Coruscant

Coruscant, Industriegebiet, allein

So kann es gehen. Vollkommen eingestaubt war Tomm dem einstürzenden Teil der Fabrik entkommen nachdem er in die Falle getappt war. Die Hilferufe waren nur dazu dagewesen, Jedi anzulocken und im zusammenstürzenden Trakt zu töten. Nur mit Not hatte Tomm sich retten können. Soweit er es mitbekommen hatte, war er auch der einzige Jedi dort gewesen. Auch keiner der Widerständler schien dort umgekommen zu sein, soweit er das hatte sehen können. Alles in allem war die Macht wohl mit ihnen gewesen.

Wo war Saahir? Wo war Tom? Er wußte es nicht. Sein älterer, etwas komplizierter Padawan war sowieso nicht mit dabei gewesen, sondern hatte sich vorher abgesetzt. Aber Saahir. Zuletzt hatte er ihn gesehen, als er nach vorne gegangen war und zu der Versammlung geredet hatte. Ihm kam es gerade vor, als wäre das Tage hergewesen, dabei waren es nicht einmal Stunden.
Ziellos wanderte Tomm im Industriegebiet umher. Von den anderen konnte er niemanden hier sehen, aber er war auch aus einem ganz anderen Flügel gekommen wie sie es sein mußten.
Einen Augenblick lang überlegte er, ob er Ches eine kurze Nachricht schreiben sollte, doch dann packte er das Komm, daß er schon aus der Tasche geholt hatte wieder weg. Tomm beschloß, sich ein wenig zu sammeln und dann ins Honey House zurückzukehren. Er war sich sicher, die anderen dort zu treffen.

Fast zwei Stunden lief Tomm ziellos durch die Gegend. als er an einem Hotel vorbeikam, eher einer Absteige, glaubte er kurz, eine alte, bekannte Präsenz zu spüren, doch er täuschte sich wohl. Sein Kopf spielte ihm wohl einen Streich. Zügig ging Tomm weiter, bis er schließlich im Honey House ankam. Müde trat er ein.


Coruscant, Honey House, Hintereingang, allein
 
Coruscant, Industrieviertel, Halle - Sane, Rianna, Dur, Aeonian + 1 NSC

Stoisch ignorierte Dur den Schweiß, welcher ihm von der Stirn lief. Dank dem taktischen Vorgehen des Korporal hatten sie die kleine Gruppe Sturmtruppen ohne Verluste ausschalten können.
Der Korun ging nun zwischen den Leichen hin und her und nahm ihnen die Energiezellen für die Sturmtruppenblaster ab. Solche Ressourcen würden sie später noch äußerst wichtig werden. Auch die Thermaldetonatoren, von denen jede Sturmtruppe normalerweise einen mit sich führte, sammelte er in seiner Gürteltasche. Das Problem mit diesen Sprengsätzen war, dass man die Zündkontrollen nicht beschriftet hatte. Eine simple und doch sehr effektive Sicherheitsmaßnahme gegen unrechtmäßigen Gebrauch. Er würde später Nat danach fragen müssen.
Jedenfalls war er froh seine Gürteltasche von Sluis Van mitgenommen zu haben. Ansonsten hätte er nicht so viel Zellen und Detonatoren tragen können. Die Cortanas waren schließlich immer noch in Zivilkleidung unterwegs und somit kleidungstechnisch nur bedingt für den Krieg gerüstet.
Schließlich sammelten sie sich mit den beiden Widerstandskämpfer, die das Gefecht überlebt hatten, vor der Halle, wo Jaden und Sarah wieder zu ihnen stießen. Schnell setzt sie sich in Bewegung. Zuerst einmal raus aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Danach... Nun sie würden wohl schlecht zu ihren Quartieren zurückkehren können. Wer konnte schon sagen, ob die noch sicher waren, nachdem das Treffen der verschiedenen Widerstandsgruppen aufgeflogen war. Hoffentlich hatte sich Sane den Weg zum Unterschlupf eingeprägt. Dur war jedenfalls immer noch recht ratlos, wenn es darum ging sich in diesem Monster von einer Stadt zurechzufinden.


Coruscant, Industrieviertel, Straße - Sane, Rianna, Dur, Aeonian + 3 NSC
 
Coruscant – untere Ebenen – alte Lagerhalle – 3. Ebene- mit Adrian und Jibrielle

Nylia hörte Krach und ein grimmiges Lächeln huschte über ihre Lippen. Da räumte wohl jemand in dem Laden hier auf und sie ahnte, wer sich die Kopfgeldjäger vor die Brust nahm. Sie hatte doch gewusst, dass Tylaar sie irgendwann finden würde. Ungeduldig schaute sie sich um, entdeckte in der Lagerhalle aber noch niemanden. Sie wurde nervös. Was war nur, wenn ihm etwas passierte und das nur, weil er sie retten wollte? Nylias schlechtes Gewissen meldete sich heftig und sie begann sich Sorgen zu machen. Dieser Defel machte ihr Angst. Vielleicht wirkte der Kerl auf einen gestandenen Jedi ja anders, aber Lia war eingeschüchtert genug.

Als sich auf einmal ein Schatten in einer Ecke bewegte, erschrak Nylia und ihr klappte die Kinnlade herunter, als keine Sekunde später eine bekannte Gestalt bei ihr war und sie in die Arme schloss. Wie bei allen Sternen kam Jibrielle hier her?


Jibrielle? Was? Wir? Was ist denn passiert und wo ist…“

Nylia konnte ihren Satz nicht zu Ende bringen, denn auf einmal stand auch Adrian vor ihr und fragte sie, wie es ihr ging. Ihre Verwirrung wuchs nur noch.

Du? Ich dachte, dass Tylaar…“

Nylia wurde dann aber klar, es war gerade völlig egal, wer sie rettete. Es war jemand gekommen und nur das zählte. Nachdem der erste kleine Schock gewichen war, bemerkte sie neben der Erleichterung, jemanden zu sehen den sie kannte, auch ein freudiges Kribbeln in der Magengegend. Jibrielle und Adrian hatten sicherlich Kopf und Kragen riskiert um sie zu finden und die beiden wirkten gerade nicht wütend oder genervt, weil man sie losgeschickt hatte die leichtsinnige, neue Padawan zu suchen. Sie freuten sich, sie zu sehen. Es überraschte Nylia, wie schön es sich anfühlte, solche Dinge zu bemerken. Sie hatte das vollkommen vergessen.

Irgendwo in der Nähe erklang ein Geräusch und Nylia zuckte erschrocken zusammen. Sie riss sich endlich zusammen und schaute sich hektisch um.


„Ich habe keine Ahnung, wie viele von den Kerlen hier herumrennen. Ich habe immer nur einen gesehenen, einen Defel. Ich habe aber andere gehört. Könnt ihr die Fesseln lösen?“

Sie drehte sich ein wenig zur Seite und zischte vor Schmerz auf, als die Fesseln endlich von ihren Hankgelenken abfielen und sie ihre Arme wieder nach vorne bewegen konnte. Zu lange hatte sie in dieser Situation an die Wand gelehnt verharren müssen und ihre Muskeln protestierten bei jeder Bewegung. Außerdem brannte ihre Armbeuge immer noch heftig, wo der Defel ihr die Spritze gesetzt hatte. Das Gewebe um die Einstichstelle hatte sich stark entzündet. Lia bemerkte Jibrielles und Adrians besorgte Blicke und konnte auf einmal nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Adrian hatte sich neben sie gekniet und sie schlang ihm ohne groß darüber nachzudenken und den Schmerz ignorierend ihre Arme um den Hals und schniefte leise an seiner Schulter. Er hatte ihr im Honey House zugehört und sie verstanden. Nylia brauchte einfach jemanden zum Festhalten.

„Ich will hier weg.“

Sie fühlte sich so elend und verstand erst nicht, wieso Adrian sich hektisch von ihr losmachte. Sie schaute verstört auf. Sie schrie leise auf, als sie den Defel einige Schritte von ihnen entfernt aus dem Schatten auftauchen sah. Jibrielle und Adrian bauten sich schützend vor ihr auf und der nachfolgende Kampf lief so schnell ab, dass Lia Probleme hatte allem zu folgen. Die beiden Padawane attackierten ihren Gegner gemeinsam und selbst in ihrer Angst konnte Nylia nur staunen, wie sich Jibrielle und Adrian bewegten. Jede Bewegung wirkte so präzise, effektiver und schneller, als sie es jemals bei jemandem gesehen hatte. Jibrielles Klinge wirbelte durch die Luft und erhellte die dunkle Halle um sie herum. Der Defel wich vor dem Leuchten zurück, aber Adrian schnitt ihm den Weg ab, damit er nicht flüchten konnte. Der Kopfgeldjäger schien immer wieder im Schatten zu verschwinden und es gelangen ihm sogar einige Angriffe auf die Padawane, aber irgendwann lag er bewusstlos auf dem Boden. Es war am Ende so schnell passiert, dass Lia den entscheidenden Schlag gar nicht wahrgenommen hatte. So etwas sollte sie irgendwann auch einmal können?

Ungläubig starrte Nylia Jibrielle und Adrian an und brachte irgendwann nur ein kleinlautes „Danke“ heraus.


