnell, startete der Song und steigerte sich früh zu einem ersten Höhepunkt. Noch im selben Genre befindlich, war er doch so gänzlich anders. War gewollt in einer Art und Weise aufgenommen, die an alte Klassiker und eine ganz bestimmte Epoche der Musik erinnerte. Und so schlüpfte Aradia wenig später in eine einfache Hose und ärmelloses Oberteil. Erstere in einem dunklen, aber schon etwas verwaschenen schwarz, letzteres ebenfalls in schwarz, mit einem von Neonfarben dominierten Aufdruck. Eines ihrer liebsten Oberteile, wie sie immer wieder zufrieden feststellte, wenn sie es anzog. Und so folgten kurz vor verlassen der Wohnung noch das Schulterholster für ihren Blaster, das dann, als sie die ebenfalls für sie so typische aus Gundarkleder gefertigte Jacke überwarf, unter selbiger verschwand. Die Jacke hatte einen dunklen, braunen Farbton und besaß auf dem Rücken ebenfalls einen knalligen mit Neonfarben abgesetzten Aufdruck. Die Ärmel etwas hochschiebend, warf Aradia noch einen letzten Blick zurück in ihre Wohnung, ehe sie am kleinen Terminal neben der Tür alle Lichter und technischen Gerät ausschaltete, im hinausgehen die kleinen Ohrstecker griff und einsetzte, aus denen wenig Später die Musik genau da fortsetzte, wo sie aufgehört hatte, als sie die Anlage abgeschaltet hatte. Kurz musste sie sich bewusst an den Code zur Verriegelung der Wohnung erinnern und dann war sie auch schon unterwegs.

Unterwegs auf Coruscant. Einer Welt die noch immer neu für sie war. Die noch immer faszinierend für sie war. Nicht das Aradia das absolute Landei war. Ganz im Gegenteil. Als Teil ihrer zurückliegenden Karriere als Profisportlerin hatte sie so einige Welten dieser Galaxis gesehen. Und auch auf Coruscant hatte sie schon zwei oder drei Turnier bestritten. Und sie war immerhin in Coronet aufgewachsen. Also alles andere als Ländlich oder fernab der Zivilisation. Mitten drin. Nur eben nie so voll wie hier. Nie so superlativ wie hier. Coronet hatte dafür andere Vorzüge gehabt. Allzu gern erinnerte sie sich an die Nachmittage und Abende die im Freundeskreis an den goldenen Stränden des corellianischen Juwels verbracht worden waren um Nega-Ball über ein improvisiertes Netz zu spielen. Oder einfach nur den Sonnenuntergang abzuwarten. Coruscants Sonnenuntergänge waren auch spektakulär, konnten Aradia aber nie so fesseln wie die in ihrer Heimat. Interessanter Weise ging es ihr aber erst so, seit sie sich offiziell als Bürgerin Coruscants umgemeldet hatte. Was die Mirialanerin schon etwas interessant fand.

Während die schnurlosen Stecker in ihren Ohren weiter die indessen langsamer und düsterer geworden persönliche Lieblingsmusik Aradias von sich gaben, schlängelte die Mirialanerin sich durch eine größere Ansammlung von Lebewesen und musste dabei mehr als einmal an die aktuelle Krise auf dieser Welt denken. Immerhin griff das C-Virus um sich und war alles andere als... Aradia unterbrach ihre Gedanken. Sie wusste nur zu gut Bescheid. Immerhin war sie eine derjenigen, die Tag für Tag an der Front den Kampf gegen die Pandemie mitverfolgen konnte. Nicht auf medizinischer Seite, aber dafür um genau die zu schützen. Immerhin sorgten nicht nur die Krisenzustände für verzweifelte Taten von verzweifelten Personen, sondern auch das C-Virus selbst konnte einen Infizierten in einen rasenden Wilden verwandeln. Und das war alles andere als eine angenehme Sache.

Kopfschüttelnd und sich kurz seitlich drehend husche Aradia am nächsten Hindernis vorbei und erreichte gerade so noch den Shuttlebus. Die Reise war keine allzu weite und ab und an schlug sie sogar zu Fuß den Heimweg ein, einfach um ihr Training etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Heute aber war sie ein wenig knapper unterwegs als ihr lieb war und es blieb keine andere Wahl übrig.

Und so hatte die Mirialanerin ihren Arbeitswegs alsbald hinter sich gebracht. Das Gebäude in dem ihr Arbeitgeber hier auf Coruscant saß, hob sich etwas von den umstehenden Gebäude ab. Das lag allerdings nicht daran das sie hier einen besonders pompösen Prunkpalast hingestellt hatten, sondern tatsächlich daran, dass ein Teil der Fassaden eingebrochen war und man die Chance ergriffen hatte um ein völlig neues Projekt umzusetzen. Und einige Zeit später hatten sich Mieter nach Mieter gefunden um die leerstehenden Räumlichkeiten zu füllen. Mit einem lässigen Zwei-Finger-Salut und einem freundlichen Lächeln marschierte Aradia an den Wachen und Zivilisten vor dem Eingang vorbei und huschte durch eine kleine Seitentür, die sich ihr öffnete nachdem die entsprechende Code-Karte und ein kurzer fünf Stellen Code von ihr eingegeben wurde.

Die unteren Ebenen waren aber weitestgehend für jene Teile der Angestellten vorgesehen, die wie Aradia den praktischen und gefährlicheren Teil der Arbeit erledigten. Personenschutz. Wachdienst. Patrouillen. Sicherheitsdienstleistungen und was nicht sonst noch alles in diesem Bereich getan werden kann. In einem entsprechenden Umkleideraum, in den Inhalt des ihr zugewiesenen Spinds vertieft, legte sie den Rest ihrer Arbeitskleidung an. Entledigte sich kurzer ihrer Gundarkleder-Jacke um eine Blastweste anzulegen und tauschte das Schulterholster, gegen ein herkömmliches Hüftholster ein, ehe sie die eigene Jacke wieder über zog. Zielgerichtet überprüfte Aradia alle ihre Taschen, wechselte zum Schluss noch einmal die Schuhe gegen gezielt verstärkte Stiefel.

Zielstrebig führten ihre Schritte aus dem Umkleideraum an die gegenüberliegende Wand. Hinter dickem Transparistahl befand sich die nur durch eine zur Seite gelegene Sicherheitstür zugängliche Waffenkammer. Dort wurden alle größeren und schweren Waffen und allem voran die Munition gelagert. Mit einem Nicken schob Aradia ihre Ident-Karte in das kleine Fach, das zum Austausch genutzt wurde und der Diensthabende Kollege hinter dem Transparistahl nickte ebenfalls nur, rieb sich kurz verschlafen das Gesicht, was ihr ein mitleidiges Lächeln entlockte. Noch knapp 2 Standardstunden und seine Schicht würde auch ein Ende haben. Aradias Karte wurde durch das Lesegerät gezogen und wieder zurückgelegt, während der Sullustaner sich abwandte und kurz aus ihrem Blickfeld verschwand. Wenig später aber kehrte er mit einem A-280 und ein paar Energie Packs in den Händen wieder zurück. Und so schob sich nur wenig später das große Übergabefach auf und Aradia entnahm, mit einem Nicken und einem freundlichen 'Danke' den Inhalt. Firmenpolitik sagte keine geladenen Waffen über Blasterpistolen Klasse in den Firmenräumlichkeiten, also schwang sie das Gewehr am Trageriemen über ihre linke Schulter und ihre Ident-Karte in den Fingern ihrer rechten Hand kreisen lassend, steuerte Aradia das nächste Terminal an. Man wollte ja wissen was man zu tun hatte an diesem gerade startenden Tag.

Kaum hatte sie die Karte in das Terminal eingeführt, rollten die neusten Zuteilungen und Dienstpläne über den Bildschirm. Ein bisschen gestöbert, ein bisschen spioniert, immerhin hatte man ja ein paar erste Kontakte geknüpft und wollte auch wissen was die lieben Kollegen so taten. Oder einfach nur um nachzusehen, wer die langweiligen Routen und Aufgaben und wer die eher brisanteren Aufträge zugewiesen bekommen hatte. Die für heute anstehende Zuweisung war weder das eine noch das andere. Nicht ungefährlich, aber auch nicht in den Ebenen und Sektoren gelegen die wirklich brenzlig waren. Aradia würde zusammen mit einer ihr noch unbekannten Kollegin einige Versorgungsfahrten machen. Medikamente, medizinische Vorräte und grundlegende Versorgungsmittel in einige der unzähligen Praxen, Apotheken und temporär eingerichteten Lazarette bringen. Zusammen mit einer gewissen
CASSIE GRAY. Da sie praktisch den ganzen Tag unterwegs sein würden, hatte man ihnen eine eigene Frequenz zur Verfügung gestellt. Auch damit hier im Hauptquartier überwacht werden konnte das nichts schief ging, oder einfach nur um den Zeitplan im Auge zu behalten. Obschon gerade der bei solchen Sachen ja immer schnell aus dem Fenster war. Also schaltete Aradia ihr Comlink auf die angegebene Frequenz und kontaktierte die ihr Unbekannte.

„Hey! Aradia hier. Wir wurden für die Tour heute zusammen eingeteilt, ich bin gerade auf dem Weg zu unserem Truck.“

Die weitläufige Garage lag ein paar Stockwerke weiter unten, aber für die kurze Strecke wollte Aradia den Turbolift nicht bemühen und hatte die Treppen mit schnellen Schritten hinter sich gebracht. Kostenloses Training, wie sie in Gedanken noch kurz scherzte. Und als sie die Garage dann betrat, musste sie nicht lange suchen um den A-A6z Truck, den sie und CASSIE GRAY heute kommandieren würden, zu finden. Das Gefährt war ziemlich groß. Konnte wohl also so einiges an Fracht transportieren. Was zugleich aber auch bedeutete, das sie heute so einiges zu tun haben würden. Und die Liste ihrer Stationen nicht nur lang gewirkt hatte, sondern wirklich lang gewesen... nein... tatsächlich war.

