Coruscant

Coruscant | Jeditempel - Werkstatt der Ossus Ranger | Aleron Blackthorne, Tara Li, diverse Ossus Ranger

Tara ließ ihren Blick über ihren Padawan gleiten, während er seine Worte mit der gewohnten militärischen Präzision vortrug. Sie war sich seiner inneren Konflikte bewusst – der Balance zwischen seinem Drang nach Kontrolle und ihrem stetigen Versuch, ihm Vertrauen in die Macht zu vermitteln. Es war ein fortlaufender Prozess, und obwohl sie oft skeptisch war, wenn Aleron von seinen Plänen sprach, so schätzte sie doch seine Zielstrebigkeit und seine Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten.

„Dein Engagement ehrt dich, Aleron.“

Sagte sie schließlich, ihre Stimme ruhig, aber voller Wärme. Sie ließ die Worte einen Moment wirken, bevor sie mit einem leichten Nicken fortfuhr.

„Ich denke, du hast recht: Wir sollten für heute an dieser Stelle eine Pause einlegen. Deine Fortschritte mit der Meditation haben bereits gezeigt, wie viel Potential in dir schlummert, und ich bin dafür, dass wir weiter daran arbeiten. Die Heilmeditation zu meistern wird dir nicht nur körperlich helfen, sondern auch geistig, um den Fluss der Macht besser zu verstehen und dich fit für die Mission machen.“

Tara war überzeugt davon, dass Alerons Beharrlichkeit ihn letztlich zu einem starken Jedi machen würde – vielleicht nicht auf dem gewöhnlichen Pfad, aber auf seinem eigenen. Und genau das war es, was die Macht so faszinierend machte: Sie passte sich an den Weg des Einzelnen an, solange dieser bereit war, zuzuhören.

„Allerdings.“

Fuhr sie nachdenklich fort.

“Halte ich es auch für wichtig, dass wir uns in der Bibliothek den nötigen Informationen für unsere bevorstehende Mission widmen. Ein Jedi muss nicht nur seinen Körper und Geist beherrschen, sondern auch vorbereitet sein. Die Macht mag uns führen, doch Wissen ist oft der entscheidende Funke, der uns die richtigen Entscheidungen treffen lässt.“

Ein leichtes Lächeln zog über ihre Lippen, als sie erneut ihre Hand auf Alerons Schulter legte.

„Du hast dich gut entwickelt, Padawan. Der Weg mag nicht einfach sein, aber ich sehe, dass du ihn gehst. Und das erfüllt mich mit Stolz.“

Dann wandte sie sich zu Lateef, der noch immer an seinem Gürtel herumwerkte.

„Ranger Ayaji, vielleicht wollt ihr uns ja begleiten, sobald ihr eure… Herausforderung gemeistert habt. Ich fürchte, unser Wissen über die Gegend, in die wir geschickt werden, ist noch recht begrenzt. Zwei Köpfe – oder besser drei – denken immer besser als einer.“

Tara hörte sich die Erklärung des Umbaraners mit ruhiger, aber wachsamer Miene an. Ihr Augenmerk lag dabei sowohl auf seinen Worten als auch auf den kleinen Details in seiner Körpersprache. Ranger Bertheaus Ausfall war unerwartet, und dass es offenbar noch offene Fragen zu deren Hintergrund gab, ließ ihre Togruta-Instinkte leicht zucken. Misstrauen hatte zwar oft seine Berechtigung, doch die Aussage, dass sie ohne vollwertige Ausbildung direkt eingesetzt worden war, warf Fragen auf, die sie sich vorerst notierte, um nicht vorschnell ein Urteil zu fällen. Es war doch recht merkwürdig, was Lateef ihr da berichtete.

„Ich danke euch für diese Offenheit, Ranger Ayaji.“

Erwiderte sie höflich, ihre Montreal dabei leicht nach hinten ziehend, ein Ausdruck konzentrierter Nachdenklichkeit.

„Es beruhigt mich zu wissen, dass die Angelegenheit geprüft wird. Vertrauen ist ein empfindliches Fundament – besonders in unserer Arbeit, wo die Risiken stets greifbar sind. Trotzdem, bin ich doch ein Stück weit verwirrt über diese Neuigkeiten.

Der Umbaraner schien aufrichtig und gewissenhaft, was Tara zu schätzen wusste. Sein Bericht über seine Zeit mit Tyrese Botha ließ sie leicht nicken.

„Tyrese Botha, der Vurk-Heiler, ja. Ein ehrenwerter Jedi. Ich habe seinen Namen schon gehört, wenn auch noch keine Gelegenheit hatte, ihn persönlich zu treffen. Ein Heiler in diesen Zeiten ist von unschätzbarem Wert.“

Sie hielt kurz inne und musterte Lateef mit einem prüfenden Blick.

„Ihr habt also Erfahrung im Feld. Das ist gut. Es bedeutet, dass wir uns auf euch verlassen können. Es könnte rau werden in der bevorstehenden Mission. Wie viel wisst ihr bereits über den kommenden Auftrag?“

Tara hatte gelernt, dass ein Jedi nicht nur die Macht benötigte, sondern ebenso die Zusammenarbeit mit Verbündeten, um ihre Missionen zu erfüllen. Auch wenn es bei den Jedi oft hieß, dass die Macht sie führe, wusste sie aus eigener Erfahrung, dass praktische Unterstützung genauso wichtig sein konnte.

„Was Ranger Bertheau betrifft, so hoffe ich, dass sie bald Klarheit in ihre Angelegenheit bringen kann. Ich habe sie schon sehr zu schätzen gelernt.“

Ein Lächeln zog über ihre Lippen, sanft, aber bestimmt.

„Was die Arbeit hier betrifft, werdet ihr sicherlich bald genug Gelegenheiten haben, eure Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Mein Padawan und ich haben noch einiges vorzubereiten: Sowohl in der Heilmeditation als auch in unseren Recherchen. Ihr seid natürlich eingeladen, uns zu begleiten, falls ihr weitere Einblicke in die Mission benötigt. Und solltet ihr andere Aufgaben zu erfüllen haben, so halte ich euch nicht davon ab.“

Meinte Tara mit einem Grinsen.

“Aleron, vielleicht wäre es für Ranger Ayaji hilfreich für die Mission, wenn wir zuerst die Archive aufsuchen und gemeinsam die Daten und Nachrichten über die Vorkommnisse des Planeten Aurea sichten und uns ein wenig dabei unterhalten und kennenlernen.”

Coruscant-Jedi-Tempel- Flügel der OssusRanger- Werkstatt- mit Tara Li, Aleron Blackthorne- diverse Kollegen.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Meditationsraum, Murrrarchesch, Z5

Die Welle, die Murrrar urplötzlich aus seiner tiefen Meditation riss, war gigantisch. Sie wogte über ihn hinweg, als wäre sie hier in diesem Raum gestartet, doch ihm war bewusst, dass das Gegenteil der Fall sein musste. Er riss die Augen auf und kontrollierte seine Atmung. Einen Moment später wurde ihm bewusst, welcher Schluss hier nahe lag - Allegious. Zumindest wäre sein Tod durchaus in der Lage, eine solche Welle auszuschicken. Ahnas Mission war also allerhöchstwahrscheinlich erfolgreich gewesen.
Er wusste nicht genau, was er davon halten sollte, als der Wookiee sich in stehende Position brachte, nach Z5 griff und den Meditationsraum verließ. Er musste mit den anderen anwesenden Räten sprechen - viele waren es nicht, aber sie mussten das weitere Vorgehen koordinieren und abklären.

Er war schon beinahe am Ratssaal angekommen, als eine zweite Anomalie ihn erfasste. Kleiner,
viel kleiner, und er hätte sie vielleicht übersehen, wären seine Sinne nicht so offen, aber sie war vorhanden. Was bei allen Wäldern war hier los? Diese Anomalie war näher gewesen, viel näher. Auf Coruscant - oder, wahrscheinlicher, im Tempel selbst. Der Rat musste warten - er musste sich zuerst darum kümmern. Glücklicherweise musste er sich nicht alleine auf seinen Instinkt verlassen, denn schon eine Minute später meldete sich der Wachdienst von Ebene fünf. Seine Ahnung hatte ihn bereits diese Richtung einschlagen lassen, aber nun war er sich sicher und beschleunigte sein Tempo, während er schnell die anderen Räte per Kom informierte. Was auch immer in diesem Labor vor sich ging, es war vermutlich nichts gutes, und niemand kam hinein oder hinaus. Aber vielleicht konnte er vor Ort etwas ausrichten, aber er musste zumindest herausfinden, ob eine Türöffnung überhaupt angemessen wäre.

Kurze Zeit später betrat er den Flur, der zur Sicherheitsschleuse und dem Labor führte. Hier hatten sich sechs Wächter versammelt, die recht hilflos und dadurch sehr unruhig vor der Schleuse standen. Die Schleuse war wohl aus gutem Grund geschlossen worden - gleichzeitig aber drangen Dinge aus diesem Raum, die selbst Murrrar nicht sofort einordnen konnte. Die verantwortliche Meisterin erstattete ihm Bericht, so weit sie konnte, aber sie wussten zu wenig. Die Schleuse zu öffnen kam also erst einmal absolut nicht in Frage, schließlich war sie nicht umsonst geschlossen und dahinter befand sich immerhin C. Frustriert brüllte er einmal fragend, obwohl ihm bewusst war, dass die da drin vermutlich nichts oder zumindest kaum etwas hören würden. Aber hier draußen zu stehen, unklare, dumpfe Geräusche zu hören und nicht zu wissen, was in diesem Labor geschah, wo sich die so teuer und riskant erkaufte Probe bestand, war selbst für einen sonst sehr gemäßigten Jedi-Rat einfach zu viel...


Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, vor dem abgeriegelten Untersuchungsraum 13 – Murrrar und Z5 mit mehreren Wächtern, innen Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)
 
Coruscant | Jeditempel - Werkstatt der Ossus Ranger | Aleron Blackthorne, Tara Li, Lateef Ayaji, diverse Ossus Ranger

Aleron verneigte sich direkt leicht vor Tara, um ihr zu signalisieren, dass er verstanden hatte und trotz seiner stille die ganze Zeit über aufmerksam zugehört hatte.

„Natürlich. Lasst uns hier zusammen packen, dann können wir direkt zu den Archiven aufbrechen.“

Gesagt getan, packten sie schnell die Rüstungsteile zusammen und verstauten die Kiste in einem der abschließbaren Schließfächer. So stand die bis eben genutzte Werkbank wieder den Ossus Rangern zur Verfügung, sollte sie jemand zwischenzeitlich benötigen. Keine 20 Minuten später kamen die drei so in den Archiven an, wo sie sich einen der Recherchealkoven sicherten. Hier konnten sie still ihre Funde miteinander diskutieren, ohne andere Archivbesucher zu stören. Hier gab Aleron ihrem neuen Begleiter dann auch einen kurzen Überblick über die anstehende Aufgabe.

„Also, es geht um den Planeten Aurea im gleichnamigen System. Es ist Teil des corellianischen Sektors und konkret geht es darum, Berichte über einen Schmugglerring zu untersuchen. Interessant sind also vor allem die Raumhäfen und Frachtbewegungen. Fraglich ist auch, ob Aurea nur ein Umschlagplatz ist oder vor Ort Auktionen abgehalten werden. Konkret geht es um illegalen Tierhandel, also lebende Ware. Ich schätze, das schränkt ganz gut ein, welche Art von Frachtcontainern die Schmuggler nutzen können.“

Der Morellianer zuckte mit den Schultern und lächelte entschuldigend.

„Nicht, dass ich ein Experte für den intergalaktischen Transport von illegal gefangenen und transportierten Lebewesen wäre. Dann lasst uns mal anfangen.“

Und so begannen die drei, sich durch die verfügbaren Daten zu wühlen. Manche waren langweiliger als andere und nicht davon war sonderlich spannend, wenn man keinen Sinn für Logistik hatte. Aleron hatte zum Glück in begrenztem Umfang Erfahrung mit derlei. In seiner Zeit als Offizier bei den Republic Marines hatte er sich auch um Ausrüstung und Nachschub seiner Einheit sorgen müssen. Nichts davon kam natürlich den Warenmengen gleich, die auf Aurea abgefertigt wurden. Nicht einmal ansatzweise. Aber zumindest verstand der Morellianer die Sprache, die in den Dokumenten gesprochen wurde und so konnte er sich ein gewisses, grundlegendes Bild von dem machen, was auf Aurea passierte. Und dann, nach ein paar Stunden der Recherche, hatte er einen Geistesblitz, den er mit Lateef und Tara teilte.

„Wir haben zwar noch nicht rausgefunden, ob sie sich in den überwältigenden Warenflüssen der großen Terminals verstecken oder eines der kleineren, weniger frequentierten Ladedocks verwenden. Aber wir sollten uns noch einmal vor Augen führen, dass hier lebende Ware transportiert wird. Klar, sie könnten alles Tierfutter mitführen, um nicht mit Großbestellungen vor Ort aufzufallen. Aber alles, was in so ein Tier vorne reinkommt, kommt irgendwann auch hinten wieder raus. Und all' die Scheiße werden sie ja irgendwo loswerden müssen!“

Und damit begann Aleron, sich die Berichte zur Müllentsorgung anzuschauen. Sowohl der legalen als auch der illegalen. Genauso waren Protokolle der Kanalisationssysteme interessant. Eine Zoomenge an Exkrementen, wo kein Zoo war, musste doch früher oder später irgendwie auffallen, dachte er sich.

Coruscant | Jeditempel - Archive, in einem Alkoven | Aleron Blackthorne, Tara Li, Lateef Ayaji
 
Coruscant- Jedi-Tempel- Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – mit Leela, Arkadi und Alvaba (NPC)

Die Explosion war wirklich ungeschickt gewesen. Fabienne beobachtete, wie die Druckwelle sich durch den Raum bewegte. Wie die Scheiben und Wände erzitterten und den Schall zurück warfen. Natürlich. Die Energie konnte nirgends hin und wurde nun zwischen den Wänden hin und her geworfen. Für solche Aktionen wie explodierende Blaster war ein Labor echt der dümmste Ort.Fabienne hatte sich schon drauf eingestellt, mehrmal von der Schockwelle durchgeschüttelt zu werden, doch zu ihrer Überraschung blieben weitere Einschläge aus. Sie sah sich um und traf den Blick der Mirialanerin, die wohl dafür verantwortlich war und nickte ihr kurz dankbar zu. Dann antwortete sie verbal auf ihre Frage.

"Einsatzbereit!"

Der Geheimdienstler war unbewaffnet. Dr. Kaveri- die am Nächsten an der Explosion dran gestanden hatte- wirkte benommen. Das bedeutete, ihre Front hatte sich für den Moment quasi halbiert und sie war gerade mehr oder weniger allein mit der Jedi-Meisterin. Aber das spielte jetzt auch keine Rolle. Fabienne sprang auf, legte das Gewehr an und begann von sich ausgehend die schwarzen Sprenkel ins Visier zunehmen. Es waren viele. Sehr viele. Gewehre waren zum Glück für lange Einsätze konzipiert und überhitzten nicht so leicht wie kleinere Handblaster. Dennoch musste sie noch einmal ein neues Energie-Magazin einlegen, ehe sie weitere Spritzer zerstörte. Manche von den grösseren Fetzen vertrugen tatsächlich sogar zwei oder drei Schüsse, ehe sie verschwunden waren. Aber Fabienne musste gestehen, dass sie sich immer besser und sicherer fühlte, je weniger von den Fetzen übrig waren.