Coruscant – untere Ebenen – alte Lagerhalle – 3. Ebene- mit Adrian und Jibrielle
 
Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Gänge – Auf dem Weg in sein Quartier - Darth Draconis

Die Gänge des imperialen Verwaltungskomplexes waren wirr und verschachtelt. Die tausenden, kalten Büros in denen die seelenlosen Beamten ihr trauriges Schicksal fristeten. Sollte er ihre Leben eines Tages leben oder hatte er ihre bedeutungslose Existenz schon hinter sich?
Sein Finger zuckte zu seinem Gurtel an dem sein Lichtschwert Dragnipur hing und spürte das Verlangen ihre Existenzen jetzt und züzig auszumerzen. Doch was dann? Ein solches Blutbad würde niemandem etwas bringen. Er musste Wurzeln ins imperialen System schlagen und neue Verbindungen aufbauen. Er musste seine bisherige Vorgehensweise ändern. Es war der Wunsch nach Macht, der einen ohnmächtig werden lässt. Die Geste der Stärke, die schwach macht. Der Wunsch zu beweisen, dass man nichts braucht, das abhängig macht.
Der Versuch, die eigene Identität zu finden, der letztlich jegliches Bewusstsein für das eigene Selbst vernichtet. Es waren die Probleme, denen er sich stellen musste.
Sein Attaché war bisher ein Weg zu diesem Ziel, weitere würden folgen. Wenn er sich beherrschen können würde. Die Hand zur Faust geballt führte er sie von seinem Gurt weg und schritt mit wehender Soutane weiter weg von dem Bürobereich und suchte den Weg zu den Tubrolifts die ihn zu der Eben bringen würden in dem sich sein Quartier befindet.
Seine Gedanken schwirrten in diversen Ebenen. Es war ein Durcheinander voller Emotionen. Einerseits war da die Begierde nach Rache, der Wunsch nach Macht, doch auch das Sehnen nach Ruhe. Ein Wunsch nach beinahe ewiger Ruhe. Er spürte dass er Zeit brauchte, um sich selbst zu finden, sich selbst neu zu definieren. Das Trauma seines beinahe Tods saß tiefer als er gedacht hatte, er hatte eine Stärke seit seinem Aufwachen im Bacta Tank gezeigt die gar nicht da war, und das spürte der Sith Lord nun.

Die Nachwirkungen seiner Nahtoderfahrungen waren noch immer nicht abgeklungen, sein Körper fühlte sich fremd an. Es war, als stecke er in einer fremden und doch seltsam vertrauten Haut. Das Gehen tat ihm weh wie er feststellte, über seinem Steißbein fing der Schmerz an und breitete sich auf seinen ganzen Rücken aus. Eine seltsame Spannung lag in diesem Schmerz, als sei etwas deformiert.
Der Sith fühlte sich schlapp, er brauchte seine Ruhe bevor er die Folterungen durchführen würde. Seine Verbindung zur Macht schien gestört, sie fühlte sich ebenso fremd an, doch nutzte er sie weiterhin, gehorchte seinem Willen während er ihren Versprechungen zuhörte.

Im Quartier angekommen sah er sich in dem kargen und grauen Wohnbereich um. Es lag alles noch so wie er es verlassen hatte, die Manuskripte die er mitgebracht hatte waren noch sorgfältig eingeräumt, das Terminal an der Arbeitsplattform schien unberührt. Doch etwas stimmte nicht. Der Sith bezweifelte nicht, das imperiale Spitzel die Quartiere von Gästen des Imperiums überwachten. Besonders nicht, wenn es sich dabei um einen Sith handelte. Das Misstrauen gegen den Orden ist beinahe genauso groß wie die Angst vor diesem, wenn nicht mittlerweile größer. Der zurückliegende Blutkrieg zwischen den Fraktionen der Sith hat das gesamte Imperium geschwächt und ausgehöhlt. Sie kannten nicht den Unterschied den es ausmachte wer auf dem Thron saß, für sie, sind alle Sith gleich. Doch solange die eiserne Ordnung herrscht, wird es nicht zu Unruhen kommen, denn das ist der Garant des Erfolgs. Eine Ordnung die für Draconis nur ein hohler Schein war.

Mit einem Seufzer lies sich der Sith in den Sessel der an der Arbeitsplattform stand fallen. Das weiche Material schmiegte sich an seinen Körper und bot ihm einen Moment der Entspannung. Die Schmerzen in seinen Schultern und seinem Rücken ließen etwas nach, die Anspannung die ihn heimsuchte wurde geringer. Seine Kräfte waren noch nicht auf dem Normalzustand, er war verwirrt und geschwächt. Er brauchte eine Pause. Er brauchte... Schlaf. Obwohl es so einfach war, schien er nicht direkt auf diesen Gedanken zu kommen. Als Machtnutzer verringerte sich, wenn man es denn wollte, der Bedarf an Schlaf, sodass man seine Energie aus der Macht bezog. Meditation reichte oft aus um die angespannten Nerven zu entlasten und neue Energie zu schöpfen. Doch manchmal reichte es eben nicht aus.
Langsam begann der Sith sich seiner Soutane zu entledigen und legte sich in das Bett. Die Matraze war härter als sie aussah, doch würde sie ihren Dienst schon tun. Die Augen schließend ließ der Sith seinen Atem langsamer und flacher werden, gleich der Technik die man für eine Meditation anwandte. Er lies alles los und hoffte, dass die friedliche Umarmung des Schlafes ihn bald in Empfang nehmen würde.

-

Über ihm zogen die Sterne ihre Bahn, unberührt von Wünschen und Ängsten, fernes Funkeln
am samtschwarzen Himmel, auf dessen harter Erde er lag.
Sie war kalt und karg, von rauen Winden geglättet und leblos. Es gab nichts, was die
sterbende Sonne, die seit Äonen den Himmel überquerte, des Tags mit ihren kraftlosen Strahlen hätte erwärmen können. Die endlosen, kargen und wüsten Ebenen die sich links und rechts von ihm erstreckten waren von einer Trostlosigkeit, wie sie nur eine Umweltkatastrophe hätte verursachen können. Der kalte Glanz vergangener Tage perlte dem Morgentau gleich ab, und alles was übrig blieb war ... nichts.

Die Umgebung schien ihm vertraut, es hatte einen Hauch von Heimat, doch konnte er das Gefühl nicht zuordnen. Was es war und vor allem wo er war konnte er nicht sagen.
In weiter Ferne konnte er etwas sehen was seine Aufmerksamkeit erregte. Es schien ein riesiges, horizontales Rad mit nach außen zeigenden Speichen zu sein. Er näherte sich dem Konstrukt.
Je näher er kam, desto größer wurde es. Erst langsam begann er zu sehen. Tausende von vermummten Gestalten drehten das Rad. Sie waren angekettet. Sklaven einer Maschine ohne Nutzen. Er ging näher ran. Immer näher. Bis er vor dem Rad stand. Ächzend zogen und drückten sie es. Er ging noch näher heran, wollte den Personen die sich hier ausnutzen ließen in die Augen sehen. Er trat an die erste Gestalt, doch wandte sie sich ab. So taten es auch andere, bis über ihnen eine fremde Gestalt auftauchte. Sie schien Licht abzusondern, und als er sie betrachtete, als er dem fremden Wesen in die Augen sah, erblickte er zwei Vorboten der corellianischen Hölle. Das Licht blendete ihn ins Dunkel, alles um ihn herum verlor an Substanz.

-

Der Sith Lord erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Seltsame Träume hatten ihn heimgesucht, angefüllt von Lauten, die seine Ohren zuvor noch nie vernommen und nebelhaften, vermummten Gestalten, die sich seinem Blick entzogen hatten, wann immer er unter ihre Kapuzen zu spähen versuchte hatte. Sie waren wie die Schatten einer Vergangenheit gewesen.
Draconis erhob sich, mit Kälte in seinen Gliedern und einem Knoten aus Angst und Unbehagen in seinen Eingeweiden. Was war dieses Erlebnis was ihn beschäftigte und wer war die Person aus diesen Träumen? Er musste eine Antwort finden...


Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Draconis' Quartier - Darth Draconis
 
- Coruscant – City - Raumhafen –

Es war ihre vorerst letzte Fahrt durch Coruscant City gewesen, doch als Akemi den großen Raumhafen betrat, fühlte sie lediglich Vorfreude in sich aufsteigen. Ihre Zeit auf dem zentral gelegenen und dicht bevölkerten Planeten war vorbei. Sie war hierher gekommen, um zu arbeiten, um Ablenkung zu finden und um neu im Showgeschäft Fuß zu fassen, vor allem über Naboos Grenzen hinaus. Jedes einzelne dieser Ziele hatte sie erreicht und mehr noch, sie hatte viel gelernt und sich in eine positive Richtung weiter entwickelt. Erwachsen zu werden war ein langer Prozess aber Akemi fand, dass sie auf gutem Weg dorthin war, vor allem seit sie Richard kennen gelernt hatte. Ihre Beziehung zu ihm war romantisch und leicht. Es gab keine Streitigkeiten zwischen ihnen, keine Uneinigkeiten und auch keine Eifersüchteleien. Mit Richard zusammen zu sein war einfach schön. Er brachte eine ausgewogene Reife mit in die Beziehung, von der Akemi lernen konnte und die ihr Halt in der aufregenden und schnelllebigen Welt des Filmgeschäfts gab. Inzwischen hatte sich sogar Nathaniel daran gewöhnt, dass sie und Richard ein Paar waren und in wenigen Wochen würde Richard ihre Familie kennen lernen. Noch war Akemi nicht all zu aufgeregt, aber sie war sicher, dass sie nervös werden würde, wenn der Zeitpunkt näher rückte. Ihre Mutter war nicht begeistert gewesen, als sie erfahren hatte, dass Akemi mit einem sehr viel älteren Mann zusammen war und Akemi erinnerte sich noch lebhaft an ihre Diskussion mit Masao. Inzwischen hatten sie es zwar akzeptiert, trotzdem würden sie Richard genau beobachten und kritisch mustern, wenn sie ihn zum ersten Mal treffen würden, da war sich Akemi ziemlich sicher. Aber vermutlich war das ein ganz normaler Teil der Stellenbeschreibung von Eltern und Geschwistern. Sie waren da, um auf Akemi aufzupassen, das war ganz einfach ihr Job.