Näher kommend, entdeckte Aradia eine Frau, menschlicher Abstammung, die vier Droiden zu inspizieren schien. Erleichterung machte sich in der sportlichen Mirialanerin breit. Sie würden das ganze Zeug nicht selber schleppen müssen.


„Hi! Cassie Gray? Aradia Ka Thessin. Aber Aradia reicht völlig.“

Meinte sie, ihre Hand ausstreckend und mit einem offenen, herzlichen Lächeln.

„Ich glaube wir hatten das Vergnügen miteinander noch nicht? Scheint ja eine ganz schöne Tour zu werden, mit den Lade-Helfern und diesem Truck.“ Meinte sie mit einem Nicken in Richtung der L-1gs und klopfte dann anerkennend auf die Hülle des Trucks. „In dem Baby bekommen wir ja ein Jahresgehalt an Vorräten transportiert.“

Meinte sie mit einem Grinsen und sah wieder zu CASSIE GRAY. Sie würden ihre Ladung noch abholen müssen und dann würde die Tour starten. Stunden des hin und her gondelns. Aber soweit Aradia sich erinnerte, würden sie nicht noch einmal aufstocken müssen. Immerhin war der Truck wirklich, wirklich groß. Damit bekamen sie ohne weiteres einige Tonnen Material transportiert.

„Wie sieht's aus, wollen wir?“ Lächelte sie die Menschenfrau an.

.:| CORUSCANT || LEVEL 3491 || SIAA-SECURITY HAUPTQUARTIER || GARAGE |:.
CASSIE & ARADIA
 
Coruscant-Jedi-Basis-Trainingsraum-mit Ty, Ferak, Leela, Arkon und Azamthoth

Der erste, der nach ihr in den Raum stürmte, was Azamthoth, der sich nach Ty erkundigte. Sahra lächelte den Shistavanen an.

"Sam.Ich danke dir für deine Nachricht. "


begrüsste sie ihren alten Freund und ging einen Schritt auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Ihr Padawan schien unterdessen etwas klarstellen zu müssen. So, wie sie es mitbekam, hatte er ihrem Sohn verschwiegen, dass er ihr Schüler war. Ihr Sohn Ferak deswegen aber nicht böse, was sie auch nicht erwartet hätte. Leela schien von dem Trouble im Trainingsraum allerdings nicht so begeistert zu sein. Sie bejahte auch ihre Frage, ob Ty und Ferak gestört hätten.

"Tut mir leid."

entschuldigte sie sich gleich dafür. Die junge Padawan schien ausschliessen zu wollen, dass der Trainingsraum sich noch ganz in ein Tollhaus verwandelte und ging, um die Tür zu schliessen.Allerdings kam es nicht dazu, als die nächsten Personen eintraten. Sahra musste sich ein Schmunzeln verkneifen, obwohl ihr die ruhesuchende Padawan irgendwie leid tat. Für eine Sekunde war sie versucht, ihre Jungs zu schnappen und einen anderen Ort aufzusuchen. Ty bestärkte sie sogar noch in ihrem Entschluss, als er zu ihr trat und erklärte, dass er Durst hatte.

"Wir gehen gleich was trinken, in Ordnung?"

fragte sie ihren Sohn und strich ihm durchs Haar, bevor ihr Blick wieder auf die Neuankömmlinge fiel. Der junge Mann in der Jedi-Robe schien sich verletzt zu haben. Die junge Ärztin fühlte sich wohl gleich in ihrem Element und wies den jungen Mann an, sich zu setzen. Sahra ließ die junge Frau erstmal machen, behielt ihr Vorgehen jedoch im Auge, gespannt auf ihre Diagnose und das, was darauf folgte. Unterdessen wandte sie sich an den Anzugträger, der mit einer Atemmaske in der Tür stand. Der Verwundete hatte erklärt, dass er aus dem Innenministerium kam wegen irgendeiner Bedarfsprüfung und das man sie am Eingang hier her geschickt hätte.

"Wer hat euch hergeschickt?"

wollte Sahra gleich von Owen wissen und sah Meister Revan schulterzuckend an. Sie wusste von nichts, vielleicht hatte er ja was gehört? Trotzdem konnte man den Maskenträger ja nicht einfach so wegschicken, weshalb sie ihn in den Raum rein winkte.

"Kommen sie ruhig rein, Mr. Gerahto. Sie können die Maske hier abnehmen. Vor wenigen Stunden erst wurde mir versichert, dass der Tempel- vom medizinischen Bereich mal abgesehen- virusfrei seie. Leider hat man sie wohl falsch geleitet. Ich kann ihnen bei ihrem Anliegen nicht weiterhelfen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass der leitende Jedi der Krankenstation mehr weiß. Ich könnte sie hinbringen, wenn sie möchten. Ich würde uns vorher aber noch ankündigen. Auf der Krankenstation gehts im Moment drüber und drunter und wenn wir schon da hingehen, sollte auch jemand Zeit für sie haben. Kleinen Moment."

Damit ging sie aus dem Trainingsraum an das Datenportal, dass sich an der gegenüberliegenden Wand befand. Sie musste erstmal die Kontaktdaten des Verantwortlichen im Med-Bereich haben. Das System spuckte den Namen "Alvaba" aus als Meisterin und Leiterin der medizinischen Abteilung und gab auch bekannt, dass sie grad in ihrer Ruhe-Phase war. Zumindest noch die nächsten paar Stunden. Sahra nickte und kehrte in den Trainingsraum zurück.

"Ich hab rausgefunden, wer die Verantwortung hat, sie ist aber gerade nicht verfügbar. Erst in 4 Stunden wieder. Ich würde vorschlagen, dass wir so lange warten, bevor sie wieder an hundert Leuten vorbei mussen, die alle keine Ahnung haben- so wie wir. Wir können so lang in die Kantine gehen. Dort bekommen sie einen Kaf aufs Haus und mein Sohn bekommt auch was. "

Sie lächelte dem Beamten zu und blickte dann zu der jungen Ärztin.

"Und? Was schlägst du vor für den jungen Mann?"

Fragte sie und ging neben Leela in die Hocke. Kurz fiel ihr Blick auf Ferak und sie winkte ihn zu sich. Das hier würde auch für ihn sicher spannend werden. Dem Verletzten zwinkerte sie kurz aufmunternd zu.

"Ich hoffe, du hast nichts dagegen, gleich ein bisschen das Versuchsobjekt zu spielen?Dafür kannst du danach vielleicht schon wieder schmerzfrei mit uns in die Kantine gehen."


fragte sie ihn und lächelte. Vorraussetzung war, dass er sich nicht doch was gebrochen hatte und es sich nur um eine Verstauchung oder ähnliches handelte. Aber das würde die Ärztin ihr vielleicht gleich bestätigen.

Coruscant-Jedi-Basis-Trainingsraum-mit Ty, Ferak, Leela, Arkon, Azamthoth, Owen und (ich hoffe, ich hab niemanden vergessen) Mr. Gerahto
 

¡|¡ CORUSCANT ¡|¡ LEVEL 3491 ¡|¡ PROMENADE Ξ-7 ¡|¡ CASSIE & ARADIA ¡|¡​

Cassie Gray lehnte mit einer maskulinen Lässigkeit an der mit Graffiti besprühten Wand eines himmelhohen Gebäudes, die man einer solch zierlichen Person nicht zutraute. Die gebürtige Coruscanterin, die ihr gesamtes Leben bisher in dieser Ecumenopolis verbracht hatte, betrachtete in tausendfach geübter Manier die hiesige Bevölkerung bei den frühmorgendlichen Abläufen. Cassie, seit zwei Stunden auf den Beinen, hatte sich nach dem Aufstehen zunächst eine ausgiebige Dusche gegönnt, ehe es zum Frühsport gegangen war. Ihr Fokus hatte, wie üblich, auf konditioneller Leibesertüchtigung gelegen. Seit sie vor geraumer Zeit ihren Modell-Fünf bekommen hatte, verzichtete sie auf übertriebenes Gewichtestemmen. Die Ersatzprothese besaß eine perfide Stärke und konnte bei Bedarf mühelos Knochen brechen.
Nach dem Sport hatte sie ihr alter Turnus als ehemaliges Mitglied des CSF, der Coruscant Security Force, auf eine Runde geschickt. Zwar betätigte sich die zierliche Dame, deren Spitzname 'Copper' sie auf fast allen Ebenen Coruscants verfolgte, mittlerweile als private Personenschutzbeauftragte, doch wollten alte Gewohnheiten eben nicht verschwinden. Die 24-Jährige musste ihre morgendliche Runde drehen, einen Caf auf die Hand nehmen, ein paar unverbindliche, kurze Gespräche führen und den urbanen Gossip für sich vereinnahmen. Das war mehr als ein morgendliches Ritual, es war Teil ihrer sozialen Einbindung in die Gesellschaft. Cassie besaß nur einen sehr überschaubaren Freundeskreis, was in der Natur ihrer Profession lag. Auch als Teil er CSF war es schwierig gewesen, außerdienstliche Beziehungen zu führen, war der Alltag doch zu kompliziert, ja zu inkompatibel.

Mit einem unschicklichen Seufzer drückte sich die Frau mit der Vorliebe für wechselnde Frisuren, Haarlängen und -farben von der Wand, rückte ihre jackenähnliche Blastweste zurecht, vergewisserte sich, dass die beiden Blasterpistolen der Glie-44-Reihe in den Achsenholstern steckten und machte sich dann auf, die Runde zu beenden. Ihr letzter Anstandsbesuch, den sie meist 'NavPunkt 7' nannte, war ein blinder Bettler, der seinen festen Bettelplatz unweit einiger Bankfilialen hatte. Dieser durchaus lukrative HotSpot galt bei den Polizeistreitkräften aber auch als beliebter Umschlagplatz für Drogenhandel aller Art. Dass der Bettler, DuVVa genannt, seine Finger im Spiel hatte, war unabstreitbar. Doch einerseits war Cassie kein Mitglied der Polizeikräfte mehr, andererseits wurden die Behörden derart von den Drogenbossen geschmiert, dass ein Großteil der Ausrüstung des CSF im Grunde durch Drogengelder finanziert wurde. Es war die übliche Spirale des verfluchten Kapitalismus. Die obersten Kontrollorgane und Instanzen hatten nur dann ein Interesse an der Zerschlagung von illegalen Aktivitäten, solange sie nicht selbst daran partizipierten. Diese erschreckende Erfahrung hatte die Kurzhaarige schon früh in ihrem Dienst machen müssen. Und solcherlei frustrierende Erkenntnisse ließen jeden mit der Zeit abstumpfen.