Irgendwann sah sie sich um und entdeckte keine weiteren Fetzen mehr- es kam ihr fast unmöglich vor, dass sie diesen Punkt mal erreichen könnten. Dem entsprechend vorsichtig blieb sie und senkte ihr Gewehr nur langsam, auch wenn man sehen konnte, dass selbst das Gewehr inzwischen heiss geworden war. Aber es würde noch lang nicht hoch gehen und ein paar Schüsse waren sicher auch noch drin, wenn es sein müsste. Ihr Blick wanderte zur Mirialanerin.

"Wars das?"

fragte sie die Jedi und sah auch Dr. Kaveri und den Geheimdienstler an. Bei sich selbst spürte sie, wie das Adrenalin langsam nachliess und eine tiefe Erschöpfung zurück liess. Stresshormone waren super im Einsatz, aber den "Kater" danach bräuchte sie eigentlich echt nicht. Aber gut. Eine heisse Dusche und ein Kaff und die Folgen wären ausgeglichen. Vorrausgesetzt, sie waren wirklich fertig. Ansonsten gabs halt die nächste Adrenalin-Dusche. Was für ein Tag.

Coruscant- Jedi-Tempel- Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – mit Leela, Arkadi und Alvaba (NPC)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, an Bord der Nightmare, mit Heil-NPCs, Gaya? und Riuen?

Durchdringendes Piepen brachte Eowyn zurück in die Realität, auch wenn sie nicht begriff, was es bedeutete, wo sie war, was mit ihr los war. Sie hörte andere Personen um sich, die nicht Riuen oder Gaya waren. Sie versuchte, sich noch halb blind aufzusetzen, aber sie wurde sofort wieder sanft auf die Liege gedrückt. Ohnehin hatte sie Schwierigkeiten gehabt, mehr als ihren Kopf zu heben. Sie blinzelte, versuchte, zu begreifen, was sie sah und was vor sich ging. Da waren zwei Personen um sie, die mit Schläuchen, Geräten und anderem Zeug um sie herum arbeiteten. Konnte es sein? Konnte es sein, dass sie den kompletten Flug im Schlaf verbracht hatte? Gaya musste sie sediert haben, irgendwie... Jemand sprach plötzlich mit ihr, erklärte, dass sie ruhig bleiben und sich nicht bewegen sollte. Sie war auf Coruscant. Auf Coruscant... Eowyn nickte schwach trotz der Anordnung. Sie war wirklich auf Coruscant. Sie hatte irgendwie nicht gedacht... Das alles... Sie war... Lebt er?, flüsterte sie, aber sie wusste nicht einmal, ob ihre Frage akustisch verstanden wurde, weil ihre Stimme fürchterlich klang, und außerdem war sie zu leise, zu schwach. Auf jeden Fall kam keine Antwort. Riuen? Gaya? Marrev?, versuchte sie es dann erneut, und dieses Mal war sie etwas deutlicher. Sie wurden versorgt... Wenigstens etwas. Die Giftpfeil? Keine Antwort, zumindest keine, die ihr weiterhalf. Man würde später reden... Später, wenn vielleicht nicht mehr alles so weh tun würde. Noch immer half, was immer die Padawan getan hatte, aber Eowyn spürte, dass die Schmerzen nur zurückgedrängt worden waren und im Hintergrund schlummerten.
Eine Vorwarnung, dann wurde sie auf eine andere Liege levitiert und schließlich hilflos nach draußen gebracht. Eowyn drehte den Kopf und versuchte zu erfassen, was vor sich ging. Ein Tempelhangar... voller Leute. Und da hinten ging gerade eine Rampe von einem Schiff herunter, das die Giftpfeil sein konnte, genau erkannte sie es aus ihrem Winkel nicht. Erschöpft schloss Eowyn kurz die Augen, bis sie spürte, dass die Liege zum Stillstand kam. Sie war noch im Hangar, noch nicht auf der Krankenstation... aber sie konnte sich denken, weshalb. Man wollte mir ihr reden. Mit ihr, weil sie die ranghöchste Verbliebene der Mission war. Oder man wusste noch nichts von Ahna. Wahrscheinlicher...
Sie schlug die Augen wieder auf, während irgendjemand ein paar kurze Worte an den anwesenden Rat richtete, was ihren Zustand anging. Elliundi... Ausgerechnet. Sarid wäre ihr lieber gewesen. Sogar Wes. Satrek. Ihretwegen auch Anakin oder Joseline, aber... Rornan.
Andererseits, was sollte es. Er war wenigstens nicht so gefühlsduselig wie alle anderen.

Sie spürte, wie sich Brianna von hinten auf ihren eigenen zwei Beinen näherte. Wenigstens schienen ihre passiven Machtsinne tatsächlich langsam wieder sicherer zu werden, wenn schon ihre Beine sie ihm Stich ließen.
Rornan. Auch Brianna begrüßte den Rat, genau wie umgekehrt. Eowyn wartete nur noch, bis sie drei (und Sturn, den Brianna trotz seiner heftigen Verletzung anscheinend einfach über den Schultern trug?!) relativ alleine waren und Rornan sich etwas heruntergebeugt hatte, dann redete sie leise weiter. Ich nehme an, Markus kam an? Rornan nickte knapp, und Eowyn fuhr mit angeschlagener Stimme fort. Dann weißt du über vorher Bescheid. Ansonsten - er ist tot. Genau wie... wie... Ahna. Ihre Stimme brach. Sie gab Rornan ein paar Momente, um den Schock zu verdauen. Sie hatte es ihm nicht sonderlich diplomatisch mitgeteilt, aber was hätte sie tun sollen? "Sonstige Tote?" - Keine, so weit ich weiß, antwortete sie. Nur fast. Der zweite Teil vom Virus ist an Bord der Nightmare. Wir haben es nur knapp rausgeschafft, da uns hinterher eine Gruppe Sith den Weg abgeschnitten hat. Wir haben versucht, sie aufzuhalten, aber es eskalierte, und im Chaos... ein paar konnten fliehen. Sie wissen Bescheid. Eowyn schloss die Augen. Ahna hatte so unbedingt vermeiden wollen, dass die Spur zu den Jedi zurückführte. Wäre sie nicht gestorben... Aber sie war es.

Sie war es.

Rornan atmete einmal durch.
"So etwas haben wir befürchtet. Wir werden noch konkret über alles reden müssen, aber ich werde auch so schnell wie möglich den Rat informieren müssen." Eowyn musste also weitermachen. Sie schluckte. Wir haben unter anderem Sturn hier, sie nickte zu Brianna hinüber, gefangennehmen können. Brianna kann mehr dazu sagen. So weit ich weiß, ist er schwer, vielleicht tödlich, verletzt. Ansonsten... hoffe ich, alle haben zwar den Flug überlebt, aber alle brauchen Versorgung. Inklusive ihr selbst.
Und das war nun vermutlich erst einmal alles.


Es tut mir Leid, Rornan. Sie blickte dem Quermianer in die Augen. Was auch immer eine Entschuldigung von ihr wert war. Nichts. Sie konnte ja anfangen, sich bei jeder Person, die im zukünftig auftretenden Krieg starb, zu entschuldigen. Sie wäre in zehn Leben noch nicht fertig. Aber damit musste sie klarkommen. Ich hab sie nicht aufhalten können. Ohne Ahna... Ohne Ahna waren sie beinahe unterlegen gewesen. Ich bin bereit, die Konsequenzen zu tragen. Ich weiß, dass der Rat Probleme kriegen wird. Vermutlich der ganze Orden. Rornan war, genau wie Ahna, pragmatisch genug, um nicht den ganzen Orden zu opfern, nur um jemanden zu schützen - die außerdem nicht unschuldig war. Ich bin ohnehin verantwortlich. Sie sah Rornan erneut direkt an, auch, wenn es ihr in ihrer Position Mühe bereitete. Ich habe den Schlag geführt.

Rornan nickte langsam. "Ich werde es so weitertragen. Auch wir können noch nicht absehen, was die Konsequenzen sein werden. Ahna hat leichtfertig gehandelt. Andererseits vielleicht berechtigt, und sie besaß die Fähigkeit des Bruchpunktes. Wir sind noch dabei, ihre Nachrichten auszuwerten. Jemand wird in Kürze noch genauer mit dir sprechen, Eowyn, aber erst einmal musst du behandelt werden." Er wandte sich Brianna mit ihrer martialisch wirkenden Beute auf der Schulter zu. "Ritterin Kae? Euer kurzer Bericht, bitte."

Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, Wächter, Schatten, Heiler, Rornan (NPC), Krina (NPC), u.a. mit Brianna und Janus ( :sleep: )
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, an Bord der Nightmare, mit Heil-NPCs, Gaya? Und Eowyn

Wer einen Orden verdient hatte, war Ian, der es scheinbar mühelos aushielt, dass seine Herzallerliebste nur in Schwarz und weiß denken konnte. Gut, und Eowyn hatte natürlich einen Orden verdient, dafür, dass ihr Selbstwertgefühl niedriger war, als die Temperaturen auf Hoth. Der Rat hatte sie also befördert, damit sie viel wert war. Ach so. Man gab schlechten Schiffen also gute Namen und führte einen potenziellen Käufer, der sich damit auskannte, absolut unübersehbar an der Nase herum. Natürlich.
Riuen seufzte resigniert.

„Weißt du, was dein Problem ist, Eowyn? Du verabscheust dich selbst und glaubst, du bist nichts wert. Und weil das unerträglich ist, tust du so, als würden alle anderen das auch tun.“ War leichter auszuhalten, wenn man der Überzeugung war, das Gegenüber verabscheute einen. Selbst in den Spiegel sehen und die eigene Verabscheuung erkennen? Kam Selbstzerstörung gleich.
Allerdings war es sinnlos, dieses Gespräch mit Eowyn zu führen. Nicht nur, weil nichts ankam, sondern weil sie kurz davor war, einzuschlafen.
So vergingen die Stunden, bis der Chiss selbst einschlief. Erst bei der Landung wachte er auf und wurde kurzerhand auf einen Schwebestuhl befördert und umgehend in die Krankenstation gebracht.

Die grell beleuchtete Station im Orden sah er das erste Mal von innen, aber sie unterschied sich kaum von denen, die er sonst so kannte. Vermutlich war der größte Unterschied der, dass hier einige Angestellte nicht nur Blechbüchsen waren, sondern die Macht nutzen konnten.
Ein 2-1B Droide schwebte heran, vermutlich wurden die Heiler aus Fleisch und Blut für wirklich wichtige Fälle benötigt.


„Patient zeigt multiple Verletzungen“, verkündete der Droide nüchtern, nachdem er einen Scannerarm aktiviert hatte, den er über den Körper des Chiss fuhr. „Angebrochene Rippen, tiefe Splitterwunde im linken Oberschenkel. Blutverlust gering, durch Tamponade aus nicht genau analysierbarem Gegenstand. Stabilisierung erforderlich.“
„Du hättest mich auch fragen können …“, wandte Riuen sich an den Droiden der unbeeindruckt war und seinen Kommentar ignorierte. Er warnte ihn noch, ihm etwas zu spritzen und vom Rest der geschah, bekam der Chiss überhaupt nichts mehr mit.



Coruscant - Jedi-Tempel – Krankenstation - Riuen
 
(Jedi-Meisterin Alvaba Thropp)

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, im abgeriegelten Untersuchungsraum 13 – Rat Murrrarachesch und weitere NPCs vor der Tür – Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)

Sie standen maximal weit auseinander – kein Wunder, war das Ansinnen doch, den Virusblob von allen Seiten unter Beschuss zu nehmen. Für eine Schutzblase waren das denkbar schlechte Voraussetzungen. Zwar konnte Alvaba so große Blasen erzeugen, schließlich waren Machtkräfte ihre Stärke. Es galt jedoch, je größer, desto instabiler. In dieser Hinsicht glichen diese Ballons, die man immer weiter aufblies. Als Duvals Blaster explodierte, wirkte zunächst alles in Ordnung. Die Rangerin Fabienne meldete sich sofort einsatzbereit, Dr. Kaveri hingegen saß an die Laborwand gelehnt auf dem Boden und wirkte benommen. Sie musste mit dem Hinterkopf aufgeschlagen sein. Duval stürzte sofort zu der hochgewachsenen Menschenfrau, sah nach ihr und trug sie zu einem der abgeräumten Labortische. Alvaba wusste, dass sie nach ihrer Kollegin sehen würden musste, doch der Agent kümmerte sich um sie und die Reste des Virus hatten leider Priorität. Fabienne konnte sich nicht alleine um sie kümmern, ein Lichtschwert war vonnöten.

Sie teilten sich die Arbeit. Einige der Fetzen eigneten sich eher für einen gezielten Blasterschuss, so mancher langgezogene Schmierer ließ sich besser mit einem gezielten Lichtschwertstreich beseitigen. Unermüdlich arbeiteten sie sich durch, bis von der ölig-schwarzen Masse nichts mehr übrig war. Fabienne fragte, ob sie fertig waren und Alvaba spürte, ob sie noch etwas von Allegious' Präsenz wahrnehmen konnte. Dies war nicht der Fall. Auch der dunkle Griff um ihren Geist hatte aufgehört.


»Scheint so. Wie geht es Dr. Kaveri?«

Fragte die Jedi-Meisterin und sah sogleich selbst nach der verletzten Ärztin. Eine schnelle Untersuchung mithilfe der Macht deutete auf eine Gehirnerschütterung hin und etwas heilende Machtenergie würde helfen, die Symptome zu lindern.

»Okay. Wir müssen alles im Raum dekontaminieren, um sicher zu gehen.«

Jede von ihnen schnappte sich ein tragbares Dekontaminationsgerät und arbeitete alles ab damit. Anschließend reinigten sie ihre Kleidung und sich selbst. Schließlich hob Alvaba mit ihrer Authorisierung und einem Zahlencode den Alarm auf und bemerkte dabei, dass das Sprechgerät blinkte. Wie sich herausstellte, wartete Rat Murrrar höchstselbst vor der Tür und bat um Aufklärung.

»Rat, wir hatten einen Vorfall mit der Virusprobe, die Ihr uns geliefert habt. Es gibt eine Verletzte, und wir benötigen ein professionelles Dekontaminationsteam, zur Sicherheit. Es scheint, dass die Zerstörung der ursprünglichen Virusprobe der Schlüssel zum Sieg über die C-Virus-Epidemie ist. Der Imperator höchstselbst muss diese mit einem Teil seiner dunklen Essenz ausgestattet haben. Wir glauben, dass die gesamten Kopien des C-Virus wie ein einzelner großer Organismus funktionieren, verbunden durch die Macht, mit der Urprobe als eine Art zentralem Nervensystem. Ich weiß, das klingt schwer zu glauben, aber wartet nur ab, bis Ihr die Aufnahmen der Überwachungsholos zu sehen bekommt,«

Berichtete Alvaba und gab sodann die Tür wieder frei.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Rat Murrrarachesch und weitere NPCs, Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Hangar – Wächterinnen, Schatten, Heilerinnen und Rornan Elliundi (NPCs) – u.a. Janus ( :sleep: ), Eowyn und Brianna

Es gab einen ziemlichen Kontrast zwischen Eowyn, die von Gaya geschoben auf ihrer Repulsorliege lag, wohlbehütet, damit sich ihr Zustand nicht noch verschlimmerte. Brianna wusste nicht, ob sich eine Querschnittslähmung noch verschlechtern konnte. Was Janus anging, der schlaff über ihre Schultern hing, hatte sie sich gar keine Gedanken gemacht. Wenn eine Lichtschwertklinge durch den Bauch ihn nicht umgebracht hatte, dann würde das es auch nicht. Er sollte eigentlich tot sein und sie verstand nicht, wieso er überhaupt noch lebte. Die Silberhaarige hatte ohnehin andere Dinge im Kopf, die sie beschäftigten. Das Virus. Der Imperator. Ahna… Vor allem aber wollte Brianna ihren Arm nicht verlieren. Die Wirkung des Gifts machte ihr Sorgen und sie wollte es so schnell wie möglich untersucht haben. Sicher gab es ein Gegengift oder sowas. Dann erst würde sie den Kopf für irgendetwas anderes frei haben.