Akemi rückte ihre große Sonnenbrille zurecht und gab ihr Gepäck auf. Dann suchte sie sich einen Platz auf einer Bank und wartete auf Richard, der sie hier treffen wollte. Sie freute sich auf den gemeinsamen Urlaub und die neuen Orte, die sie kennen lernen würde. Außerdem war es ja nicht so, dass sie nie wieder hier her zurück kommen würde. Sie würden Nathaniel besuchen, dann und wann, sowie Ecile. Auch Cris hatte Akemi zum letzten Mal hier auf Coruscant gesehen, auch wenn sie nicht wusste, ob er sich noch immer hier aufhielt. Sein Job konnte ihn längst woanders hin geführt haben. Er arbeitete noch immer für den Geheimdienst, vielleicht war das seine Bestimmung. Akemi war für dieses Leben nicht gemacht gewesen, auch wenn sie das am Anfang nicht gesehen hatte. Damals war sie glücklich gewesen bei Cris zu sein, das hatte ihr genügt, doch als sie nach Corellia Abstand gewonnen hatten, hatte sie gemerkt, wie sehr sie ihr wirkliches Leben vermisste. Vielleicht, so wagte sie zu denken, hatte Cris damals alles richtig gemacht. Am Ende waren sie einfach zu unterschiedlich gewesen. Dann dachte sie an Adrian. Akemi bedauerte, sich nicht öfter mit ihm getroffen zu haben. Es war so schön gewesen, ihn wieder zu sehen. Sie holte ihr Kom heraus und öffnete eine neue Nachricht. Sie wollte den Kontakt mit ihm halten, egal ob sie auf Coruscant lebte oder auf Naboo. Das durfte wohl kaum ein Problem sein.



*** Kom-Nachricht an Adrian Reven ***​


Hey Adrian,

es tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe! Ich hatte ziemlich viel zu tun die letzte Zeit :). Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich wieder nach Naboo zurück fliege. Vielleicht kommst du mich dort mal besuchen? Ich würde mich sehr freuen!

Erinnerst du dich, dass ich dir von Cris erzählt habe? Ich habe ihn noch einmal wieder gesehen, aber mir ist klar geworden, dass es für uns keine Zukunft gibt. Richard wird mich nach Naboo begleiten.Vielleicht kannst du ihn mal kennen lernen, wenn du mich besuchen kommst.

Schreib mir, wenn es etwas neues von Alisah gibt, ja? Und auch sonst. Das wäre schön.

Deine Akemi​


Mit einem leisen Seufzen schickte Akemi die Nachricht ab. Auch wenn sie und Adrian keinen regelmäßigen Kontakt hatten, fühlte sie immer, dass sie mit ihm reden und sich ihm anvertrauen konnte. Adrian und Alisah waren die ersten wirklichen Freunde gewesen, die Akemi je gehabt hatte. Sie kannte sie länger als Cris, länger als Nathaniel und selbstverständlich auch viel länger als Richard. Sie wünschte, dass Adrian ihr antworten konnte und dass sie ihn, und ebenso Alisah, deren Schicksal noch immer ungewiss schien, schon bald einmal wiedersehen konnte.

Richards Anblick, wie er auf sie zu kam, entlockte Akemi ein Lächeln. Er war wie üblich chic aber recht lässig gekleidet. Eine Frau sah ihm hinterher, als er an ihr vorbei ging. Fröhlich begrüßte er Akemi mit einem Kuss.


“Na, was lächelst du so?“

Wollte er wissen. Geheimnisvoll schüttelte Akemi den Kopf.

„Nur so.“

Erwiderte sie.

„Hab' ich dir eigentlich schon gesagt, dass du mich glücklich machst?“

Etwas überrascht über dieses plötzliche Geständnis sah Richard sie an, ehe auch auf sein Gesicht ein Lächeln zurück kehrte.

“Nun, heute noch nicht.“

Antwortete er.

“Aber du hast ab sofort viel Zeit, es mir täglich zu sagen.“

Als sie vor Jahren Bothawui verlassen hatte, um Schauspielerin zu werden, hatte Akemi Akanato eine Reise angetreten, während der sie nicht nur die verschiedensten Welten kennen gelernt, sondern auch sich selbst erkundet hatte. Aus dem kleinen Zimmermädchen, das am Rande Drev'starns in Irm Va'reyls Gästehaus Betten gemacht hatte, war zuerst ein Filmstar geworden, dann eine der vermutlich jüngsten Geheimdienstagentinnen überhaupt, bis sie sich schließlich wieder der Schauspielerei zugewandt hatte. Und hier, so glaubte sie zu wissen, war sie endlich angekommen – zumindest so lange, bis das Leben neue Überraschungen für sie bereit hielt.

- Coruscant – City – Raumhafen – Auf dem Weg nach Hause -


 
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Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Draconis' Quartier - Darth Draconis

Aufrecht im Bett sitzend sah sich der Sith Lord in seinem Zimmer um. Es ging ihm besser, der Schlaf hatte trotz seines unruhigen Charakters ihm gut getan. Er fühlte sich entspannter, befreiter. Seine Gedanken streiften durch den Raum während seine Wahrnehmung das Gebäude erfüllte. Der Sith lies die Macht durch seinen Körper leiten und von ihr erfüllen.
Einem Spinnennetz gleich breitete sich so sein Wahrnehmungsnetz immer weiter aus.
Es hatte Veränderungen gegeben, etwas was anders in diesem Gebäude. Er konnte es noch nicht ganz ausmachen. Seine Fühler ertasteten das Büro des Gouverneurs als er plötzlich zurückschreckte und inne hielt. Was er dort gespürt hatte war ihm vertraut und doch fragte er sich, wieso er es hier, auf Coruscant spürte. Es war die Aura von Lord Nergal. Der Sith hatte also seine Prüfung überlebt und war nun ein Sith Inquisitor, ein Bewahrer des wahren Wegs des Ordens. Was suchte er hier? Ein Sith von diesem Rang sprach im Namen des Sith Ordens und konnte Recht sprechen, konnte Gericht halten. Seine Macht war übergreifend, sowohl rechtlich als auch in der Macht spürbar.
Seine gelbroten Augen verengten sich zu Schlitzen, ein mürrisches Knurren entweichte seiner Kehle. Das letzte Mal als er Lord Nergal begnet war, standen sie zusammen in der Schlacht von Bastion. Das Blut der Usurpatoren klebte an ihrer Haut und ihre summenden Lichtschwerter schnitten sich im Gleichklang durch die Reihen des Feindes. Doch jetzt war er ein Sith Inquisitor. Wie sah es nun aus? Sah ihn der Inquisitor womöglich als potenzielle Gefahr die es im Keim zu ersticken galt bevor sie ihre wahre Macht entfalten und somit gefährlich werden konnte? Es galt rauszufinden wieso der Inquisitor sich auf Coruscant befand. Reichte die Theelin als Inquisitorin nicht aus? Was war geschehen dass es nun die Anwesenheit von drei Sith benötigte? Er tastete sich noch einmal in der Macht vor und stellte zu seiner weiteren Beunruhigung fest, dass der Inquisitor nicht alleine war. Er spürte schwächere Auren der Dunklen Seite, noch mehr Lakaien. Nergal umgab sich anscheinend mit mehreren Hunden die er von der Leine lassen konnte wenn es ihm beliebte. Er würde aufpassen müssen, das Schattenthron Netzwerk durfte nicht gefährdet werden.

Seine Gedanken zerstreuten sich, als er die nahende Aura seines Attachés spürte. Die Widerstandskämpfer waren also bereit zur Folter. Er würde nicht nur ihren Willen brechen, er würde sie vollkommen zermalmen. Einige würden überleben. Der Sith würde sogar dafür sorgen dass sie freikommen würden. Wenn alle sterben würden, wie sollten sie dann von seiner Grausamkeit berichten? So entstehen Legenden und Mythen. So, macht man sich einen Namen.
Der Sith Lord dachte nicht daran seine Soutane wieder anzuziehen. Seine Ausbildung hatte ihn Dinge wie Kleidung nur als Mittel zum Zweck. Er hätte auch nackt auf dem Schlachtfeld stehen können, es hätte ihn nicht gekümmert. Im Schneidersitz sitzend, richtete er sich in dem Bett zu seiner vollen Größe auf und erwartete die eiligen Schritte des Offiziers.
Gelassen ließ der Sith die Tür aufgleiten bevor der Lieutnant sein Kommen ankündigen konnte. Es missfiel diesem offenbar, dass er so leicht zu spüren war. Irgendetwas ließ dem Sith einen schalen Beigeschmack im Mund wenn er daran dachte, dass vielleicht auch sein Attaché ein Spitzel sein könnte. Es wäre eine Schande wenn er ihn auch töten müsste.