Kaum dass sie DuVVa erreichte, blickte selbiger aus einem wahren Fundus an staubigen Decken, alten Planen und mit allerlei Körperflüssigkeiten verunstalteten Kleidungsschichten hoch. Das pockennarbige, verdreckte Gesicht des alten Mannes sprach von einem langen, entbehrungsreichen und gewaltsamen Leben, wenngleich die hellgrauen Augen eine dazu völlig unpassende Vitalität versprühten, sah man von dem fehlenden Glanz ab, der für seine Blindheit sorgte. Dass er sie nur am Geruch erkannte, zauberte der jungen Frau mit dem kybernetischen Arm ein Lächeln ins Gesicht. Auch er, der alte, blinde Mann, begann breit zu lächeln und präsentierte seine ruinierten Zahnreihen.

"DuVVa, ich würde dir direkt eine Geldbuße für übertriebenes Grinsen aufbrummen, wäre ich noch bei der Truppe!"

Ihre Wortwahl passte zur Umgebung, zur hiesigen Bevölkerung und vor allem zu diesem unscheinbaren Obdachlosen, der so viel mehr war, als es den Anschein machte. Sie selbst wusste dass er mehr war, er natürlich auch. Im Grunde konnte es ein jeder erahnen, der mehr in der Welt sah, als das, was die Augen entdeckten.

"Cassie, du liebreizende Polizistin. Wie komme ich zu der Ehre dieses Besuchs?"

Er gab die Unschuld vom Lande, entbehrte dabei allerdings einer gewissen Keckheit. Genau diese Lebensfreude war es, die Cassie in Anbetracht seiner Lage so beeindruckte. Nicht jeder arrangierte sich derart mit dem Schicksal wie DuVVa. Und man musste ihm dafür einen gewissen Respekt zollen.

"Nein, ich drehe nur meine morgendliche Runde. Und ich habe hier noch etwas für dich, du alter Charmeur!"

Sie reichte ihm einige Credit-Chips, die er gekonnt und mit vielfach geübter Bewegung in den Taschen seiner Kleidung verschwinden ließ. Mehrfach tätschelte er ihr dankend die Hand, verzichtete aber auf pathetische Worte. Sie konnte die Situation genauso gut einschätzen wie er selbst. Beide schätzten einander, auch wenn sie vollkommen gegensätzliche Leben führten. Doch auf Coruscant konnte man ebenso dörflich miteinander auskommen, wie auf beinahe total verwaisten Planeten - wenn man es denn wollte. Cassie Gray war überzeugt davon, dass solch kleine Gesten die Galaxie besser machen konnten. Und sie war fest entschlossen, ihren Beitrag zu einem besseren Leben für alle zu leisten.
Nach dem finalen Treffen ihrer Runde blickte sie auf ihren Chronometer, der ihr schnell klarmachte, dass es an der Zeit war, zum Hauptquartier zu fahren. Sie mochte sich als private Personenschützerin, dennoch arbeitete sie im Grunde als Subunternehmerin für einen größeren Sicherheitskonzern. Nur solche Institutionen konnten in ihrer Branche für regelmäßiges Einkommen sorgen, außer man besaß außergewöhnliche soziale Kontakte und hochrangige Connections. Selbige fehlten der 24-Jährigen allerdings gänzlich. 'Einmal Cop, immer Cop' - so hatte ihr Vater es stets beschrieben.

Ohne weitere Umwege machte sich Cassie auf zu SIAA-Security, einer ansässigen Sicherheitsfirma mit recht guter Reputation. Das übliche Klientel bestand weniger aus finanziell potenten Verbrechern oder korrupten Politikern, weshalb die junge Frau mit ihrem Gewissen auf beruflicher Ebene halbwegs im Reinen war. Für Selbstvorwürfe hatte sie derzeit auch keine Zeit.

Dank der guten Infrastruktur - trotz des grässlichen Virus und seiner Auswirkungen - schaffte es die Coruscanterin rechtzeitig zu Dienstbeginn ins Hauptquartier. Und gerade als sie den firmeneigenen Fuhrpark betrat, um dort einige Routinekontrollen vorzunehmen, erhielt sie eine Com-Nachricht der neuen Kollegin. Wie schön! Aradia war ein klangvoller Name, welcher Cassie ungemein gefiel. Für ihren eigenen konnte sie ihre Eltern immer noch erwürgen und das Thema kam bei jeder Familienfeier gern auf den Tisch.

Wenig später erschien die heutige Begleiterin in Fleisch und Blut. Ihre grüne Haut schmeichelte ihr genauso wie das volle Haar. Aradia war eine extrem schöne Frau. Nicht, dass das eine übermäßige Anziehungskraft ausübte - die Zeiten sexuellen Forschungsdranges lagen schon ein wenig zurück - aber es war eine neidlose Erkenntnis. Das heutige Kontrollduo war also Frauenpower, durchgeführt von zwei hübschen Ladies. Platter und stumpfer hätte man es nicht sagen können, doch tief im Herzen war Cassie Gray eben eine bodenständige Polizistin, die aus einem männerdominierten Berufsfeld stammte. Und dieses Umfeld hatte sie entsprechend geprägt.

Die lockere Art der neuen Kollegin gefiel ihr jedenfalls sehr. Kein aufgesetztes Gehabe, kein überzogenes Getue. Natürlich, locker, cool - das war nach Cassies Geschmack.

"In dem Fall bin ich Cassie. Hi, freut mich sehr dich kennenzulernen."

Sagte sie, ergriff die ihr präsentierte Hand von Aradia mit ihrer eigenen Linken und hob - wie zur Erklärung - den offensichtlichen rechten Cyberarm. Die dazu gemachte Grimasse sollte weitere Spannung nehmen, verzichtete sie doch auf eine verbale Entschuldigung. Damit hatte sie nämlich immer Schwierigkeiten gehabt. Zum Glück schien ihre Kollegin damit keinerlei Probleme zu haben, derweil sie sich offenkundig positiv über das heutige Transportmittel ausließ. Ja, diese Aradia war eine coole Person.

"Von mir aus können wir los, Aradia. Ich bin zu allem bereit."

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Coruscant | Jeditempel | Dachgärten | Eriu, Sarid, Anakin, Sahra und andere



Der Sephi-Padawan verneigte sich vor den beiden weggehenden höherstehenden Jedi ehe er sich seiner Meisterin zuwandte.


„Ich denke die grundlegende Technik - nennt man das so? – habe ich verstanden, aber mir viel es schwer die 3 Steine gleichzeitig in verschiedene Richtungen zu schieben., oder auch nur 2 Steine…
Aber ich konnte am Ende die Struktur der Steine viel besser wahrnehmen als am Anfang der Übung. Und ein Kaf wäre wirklich gut. Das ist anstrengender als ich es vermutet habe.“


Musste er mit einem Grinsen zugeben.

„Und das nächste Mal bringe ich vielleicht besser ein Handtuch mit, das ist anstrengender als ich dachte. Leiden Jedi eigentlich unter einer Kaf-Sucht? Das ist anstrengender als man vorher denkt....“

Dann ging er neben seiner Meisterin in Richtung Kantina. Ein Kaf wäre jetzt genau das richtige, er strich sich kräftig über die Nasenwurzel. Es fühlte sich fast an wie durch einer durchzechten Nacht, nur ohne Überlkeit. Immerhin etwas. Das würde hoffentlich besser mit der Zeit und Übung. Oder waren Jedi nur diese Anstrengung besser gewohnt? Man konnte seinen Körper an viele Strapazen gewöhnen durch regelmäßiges Training, zumindest körperlich. Aber mit den geistigen Kapazitäten hatte sich der Sephi bisher weniger auseinander gesetzt.

„Hat der Orden eigentlich viele Probleme hier? Ich meine die Verbrecher, die Ihr dingfest gemacht habt und die Seuche… das muss doch alles kaum zu bewältigen sein? Kann ich vielleicht irgendwo helfen?“

Neben all dem Training musste seine Meisterin als Rätin doch sehr viel zu tun haben.



Coruscant | Jeditempel | Kantina | Eriu, Sarid und andere
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Gärten- mit Nono

Die Ruhe in den Gärten hatte gutgetan, auch wenn Alicia gespürt hatte, das Nono sich nicht so wohlgefühlt hatte. Vielleicht lag das an seiner Spezies.Harch waren natürlich Höhlenbewohner, da konnte es gut sein, das grüne Umgebungen eher gefährliche Feinde bedeuten konnten. Allerdings wurde ihr Padawan jetzt ein Jedi und als solcher sollte er sich in allen Umgebungen konzentrieren können. Aber er stand ja noch am Anfang seiner Reise. Das würde sicher schon noch werden.

"Komm, Nono. Das reicht für den Moment."

Die Jedi erhob sich in einer fliessenden Bewegung und führten den Arachnoiden aus den Gärten zurück in die Gänge des Ordens. Was nun? Ihr war ein bisschen nach Action, allerdings musste sie bedenken, das Nono noch keine Ausbildung hatte. Vor allem nicht in Sachen Kampf. Beinahe unbewusst steuerte sie eins der Datenportale an und sah sich um nach Aufgaben, die sie mit Nono übernehmen konnte. Plötzlich leuchteten ihre Augen. Ein anderes Meister-Schüler-Paar galt als verschwunden. Irgendwo in den unteren Ebenen, wo auch das Virus tobte. Ihre Rückmeldung war zwar erst seit kurzem überfällig, doch offensichtlich war das schon Grund zur Beunruhigung.