Freilich lief es nicht so. Rat Elliundi führte ihr Empfangskomitee an und verlangte – wenig überraschend – Erklärungen von Eowyn. Die Ärmste hatte sicher auch andere Sorgen im Moment, dachte Brianna, während sie dem leisen Dialog lauschte. Alle anderen standen etwas abseits oder waren bereits in Empfang genommen worden, aber ihre Zuhörerinnenschaft wurde wohl toleriert. Kein Wunder, alle wirklich brisanten Vorfälle hatte sie erster Hand miterlebt oder hingen über ihrer Schulter. Markus war heil mit dem dritten Schiff auf Coruscant angekommen, was bedeutete, dass die Heilerinnen im Tempo vermutlich bereits an einem Heilmittel arbeiteten. Punkte zwei und drei waren die Tode von Allegious und Ahna.

Dass Elliundi die Nachricht von Ahnas Tod so äußerlich ungerührt hinnahm, machte Brianna rasend. Ihr war egal, wie es in seinem Inneren aussah, für die Echani war es ein Moment des nackten Entsetzens gewesen. Die Zeit stand still als es passierte und Worte konnten nicht ausdrücken, wie sie sich gefühlt hatte. Nie im Leben hätte sie an Elliundis Stelle ein halbwegs gerades Gesicht halten können, und er, versteinerte Miene, ein kurzes Nicken, das war alles. DAS WAR ALLES?!?


‚Sonstige Tote‘, fragte er, als ob ihm das noch nicht genug wäre. Vermutlich mussten sie sagen ‚leider‘. Brianna hatte gehofft, dass die Guldurs, die Verräterinnen Zoey und ganz besonders Ribanna es nicht lebend hinaus geschafft hätten, aber vermutlich hatte Eowyn recht. Kira war zu gerissen, um einfach so mir nicht dir nichts in einer Explosion umzukommen, und wenn sie den halben Mond in Fetzen riss. Zumindest klang der Quermianer so, als drängte es ihn, die Informationen so schnell wie möglich weiterzugeben – und sie somit einfach in Ruhe zu lassen.

Aber Eowyn wäre nicht Eowyn gewesen, würde sie nicht die gesamte Schuld für das Desaster bei ihr abzuladen. Als ob jetzt alles gut wäre, hätten sie Allegious versehentlich nicht getötet oder wären beim Versuch drauf gegangen. Der ganze Entschluss, die Festung des Imperators auf Kast anzugreifen, war bereits so ziemlich eine Kriegserklärung der Schatten an das gesamte Imperium gewesen, dass sie dabei mehr Schaden verursacht hatten als selbst die Naivste zu hoffen hätte wagen können, war in Briannas Augen eher der Lichtblick in der ganzen Affäre.

Elliundi versuchte sich an einer diplomatischen ersten Einschätzung und dass er nun erstmalig die Möglichkeit in den Raum warf, Ahna könnte vielleicht berechtigt gehandelt haben, dämpfte Briannas Verlangen, seinen überlangen Hals zu verknoten, ein wenig. Das war auch gut so, denn er verlangte nun den Bericht der Jedi-Ritterin. Hoffentlich fragte er nicht auf noch der Reihe nach Marrev, Oyim, JK und Elise aus, bevor sie endlich weiter konnten, dachte sie, unterdrückte weitere derartige Gedanken und atmete kurz durch, bevor sie sprach:


„Ich weiß nicht, ob Ahna wirklich einen Bruchpunkt gesehen hat. Ich war diejenige mit der Vision, dass der Imperator an einem verbesserten Coruscant-Virus arbeitet. Auf dieser Basis hat sie entschieden und Allegious hat uns die Existenz dieses Virus bestätigt und damit auch die Richtigkeit der Entscheidung. Allerdings müsst Ihr hierbei Eowyn und mich beim Wort nehmen, da alle anderen Augenzeuginnen der Begebenheit tot sind…“

Weiter kam sie nicht, bevor Elliundi sie unterbrach, rüde, wie sie fand.

„Ihr werdet später ausführlich Gelegenheit haben, Eure Ansichten kundzutun, Ritterin Kae, bitte nur den Bericht, in aller Kürze.“

Brianna seufzte hörbar, obwohl sie wusste, dass dies nicht der klügste Dejarikzug in der Gegenwart eines Rates war. Andererseits könnte ihr Standing bei Elliundi ohnehin kaum schlechter sein, vermutete sie.

„Mit dem Imperator tot und seinem Labor zerstört, sollten wir dem Imperium auf absehbare Zeit die Fähigkeit genommen haben, eine mit dem Coruscant-Virus vergleichbare Biowaffe zu erschaffen,“

Verlautbarte die Echani. Gab es sonst überhaupt noch etwas, was der werte Herr Quermianer als relevant einstufen würde? Naja, außer dem Sith-Lord, der über ihre Schulter hing zumindest.

„Wir haben den Sith-Lord Graf Sturn sowie zwei Schülerinnen gefangen genommen, die sich noch auf dem Schiff befinden.“

Brianna deutete über ihre Schulter nach hinten auf die
‚Giftpfeil‘.

„Der Lord könnte es von großem Nutzen sein wenn es darum geht, Kestrel und die übrigen Jedi-Gefangenen zu befreien. Ist der Rat darüber eigentlich im Bilde?“

Fragte sie den Quermianer.

„Wir wissen über den Vorfall auf Lianna Bescheid sowie von einer internen Rundmeldung im Sith-Orden über die sogenannten ‚Spiele‘ auf Ziost. Was mit den Gefangenen passiert, muss der Rat entscheiden, wir sind allerdings an die Gesetze der Republik gebunden,“

Dämpfte er die Hoffnungen der Echani. ‚Die Gesetze der Republik, haha,‘ dachte Brianna. ‘Fehlt nur noch, dass sie ihn mangels Beweisen laufen lassen, den Bürger von Taris, mithin der Republik. Oh nein, so spielen wir dieses Spiel nicht, nicht mit mir.‘

Sie wusste es freilich besser, als laut darauf zu antworten.

„Das wäre alles, Rat Elliundi. Mit Eurer Erlaubnis würde ich Eowyn und den Gefangenen gerne auf die Krankenstation bringen. Ich kann nur vermuten, was ihn überhaupt noch am Leben hält – es wäre eine Schande, wenn er uns jetzt doch noch sterben würde.“

Natürlich wollte Brianna dort auch ihren vergifteten Arm untersuchen lassen – vor allem aber wollte sie weg, weg von diesem Jedi-Rat.

Coruscant – Jedi-Tempel, Hangar – Wächterinnen, Schatten, Heilerinnen und Rornan Elliundi (NPCs) – u.a. Janus ( :sleep: ), Eowyn und Brianna
 
Admiral Gar Stazi

Coruscant / Flottenstützpunkt / Büro / Admiral Gar Stazi

Die schwere Tür glitt mit einem gedämpften Zischen hinter Gar Stazi ins Schloss, und für einen kurzen Augenblick genoss er die Stille. Die Welt um ihn herum – hektisch, fordernd, endlos – war für diesen Moment weit weg. Doch die Ruhe in seinem Büro war trügerisch. Der Druck der Entscheidungen, die er getroffen hatte, lastete schwer auf seinen Schultern.

Der Duro trat an das Panoramafenster, das den Blick auf die unermüdlich pulsierende Skyline Coruscants freigab. Lichtpunkte von Tausenden von Raumschiffen zogen durch die Hyperverkehrsstraßen, die den Himmel durchzogen wie Adern in einem lebenden Organismus. Die Sonne spiegelte sich auf den metallischen Fassaden, doch ihre Wärme erreichte ihn nicht.

Er stützte sich schwer auf den Rahmen des Fensters, seine roten Augen wanderten ziellos über die Szenerie. Vor wenigen Minuten hatte er die verschlüsselte Direktive abgesendet, eine Entscheidung, die nicht nur Taktik, sondern auch Politik und Risiko in sich barg. Sofort Abstand zu allen imperialen Einheiten einnehmen. Alle Operationen einstellen. Es waren klare, knappe Worte gewesen, wie sie ein Soldat wählt, der sich der Schärfe seiner Befehle bewusst ist. Doch Stazi wusste: Jede Klarheit im Befehl war erkauft mit der Unklarheit darüber, was als Nächstes kommen würde. Er hatte handeln müssen. Dem Duro war zwar unklar, wie die Information über den Imperator ihren Weg aus dem Kanzleramt auf seinen Schreibtisch gefunden hatte, aber sie war echt, davon war er überzeugt. Die Quelle war absolut vertrauenswürdig und hatte sich noch nie geirrt. Nur, dass niemand nach diesen Informationen handeln wollte, hatte ihn erschüttert. Er hatte es über die offiziellen Kanäle versucht und war gescheitert, weswegen er die Initiative ergriffen hatte. Es standen Leben auf dem Spiel die wichtiger waren als Politik, Ämter und Ränge. Wenn er durch seine Entscheidung seinen Posten verlieren würde, dann sei es drum. Es war das Richtige. Zumindest hoffte der Duro das.

Er drehte sich langsam um, seine Schritte führten ihn zu dem massiven Schreibtisch, der von Berichten, Sternenkarten und Taktik-Displays übersät war. Die Worte seiner eigenen Nachricht schwebten immer noch auf dem aktiven Holo-Display vor ihm. Er setzte sich, lehnte sich zurück und betrachtete das Bild.

Die Verantwortung lastete wie ein Gewicht auf seiner Brust. Was, wenn er falschlag? Die Imperiale Fraktion im Koornacht-Sternhaufen war spätestens jetzt unberechenbar. Es war unmöglich vorherzusagen, wie das Imperium auf den Tod von Allegious reagieren würde. Wer hatte dort nun überhaupt das Sagen?

Sein Blick wanderte zu einem kleinen Modell eines Mon-Calamari-Kreuzers, das auf einem Regal gegenüber stand. Es war ein Geschenk eines Kameraden, der in einer früheren Schlacht gefallen war. Es erinnerte ihn daran, warum er kämpfte – für die Republik, für die Freiheit, für jene, die keine Stimme hatten. Doch heute Nacht, allein in diesem Raum, fühlte sich der Kampf endlos an, die Opfer zahlreich und der Gewinn unsicher.

Er griff nach einer Tasse, die auf seinem Schreibtisch stand, und nippte mechanisch daran. Der Kaffee war längst kalt, und doch trank er ihn. Der bittere Geschmack schien ihm angemessen, ein Spiegel seiner eigenen Stimmung. Er war erschöpft, doch Schlaf war keine Option. Nicht heute Nacht. Vielleicht nicht morgen. Seine Arbeit forderte, was immer er zu geben hatte – und manchmal mehr.

Die Komm-Einheit auf seinem Schreibtisch blinkte. Wahrscheinlich einer seiner Stabsoffiziere, der weitere Informationen zu der Situation einholte, die er selbst noch nicht vollständig verstand. Ein Teil von ihm wollte nicht antworten, wollte für einen Moment einfach nur Gar Stazi sein – ein Mann, der müde war von den vielen Schlachten, seien sie politischer oder militärischer Natur. Doch das war ein Luxus, den er sich nicht leisten konnte.

Er nahm die Nachricht entgegen und sprach, seine Stimme ruhig, bestimmt, ein wenig rau vor Erschöpfung.


„Stazi hier. Was ist los?“

"Sir, das Oberkommando will Sie sprechen. Sofort."

Stazi seufzte. Da war sie schon. Die nächste Schlacht.

Coruscant / Flottenstützpunkt / Büro / Admiral Gar Stazi
 
Coruscant - Jedi-Tempel – Krankenstation – Riuen und Ian



Desinfektionsmittel. Sterile Luft. Das war der erste Geruch, den Ian wahrnahm, als er versuchte, die Augen zu öffnen. Doch seine Lider waren so schwer, dass der erste Versuch missglückte. Auch der zweite scheiterte. Ein monotones Geräusch. Ein Piepen? Summen? Vielleicht ein Klopfen? Der dritte Versuch, die Augen zu öffnen. Ein weiterer Misserfolg. Kopfschmerzen. Nebel – als wäre sein Kopf von Watte umhüllt. Ian schien es unmöglich, einen Gedanken zu fassen. Hätte er sich von außen beobachten können, hätte er einen Mann gesehen, der versuchte, aus einem tiefen Schlaf zu erwachen und sich zurück in die Luzidität zu kämpfen. Dieser Geruch… Es war ein Ort, an den er sich erinnerte. Hatte er diesen Geruch nicht schon einmal wahrgenommen? Der Ort war so sauber gewesen, steril und voller Gegenstände, ordentlich aufgereiht. Die Arbeitsplätze waren leer gewesen, und der Ort war kalt – nicht aufgrund seiner Temperatur, die war vermutlich vollkommen in Ordnung gewesen. Etwas anderes hatte ihn so eisig gemacht. Das, was dort aufbewahrt wurde. Das, was Ian gesehen hatte. Tiere in einem Käfig, die ihn angstvoll angestarrt hatten. Das
Wissen darüber, was an diesem Ort entstanden war. Bastion.

Schlagartig riss der Dunkelhaarige die Augen auf – diesmal brauchte es keinen Anlauf, keinen Versuch. Was blieb, war die Schwierigkeit, Orientierung zu finden. Was sich in seinem Kopf abspielte, war eine wirre Abfolge von Gedanken, die keinen Sinn ergaben. Er lag da, der Raum war ihm fremd, und überall standen Geräte, die er nicht kannte, begleitet von Geräuschen, die er nicht zuordnen konnte. Doch all das rückte in den Hintergrund, als er seinen ersten Gedanken fassen konnte.
Eowyn. Bastion. Virus. Und als er versuchte, ihren Namen zu rufen, bemerkte Ian, dass er nicht sprechen konnte, denn irgendetwas steckte in seinem Hals. Panik überkam ihn, und er begann, sich zu bewegen, um loszuwerden, was auch immer da in seinem Hals steckte.

Eine blaue Hand legte sich auf seine Hände, die versuchten, das Hindernis zu entfernen.

„Ian, Eowyn ist in Sicherheit. Du bist in Sicherheit. Wir haben es geschafft.“
Da tauchte das müde, aber grinsende Gesicht von Riuen auf. Eine Sekunde später trat ein Droide neben ihn. „
Der zieht dir gleich deine Atemhilfe, ist aber nicht so gesprächig“, warnte Riuen, als Ian glaubte, sich übergeben zu müssen – dann war sein Hals frei.
Der Dunkelhaarige wollte etwas sagen, aber es drang nur ein kratziges Husten aus seiner Kehle, als der Chiss erneut das Wort ergriff und erklärte, dass Eowyn behandelt worden, aber über dem Damm war. Ian schloss kurz die Augen, während Riuen unbeirrt weitererzählte. Von der Tatsache, dass sie es geschafft hatten und nun Helden waren. Dass es Gefangene gab, dass sie das Virus hatten, dass alles gut gegangen war. Schließlich war es auch der Chiss, der seinen Wortschwall unterbrach.