“Lieutnant Ortega, sind die Gefangenen zu ihrer Vernehmung bereit?“

„Ja Mylord. Insgesamt sind es fünfzehn Rebellen die unter eurem Mandat stehen und auf eine Befragung warten.“

“Fünfzehn? Der Imperiale Geheimdienst ist wirklich sehr, sehr gütig mit uns, nicht wahr Lieutnant?“

„Äh...“

Das Unbehagen des imperialen Offiziers hallte in der Macht wieder. Tatsächlich fürchtete sich der Lieutnant davor hier schlecht vom Imperialen Geheimdienst zu sprechen. Es war einem Aberglaube gleich, oder wusste der Offizier dass dieses Quartier verwanzt und verkabelt war? Es war zu offensichtlich. Der Sith hatte ihn aus seiner Reserve gelockt und damit indirekt zugegeben dass er nicht nur Attaché sondern auch Bewacher war.
Gelangweilt verdrehte der Sith Lord die Augen, er hatte damit gerechnet. Mit einer wegwerfenden Bewegung seiner Arme sprach er ungerührt weiter.


“Vergesst es. Fahren wir fort. Ich möchte dass ihr einige Sachen vorbereitet. Ich werde mich nicht der normalen imperialen Gerätschaften bedienen die ihr gewohnt seit. Ich habe... meine eigenen Techniken.“

„Natürlich, Mylord. Worum handelt es sich?“

“Ich brauche Wasser und Tücher. Dann muss sicher gegangen werden, dass die Räume auf Befehl in völlige Dunkelheit gelegt werden können. Die Gefangenen sollen mit verbundenen Augen in die Befragungsblöcke gebracht werden. “

„Sonst noch was, Mylord?“

“Ein IT-O Befragungsdroide soll anwesend sein. Desweiteren brauche ich mehrere Phiolen mit OV600, Skirtopanol und Loquasin.“

„Wird erledigt.“

“Achja... fügt noch Ixetal Cilona hinzu.“

„Mylord? Ihr wisst dass nach imperialem Gesetz...“

“Stellt ihr meine Forderungen in Frage, Lieutnant?“

„Nein Mylord. Es wird erledigt. Wie ihr wünscht.“

“Gut. Das war es dann. Lassen wir unsere ... Patienten doch nicht warten.“

Mit einer schnellen Bewegung die den Attaché zusammenzucken lies, stand der Sith Lord und hatte bereits seine Soutane in der Hand. Mit schnellen Handbewegungen hatte er sie bereits angezogen und befestigte Dragnipur und sein altes Lichtschwert an seinem Gürtel.
Danach drehte sich der Sith zu dem Offizier um und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.


“Können wir nun losgehen?“

Einfach nur nickend drehte sich der Offizier auf seinem Absatz um und verließ in Begleitung des Sith dessen Quartier auf den Weg hinunter in die unterirdischen Geschosse wo sich die Folterbereiche befanden.

Coruscant – Imperial City – imperialer Verwaltungskomplex – Gänge in Richtung der Folterbereiche - Darth Draconis und Lieutnant Ortega
 
Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Chesara, Steven, Trayla, Sinoué und Ketaki (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)

Nun füllte sich der Raum mit Personen. Zu dem jungen Kerl den Chesara ihren „Padawan“ nannte, gesellte sich nun auch eine Frau. Wobei, konnte sie so viel älter sein als der Padawan? Nein, sie sah jünger aus als Sinoué. Manch einer würde sagen sie sei schön, sogar mehr als das, doch der Coruscanti gefielen ihre blonden Haare nicht. Wenn sie diese färben würde, vielleicht säh das Ganze dann anders aus... Schluss. Sie musste damit aufhören. Sie musste sich hier konzentrieren und mal mit ihrem Kopf und nicht ihrem Heiligsten denken. Sie verschränkte die Arme vor die Brust nachdem sie sich mit der linken Hand durch die Haare gegangen war und wartete die Erläuterungen der Jedi Rätin ab.

"Als erstes wollen wir eine Verbindung zur Macht herstellen und lernen, sie und uns selbst bewusst wahrzunehmen. Lasst uns alle die Augen schließen und uns entspannen."

Sinoué tat es der Jedi Rätin nach und schloss die Augen. Sie versuchte sich zu entspannen und lies die Schultern und Arme locker runterhängen. Sie spürte keinen Unterschied und hatte nicht das Gefühl dass dort etwas besonderes war was in ihr schlummerte. Ob sie zu ungeduldig war, das wusste sie nicht. Sie wollte diese Macht aber jetzt spüren. Warum dauerte es so lange?

"Konzentriert euch zuerst ganz auf euch selbst. Versucht eure Arme bewusst und deutlich zu spüren, dann eure Hände. Bewegt eure Finger ein wenig. Dann geht weiter hinunter. Macht euch bewusst, wer ihr seid und versucht jeden Muskel zu spüren. Je stärker euer Bewusstsein für euch selbst ist, desto besser könnt ihr die Macht wahr nehmen, wie sie in euch schlummert."

Sie versuchte nach „innen“ zu schauen, und suchte in ihrem Inneren nach dem, wovon die Jedi Rätin gesprochen hatte. Sie versuchte sich auf die Arme zu konzentrieren, das hatte die Jedi Rätin doch gesagt oder? Genau, die Arme. Sie bewegte also den rechten Zeige –und Ringfinger, machte danach ein paar unwirkürliche Bewegungen mit den Fingern und wartete ab. Immer noch nichts. Was war bloß los mit ihr? Die anderen würden sicherlich gerade in der Macht baden, während sie noch nicht einmal einen Tropfen davon gekostet haben würde.
Sie durfte aber nicht versagen, das erlaubte sie sich nicht. Sie war eine Kämpfernatur und als solche durfte sie niemals versagen. Sie durfte es einfach nicht.

Sie versuchte es also erneut. Sie versuchte ihre Muskeln anzuspannen und dann genau zu fühlen. Ja, das war ihr Bizeps, dass ihre Bauchmuskeln und nun kamen die Oberschenkel. Sie hatte jeden Muskel gespürt den sie angespannt hatte, wie sollte sie nun davon auf ihre Persönlichkeit schließen? Sie ist Sinoué Andrasta und war … naja nunmal anders. Sie wusste es. Es gefiel ihr nicht, sie war unzufrieden. Sie mochte es nicht anders zu sein, doch so war es nunmal und sie hatte gelernt damit zu leben. Sie ballte ihr Hände zu Fäusten, lies sie jedoch dann abrupt los. Aufregen half nichts, sie musste sich konzentrieren. Sie musste sich auf sich selbst konzentrieren, musste ...


"Das ist eine klassische Entspannungsübung, die euch helfen soll euch auf euch und die Macht zu konzentrieren und den Fokus zu wahren. Konzentration ist wichtig im Umgamg mit der Macht, vor allem im Kampf. Lasst euch niemals ablenken und von nichts aus der Ruhe bringen. Wenn ihr ganz tief in euch gegangen seid, werdet ihr irgendwann die Macht wahr nehmen."

Unwillkürlich wurde ihre Konzentration von der Stimme der Jedi Rätin unterbrochen. Sie konnte sich noch nie gut konzentrieren, doch unter dieser Anspannung fiel es ihr zunehmend schwerer.
Der Sinn der Worte die sie vernommen hatte wurde ihr erst einen Moment später bewusst. Eine Ironie des Schicksals dass sie sich genau davon hatte ablenken lassen. Ihr nächster Versuch eine Verbindung zur Macht aufzubauen scheiterte ebenso. Irgendwas wollte nicht so wie sie wollte. Was war es nur? Wieso konnte sie es nicht schaffen? Sie fürchtete bereits den ersten Aufschrei eines anderen Lehrlings der die Wonne dieser Macht spüren würde. Anscheinend war die Macht etwas warmes, vielleicht würde sie es schaffen sich mit warmen Gedanken besser einstimmen zu können? Sie dachte an den Sonnenschein der ihre Haut berühren würde, und an warmes Wasser welches ihren Körper hinabfloß, versuchte sich vorzustellen wie es ihren Körper berührte und sanft, ganz sachte streichelte. Doch es passierte nichts. Sinoué wollte sich ihr Versagen nicht anmerken lassen, sie hoffte das Chesara nichts merken würde.


Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | Chesara, Steven, Sinoué und Trayla (+ alle anderen die sich im Honey House verteilt befinden)
 
- Coruscant - Coruscant City - Honey-House - Gänge -

Brennan war noch nicht in der Eingangshalle angekommen, als sich sein Comlink mit einem Piepen bemerkbar machte. Die Augen des Soldaten verengten sich. Sollte sich Soffrey gerade jetzt bei ihm melden, um ihm zu sagen, dass der Colonel zurückgekommen war? Einen schlechteren Zeitpunkt dafür hätte er sich nicht vorstellen können.

"Wo zum Bellini-Drachen steckst du, dass du jetzt nicht abrufbereit in deinem Quartier sitzt?"

Der Lieutenant hörte sich ziemlich wütend an und wäre Brennan derartige Wutausbrüche nicht gewöhnt gewesen, wäre er wahrscheinlich unter der Mahnung zusammengezuckt. Stattdessen sah er zu, dass er möglichst weit von den Zimmern wegkam, um keine Aufmerksamkeit zu erregen und regelte die Lautstärke seines Com-Geräts etwas niedriger.