"Du taugst nicht zufällig auch als Spürhund, oder? "

fragte sie ihren Padawan und schüttelte grinsend den Kopf, als sie eine Person in ihren Gang einbiegen sah. Doch kaum hatte sie den Harch gesehen,hatte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und war in die andere Richtung verschwunden. Wahrscheinlich würde sich unten wieder mehr auf Nono aufpassen müssen, damit niemand ihn als Bestie ansah und erschoss.

"Da gelten zwei Angehörige des Ordens als vermisst. Zuletzt haben sie sich von der Ebene 998 gemeldet, das ist ziemlich weit unten. Wir sollten uns ausrüsten dafür. Ich würde noch ne Kabelpistole mitnehmen...wie siehts da bei dir aus? Kannst du dich an nem Faden irgendwie runterlassen zur Not oder brauchst du auch ne Kabelpistole?"

Die Frage war durchaus angebracht. Auch wenn viele Spinnen sich an nem Faden von irgendwo runter lassen konnten, musste das nicht für den schätzungsweise über 80 kg schweren Harch neben ihr gelten.

"Und Taschenlampen wären gut. Wie gut siehst du im Zwielicht?"

Auch eine interessant Frage in Bezug auf die Regionen, in die sie wohl gleich starten würden. Damit machte sich Alicia auch schon auf den Weg zur Rüstkammer, um sich eine Kabelpistole aushändigen zu lassen.

"Bist du bereit, dir die Tiefen des Planeten anzuschauen? Aber nicht, dass du dann wieder irgendwas in die Schlucht wirfst."

Drohend hielt sie den Zeigefinger hoch,bevor sie zwinkerte um zu zeigen, dass sie nen Scherz gemacht hatte. Als sie soweit ausgerüstet waren, machte sie sich mit Nono auf den Weg zum nächsten Turbolift, der sie möglichst weit runter brachte...und in den Nono auch reinpasste. Daran musst man ja auch immer denken.


Coruscant-Strassen-auf der Suche nach einem Turbolift in Nono-Grösse- mit Nono
 
.:| CORUSCANT || LEVEL 3491 || SIAA-SECURITY HAUPTQUARTIER || GARAGE |:.
CASSIE & ARADIA

Die erste Unplanmäßigkeit, sofern man die überhaupt so bezeichnen wollte, kam als ihre frisch zugewiesene Partnerin ihren Arm hob, nachdem sie die linke ausgestreckt hatte für den ersten Händedruck. Besagtes anheben ihres Armes offenbarte allerdings, bei genauerem betrachten, was Aradia bis dahin tatsächlich entgangen war. CASSIE hatte einen kompletten kybernetischen Arm. Wieso sie mit den nicht für ein Händeschütteln gebrauchen wollte, keimte in Aradias Gedanken allerdings erst, nachdem sie mit einem offenherzigen Grinsen und Schulterzucken ebenfalls die Hand wechselte. Aber da die beiden im begriff waren aufzubrechen und ihre Partnerin das auch nochmal verbal unterstrich, ging besagte Frage auch direkt wieder verloren. Und Aradia nickte bestätigend.

„Alles klar. Satteln wir die Dewbacks und reiten los.“ Und mit einem Blick zu den vier L-1g Allzweckdroiden... „Steigt ein Jungs, wir starten.“

Mit einem kurzen Tastendruck auf der kleinen Fernbedienung des Trucks wurde selbiger entriegelt, sodass die Droiden auch direkt einsteigen konnten. Aradia, ein gutes Gefühl bei ihrer neuen Partnerin habend und generell heute einen guten Tag erwischt zu haben schien, ließ es sich nicht nehmen und hatte mit einer kurzen Drehung sich an der Beifahrertür positioniert, die sie mit einer kurzen angedeuteten Verbeugung öffnete. Sie zwinkerte der weißhaarigen noch einmal kurz zu und hechtete dann mit schnellen und großen Schritten auf die Fahrerseite des Trucks. Nicht zur Gänze abwartend, bis ihre zugewiesene Partnerin eingestiegen war.

Sie mochte CASSIE stellte Aradia in Gedanken fest. Die Menschenfrau hatte offen und freundlich gewirkt und das war ein besserer Eindruck als ihn viele andere hinbekamen. Die kurzen weißen Haare hatten zudem ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Gepaart mit einem markanten Gesicht, das aussagekräftiger wirkte, als viele andere menschliche Gesichter die sie in ihrem Leben gesehen hatte. Aradia war ganz gewiss nicht der Meinung das Menschen alle gleich aussahen. Zumal Mirialaner nicht so unähnlich vom Menschen waren. Abgesehen von ihrer grünen Haut, war da wirklich noch ein äußerlicher Unterschied? Eben. Allerdings war es eben deutlich einfacher einen Mirialaner anhand von seinen Gesichtstätowierungen zu erkennen. Immerhin, obschon die Tätowierung an sich aus einfachsten geometrischen Muster zusammen setzte, war die Bedeutung bei einem jeden etwas ganz eigenes und persönliches. So auch bei Aradia. Manchmal aber waren Menschen einfach... ausdruckslos. Ohne Alleinstellungsmerkmal. Und ihre heutige Partnerin stach da definitiv aus der Masse hervor. Auch weil ihr Blick viel wacher wirkte. Aber nicht nur das... Aradia meinte durchaus eine gewisse Wärme oder Leidenschaft darin zu sehen. Aber vielleicht ließ sie sich da auch nur beeinflussen, weil der erste Eindruck so positiv war. Wer konnte es schon wissen, außer die Macht?


Noch immer ein leichtes Grinsen im Gesicht, als Zeugnis ihrer guten Laune, aber auch wegen des Gedankens der ihr beim Umrunden der Front des massiven Repulsortrucks gekommen war, dass ein paar der älteren Kollegen sicherlich so ihre Probleme damit gehabt hätten, zwei Frauen in dieser Form interagieren zu sehen. Ganz egal was nun dahinter steckte. Manche Wesen waren einfach sehr, sehr verkopft und festgefahren. Aber das war deren Problem. Aradia hatte wichtigere Dinge zu tun, als sich um die Ansichten und Meinungen jedes einzelnen Chauvinisten der Galaxis zu kümmern. Auf dem Sitz hinter dem Steuer platz nehmend, die Polsterung war schon einigermaßen ausgefranst und abgesessen, aber noch immer bequem, wie sie zufrieden feststellte, verstaute sie mit einem schnellen Griff das bis dato noch über die Schulter geschlungene Blastergewehr. Kurz wanderten die aufmerksamen und eisblauen Augen der Mirialanrerin dann über die vor ihr aufgereihten Anzeigen, Schalter und Bedienelemente. Mit einem zielstrebigen Griff, presste sie Zeige- und Mittelfinger auf den Aktivator und der Truck, erkennend das die Fernbedinung, die sie zum entriegeln benutzt hatte, in seinem Inneren war, gehorchte und erwachte, mit einem erstaunlich melodischen Schnurren zum Leben. Schnell wurde daraus ein für arbeitende Repulsoren typisches brummen, oder dröhnen. Allerdings war es mehr ein fühlen, als wirklich ein hören.

Wie automatisch langte Aradia aber im nächsten Moment nach dem Empfänger des Trucks, denn sie hatte es schon ein paar Mal erlebt, das Kollegen die verbauten Lautsprecher bis zum Anschlag aufdrehten und dann, wenn sie ihr Gefährt abstellten, nicht wieder runter regulierten. Und auch wenn Aradia generell kein Problem mit lauter Musik hatte, hatte sie kein Interesse an einem Hörsturz oder Tinitus. Den Truck dann langsam anziehen lassend, schraubte sich das massige Gefährt langsam höher in die Luft und glitt dann, von Aradia gelenkt, langsam zum Ausgang der Garage.


„Wenn du Musik hören willst, tob' dich ruhig aus. Wenn's gut ist, gefällt es mir bestimmt auch.“

Meinte die Mirialanerin mit einem Grinsen und brachte sie dann in den fließenden Verkehr Corsucants. Für einen Moment blieb sie noch am Steuer, schaltete jedoch bald einen Autopiloten ein, den sie anwies der aktuellen Verkehrsader einfach weiter gerade aus zu folgen und griff sich dann das DataPad auf dem ihre Route eingespeichert war. Der Technik sei dank musste sie selbiges nur mit der Mittelkonsole des Trucks verbinden und konnte die entsprechenden Daten einfach an selbigen übermitteln. Und schon wusste der Truck ebenfalls wo sie heute überall hinwollten. Wenn man genauer darüber nachdachte, war persönliches zu schützen nicht immer unbedingt einfach. Bei all den technischen Möglichkeiten... Andererseits... das war nicht ihr privates DataPad. Auch wenn ihre Gedanken sie da gerade eigentlich in eine andere Richtung hatten ziehen wollen.

Der erste Stopp den sie einlegen mussten, kam allerdings schon rasant näher und Aradia griff sich wieder die Kontrollen, legte lässig den Schalter des Autopiloten um und hatte sogleich wieder die volle Kontrolle über den massiven Schweber. Langsamer werdend wurde das verlassen der aktuellen Verkehrsader auch deutlich leichter. Und so zog Aradia, kaum das sie den Fluss aus Gleitern, Transportern und anderen Skiffs verlassen hatten, den Truck in eine aufwärts schraubende Spirale. Level um Level zog an ihnen vorbei, bis sich in einer Häuserwand eine geradezu riesenhafte Aussparung auftat, die einen geräumigen Hinterhof darstellte. Oder eher... einen großen Platz. Und Aradia bezeichnete es als Hinterhof, weil sie hier den Liefereingang, hinteren Eingang und Punkt wo Ambulanzen und dergleichen die Klinik erreichen konnten, ohne dabei vom Besucherfluss behindert zu werden.

Ihre Ankunft war auch schon bemerkt und aus der Kommunikationsanlage des Trucks drangen bereits die ersten Anweisungen. Aradia machte sich nicht die Mühe darauf zu reagieren, befolgte was man ihnen auftrug und setzte so den Truck nur ein paar Minuten später, deutlich näher an der Klinik ab.


