Coruscant

- Coruscant – City – Raumhafen -

Webber klopfte seinem neuen Bekannten – Syrus – auf die Schulter, bevor er zum Hinterausgang hinüber lief. Sie würden es so machen wie der andere vorgeschlagen hatte und dabei würden sie sich ziemlich beeilen müssen. Nicht lange und die mit Sicherheit längst angeforderte Verstärkung der Sicherheitsleute würde eintreffen. Nur gut, dass Webber ein paar Schleichwege kannte...

Syrus gab ihm die Gelegenheit, unbeschadet zum Notausgang zu gelangen, indem er die Sturmtruppen mit seinem Blaster ablenkte. Danach machten sie es genau umgekehrt und schließlich fiel der letzte Sturmtruppler, worauf ein wahnsinniges Gegröhle des übergeschnappten Piloten ertönte, mit dem Syrus geflogen war.


„Hier lang!“

Webber wollte sich keine Zeit für Aufenthalte gönnen, riss die Tür auf und fand sich in einem Durchgang wieder. Sie schlossen die Tür hinter sich. Wenn sie Glück hatten, würde die imperiale Verstärkung gar nicht bemerken, dass sie geflohen waren. Von der ersten Sturmtruppengruppe war immerhin keiner mehr übrig, der etwas erzählen konnte. Es sei denn, die Typen waren so clever schon jetzt die Videoaufnahmen zu checken. Die Chancen standen wohl 50/50, schätzte Webber im Stillen. Nach dem Durchgang folgte ein Treppenhaus. Entgegen kam ihnen hier niemand. Allerdings musste Webber selbst sich erst ein wenig orientieren. Diese Wege ging er auch nicht jeden Tag.

„Hab' nen Speeder draußen stehen.“

Informierte er Syrus, der hinter ihm lief.

„Sobald wir den erreicht haben, hauen wir ab, was?“

Er grinste leicht schief. Solche Action hatte ihm ein wenig gefehlt, das merkte er auch an seiner Kondition, die bereits anfing nachzulassen.

„Wo musste eigentlich hin?“

Von Grund auf war Webber nicht neugierig, aber er wollte bereits die sinnvolste Route planen, die er fahren sollte, wenn er Syrus irgendwo rauslassen sollte.

„Hast ja jetzt ganz schön was an der Backe. Wenn ich du wär würd' ich in den unteren Ebenen untertauchen. Einmal da unten wird man so schnell nicht gefunden.. sofern man die richtigen Verstecke kennt, versteht sich.“

Sie waren ein paar Treppen hinab gelaufen, wieder einem Gang gefolgt und begaben sich nun wieder in den öffentlichen Bereich, ein ziemlich gutes Stück entfernt von den Landebuchten, in denen sie zuvor noch ein Gefecht ausgetragen hatten. Jetzt mussten sie nur noch durch eine der großen Wartehallen und dann waren sie draußen. Das sollte eigentlich kein Problem darstellen.

- Coruscant – Raumhafen – Mit Tylaar -
 

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Coruscant – Raumhafen – Mit Webber auf der Flucht

Sie hatten es tatsächlich geschafft, diesem Wahnsinn zu entkommen. Tylaar konnte den Jubelschrei des Captains hören, machte sich aber keine Illusionen. Zwar hatte man diesen Verhaftungstrupp aufgehalten, aber da würden mehr kommen. Und dann wäre es vorbei mit Salishs Glückstreffern. Aber das war jetzt nicht mehr Tylaars Problem. Dieser Idiot wollte nicht hören und damit auch den ehemaligen Jedi in furchtbare Gefahr gebracht, indem er ja unbedingt auf Coruscant landen wollte. Jetzt musste er sich selbst der nächste sein.

Zusammen mit dem Mann, der sich als Webber vorgestellt hatte, gelangte Tylaar aus der akuten Gefahrenzone. Sein neuer Freund führte ihn durch den Fluchttunnel bis zu einem Treppenhaus. Als Webber sagte, am Ende dieses Weges hätte er einen Speeder geparkt, nickte Tylaar.


"Ja. Mit einem Speeder bringen wir etwas Distanz zwischen uns und diesem Schlachtfeld."

Ihn wunderte es, dass dieser Fluchttunnel scheinbar kaum benutzt wurde. Sie sahen niemanden, keiner stellte sich ihnen in den Weg. Das war Zaith aber mehr als Recht. Er hatte für einen Tag genug Schießerei und Ärger erlebt. Jetzt musste man sich erst einmal unsichtbar machen und unten bleiben, wollten Webber und Tylaar nicht auffallen.

"Ich weiß nicht genau, wohin ich jetzt will. Bis eben wollte ich nur nicht nach Coruscant, aber das kann ich ja jetzt vergessen", meinte Tylaar in einer ruhigen Minute. "Ja, an der Backe ..."
Tylaar schüttelte den Kopf, prüfte mit einem Handgriff den Status der Energiezelle seines Blasterkarabiners. Noch 1/4 Energie.
"In die unteren Ebenen. Ist wohl meine einzige Chance, was?" Oh, wie sehr er die unteren Ebenen von Coruscant hasste! Dieser verflucht düstere Ort, wo jeder Spinner mit einer Waffe herum rannte und meinte, sie gegen jene einzusetzen, die schwächer wirkten. Tummelplatz für Kriminelle und Ausgestoßene. Also der perfekte Ort für einen flüchtigen Jedi.

"Gut. Du hast Recht. Kannst du mich nach unten bringen, Webber? Dann hast du wirklich genug für mich getan und wir sollten ab da getrennte Wege gehen. Wenn du dich weiter in meiner Nähe aufhalten würdest, dann wärst auch du in ziemlicher Gefahr. Ich habe da nämlich noch ganz andere Dinge am Hals, als diese Sauerei am Spaceport. Wenn du also eine Idee hast, wo ich mich eine Weile verkriechen kann, wäre ich mehr als dankbar."

Coruscant – Raumhafen – Mit Webber auf der Flucht
 
- Coruscant - Raumhafen - Mit Tylaar -

Sie tauchten in der Menge des Raumhafens unter und Webber bildete sich ein, dass die Sturmtruppen, die er in sicherer Entfernung ausmachen konnte, nervöser waren als üblich. Wahrscheinlich befanden sie sich bereits in Alarmbereitschaft. Egal, noch zwei Minuten und er war hier draußen. Das war doch ein Leichtes! Sein übliches, leicht schmutziges Grinsen, stahl sich auf sein Gesicht, als er seinem temporären Weggefährten zuhörte. Gefahr? Das war doch ganz nach seinem Geschmack. Und dann legte der Kerl sich auch noch mit dem Imperium an! Wie viele Sturmtruppen hatte er heute abgeknallt? Zumindest schien er nicht 0815 zu sein.

"Klingt, als wärst du nicht unbedingt ein Freund des Imperiums.[/i]

Nuschelte Webber. Sie hatten die Wartehalle zur Hälfte durchquert. Nur noch ein kleines Stück, bis sie am Speederparkplatz waren und dann ging's ab.

"Kann nicht behaupten, dass ich die weiß gepanzerten leiden kann!"

Er grinste, wartete jedoch, bis sie ganz draußen waren, bevor er fortfuhr. Im Laufschritt eilten sie zu seinem Speeder, einem unauffälligen alten Modell, gute 15 Jahre alt, aber immer noch brauchbar. Immerhin lohnte es sich nicht das Ding zu klauen, also musste man sich darum schonmal keine Sorgen machen. Sie stiegen ein, Webber brachte die Kiste zum Schnurren und mit einem gedehnten Satz verließen sie das Gelände des Raumhafens. Dreckig lachend gröhlte Webber:

"Hahaaaa, abgelenkt!!"

Diese Runde ging an ihn und Syrus! Nun konnten sie auch reden wie sie wollten.

"Also, ein Versteck suchst du, ja?"

Webber machte ein nachdenkliches Geräusch.

"Du hast ganz schön was ausgefressen, weißt nicht wohin und hast keine Skrupel auf Sturmtruppen zu schießen... ich glaube, ich hab da was für dich."

Sie brachten die Abgrenzungen in die unteren Ebenen schnell hinter sich. Hier unten fühlte Webber sich sehr viel wohler. Hier war er aufgewachsen und die Gegend kannte er wie seine Westentasche. Angst vor Kriminalität? Wenn einer was wollte, schoss er zurück, damit hatte er keine Probleme.

"Ich bring dich zu meinen Leuten, die haben bestimmt nen Job für dich. Und wenn du nicht willst, dann kriegste zumindest nen Schlafplatz für'n paar Tage. Jemanden wie dich können wir gebrauchen... jemanden, der den Imps so richtig eins auf den Sack geben kann! Der General sieht das genauso, da wette ich drauf. Also, was sagste dazu?"

Am Straßenrand wurde eine Schlägerei ausgetragen. Webber gröhlte anfeuernd aus dem Fenster des Speeders, als sie daran vorbeifuhren.

- Coruscant - Untere Ebenen - Speeder - Mit Tylaar -
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Akemi musste unwillkürlich lächeln, als Adrian ihr versicherte, dass sie bestimmt eine gute Agentin gewesen war. Natürlich tat es gut eine solche Bestätigung zu hören, auch wenn er das – und im Grunde wussten sie das wohl beide – kaum beurteilen konnte. Trotzdem war es lieb von ihm das zu sagen, es änderte aber nichts daran, dass Akemi inzwischen bereit war die Wahrheit zu akzeptieren.... das meiste davon jedenfalls. Adrians Konzentration lenkte sich vor allem auf den letzten Teil ihrer Erzählung, nämlich auf Chesara. Er fragte sofort, wo sie sei und schien plötzlich seltsam aufgewühlt. Akemi konnte dem plötzlichen Wandel in seinem Gesicht nichts ganz folgen, zumal er auf einmal ganz blass geworden war. Was hatte sie falsches gesagt? Weckte der Gedanke an seine frühere Meisterin nun doch zuviel in ihm? Natürlich, sie hatte auch Alisah erwähnt, aber doch nur am Rande!! Auf den Rest ihrer Erzählung ging er nicht weiter an. Was sollte er auch schon sagen? Ihr sein Beileid bekunden, weil Cris, – den er nicht einmal kannte – sie hatte sitzen lassen? Er wusste ja nichts von alldem und Akemis Kurzfassung reichte nicht aus auch nur ansatzweise zu erklären, wie nahe sie und Cris sich tatsächlich gestanden hatten.

