Akemi
Queen Of Rain
- Coruscant ? City ? Nathaniels Wohnung ? Mit Richard ?
Versonnen betrachtete Akemi die Haarspange, die sie noch in den Händen hielt. Die andere hatte sie sich bereits in die Haare gesteckt. Sie hatte die beiden Accessoires fast vergessen, musste sie sich eingestehen, auch wenn die Auktion erst wenige Tage zurück lag. Aber nach allem was geschehen war, allem voran Nellas plötzlicher Zusammenbruch, hatte sie einfach an andere Dinge gedacht. Jetzt aber freute sie sich über ihren neuen Besitz. Die versilberten Schmuckstücke waren noch genauso schön wie auf der Wohltätigkeitsveranstaltung, als sie bei der Versteigerung präsentiert worden waren. Akemi hatte sich sofort in sie verliebt. Vielleicht würde sie sie ihrer Schwester zum Geburtstag schenken. Hana würde sich freuen.
"Vielen Dank noch mal."
Sagte sie an Richard gewandt, nahm die Haarspange wieder aus ihrem Haar und packte beide zusammen zurück in die quadratische Schachtel.
"Wie geht es Nella?"
Erkundigte sie sich dann, griff wieder nach ihrem Weinglas und schlenderte zum Sofa hinüber, um sich zu setzen. Richard forderte sie mit einer Handbewegung ebenfalls dazu auf. Sie mussten ja nicht hier herum stehen, als gäbe es keine Sitzgelegenheiten. Nellas Vater machte als Antwort auf ihre Frage kein sehr glückliches Gesicht.
"Ihr Zustand hat sich nicht verschlechtert, aber auch nicht weiter gebessert."
Erwiderte er. Akemi nickte.
"Vielleicht benötigt das einfach ein wenig Zeit."
Versuchte sie die Situation positiv und mit Geduld zu sehen. Richard Cohn deutete ein Lächeln an.
"Ja, vielleicht."
Er hatte sich ebenfalls gesetzt und lobte den Wein. Akemi gefiel er ebenfalls und es gefiel ihr auch viel besser ihn in Gesellschaft zu trinken. Inzwischen fühlte sie sich in Richards Gegenwart längst nicht mehr so unwohl wie zu Beginn. Der Abend auf dem Wohltätigkeitsball hatte die Stimmung zwischen ihnen gelockert, zudem hatte sie das Gefühl, dass er ebenso seinen eigenen Gedanken nachhing wie sie selbst. Es gab nicht viele Menschen, mit denen man schweigen konnte ohne sich seltsam zu fühlen, aber mit Richard Cohn hatte sie ein solches Problem nicht. Im Gegenteil, es schien ganz normal, dass sie gemeinsam dort saßen, an ihren Weingläsern nippten und in die Ferne starrten. Was Richard vor seinem inneren Auge sah, wusste sie nicht, doch sie war ganz sicher, dass er sich nicht für das Bild moderner Kunst interessierte, auf das sein Blick in diesem Moment gerichtet war. Sie selbst schaute in Richtung des Fensters, obwohl sie nichts von der Stadt draußen erkennen konnte, weil sich das Zimmer und seine Einrichtung in der Scheibe spiegelten. Manchmal war es seltsam, wohin das Leben einen führte. Vor ein paar Jahren hätte sie nie gedacht, dass sie die Dinge tun würde, die sie getan hatte, die Menschen treffen würde, die sie heute kannte, oder jene verlor, die sie einmal geliebt hatte. Manche sagten, das Leben sei ein Geniestreich, wenn sich gewisse Türen verschlossen, öffneten sich andere. Vielleicht traf das auch auf die Menschen zu, die man im Laufe eines Lebens kennen lernte: manche verschwanden und andere kamen neu hinzu. Einige aber blieben für immer, der harte Kern, Familie. Nachdenklich blickte sie zu Richard hinüber. Sie mochte ihn, fiel ihr auf. Warum wusste sie auch nicht. Vielleicht, weil er so ernst war und sie dann plötzlich zum Lachen brachte, vielleicht aber auch, weil sie die gleichen Dinge zu mögen schienen. Manchmal schien in seinem Blick etwas Trauriges zu liegen, etwas das weit zurück lag. Außerdem schien er eine unerschütterliche Ruhe in sich zu tragen. Auf Andere musste das sehr angenehm wirken, Akemi zumindest empfand es so.