„So. Da wären wir.“

So weit oben und direkt an einer Klinik die in Zeiten wie diesen ebenfalls überwacht und bewacht wurde, würde niemand so wahnsinnig sein und einen Überfall unternehmen. Was einer der Gründe war wieso Aradia ihr Blastergewehr nicht mit nach draußen nahm. Außerdem hatte sie ja noch ihren Blaster. Sollte wirklich etwas passieren. Aber... die Wahrscheinlichkeit war viel zu gering. Wenn sie heute ein paar der Kliniken ein paar tausend Ebenen weiter unten aufsuchen würden, war das Risiko entsprechend höher. Auch, oder vor allem, weil die Verzweiflung der Wesen die dort unten lebten, weitaus größer war als hier oben. Und obwohl sie verhältnismäßig 'weit' oben waren, waren sie doch noch immer hunderte über hunderte Meter vom Tageslicht entfernt. Mit einem Blick über die Schulter, zurück zur Schlucht durch die einige der Verkehrsadern Coruscants krochen und durch die sie ebenfalls hierher gekommen waren, konnte man das von oben kommende Sonnenlicht sehen, aber es war schon deutlich getrübt und abgeschwächt. Brücken und Verbindungen zwischen den megalithischen Gebäudeblöcken fingen auf dem Weg nach unten mehr und mehr Licht ab, sodass irgendwann nur noch eine trübe, schattige und vor allem von Regen und Kondenswasser schmierige Suppe nach unten kam.

Hier allerdings... hier war der Ausblick fast noch schön.

Die L-1g Droiden waren den beiden Frauen gefolgt und stiegen aus dem Truck hervor und öffneten die hintere Rampe über die der Truck in Kürze beladen würde. Zwei Männer, der eine menschlich, der andere Cereaner und in weiße Kittel und Klamotten gehüllt, kamen auf CASSIE und Aradia zu geschritten, während im Hintergrund mehrere massive Frachtdroiden warteten. Sie würden nicht der einzige Transporter sein, der heute hier bestückt und dann ausrücken würde um in anderen Sektoren Coruscants eine medizinische oder Grundversorgung zu gewährleisten. Die Interaktion mit den beiden Medizinern oder was auch immer sie tatsächlich waren, war schnell abgehandelt. Maßgeblich weil die beiden auch im letzten Teil einer zu Ende gehenden Nachtschicht zu stecken schienen. Oder einfach seit geraumer Zeit Überstunden leisteten. Meist waren nämlich derartige Krisen für einen Teil der Bevölkerung nichts als nur noch mehr Arbeit, während andere Bereiche des öffentlichen Lebens eingestellt und eingeschränkt wurden, gab es ganze Zweige in denen nach wie vor Bedarf an arbeitendem Personal herrschte.


Aradia blickte den beiden hinterher, als sie gingen und im vorbeigehen den Frachtdroiden einen Befehl gaben, woraufhin diese sich in Bewegung setzten und Transportkisten und Container zu ihrem Truck zu schleppen begannen. Die L-1g Droiden die im Truck mit ihnen gekommen waren, übernahmen die abgestellten Vorräte und begannen sie dann endgültig zu verstauen.


„Bei der Macht, ich bin zwar kein Couchhutte, aber das Zeug wollte ich wirklich nicht selber schleppen.“


.:| CORUSCANT || LEVEL 3522 || Serenaya T. Errenwright-Klinik || Hintereingang/Liefereingang |:.
CASSIE & ARADIA
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Riuens Quartier | allein ::.


Auch nach dem Treffen mit Leela hatte der Chiss nicht wirklich schlafen können, auch wenn es gutgetan hatte, mit der großen, drahtigen Frau zu sprechen und zu trinken. Lange dauerte es nicht mehr, bis es Zeit war, zum Treffpunkt an der Landestation zu gelangen und doch spürte Riuen Unwillen, auch nur daran zu denken. Entweder, man würde ihm sagen, dass er nicht mehr gebraucht wurde, oder er würde Markus zugeteilt werden und Riuen gefiel weder die eine, noch die andere Option, was seine Wut auf Elise schon wieder wachsen ließ, gespießt von einer Ladung Unverständnis. Die Mission war zu wichtig, als dass er hätte verstehen können, weshalb Elise einfach kniff und er konnte nicht gelten lassen, dass sie sich fürchtete, nicht gewachsen war. Bestimmt war es klug, sich Schwächen einzugestehen. Klug und lobenswert, aber erkannte man Schwächen hatte man an diesen zu arbeiten und das tat man nicht, indem man sich ins Exil begab und Schwächen hatten in manchen Fällen ignoriert zu werden. Besonders in einem Fall wie der Mission nach Bastion. Der Chiss schüttelte den Kopf, als er nach seinem Komlink griff und die Nachricht Ardas öffnete, der er noch immer eine Antwort schuldig war. Doch er wusste nicht, wie er auf ihre Botschaft reagieren sollte. Noch weniger, nachdem er mit einer Prostituierten geschlafen und das auch genossen hatte. Arda, Elise, die kommende Mission. Ein leiser Anflug von Hilflosigkeit überkam den großgewachsenen Mann. Ein Gefühl, mit dem er noch nie hatte gut umgehen können. Riuen
mochte es, Dinge unter Kontrolle zu haben. Ausgeklügelte Taktiken, Pläne, all das. Eigentlich ergab es keinen Sinn das er Regeln hasste, denn jede Taktik, jeder Plan unterlag gewissen Regeln. Regeln aber, die zumeist er aufgestellt hatte und die ihm damit Sicherheit gaben. Diese Sicherheit war es, die ihm nun fehlte. In Bezug auf das was kam, das was vor ihm lag. Dieses Fehlen von Sicherheit rüttelte nun an seinem Grundgerüst, an seinem Selbstbewusstsein und beinahe fühlte er sich zurückversetzt in die Isolationszelle. Unwissend, wann oder ob er jemals wieder hinausgelassen werden würde. Ausgerechnet jetzt dachte er an die Männer, die rechts und links neben ihm kniend erschossen worden waren. Dabei hatte er Jahre nicht an sie gedacht, die Bilder und Erinnerung vergessen geglaubt. Jetzt waren sie präsent, mit einer seltsam starken Kraft, die sich verdammt niederschmettern anfühlte und den Chiss dazu bewog vom Bett aufzustehen und sich zu bewegen. Noch zwei Stunden ehe sie sich trafen. Zwei Stunden.
Eine kalte Dusche später verließ Riuen das Quartier, in seinem Rucksack alles, was er für die Mission brauchte und steuerte eine der Kantinen an, die selbst um diese Uhrzeit schon gut besucht war.
Er setzte sich an einen gut besuchten Tisch, in eine gut besuchte Ecke, um, mitten im Geschehen, alles um sich herum aufzusaugen. Die Lautstärke half, sich abzulenken, die Gespräche, die Präsenzen, all das spürbare Leben und für einen Moment schloss der Chiss die Augen und sog alles, was er spüren konnte auf wie ein Schwamm, ließ die Welle an Gesprächen und Emotionen die er wahrnehmen konnte, seine eigenen Emotionen und Erinnerungen überschwemmen. Erst als er sich sicher glaubte, öffnete er die Augen und fühlte eine Woge der Erleichterung.
Erneut blickte er auf sein Komlink. Er war Arda eine Antwort schuldig.

***Nachricht an Arda***

Ich weiß nicht, wann ich mich wieder melden kann. Ich habe jemanden zu Euch geschickt, der Euch alle unterstützen wird, mit allem, was Ihr benötigt. Geh nicht zu streng mit meinem Kontaktmann um. Er ist in manchem noch grün hinter den Ohren, aber weiß was er tut und das macht er gut. Pass auf Dich auf.


*** Ende der Nachricht***

Riuen las die Nachricht kein zweites Mal, sondern schickte sie ab. Etwas anderes konnte er ihr nicht schreiben, auch wenn es vermutlich ungerecht war, mit keiner Silbe auf ihre Worte einzugehen. Doch Fakt war, dass er nicht wusste, wie er sonst reagieren sollte. Vor allem, nach Kairi nicht. Riuen hatte noch nie eine Frau betrogen, jetzt war er nicht sicher, ob er es getan hatte oder nicht. Seine Worte in der Nacht hatten eine andere Sprache gesprochen, jetzt war er nicht mehr sicher. Vermutlich würde er mit Arda reden müssen, wenn sie einander sahen. Oder er vergaß...
Vermutlich würde Tico ihr ohnehin sagen, auf was für einen 'ehrlosen Arsch' sie sich einzulassen im Begriff stand. Zugegeben, ganz Unrecht hätte er damit vermutlich nicht.
Doch auch das war kein Gedanke, mit dem Riuen sich länger beschäftigen wollte, als er doch üppig frühstückte und dem Unvermeidbaren immer näher rückte.
So war es am Ende nur noch eine halbe Stunde, die übrig blieb, dreißig Standartminuten die der Chiss diesmal zu früh kam. Offensichtlich war er nicht der Einzige, denn Ahna war schon da, genau wie Finn, dessen Glatze so auffällig war, dass Riuens Blick eine Sekunde darauf verharrte, ehe er den Blick losriss und sich vor Ahna verneigte und dann dem Jedi zunickte und eine Verbeugung andeutete.

"Vermutlich ist das nicht der schlechteste Augenblick, um über die Mission zu sprechen", kam der Chiss zur Sache. "Ich weiß nicht, welchen Ersatz Ahna auf die Schnelle gefunden hat, aber ich vermute, dass es unser ... Team, oder das, was davon übrig geblieben ist, betrifft. Elise mag gekniffen haben, aber ich werde den Schwanz nicht einziehen." Eowyn hatte ihn, noch bevor er Padawan gewesen war darum gebeten, an der Mission teilzunehmen.

.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Landeplattform | mit Markus und Ahna ::.
 
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.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Landeplattform | noch allein | Ahna weiter entfernt ::.