„Tut mir leid, das war zu viel, stimmts?“
Ian nickte, bevor er versuchte, ein richtiges Wort zu finden. Sein Kopf fühlte sich seltsam schwer an, als hätte er zu lange geschlafen oder als wäre er noch immer in einem somnambulen Zustand. Sie hatten es geschafft. Eowyn lebte. Und sie hatten das Virus. Da schlich sich doch ein Lächeln auf seine Züge.
Haben es alle geschafft?“ fragte er kratzig, unterbrochen von mehreren Räuspern. Er musste unbedingt etwas trinken…

Riuen schüttelte den Kopf, erklärte, dass Ahna gestorben war, aber es keine weiteren Verluste gegeben hatte.
„Allegious?“
Riuens Augen verrieten die Antwort noch vor seinen Worten. Die Freude über den Tod des Imperators war so deutlich im gesamten Gesicht seines Freundes zu lesen, dass es nicht nötig gewesen wäre, etwas zu sagen. Allegious war tot. Ian wusste nicht, was er hätte empfinden sollen. Nach allem was Allegious getan hatte. Nach der Herstellung des Virus. Seinem Streben, alles und jeden zu töten, der es in seinen Augen nicht wert war zu leben. War es nicht das naheliegendste
Freude zu empfinden. Doch durfte er das?
„Hör auf“, sah Riuen ihn streng an, als hätte Ians Gedanken gelesen. „Komm mir bloß nicht mit Das-darf-ich-nicht-fühlen. Wir fühlen das ALLE. Das weiß ich, und wer es nicht fühlt, belügt entweder andere oder sich selbst.“
Ian war nicht sicher, ob er dem zustimmen konnte. Erleichterung zu spüren oder Freude zu empfinden, machte einen Unterschied. Doch was genau fühlte er? Kopfschmerzen. Und wenn er nur versuchte, genauer nachzudenken, wurde der Schmerz schlimmer. Dann war da noch der Rest seines Körpers.
„Wie lange habe ich geschlafen?“


Coruscant - Jedi-Tempel – Krankenstation – Riuen und Ian
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, Wächter, Schatten, Heiler, Rornan (NPC), Krina (NPC), u.a. mit Brianna und Janus ( :sleep: )

Das verhältnismäßig viele Reden hatte Eowyn angestrengt, schließlich hatte sie versucht, Rornan dabei auch noch anzusehen. Ein wirklich schwieriges Unterfangen in ihrer Lage. Sie war erleichtert, dass sie erst einmal nicht mehr im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit stand und Brianna nun diese Ehre zuteil wurde. Eowyn schloss die Augen (eher das eine, denn das linke hatte noch immer kaum Sicht) und hörte der Ritterin zu, froh, einfach mal nichts tun zu müssen. Sie hatte keine Missionsverantwortung mehr, das Virus war auf Coruscant, sie hatte ihren ersten Bericht abgegeben, sie hatte keine Todesangst und alles, was sie jetzt tun musste, zum ersten Mal seit Wochen, war... nichts. Und sie war so erschöpft, dass sie es nicht einmal beängstigend finden konnte.
Sie verfolgte den leichten, kaum wahrnehmbaren Schlagabtausch zwischen den beiden Jedi und lächelte innerlich. Brianna hatte viel gelernt... Sie hatte den Weg der Echani ja nun nicht wirklich verfolgt, aber wenn sie an Denon zurückdachte und an den Eklat bei der Beförderung ihrer Schülerin, von dem sie in den Protokollen gelesen hatte, dann war das doch schon ein starker Fortschritt. Aber Eowyn dachte ja schon wieder...

Brianna erwähnte Kestrel - sie war noch am Leben? Das... das war gut, eine gute Nachricht. Auch wenn Eowyn nicht wusste, wie lange dieser Zustand noch andauern würde. Genauso wenig wusste sie, was Rornan mit den "Gesetzen der Republik" meinte - inwiefern konnte es gegen irgendwelche Gesetze verstoßen, wenn man nach Personen suchte, die wider ihres Willens irgendwo festgehalten wurden?! Aber vielleicht war sie einfach nur zu müde, oder verstand zu wenig. Sie würde später nachfragen müssen, aber jetzt hatte das alles leider keine Priorität. Ohnehin konnte
sie nichts ausrichten, egal wie. Sie konnte ja nicht einmal reden, ohne erschöpft zu sein.

Rornan hatte wohl genug gehört und vermutlich noch eine ganze Menge zu tun, zum Beispiel die Virusprobe sicherstellen, so dass er Briannas einforderndes Ende des Gespräches unterstützte.
"In Ordnung. Ich werde mich umgehend um Sicherheitsmaßnahmen für ihn kümmern. Der Rat wird später noch wegen genauerer Berichte auf Euch beide zukommen. Bis dahin." Eowyn öffnete die Augen und konnte gerade noch ein leichtes Nicken von Rornan wahrnehmen, bevor dieser aus ihrem Blickfeld entschwand.
Brianna ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und schob Eowyn Richtung Ausgang. Eowyn schloss wieder ihre Augen - so vermied sie jeglichen Blickkontakt, der sonst geschehen konnte. Sie konnte diesem demütigenden Auftritt hier nicht auch noch ins Auge sehen.
Danke, murmelte sie nur leise. Immerhin hieß die Tatsache, dass Brianna ihre Verlegung übernommen hatte, dass sie jetzt wirklich für ein paar Minuten loslassen konnte. Eigentlich sollte sie die Echani nach Kestrel fragen - aber Eowyn wusste nicht, wie lange sie sich noch konzentrieren konnte. Und warum war sie eigentlich scheinbar die einzige, die die Krankenstation nicht auf den eigenen zwei Beinen aufsuchen konnte?
Den restlichen Weg bemühte Eowyn sich, einfach
nichts zu denken und ihren Geist abzuschalten, was ihr, wie erwartet, natürlich nicht gelang. Kaum aber betraten sie die Station, kamen Leute auf sie zu, übernahmen von Brianna die Liege und separierten die beiden Jedi, die so viel zusammen durchgestanden hatten. Eowyn verlor die Ritterin aus den Augen und konnte den Gesprächen der Personen um sie herum kaum folgen. Es war ähnlich wie auf der Nightmare... Sie wurde Dinge gefragt, man analysierte, diagnostizierte, untersuchte... Kurz überlegte Eowyn, ob sie erneut nachfragen sollte, ob jemand etwas von ihm wusste, aber ihre Courage hatte sie verlassen. So lange sie nicht nachfragte, so lange sie die Wahrheit nicht erfuhr, so lange war da ein klitzekleines bisschen in ihr, das noch glauben und hoffen konnte, auf irgendeine Zukunft - und die Wahrheit würde sie jetzt nicht ertragen. So also schwieg sie, und irgendwann wurde es etwas ruhiger um sie. Nur noch ein Heiler stand da neben ihr, erklärte ihr irgendetwas, das sie nur noch vage verstand, bis auf den letzten Satz. "Ich werde Euch jetzt in die Trance versetzen, in Ordnung?" Eine Heiltrance klang aktuell wirklich nicht schlecht, wie eine Erlösung aus allem und so nickte Eowyn nur schwach und ließ sich von diesem Jedi in den Abgrund führen...

***

Eowyns Augenlider flatterten leicht, als sie aus der vollkommenen Abwesenheit langsam wieder in die Realität eintauchte. Es war hell da, wo sie war, und es dauerte ein paar Momente, bis sie etwas erkannte. Erst Schatten, Schemen - dann eine Gestalt neben ihrem Bett. Dunkel erinnerte sie sich, dass es der Heiler war, der sie in Trance versetzt hatte. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wie sein Name war, wusste nicht einmal, ob er ihn ihr genannt hatte. Er saß, bemerkte sie, und schien versunken in die Macht. Eowyn nutzte die Zeit, um in sich hineinzufühlen und sich umzusehen. Sie lag in einem Einzelzimmer - vermutlich nicht überraschend. Um sie herum standen zig Geräte, die sie nicht zuordnen konnte, und in ihrem Arm steckte wieder einmal ein Zugang. Ansonsten - tat ihr Körper weniger weh als vor der Trance. Das war doch schon einmal etwas. Ihre Beine aber spürte sie noch immer nicht. Aber was hatte sie erwartet? Utopisch zu glauben, man würde sie problemlos wieder auf die Beine bekommen. Sie wusste, dass es theoretisch möglich war, manchmal, je nach Schwere der Verletzung und Können des Heilpersonals, aber eben definitiv nicht immer und... vermutlich nicht so schnell. Zumindest schätzte sie letzteres. Eine wirkliche Ahnung hatte Eowyn von all diesen Dingen nicht.

Der Mann neben ihr setzte sich auf und richtete seinen Blick auf sie. Ein leichtes Lächeln erschien um seine Mundwinkel. Und dann begann er zu reden - von all den Dingen, um die sich die Heiler gekümmert hatten, durch Bactabehandlungen, eine Operation, die Trance, die Macht... Sie hörte zu, versuchte zu verstehen und aufzunehmen, was da alles passiert war, aber es fiel ihr unglaublich schwer. Das alles wirkte so surreal, wie durch Watte. Was war hier nur los? Als wäre sie plötzlich in einer anderen Welt - und dabei war das hier
ihre Welt, sollte ihr Zuhause sein, doch so fühlte es sich nicht an. Eher... als wäre sie plötzlich in einem Traum gelandet. Und wenn sie aufwachte, würde sie wieder auf Kast sein, oder auf Bastion, oder auf der Nightmare irgendwo im All, nach Hilfe schreiend.
Während der Heiler sprach (noch immer kein Name in ihrem Geist), hob Eowyn ihre rechte Hand und blickte auf die Schiene, eine hübschere, funktionellere als auf Bastion, drehte sie leicht hin und her. Sollte so ein Bruch nicht leicht zu heilen sein von den Jedi? Erst Recht in Kombination mit Bacta? Damals, vor so langer Zeit, hatte jemand ihr Handgelenk innerhalb von Minuten geheilt... Der Heiler unterbrach seine Rede, ging nun direkt auf das Handgelenk ein. Ermüdungsbruchgefahr. Aha. Mikrorisse überall. Dringend schonen. Natürlich... wie auch nicht. Sie konnte nicht einmal
laufen. Wie sollte sie sich da nicht schonen?
Der Mann neben ihr fuhr fort. Ihr Bauch, ihre Beine, ihr Kopf, ihre Arme, ihr Skelett, ihre Nerven, ihr Auge, ihre Haut, ihr Hals, ihre Rippen, ihr Rücken, ... Eowyn wusste nicht, ob da irgendetwas war, das
nicht behandelt worden war. Ihr rechtes Auge vielleicht... aber genau hörte sie schon wieder nicht zu. Es war ja irgendwie auch nicht wichtig. Sie schnappte auf, dass es über einen Tag her war, seit sie gelandet waren, aber das war es dann auch schon. Irgendwann erhob sich der Heiler, verabschiedete sich, und Eowyn war alleine mit den piependen Geräten um sie herum. Da war nicht einmal ein Fenster in diesem Raum, durch das sie hinaussehen konnte, kein Kom in Reichweite, sie war allein mit sich selbst.

Sie starrte an die Decke und tat, worum sie gebeten worden war - sich schonen.


Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, alleine
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Hangar – Wächterinnen, Schatten, Heilerinnen und Rornan Elliundi (NPCs) – u.a. Janus ( :sleep: ), Eowyn und Brianna

Sie hatten Glück – Elliundis Informationsbedarf war für's erste gestillt und er entließ sie aus dem, was sich in Briannas Ohren eher wie eine disziplinarische Anhörung (nicht ihre erste) als wie ein Willkommensgruß angefühlt hatte. Das ließ ja nichts gutes für die nächste Zeit erwarten – als würde der Erfolg ihrer Mission völlig vom Kollateralschaden überschattet. Wenn die übrigen Jedi, mit denen sie auf dem Flug gesprochen hatte, recht hatten, war es ein großer, explosiver Kollateralschaden, aber es war ja nicht so, als ob sie andere andere Wahl gehabt hätten. Vermutlich würde es das klügste sein, nach Bastion aufzubrechen, bevor Elliundi oder sonstwer sich eine neuerliche Strafmission für sie ausdenken konnte, dachte Brianna, als sie sich verabschiedete.

„Ich danke euch,“

Meinte sie, verabschiedete sich und beeilte sich zu verschwinden. Sollte sich doch Elliundi um den Beifang an Sith-Schülern kümmern, der noch an Bord eingesperrt war, sie würde keine Minute länger hier verbringen. Auf dem schnellsten Wege ging es nun auf die Krankenstation, Eowyn und Janus waren beide schwer verletzt und die Gefahr, die von ihrer eigenen Vergiftung ausging, konnte Brianna nicht einschätzen. Kaum auf der Station angekommen, verabschiedete sie sich von Eowyn:

„Ich sorge dafür, dass du die bestmögliche Behandlung bekommst.“

Sodann begab die Echani sich auf die Suche nach der Teamleitung, die Moooch, der Togorianer innehatte. Wie die meisten auf diesem Posten bekleidete er inzwischen den Meisterrang, dennoch war Brianna schmerzfrei darin, ihm Anweisungen zu erteilen. Der hohe Rang ihrer Patienten half sicherlich, außerdem hatte die Silberhaarige bereits vor dem Pelzknäuel Leitungsfunktionen bei den Heilerinnen innegehabt und das wusste er auch.

„Habt mir Rätin El'mireth besonders gut im Auge. Sie hat mehr durchgemacht als jede andere auf unserer Mission und der Orden braucht sie, angesichts dessen, was auf uns zu kommt, dringend vollständig wiederhergestellt und einsatzbereit,“

Erklärte sie dem Togorianer. Sie konnte ihm ja nicht sagen, dass Eowyn die durch Ahnas Tod vakante Führungsrolle der Schatten übernehmen musste. Derlei Dinge waren streng geheim – nur dass sie seit Bastion auf der Innenseite, selbst die Geheimnisträgerin war. Davor war sie genauso ahnungslos gewesen wie Moooch nun.

„Behaltet außedem Lord Sturn im Auge. Rat Elliundi veranlasst, dass er seiner Gefährlichkeit entsprechend bewacht wird. Überwacht seinen Zustand, falls sie ihm Machtunterdrückungshandschellen anlegen. Ich habe so ein Gefühl, als ob er ohne unbewusste Nutzung der dunklen Seite ganz schnell nicht mehr unter uns weilen würde. Wer hat die Leitung der Nachtschicht inne?“

„Das wäre Usara, Brianna.“

„Haltet sie bitte auf dem Laufenden, womit sie es zu tun bekommt. Zu guter Letzt benötige ich eine Diagnose von der Toxikologie,“


Meinte sie und krempelte ihren Unterarm hoch, der alarmierender denn je aussah und auch Moooch erschrecken ließ.