Sie hatte ihr Glas geleert, drehte es jedoch noch immer in den Händen. Richard hatte kaum mehr als die Hälfte seines Weins getrunken. Für eine lange Zeit hatte keiner von ihnen gesprochen und Akemi war so in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Erst als sie sich umdrehte, um einen Blick auf die an der Wand hängende Uhr zu werfen, regte sich auch Richard wieder.
"Ich sollte gehen."
Sagte er abrupt und stand auf, obwohl es noch nicht spät war. Akemi wandte sich ihm zu.
"Sie haben Ihren Wein noch nicht ausgetrunken."
Stellte sie fest und erkannte, dass sie nicht wollte, dass er schon ging. Richard sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an. Für einen Moment war ihr, als hätte er ihre Gedanken erraten oder aus ihrer Stimme heraus gehört, was sie dachte. Aus Angst zu erröten erhob sie sich und brachte ihr Glas in die Küche. Als sie es auf der Anrichte abstellte, ermahnte sie sich selbst nicht kindisch zu sein. Seit wann hatte sie Angst alleine zu sein? Richard kam hinter ihr her, sein Glas in der Hand.
"Tut mir leid um den Wein."
Entschuldigte er sich. Mit einem Lächeln wischte Akemi seine Worte fort.
"Ich trinke ihn nachher noch."
Erklärte sie leichthin und brachte Richard zur Tür.
"Danke noch mal für die Haarspangen."
Richard nickte.
"Keine Ursache."
Erwiderte er leise. Mit einem Mal war die Atmosphäre nicht mehr ganz so leicht wie noch vor wenigen Minuten. Akemi räusperte sich.
"Ich komme morgen ins Krankenhaus."
Teilte sie ihm mit.
"So gegen Mittag, denke ich."
"Nella wird sich freuen."
Warum wollte sie, dass er blieb? Verzweifelt versuchte Akemi gegen das seltsame Gefühl anzukämpfen, das ganz plötzlich in ihr aufgetaucht war. Es war nicht die Angst alleine zu sein, oder der alleinige Wunsch nach Gesellschaft. Die Vorstellung, dass Nathaniel nach Hause kam und sie den Rest des Abends gemütlich beisammen saßen, befriedigte sie nicht halb so sehr wie der Gedanke, Richard möge bleiben und? und was? Sich gegen ihre eigenen Gedankengänge stemmend, aktivierte Akemi die Türöffnung, sodass diese sich elegant, mit ihrem üblich vertrauten Zwischen nach links und rechts öffnete.
"Kommen Sie gut nach Hause."
Hörte sie sich sagen. Durch den kühlen Boden zog eine eisige Kälte an ihren nackten Füßen empor. Zum Abschied deutete Richard ein Lächeln an.
"Danke."
Sagte er kurz, trat einen Schritt hinaus ins Treppenhaus und langte mit einer Hand zu einem der Lichtschalter hinüber. Auf halben Weg jedoch hielt er inne. Akemi hob den Blick, aber das Gefühl der Überraschung blieb aus, als er sich zu ihr herum drehte und sie nur eine winzige Sekunde später gegen die Wand drückte. Sein Gesicht dicht vor dem ihren begegneten sich die fragenden Blicke ihrer Augen für einen kurzen Moment, bevor sich ihre Arme wie von selbst um ihn legten und sie seine Lippen auf den ihren fühlte, hart und fordernd, als nähmen sie sich etwas, das sie unbedingt brauchten und auf das sie schon zu lange hatten warten müssen. In seinem Kuss lagen keine Romantik und keine Geste der Einfühlsamkeit. Ein übermächtiges Gefühl des Verlangens ergriff Akemi, als Richard sie fest an sich zog und blind nach dem Schalter neben der Tür tastete, dessen Betätigung diese wieder verschloss. Mit einer Hand zog er ihr das Top über den Kopf und warf es hinter sich. Akemi hörte ihren eigenen Atem und spürte seine warmen Hände auf ihrer Haut.