„Ich weiß nicht, wo genau Chesara ist.“

Erwiderte Akemi ehrlich.

„Aber ich habe ihre Com-Nummer.“

Adrian sagte, er müsse zu ihr, aber was genau hatte er vor? Wollte er etwa seine Ausbildung wieder aufnehmen? Akemi sah ihn abwartend an. Es fiel ihr schwer ihn richtig einzuschätzen.

„Sie würde sich bestimmt freuen dich zu sehen.“

Sagte sie ins Blaue hinein und weil sie sich ziemlich sicher war, dass es die Wahrheit war. Kurz wägte sie ab ihn zu fragen, was er dann vor hatte, aber sie fand nicht den Mut dazu. Nachher würde er ihr noch antworten, dass sie das nichts anginge. Sie war inzwischen satt und ihr Teller war auch fast leer. Ein paar Reste schob sie mit der Gabel noch unschlüssig hin und her, doch sie konnte einfach nichts mehr essen, also legte sie das Besteck schließlich hin und lehnte sich zurück. Es war dunkel draußen und während Akemi eine Hand auf ihren „vollen“ Bauch legte, wanderte ihr Blick zu Decke.

„Adrian, guck!“

Rief sie erstaunt aus. Während dem Essen und dem Erzählen ihrer tristen Geschichte hatte sie gar nicht mehr an den Himmel gedacht, er über ihnen zu sehen war. Die Sterne funkelten in die Dunkelheit hinein. Sie waren gut zu erkennen, denn in diesem Teil des Restaurants hatte man das Licht nach und nach immer ein wenig mehr gedämmt.

„Wow, was für ein schöner Anblick.“

Schwärmte sie begeistert.

„Und so romantisch!“

Sie grinste und hoffte Adrian etwas aufheitern zu können. Sie mochte die trübe Stimmung nicht, in die er plötzlich verfallen war. Es hatte doch ein schöner Abend werden sollen.

- Coruscant - City - Restaurant "Naburi" - Mit Adrian -
 
Coruscant - im Gewühl des Raumhafens - mit Webber

Tylaar konnte seinen Retter noch nicht ganz einordnen. Anscheinend fühlte er sich in diesem Mistloch von Coruscant ziemlich wohl, mochte Action. Aber das war erst einmal egal. Webber hatte ihm geholfen und er schoss auf die richtigen Leute, mehr zählte nicht. Und mit ein bisschen Glück, würde ihm sein Begleiter einen Weg in den Untergrund zeigen.

"Ich, ein Freund des Imperiums?", wiederholte Tylaar mit einem einseitigen Grinsen. "Sagen wir es so: Die und ich haben zwei verschiedene Meinungen. Wir vertreten sie nur etwas brutaler als andere Leute."

Als die beiden schließlich in dem alten Speeder saßen, war Webber wohl in seinem Element. Er lachte dreckig, lenkte den Speeder am üblichen Chaos und Dreck der Stadt vorbei und wiederholte, was er bei Tylaar gesehen hatte. Nein, er hatte keine Skrupel auf imperiales Militär zu schießen. Ganz im Gegenteil.

"Würden mehr Leute auf die Imperialen schießen, hätten wir ein paar Probleme weniger", antwortete er Webber und schielte unauffällig nach hinten, ob ihnen jemand folgte.
Webber erkannte richtig, dass Zaith ein Versteck brauchte. Und anscheinend kannte er Leute, die ihm dieses Versteck geben konnten. Mehr noch, wenn er bei Webber zwischen den Zeilen las, dann waren seine Leute in irgendeiner Weise in den Widerstand gegen das Imperium involviert. Wie genau, das wusste Tylaar noch nicht.


"Gegen ein Versteck habe ich nichts. Gegen gewisse Aktionen auch nicht. Allerdings würde ich vorher gerne wissen, von welchem General du sprichst. Republikanisches Militär, Geheimdienst, Untergrundkämpfer? Was sind das für Leute, zu denen du mich bringst."

Sie sausten an einer Schlägerei vorbei, die Zaith schon nicht mehr wunderte. Statt Sturmtruppen zu verprügeln, zu erschießen oder in die Luft zu jagen, hatten die Bewohner der Elendsviertel von Coruscant schon immer mehr Interesse daran, sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.
Verdammte Idioten.


"Und welche Rolle spielst du hier eigentlich? Hilfst du ständig einem Wahnsinnigen, der sich mit dem Imperium anlegt, oder hattest du einfach nur Langeweile?"

Coruscant - auf dem Weg in die Unterstadt - mit Webber
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Speeder – Mit Tylaar -

Syrus
ließen Webbers Anspielungen nicht kalt, er zeigte sogar Interesse, aber er war noch vorsichtig. Clever! Webber tastete mit einer Hand nach dem Datenblock, der er nach dem letzten Lesen so halb unter den Sitz geworfen hatte. Als er ihn gefunden hatte, hielt er ihn seinem neuen Kumpel hin.

„Hier, letzte Nachrichten... schon von dem Anschlag auf diesen beschissenen Moff gehört? Das waren wir!“

Webber selbst war nicht ganz so clever wie Syrus, aber das merkte er in dem Moment nicht. Er hatte längst Vertrauen gefasst zu dem Mann, der wusste wie man Sturmtruppen am besten auschaltete.

„Wir sorgen dafür, dass Coruscant wieder in die richtigen Hände gelangt.“

Erklärte er nicht ohne Stolz.

„Irgendwer muss sich ja drum kümmern!“

Eine Weile achtete er auf die Route, während Syrus die Nachrichten zu lesen schien. Dann beschloss er noch mehr zu erzählen.

„Der General leitet unser Team. Den Namen hat ihm irgendwer gegeben, eine Ahnung wer. Weiß nicht, ob er jemals wirklich beim Militär war. Aber ich sag dir, wenn du Probleme mit dem Imperium hast, bist du bei uns genau richtig. Grant will sogar mit den Jedi ins Geschäft kommen. Keine Ahnung, wie er das anstellen will, hab ich nur so gehört.“

Er zuckte mit den Schultern. Besonders viel bekam er ja nicht mit, wo er ständig auf irgendwelchen Außenposten Spionage betrieb.

„Also, was sagste, biste dabei?“

- Coruscant – Untere Ebenen – Speeder – Mit Tylaar -
 
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[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Chesaras Com-Frequenz! Natürlich, da hätte er auch gleich drauf kommen können. Wie konnte er so schnell vergessen, dass er sie nach ihrem letzten Aufeinandertreffen gespeichert hatte? Akemi wusste ohnehin nicht wo sich seine alte Meisterin aufhielt … da hätte er gar nicht erst so einen Aufstand machen müssen.
Seine Panik ebbte wieder etwas ab und Adrian sagte sich immer wieder, dass er einfach wüsste wenn Alisah umgekommen war. Er musste es einfach wissen. Sie hatten schon immer so etwas wie ein Gefühl für den anderen gehabt. Und auch wenn er sie schon lange, sehr lange nicht mehr gesehen hatte – irgendwie musste es doch noch da sein.
Als Akemi ihn schließlich auf den Himmel aufmerksam machte, streckte Adrian sich auf den bequemen Polstern aus. Hoffentlich hatte er jetzt nicht die Stimmung des Abends ruiniert.


“Ja, du hast Recht.“

Ihren Ausruf über den romantischen Anblick hätte Adrian bei einem anderen Mädchen vielleicht als Signal verstanden. Als Erlaubnis ihr näher zu kommen, ihre Hand zu halten, sie zu küssen … so was in der Art. Aber Akemis Erzählung von Cris ging ihm noch durch den Kopf und er dachte an das Ende ihrer Geschichte. Sie wartete noch auf ihn. Chesara hatte ihr davon berichtet und Akemi hatte einem Treffen mit ihrem Ex zugesagt.
Adrian drehte den Kopf weg vom Himmel und sah Akemi seitlich an.


“Du vermisst ihn sehr, oder? Ich kann das verstehen. Ich … ich vermisse Alisah sehr. Es ist … als hätte man mir einen Arm abgehackt und ihn weggenommen. Ein ganz essentieller Teil von mir, ein Teil den ich brauche. Nicht nur, dass ich damit nicht mehr so gut durch die Welt komme – es schmerzt einfach. Wie ein Phantomschmerz.“

Dann wurde ihm etwas bewusst.

“Und selbst wenn dieser Arm wieder angenäht werden könnte … wer weiß ob er je wieder so funktionieren würde wie früher?

Ihr Gespräch hatte seit Akemis Geschichte sowieso eine tiefere Ebene erreicht, also traute Adrian sich zu fragen:

“Meinst du es könnte bei euch wieder so werden wie früher, wenn du Cris wieder triffst? Ich bin mir bei Alisah wirklich nicht sicher … dabei ist sie immer die wichtigste Person für mich gewesen.“

Er war schon fast versucht hinzuzufügen „und was war ich für ein schlechter Bruder, dass ich sie habe gehen lassen“ – aber das wäre zuviel Selbstmitleid für den Moment gewesen.

“Du musst mir natürlich nicht antworten, wenn du nicht willst.“

Und ein schiefes Grinsen aufsetzend sagte er:

“Ich habe deinen Versuch die Stimmung zu lockern durchaus erkannt. Also … tut mir Leid, wenn ich jetzt wieder damit anfangen habe. Ich bin einfach nur nachdenklich …“

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

„Ist schon okay.“

Versicherte Akemi, als Adrian sich dafür entschuldigte, nicht von den ernsten Themen ablassen zu können. Sie musste schlucken und konnte ihm nicht sofort antworten, den plötzlich hatte er doch angefangen etwas zu ihrer Geschichte – zu dem wichtigen Teil, den über Cris – zu sagen. Allerdings fühlte sie sich dadurch kein bisschen besser, auch wenn sie nicht das Gefühl hatte gleich in Tränen ausbrechen zu müssen, so wie bei ihrem Gespräch mit Chesara. War es nicht so, dass sie langsam und allmählich immer besser zurecht kam, auch ohne Cris? Es hatte lange gedauert, bis sie ihre Füße tatsächlich wieder auf dem Boden spüren konnte, doch mittlerweile konnte sie wieder laufen, tanzen und die Welt erkunden, so wie früher. Und trotzdem taten sich manchmal noch kleine Risse in der Erde auf, wie bei einem Erdbeben, die sie zu verschlingen drohten – so wie in diesem Moment, als Adrian sie unvorbereitet fragte, ob sie Cris vermisste. Er verglich das Gefühl, das sie vielleicht haben mochte, mit seinem eigenen, weil Alisah fort war. Zum ersten Mal an diesem Abend sprach er wirklich über sie und es musste ihm sehr weh tun. Wie betäubt saß Akemi da, als er von einem Phantomschmerz sprach. Er fühlte sich, als sei ihm sein Arm abgehackt worden. Er war nicht mehr vollständig. Ja, irgendwie stimmte diese Beschreibung. So war es ihr auch gegangen, auf Naboo, als Cris sie verlassen hatte. Allerdings war jetzt so viel Zeit vergangen, dass sie gelernt hatte damit zu leben, oder nicht? Sie trauerte nicht mehr jeden Tag um ihn, weinte nicht mehr andauernd. Sie konnte mit anderen Männern zusammen sein, sie konnte lachen und Spaß haben... also, vermisste sie ihn wirklich noch immer so sehr?

