Aidens NPC
Aidens ergebener Diener
[Coruscant ~ Industrieviertel ~ Kanalisation ~ Abwasserrohre ~ Teeija (NPC), Nahmar (NPC)]
Leichtfüßig ließ sich die grazile Iktotchi, die Teeija hieß, in den finsteren Schlacht fallen. Das große Blastergewehr, eine illegale Waffe der Marke CR1 von „Golan Arms“, hatte sie sich schnell auf den zierlichen Rücken gebunden, bevor sie den Rückzug in die alte Kanalisation angetreten hatte. In den stillgelegten Kanalrohren war mittlerweile an einigen Stellen der Strom ausgefallen. Scheinbar kam ihnen das Imperium auf die Schliche. Automatisch griff die junge Freiheitskämpferin, die auf dieser urbanen Welt geboren sowie aufgewachsen war, nach einer Taschenlampe. Nun erhellte ein kleiner Lichtkegel das muffige Rohr. Behutsam ging sie ein paar Schritte voraus – entfernte sich Schritt für Schritt vom Zugang. 'Haben die Imps schon einen anderen Zugang gefunden?', fragte sich die junge Iktotchi. Leise griff sie nach ihrem Gewehr.
Plötzlich hörte sie ein dumpfes Geräusch hinter sich. Sofort wirbelte sie herum. Nahmar, ihre rechte Hand, stand schnaufend vor ihr. Der rothäurige Devaronianer war etwas schwerfälliger geflüchtet – hatte sich am Ende schlicht fallen gelassen, um den Schüssen zu entkommen. Auf einmal drückte er sich einen Verband an den linken Arm. Anscheinend hatte der kräftige Rebell im Feuergefecht einen Kratzer abbekommen. Wie immer grinste er seine Chefin, gleich einem Dämon, an. Die zwei hatten nicht sehr viel Zeit, weshalb Nahmar ebenfalls nach seiner Waffe griff. Er nutzte seit einigen Jahren ein altes HB-9 Blastergewehr. Flink griff er nach einem neuen Magazin und steckte es in seine alte Waffe. Zusammen gingen sie in Richtung Westen.
„Vielleicht treffen wir auf ein paar Überlebende“, murmelte der Devaronianer leise und ein weiterer Lichtkegel erhellte die graue Umgebung.
„Mhm, die dürften in alle Himmelsrichtung verstreut sein“, entgegnete Teeija kühl. „Hier, das ganze unterirdische Kanalsystem ähnelt einem einzigen Labyrinth. Nie weiß man genau, welcher Kanal gerade gebraucht wird.“
Zwischen den zwei Freiheitskämpfern entstand ein schauriges Schweigen. Dazu stieg ihnen ein sehr miefiger Gestank in die Nasen. Trotz ihrer langen Tätigkeit im Untergrund hatten sie sich nicht ganz an diese Kanalisation – sowie deren Eigenarten – gewöhnt. Langsam gingen sie weiter. Bogen nach einer Weile ab. Niemand war in dieser unheimlichen Dunkelheit zu sehen. Plötzlich erwachten eine Reihe der Lampen, welche man an die Decke angebracht hatte, aus ihrem Schlaf. Sofort steckten sie ihre eigenen Taschenlampen wieder weg. Gleichzeitig vertrieb das künstliche Licht ihre Ängste, die in dieser Dunkelheit automatisch aufkamen. An diesem Abend hatten sie sehr viel Leid miterleben müssen. Im feindlichen Feuer waren zahlreiche Freunde gefallen oder – was noch schlimmer war – in imperiale Gefangenschaft geraten. 'Ein ganzer Haufen an Operationen kann nun durch die Imps vereitelt werden', mutmaßte Teeija, während man weiter den endlosen, stinkenden Rohren folgte.