"Ist Derricote schon da? Wurden wir zu ihm gerufen?"

, fragte er, um sicher zu gehen, dass das kein Kontrollanruf war. Augenblicklich änderte sich der Ausdruck in der Stimme seines Vorgesetzten.

"Wir haben neue Befehle bekommen! Ab sofort unterstehen wir dem Kommando von Commodore Kratas..."

Für einen Moment herrschte Stille am anderen Ende der Leitung und Brennan wurde sich der Worte bewusst, die er gerade gehört hatte. Sie hatte es also tatsächlich geschafft, den Colonel davon zu überzeugen, die Befehlsmacht über die kleine Einheit ihr zu überlassen. Entweder das oder sie hatte mehr Einfluss, als er es sich hätte vorstellen können. Zugegeben, Derricote war alt und hatte seine besten Zeiten beim Militär längst hinter sich gelassen, aber dass er sie so einfach aufgeben würde?!

"Ich erwarte, dass Tray und du augenblicklich zurück zur Kaserne kommt!!"

Noch bevor der Lorrdianer antworten konnte, wurde das Gespräch beendet. Jetzt musste er zusehen, wie er an Tray herankam... A propos, woher wusste Soffrey, dass die beiden miteinander unterwegs waren? Hatte er bei den anderen nach Brennan gesucht? Oder hatte Tray Bescheid gegeben, dass er mit ihm ausgehen würde?
Schmerzen kehrten zurück in Brennans Glieder. Vielleicht war es der Stress oder die Bedenken, die er der ganzen Sache gegenüber hatte. Er war sich nicht sicher, in wie weit ihn dies auf seiner Karriereleiter weiterbringen würde. Zumindest erhoffte er sich, nun wieder richtige Arbeit zu bekommen.
Die rechte Hand strich an seinem Gürtel entlang, während er den Daumen zwischen den Stoff der Hose und diesen brachte. In einer fließenden Bewegung holte er eine kleine Tablette hervor und warf sie sich in den Rachen, ehe er sich umdrehte und den Gang entlangging, um Hobbes zu holen.

...

Minuten später waren die beiden Soldaten wieder auf dem Rückweg zur Kasserne. Brennan amüsierte die Tatsache, dass sie sofort antreten mussten, denn so würde sein Kollege keine Zeit dafür haben, sich noch einmal umzuziehen und zu waschen. Und zumindest letzteres wäre wirklich notwendig gewesen, denn Tray hatte Lippenstift im Gesicht. Sein Hemd war in der Eile irgendwie total falsch zugeknöpft worden und seine Haare waren zerzaust, wobei dies das kleinste Problem darstellen sollte, wenn man bedachte, dass er immer eine eher zerzauste Frisur trug. Amüsant war es nun allemal und so grinste Diar'mon vor sich hin, während sein Kumpel auf die Kaserne zusteuerte, wo die anderen bereits warten sollten.


- Coruscant - Coruscant City - Untere Ebenen - imperiale Kaserne - im Anflug - mit Tray (NPC) -
 
~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Chesara, Sinoué, Trayla und Steven + alle anderen die sich irgendwo im Honey House befinden ~​


Auch der einzige männliche Padawan im Raum schloss die Augen, um es seiner Meisterin gleichzumachen und sich zu entspannen.
Schon am Anfang der Entspannung konnte Steven die Ruhe in sich selbst spüren, seitdem er bei den Jedi war, durchdrang seinen Körper, eine fast schon unheimliche Ruhe, er konnte sich schon nicht mehr daran erinnern wann er das letzte mal beunruhigt war.

Der junge Padawan sollte seine Muskeln spüren, jeden einzelnen im Körper, er sollte sich bewusst werden wer er war. Genau wer er war. Aber wer war er?
Er ist Steven, Steven Crant, Sohn einer Jedi und eines Arztes und selbst Padawanschüler. Aber war das schon alles? War er nur ein kleiner Padawan, so wie jeder andere? Der Padawan überlegte wer er überhaupt war, er hatte noch nie selbst darüber nachgedacht, innerlich spürte er wie die Macht ihn schon durchdrang, nur wenn er über sich selbst nachdachte. Er bemerkte es gar nicht, aber er meditierte. Er war noch ein junger Padawan, aber irgendwann würde er ein mächtiger Jedi werden, vielleicht würde er sogar mal so weit kommen wie seine Meisterin. Vielleicht? Natürlich würde er so weit kommen. Stevens schon verloren geglaubter Ehrgeiz packte ihn wieder, für viele Dinge musste er sich nicht anstrengen, weil sie ihm einfach so in die Wiege gelegt worden waren aber dieses mal musste er etwas für die Zukunft machen, für seine.
Die Gabe zu besitzen die Macht spüren zu können, war unter Jedi wirklich nichts besonderes, aber Steven spürte bei ihm war etwas anders, er musste irgendein Talent haben, irgendwie war es in ihm verborgen.

Der junge Schüler lockerte die Arme und die Finger an seiner Hand. Er ballte seine Hand zur Faust und spreizte seine Finger wieder zu einer breiten Fläche, er bemerkte wie die Macht seinen Körper durchströmte.
Der Padawan hörte die Stimme seiner Meisterin nur noch unterbewusst und dies lag nicht nur daran, das Chesara nun leiser sprach, anscheinend um die trainierenden Padawane nicht zu stören, sondern eher daran das der Junge sich nun voll und ganz in der Macht fallen ließ.

Das warme weiße Licht war wieder da. Es war in ihm drin und um ihn rum, es floß durch seine gespreizten Finger, und mitten durch seinen Körper. Es war wie so rein wie kaltes Quellwasser, jedoch hatte es eine angenehme wärme, aber es war auch wieder fest und beständig wie Durastahl, es war die Macht. Sie war unbeschreiblich und doch zu schön um sie nicht erklären zu können.

Doch wieder war dieses mal etwas anders, jedoch lag das nicht daran das der Padawan stand, es war etwas anderes, ein Gefühl das er vorhin schon hatte als er den großen Salon betrat. Angst, Wut und Unsicherheit. Diese Worte kamen dem Padawan in den Sinn, als er diesen Stein im unaufhaltsamen Fluss der Macht spürte. So konnte man es beschreiben, diese Gefühle die Steven im Raum spürte waren wie ein Stein, der die Macht nicht aufhalten konnte, ihr aber trotzdem einen Widerstand bot, keinen großen aber einen den man bemerkte.

Dann hörte er plötzlich wieder die Stimme von Chesara, seine Meisterin teilte nun den Fluss der Macht, holte ihn aus seiner Meditation, aber nicht plötzlich und nicht so das er beunruhigt war.
Der junge Padawan sollte nun den Machtstoß anwenden gegen einen Ball, er sollte mit dem Ball einige Plastikflaschen umstoßen seine Meisterin wusste nicht, dass er die Übung einmal schon mit Sinaan angeschnitten hatte. Hoffentlich konnte er sich noch daran erinnern, wie ihm der Jedi-Ritter diese Technik beigebracht hatte, wie dieser Machtstoß funktioniert. Er stellte sich mit seinen Körper zu den Flaschen gerichtet und fühlte den Ball fest in seiner Hand.
Er erfühlte den Gegenstand mit dem er gleich die Flaschen umstoßen würde. Ließ ihn aus seiner geballten Hand auf seine Handfläche rollen, konzentrierte sich auf den runden Gegenstand und ließ ihn dann schweben.

Wie durch Geisterhand flog der Ball vor sein Gesicht, ließ seine Hände vor dem fliegenden Ball eine imaginäre Fläche bilden und versuchte sich nun auf beides zu konzentrieren, das der Ball weiter flog und das er genug Macht gebündelt bekommt um den Ball zu stoßen. Der Padawan öffnete kurz die Augen, um zu sehen ob er noch so stand wie vorher, er hatte seine Beine nicht bewegt und sah hinter dem schwebendem Ball 10 leere Plastikflaschen auf dem Boden stehen. Nun schlossen sich die Lieder des Jungen wieder, er spürte das er genug Macht gebündelt hatte, staute sie hinter dem fliegenden Objekt und gab dann das letzte bisschen Macht hinzu um den Ball gegen die Flaschen fliegen zu lassen. Es war wie eine Art Kanal, ein Kanal der Macht die den Ball fliegen ließ, die ihn wegfliegen ließ um genauer zu sein, nachdem der Junge die Augen geöffnet hatte sah er gerade noch den Ball gegen die Flaschen fliegen. 6 der 10 Plastikbehälter gingen sofort zu Boden, eine weitere wankte noch, ließ sich dann aber nicht von der Schwerkraft niederringen und stellte sich wieder hin. 6 von 10, das war mehr als die Hälfte, eigentlich 7 von 10 aber die Schwerkraft von Coruscant war nicht auf seiner Seite und anscheinend hatte das Glück ihn heute auch nicht so ganz auf dem Zettel.

"Ich glaube, diesmal nur die ganz links."

beschrieb der Junge noch seiner Meisterin, damit sie wusste welche er nun anvisierte.