„Ich vermisse ihn, sehr sogar.“

Sagte sie leise.

„Aber ich...“

Sie biss sich auf die Lippen. Was wollte sie überhaupt sagen? Es war so schwierig die richtigen Worte zu finden!

“Alisah und du, ihr seid immer unzertrennlich gewesen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie sie jetzt ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie anders ist.“

Akemi schüttelte den Kopf. Das war so dumm, was sie sagte. Was wusste sie schon von der „dunklen Seite“ und dem Leben der Sith? Sie wusste gar nichts darüber, nicht ein bisschen. Entschuldigend sah sie Adrian an. Er dagegen wusste es nur zu gut, er sah seinen Vater und seinen Onkel doch jeden Tag und hatte er nicht gesagt, bei ihnen daheim seien die Verhältnisse „kompliziert“? Was, wenn sich Alisah wirklich so verändert hatte und sie, selbst wenn sie wieder kam, kaum mehr wieder zu erkennen wäre? Wie sehr dies Adrian schmerzen würde!

„Es hat alles angefangen schwierig zu werden, als wir älter geworden sind, oder?“

Dachte Akemi nach. Das Leben wurde verschachtelter und härter, wenn man erwachsen wurde. Davor hatte ihre Mutter sie früher immer bewahren wolen. Sie hatte versucht Akemi so lange wie möglich von allem abzuschirmen. Natürlich hatte das nicht ewig funktioniert, aber plötzlich verspürte Akemi für diese unbeschwerte Zeit ihrer Kindheit eine tiefe Dankbarkeit. Sie sollte sich ein Herz nehmen und ihrer Mutter das sagen, wenn sie sie das nächste Mal sprach.

„Cris und ich... das war etwas Besonderes.“

Akemi hob ihren Kopf zu dem mystischen Sternenhimmel. Wenn sie es nicht besser wüsste würde sie sich jetzt fragen, auf welchem der abermillionen Planeten Cris gerade war. Aber er war ja hier, auf Coruscant, oder zumindest war er es gewesen.

„Ich dachte wirklich, das geht nie zu Ende.“

Zu ihrer eigenen Überraschung brach ihre Stimme nicht, als sie darüber sprach. Vielleicht war es, weil dies ein Moment war, in dem man über alles reden konnte. Adrian hatte den Anfang gemacht, indem er ihr erzählt hatte, was ihn bewegte und was er fühlte. Wahrscheinlich war seit Alisahs Verschwinden noch kein einziger Tag vergangen, an dem er nicht an sie gedacht und sich gewünscht hatte, sie käme zurück. In diesem Moment musste Akemi an ihre Familie denken und an die Zeit während dem Geheimdienst, als sie von ihren Eltern und Geschwistern getrennt gewesen war. Das war eine schwierige Zeit gewesen, für sie alle, aber als sie sich schließlich wiedergesehen hatten, war alles wieder so gewesen wie vorher. War das das Geheimnis einer Familie?

„Bei euch beiden, bei dir und Alisah, ich glaube ganz fest, dass es wieder so werden könnte wie zuvor. Sie ist doch deine Schwester – deine Zwillingsschwester! Euch verbindet alles.“

Meinte Akemi ernst.

„Aber bei Cris und mir... das ist etwas anderes.“

Sie senkte den Kopf leicht und zupfte mit ihren Fingern an der weißen Tischdecke.

„Es ist viel zu viel kaputt gegangen, verstehst du? Außerdem...“

Sie befeuchtete ihre Lippen, unsicher wie sie es sagen sollte. Über Richard hatte sie noch mit niemandem gesprochen – mit wem hätte sie dieses Geheimnis auch teilen sollen? Aber mit Adrian konnte sie reden, wem sollte er es auch schon erzählen?

„Es gibt da einen anderen Mann.“

Sagte sie zögernd.

„Ich bin seit einer Weile mit ihm zusammen, aber wir treffen uns heimlich.“

Sie musste lächeln, als sie an Richard dachte. Heute Abend war er mit Ecile unterwegs. Da hatte er morgen bestimmt einige neue, sehr lustige Geschichten zu erzählen.

„Das mit Cris ist inzwischen so weit weg, obwohl es mir immernoch weh tut.“

Sie holte tief Luft.

„Als Chesara mir erzählte, dass er mich sehen will, habe ich eingewilligt. Aber das ist jetzt schon fast zwei Wochen her und ich habe noch nichts von ihm gehört! Hat er es sich wieder anders überlegt, so wie damals? Ich weiß noch nicht mal, warum er mich überhaupt verlassen hat! Selbst wenn er sich irgendwann doch noch meldet... ich habe keine Ahnung, was er mir sagen will. Ich weiß es nicht. Ich bin mir inzwischen über so vieles im Unklaren, ob er mich wirklich geliebt hat oder ob ich ihn überhaupt so gut gekannt habe, wie ich immer dachte.“

Frustriert ließ sie die Tischdecke in Ruhe und legte ihre Hände in ihren Schoß.

„Ich weiß einfach nicht, woran ich bei ihm bin.Und ich glaube nicht, dass es jemals wieder so werden könnte wie früher. Ich glaube nicht mal, dass er das überhaupt wollte. Warum sonst hat er alles kaputt gemacht?“

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -
 
OP: Sorry, fürs lange Warten! Hatte in letzter Zeit mit einigen privaten Dingen zu kämpfen...
Ich hoffe mal, dass ich in den Ferien mehr zum Posten komm!



Coruscant ~ untere Ebenen, in der Nähe des Lastgleiters ~*~ Sinaan, Steven, Caffran, Walter ~ Cris und Criid + CW ganz in der Nähe

Eine EMP-Bombe also...
Mit seinen 19 Jahren fühlte er sich langsam zu alt für solche Späße, man wurde ja auch nicht jünger :-)P). Aber es war ihre einzige Möglichkeit.
Sinaan fragte sich nur, wie sie dann den Transporter öffnen wollten. Ein "Sesam öffne dich" würde wohl kaum ausreichen. Schon fast sehnsüchtig dachte er an sein Lichtschwert, diese elegante Waffe aus zivilisierteren Tagen, in denen man sich noch ehrenvoll duellierte.

Aber die Angst, entdeckt zu werden war noch viel größer. Die Klinge musste die allerletzte Notbremse bleiben, allerletztes Mittel! Sie konnten hier immerhin den ganzen Widerstand gefährden. Wenn der Sith-Orden davon Wind bekommen würde, könnte diese ganze Bewegung bald Geschichte sein. Er hatte Corellia gesehen. Er wusste, was ein schon ein Warrior alleine ausrichten konnte. Und Sinaan hätte sicherlich auch nicht den Hauch einer Chance.

Ein "Eins, Zwei, Drei..." riss ihn dabei jedoch völlig aus seinen Gedanken hoch. Seinem Schüler hatte er es gesagt, aber er konnte es einfach nicht. Schluss damit!

Die Bombe flog in einem flachen Bogen quer über die Kreuzung direkt zum Gefangenentransporter. Walter warf gut, die Bombe brauchte eigentlich nicht im Flug korrigiert zu werden. Allerdings hätte sie wohl überschossen; wenn er sie nicht gestoppt hätte, wäre sie einfach weiter gerutscht.

So kam die Bombe genau in dem Moment zum stehen, als der Transporter über sie hinwegschwebte.
Sinaan - vermummt hatte er sich schon - drehte seinen Kopf weg und schützte seine Augen vor dem gleißend blauen Blitz, der aus der Bombe hervorschoss.
Überall in der Umgebung zuckten bleuliche Blitze aus allen möglichen Ecken und Nischen hervor, die alle elektronischen Systeme lahm legete.

Die beschützende Truppe wirbelte herum; einige von ihnen versuchten zu schießen, andere ließen die Waffen gleich ganz in den Holstern stecken. Natürlich fiel zunächst kein einziger Schuss und auch die Speederbikes blieben alle stehen. Ein paar der Wachen bildeten einen Ring um den Transporter und einige gingen direkt auf die Widerständler los.
Der Jedi-Ritter hatte da wieder dieses ungute Bauchgefühl, alles war nun in Bewegung und auch auf das Vierergespann gingen mehrere Konvoi-Wachen los.

Sinaan war eigentlich nicht der Freund von Massenschlägereien und war nur einmal "ganz zufällig" in eine geraten, damals waren es jedoch ganz andere Beweggründe. Heute ging es wirklich um Leben und Tod, heute war es ernst!

Der erste Sturmtruppler kam angestürmt und wollte ihn anscheinend einfach umrennen. Der Ritter konnte allerdings vorher von seinem Speederbike abspringen, sodass die Sturmtrupp seinen Schädel samt Helm in die Seite des Düsenrads schmetterte. Offenbar noch benommen von dem Aufprall war es kein sonderbar großes Ding der Unmöglichkeit, ihn unschädlich zu machen: der Helm wurde gekonnt heruntergeschlagen, danach der Arm von hinten gefasst, einmal umhergerissen und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Soldat sackte bewusstlos zusammen und er hatte eine schöne Nahkampfwaffe: einen weißen Blecheimer-Helm, den er dem nächsten einfach entgegenschmiss.
Dieser konnte zwar ausweichen, aber leider stolperte er über einen nicht vorhandenen Stein. Sinaan hielt einfach kurz mit der Macht einen Fuß zurück und schon lag er am Boden.
Lange würde er sowas aber nicht durchhalten können. Es war extrem schwierig, zu kämpfen, ohne die Macht auch offen zu zeigen.