„Das Gift war auf einer Klinge aufgebracht, möglicherweise Sith-Ursprung. Das alles hat mit einem kleinen Schnitt hier angefangen.“

Alles ging seiner Wege. Droiden entnahmen Proben von Briannas Unterarm, trugen einen Bactaverband auf und ein Jedi, den sie noch nie zuvor gesehen hatte, wirkte Machtheilung drauf. Er war ein Mensch, rothaarig, mit einem markanten Akzent, der irgendwie vertraut klang, aber ohne dass die Silberhaarige ihn zuordnen konnte. Als das erledigt war, kümmerte er sich um die weniger pressanten Brandwunden von Allegious' und Kiras Machtblitzattacken, die sich zum Großteil an den Unterschenkeln befanden. Der Mann bat sie, die Hose abzulegen, was Brianna in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich als Leichtverletzte auf der Großraumstation befand, nicht sonderlich gefiel. Sie versuchte es damit, die Hosenbeine hochzukrempeln, was sich aber wegen ihrer kräftigen Waden als Ding der Unmöglicheit herausstellte. Schnell gab sie das Vorhaben auf und wartete darauf, dass der gute Mann sein Arbeit verrichtete.

„Bitte, Meisterin Kae, ich kann die Brandwunden nicht bearbeiten wenn ich sie nicht auch sehe.“

Brianna seufzte und sah sich im Raum um. Die meisten Patientinnen schienen zu schlafen, Jedi schossen auf und ab im ihr wohlvertrauten Heilerinnenstress. Niemand sonst beachtete sie groß. Na schön. Ihr schmeichelte auch ein wenig, dass der junge Mensch sie offenbar für eine Jedi-Meisterin hielt. Scheinbar hatte er die Unterredung mit Moooch mitgehört.

„Wie ist dein Name? Du bist neu hier, richtig?“

„Raylum Grea, frisch befördert, ja. Ich habe bei Ritterin Duad'sguad gelernt.“


Wie die Zeit doch verging, dachte Brianna. Bei ihrer Abreise hatte Brena noch nicht einmal einen Padawan gehabt, jetzt war dieser selbst schon Ritter.

„Dann bin ich ja in guten Händen. Brena ist eine kompetente Heilerin und gute Freundin. Richte ihr meine Grüße aus, wenn du sie siehst,“

Sagte die Silberhaarige, als sie anfing, ihre Beine freizumachen.

Die nicht maßgeschneiderte Standard-Jedihose mit nur einer Hand abzulegen war eine Herausforderung, dafür hatte sie einfach zu muskulöse Beine. Brianna fragte sich im Nachhinein, wie sie sie überhaupt anbekommen hatte. Raylum sah das Malheur, wollte ihr helfen, wurde aber angefaucht, bevor er sie überhaupt berührte.


„Nichts anstarren! Nichts anfassen!“

Erschrocken fuhr der junge Mann zurück. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten, bis die Echani sich selbst aus der wurstpellenengen Hose geschält hatte. Als Brianna endlich fertig war und aufsah, ertappte sie ihn auf auf frischer Tat, wie er ihre gewaltigen, kraftstrotzenden Oberschenkel anstarrte anstatt ihre Schienbeine, die vor lauter Brandwunden aussahen wie das Bauchfell einer Lothkatze.

„Ich wusste es!“

Rief sie aus, zog augenblicklich das Bettlaken über die nackte Haut und lief auch prompt puterrot an – der junge Heiler im Gegenzug auch. Sowas konnte sie nicht tolerieren. Der Vorfall ließ die Behandlung zu einer längeren Prozedur werden, bei der die blasse Echani zu keinem Zeitpunkt mehr von sich zu sehen freigab als unbedingt nötig war und der inzwischen hypernervöse junge Rothaarige jeden Schritt so vorsichtig durchführte als müsste er eine Baradiumladung entschärfen. Irgendwann waren sie dann doch einmal fertig, Brianna wurde Bettruhe verordnet und bis die Ergebnisse aus der Toxikologie kämen, würden sie weiter zu tun haben.

Das Problem war nur, dass die stets aktive Jedi-Ritterin es so gar nicht gewohnt war, still zu liegen und nichts zu tun haben. Nach gefühlten Stunden – tatsächlich war nur eine halbe vergangen – hielt sie es nicht mehr aus und machte sich aus dem Staub. Da beim wieder anziehen eine Hosennaht riss, wurde es Briannas erste Priorität, ihre persönliche Habe zurückzubekommen, die während ihrer langen Abwesenheit eingelagert worden war. Es erschien ihr nur passend und konsequent, ihre weiße Heilerinnenrobe anzulegen und was sie auch endlich wieder hatte, war ihr privates iKom. Doch bevor sie anfing, die unzähligen Nachrichten zu sichten, ging sie zunächst in eine der Tempelcantinas. Es war eine ganze Weile her, dass sie zuletzt eine richtige, normale Mahlzeit zu sich genommen hatte, ohne Zeitdruck, ohne Nervenanspannung durch die sich zuspitzende Virusmission. Satt und zufrieden machte sie sich an's Lesen, ihre wichtigsten Kontakte zuerst. Alsbald stieß sie auf die erste Nachricht von Kestrel.

Bereits bei den ersten Worten war spürbar, wie aufgewühlt und besorgt ihre Freundin beim Aufzeichnen gewesen war. Die Hoffnungslosigkeit in ihrem Gesicht auf Kiras Holoaufzeichnung kam ihr in den Sinn und sie realisierte, dass der Rat es nicht für nötig befunden hatte, Kestrel zu signalisieren, dass mit ihrer früheren Padawan alles in Ordnung war. Dass ihre Mentorin auf Bastion verrottete und ihren letzten Tagen entgegensah, im Glauben, dass ihre alte Schülerin der dunklen Seite verfallen war.

Als Brianna das realisierte, fiel ihr bei all dem Schock das Saftglas aus der Hand. Heiße Tränen begannen, über ihre Wangen zu laufen und sie sprang augenblicklich auf und stürmte unter den Augen aller anderen Anwesenden aus der Cantina. Die Echani stürmte durch die Gänge, rannte mehrere andere Jedi dabei fast über den Haufen und hielt erst an, als sie ein leeres Zimmer fand. Sie schloss die Tür hinter sich, ließ sich auf's Bett fallen, vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen und weinte bitterlich.

Wie lange sie dort lag, konnte sie ihm Nachhinein nicht sagen, doch irgendwann öffnete sich die Tür und eine eher kleinwüchsige Ishi Tib kam hinein, in einer frischen Jedirobe und einer kleinen Reisetasche über den Schultern. Brianna sah auf und funkelte die Eindringling nur böse an.


„Raus!“

Donnerte sie.

„Ist das hier nicht Zimmer, ähm, Leth Esk 5-25?“

Fragte das Alienwesen unschuldig, bis es den Ausdruck in Briannas Gesicht verstand. Anschließend bewegte es sich vorsichtig rückwärts durch die Tür nach draußen, ähnlich einen Dschungelforscherin, die gerade auf eine schlafende Nexumama samt Nachwachs gestoßen war. Sobald sie draußen war, rannte die Ishi Tib davon, die Zimmertüre ließ sie aber offen. In Ermangelung eines anderen Wurfgeschosses schleuderte die Silberhaarige ihr iKom auf den Schließknopf, damit sie ihre Ruhe wieder hatte, und bereute den Impuls nahezu augenblicklich.

Da sie nun eh aus ihrer traurigen Lethargie herausgerissen war, begann sich ihr Gedankenkarussell zu drehen. Sie hatte ja noch nicht einmal die ganze Nachricht angehört und da waren sicher noch mehr. Eigentlich wollte sie es gar nicht so genau wissen, andererseits befürchtete sie das schlimmste. Nach einer Weile hielt sie es nicht mehr aus, stand auf und sammelte ihr Gerät wieder ein. Das als chronisch empfindlich verschriene Display aus angeblich 100 % stoßfestem Transparistahl nach Militärstandard war natürlich gesplittert, aber im Moment war das Brianna auch egal. Sie hörte sich Kestrels Nachricht nochmal an, diesmal bis zum Ende, und außerdem weitere, ähnliche, die aufgrund der ausbleibenden Antwort gefolgt waren, und dachte nach. Wenn sie ihr doch nur eine Nachricht schicken könnte! Das Kom zu bemühen, konnte sie sich sparen, wusste die Ritterin. Die Kommunikationsmittel waren Kestrel, Sane und Q'Tahem mit Sicherheit abgenommen worden. Die Macht!

Brianna setzte sich im Lotossitz auf das Bett und versuchte sich zu konzentrieren, doch so sehr sie sich bemühte, sie konnte nichts ausmachen. Vielleicht war Kestrel bereits tot, durchfuhr es sie, doch den Gedanken versuchte sie ganz weit weg zu schieben. So schwer wie es ihr fiel, einen klaren Gedanken zu fassen, konnte sie die Jedi-Meisterin womöglich einfach wirklich bloß nicht aufspüren. Vielleicht hatte Kira ja recht und die Dunkle Seite hinderte sie daran, das besondere Band zwischen ihnen beiden zu fühlen. Hoffentlich hatte sie recht.

Doch es gab Dinge, die sie tun konnte. Da draußen gab es Freundinnen und Bekanntschaften, denen sie Bescheid geben konnte, dass sie wohlauf war. Naja, so mehr oder weniger… Etliche davon hatten ebenfalls Nachrichten geschickt und sie machte sich dran, diese zu beantworten.


### Kom-Nachricht von Brianna Kae an @Bailee Troisi, Verschlüsselungsstufe hoch ###

Hallo Bailee,

tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich bin für ein paar Tage im Jedi-Tempel, falls du ebenfalls auf Coruscant weilst, würde es mich freuen, dich zu sehen.

Liebe Grüße,
Brianna

### Kom-Nachricht Ende ###

Nach dem Verschicken mehrerer solcher Nachrichten fühlte Brianna sich etwas besser, weshalb sie einen Trainingsraum aufsuchte, um sich abzureagieren. Dort trieb sie so lange Sport, bis sich ihre Blessuren zunehmend bemerkbar machten. Für das Abendessen ging sie gezielt in eine andere Cantina als zuvor und für die Nachtruhe tat sie, wie ihr eigentlich geheißen, und kehrte auf die Krankenstation zurück. Inzwischen war Schichtwechsel gewesen, so dass sie weder von Moooch noch von Raylum irgendetwas zu sehen bekam und niemand stellte sie zur Rede wegen Missachtens der Anweisungen von Heilerinnen oder ähnlichem.

Die Echani spürte, dass sie trotz dem geringen Sportpensum sehr müde war, so dass ihre Befürchtungen, nicht einschlafen zu können, sich nicht bewahrheiteten. Leider war ihr keine durchgehende Nachtruhe vergönnt. Mitten in der Nacht wurde sie aus dem Schlaf gerissen. Desorientiert sah sie in Ruams Gesicht, der sich über sie beugte, und hatte keine Ahnung, wo sie sich befand und wie sie dorthin gekommen war. Aus einem benachbarten Zimmer waren gedämpfte Schreie zu hören.


„Brianna, bitte steh' auf, wir brauchen deine Hilfe!“

Der Mon Calamari sah sie flehend an, während ihr Gehirn sich bemühte, die Puzzleteile zusammenzusetzen.

„Das C-Virus… die Patienten… sie sind plötzlich alle aggressiv geworden und ich weiß nicht, was ich tun soll.“

„Was? Wieso? Wer ist sonst noch in deiner Schicht?“


Es klang, als wäre Ruam ganz allein auf weiter Flur, aber das konnte nicht sein, fiel der Echani ein. Vier Heilerinnen, eine Leitung, das war die Standardbesetzung. Nachts gegebenenfalls weniger, wenn die Not groß war, aber sie wusste ja, dass es eine Leitung gab und das war nicht er.

„Wo ist Usara?“

„Einer der Patienten hat sie gebissen. Sie ist verletzt und möglicherweise infiziert, aber so eine Reaktion hab ich noch nie gesehen.“


Jetzt war die Echani ehrlich beunruhigt. Sie setzte sich auf, fischte nach ihrer Heilerinnenrobe auf dem Beistelltisch und verschwand in der Toilette, um das Patientinnen-Nachthemd aus und sich vernünftig anzuziehen.

„Okay, lass uns gehen,“

Meinte sie und gebot ihm, vorauszugehen, in die Richtung, aus der der Lärm kam.

Coruscant – Jedi-Tempel, Krankenstation – Station 24 Besh – Randale im Nebenzimmer, Ruam (NPC) und Brianna
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, vor dem abgeriegelten Untersuchungsraum 13 – Murrrar und Z5 mit mehreren Wächtern, innen Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)

Der Lärm wurde weniger, und endlich, nach gefühlten Stunden, öffnete sich die Tür und gab den Blick preis auf das wohl chaotischste Laborin Nutzung, das der Tempel je gesehen hatte. Und das wollte etwas heißen.

[Was bei allen Wroshyr-Bäumen ist hier geschehen?!], fragte Murrrar lauter als wohl angemessen war, aber selbst seine Geduld und Ruhe hatte irgendwann ein Ende. Es war Alvaba, die das Wort ergriff und eine völlig absurde Erklärung herunterspulte. Das Virus als großer Organismus? Sie hatten die Virusprobe ja nun mit dem Gedanken gestohlen, dass sie mehr preisgeben würde als die Mutationen, die ihnen vorlagen, aber... DAS?! Er verspürte das dringende Verlangen, sich zu setzen, aber angesichts des Chaos war das eher suboptimal.

[Ich glaube Euch ja], gab er fassungslos von sich und gab sich größte Mühe, alles zu verdauen. Die Folgen...

[Ein Dekonteam, sofort!], wandte er sich an die diensthabende Meisterin, die sich umgehend in Bewegung setzte. [Ihr, bitte bringt Ritterin Kaveri zur Krankenstation], ging die Anweisung an einen weiteren Wächter, nachdem Murrrar die verletzte Person identifiziert hatte. Dann ging seine nächste Frage wieder an die Heilerin.

[Ihr habt das Virus also... zerstört?]

Murrrar hatte ein unangenehmes Gefühl bei diesem Gedanken, die so kostbare Probe einfach nicht mehr existent zu wissen. Doch falls das wirklich der Schlüssel war... er musste sich dieses Holo ansehen, so bald wie möglich. Und man musste dafür Sorge tragen, dass die zweite Probe ebenfalls so schnell wie möglich zerstört wurde.

[Wie habt Ihr alles herausgefunden und was ist hier vorgefallen, dass das Labor so aussieht?]

Er machte eine Armbewegung in den Raum hinein und wandte sich dabei bewusst an beide noch anwesenden Personen. Wobei ihm gerade etwas dämmerte...

[Die Machtwelle vorhin... hat sie etwas damit zu tun?]

Unwahrscheinlich, dass sie von hier ausgegangen war - dafür war sie viel zu stark gewesen. Aber so ganz konnte er sich noch keinen Reim auf die Sache machen. Die Probe hatte also eine Art Essenz erhalten und das Virus war eine Art Organismus, gut und schön, doch weshalb lag das ganze Labor in Schutt und Asche, was machte eine Rangerin hier (vermutlich ihren Job, aber wie war sie in den abgeriegelten Raum gekommen, oder war sie schon während der Untersuchungen drin gewesen?) und vor allem, was würden sie mit Probe zwei verfahren?

[So weit wir wissen, existiert noch eine weitere Probe, allerdings nicht hier im Tempel. Sie befindet sich noch auf einem Raumschiff und wird hoffentlich bald eintreffen. Wie sehen Eure Empfehlungen aus?]

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, vor dem Untersuchungsraum 13 – Murrrar und Z5 mit mehreren Wächtern, innen Fabienne und Alvaba (NPC)


Ich gehe davon aus, dass Arkadi Leela begleiten wird, somit sind die beiden nun "aus dem Spiel" :)
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Flügel der OssusRanger- Werkstatt- mit Tara Li, Aleron Blackthorne- diverse Kollegen.