Der Junge ging nun auf die Flaschen zu, stellte sie wieder dicht nebeneinander auf und nahm den Ball wieder in die Hand. Er stellte sich an die gleiche Position wie eben, ließ den Ball erneut und diesmal schneller vor seinem Gesicht fliegen. Dann versuchte er die erste Flasche auf der linken Seite, durch die Macht zu spüren. Es war schwierig das dünne Plastik in der Macht zu sehen, aber selbst durch diesen unbelebten, durchsichtigen und sehr dünnen Gegenstand floss die Macht. Er sah nun die Flasche, auch als er die Augen geschlossen hatte, sah er sie noch deutlich vor sich. Er sah den Ball und dahinter die Flasche dann formte er wieder eine Art Kanal, mehr einen Strudel, gebündelte Macht hinter dem Ball, so stark gebündelt das der Ball gut die paar Meter fliegen konnte. Dann ließ er ihn wegfliegen, direkt auf die Flaschen zu, nachdem der Ball den Gegenstand zu Boden gestoßen hatte öffnete der Padawan die Augen. Die erste Flasche kippte sofort um, aber die Flasche die daneben stand wankte und drohte diesmal umzukippen, dabei wollte er doch nur eine umstoßen. Der Junge schloss die Augen konzentrierte sich auf den wackelnden Gegenstand und versuchte ihn mit Hilfe der Macht zu stabilisieren, er umfasste ihn mit der Macht, versuchte ihn nicht schweben zu lassen so das es aussah als würde die Flasche von alleine wieder zum stehen kommen.
Er drückte die wackelnde Plastikflasche auf ihren Boden, sodass sie nun wieder fest stand und nur eine Flasche am Boden lag.

"Ging doch gut."

lachte er seine Meisterin an, in der Hoffnung sie würde den kleinen Betrug nicht mit einem Punktabzug bestrafen.


~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Chesara, Sinoué, Trayla und Steven + alle anderen die sich irgendwo im Honey House befinden ~
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - Lagerhalle - Erste Etage - mit Nylia[

"Jibrielle? Was? Wir? Was ist denn passiert und wo ist…"

stammelte die junge blonde Padawan mit brüchiger Stimme hervor, bevor Jibrielle schließlich wieder die Umarmung löste und Nylia glücklich in die Augen sah. Die Arme verstand nichts und wirkte total verängstigt. Bei der Macht, was hatte sie nur durchmachen müssen?

"Alles ist gut! Wir bringen dich nach Hause, Adr-"

sagte Jibrielle und bemerkte just in diesem Moment, dass Adrian hier war. Adrian, hier? Wo war dann der Mob? Hatte er schon alle erledigt. Froh und auch ein bisschen beeindruckt sah sie Adrian näher kommen und sich neben die entführte Nylia knien, die noch immer nichts verstand. Mit wem hatte sie gerechnet? Vielleicht mit Tylaar, weil sie von der gefälschten Nachricht erzählt bekommen hatte? Nun, sicher nicht unbedingt mit Jedi-Pfadfindern wie sie noch welche waren.

"Nylia! Geht’s dir gut?"

keuchte Adrian und strich Nylia über die Schulter. Jibrielle rückte etwas weg, damit er Nylia angemessen begrüßen könnte, so wie er es wollte und wie auch Jibrielle ihre Chance gehabt hatte. Dieser Moment war einfach nur großartig. Zum ersten Mal in ihrer Zeit als Jedi fühlte sie sich wirklich ganz, wirklich glücklich. Wie eine richtige Jedi. Ihr Lächeln musste in diesem Moment radioaktiv sein, so sehr strahlte sie bis über beide Ohren. Doch etwas stimmte irgendwie nicht. Adrian schien, auch wenn er doch froh über Nylias Rettungs zu sein schien, anders. Er hatte Jibrielle nicht einmal angeschaut, ja mied regelrecht ihren Blick. Nur einmal schaute er sie für den Bruchteil einer Sekunde an, als er Vorschlug, sie sollten sich beeilen und Nylia wegschaffen. Jibrielle schluckte, ihr Lächeln erstarb ein wenig und nickte. Ganz vorsichtig durchtrennte Adrian mit seinem Lichtschwert die Handfesseln der Entführten und schaute sie mit einem seltsamen Leuchten an. Da begann Nylia, die vielleicht langsam alles zu realisieren schien, oder weil sie so erleichtert war, plötzlich vor Rührung oder Freude an zu weinen und klammerte sich herzergreifend an Adrian. Da kehrte auf Jibrielle Miene die Freude zurück und sie musste sich selbst eine kleine zweite Träne aus dem Augenwinkel wischen. Die erste war zu flink gewesen und hatte bereits den ohnehin vollgeschwitzten Stoff ihres himmbeerfarbenen Träger-Wollshirts benetzt. Der Schweiz perlte seit dem Kampf noch immer auf ihrer Haut, bedeckte Schulterpartien und Arme, rann ihr über die Stirn, doch dass alles kümmerte sie nicht. Genausowenig wie der ebenfalls wie von einem Marathon kommende Adrian. Das alles war in diesem Moment egal. Sie sah Adrians auf die Wand gerichtete Blick, während Nylia sanft über den Rücken strich, sah wie seine Augen dabei wie verloren in fremden Galaxien reißten, von Sternschnuppen begleitet. Sie freute sich für sie.

"Wir hätten gründlicher Gift streuen sollen. Ein paar Ratten haben sich doch hereingestohlen."

knurrte es plötzlich unheilvoll aus der Finsternis hervor und sich Jibrielle schlagartig umwandte, erkannte sie undeutlich die Fratze eines Defels, der im Schatten lauerte. Wer zur Hölle war das? Neben ihr riss sich Adrian von Nylia los und ging wie seine verschwitzte Mitpadawan in Kampfposition. Sie aktivierten die Lichtschwerter und der Raum erstrahlte in grün und blau. Dann ging wie immer alles sehr sehr schnell. plötzlich gesellten sich zu dem Defel zwei weitere Gestalten in den Schatten und eröffneten das Feuer auf die Padawane. Der einzige Gedanke der Jibrielle durch den Kopf schoss, als sie wie von selbst die ganzen Blasterschüsse abwehrte: Sie dürfen Nylia nicht treffen, sie dürfen Nylia nicht treffen! Was wenn ein Querschläger sie traf? Um das Feuer Angreifer von Nylia weg und nur auf sie selbst zulocken, sprang Jibrielle zur Seite und zog dabei leider nur stätiges Blasterfeuer mit sich. Sie geriet in Rotation nach Art des Ataru, sprang im Zick Zack durch den Raum, merkte aber, wie schwer es ihr dabei viel, noch die Schüsse akurat abzuwehren. Doch zumindest erreichte das Gewirbel, dass nun auch Nummer zwei auf sie Schoss und die Padawan damit in arge Bedrängnis brachte. Adrian reagierte jedoch blitzschnell und schwupp-di-wupp ließ er das Blastergewehr des Kopfgeldjäger, der Jibrielle noch am nächsten war, auf sich zu fliegen und zerlegte es mit einem Hieb seiner Waffen. Der zweite Gangster, nun völlig unsicher auf wen er feuern sollte, griff nun doch wieder Adrian an. Jibrielle hatte nun aber ein ganz anderes Problem. Urplötzlich hatte sich der Defel auch in den Kampf eingeschaltet und ein einziger Kugelhagel ging auf Jibrielle hernieder. Aus irgendeiner Art umgebauten imperialen Schnellfeuergewehr oder dergleichen prasselte es zu Jibrielle herüber und zwang sie, nicht länger mit Ataru durch die Luft zu wirbeln, um die Schüsse einigermaßen abwehr zu können. Zu ihrem Glück war die Waffe einigermaßen unpräzise und viele Kugeln gingen von alleine daneben. Der zunächst völlgi perplex gewesene entwaffnete Kopfgeldjäger hatte sich inzwischen wieder gefangen und zog aus seiner Weste eine lange Klinge hervor, um damit sofort mit wildem Gebrüll auf Jibrielle loszugehen. Eine kurze Flamme der Panik in ihrem Kopf erstickte die Padawan sofort wieder trat nach dem Angreifer aus und beförderte ihn noch einmal von ihr weg, doch kam er schon wieder. Wie sollte sie nur gleichzeitig das Schnellfeuer abwehren und den Messerstecher. Sie konnte schon fast fühlen, wie sich der Stahl in ihre Eingeweide bohren würde, als das Feuer plötzlich aufhörte.

Ohne groß darüber nachzudenken, wandte sie ihre volle Aufmerksamkei Mackie-Messer zu, wich seinem vertikalen Dolchhieb aus, machte eine halbe Drehung und trennte die Klinge kurz vor dem Schaft ab, und drehte sich in die Hocke und trat dem Kopfgeldjäger die Beine weg, sodass er schwer zu Boden stürtze. Doch zu früh gefreut: Anstatt liegen zu bleiben wie es sich gehörte, schlug er vom Boden aus wieder nach Jibrielle aus, die sich nur mit Mühe retten konnte. Sofort war er wieder auf den Beinen und bedrängte sie mit der nun zwar ungleich kürzeren aber immer noch bedrohlich scharf aussehenden Klinge. Ein Stich nach dem anderen trachtete nach ihrem Leben, doch die Padawan, wie paralysiert das Lichtschwert in der rechten, wusste nicht, wie sie ihn nur stoppen konnte. Kaum konnte sie ihm mal hier, mal da einen tritt geben, doch die Bulldoge von einem Mann gab einfach nicht nach. Da machte er eine überraschtend geschickte Halbdrehung und das Metall durchdrang den Stoff ihres Shirts am Bauch. Ein beißender Schmerz durchfuhr sie, doch wusste sie, dass der Schnitt nicht tief sein konnte. Noch nicht. Es dauerte ein paar Milisekunden, bis die Entscheidung, ja die Gewissheit in ihr reifte, während der Angreifer noch dreimal nach ihr aushieb. Doch dann schwang sie wieder ihre grün pulsierende Waffe und befreite den Kopfgeldjäger von seiner Waffe, sowie von drei Fingern. Von Schmerzschreien erfüllt ging er endlich zu Boden und schien außer Gefecht. Sofort schaute Jibrielle sich um Adrian, der den einen Blaster-Typen längst hinter sich gelassen hatte und nun über einem regungslosen Defel stand. Adrian blickte sie ebenfalls kurz und ausdruckslos an.