"Los! Knackt den Transporter!", rief er dem ganzen Widerstand entgegen.

Auch er ging dem Tumult ein paar Schritte entgegen. Er durfte nur seinen Schüler nicht aus den Augen verlieren. Bei der Vielzahl an Präsenzen war das garnicht so einfach. Es war einfach unübersichtlich geworden, denn alle standen nun irgendwie zwischen allen und so weiter.
Er hoffte auch innig, dass der EMP noch länger anhielt, denn er wusste, wenn die Elektroniken mal wieder ansprangen, ging das große Metzeln und Schlachten los. Dann würde es Tote geben!


Coruscant ~ untere Ebenen, in der Nähe des Lastgleiters ~*~ Sinaan, Steven, Caffran, Walter, Tumult ~ Cris und Criid + CW ganz in der Nähe
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Speeder - Mit Tylaar -

Zu Webbers Zufriedenheit hatte Syrus zugestimmt und darum behielt er seine Route weit. Es war nicht mehr weit bis zum Hauptquartier und den Weg kannte Webber fast im Schlaf. Die unteren Ebenen Coruscant waren zumeist dreckig, stickig, dunkel und gefährlich, doch Webber mochte es hier. Hier fühlte er sich wohler als an der Oberfläche und dem arroganten und überheblichen Getue der Leuten. Hier unten ging es nicht zimperlich zu, aber wenigstens wusste man woran man war. Wer hier runter kam wusste worauf er sich einließ - und wenn nicht, würde er es schnell genug erfahren. Natürlich gab es auch "bessere" Orte, so wie die Gegend in der das Hauptquartier der "Defender" lag. Im Vergleich zu wirklich gefährlichen Teilen der Slums war die Kriminalitätsrate dort noch human, zumindest brauchte man dort nur an jeder dritten Ecke Angst haben überfallen zu werden, statt an jeder zweiten. Webber freute sich, dass Syrus bereit war den General kennen zu lernen. Jeder neue Mann bedeutete Verstärkung für ihr Vorhaben und jeder einzelne von ihnen zählte. Das war es, was General Grant immer predigte und nun konnte Webber auch einen Rekrutierungserfolg - wenn man es denn so nennen wollten - auf sein Konto verbuchen.

Er hielt den Speeder vor einem großen, hässlichen Gebäude, dessen Putz von den Wänden abbröckelte und dessen Fenster in den unteren Etagen mit Brettern vernagelt waren. In den oberen Etagen hingen dunkle, dichte Vorhänge vor den Scheiben, die den Blick ins Innere verwehrten. Der Haupteingang war mit Absperrband als nicht passierbar bezeichnet und auch hier war ein langes Brett vor die Tür genagelt. Oberhalb dieser stand in schmutzigen und abgerissenen Buchstaben "Theater". Webber stieg aus dem Gleiter aus. In dieser Gegend war nicht viel los, nur ein Stück weit die Straße runter lungerten ein paar Jugendliche herum, aber die kümmerten ihn nicht weiter.


"Komm!"

Rief er Syrus zu.

"Hier geht's lang."

Die stählerne Tür sah man nicht auf Anhieb. Sie lag ein wenig um die Ecke und war zudem noch von einem großen Abfallcontainer verdeckt, den man erst noch umrunden musste. Webber klopfte dreimal an die Tür, über ihm nahm eine Überwachungskamera sein Bild auf. Kurz darauf wurde der Eingang entriegelt und die Tür öffnete sich. Webber gab Syrus ein Zeichen ihm zu folgen. Sie betraten direkt ein Treppenhaus, dessen Treppen von hier aus nur nach oben führten. An der gegenüberliegenden Wand stand ein in eine beeindruckende Rüstung seiner Heimatwelt gekleideter Kaleesh. Er trug einen Blaster und eine Nahkampfwaffe, die wie ein Speer aussah. Neben ihm stand ein B1-Kampfdroide in Position, bereit etwaige Eindringlinge zur Strecke zu bringen. Webber nickte dem Kaleesh zu. Der Kerl schien immer dann Wache zu schieben, wenn Webber hier vorbei schaute. Er war schweigsam und Webber hatte ihn noch nicht einmal sprechen gehört. Aber solange Grant ihm genug vertraute um ihn den Eingang zum Hauptquartier bewachen zu lassen...

Webber schob sich an dem Droiden vorbei und stieg die Treppe hoch. Am ersten Stock gingen sie vorbei, ihr Ziel war der zweite Stock. Dort standen nochmal zwei bewaffnete Widerständler, vor denen Webber diesmal erklären musste, wer sein Begleiter war.


„Sein Name ist Syrus, er ist hier um den General kennen zu lernen.“

Gab Webber bekannt.

„Hab mit ihm am Raumhafen ein paar Sturmtruppen erledigt.“

Die beiden bewaffneten Männer tauschten einen Blick.

„Ausführlicher Bericht folgt an Grant.“

Grummelte Webber. Einer der Widerständler trat vor und deutete auf Syrus.

“Er muss seine Waffen abgeben.“

Lautete die Forderung. Webber schaute zu Syrus hinüber.

„Ist nur für die Sicherheit...“

Fügte er überflüssigerweise hinzu.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Syrus, Widerständler -
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Die ernsteren Themen schienen Akemi nicht so sehr zu belasten, wie es bei Adrian anfangs der Fall gewesen war. Fast schien es ihm, als täte es ihr gut darüber zu reden. Und ihm tat es gut ihr zuzuhören.
Wahrscheinlich hatte sie Recht und es war zwischen Familienmitgliedern wirklich etwas anderes als bei einem verliebten Pärchen. Wie häufig hatte er schon gehört, Liebe könne schnell zu Hass werden. Akemi hasste Cris zwar nicht – aber es war viel zwischen ihnen kaputt gegangen, sagte sie.
Zwischen ihm und seinem Vater hatte es nicht mal eine Beziehung gegeben. Verachtung hatte für ihn übrig gehabt, mehr nicht! Trotzdem lebte er mittlerweile mit ihm unter einem Dach. Man sagte häufig Blut sei dicker als Wasser und in Adrians Fall schien das zuzutreffen. Natürlich war es merkwürdig in Exodus’ und Aramâns Nähe zu sein. Selbst die Vergangenheit seiner Mutter war ungewöhnlich. Aber irgendwie klappte es … alle rissen sich zusammen.


“Wahrscheinlich hast du Recht. Mein Vater und mein Onkel waren Mitglieder des Sith-Ordens. Sie sind Mörder, in den Augen der Republik Verbrecher und trotzdem … mein Vater und mein Onkel.“

Sein nachdenklicher Blick war zwischenzeitlich wieder zum Himmel gewandert, aber jetzt sah er Akemi an. Er wollte ihre Reaktion sehen, denn selbst in seinen Ohren klang das verrückt.

“Ich habe jahrelang gedacht ich würde niemals etwas mit ihm zu tun haben. Alisah und ich haben uns ausgemalt was wir machen würden, wenn er uns gegenüber stünde. Und was haben wir gemacht? Nichts. Wir haben geredet.“

Es war wirklich komisch. Als er seinem Vater damals begegnet war, hatte er keinen Sith vor sich gesehen, sondern den Mann, den seine Mutter geliebt hatte und der zu einem Teil wie er selbst war.

“Ich hoffe einfach nur … wenn ich Alisah gegenüber stehe, reden wir auch nur. Aber ... ich bin auch wütend auf sie! Sie ist schließlich einfach abgehauen, ohne sich jemals zu melden! Sie ist die wichtigste Person für mich gewesen und ich hatte gedacht, ich wäre es auch für sie!“

Von Akemi zu hören, dass sie sich heimlich mit einem anderen Mann traf, hatte Adrian überrascht und er dachte noch immer darüber nach, was er dazu sagen sollte. Natürlich war es ihr gutes Recht sich mit einem anderen zu treffen, sie war nicht in einer Beziehung. Nach ihrer Erzählung hatte er aber einfach nicht damit gerechnet. Gut … dann gönnte sie sich eben etwas Ablenkung.
Andererseits zweifelte sie mittlerweile stark an der Beziehung zu Cris und von daher wollte sie vielleicht doch nicht zu ihm zurück – so wie es Adrian erst interpretiert hatte.


“Vielleicht hast du Recht und wenn du auf Cris triffst wird es ganz anders sein. Ehrlich gesagt war ich auch unsicher über unser kleines Wiedersehen.“

Klang das jetzt irgendwie komisch?

“Auch wenn wir natürlich kein Liebespaar waren.“

Schob er hastig nach.
Auch wenn das so schlecht nicht gewesen wäre, dachte Adrian schmunzelnd. Zumindest hatte er auf Bothawui ziemlich für sie geschwärmt.


“Aber vielleicht wird es auch wie bei uns – im übertragenen Sinne – und ihr versteht euch wieder wie früher. Ich meine … hättest du gedacht, dass du mir beim ersten Abendessen dein Herz ausschüttest? Und ich dir meines.“

Zu ihrem neuen Freund (war er das überhaupt?) hatte Adrian noch immer nichts gesagt. Er war sich auch noch immer unsicher, was er von dieser Geschichte halten sollte. Wusste Akemi es denn?

“Wenn es so wäre – und es mit Cris nach einem Treffen wieder so wäre wir früher. Wäre der … andere Mann dann sofort weg vom Fenster? Oder ist das was ernsteres?“

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
[Coruscant // Mittlere Ebenen] – [Stadtverkehr // Schweres Skiff] – [Zraika, ( NPCs: ) Ghest, Kilik, Kuar, Scrange, Malia]

„Wir kommen doch sowieso zu spät, also wozu das Ganze?.“ murrte einer der schwarze Helme tragenden Soldaten vor sich hin.