Die Jedi hörte sich seine Berichte ruhig an und bedankte sich für seine Offenheit. Lateef neigte respektvoll den Kopf, hoffte aber auch,dass er Mrs. Bertheau keine zu grossen Schwierigkeiten bereitet hatte. Und ja, es war gut, dass die Sache geprüft wurde. Als die Togruta erklärte, dass sie seinen Jedi kannte, breitete sich ein stolzes Lächeln auf Lateef's Lippen aus. Es war eine Ehre, mit Tyrese zu arbeiten und das er auch von anderen als ehrenwert bezeichnet wurde, verstärkte den Stolz nur noch. Nicht, das Lateef damit angeben würde.

Die Jedi meinte dann, dass seine Erfahrung ihm wohl bald zugute kommen würde. Offensichtlich erwartete sie Gegenwehr in ihrem nächsten Auftrag. Sie wollte wissen,wieviel er bereits wusste. Da musste der Umbaraner mit den Schultern zucken.

"Ihr wollt nach Aurea und braucht Hilfe."


erklärte er und grinste. Das war natürlich nicht besonders viel, aber er hatte die Zuweisung auch erst vor nichtmal einer halben Stunde bekommen. Viel Zeit war da nicht. Allerdings sah er in der Frage der Jedi die Aufforderung, diese Wissenslücke schnellstmöglich zu schliessen. Sie erklärte auch, dass sie hoffte, das Mrs. Bertheau die Probleme schnell aus dem Weg schaffen konnte und dass sie sie bereits mochte. Lateef lächelte.

"Sie ist... ehrgeizig. Wenn man die mal abschiesst, muss man sich am besten dreimal vergewissern, dass sie auch wirklich liegen bleibt."

Das war natürlich ein Scherz am Rande. Ziel sollte ja sein, dass eben niemand getroffen wird. Aber Lateef schätzte die kleine Menschenfrau durchaus so sein, dass sie mehr einstecken konnte, als man ihr ansah. Dann ging es an die Arbeit. Die Jedi gab die ToDo-Liste vor. Bei der Heil-Meditation konnte Lateef nicht helfen, auch wenn er durchaus meditieren konnte. Aber bei den Recherchen konnte er helfen.

"Wenn ihr mir sagt, wonach ihr sucht, kann ich auch alles zusammentragen, was ich finde, während ihr euch eurer Heilmeditation widmet."

Schlug er darum vor, während sie alles zusammenpackten. Inzwischen war sein Gürtel um drei Löcher reicher und er hüpfte zur Probe ein paar Mal auf der Stelle, um den Halt der Hose zu überprüfen. Jetzt rutsche sie ihm nicht mehr runter. Perfekt. Dann konnte es losgehen in die Archive. Der Padawan gab ihm eine Zusammenfassung über das, was sie erfahren hatten. Lateef hob eine Augenbraue.

"Lebendware? Aurea ist doch für seine Glaswaren bekannt. So sehr, dass der Planet sicher alles, nur nich arm ist. Ihre Waren werden im gesamten republikanischen Gebiet geschätzt und gerade in hochpreisigen Gebäuden wie Palästen verbaut.Buntglas und so. Von den Kleinwaren wir Gläsern und Schmuck mal ganz zu schweigen. Ich hab sogar schon Besteck aus Glas gesehen, das von dort kommt. Die habens echt drauf, das muss man ihnen lassen. Dass dort Lebenware geschmuggelt wird, ist überaus ungewöhnlich. Möglicherweise ist es aber ein Umschlagplatz für illegal gefangene Pelztiere. Einfach, weil es dort niemand erwarten würde."

Dann war natürlich noch die Frage, warum die Zollbeamten das zuliessen. Lateef stellte es sich ziemlich schwierig vor, sowas zu verbergen. Es sei denn, man zahlte dafür. Der Padawan schlug dann vor, sich vor allem auf die Exkremente der Tiere zu konzentrieren. Lateef lachte.

"Interessant , wo ihr überall eure Nase rein stecken wollt."

Aber ganz unrecht hatte er ja nicht.

"Gibt es vielleicht Docks in der Nähe von einem Tierpark oder Zoo? Dann würde es vielleicht nicht so auffallen, aber ich würde da mit der Suche beginnen. Weil- wie ihr schon sagt- grosse Mengen Mist findet man nicht im Stadtviertel mit den Villen. Viellleicht noch in der Nähe der Regierungsgebäude, aber das ist anderer Mist.Dann würde ich mir vielleicht noch geschlossene Bauernhöfe ansehen ,wenn sie nicht zu weit im Abseits liegen. "


Lateef nahm sich ein Datapad und fing an, sich ausgehend von den Raumhäfen und Lade-Dock die Zoos und Tierparks anzusehen. Gab es Verkleinerung oder Vergrösserungen in letzter Zeit? Seuchen unter den Tieren, die die Zahl der dort sesshaften Tiere verminderte und damit rein von den Rohstoffen und Abfallprodukten her eigentlich Platz entstand für einen Umschlagplatz für Tiere.

"Stillgelegte Docks wären auch noch interessant"

murmelte er, während er auf seinem Datapad tippte und erstmal nach Zoos und Tierparks ausschau hielt.

Coruscant-Jedi-Tempel- grosse Bibliothek- mit Tara Li, Aleron Blackthorne und anderen Jedi
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Bailee's Quartier-allein

Bailee hatte die ersten Tage mit Calen verbracht, bis dieser von einem Jedi-Meister zu irgendeiner Aufgabe abberufen worden war. Vielleicht hatte er inzwischen auch einen Meister gefunden. Der Tempel war so weitläufig, da passierte es schnell, dass man sich aus den Augen verlor. Aber Bailee machte sich nichts draus. Nur: Jetzt war sie wieder hier und war sich nichtmal ganz sicher, wie es mit ihr jetzt weitergehen sollte. Man hatte ihr zwar ein neues Quartier gegeben, aber ansonsten liess man sie in Ruhe. Sie besuchte ein paar Klassen, die alle rein theoretisch waren, führte ihr Echani-Yoga-Holo-Tagebuch weiter und arbeitete ansonsten an einem Hologramm-basierten Leitsystem für den Tempel. Es ging ihr schon tierisch auf die Nerven, überall an den Holo-Ports anhalten zu müssen um den Weg zu finden...oder nen Datapad mitzuschleppen. Allerdings sah sie auch viele andere junge Leute mit Datapads, die sich hier und da genauso verloren umsahen wie sie. Da kam ihr die Idee mit dem Leitsystem und sie hockte von da an eigentlich die meiste Zeit in dem ihr zugewiesenen Zimmer und berechnete und recherchierte, wie man ein solches umsetzen könnte. Es müsste multible Abbilder an beliebige Orte projizieren können und es dürfte den Tempel nicht verunstalten. Weil schön war er ja schon! Aber Droiden waren auch keine wirklich Option. Oft ging sie darum durch die Gänge und prüfte Möglichkeiten, wie das realisierbar wäre, ohne irgendwas zu verunstalten. Es gab genug Säulen und Ornamente...Man könnte vielleicht an den oberen Leisten Holoemitter so anbringen, dass sie mit den Säulen verschmolzen und quasi unsichtbar wurden. Nachdenklich ging Bailee zurück und wühlte in ihrer Werkzeugkiste nach einem Vermessungslaser, um die maximale Distanz zu messen, die so ein Emitter überwinden müsste und kam zu einem ernüchternden Ergebnis. An den öffentlichen Orten war die Decke zu hoch. Das verkomplizierte die Sache. Aber die Nautolanerin hatte sich in der Idee verbissen und arbeitete unermüdlich an einer Lösung für das Problem. Sie hatte darum schon bald garnicht mehr wirklich ne Übersicht, welcher Tag war und wie lang sie jetzt schon hier war. Es war ihr auch egal. Sie hatte Zeit und sah mit ihr selbstgewählten Aufgabe auch immer beschäftigt genug aus, dass sich sonst niemand für sie interessierte.

Eines Tages riss ein inzwischen komplett ungewohntes Geräusch sie aus ihrem Work-Flow. Sie hatte gerade einen Holo-Emitter auf der Werkbank vor sich und versuchte, dessen Reichweite zu vergrössern, damit sie damit zum Beispiel die grosse Halle oder die Gärten abdecken könnte, da piepte etwas. Erschrocken fuhr sie hoch und brauchte tatsächlich ein paar Sekunden, um zu erkennen,dass das Geräusch von ihrem Com kam. Als sie das kleine Gerät in die Hand nahm, blinzelte sie. Die Nachricht stammte von niemand geringerem als Brianna. Brianna!!! Und das persönlich und nicht durch den Alarm an ihrem Schiff. Wahnsinn. Dennoch bildeten sich kleine, blaue Kringel in ihren Augen und ohne gross drüber nachzudenken schrieb sie zurück.

Nachricht von Bailee an Brianna

Nein. Ich bin immernoch auf Manaan und such Talery. Weisst du, wieviele Städte und Dörfer es hier gibt? Das dauert sicher noch etwas.

Ende Nachricht Teil 1


Sie schickte die Nachricht ab und stemmte die Hände in die Hüften. Die Kiefer aufeinandergepresst starrte sie für ein paar Sekunden die Wand an, ehe sie tief durchatmete, den Kopf schüttelte und das Com wieder hoch hob.

"Kleiner Scherz.Wo bist du? Und wehe, du lässt mich suchen!"

Nachricht Ende


Bailee nutzte die Zeit bis zur Antwort, um die Werkbank wieder aufzuräumen. Ihr Kopf war plötzlich wie leergefegt, weil sie versuchte sich vorzustellen, was sie Brianna sagen würde, wenn diese vor ihr stand. Ihr fiel nichts ein. Was fühlte sie? Eine Menge. Freude, Erleichterung, die Enttäuschung, die die ganze Zeit in ihr gegoren hatte. Nicht nur, weil Brianna einfach so weggegangen war, sondern auch, weil Talery sich nie gemeldet hatte und Bailee eigentlich mehr oder weniger auf sich selbst gestellt gewesen war. Klar, sie war eine erwachsene Frau und durchaus in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Das hatte sie ja auch bewiesen. Sie hätte mit Sicherheit auch Felucia überlebt. Aber der Jedi-Orden hatte ihr so ziemlich das Gefühl gegeben, unbrauchbar zu sein. Die Nachricht von Brianna jetzt war wie ein Licht nach langer Dunkelheit, auf das Bailee so lange gewartet hatte, dass sie schon nicht mehr daran geglaubt hatte. Das der Moment jetzt gekommen war, war irgendwie erschreckend.


Coruscant-Jedi-Tempel-Bailee's Quartier- allein
 
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Coruscant- Jedi-Tempel- Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – mit Leela, Arkadi und Alvaba (NPC)

Sie machten mit den Resten der Probe kurzen Prozess, was immernoch lang genug dauerte.Schliesslich aber schien es geschafft. Die Jedi-Meisterin drückte ihr ein Gerät in die Hand, mit dem man die Oberflächen desinfizieren konnte. Wäre es nicht einfacher, den ganzen Raum einzunebeln? Die Anzüge sollten sie ja vor dem Dunst schützen. Vorrausgesetzt, sie waren nicht durch Explosionen oder auf dem Boden rumrutschen beschädigt. Naja, was auch immer. Fabienne machte sich an die Arbeit. Zum Glück war das Labor jetzt nicht so gross und die Geräte effizient, so dass sie doch relativ schnell durch waren. Der blonde Bombenleger kümmerte sich derweil um Dr. Kaveri und Fabienne schielte immer wieder zu ihr rüber. Sie lebte noch, das erkannte sie. Aber sie schien auch sehr mitgenommen zu sein. Kein Wunder! Schliesslich konnten sie sich selbst dekontaminieren und Fabienne suchte beim Ausziehen des Anzugs besorgt nach Defekten. Zum Glück war der Anzug ganz. Keine Löcher oder so. Glück gehabt. Dennoch warf sie dem Blonden noch einen letzten vernichtenden Blick zu und prägte sich sein Gesicht ein. Einfach um in Zukunft bei Einsätzen mit ihm vorsichtiger zu sein.

Schliesslich traten sie aus der Quarantäne-Zone raus und standen einem grossen Wookie und einigen anderen Lichtschwertträgern gegenüber. Ein Willkommens-Komitee? Das wär doch nicht nötig gewesen. Dennoch nahm Fabienne Haltung an. Sicher waren das hier keine Padawane, also war jeder von ihnen ihr Vorgesetzter.Ein doofes Gefühl. Der Wookie jedoch verfiel sofort in eine Mischung aus Brüllen und Jaulen. Der kleine Droide, den er mit sich führte, übersetzte in einem etwas ruhigerem Tonfall die Schimpftirade. Fabienne verstaute den Blaster und überliess erstmal der Jedi-Meisterin das Wort, die das Virus als grossen Organismus beschrieb. Damit hatte der Wookie wohl nicht gerechnet. Während der total verdattert war, begutachtete Fabienne ihn neugierig. Der war aus der Chef-Abteilung! Es war das erste Mal, dass sie es mit einem Rat zu tun bekam. Dieser erteilte kurz darauf Befehle an die kleine Einsatztruppe hinter ihm. Es sollte noch mal jemand sauber machen und Dr. Kaveri gehörte auf die Krankenstation. Der Blonde begleitete sie und Fabienne sah ihnen mit ausdrucksloser Miene nach, bis sie im Turbolift verschwunden waren. Der Wookie-Jedi fragte unterdessen, ob sie das Virus zerstört hatten und Fabienne nickte. Dann fragte er, wie sie das herausgefunden hatten und was da vorgefallen war. DAS konnte Fabienne zumindest zum Teil berichten.

"Als wir ankamen, befand sich die Probe als schwarze Masse am Boden und hat sich eigenständig fortbewegt. Sie hat sich vor allem in Richtung von uns bewegt. Es war sich also bewusst, dass wir da waren. Der Blonde hat seine überlastete Blaster-Batterie als Granate verwendet um die Masse zu zerstören und es kam zu einer Explosion im Labor.Leider wurde die Probe dadurch nicht zerstört sondern nur in Stücke gerissen und verteilt.Die einzelnen Fragmente versuchten dann, zueinander zu kommen. Meisterin Alvaba und ich konnte die sie aber mit dem Lichtschwert und dem Gewehr zerstören, bevor sie sich wieder zusammensetzen konnten. Das alles zusammen zeugt von deutlich mehr Bewusstsein, als ich von nem Virus erwarten würde."

Der Wookie fragte dann nach einer Machtwelle und Fabienne sah die Jedi-Meisterin irritiert an. Sie hatte nichts von der Druckwelle erzählt, mit der sie Fabienne umgeworfen hatte! Der Wookie erzählte dann auch von einer zweiten Probe, die sich an Board eines Raumschiffes befand, dass bald eintreffen sollte. Fabienne runzelte die Stirn und biss sich auf die Unterlippe. Eine Sonne wär eine Idee. Oder ein schwarzes Loch. Irgendwas, das so viel Gravitation hatte, dass das Zeug nie wieder in Erscheinung treten konnte. Allerdings... vielleicht brauchte man die Probe, um einen Impfstoff oder ein Medikament zu entwickeln.