Die Blauhaut war als erstes neben Ahna und Markus vor Ort. Ein Blick auf sein Chrono sagte Mark, dass er sogar 30 Minuten zu früh dort war. Damit hatte der Jedi-Meister zugegebenermaßen nicht gerechnet, nachdem er sich zu der Einsatzbesprechung verspätet hatte. Der Corellianer merkte, dass da eine Grundabneigung gegen den Chiss war, die er nicht zu erklären vermochte. Störte ihn tatsächlich nur seine Verspätung an jenem Tag oder die Tatsache, dass er nicht gerade diszipliniert schien? War es seine Ausdrucksweise oder lag da noch mehr dahinter versteckt, zum Beispiel der Umstand, dass Elise wegen diesem Anwärter zu zweifeln begonnen hatte? Einen Moment hielt er in seinen Gedankengängen inne. Riuen war näher gekommen, hatta Ahna begrüßt und stand schließlich vor Markus, den Kopf zum Gruß neigend... eine Verbeugung andeutend? War das ein Funke von Respekt? Marks Zunge glitt unter den Lippen verborgen über die obere Zahnfront. Er hörte die Worte des Mannes. Er wollte über die Mission sprechen - Zu Recht, wie Finn fand und doch hatte er seine Emotionen nicht annähernd so im Griff, wie er es wohl zu Beginn hätte vorgaukeln wollen.

"Achte auf deine Wortwahl, Anwärter!"

, entgegnete der Jedi-Wächter ernst und löste im gleichen Zug seine Hände aus der Verschränkung. Erst legte er sie flach auf den Oberschenkeln ab, dann strich er hinunter in Richtung der Knie, während er von seinem Rucksack, der ihm als Sitz gedient hatte, aufstand. Selbst in aufrechter Position - und Markus war wirklich kein kleiner Mensch - musste er noch zu dem Hünen aufsehen. Dies tat jedoch nichts zur Sache. Riuen war ein Schüler und Elise war zumindest für kurze Zeit seine Meisterin gewesen. Ein bisschen Respekt war da wohl mehr als angebracht, auch wenn sie ihn... sie beide... den Orden ... aktuell verlassen hatte.

"Ich nehme es zur Kenntnis, dass du früher zum Treffpunkt gekommen bist, aber ich würde dir raten, kein weiteres abfälliges Wort über ein Ordensmitglied fallen zu lassen!"

Mark zeigte in diesem Punkt keine Nachgiebigkeit. Der Chiss mochte glauben, sie hätte ihn im Stich gelassen, doch da steckte noch so viel mehr dahinter, als er erfassen konnte. Natürlich war Markus ebenfalls enttäuscht über den Lauf der Dinge, doch das war es eben: Der Lauf der Dinge!

"Egal, um wen es sich handelt."

, setzte er hinterher. Er wollte ihren Namen nicht aussprechen. Es ging ums Prinzip. Er mahnte sich zur Neutralität, denn das war es, was sie taten. Das war es, was die Jedi taten. Sie versuchten neutral zu sein. Sie versuchten, das Richtige zu tun. Jeder Tag war ein neuer Ansatz in diesem Versuch. Die Absolution würde keiner von ihnen jemals erreichen und deshalb konnte man niemandem die Schuld dafür geben, einmal vom Weg abzukommen.

"Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen. Meisterin Rigby ist noch beschäftigt, aber ich vermute, es wird eine annehmbare Lösung geben."

, ging er endlich auf die Worte der Blauhaut ein. Riuen wollte weiterhin an der Mission teilnehmen. Ob er dazu in der Lage war, konnte Markus nicht sagen. Er kannte ihn zu wenig. Rigby allerdings hatte zumeist derartige Dinge im Blick. Es war ihr Job über alles Bescheid zu wissen und richtige Einschätzungen zu machen. Wenn sie dafür war, dass die beiden weiterhin in einer Gruppe sein sollten, würde es so gemacht werden und Markus würde die Entscheidung nicht anzweifeln, solange Riuen ihm keinen Grund dazu lieferte.

"Wie geht's der Hand?"

, fragte er schließlich mit einem Blick und kaum merkbaren Fingerdeut auf die Prothese. Damit kannte er sich aus, schließlich trug er von der Schulter abwärts Kybernetik in sich. Ein Umstand, der durch die synthetische Haut nicht zu erkennen war.

"Kommst du damit klar?"


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Die Mirialanerin begegnete Cassie freundlich, ja geradezu locker. Diese ungezwungene Art machte sich auf Anhieb sympathisch. Nichts verdarb einem den Morgen mehr, als mit einem griesgrämigen, engstirnigen Partner auf eine Runde gehen zu müssen. Sicher, bisweilen war es nicht verkehrt, von einem anderen Individuum die Augen geöffnet zu bekommen, auch weil der- oder diejenige das krasse Gegenteil von einem selbst war. Andererseits musste man auch nicht immer direkt extreme Erfahrungen machen. Der Sicherheitsdienst auf Coruscant war an sich schon ein hartes Stück Arbeit, das eine hohe Belastungstoleranz und -bereitschaft erforderte. Cassie Gray besaß nach eigener Einschätzung beides, wenngleich auch ihr gern einmal die umgangssprachliche Sicherung durchbrannte. Bisweilen konnte die energische Powerfrau nicht an sich halten ... und mit ihrem Modell-Fünf war sie in der Lage, auch ganz besonders dreist auftretenden Zeitgenossen beizukommen. Aradia indes war ein Ausbund an Zuneigungspotenzial. Das verdeutlichte sich auch darin, dass sie der Coruscanterin direkt die Musikwahl überließ. Was für ein Service! Normalerweise wählte doch der Fahrer aus, derweil der Beifahrer, bzw. die Beifahrerin, für die Snacks und generelle Unterhaltung zuständig war. So stand es in den ungeschriebenen Gesetzen der Fahrzeugführung!

"Geht klar, Capt'n!"

Der gespielte Salut sollte auflockern, obschon sich Cassie direkt insgeheim für ihre Albernheit verfluchte. Was sollte die neue Kollegin denn von ihr denken? Übertriebenes Betreiben von kindlichen Späßen wirkten unprofessionell, hielt sich die frühere CSF-Polizistin vor. Verfluchte Gewohnheiten. Mit ihren früheren Partnern, allesamt Kerle, hatte sie solche Späße öfter betrieben, doch die waren meist auch ziemlich hormongesteuerte Triebtiere gewesen, wie sich im Laufe der Zeit herausgestellt hatte. Jedes halbwegs kumpelhafte Verhalten von Cassie war von ihnen als Signal der Paarungsbereitschaft aufgefasst worden, was wiederum zu einigen unschönen Szenen und Kollegenwechseln geführt hatte. Manchmal, so befand die 24-Jährige, schien die gesamte Galaxie nur aus Trieben und Triebbefriedigung zu bestehen. Es war zum verrückt werden!

Mit gekonntem Fingerspielt stellte 'Copper' einen etwas härteren Sender ein, war sie doch kein Freund von dem üblichen Kram, der ausgestrahlt wurde. Sie war sich ihrer bisweilen etwas maskulin geprägten Eigenarten bewusst, machte es allerdings nicht zum Staatsauftrag. Natürlichkeit musste man sich bewahren, so hatte sie schon früh in ihrem Leben entschieden. Das führte allerdings häufiger zu gewissen Konflikten. Doch wer solchen Krisensituationen nicht gewachsen war, der ging nicht zur Coruscant Security Force.

Solcherlei Gedanken beschäftigten sie, während der Schwebe-Truck von Aradia geschickt durch den Verkehr gesteuert wurde. Nach einiger Zeit, als man inmitten der urbanen Lebensader der Stadtplaneten unterwegs war, überließ die Mirialanerin dem Autopiloten des bulligen Schwebers den Großteil der Arbeit und konzentrierte sich auf ihr Datapad. Cassie indes genoss die versmokte, abgasgeschwängerte Romantik ihres geliebten Heimatplaneten. Sie selbst konnte sich kaum vorstellen auf einem agrarisch genutzten Himmelskörper zu leben. Endlose Weiten stimmten sie traurig und ließen sich die städtische Skyline vermissen. Nicht jeder war für ein Leben in der Wildnis gemacht und Cassie schätzte die Annehmlichkeiten des Zentrums der bekannten Galaxie. Coruscant besaß nicht von ungefähr den Beinamen Triple Zero, besaß es doch die 0-0-0-Koordinaten der interstellaren Karte. Von hier ging alles aus, von hier kontrollierte man das Geschehen des Universums. So hatte es das Galaktische Imperium getan und so tat es nun auch die Neue Republik. Sicherlich galten andere Planeten als zentrale Regierungssitze, aber - das war jedem bekannt - war Coruscant das Herz der Galaxie.

Geraume Zeit später kam der Schweber erstmalig zum Halt, woraufhin sich die Frauen abschnallten und den Truck verließen. Sofort nahmen schwere Lastendroiden ihre Arbeit auf, derweil medizinisches Personal die nötigen Anweisungen gab, welche Transporteinheiten wie und auf welche Weise verladen werden mussten. Cassie hatte jedoch primär einen Blick für die anderen Bauwerke, für sich öffnende Fenstereinheiten oder vorbeirasende Gleiter. Ihre Wahrnehmung lief beinahe ungewollt in Automatismen ab. Da allerdings niemand der hier Anwesenden Zeichen von Anspannung erkennen ließen, zwang sich die Weißblonde zu mehr Ruhe. Doch das Leben als Cop zeichnete einen, so ungern man es sich auch eingestehen wollte.

Als die Grünhäutige sich in Bezug auf das Gewicht der transportieren Ware äußerte, musste Cassie dann doch schmunzeln. Nein, eine solche Arbeit wäre auch nichts für sie. Aber es gab, der Technologie sei Dank, Droiden die derartige Aufgaben übernahmen. Das war ein weiterer Luxus hier im Zentrum des Universums.

"Himmel, ey, bewahre mich davor! Der Fünfer hier mag ja einiges erleichtern, aber solche Kaliber bewerkstelligt er dann doch nicht. Da halte ich doch lieber den Griff eines Blasters und gebe bissige Kommentare, als mir den Rücken krumm zu schleppen. Sag' mal, wie viele Halts haben wir auf unserer Route? Ich muss das Briefing irgendwie verpasst haben ..."