„Weil der Colonel es befohlen hat, 12-12. Darum.“ War die ruppige aber knappe Antwort der Anführerin des Trupps Sturmkommandos, die zum Großteil im hinteren Teil des schwer gepanzerten Skiffs einer imperialen Garnison Coruscants saßen. „Außerdem traue ich meinen eigenen Nachforschungen mehr, als irgendwas, was Sturmtruppen oder einfache Sicherheitskräfte entdeckt haben.“

„Diese Stümper trampeln doch jedes Mal die Hälfte aller Spuren selber weg.“

Meldete sich nun auch die zweite Frau im Bunde – Malia – zu Wort. Leicht neigte sie ihren Kopf zur Seite, denn sie saß am Steuer des Gefährts der Iron Warriors. Ihr Zielort war ein einfacher Raumhafen, nichts bedeutendes für sich genommen, allerdings war er im Verlauf der Stunde ziemlich interessant geworden. Irgendein raubeiniger Huttenliebhaber hatte sich doch tatsächlich mit dem Imperium angelegt. Ziemlich schnell nach dem Verlassen seines Schiffes waren die Sicherheitskräfte nur ihrem üblichen Dienst nachgegangen und es war ein Schusswechsel daraus entstanden. Wieso konnte Zraika nicht sagen, mehr Infos hatte man ihnen nicht geschickt. Außer das es eventuelle Verbindungen zu bereits vorgefallenen Malheurs der letzten Zeit geben könnte.

Ghest, der neben ihr saß und das nach vorn montierte schwere Blastergeschütz des Skiffs bediente, nickte auf die Worte seiner Teamkameradin in die Richtung in welche sie abbiegen mussten. Erstaunlich geschmeidig folgte das eigentlich ungeschlachte Transportmittel den Befehlen seiner Lenkerin. Malia hatte Zraika schon seit dem Start des Skiffs überrascht, wie gut sie es beherrschte.


„Und sie stellen jedes Mal dieselben nervigen Fragen, wenn wir uns an die Arbeit machen. Und 'das werden wir niemals schaffen' weil 'die sind ja schon über alle Berge' habe ich jetzt auch oft genug gehört. Zu oft...“

12-12 – was die Nummernkennung von Kilik dem Sprengstoffexperten der Schwadron war – brummte nur zustimmend und fummelte an seiner Ausrüstung rum. Das war Grund genug für Kuar – den Nahkampfexperten – das bisherige Thema fallen zu lassen.

„Jag' uns nicht in die Luft verdammt. Du weißt doch selbst nicht mehr, was für Knallfrösche du in deinen Taschen gebunkert hast.“

Gelächter kam auf, selbst 12-12 kicherte kurz und richtete das schwarze Visier in Kuars Richtung.

„Ha-ha. Komm doch und hol sie dir, du toller, schneller Soldat du!“

„Hey Jungs, reißt euch mal zusammen, wir sind gleich da.“ Sprach Malia über die Schulter, was im Grunde unnötig war da sie alle per Funk miteinander sprachen, zu ihren Teamkollegen.
Als würde das bei ihnen allen einen eingespeicherten Befehl auslösen, wurden Waffen und Munitionsvorräte gecheckt und vereinzelt auch die Helmsysteme ihrer Rüstungen überprüft. Ein Kampf war gewiss nicht mehr vorzufinden, daher mochte manch einer all das, was die Iron Warrior's in den wenigen Minuten überprüften für viel zu viel befinden. Aber Sturmkommandos waren eben so gepolt. Es gab Dinge in ihren Denkmustern und Handlungsweisen, die waren untilgbar, nach Jahren der Ausbildung eingebrannt. Tiefer noch als in die Gehirne von Sturmtruppen, die schon Elitesoldaten des Imperiums darstellten. Gehorsam und Pflichtgefühl beispielsweise. Sie führten nicht nur Befehle aus, weil es eine Rangstruktur einzuhalten gab, sie fühlten sich dieser, die Rangstruktur hervorbringenden Institution, auch aufs tiefste verpflichtet. Eine Galaxis ohne Imperium würde sie vermutlich in den Suizid treiben.


„Geh da vorne runter. Nicht das irgend so ein Lieutenant meint meckern zu müssen.“ Wies Zraika 5441 – Malia – an indem sie hinter einen bereits parkenden Skiff zeigte.

Mit einem kurzen aufheulen der Repulsoren verlangsamte das schwere Gefährt und kam dann surrend zum Stillstand. Die sechs in schwarz gerüsteten Sturmkommandos stiegen aus und nahmen ohne weiteren Befehl Formation ein. Die Waffen nicht gezogen näherten sie sich dem Raumhafen, an dem vor weniger als einer Stunde noch ein heftiger Schusswechsel getobt hatte. Draußen gab es wenig mehr zu sehen, als die Sicherheitsabsperrungen und Sicherheitsoffizieren, die den Zustrom aus und in den Raumhafen regelten. Immerhin fanden hier Untersuchungsarbeiten statt, die nicht von Zivilisten behindert werden durften. Zraika und auch der Rest der Iron Warrior's mussten an der ersten Sperre halt machen.


„Sergeant Huan Igawa. Ich und mein Squad wurden von Colonel Ganning hierher beordert.“

„Einen Moment Sergeant.“ Der Sicherheitsoffizier wand sich ab und begann in sein Komlink zu sprechen.

„Mh.“ Brummte die Anführerin der Iron Warrior's mit ihrer vom Helm leicht verzerrten Stimme und wand sich ab. Hört einen Moment Kuar und Scrange zu, die sich über Coruscant und all seinen Dreck unterhielten.

„Sergeant Igawa?“ Der Offizier mit einem leicht ansetzenden Bart und Haaren auf einer Länge von über 5 Zentimetern – wodurch er schon fast wie ein Zivilist aussah – hatte sein Komlink weggesteckt. „Sie haben Erlaubnis zur Landebucht zu gehen und sich frei zu bewegen. Landeplattform IVb, folgen sie der Absperrung.“

Innerlich schon mindestens dreimal denkend das sie das auch wisse, gab sie ihrer Schwadron nur kurz einen Wink und alle sechs Sturmkommandos machten sich auf den Weg. Vorbei an der Absperrung und den teilweise gaffenden Zivlisten. Ihr Ziel war einfach zu finden, da, wo die Wachen drastisch zu nahmen und zumindest ein Offizier herumsprang. Kaum hatte dieser Gedanke sich ausformuliert, tauchte es auch schon vor ihnen auf. Zraika und die anderen blieb jedoch am Rande stehen und warteten auf besagten Offizier. Manchmal konnten die recht knausrig sein. Vorschriften etc pp...

„Sie sind die vom Colonel geschickte Einheit?“

„Ja, Sir.“ Erwiderte Zraika und salutierte. Die Iron Warrior's folgten ihrem Beispiel prompt.

„Nun gut, sie haben die Vollmacht alles zu untersuchen und weiterzuverfolgen, müssen aber Rückmeldung geben, mir oder dem Colonel direkt. Haben sie das verstanden Sergeant?“

Genau das war doch ihr Auftrag. Eventuelle Verbindungen überprüfen und die Verfolgung eventueller Flüchtiger aufnehmen. Egal wie weit sie auch gekommen sein mochten. Nach dem Anschlag auf die Kaserne und Moff Veran selbst war die Zeit der einfachen Methodiken vorbei...

„Natürlich Sir!“

„Dann fangen sie an Soldat.“

Das Nicken Zraikas ging unter durch ihren Helm, zumindest fast. Ihr Rücken war schlagartig dem Offizier zugewandt und sie begann ihrer Einheit die Befehle zu erteilen.

„12-12 und Kuar, ihr seht euch das Raumschiff da an, besorgt mir nach Möglichkeit eine Besatzungs- und wenn vorhanden Passagierliste, was oder wen hatten die an Bord. Ich will es alles wissen. Malia und Scrange ihr seht euch hier um, untersucht alles auf Spuren, Rückstände und was immer sich als verwertbar finden lässt. Lasst euch von 6739 und 12-12 die Namen der Besatzung geben, identifiziert sie.

Macht Meldung wenn ihr etwas herausfindet. Ghest, wir checken in der Sicherheitszentrale die Überwachungsbänder. Irgendwas muss es da zu sehen geben. Ihr habt 20, dann kommen alle hierher zurück. An die Arbeit!“

Ohne ein weiteres Wort verschwand jeder seiner Wege. Zraika schaltete auf einen privaten Kanal mit Ghest – was die übrigen zweier Teams ebenfalls tun würden – und verschwand mit ihm in Richtung der Sicherheitszentrale. Dort würde sich schon irgendetwas aus den Aufzeichnungen der Holocams ziehen lassen. Und wer auch immer darauf zu sehen war, sollten sie ihn finden, würde er sich wünschen niemals hier her gekommen zu sein...

[Coruscant // Untere Ebenen] – [Raumhafen // Plattform IVb] – [Zraika, ( NPC: ) Ghest]
 
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Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Webber & anderen Widerständlern

Nachdem Webber ihn durch die Unteren Ebenen von Coruscant geführt hatte (Tylaar hätte wahrscheinlich nie wieder aus diesem Gewirr heraus gefunden, wäre Webber auf die Idee gekommen, ihn spaßeshalber hier auszusetzen), hielt der Speeder vor einem heruntergekommenen Gebäude. Zaith schielte erst kurz zu dem abbruchreifen Haus, dann noch einmal seinem Begleiter.

"Lass mich raten, die Miete ist niedrig ..."

Gemeinsam stieg man aus. Mittlerweile hatte sich der ehemalige Jedi den Blasterkarabiner über die Schulter gehängt, vertraute ungesehen eher auf seine Machtfähigkeiten. Natürlich spürte er Anspannung und Feindseligkeit um sich herum. Aber nichts davon schien in seiner direkten Umgebung zu sein. Webber selbst stufte er mittlerweile als für ihn ungefährlich ein. Er war ein Großmaul, ja. Aber ein Großmaul, das ihm aus der Patsche geholfen hatte und alleine schon deswegen wollte er sich diese Widerstandskämpfer aus der Nähe betrachten. Außerdem hatte Webber davon gesprochen, dass seine Leute mit dem Gedanken spielten, Kontakt zu den Jedi aufzunehmen. Nun, unbewusst hatten sie das ja bereits getan.
Vielleicht böte sich Tylaar hier ja die Gelegenheit, wieder etwas mehr aus seinem Leben zu machen, als bisher. Auch wenn er eigentlich gar nicht mehr bewusst plante, einen Weg zurück zu den Jedi zu suchen. Er wusste ja nicht einmal, wie viele noch von ihnen existierten.