"Ausbruchsicher verstauen auf jeden Fall.Wenn man es nicht auch zerstören kann."

murmelte Fabienne und faltete die Hände hinter dem Rücken. Zu entscheiden, was damit geschah, lag aber weit über ihrer Kompetenz.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, vor dem Untersuchungsraum 13 – mit Alvaba ,Murrrar und Z5 mit mehreren Wächtern.( Alles NPC's o_O)
 
(Jedi-Meisterin Alvaba Thropp; alte Zeitlinie ca. 1-2 Std. nach dem Tod des Imperators; VOR der Ankunft von Nightmare und Giftpfeil)
(feat. Jedi-Ritterin Usara Chen, arkanische Abkömmling)

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Rat Murrrarachesch und weitere NPCs, Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)
Glaubte Murrrar ihnen? Er sagte zwar ›ja‹ und Alvaba konnte erwarten, nicht von Jedi-Räten angelogen zu werden, aber die Vorfälle im Labor waren zu seltsam, um einfach so geglaubt zu werden. Die grünhäutigen Mirialan hatte Dr. Kaveri, die als Erste verstanden hatte, was hier eigentlich vor sich ging, auch erst nicht glauben und schon gar nicht die Probe zerstören wollen. Auch jetzt erschien es ihr eher wie ein irrer Alptraum als ein reales Erlebnis. Doch der Wookiee-Rat handelte wie gewünscht und veranlasste das Entsprechende. Zugleich fragte er nach, dass sie die Virus-Probe tatsächlich zerstört hätten. Hmm, richtig, so explizit hatte sie das nicht gesagt, das stimmte, doch Fabienne nahm ihr das ab, zusammen mit der Folgefrage. Einiges davon konnte die Rangerin freilich mangels Machtsensitivität nicht erklären, diese Teile wollte Alvaba ergänzt wissen:

»Hätten wir das Virus nicht zerstört, hätten wir vier uns dort drinnen bis zum Tod bekämpft. Sicherlich kennt ihr die Berichte, dass Heiler die Dunkle Seite in dem Virus spüren können? Wir haben die Probe für die Untersuchung vermehrt, und plötzlich war da viel mehr. Da war buchstäblich Allegious' Präsenz zu spüren. Es kann den Willen von Leuten dominieren und es hat in meinem Geist mit seiner Stimme gesprochen.«

Der hünenhafte Rat nahm die Darstellung zur Kenntnis und fragte nach, ob die Machtwelle von vorhin etwas damit zu tun gehabt hätte. Daran konnte kein Zeifel bestehen. Obwohl Alvaba phasenweise das Gefühl gehabt hatte, den Verstand zu verlieren, hatte Dr. Kaveri ihr vorhin an selber Stelle all das bestätigt, bevor die Geschehnisse komplett aus dem Ruder gelaufen waren.

»Ja, definitiv, da bin ich mir zu einhundert Prozent sicher,«

Bestätigte die Jedi-Meisterin.

»Weiß man, was da vorgefallen ist? Ein Ritual der Dunklen Seite vielleicht, samt dem obligatorischen Massenmord? Ich habe seit Jahren keine so heftige Erschütterung der Macht mehr gespürt. Jedenfalls – unmittelbar davor konnte ich Allegious' Stimme in meinem Kopf zum ersten Mal hören, aber da schien er noch nicht zu mir zu sprechen. Danach wusste ich, dass etwas im Labor passiert sein musste. Sie hatte begonnen, sich zu verändern und explosionsartig zu wachsen. Kaum dass ich das festgestellt habe, steht auch schon Dr. Kaveri samt Begleitung vor der Türe, die genau dasselbe gespürt hat. Den Rest… kennt ihr ja schon,«

Schloss sie und verwies auf Fabienne neben ihr. Sie konnten wirklich von Glück reden, dass sie alle mit einem blauen Auge davon gekommen war. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, nicht wahr? Wobei sie noch nicht sicher sein konnte, dass das bildlich gesprochen ›enthauptete‹ Virus nun wirklich seinen Schrecken verlieren würde. Bevor die Heilerin aber noch weiter darüber sinnieren konnte, tilte Murrrar ihnen mit, dass es noch eine zweite Probe gab. Die Offenbarung verschlug ihr erst einmal die Sprache, derweil überlegte Fabienne laut, was zu tun war. Alvaba dachte über die Situation nach und fällte schließlich einen Entschluss.

»Mir ist klar, dass wir uns dadurch sämtliche Optionen nehmen, einen Erreger wie diesen zu erforschen und womöglich eines Tages wirklich zu verstehen. Glaubt mir, niemandem fällt diese Entscheidung schwerer als mir, aber wir müssen die zweite Probe ebenfalls vernichten. Sie ist zu gefährlich, um am Leben gelassen zu werden,«

Verkündete sie mit hörbarem Bedauern in der Stimme. Was hätten sie nicht alles erreichen können! Jedem zukünftigen C-Virus vorbauen, Taris von den Rakghoulen befreien und und und… Sie tröstete sich ein wenig damit, dass es gar nicht gesagt war, dass sie dessen Geheimnisse jemals herausgefunden hätten – und ihr der Gedanke, längerer Zeit einer zweiten Probe ausgesetzt zu sein, Angst machte.

»Gebt mir bitte Bescheid sobald das Raumschiff gelandet ist. Die Heiler werden die Probe mit der gebotenen Vorsicht in Gewahrsam nehmen, seine DNS sequenzieren und dessen Präsenz in der Macht unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen untersuchen. Wenn diese zweite Probe Ansätze desselben Verhaltens zeigt, muss sie auf jeden Fall vernichtet werden. Wenn nicht… wäre das dennoch meine Empfehlung.«

Alvaba hatte kaum zu Ende gesprochen, als sie hektische Schritte und eine hohe, wohl vertraute Stimme hörte:

»Entschuldigt… bitte, es ist ein Notfall.«

Einen Augenblick später hatte sich eine zierliche arkanische Abkömmling bis zu ihnen vorgekämpft und wandte sich zunächst an Rat Murrrar:

»Ratsmitglied… Jedi-Heilerin Usara Chen. Entschuldigt, dass ich mich so vordrängele, aber wir brauchen Meisterin Thropp dringend auf der Krankenstation. Die Patienten… sie drehen durch!«

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Rat Murrrarachesch und weitere NPCs, Usara, Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)
 
(Jedi-Meister Jeg Harkness, Zeltron, Jedi-Wächter/Schatten; feat. Jedi-Meisterin Alvaba Thropp, Mirialan, Jedi-Heilerin & Jedi-Ritter Keaed Tak, Nautolaner, Jedi-Wächter)
(spätere Zeitlinie nach Ankunft von ›Nightmare‹ und ›Giftpfeil‹)

Coruscant – Jedi-Tempel, Hangar – div. WächterInnen, HeilerInnen und Schatten, Krina, Rornan, Keaed, Alvaba und Jeg

Sie waren spät dran, sehr spät und einen Rat ließ man normalerweise nicht warten – schon gar nicht zwei, wie in diesem Fall. Es hätten drei sein sollen, aber Ahna… unfassbar. Jeg fehlten die Worte, er wusste nicht, was er denken sollte. Da war nur Leere in ihm. Wie die Schatten ohne sie überhaupt weitermachen sollten. Eowyn, ihre prädestinierte Nachfolgerin, trug eine schwere Bürde. Er hätte sie gerne gesprochen, sie hatten sie aber komplett verpasst, aber Rornan war wenigstens noch hier und konnte ihm und Keaed einen vorwurfsvollen Blick zuwerfen. Nur ihnen beiden, Alvaba nicht. Die Mirialan hatte längst, nicht zuletzt wegen der Abwesenheit von Rätin Chesara ausgerechnet zu einer Zeit wie dieser, einen Status bei den HeilerInnen inne, der sogar Rornan, dem alten Griesgram, Respekt einflößte. Außerdem sah man ihr an, dass sie die ganze Nacht kein bisschen ausgeruht hatte.

Nicht dass Jeg sich beschweren wollte, aber ganz fair war das nicht. Hätten Keaed und er denn die HeilerInnen einfach stehen lassen sollen? Nach dem Motto, den Rest schafft ihr doch sicher auch alleine? Unter den durchgedrehten Infizierten waren auch Jedi gewesen, damit wollte er keine junge, süße Heilerin (oder Heiler) alleine lassen, und das war auch nicht die Aufgabe der Rangers, so dankbar er für deren Unterstützung war. Durchdrehende Jedi einzuhegen war das Geschäft der Schatten. Obwohl er offiziell ein Wächter war, schließlich hatte niemand "Jedi-Schatten" auf seinem Visitenchip stehen.


»Ich bitte die Verspätung zu entschuldigen, Rat Elliundi, dafür ist die Situation im medizinischen Flügel jetzt endlich wieder unter Kontrolle,«

Verkündete er dem Rat. Alvaba schien froh zu sein, dass sie nicht reden musste und was zu tun war, wussten sie ohnehin. Zwei gefangene Sith-Schüler waren zu versorgen und eine Virusprobe in Empfang zu nehmen, aber eines nach dem anderen, die Prioritäten waren klar. Nach dieser Nacht musste jedem klar sein, dass dieses Virusexemplar wesentlich gefährlicher war, als es zwei Schüler je sein konnten. Alvaba hatte bereits ankündigt, dass sie sich alleine nicht einmal in die Nähe der zweiten Probe wagen würde, und deshalb würden nicht nur Keaed und er sie begleiten, sie bedeutete auch Krina, sie zu begleiten.

»Kommt bitte mit uns, Krina

Gemeinsam betraten sie die ›Nightmare‹, wo sie von Jedi-Meister Marrev erwartet wurden, der ihnen die zweite C-Virus-Probe übergab. Oder vielmehr ›übergeben wollte‹, denn Alvaba war sichtlich unentschlossen und zögerte, die Phiole in die Hand zu nehmen. Zugegebenermaßen sah die Phiole mit dem Virus einigermaßen merkwürdig aus. Er war ja kein Heiler, aber kohlrabenschwarz sah doch keine normale Virusprobe aus? Es schien, als war da ein Wirbel im Glas, was auch eine optische Täuschung sein konnte, und eine merkwürdige Aura ging auch von dem Ding aus.

»Das ist schlecht. Die Reaktion hat bereits begonnen,«

Meinte die Mirialan schließlich düster. Bedächtig öffnete sie ihren Probenkoffer aus Durastahl und ließ Marrev die Probe selbst in die Aussparung im Schaumstoff drücken. Anschließend schloss sie den Koffer vorsichtig und prüfte jeden einzelnen der Schnappverschlüsse auf seinen Sitz.

»Okay. Wir müssen gehen, die Zeit drängt,«

Verabschiedete Alvaba sich und nahm Krina und Keaed mit sich. Marrev und er hingegen hatten eine andere Aufgabe, die Gefangenen auf der ›Giftpfeil‹ warteten auf sie. Man hatte sie einzeln in Kabinen gesperrt. In der erste fanden sie einen großen, Blonden vor, der nach Mensch aussah (Daemon). Jeg grinste ihn an:

»Hi Süßer, willst du mit mir gehen?«

Aber bevor er es sich versah, hatte der Möchtegern-Sith schon Handschellen und wurde von Jeg nicht ganz sanft vorwärts getrieben. Im nächsten Quartier wiederholte sich das Spiel, groß, blond, aber vernarbt (Kayn). Der Zeltron brachte auch den exakt selben Spruch und bevor der andere Mann gucken konnte, lag auch er in Handschellen und wurde aus dem Schiff befördet.

»Hört, ihr beiden. Da ich eure Namen nicht kenne, heißt ihr ab jetzt ›Sunny-Boy‹ und ›Narben-Boy‹. Es sei denn, ihr wollt mir ein wenig auf die Sprünge helfen?«

Feixte er und grinste sie an. Die beiden sollten nur nicht glauben, ihn nicht für voll nehmen zu müssen, sonst würden sie ganz schnell seine andere Seite kennenlernen.

»Ich bin euer Gastgeber und wenn ihr euch ordentlich benehmt, werdet ihr sicher eine angenehme Zeit im Hotel Jedi haben, das kann ich euch versprechen. Wenn nicht, dann nicht, und jetzt vorwärts!«

Draußen lasen sie noch einen Trupp Ossus Rangers auf und gemeinsam marschierten sie zum nächsten Turbolift. Mit diesem fuhren sie abwärts, weit abwärts. Ihr Ziel waren ehemalige Padawanquartiere weit unten im Jedi-Tempel. Deren Fenster waren vor langer Zeit zugemauert worden, da die ›Gelände‹-Niveau der Umgebung im Laufe der Jahrtausende immer höher geworden war. Nach Tempel-Nomenklatur befanden sie sich immer noch in einem Obergeschoss, allerdings weit unterhalb des heutigen Eingangsbereichs. Die Einrichtung war antik und spartanisch, aber vermutlich weit besser als das, was gefangene Jedi im Sith-Tempel erwartete. Dort stopften sie ihre beiden ›Gäste‹ hinein.

»Genießt Euren Aufenthalt, Jungs!«

Coruscant – Jedi-Tempel, zu Arrestzellen umgebaute alte Quartiere weit unten – Ossus Rangers, Daemon, Kayn, Marrev und Jeg


Hab vorausgesetzt, dass Krina nicht mit Eowyn mit ist. Wenn doch, den Teil bitte ignorieren und sich einen anderen Heiler-NPC denken
 
Coruscant-Jedi-Tempel- grosse Bibliothek- mit Tara Li, Aleron , Lateefund anderen Jedi

Tara hörte den Beiden aufmerksam zu, während sie die Archive durchforsteten. Aleron zeigte eine beeindruckende Fähigkeit, scheinbar nebensächliche Details in einen größeren Zusammenhang zu setzen. Seine Bemerkung über die Exkremente war zwar ungewöhnlich, doch in ihrer Erfahrung oft genau das, was den entscheidenden Hinweis liefern konnte. Sie schätzte seine pragmatische Herangehensweise und bemerkte, wie seine Vergangenheit bei den Republic Marines ihn für diese Art von analytischer Arbeit befähigte. Er mochte vielleicht nicht der typisch mystische Jedi sein, doch genau das machte ihn zu einem wertvollen Verbündeten.

Lateef hingegen überraschte sie mit seinem Enthusiasmus und seiner Bereitschaft, sich in die Recherche zu stürzen, obwohl er neu in der Gruppe war. Seine Bemerkungen über die Glaswaren von Aurea und sein Wissen über die lokalen Gegebenheiten zeigten, dass er nicht nur ein verlässlicher Ranger, sondern auch jemand war, der sich schnell in neue Themen einarbeiten konnte. Seine humorvolle Art, die Situation aufzulockern, brachte einen Hauch von Leichtigkeit in die ernste Arbeit, was Tara durchaus zu schätzen wusste.

Tara ließ ihre Gedanken einen Moment ruhen, während sie die Dynamik zwischen den Beiden analysierte. Die Balance zwischen Alerons ruhiger, analytischer Herangehensweise und Lateefs lebhafter, pragmatischer Einstellung war vielversprechend. Gemeinsam würden sie eine starke Unterstützung für die Mission bieten.

Nachdem sie die Beiden beobachtet hatte, atmete sie ruhig durch und richtete das Wort an sie:


„Ihr beide bringt sehr unterschiedliche, aber äußerst wertvolle Perspektiven in diese Untersuchung ein. Aleron, dein Ansatz, die Logistik und die Infrastruktur zu analysieren, ist von unschätzbarem Wert. Es gibt oft Hinweise in den kleinsten Details, die von anderen übersehen werden.“

Sie hielt kurz inne, wandte sich dann Lateef zu.

„Und Lateef, dein Wissen über die lokalen Gegebenheiten und dein Enthusiasmus, dich in die Materie einzuarbeiten, sind genau das, was wir brauchen. Eure beiden Ansätze ergänzen sich gut.“

Sie trat näher an die Arbeitsfläche heran, auf der ihre gesammelten Daten ausgebreitet waren.