"Wir müssen hier raus."

hörte sich Jibrielle selbst sagen. Oder war es Adrian. Wer wusste das schon. Von unten tönte bereits das hecktische Geschrei viel zu vieler Kehlen. Sie mussten hier wirklich raus. Ein undeutliches, schwaches "Danke" kam auf einmal von der noch immer total kraftlos, aufgelöst wirkenden Nylia. Abrupt stürzte Adrian zu ihr, legte sich ihren Arm um die Schulter und half ihr so hoch, trug sie halb. Jibrielles Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Wie sollten sie nur hier raus kommen, ohne den weiß die Macht wievielen Kopfgeldjägern noch vorbeizukommen. Da war doch nur die eine Tür, der eine Ausgang, der eine Weg ...

"Ich habe eine Idee."

zischte Jibrielle, aktivierte ihr Lichtschwert und stürtze zur Außenwand des Raumes. Die Sirenen schellten in ihren Ohren, doch das hinderte sie nicht mehr am Denken. Sie hatte den rettenden Einfall schon gehabt. Als hätte sie das schon tausendmal gemacht, stach die die in einer unendlichen Kaskade des Lichts sich ergießende Klinge in den dünnen Stahl der Wand, spürte wie er nachgab und schmolz. Binnen weniger Sekunden schnitt sie so ein halbes Oval in die Wand, sodass ein Jawa bequem hätte darunter durch gehen können. Mit einem dumpfen schäppern viel das herausgeschnittene Stück auf die Straße.

"Wir sind hier in der ersten Etage. Das ist nicht allzu hoch, also sollten wir runterspringen können ... besser als sich mit dem Rest der Meute anzulegen, oder?"

fügte sie noch hinzu, als sie Adrian besorgt-skeptischen Blick bemerkte. Doch auch er dachte sich wohl, dass sie keine andere Wahl hatten. So nahmen sie alle ihren Mut zusammen und sprangen über fünf Meter in die Tiefe. Ein Müllcontainer und ihre Jedi-Lräfte bewahren sie vor echten Verletzungen. Sie kramten sich aus dem Container frei und hechtenen die Straße entlang. Adrian brabelte etwas zwischen die hektischen Atemstössen von dem Gleiter, von dem Vorin zuvor geschrieben hatte. Ja, ja genau, zum Gleiter. Er war ganz in der Nähe. Damit konnten sie fliehen! Doch zu früh gefreut. Unweit vor ihnen Brach plötzlich ein Trupp von fünf oder sechs Kopfgeldjägern um die Ecke der Lagerhalle hervor, lief direkt auf sie zu und eröffnete bereits das Feuer. Adrian konnte kaum das Lichtschwert schwingen mit Nylia an seiner Seite. Auch wenn sie mittlerweile selbst schon den Großteil ihres eigenen Gewichts tragen konnte, machte Adrian nicht den Eindruck, als wollte er sie heute noch loslassen und in irgendeine Gefahr begeben.

"Lauft in die Seitenstraße. Zum Gleiter. Bring Nylia in Sicherheit, Adrian. Ich halte sie auf und komme dann nach."

Zwischen dem abwechselnd auf die Angreifer und auf Adrian gerichteten Blick, wusste sie nicht, was sich in seiner Miene wirklich zeigte, noch konnte sie jetzt wirklich einen Gedanken daran verschwenden. Doch Adrian brauchte nur einen richtige Augenaufschlag um auf der Stelle kehrt zu machen, um mit Nylia in der nahe gelegenen Seitenstraße zu verschwinden, inder das Blasterfeuer sie nicht mehr erreichen konnte. Vorerst. Jibrielle musste sie daran hindern, ihnen folgen zu können. Sie war mittlerweile sechs oder sieben zu eins unterlegen. Doch hier draußen hatte sie Platz. Sie hatte Platz, ein Lichtschwert und Jedi-Kräfte. Das musste doch zu was gut sein. Als sie anfing sich zu drehen dachte sie daran, dass ihr "ich komme dann nach" nicht wie in einem dieser schlechten Filme sie Lügen strafen würde.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - auf der Straße - mit über fünf Kopfgeldjägern[
 
Coruscant - Coruscant City - Honey House - Gänge auf dem Weg in einen der größeren Aufenthaltsräume (Trainingsraum) - bei Jo, Mara S., Vorin

Vorin ließ sich nicht lange bitten. Zwar schien es Mara, dass er nicht sonderlich erpicht war auf Lichtschwert-Training, aber man konnte das ja etwas anreichern mit einem guten Schluck an Erfahrungswerten.

Zunächst aber wollte Mara langsam und bedacht beginnen. Kämpfen in einen Raum einzutreten, war für andere nicht zwinged ungefährlich. Mara konnte aber nicht erkennen, dass jemand in Gefahr war. Soweit sie das beobachten konnte, war der Raum sogar leer.
Während sie den jungen Meister mit ihrem tanzenden Lichtschwert in den Raum drängte und bedächtig hinterherging, fühlte es sich fast ein wenig leichtsinnig an, wie sie ihr Schwert locker in der Hand balancierte. Sicher würde ihr Gegner ihr das nicht lange durchgehen lassen. Also packte sie den Griff fester und schwang ihr Schwert in Kopfhöhe heftig herum.

Der Konter ihres Gegners war kräftig. Beinahe vibrierte ihr Arm vom harten Auftreffen beider Lichtschwerter. Aber Mara war nicht so schmächtig und schwächlich wie sie vielleicht aussah. Unter ihrem Lederoverall waren junge und alte Muskulaturstränge versteckt und wußten trotz der relativ langen Zeit, in der sie unbenutzt geblieben waren, wozu sie gebraucht wurden. So hielt Mara gegen und die Lichtschwerter heizten sich geräuschvoll aneinander auf, während die beiden Kämpfer dicht voreinander standen und sich in die Augen blickten.

Dann stieß Mara Vorin zurück. Dieser wich aber nicht soweit weg, wie sie es sich zuerst gedacht hatte. Der junge Mann schien tatsächlich schon einiges an Kampferfahrung gesammelt zu haben.

So beschloß die junge Meisterin, sich ein wenig aufzuwärmen und begann, ihre ungeheure Bewegungsschnelligkeit auszuspielen. In kurzen zackigen Abständen, bewegte sich Mara auf ihren Gegner zu, sprang förmlich im Zick Zack wie ein Tiger vor ihm her und mit jeder Bewegung, die ihr Körper vollführte, schlug ihr Schwert auf Vorin ein. Er war zunächst immer weiter zurückgewichen und näherte sich langsam mit dem Rücken der Wand, aber er hatte scheinbar nicht vor, sich dort von Mara plattmachen zu lassen.


Coruscant - Coruscant City - Honey House - großer Aufenthaltsraum - bei Vorin, Jo, Mara S.
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Salon - Mit Trayla, Steven- Sinoué -

Alle drei Padawane hatten die Augen geschlossen und versuchten sich der Macht zu übergeben und sie in sich zu fühlen. An Stevens Haltung und seiner ruhigen Aura konnte sie spüren, dass ihm dies keine Schwierigkeiten mehr bereitete und auch Traylas Verbindung zur Macht wurde intensiver, sodass Chesara merkte, dass das Mädchen Fortschritte machte. Die neu hinzugekommene allerdings, Sinoué, wirkte noch sehr steif und verbissen. Chesara spürte eine Unruhe von ihr ausgehen, etwas mit dem sie sich selbst blockierte. Chesara trat näher an sie heran.

"Versuch dich mehr zu entspannen."

Riet sie der dunkelhaarigen jungen Frau.

"Nichts um dich herum ist wichtig, nur die Macht. Es spielt keine Rolle, wo du bist. Vergiss Coruscant, vergiss dieses Gebäude. Es gibt nur die Macht und deinen Geist darin."

Versuchte sie der neuen Jedi-Schülerin Starthilfe zu geben. Es brauchte manchmal seine Zeit, bis man lernte die Macht zu erfassen. Es war wie bei allen Dingen, die man erst lernen musste: einige hatten den Dreh schneller heraus als andere und jeder hatte auf einem bestimmten Gebiet ein besonderes Talent. Sie alle waren unterschiedlich mit ihren Stärken und Schwächen.

Steven gelang es sehr gut die Plastikflaschen mit Hilfe der Macht zu Fall zu bringen. Chesara war beeindruckt, wie schnell er mit der Übung zurecht kam. Am Ende war sein Machtstoß war ein kleines bisschen zu unpräzise gewesen, sodass beinahe zwei Flaschen umfielen anstatt nur eine. Er half sich jedoch erneut mit der Macht und schaffte es, eine der Flaschen fest zu halten. Chesara applaudierte andeutungsweise, jedoch nicht laut, um die anderen beiden Padawane nicht zu stören.