Wie zu erwarten, war dieses marode Hauptquartier bewacht. Tylaar gab sich bewusst entspannt, um keinem übereifreigen Wachmann - wie diesem Kaleesh oder dem Wachdroiden - einen Grund zu geben, ihn in diesem Niemandsland über den Haufen zu schießen. Das wäre dann doch etwas zu skuril. Gerade einen Weg gefunden, es dem Imperium heim zu zahlen und dann würden sie einen Jedi erschießen, weil der einmal zu viel mit dem Finger gezuckt hatte.

Als man ihn aufforderte, die Waffen abzugeben, nickte Tylaar. Zur eigenen Sicherheit, ja. Wie auch immer. Er nahm den CDH17 Blasterkarabiner von der Schulter, sicherte die Waffe und gab sie der Wache. Auch die C8 Blasterpistole wanderte von seinem Oberschenkelhalfter in die Hände des Sicherheitsmannes. Dann nickte er noch einmal.

... und seine eigentliche Waffe, dieser silberne Zylinderartige Griff in der Innentasche seiner Jacke, blieb, wo er war ...

Man musste ja nicht gleich alles verraten.


Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Webber & anderen Widerständlern
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Der letzte Satz, den Adrian über Alisah sagte, ging Akemi durch und durch. Sie konnte ihn so gut verstehen. Es war, als hätte er über sie und Cris gesprochen. Cris hatte ihr alles bedeutet, doch er hatte sie im Stich gelassen, was in ihr wieder und immer wieder die Frage auslöste, ob sie ihm denn gar nichts bedeutet hatte. Trotzdem, obwohl sie zumindest diesen Teil von Adrians Situation mehr als gut nachvollziehen konnte, wusste sie nicht was sie sagen sollte. Sie hatte bereits selbst alles gehört, was Leute zu einem sagten, wenn man verlassen worden war, und keine dieser Floskeln, Vermutungen und trostspendenden Weisheiten hatte ihr geholfen. Man vermisste ganz einfach, oder wie Adrian gesagt hatte, man hatte den Arm abgehackt bekommen. Der Vergleich mit dem Phantomschmerz gefiel ihr. Es tat an einer Stelle weh, die längst nicht mehr zu einem gehörte, die gar nicht mehr existierte. Es war ein furchtbares Gefühl. Adrian schien zudem große Angst davor zu haben, was inzwischen aus Alisah geworden war. Er deutete dies am Beispiel seines Vaters und seines Onkels an, der als Mörder bezeichnete. Es war eine schockierende Darstellung, wie Akemi im ersten Moment fand, doch im Grunde war es nur die Wahrheit. Aber durfte sie selbst das verurteilen? Sie war auch eine Mörderin, sie hatte mit einem Blaster auf Menschen geschossen. Rima Saunders Gesicht, als sie starb, würde Akemi wohl niemals vergessen können.

„Aber bist du nicht froh, dass dein Onkel und dein Vater wieder zu Hause sind?“

Fragte Akemi vorsichtig. Es war umöglich für sie sich eine solche Situation zu Hause vorzustellen. Sie kannte ihr Elternhaus nur als einen glücklichen Ort, mit einer ganz normalen Familie. Es musste anstrengend sein, jeden Tag diese Anspannung zu verspüren. Ob Adrian sich manchmal auch fürchtete?

„Ich meine, sie haben es immerhin geschafft und das zeigt doch, dass Alisah es auch könnte.“

Versuchte sie die Sache positiv zu sehen.

„Und wenn du es geschafft es, mit deinem Vater zu sprechen, obwohl du vorher nie etwas von ihm wissen wolltest, dann wird es bei Alisah genauso sein.“

Im Stillen fragte Akemi sich, ob es wohl ein Restrisiko gab, dass Alisah ihn gar nicht erkennen würde. Es hieß, dass die dunkle Macht blind machte, dass man ihr hörig wurde und alles attackierte was sich einem in den Weg stellte. Aber Akemi wollte nicht glauben, dass Alisah jemals so werden könnte. Es passte ganz einfach nicht zu ihr, sie war immer so fröhlich gewesen! Die Schauspielerin starrte zweifelnd auf die Tischplatte vor ihr. Gab es denn gar nichts, was man tun konnte? Vermutlich nicht. Trotz allem Trübsal musste sie jedoch lächeln, als Adrian gestand, dass er sich über dieses heutige Wiedersehen auch nich sicher gewesen war. Natürlich hätte es auch unangenehm und peinlich werden können. Wie verbrachte man einen ganzen Abend, wenn man feststellte, dass man sich im Gegenteil zu früher nichts mehr zu sagen hatte? Aber so war es bei ihnen nicht gekommen, wofür Akemi dankbar war. Sie lachte darüber, als er einschob, dass sie natürlich nie ein Liebespaar gewesen waren. Ein bisschen veliebt war sie damals schon in ihn gewesen, doch das war alles nur Spielerei gewesen. In Wirklichkeit waren sie damals viel zu jung. So wie sie ihm wegen Alisah Mut zugesprochen hatte, tat er es im umgekehrten Fall nun wegen Cris, allerdings mit dem Unterschied, dass Akemi dabei unwohl war wie er es sagte. Natürlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie und Adrian sich an diesem Abend bereits so vieles würden anvertrauen können. Vielleicht hatte er Recht und alles war möglich, vielleicht würde sie sich wieder mit Cris verstehen. Das hing wohl ganz von ihnen beiden ab. Doch dann sagte Adrian etwas, das Akemi hart in die Magengrube traf. Es ging nicht nur um Cris, nicht nur um sie, sondern auch um Richard. Ob sie sofort zu Cris zurück gehen würde, wollte er wissen. Akemi wurde blass.

„Ist es das, was du von mir denkst?“

Fragte sie getroffen.

„Dass Richard nur ein Lückenbüßer ist? Dass ich mir nur die Zeit mit ihm vertreibe, bis Cris wieder kommt?“

Ihre Stimme war gesenkt, obwohl sie am liebsten lauter geworden wäre. Nun wünschte sie doch, sie hätte Adrian nichts erzählt. Er verstand sie nicht, er hatte alles ganz falsch interpretiert! Sah er etwa in ihr die oberflächliche Prominente, die sie nie werden wollte? Dabei hatte das vorhin noch ganz anders geklungen.

„Ich benutze Richard nicht.“

Stellte sie sie mit fester Stimme klar.

„Ich habe Gefühle für ihn. Ist das so verwerflich? Cris ist abgehauen, Adrian, mitten in der Nacht!“

Eindringlich sah sie ihn an, bis ihre Schultern zusammen sanken und sie sich vorkam wie ein Häufchen Elend.

„Cris hat mir das Herz gebrochen.“

Sagte sie leise. Es war eine kitischige Beschreibung, aber es war die Wahrheit.

„Ich habe einfach nur verucht weiter zu machen.“

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

”Ist es das was du von mir denkst?”
Adrian war überrascht von Akemis heftiger Reaktion. Er wusste keine direkte Antwort auf diese Frage. War es das, was er dachte? Sah er den anderen Mann – den Akemi nun Richard nannte – nur als Lückenbüßer?
Ja, irgendwie hatte er es so interpretiert.
Diese Einschätzung schien Akemi härter zu treffen, als er sich hätte vorstellen können. Sie war richtig geknickt! Adrians schlechtes Gewissen meldete lautstark und er war drauf und dran sich ausführlich zu entschuldigen. Aber warum eigentlich? Er hatte nur wissen wollen, wie sie zu diesem anderen Mann stand!


“Es tut mir Leid, dass ich die Sache offenbar so falsch eingeschätzt habe.“

Trotz der ersten Entschuldigung schaffte es Adrian nicht ganz den Ärger aus seiner Stimme zu verbannen.

“Ich habe doch nur wissen wollen, wie du zu Richard stehst. Deine Beschreibung klang für mich nun mal nach einer solchen Geschichte … ein Mann, dessen Namen du nicht sofort nennst und den du nur heimlich triffst. Dazu die Tatsache, dass du Cris noch immer vermisst.“

Adrian atmete tief durch, während Akemi ihm tief und traurig in die Augen sah. Mist. Er hatte sie wirklich verletzt. Seine Stimme wurde wieder beherrschter und sanfter.

“Natürlich ist das ganze nicht verwerflich, wenn du Gefühle für ihn hast. Und selbst wenn es nicht so wäre: Es ist ja ganz allein deine Entscheidung mit wem du dich triffst.“

Er seufzte tief, ließ den Blick aber nicht von ihr ab.

“Aber du hast nichts davon gesagt … es klang einfach anders.“

Adrian gingen die Worte aus. Dann stellte er sich vor, wie es für ihn wäre, wenn Akemi ihm vor warf nicht intensiver nach Alisah gesucht sondern einfach weitergelebt zu haben. Vermutlich wäre er ausgetickt, hätte sich angegriffen gefühlt. So ähnlich musste es ihr gehen. Und vielleicht war er auch nicht der erste, der negatives über diese Beziehung geäußert hatte.