„Der Fokus auf die Exkremente mag ungewöhnlich erscheinen, aber er ist tatsächlich vielversprechend. Es gibt keine Möglichkeit, lebende Wesen zu transportieren, ohne dass ihre Existenz Spuren hinterlässt. Die Müllentsorgung und die Verteilung von Abfallstoffen könnten uns einen wichtigen Hinweis liefern.“

Tara verschränkte die Arme vor der Brust und fuhr mit einem leichten Lächeln fort:

„Lasst uns weiterhin beide Ansätze verfolgen. Aleron, konzentriere dich weiterhin auf die Logistik, die Dokumente und Berichte, die die Bewegung von Fracht und Lebewesen betreffen. Lateef, du kümmerst dich um die örtlichen Gegebenheiten – Zoos, Tierparks, stillgelegte Docks und landwirtschaftliche Betriebe. Wir werden die Punkte verbinden und hoffentlich eine klarere Vorstellung davon bekommen, wo und wie diese Schmuggler operieren.“

Ihre Stimme wurde sanfter, aber fester.

„Wir dürfen nichts übersehen. Jeder Hinweis, jede Abweichung könnte entscheidend sein.”

Einige Stunden vergingen und Tara schloss ihr Datapad mit einem leisen Seufzer und streckte kurz die Arme über den Kopf. Die Stunden intensiver Recherche hatten ihren Tribut gefordert, und sie konnte spüren, wie sich die Müdigkeit langsam in ihren Schultern festsetzte. Sie wandte sich zu Lateef und Aleron um, beide ebenfalls tief in ihre Arbeit vertieft.

„Ich denke, wir haben für heute genug getan.“

Sagte sie mit einem leichten Lächeln.

„Es wäre schade, wenn wir wieder nur die Reste in der Kantine erwischen. Warum also nicht jetzt eine Pause einlegen und gemeinsam Abendessen gehen?“

Sie wartete, bis beide ihre Zustimmung signalisierten und machte sich dann mit ihnen auf den Weg zur Kantine. Während sie durch die Korridore gingen, ließ Tara ihren Blick immer wieder zu Aleron schweifen. Er wirkte konzentriert, aber auch etwas erschöpft – kein Wunder, nach dem, was er durchgemacht hatte.
Beim Abendessen herrschte eine entspannte Atmosphäre, und sie genossen das Essen und die Gelegenheit, die Gedanken für eine Weile von der Mission abzuwenden. Doch Tara hatte bereits die nächsten Schritte im Kopf. Beim Essen des Porgaufaufs schlug sie vor:


„Wie wäre es, wenn wir nach dem Abendessen noch einmal die Heiltrance üben? Es könnte dir helfen, Aleron, deine Kräfte schneller wieder zu sammeln.“

Nachdem sie ihr Tablett geleert hatte, wandte sie sich erneut an Aleron und fragte mit einem sanften, aber besorgten Ton:

„Fühlst du dich schon stark genug, um morgen zur Mission aufzubrechen? Wir könnten auch während des Fluges weiter an deiner Genesung arbeiten. Der Flug wird einige Zeit in Anspruch nehmen und das Schiff ist ausgestattet, um dich weiterhin zu unterstützen. Es wäre eine gute Gelegenheit, die Reise sinnvoll zu nutzen, während wir uns auf Aurea zubewegen.“

Sie wartete geduldig auf seine Antwort, ihre grünen Augen aufmerksam auf ihn gerichtet. Tara wollte sicherstellen, dass Aleron nicht nur physisch, sondern auch mental bereit war, den nächsten Schritt in ihrer Mission zu gehen.

Coruscant-Jedi-Tempel- Kantine- mit Tara , Aleron, Lateef und anderen Jedi
 
Hypperaum nach Coruscant - Auf der Giftpfeil - mit Janus, Kayn, Daemon, Brianna, JK, Oyim

Elise ließ sich erschöpft auf einen Sitz sinken, während sie JK und Brianna zuhörte. Ihr Körper fühlte sich schwer an, als hätte jemand ihre Knochen durch Blei ersetzt. Die Ereignisse auf Kast hatten sie nicht nur physisch, sondern auch emotional ausgelaugt.

"Wie es mir geht?" wiederholte sie JKs Frage mit einem matten Lächeln. "Ehrlich gesagt, ich fühle mich, als hätte mich ein Rancor gekaut und wieder ausgespuckt. Aber wir leben, und das ist mehr, als ich vor ein paar Stunden zu hoffen gewagt hätte."

Doch es gab schon wieder neuen Ärger. Keine Verschnaufpause, die ihre müden Augen wirklich benötigt hätten. Denn der Arm ihrer Ordensschwester sah übel aus. Sie betrachtete ihn mit Sorge. "Das Gift sieht übel aus. JK hat Recht, wir müssen das behandeln lassen, bevor wir irgendetwas anderes unternehmen. Ich verstehe deinen Drang, sofort nach Bastion aufzubrechen, Brianna, aber in unserem Zustand wären wir Kestrel keine Hilfe." Elise seufzte tief. "Was Ahna angeht ... ich wünschte auch, sie wäre hier. Sie hatte eine Weisheit, die wir jetzt gut gebrauchen könnten. Aber wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben. Ich weiß, das ist wenig trostvoll." Doch es war die Wahrheit. Es würde die Zeit geben die Rätin zu betrauern, doch genau diese arbeitete gerade gegen sie. Sie blickte zu Janus hinüber, der regungslos auf der Pritsche lag.

"Was den Imperator betrifft ... ich glaube, Ahna hat das Beste aus einer unmöglichen Situation gemacht. Wir werden die Konsequenzen tragen müssen, aber ich bin mir sicher, dass es keine andere Option gab." Elise rieb sich die Schläfen, Kopfschmerzen pochten hinter ihren Augen. "JKs Plan klingt vernünftig. Wir brauchen Zeit, um uns zu erholen und einen klaren Kopf zu bekommen. Auf Coruscant können wir uns um unsere Verletzungen kümmern und einen soliden Plan für Bastion ausarbeiten." Sie sah zu, wie JK Pico reparierte, ein Hauch von Normalität in diesem Chaos. "Was Kestrel angeht ... wir werden sie retten, Brianna. Aber wir müssen klug vorgehen. Ein übereilter Rettungsversuch könnte alles gefährden."

Elise lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Die Erschöpfung drohte sie zu übermannen, aber sie zwang sich, wach zu bleiben. "Ich frage mich, was der Rat zu all dem sagen wird. Wir haben den Imperator getötet, einen hochrangigen Sith gefangen genommen... das wird Konsequenzen haben, die weit über uns hinausgehen." Sie öffnete die Augen wieder und blickte ihre Gefährten an.

"Aber egal was kommt, wir stehen das zusammen durch. Wir haben es bis hierher geschafft, und wir werden auch den Rest schaffen." Mit einem leisen Stöhnen erhob sich Elise und wandte sich der Versorung der bewusstlosen dunklen Schüler zu. Es würde nicht passieren, dass irgendeiner von ihnen hier das zeitliche segnete. Denn dann würde aus einer schwierigen Situation plötzlich eine Katastrophe.

--- Nach der Ankunft im Hangar auf Coruscant ---

Elise trat hinter Brianna und JK aus der Giftpfeil, Kayn fest im Griff. Sie hatte den zusammengeflickten Schüler aufgesammelt. Er sah grauenvoll aus. Das Gesicht war ein einziger, angeschwollener Fleischbolzen. So war das, wenn das Schicksal die eigene innere Hässlichkeit nach außen kehrte. Die Erschöpfung der letzten Tage lastete schwer auf ihren Schultern, doch sie zwang sich, aufrecht zu gehen. Der Hangar war erfüllt von geschäftiger Aktivität, Heiler und Wachen eilten umher.

Rat Elliundi stand am Fuß der Rampe, sein Gesicht eine Maske aus Strenge. Elise spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Sie wusste, dass der Quermianer für seine harte Linie bekannt war, und ihre Mission hatte zweifellos einige Grenzen überschritten. "Rat Elliundi," grüßte sie mit einer eben so tiefen Verbeugung, Kayn immer noch fest im Griff. Offenbar war die Nightmare schon angekommen, denn von den anderen war hier keine Spur mehr zu sehen. Sie spürte die vertrauten Präsenzen, mit denen sie auf Kast unterwegs gewesen war. Alle waren in der Nähe, bis auf eine. Als Elise Kayn an die Wachen übergab, spürte sie, wie die Anspannung der letzten Tage von ihr abfiel. Sie war erschöpft, verwirrt und unsicher, was die Zukunft bringen würde. Aber sie war auch erleichtert, endlich wieder im Tempel zu sein. Beiläufig hörte sie, wo die Gefangenen hingebracht werden sollten. Unkonzentriert überblickte sie das Gewusele. In der Ferne sah sie auch Krina herumwirbeln und grüßte sie beiläufig. Diese betraute sie mit einem gewohnt argwöhnisch wirkenden Grinsen. Immerhin hatte sie ihren Humor nach den Jahren der Arbeit in den unteren Ebenen von Coruscant im Kampf gegen das Virus nicht verloren. Schön zu sehen. Sie würden sich später auf die größte Flasche Ardees treffen, die die Galaxis je gesehen hatte.

Als ein Medi-Droide sie scannte trat umgehend ein Heiler an ihre Seite. "Ritterin Benett, Sie müssen sofort auf die Krankenstation", sagte der Heiler besorgt. Sie verdrehte die Augen. Es hätte warten können, doch der Heiler insistierte.
Auf der Krankenstation wurde Elise umgehend in einen Bacta-Tank gebracht. Die heilende Flüssigkeit umhüllte ihren geschundenen Körper, linderte die Schmerzen und begann, die zahlreichen Verletzungen zu heilen. Schnittwunden von Lichtschwertern, Verbrennungen und zahlreiche Prellungen bedeckten ihren Körper - stumme Zeugen ihres harten Kampfes gegen die Sith. Nach mehreren Stunden im Bacta-Tank wurde Elise auf eine Liege gebracht. Medi-Droiden behandelten ihre verbliebenen Verletzungen mit Kolto-Injektionen und regenerativen Strahlentherapien.

Ein Heiler führte zusätzlich eine Macht-unterstützte Heilung durch, um ihre erschöpften Lebensenergie-Reserven wieder aufzufüllen. Erst nach dieser gründlichen Behandlung fühlte Elise, wie ihre Kräfte langsam zurückkehrten. Die Schmerzen ließen nach, und die Erschöpfung wich einer tiefen Müdigkeit. Sie war noch nicht vollständig genesen, aber zumindest wieder in der Lage, sich zu bewegen und zu denken. Als sie sich aufsetzte, reichte ihr eine Heilerin frische Kleidung. "Benett, Sie sollten sich noch ausruhen", mahnte eine strenge Stimme beherzt. Doch Elise schüttelte den Kopf. "Keine Zeit", murmelte sie vor sich her, während sie eine Nachricht in ihr Komm tippte. "Es gibt noch viel zu tun." In einer Ecke sah sie, wie ein Droide mit ihrer alten Kleidung verschwinden wollte. "Hey, gut aufheben. Die will ich behalten." Sentimentale Erinnerungsstücke waren ihr Ding. Die würde sie per Hand waschen und irgendwo in ihrem Quartier verstauen. Vielleicht ja sogar an die Wand nageln. Mit neuer Kraft, aber immer noch gezeichnet von den Strapazen, machte sich Elise auf den Weg zu den umgebauten Arrestzellen, wo die gefangenen Sith-Schüler untergebracht waren. In der Nachricht war neben einem kurzen Text ein Nav-Punkt.

*** Riuen, ich hoffe du bist gut versorgt wurden. Triff mich dort, wir haben ein kleines Interview vor uns. E. ***

Seit Kast und auch davor hatten sie keine Zeit mehr 'für sich' gehabt. Es brannte der Alderaanerin zu hören wie es der Blauhaut ging und sie wollte abschätzen können, was Kast ggf. mit ihm gemacht hatte. Immerhin fühlte sie selbst sich aktuell immer noch wie eine ausgebrannte Halb-Leiche. Auch bei ihm musste es Spuren hinterlassen haben.

Wieder im Hangar beim Rat angekommen schickte dieser sie direkt zu einer Gruppe Ossus Ranger, einem Jedi-Meister (Jeg) und Marrev. Schön, dass er hier dabei war. Ein Offizier der Gruppe ergriff direkt das Wort. "Ihr habt die Nachricht abgesetzt, Elise Benett, richtig?" - "Richtig." Der gut gebaute, hell-blaue Lasat zückte seine ID, die echt schien, und stellte sich vor.

"Lt. Xiu. Ihr erster Bericht geht an mich. Bitte erzählt von Anfang an auf dem Weg nach unten. Umschreibt die besonders pikanten Details gewissenhaft. Man weiß ja nie."

Prima. Das hatte man nun davon, wenn man mal mitdachte. Und so erzählte Elise. Bemüht so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu erzählen. Da er nicht genau wusste, wer Lt. Xiu war, sparte sie sich hässliche Details wie die Sprengung der ganzen Anlage oder dass sie komplett aufgeflogen waren, als sie erstmal in der Anlage drin waren. Need to know Prinzip. Imperator tot, Virus in Sicherheit, Gefangene waren besser statt Tote. Ende der Geschichte. Der minutenlange Flug in die Tiefen des Tempels gab ihr das gewohnt ungute Gefühl, wenn sie in die Eingeweide des metropolisierten Planeten abtauchte. Sie fühlte sich auf einer großen, weiten Wiese, wo sie den Himmel sehen konnte einfach wohler. "Danke, Ritterin. Wir werden erneut auf sie zukommen." Fast ohne, dass sie es merkte steckte der Ossus Ranger ihr einen kleinen Chip in die Tasche. Elise hob unauffällig eine Augenbraue und sah davon ab ihn noch eines Blickes zu würdigen. Was sollte das denn? Naja, egal. Das würde sie später herausfinden. Jetzt stand erstmal an oberster Priorität die beiden Teufelskinder hier in ihre Suiten zu bringen.

Als sie auf der Ebene ankamen, die wirkte wie ein endlos langer, breiter Hotelflur mit niedrigeren Decken, als sie das vom Tempel gewohnt war, ging die Gruppe um
Jeg, Marrev und den Rangern dazu über Zellen für die beiden Gefangenen festzulegen. So weit so gut. Wenig später wurden die Schüler kontrolliert. Elise griff in der Macht aus und prüfte die Umgebung ab. Sicher war sicher. Immerhin hatten sie da oben so viel Wind aufgewirbelt, wie sie konnten in dem sie den ganzen Hangar in Beschlag nahmen. Es gab immer Mitwisser und Skeptiker mit großen Ohren.

"Ich nehme an ihr richtet euch hier auch häuslich ein?" meinte Elise dann schließlich zu
Lt. Xiu. "Wollen wir auch bleiben?" fragte sie dann gen Marrev und Jeg. "Wenn sie bei Bewusstsein sind könnten wir ja ein paar blöde Fragen stellen." Während der Einzug der Schüler im Gange war beobachtete sie das Geschehen mit aufmerksamen Blicken. Dann schaute sie auf ihr Chrono. Wo blieb Riuen nur? Er verpasste den ganzen Spaß.

Coruscant – Jedi-Tempel, zu Arrestzellen umgebaute alte Quartiere weit unten – mit Ossus Rangers, Daemon, Kayn, Marrev und Jeg
 
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