Gezielt versäumt traf es wohl besser. Sie hatte ihren Dienstplan zwar überflogen, aber die detaillierten Angaben zum heutigen Einsatz befanden sich noch ihrem Spind ... den sie seit geraumer Zeit nicht mehr ausgeräumt hatte. Es gab andere Prioritäten im Leben einer als Subunternehmerin arbeitenden Sicherheitsdienstleisterin. Jetzt jedoch, wo sie die Route flog, wäre es nett zu wissen, wohin man eigentlich unterwegs war. Auch weil das clevere Mädchen von Coruscant möglicherweise an ein paar schicken Läden vorbeikam. Einerseits brauchte sie in Kürze etwas zwischen die Zähne, andererseits wäre ein kleiner Abstecher in eine nette Mode-Boutique nicht die falscheste aller Entscheidungen. Doch ob man die neue Kollegin davon jetzt schon überzeugen konnte? Ach, das Dasein war bisweilen echt kompliziert.

¡!¡ CORUSCANT ¡!¡ LEVEL 3522 ¡!¡ SERENAYA T. ERRENWRIGHT-KLINIK ¡!¡ HINTEREINGANG/LIEFEREINGANG ¡!¡ CASSIE & ARADIA ¡!¡
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Achte auf deine Wortwahl. Fast hätte Riuen gelacht. Was war denn so schlimm gewesen? Dass er das Wort Schwanz benutzt hatte? Hätte er lieber ‚Penis‘ sagen sollen, oder wäre auch das die falsche Wortwahl gewesen? Wie tief steckte der Stock eigentlich im Arsch dieses Mannes? Oho, falsche Wortwahl in Gedanken. Doch noch war Meister Finn nicht fertig mit seiner Zurechtweisung, nein, der Mann machte sich sogar die Mühe und stand auf. Wahrscheinlich nur, um seine Position zu unterstreichen, auch wenn ihm sein Soldatenstand nicht größer machte. Wie nachsichtig, dass er einen Rat und keinen Befehl gab, auch wenn wohl sehr klar war, dass Markus Finn sein Wort sehr ernst meinte und vermutlich gewohnt war, dass man ihm nicht widersprach. Doch Riuen war nicht ‚man‘ und Finn war an den falschen geraten, wenn er glaubte, einen Spiechellecker vor sich stehen zu haben.Verzeiht, mir war nicht bewusst, dass die pure Erwähnung einer Wahrheit damit gleichzusetzen ist, abfällig geredet zu haben. Ich habe Euren Rat zur Kenntnis genommen.“ Wann er dem Kerl das Du angeboten hatte, war ihm auch nicht bewusst. Aber dieses 'Ich-Boss-Du-nix-gehabe' schien er ja zu mögen.

‚Gekniffen‘ war wirklich eine außergewöhnlich abfällige Bemerkung über Elise, die von seiner Freundin zu ‚egal wem‘ hinab gestuft worden war. Und seinen Schwanz würde der Chiss auch weiterhin ganz genau so bezeichnen, wie er ihn bezeichnen wollte. Es gab da nun mal Sprichwörter. Himmel, Riuen wurde immer deutlicher, dass er diesen Kerl nicht mochte. Sein Auftreten, seine Wortwahl. Was hatte Elise zu diesem Mann hingezogen, der sogar unfähig war, die richtigen Fragen zu stellen? Seine Hand hatte keine Gefühle und vermutlich gehörte Markus zu der Spezies Mann, die noch weniger taugte über Gefühle zu sprechen, als Riuen selbst.

„Sie funktioniert gut, auch wenn es Komplikationen gab, sie zu … befestigen“, weswegen er überhaupt erst zu spät gekommen war, damals, aber ging Markus nichts an. Vermutlich gab das Wort genug Aufschluss darüber, dass er sich mit dem Ding noch nicht zur Gänze angefreundet hatte. „Ich komme mit ihr definitiv besser klar, als ohne sie.“ Dass er sich noch richtig gewöhnen würde, hoffte er, auch wenn eines der Gespräche mit Leela deutlich gemacht hatte, dass es da wohl eine kleine Zahl an Personen gab, die sich nie mit einer Prothese anfreundeten. Riuen war nicht pessimistisch genug, sich zu dieser Gruppe zu wähnen. Bloß pessimistisch genug zu bereuen, 30 Minuten zu früh gekommen zu sein. Was, er grinste in sich hinein, in den meisten Fällen nicht gut war.

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Sie werden sich lieben, Markus, ich sehe schon.... :D
 
\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Eingangshalle ~ Mas und Thyr //


Ähnlich wie sein Padawan jetzt gerade sprachlos als kleines Licht in der Eingangshalle des Tempels stand, war es auch Mas damals ergangen. Zu Recht wusste Thyr nicht, was er sagen sollte. Und der Jedi-Ritter war der letzte, der diesen Moment mit irgendwelchen frevelhaften Worten unterbrechen wollte. Stattdessen nahm er sich selbst einen Moment der Ruhe und blickte sich in der Eingangshalle um. Vor seinem Inneren Auge sah er sie in ihrem alten Glanz, belebt mit dutzenden Jedi aller Spezies, Altersklassen und Geschlechter, erstrahlen. Bald würde es wieder so sein, dazu wollte er seinen Teil beitragen.

Nach einem langen Moment der Ruhe, welcher nur von den vereinzelten anderen Besuchern der Halle und Baulärm gestört wurde, wandte sich Mas vom Staunen ab und fixierte den Blick wieder auf seinen Schüler.

„Wir beide werden in Zukunft unseren Teil dazu beitragen, so es die Macht will, diesen Ort wieder zu seinem alten Glanz zu verhelfen und den Tempel wieder zu einem Hort von Frieden und Prosperität aufzubauen“, verkündete der Corellianer fast schon feierlich und legte eine Hand auf die Schulter Thyrs, während er ihm in die Augen blickte.


Ein wenig wurde das Gefühl geweckt, dass Meister und Schüler nun ein anderes Verhältnis zueinander entwickelt haben, sie einte in diesem Moment die Bewunderung für die Jedi, den Tempel und das Vermächtnis, dass sie beide nun mit unzähligen anderen fortführten. Solche Momente kamen selten, egal wie lang ein Leben dauern mochte.

Erneut verging ein kurzer Augenblick der Stille, dann wandte sich Mas von seinem Padawan ab und begann die Eingangshalle zu den zentralen Turboliften zu durchschreiten.

„Dann wollen wir mal mit der Tour weitermachen. Glücklicherweise hat nicht jeder Raum des Tempels eine solch repräsentative Architektur. Die Wohngemächer und Trainingsräume sind deutlich wohnlicher gestaltet. Wobei leider noch nicht alle Stockwerke und Abschnitte des Tempels wiederhergestellt sind, die Tyrannei des Imperiums und der Sith hat leider besonders hier seine tiefsten Spuren hinterlassen…“

Mas Stimme hatte durchaus einen niedergeschlagenen Tonfall. Er wollte am liebsten den Tempel sehen wie er vor dem Fall der Jedi und der Republik und dem Aufstieg des Imperiums gewesen war. Der Alte Orden war eine Art überhöhtes Vorbild für ihn, welchem er nacheiferte.

Die Turbolifte führten die beiden nun in eines der höheren Stockwerke. Mas wusste, dass sie dort einen Plan finden würden, wo ihre Zimmer eingetragen wurden. Früher war es üblich, dass Meister und Padawan unterschiedliche Quartiere in unterschiedlichen Flügeln bezogen, doch bei der aktuellen Situation war das etwas aufgeweicht und so lagen die Einzelzimmer der beiden nur ein paar Gänge auseinander.

Als erstes trat er also gefolgt von Thyr an einen an der Wand aufgehängten Holoplan des Stockwerkes heran, der an der dem Turbolift gegenüberliegenden Wand hing, heran. Er selbst musste sich zuerst kurz orientieren, denn er hatte nur ihre Zimmernummern im Kopf, dann konnte er Thyr einweisen.

„Gut, das hier ist dein Zimmer, Thyr, meines liegt den Gang runter. Ich weiß gerade nicht ob und wer in den Zimmern neben uns wohnt, aber das werden wir unter Umständen herausfinden“, mit diesen Worten zeigte er mit seinem Finger auf die entsprechenden Zimmer im Plan. „Es gibt an den Abzweigungen teilweise auch Beschilderungen, wohin man gerade geht, also ist die Orientierung wesentlich einfacher als im Hort auf Haruun Kal, zumindest für die Grundlegenden Räume. Die Trainingsräume liegen ein paar Stockwerke über uns, die Bibliothek, zumindest die Teile, die bereits vollständig renoviert sind, befindet sich in der Nähe der großen Eingangshalle, in der sonst auch die Jünglinge in Gruppen unterrichtet worden sind. Ebenso ist die Kantine ich glaube zwei Stockwerke unter uns und sowohl über Treppen als auch den Turbolift schnell und angenehm zu erreichen.“

Diese ganzen Stockwerke waren nicht auf dem Plan verzeichnet, aber Mas meinte sich zu erinnern, dass der Holoplan umstellbar war.

„Also diese Holopläne sind neu und sind eine super Sache, man kann die wohl auch auf einen Gebäudeplan und andere Stockwerke umstellen, aber ich weiß gerade wirklich nicht wie…“

Während der letzten Worte untersuchte er bereits das Menüfeld in der rechten unteren Ecke und siehe da, selbst ein technisch so unfähiger Jedi wie Mas bekam es recht schnell hin einen Aufriss des Gebäudes aufzurufen, wo in den einzelnen Stockwerken die wichtigen Einrichtungen verzeichnet wurden.