- Coruscant ? City ? Nathaniels Wohnung ? Mit Richard ?
Versonnen betrachtete Akemi die Haarspange, die sie noch in den Händen hielt. Die andere hatte sie sich bereits in die Haare gesteckt. Sie hatte die beiden Accessoires fast vergessen, musste sie sich eingestehen, auch wenn die Auktion erst wenige Tage zurück lag. Aber nach allem was geschehen war, allem voran Nellas plötzlicher Zusammenbruch, hatte sie einfach an andere Dinge gedacht. Jetzt aber freute sie sich über ihren neuen Besitz. Die versilberten Schmuckstücke waren noch genauso schön wie auf der Wohltätigkeitsveranstaltung, als sie bei der Versteigerung präsentiert worden waren. Akemi hatte sich sofort in sie verliebt. Vielleicht würde sie sie ihrer Schwester zum Geburtstag schenken. Hana würde sich freuen.
"Vielen Dank noch mal."
Sagte sie an Richard gewandt, nahm die Haarspange wieder aus ihrem Haar und packte beide zusammen zurück in die quadratische Schachtel.
"Wie geht es Nella?"
Erkundigte sie sich dann, griff wieder nach ihrem Weinglas und schlenderte zum Sofa hinüber, um sich zu setzen. Richard forderte sie mit einer Handbewegung ebenfalls dazu auf. Sie mussten ja nicht hier herum stehen, als gäbe es keine Sitzgelegenheiten. Nellas Vater machte als Antwort auf ihre Frage kein sehr glückliches Gesicht.
"Ihr Zustand hat sich nicht verschlechtert, aber auch nicht weiter gebessert."
Erwiderte er. Akemi nickte.
"Vielleicht benötigt das einfach ein wenig Zeit."
Versuchte sie die Situation positiv und mit Geduld zu sehen. Richard Cohn deutete ein Lächeln an.
"Ja, vielleicht."
Er hatte sich ebenfalls gesetzt und lobte den Wein. Akemi gefiel er ebenfalls und es gefiel ihr auch viel besser ihn in Gesellschaft zu trinken. Inzwischen fühlte sie sich in Richards Gegenwart längst nicht mehr so unwohl wie zu Beginn. Der Abend auf dem Wohltätigkeitsball hatte die Stimmung zwischen ihnen gelockert, zudem hatte sie das Gefühl, dass er ebenso seinen eigenen Gedanken nachhing wie sie selbst. Es gab nicht viele Menschen, mit denen man schweigen konnte ohne sich seltsam zu fühlen, aber mit Richard Cohn hatte sie ein solches Problem nicht. Im Gegenteil, es schien ganz normal, dass sie gemeinsam dort saßen, an ihren Weingläsern nippten und in die Ferne starrten. Was Richard vor seinem inneren Auge sah, wusste sie nicht, doch sie war ganz sicher, dass er sich nicht für das Bild moderner Kunst interessierte, auf das sein Blick in diesem Moment gerichtet war. Sie selbst schaute in Richtung des Fensters, obwohl sie nichts von der Stadt draußen erkennen konnte, weil sich das Zimmer und seine Einrichtung in der Scheibe spiegelten. Manchmal war es seltsam, wohin das Leben einen führte. Vor ein paar Jahren hätte sie nie gedacht, dass sie die Dinge tun würde, die sie getan hatte, die Menschen treffen würde, die sie heute kannte, oder jene verlor, die sie einmal geliebt hatte. Manche sagten, das Leben sei ein Geniestreich, wenn sich gewisse Türen verschlossen, öffneten sich andere. Vielleicht traf das auch auf die Menschen zu, die man im Laufe eines Lebens kennen lernte: manche verschwanden und andere kamen neu hinzu. Einige aber blieben für immer, der harte Kern, Familie. Nachdenklich blickte sie zu Richard hinüber. Sie mochte ihn, fiel ihr auf. Warum wusste sie auch nicht. Vielleicht, weil er so ernst war und sie dann plötzlich zum Lachen brachte, vielleicht aber auch, weil sie die gleichen Dinge zu mögen schienen. Manchmal schien in seinem Blick etwas Trauriges zu liegen, etwas das weit zurück lag. Außerdem schien er eine unerschütterliche Ruhe in sich zu tragen. Auf Andere musste das sehr angenehm wirken, Akemi zumindest empfand es so.