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Büro – Mit Leandro -

Das Hauptquartier der „Defender“ lag in einem alten, baufälligen Gebäude in den unteren Ebenen, das früher einmal ein Theater gewesen war. Es hatte jedoch schon vor Jahren dicht machen müssen. Kosten konnten nicht gedeckt werden, die Besucher blieben aus und die Ausstattung genügte nicht um interessante und anspruchsvolle Stücke zu verwirklichen. Irgendwann war es immer weiter bergab gegangen, das Theater hatte dicht gemacht und stand seitdem leer. Vor einigen Monaten erst hatten Grant und seine Truppe es bezogen um daraus ein Zentrale für ihre Widerständspläne zu machen. Das Haus gehörte Grants Bruder und es war wohl dessen Idee gewesen, es für diese Zwecke zu nutzen, soweit Noa wusste. Anfangs waren nur ein paar Räume genutzt worden, doch inzwischen hatten sich die Defender im ganzen Gebäude ausgebreitet. Mit der Zeit waren sie immer mehr geworden und ihre Operationen immer offensiver. Trotzdem waren sie immernoch auf der Suche nach neuen Mitgliedern und Verbündeten. Es konnte nicht genug von ihnen geben, wenn sie wirklich etwas erreichen wollten, vor allem da es auch Opfer gab. Butch und Stennei zum Beispiel waren nicht von ihrem Attentat auf Moff Veran zurück gekehrt. Stennei war erschossen worden, während er versucht hatte zu fliehen und Butch war den Imperialen in die Hände gefallen. Zwei weniger. Die Stimmung im Hauptquartier war entsprechend getrübt. Noas Blick fiel auf Leandro, der konzentriert über seinem Bericht saß. Er hatte darauf bestanden ihn sofort zu schreiben, so lange die Erinnerungen noch frisch waren. Noas Vater und ihr Bruder Pablo saßen mit General Grant in dessen Büro. Sie besprachen, ob man etwas für Butch tun konnte und welche Gefahr er darstellte, sollten die Imperialen ihn zum Reden bringen. Noa beobachtete Leandro, sie hatte ihm versprechen müssen ihre Klappe zu halten, während er arbeitete. Ein paar Kommentare lagen ihr schon auf der Zunge, doch sie hielt sich zurück. Sie hatte schon genug gesagt, als sie sich davon überzeugt hatte, dass es ihm tatsächlich gut ging und sie glaubte, für's erste hatte Leandro auch genug von Einsätzen wie diesem, auch wenn er das natürlich nicht zugab. Er war eher ein Denker als ein Kämpfer, auch wenn er entschlossen war seinen Beitrag genauso wie alle anderen zu leisten. Aber wie es nunmal im Leben war, hatte jeder seine Stärken und Schwächen und Noa war es lieber, wenn Leandro ihr bei der nächsten Aktion den Vortritt überließe. Sein Blick wich nicht von dem Display des Terminals, während er schrieb. Ab und zu hielt er inne und sie sah von ihrem Sitzplatz aus, wie er dann und wann bereits Geschriebenes löschte und durch neue Formulierungen ersetzte. Schreiben war ihm schon immer schwer gefallen, aber er nahm seine Aufgaben ernst, so wie alle Cortinas. Nach einer Weile wurde Noa das stille Herumsitzen langweilig. Sie bekam Hunger – Ramóns Sandwich hatte nicht lange vorgehalten, andererseits war es auch schon fast drei Stunden her, dass sie es gegessen hatte. Sie überlegte etwas zu essen aufzutreiben, schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Leandro sah von seinem Display auf.

„Langweilig?“

Fragte er grinsend. Noa verzog das Gesicht.

„Mehr oder weniger. Schreib ruhig weiter. Ich besorg und was zu essen.“

Sie griff nach ihrer Tasche, in der sie ihr Geld hatte und nahm diese mit nach draußen. Im Durchgang zu den Büros kam ihr Strike entgegen. Er war ebenfalls bei dem Attentat dabei gewesen, hatte einen Streifschuss und ein paar Prellungen abbekommen und sich im ersten Stock von einem Medidroiden behandeln lassen. Offensichtlich war er auf dem Weg zu Grant. Noa nickte ihm zu.

„Alles klar?“

Fragte sie im Vorbeigehen. Strikes zog die Schulter hoch.

„Soweit. Aber Butch und Stennei hat's erwischt.“

„Ich weiß.“

Erwiderte Noa. Es tat ihr leid um die beiden, aber sie konnte auch nicht bestreiten, dass sie erleichtert war, weil Leandro nichts passiert war. Strikes sah jedenfalls ziemlich mitgenommen aus. Noa klopfte ihm auf die Schulter.

„Wird schon.“

Meinte sie knapp und ging weiter. Strikes war kein übler Typ aber sie hatte keine Lust auf eine Unterhaltung mit ihm. Er sollte lieber zu Grant gehen und zusehen, welche Informationen er noch beisteuern konnte, wenn es darum ging zu überlegen, ob eine Befreiungskation von Butch möglich war oder nicht. Sie ging den Gang hinunter und trat ins Treppenhaus hinaus, wo sie am oberen Treppenabsatz auf Webber traf, der anscheinend gerade eingetroffen war. Noa Chanelle zog die Brauen zusammen, als sie ihn sah. Was machte er hier? Sollte er nicht am Raumhafen sein? Sie mochte diesen Typ nicht besonders. Er war ein Schwätzer und sparte auch nicht mit Anzüglichkeiten, wenn sie sich begegneten. Zwar mochte er loyal zu Grant sein, aber Noa war froh, dass er größtenteils außerhalb stationiert war und nur selten ins Hauptquartier kam. Heute jedoch kam er unangemeldet und erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass er wohl nicht alleine war. Ein zweiter Mann, deutlich größer als er und lange nicht so schäbig aussehend, stand hinter ihm und gab gerade seine Waffen an die Wachposten ab.

“Ah, Noa Chanelle!“

So fing er am liebsten an. Noa war bereits jetzt genervt.

„Ja, hi Webber, schön dich getroffen zu haben.“

Ratterte sie gelangweilt herunter und war schon im Begriff weiter zu gehen, als er am Ärmel ihrer dünnen Jacke zupfte.

“Hey, wart doch ma! Ist der General da?“

Wollte er wissen und deutete mit dem Daumen auf seinen Begleiter. Noa beäugte den Fremden noch einmal flüchtig.

„Meeting.“

Erwiderte sie knapp. Webber war echt widerlich. Wann der sich wohl zum letzten Mal die Zähne geputzt hatte? Eigentlich wollte sie das gar nicht wissen.

“Das ist Syrus. Hab' mit ihm am Raumhafen ordentlich was gedreht. Denke der General sollte ihn mal kennen lernen.“

Gab er zur Antwort. Oh, ein Neuer also...und ausgerechnet Webber hatte ihn entdeckt? Aber er wirkte ganz normal, soweit man das auf den ersten Blick sagen konnte jedenfalls. Noa fuhr sich durch die langen Haare. Ihr war nicht danach noch länger bei diesem Vollidioten herum zu stehen, aber den Neuen wollte sie auch nicht in seiner Obhut lassen. Kurz entschlossen streckte sie ihm ihre Hand hin.

„Hi, ich bin Noa Chanelle Cortina.“

Stellte sie sich vor.

„Kurz Noa. General Grant ist noch beschäftigt, aber ich zeige Ihnen, wo Sie warten können.“

Sie warf Webber einen kurzen Blick zu. Der sollte bloß zusehen, dass er Land gewann.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Webber -
 
Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Webber

Gäbe es hier einen Jedi-Meister und würde er Tylaars Gedanken lesen, er würde rückwärts die Tür rausgehen und dabei wahrscheinlich nach Luft schnappen. Zaith fühlte sich plötzlich sehr unwohl, als die Wachmannschaft seine Waffen an sich nahm. Fast nackt. Seit dem Sturz der Republik und der Jedi, hatte es keinen Tag gegeben, an dem er nicht bewaffnet gewesen war. Der Oberschenkelhalfter, in dem die C8 Blasterpistole für gewöhnlich steckte, gehörte eigentlich zu seinen täglichen Kleidungsstücken. Selbst im Bett lag die Pistole nie weit weg. Zu sehr fürchtete der ehemalige Jedi, verraten zu werden und in einem unaufmerksamen Moment von imperialen Soldaten oder Sith-Kriegern umringt zu sein.
Er war dieses Gefühl so leid. Ständig nur passiv, darauf zu warten, bis ihn irgendwer durch Zufall entdeckt und dann entscheidet, einen weiteren Jedi in die Macht eingehen zu lassen, indem er ihm in den Kopf schießt, während Zaith in einer versifften Ecke kniet.
Er war es unendlich leid. Es war an der Zeit, zurück zu schlagen.

Und zwar hart und gnadenlos.
Wenig geeignete Gefühle für einen Jedi. Rache. Aber als es Tylaar so durch den Kopf ging, musste er sich selbst eingestehen, dass er in ungefähr genauso sehr ein Jedi war, wie der Wachdroide, dem er eben begegnet war. Er hatte zwar noch ein Lichtschwert und nutzte die Macht immer wieder unauffällig, um sich das ohnehin schon miese Leben ein Stück weit leichter zu machen. Aber seine Ideale ... die hatten sich verabschiedet.


"Pass auf die Waffen auf", warnte er den Widerstandskämpfer ruhig, der Karabiner und Pistole verstaute. "Das Gewehr ist ein Prototyp, da kriege ich keinen Ersatz für. Außerdem werde ich die Hardware noch brauchen."

Gerade wollte er Webber fragen, wie es um die Ausrüstung der Truppe hier stand, als eine junge Frau dazu kam, die hier so gar nicht hinpassen wollte. Zu hübsch, zu zart, zu ... gepflegt? Tylaar bemerkte, dass diese Frau, die bestimmt zehn Jahre jünger war als er, anscheinend wenig von Webber hielt. Die Art und Weise, wie sie auf seine Begrüßung reagierte, war ihm da Anzeichen genug. Sie wäre wohl am liebsten direkt weiter, aber als Neuankömmling war Tylaar sicher so etwas wie die Attraktion des Tages.
Als Webber schließlich bemerkte, dass er und Zaith am Raumhafen etwas "gedreht" hätten, zog der ehemalige Jedi zweifelnd die Augenbrauen hoch. Das klang, als hätten sie einen Frachter gekapert oder einen imperialen Admiral ausgeraubt und nicht danach, dass Webber ihm geholfen hatte, vor den Sicherheitstruppen reisaus zu nehmen.

Schließlich stellte sich die Frau als Noa Chanelle Cortina vor. Tylaar versuchte es mit einem kleinen Lächeln, sodass sich, wie fast immer bei ihm, nur einen Mundwinkel nach oben zog.


"Freut mich, sie kennen zu lernen, Noa. Wie Webber ja bereits sagte, bin ich Orrell Syrus. Ihr Kamerad hat mir geholfen, den Imperialen zu entkommen, die meinen Captain festnehmen wollten. Dummerweise ist mein Captain ein verfluchter Idiot, der das Feuer eröffnen musste."
Tylaar zuckte kurz mit den Schultern, überlegte. "In dem Moment habe ich entschieden, zu kündigen. Jetzt habe ich wahrscheinlich einen Haftbefehl am Hals, weil ich zwei, oder drei Sturmtruppler erschossen habe, lebe aber wenigstens noch. Und da Webber erwähnte, er kenne Leute, die ein ähnliches Problem mit dem Imperium haben und die mir eine sichere Unterkunft bieten könnten ... Naja. Hier bin ich."

Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und fragte sich im Stillen, was das Wort "Sicher" in Zusammenhang mit dieser Bruchbude und dem anscheinend wild zusammen gewürfelten Haufen von Widerstandskämpfern wohl bedeuten mochte ...

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Webber
 
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- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Webber -

Der Neue, Orell Syrus wie er mit vollem Namen hieß, begrüßte Noa mit einem angedeutetem Lächeln, zu mehr reichte es noch nicht. Wahrscheinlich war er ziemlich skeptisch in Bezug auf den Ort und die Leute, mit denen er gerade zu tun hatte. Wieviel Webber ihm wohl schon erzählt hatte? Zugegeben, hätte Noa die letzte Stunde – oder wieviel Zeit auch immer, sie wusste ja nicht, wie lange die beiden schon zusammen unterwegs waren – in Gesellschaft von Webber verbracht, stünde sie diesem Laden hier auch mehr als kritisch gegenüber. Aber wie Grant schon sagte, sie brauchten jeden Mann und konnten es sich nicht leisten, auch nur einen potentiellen Mitstreiter zu vertreiben, weil sie ihn in der Obhut eines Dummkopfes ließen. Deswegen würde sie Orell Syrus auch jetzt von Webber erlösen und sich selbst um ihn kümmern. Immerhin hatte sie dann eine Aufgabe. Das war zumindest spannender als Leandro beim Schreiben seines Berichts zuzusehen. Webbers Begleiter erzählte in Kurzfassung, dass er mit imperialen Weißköpfen aneinander geraten war und Webber ihm geholfen hatte. Syrus' vorheriger Arbeitgeber hatte den Streit wohl ausgelöst, soweit Noa die Geschichte richtig verstand. Da hatte er sich in der Tat in etwas rein reiten lassen. So leicht verzieh das Imperium keine Angriffe auf sein heißgeliebten Sturmtruppen. Und hatte Webber nicht erwähnt, dass das Ganze direkt am Raumhafen passiert war? Noa pfiff leise durch die Zähne.

„Wenn Sie Pech haben, liegt bereits jedem imperialen Sicherheitsbeamten auf diesem Planeten Ihr Fahndungsfoto vor, das man sich aus einem der Überwachungsvideos zusammen gebastelt hat.“

Erwiderte sie ernst.

„Ist wohl das Beste, wenn Sie erstmal für ein paar Tage untertauchen.“

Sie schielte zu Webber hinüber, der für ihren Geschmack ein wenig zu auffällig auf ihren Hintern starrte. Widerling.

„Ich sag' meinem Bruder Bescheid, was passiert ist. Er oder Grant melden sich dann bei dir.“

Das Gesicht, das Webber machte, war zwar ein wenig enttäuscht, doch er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, grinste sofort wieder sein übliches Grinsen und schlug Syrus kameradschaftlich auf die Schulter.

„Bis die Tage, Kumpel. Und viel Spaß!“

Er zwinkerte ihm, beinahe verschwörerisch zu, woraufhin Noa mit den Augen rollte. Dann ging er endlich, um sich in eins seiner Verstecke zurück zu ziehen, bis er wieder Meldung aus der Basis erhielt. Noa sah ihm nach, bis er weg war und wandte sich dann wieder dem möglicherweise zukünftigen Widerständler zu.

„Haben Sie Hunger?“

Wollte sie wissen.

„Ich war gerade dabei eine Kleinigkeit zu besorgen. Im ersten Stock steht ein Rationsautomat. Die Auswahl ist begrenzt, aber das Zeug ist essbar.“

Sie lächelte ein wenig um anzudeuten, dass sie die Situation schon in den Griff bekommen würden.

„Ich kann leider nicht genau sagen, wie lange General Grant noch beschäftigt ist... also wenn Sie nichts besseres vorhaben, schließen Sie sich mir doch einfach auf einen Teller Suppe oder eine Schale kalorienreicher Matsche an – was immer der Automat hergibt.“

Die zur Auswahl stehenden Mahlzeiten waren nicht das Werk einer Gourmetküche, doch hin und wieder aß Noa diesen „Fraß“ ganz gerne. Reichlich Geschmacksverstärker und sonstige ungesunde Dinge sorgten für guten Geschmack, auch wenn die Produkte nicht unbedingt gesund waren. Aber so lange man nicht jeden Tag davon aß, fand Noa, war das vollkommen in Ordnung.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Akemi beruhigte sich wieder, als Adrian sich entschuldigte und versuchte zu erklären, warum er diese Dinge gesagt hatte. Für ihn war ihre Beziehung zu Richard offenbar falsch rüber gekommen. Sie hatte ja so gut wie nichts über ihn gesagt, aber genau das hatte ihn wohl direkt das Falsche denken lassen. Akemi holte tief Luft, ihre Miene war noch immer etwas angespannt.

„Es ist etwas komplizierter mit Richard.“

Sagte sie zur Verteidigung ihrer neuen Beziehung.

„Und ehrlich gesagt bist du der Erste, mit dem ich überhaupt darüber rede. Außer dir weiß es niemand und ich meine wirklich niemand!“

Sie sah ihn eindringlich an, so als wolle sie ihn schwören lassen, ihr Geheimnis nicht weiter zu erzählen.

„Wir treffen uns jetzt seit einer Weile und es ist wirklich schön. Ich bin sehr gerne mit ihm zusammen. Die Sache ist die... er ist der Vater meiner Freundin.“

Akemi biss sich auf die Lippe und wagte nicht Adrian anzusehen. Was mochte er jetzt von ihr denken? Dass es nicht ganz in Ordnung war, mit Nellas Vater ins Bett zu gehen, hatte sie von Anfang an gewusst. Aber sie hatte auch einfach nichts dagegen machen können – redete sie sich zumindest ein. Und inzwischen wollte sie nichts mehr daran machen. Wie sie gerade gesagt hatte, sie war wirklich gerne mit Richard zusammen. Es tat ihr gut. Er war verständnisvoll, gebildet, leidenschaftlich und witzig. Sie konnten stundenlang einfach nur reden, lasen sich gegenseitig Gedichtbände vor oder verbrachten ihre Zeit einfach nur im Bett. Es war eine Erholung, bei ihm zu sein, ein bisschen wie eine Flucht in eine andere Welt.

„Meine Freundin heißt Nella. Sie hatte vor einiger Zeit einen Schlaganfall und lebt jetzt wieder bei ihrer Mutter auf Alderaan. Ihre Eltern, also Richard und Mirande, sind geschieden. Naja und Richard und ich... ich weß nicht, es hat einfach gefunkt.“

Sie konnte ja wirklich nichts dafür, was hätte sie auch schon daran ändern können? Gegen Gefühle kam man nicht an, das wusste doch jemand. Selbst Adrian musste das wissen, auch wenn er sie weiterhin so kritisch ansah.

„Tatsache ist, ich bin glücklich mit Richard.“

Sagte sie fest, hob den Kopf und sah Adrian endlich wieder in die Augen.

„Auch wenn ich Cris vermisse. Ich glaube, wenn man jemanden geliebt hat, dann darf man ihn auch vermissen. Sowas schaltet sich nicht einfach so ab.“

Sagte sie. Sie griff nach ihrem Glas, der Kellner hatte ihr gerade einen neuen Saft gebracht, und trank einen Schluck. Eine Spur von Trotz hatte sich mittlerweile in ihre Einstellung eingeschlichen. Sollte Adrian doch denken, was er wollte. Er kann weder Cris noch Richard. Wie konnte er Akemis Beziehungen auch nur ansatzweise beurteilen? Einige Augenblicke lang war Akemi versucht etwas in dieser Richtung zu sagen, doch was hätte es gebracht? Außerdem hatte Adrian nicht absichtlich falsche Schlüsse gezogen, oder? Sie durfte nicht so empfindlich sein – aber es war nunmal ein emfpindliches Thema, wie konnte es das nicht sein? Langsam stellte sie ihr Glas zurück auf den Tisch.

„Weißt du noch auf Bothawui, als wir im Vergnügungspark Lose gezogen haben?“

Wechselte sie plötzlich das Thema.

„Ich habe damals einen Kuschel-Ewok gewonnen und ihn Adrian genannt.“

Ihr Lächeln kehrte zurück. Es war viel einfacher über solche Dinge zu sprechen.

„Weißt du, ich fand dich echt toll. Wir waren gute Freunde. Ich würd' mich freuen, wenn das wieder so werden könnte.“

Oder mit anderen Worten: denk bitte nicht schlecht von mir. Akemi schluckte. Sie mochte Adrian wirklich und auch wenn sie so tat, als wäre es ihr egal, natürlich machte es ihr etwas aus, was er dachte. Und wäre es nicht schrecklich, wenn sie heute Abend wieder auseinander gingen und sich kein zweites Mal treffen würden? Die Chemie stimmte doch noch immer zwischen ihnen.

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -
 
~~~ Com-Nachricht an Akemi Akanato ~~~
~~~ Verschlüsselter Kanal ~~~

Hallo liebe Akemi,

ich habe Chesara nach der Nachricht gefragt, die du an Cris weitergeleitet haben wolltest. Sie hatte sie im Versteck der Jedi für ihn hinterlegt, da er sich ja ebenfalls dort aufhielt.
Jedoch mussten wir leider erfahren, dass er vor geraumer Zeit in einen Kampf mit imperealen Soldaten auf Coruscant zusammen mit ein paar anderen gefangengenommen wurde. Leider wissen wir nicht genau, wo er sich zur Zeit aufhält oder wie es ihm geht. Aber es wohl schon Gruppen aus Aufständischen und Jedi zusammengestellt, die alles dafür tun werden, Cris und die anderen zu befreien. Noch ist nicht klar, ob schon etwas passiert ist.

Es tut mir sehr Leid Akemi, dass ich dir diese beunruhigende Nachricht überbringen muss, vor allem dass ich sie dir nicht direkt und unter vier Augen sagen konnte. Aber Cris ist ein Kämpfer, dass weiss auch ich, obwohl ich ihm nur einmal begegnet bin. Er wird sich nicht unterkriegen lassen.

Ich wünsche dir viel Kraft für alles! Mit liebsten Grüßen,

Deine Jibrielle

PS: Fühl dich gedrückt!!!

~~~Nachricht Ende~~~​
 
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