„Ah, geht doch. Genau, die Sanitätsstationen sind hier auch verzeichnet, ebenso wie die Meditationskammern, die hier verteilt sind, ebenso wie Meditationshöfe, bei denen ich übrigens unbedingt empfehlen würde, sie bei Gelegenheit aufzusuchen, die sind wirklich sehr sehr schön gestaltet, Thyr. Ach ja, und im Keller findet sich das Hauptmagazin wo man Kleidung, allgemeine Ausrüstung, Ersatzteile und auch spezielle Dinge für Missionen bekommt, das werden wir sicher auch noch brauchen. Aber ich würde es für den Anfang vielleicht bei den wichtigsten Punkten hier oben belassen. Vielleicht noch ein Abstecher in die Bibliothek, wenn wir die Zeit dazu finden können und uns dazu aufraffen können, wobei ich ehrlich gesagt froh bin, dass die Decke jetzt hier ein wenig höher aufragt“, bei den letzten Worten kicherte Mas, denn hier im Gang war sie nicht sehr viel höher, wenn überhaupt als auf dem Frachter.


„Also ich würde mich zuerst in meinem Zimmer kurz frisch machen und mir es anschauen, immerhin bleiben wir nun etwas länger hier. Danach können wir uns gerne alles anschauen, solange wir Lust haben und was dich interessiert, dann haben wir ab morgen wieder Zeit, um in das Training, vor allem den Sport wieder einzusteigen.“

Mas wusste, dass vor allem der letzte Satz nicht gerade auf Begeisterung seitens seines Padawans stoßen würde, aber das kam auf ihn zu, vor allem da das Laufen aufgrund der Enge des Raumschiffes deutlich zu kurz gekommen war. Zwar hatten sie dennoch Sport während dem Flug betrieben, immerhin brachte es auch etwas für die geistige Stärke und die Kampffähigkeiten seines Padawans, aber jetzt konnte es wieder richtig losgehen. Sofort schwelgte er wieder in Erinnerung an seine unzähligen Hindernis- und Trainingsläufe durch alle Bereiche des Tempels mit Nei an seiner Seite. Wobei sie ehrlich gesagt meist vorneweg lief. Ob es jetzt immer noch so sein würde? Mas hatte sich deutlich verbessert, aber seine Meisterin war ebenfalls mit Sicherheit nicht untätig gewesen in der Zeit, die vergangen war, seit sie sich zum letzten Mal gesehen hatten.



\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Eingangshalle ~ Mas und Thyr //
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Owen

Eine freundliche Begrüßung und schnelle, unbürokratische Hilfe waren nicht unbedingt das, womit Makish gerechnet hatte, gerade in diesen angespannten Zeiten war zu erwarten gewesen, dass jede Behörde – und dazu zählten in gewisser Weise auch die Jedi – erst einmal versuchte, für sich Ressourcen und Kapazitäten zu sichern und belastende Anfragen abzublocken. Aber stattdessen widmete sich die braunhaarige Jedi (Sahra) gleich seinem Anliegen, nachdem sie kurz dem menschlichen Jungen (Ty) an ihrer Seite durchs Haar gestrichen und ihm versprochen hatte, gleich mit ihm etwas trinken zu gehen. Die Anwesenheit eines Kindes überraschte den Sonderermittler zu einem gewissen Grad, aber dann rief er sich in Erinnerung, dass es den Mitgliedern des Ordens durchaus gestattet war, Angehörige in ihrer Nähe zu haben. Falls es sich bei dem Jungen denn um einen leiblichen Verwandten handelte, vielleicht war er auch im Chaos des C-Virus hierhergekommen. Spekulation. Für die Mission vorerst nicht weiter relevant. Stattdessen konzentrierte sich der Beamte auf die Person, die hier wohl das Sagen hatte, und nickte höflich, als sie ihm die Erlaubnis gab, den Raum zu betreten. Rasch sah er sich um, flüchtige Neugier, so schien es, an einem ungewohnten Ort. Diese Einrichtung diente wohl Trainingszwecken, der Aufbau und die Ausrüstung sprachen in dieser Hinsicht eine klare Sprache. Für einen Moment fragte sich Arkadi, wie sehr sich die Ausbildung der Jedi von der unterschied, die er durchgemacht hatte. Der Orden wirkte für ihn oft wie eine sehr entrückte Organisation, aber den ihm bekannten Berichten nach waren Jedi oft auch exzellente Kämpfer und teilweise – eine gewisse Flexibilität vorausgesetzt – sogar gute Spione. Wie all das in Einklang mit ihren moralischen und philosophischen Prinzipien zu bringen war, das war eine spannende Frage, aber es lag nicht an ihm, sie zu beantworten. Stattdessen verbannte er alle ablenkenden Gedanken und fokussierte seine Aufmerksamkeit. Die Jedi erklärte, dass er seine Maske ruhig abnehmen könnte, dieser Bereich galt wohl als sicher. Makish hielt einen Moment inne, das klassische Zögern, das auf Coruscant Alltag geworden war, dann nahm er vorsichtig seine Maske ab und verstaute sie. Er sah anders aus. Die Sorgenfalten waren auf seinem Gesicht mehr geworden, sein Haar war länger und selbst der Ansatz eines Barts war dazu gekommen. Nicht mehr so wie...damals. Auch die Farbe seiner Augen passte nicht: Das kühle Blau war dank äußerst diskreter Kontaktlinsen zu einem dezenten Braun geworden, so wie sich das helle Blond seiner Haare in eine dunklere Färbung geändert hatte. Für sich allein genommen hätte keine dieser Anpassungen ihn schwerer zu erkennen gemacht, aber in der Summe erfüllten sie diesen Zweck gut. Auch seine Haltung war nicht mehr die selbe, weniger angespannt, weniger kampfbereit und wachsam.

Jedenfalls war das der Eindruck, den er vermitteln wollte. Hier stand ein Beamter des Innenministeriums, ein Sonderermittler, der sicherlich im Notfall mit einem Blaster umgehen konnte, der körperlich fit war und seine Arbeit nicht bloß am Schreibtisch erledigte. Aber kein geschulter Attentäter, der dazu trainiert worden war, in verschiedensten Umgebungen zu kämpfen und zu überleben und wenn nötig mit bloßen Händen oder Alltagsgegenständen zu töten. Die Kanten eines Datapads waren scharf...Aber auch diese Gedanken verschwanden rasch wieder, machten einem ruhigen, klaren Kopf Platz, höflich und dankbar, dass man ihm half, und ein wenig neugierig angesichts der Tatsache, dass er es mit Jedi zu tun hatte.


„Natürlich. Macht der Gewohnheit, fürchte ich. Es ist schön, dass Sie hier drin Fortschritte erzielen konnten.“


Merkte Makish an, in ruhigem Tonfall und mit dem schwachen Akzent der mittleren Ebenen von Coruscant. Ein Einheimischer, jemand, der sich hier auskannte, der aber genug herum gekommen war, dass sich sein Basic ein wenig an den galaktischen Standard – sofern man davon sprechen konnte – angepasst hatte. Er hörte zu, als die weibliche Jedi (Sahra) erklärte, dass er wohl an der falschen Stelle sei, sie ihm aber helfen konnte. Der Sonderermittler nickte knapp und wartete geduldig, während seine Gegenüber an einem außerhalb gelegenen Terminal einige Erkundigungen einholte. Makish beschäftigte sich derweil mit seinem Datapad, eine willkommene Chance, eventuellem Smalltalk und Fragen zu entgehen, und blickte erwartungsvoll auf, als die Jedi zurückkehrte. Die Verantwortliche würde erst in vier Stunden verfügbar sein, bei diesen Worten warf der blonde Mann einen instinktiven Blick auf sein Chrono und tippte mit einem leisen „Hmmm“ kurz etwas auf sein Datapad, wohl sein Terminkalender, bevor er sich wieder auf die Jedi konzentrierte. Eine Einladung in die Kantine, um die Wartungszeit zu überbrücken...


„Vier Stunden sagten Sie, ja? Das sollte sich einrichten lassen. Solange mein Anliegen zeitnah vorgebracht und bearbeitet werden kann, bin ich zufrieden. Ich leiste Ihnen bis dahin gerne ein wenig Gesellschaft in der Kantine. Die Aussicht auf einen heißen Caf schlägt die, sich sinnlos durch das Getümmel da draußen zu kämpfen, bei weitem. Nur kurz für die Unterlagen, wie ist noch gleich Ihr Name, Miss...äh, Meisterin, ist glaube ich die korrekte Anrede.“


Ein etwas verlegenes Lächeln blitzte kurz auf, als der Sonderermittler zu der Jedi und dann anschließend kurz zu ihrem Sohn und den anderen Anwesenden blickte. Der Orden besaß einen gewissen Ruf und auch wenn er durch den C-Virus auf Coruscant aktuell deutlich präsenter war als sonst, umgab ihn immer noch ein gewisser mythischer Ruf und Unklarheiten, was Titel, Ränge und interne Hierarchien anging. Jedenfalls für die meisten Lebewesen, zu denen auch Makish zählte. Ja, Makish zählte dazu.


[Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Owen
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Owen

Owen erwiderte den Blick Leela und zog eine Augenbraue hoch. "Ah, ich." wiederholte er im gleichen Tonfall, wie sie. Sein Blick ging von ihr zu den Trainingsmatten und wieder zurück. Für einen Sekundenbruchteil überlegte er, wie gut seine Chancen wären, der Situation zu entfliehen.. Aber mit dem Knöchel würde er es vermutlich nicht einmal aus der Tür schaffen. Owen seufzte und begab sich mit leichtem Widerwillen zu den Trainingsmatten. Angekommen drehte er sich auf dem Stand um und setzte sich.

Versuchsobjekt? Owen sah Sahra mit großen Augen an, dann ging sein Blick zu Leela. "Du hast sowas doch schon mal gemacht?" Owen blickte gespielt panisch zur Tür. "Oder?" Dann grinste er spitzbübisch zu Sahra. "Solange mein Fuß nicht gleich abfällt, nehme ich das Angebot sehr gern an."

[Coruscant | Jedi-Tempel | Trainingsraum | Arkadi Duval alias Makish Gerahto, Ferak, Sahra, Azamthoth, Ty, Arkon, Leela, Owen
 
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