Plötzlich hörten die beiden Widerstandskämpfer lautes Getrampel hinter sich. Nahmar reagierte mit einem Mal, zog die Iktotchi in eine dunkle Ecke und entsicherte sofort sein Gewehr. In roten Lettern leuchtete seine Munitionsanzeige auf. In seiner raren Freizeit hatte er das HB-9 etwas modifizieren können, indem er ein kleines Magazin eingebaut hatte. Nun musste der kräftige Devaronianer nicht mehr nach jedem Schuss nachladen. Trotzdem hatte er bloß zwanzig Einzelschüsse zur Verfügung – im Gegensatz zu Teeija, die ganze fünfhundert verschießen konnte. Die beiden Rebellen hielten für ein paar Sekunden die Luft an. Immer wieder sah Nahmar um die Ecke. Suchte vorsichtig die eine Stelle, wo die Sturmtruppen möglicher Weise auftauchen konnten. Teeija und er hatten noch den einen Vorteil, dass sie das Netz zu einem großen Teil kannten – ihr einziges As in dieser Situation.
Achtsam bogen vier bewaffnete Sturmtruppen in das Abwasserrohr ein, währenddessen vier weitere Soldaten wachsam dem anderen Kanal folgten. Teeija griff nach einem Thermaldetonator. Sie waren nicht in der Lage vier imperiale Elitesoldaten mit einem normalen Angriff zu töten. 'Uns kann bloß noch eine Explosion retten', entschied sie eigenmächtig. Ihr Blick glitt zu Nahmar. Ruhig stand der Devaronianer an der Ecke. Von einer Sekunde auf die nächste löste er sich von der Wand und schoss auf die vier Soldaten. Durch die Überraschung konnte er einen Gegner mit etwas Glück sofort töten, die anderen suchten gleichzeitig etwas Deckung. Teeija ließ sich in dieser Sekunde keine Zeit. Einer ihrer Finger aktivierte den Thermaldetonator und dann warf sie das runde Ding mit aller Kraft auf die restlichen drei Sturmtruppen.
„In Deckung...“, rief sie ihrem Untergebenen zu.
Eine gewaltige Lawine aus äußerst grobem Schutt trennte nach der Explosion die eine Seite von der anderen. Sie hatten die imperialen Soldaten auf eine unkonventionelle Art und Weise abgehängt. Sie hatten sich damit eine kleine Geigenfrist verschafft. Trotzdem mussten sie sich beeilen, denn diese Aktion rief augenblicklich andere feindliche Squads auf den Plan. Leicht verschwitzt rannten Teeija und Nahmar durch die trockenen Abwasserrohre. Hier und da bogen sie schnell ab, nur um Abstand zwischen sich und ihren vielen Verfolger zu schaffen. Erst nach einigen Minuten blieben sie – ganz außer Atem – stehen. Die Iktotchi griff nach ihrem Datapad, wo sie den Netzplan aufrief. Sie waren ganz in der Nähe zu einem unscheinbaren Ausgang im Nordwesten der Fabrik. Keuchend lehnte sie sich an die kalte Wand. Erneut stieg ihr sofort der unerträgliche Gestank in die Nase. Teeija hustete leise.
„Zweihundert Meter weiter befindet sich eine Vorflutkammer...“, informierte sie ihre rechte Hand. „Dahinter befindet sich ein Ausgang.“
Nahmar nickte grimmig. Achtsam schulterte er das riesige Blastergewehr wieder auf seine Schulter, um seine beiden Hände für eine kurze medizinische Versorgung seiner kleinen Wunden verwenden zu können. Schweigend sah ihm Teeija zu. Behielt nebenbei trotz allem die Umgebung im Auge. In dieser Situation durften sie nicht nachlässig sein, wenn sie am Leben bleiben wollten. Plötzlich war erneut ein Geräusch zu hören. Sofort nahm sie ihr Gewehr in Anschlag und sah sich um. Aus den dunklen Schatten hob sich eine menschliche Gestalt ab. Sie hatte ihre beiden Hände sichtbar in die Luft erhoben und kam langsam auf die nervösen Widerstandskämpfer zu. Aufmerksam musterte die Iktotchi den Störenfried. Waren sie wieder in eine Falle gelaufen?
„Nicht schießen...“, sagte der Kerl. „Ich bin's, Marax...“
[Coruscant ~ Industrieviertel ~ Kanalisation (Nordwesten) ~ in der Nähe einer Vorflutkammer ~ Abwasserrohre ~ Teeija (NPC), Nahmar (NPC), Keyan (NPC)]