Sie hatte ihr Glas geleert, drehte es jedoch noch immer in den Händen. Richard hatte kaum mehr als die Hälfte seines Weins getrunken. Für eine lange Zeit hatte keiner von ihnen gesprochen und Akemi war so in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Erst als sie sich umdrehte, um einen Blick auf die an der Wand hängende Uhr zu werfen, regte sich auch Richard wieder.
"Ich sollte gehen."
Sagte er abrupt und stand auf, obwohl es noch nicht spät war. Akemi wandte sich ihm zu.
"Sie haben Ihren Wein noch nicht ausgetrunken."
Stellte sie fest und erkannte, dass sie nicht wollte, dass er schon ging. Richard sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an. Für einen Moment war ihr, als hätte er ihre Gedanken erraten oder aus ihrer Stimme heraus gehört, was sie dachte. Aus Angst zu erröten erhob sie sich und brachte ihr Glas in die Küche. Als sie es auf der Anrichte abstellte, ermahnte sie sich selbst nicht kindisch zu sein. Seit wann hatte sie Angst alleine zu sein? Richard kam hinter ihr her, sein Glas in der Hand.
"Tut mir leid um den Wein."
Entschuldigte er sich. Mit einem Lächeln wischte Akemi seine Worte fort.
"Ich trinke ihn nachher noch."
Erklärte sie leichthin und brachte Richard zur Tür.
"Danke noch mal für die Haarspangen."
Richard nickte.
"Keine Ursache."
Erwiderte er leise. Mit einem Mal war die Atmosphäre nicht mehr ganz so leicht wie noch vor wenigen Minuten. Akemi räusperte sich.
"Ich komme morgen ins Krankenhaus."
Teilte sie ihm mit.
"So gegen Mittag, denke ich."
"Nella wird sich freuen."
Warum wollte sie, dass er blieb? Verzweifelt versuchte Akemi gegen das seltsame Gefühl anzukämpfen, das ganz plötzlich in ihr aufgetaucht war. Es war nicht die Angst alleine zu sein, oder der alleinige Wunsch nach Gesellschaft. Die Vorstellung, dass Nathaniel nach Hause kam und sie den Rest des Abends gemütlich beisammen saßen, befriedigte sie nicht halb so sehr wie der Gedanke, Richard möge bleiben und? und was? Sich gegen ihre eigenen Gedankengänge stemmend, aktivierte Akemi die Türöffnung, sodass diese sich elegant, mit ihrem üblich vertrauten Zwischen nach links und rechts öffnete.
"Kommen Sie gut nach Hause."
Hörte sie sich sagen. Durch den kühlen Boden zog eine eisige Kälte an ihren nackten Füßen empor. Zum Abschied deutete Richard ein Lächeln an.
"Danke."
Sagte er kurz, trat einen Schritt hinaus ins Treppenhaus und langte mit einer Hand zu einem der Lichtschalter hinüber. Auf halben Weg jedoch hielt er inne. Akemi hob den Blick, aber das Gefühl der Überraschung blieb aus, als er sich zu ihr herum drehte und sie nur eine winzige Sekunde später gegen die Wand drückte. Sein Gesicht dicht vor dem ihren begegneten sich die fragenden Blicke ihrer Augen für einen kurzen Moment, bevor sich ihre Arme wie von selbst um ihn legten und sie seine Lippen auf den ihren fühlte, hart und fordernd, als nähmen sie sich etwas, das sie unbedingt brauchten und auf das sie schon zu lange hatten warten müssen. In seinem Kuss lagen keine Romantik und keine Geste der Einfühlsamkeit. Ein übermächtiges Gefühl des Verlangens ergriff Akemi, als Richard sie fest an sich zog und blind nach dem Schalter neben der Tür tastete, dessen Betätigung diese wieder verschloss. Mit einer Hand zog er ihr das Top über den Kopf und warf es hinter sich. Akemi hörte ihren eigenen Atem und spürte seine warmen Hände auf ihrer Haut.
- Coruscant ? City ? Nathaniels Wohnung ? Mit Richard ?
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