"Gut gelöst!"

Lobte sie.

"Manchmal ist auch einfach Kreativität gefragt, wie in diesem Fall. Das war eine gute Idee, Steven."

Sie freute sich über die Fortschritte, die ihr Padawan machte. Er wurde immer besser.

"Hast du einen bestimmten Wunsch, was du nun üben möchtest?"

Wollte sie wissen, um das Training auch für ihn abwechslungsreich zu gestalten.


- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Salon - Mit Trayla, Steven- Sinoué -
 
Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Chesara, Sinoue, Steven und Trayla

Sie zuckte leicht als Chesara sie ansprach, jedoch folgte sie der Einladung sich dazu zu gesellen. Sie stellte sich zu Steven und der unbekannten, sie musterte Sinoue kurz und lächelte leicht ehe sie den Blick wieder zu Chesara wandern ließ. Sie sollten eine Verbindung zur Macht herstellen. Trayla nickte sachte, mehr zu sich als zu den anderen, das war wohl so eine Übung wie jene die sie bereits mit Crado gemacht hatte.

Trayla schloss die Augen und atmete einmal tief durch, sie ließ sich sinken und schüttelte alle Gedanken von sich. Es fiel ihr merkwürdiger weise gar nicht schwer sich so fallen zu lassen in die Macht. Sie sah sich selbst wieder sie ließ den Kopf leicht sinken und beruhigte sich mehr und mehr, bis sie ruhig atmete und ihre Machtquelle erreichte.

Es war ein tolles Gefühl sich so gehen zu lassen. Am liebsten hätte sie sich hingesetzt um den Moment noch mehr auszukosten, so brauchte sie etwas kraft um sich auf den Beinen zu halten. Ihr überkam wieder das Gefühl der Geborgenheit und Ruhe wie damals als sie Schlief und er in ihrer Nähe war. Sie hatte sich in all den Jahren nie gefragt wer Er eigentlich war aber Er half ihr damals.

‚Es ist schön dich so zu sehen Kind…‘

Hörte sie die Stimme in ihrem Geist, ein Lächeln huschte über ihre Lippen als sie die Vertraute stimme vernahm. Sie hatte ihn vermisst, auch wenn sie wusste dass er nur eine Produktion ihrer Fantasy war, oder etwa nicht? Sie atmete immer wieder tief ein und aus, ließ sich nicht mal von Steven oder Chesara Stören, es war fast als wäre sie in Trance sie war so gut es ging Entspannt.

Es war ein wundervoller Moment, zu wundervoll. Ein Blitz durchströmte ihren Geist, ein Riesiger Dunkler Baum, Tiere die sie nicht erkannte. Die Bilder rasten vor ihrem Geistigen Auge. Ihr Herz schlug schneller und schneller, der Schmerz war wieder da. Sie bekam Panik als die Bilder schneller und schneller wurden und das Gefühl des versagens überkam. Sie fühlte sich Plötzlich allein und Schuldig, immer weiter drangen die verschwommenen Bilder, die Geräusche in ihren Geist bis sie schließlich nach hinten wich.

Sie riss die Augen auf und schnaufte schwer, hecktisch Zog sie die Luft ein und wischte sich über die Stirn. Sie hoffte dass dies nicht immer passierte wenn sie sich der Macht hingab. Zu Anfang war es ein so berauschendes Gefühl gewesen doch dann wieder dieser Umschwung.

Sie sah zu Steven, Sinoue und Chesara, ohne ein weiteres Wort setzte sie sich auf den Boden und sah auf diesen. Langsam beruhigte sie sich wieder Ihre Gedanken Kreisten jedoch immer noch um die Bilder die sie gesehen hatte, sodass sie von ihrer Tatsächlichen Umwelt Garnichts mehr wahrnahm.

Coruscant – Untere Ebene | Honey House | Großer Saal | Chesara, Sinoue, Steven und Trayla
 
[Coruscant, untere Ebenen, imperiale Kaserne]- Alynn, Commander Veantur, 2 Soldaten

Erst als sie das Verwaltungsgebäude verlassen hatten und auf den Kasernenhof hinausgetreten waren schien Commander Veantur auf ihre Eröffnung das scheinbare Schicksal Colonel Derricotes hin seine Sprache wiedergefunden zu haben.

„Ich schätze der Sinn unseres Besuches hat sich mit Derricotes Ableben erledigt, Ma’am?“

Ausdruckslos reichte Alynn ihm die mit den Informationen des Colonels bespielte Datenkarte.

“Ich glaube Derricote hat uns gewisse Erkenntnisse über Canze’olan vorenthalten, Commander. Vielleicht bringt uns das hier seinem Hauptquartier ein Stück näher.“

Ein Nicken der Sith genügte, um einen der begleitenden Soldaten in Richtung ihres abgestellten Gleiters aufbrechen zu lassen, um dessen Aggregate zu starten. Alynn war mit dieser Militärbasis fertig und darauf bedacht, impulsive Reaktionen Captain Stockers zu vermeiden, sobald dieser seinen ersten Schock überwunden hatte.
Als sie jedoch das Passagierabteil des schwarzen Fahrzeuges erklimmen wollte, kündete das sanfte Brummen von Repulsoren das Nahen eines weiteren Gleiters an.
Eine sparsame Geste bedeutete Veantur, mit seinen Leuten in ihrer Maschine zu warten, ehe sie sich dem voraussichtlichen Landeplatz des Neuankömmlings zuwandte.
Ihre vage Ahnung erwies sich als zutreffend, kaum dass sie die dem Gefährt entsteigenden Personen erkennen konnte – zumindest eine davon, wenngleich das Erscheinungsbild dieser ein wenig vom Zustand während ihres letzten – und bisher einzigen – Zusammentreffens abwich. Brennan Diar’mon sah im Gegensatz zu seinem etwas derangiert wirkenden Kameraden lediglich nach Ausnutzung seiner dienstfreien Zeit aus. Wie auch immer ein Soldat des Imperiums sich diese inmitten der feindlichen Umgebung Coruscants sich vertreiben sollte – die oberen Ebenen boten keinerlei Möglichkeiten für den bescheidenen Sold eines einfachen Offiziers und die Unteren Ebenen standen kurz vor offenem Aufruhr. Der Zustand des zweiten Mannes und Fahrers des Gleiters ließ gewisse Spekulationen zu, die dafür sorgten, dass Alynns Mundwinkel verächtlich zuckten, während die beiden Soldaten ihrer Präsenz schließlich gewahr wurden.


“Sie scheinen Ihre Zeit gut genutzt zu haben, Diar’mon…“

Ihr Blick nahm leicht eisige Züge an, als er kurz den namenlosen Begleiter des Soldaten streifte.

“Mittlerweile sollten Sie wissen, dass ich keine leeren Versprechungen mache. Enttäuschen Sie mich also nicht.“

[Coruscant, untere Ebenen, imperiale Kaserne]- Alynn, Brennan, Tray
 
~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Chesara, Sinoué, Trayla und Steven + alle anderen die sich irgendwo im Honey House befinden ~​


Wie konnte er tatsächlich geglaubt haben, seine Meisterin würde nichts merken von dem kleinen "Betrug" mit der Macht, immerhin war sie eine Rätin. Anders als eine erwartete Punktstrafe in dem kleinen Spiel erhielt Steven Lob von Chesara, es war wohl erlaubt ein wenig zu Schummeln, wenn er es richtig verstand war es sogar gut das er kreativ dachte und sich zu helfen wusste, irgendwie ja auch verständlich.
In einem Kampf Mann gegen Mann, konnte man auch nichts planen und alles lief ziemlich spontan und improvisiert ab.


"Ihr habt mir doch mal erzählt, das ihr euch gut mit der Machtheilung auskennt."

deutete der Padawan und überlegte, ob es schon an der Zeit war um etwas neues zu lernen, eine anscheinend schwierige neue Technik.

"Ich würde gern etwas darüber lernen."

Kurz musste seine Meisterin überlegen, nickte dann aber freundlich mit einem Lächeln und verließ den Raum ohne etwas zu sagen und die beiden meditierenden Padawane zu stören.
Der einzige männliche Mensch im Raum blickte hinüber zu seiner blonden Mitpadawan, Trayla schien nicht mehr zu meditieren, ihre Augen waren geöffnet und sie blickte Steven ebenfalls an, ein Lächeln überkam seine Lippen.

"Wie es aussieht, lern' ich jetzt ein bisschen was über Heilung."

erklärte der Junge, während seine Meisterin mit einigen Datapads wieder den Raum betrat. Sie legte die Datapads vor Steven, welcher sich mittlerweile in den Schneidersitz auf den Boden gesetzt hatte. Dann kümmerte sich seine Meisterin wieder um die anderen Padawane und Steven nahm die Datapads zu sich.

Der Junge öffnete die Dateien und konzentrierte sich nur noch auf die Schriftzeichen die dort die Technik der Heilung erklärten. Der Padawan war sich sicher, das die Machtheilung keine Technik war die man durch irgendwelche Datapads alleine lernen konnte, dies erklärten auch die Daten, sie wiesen darauf hin das die Technik lange Zeit in anspruch nahm und viel Geduld von dem Lehrling verlangte.

Die Machtheilung ist eine Technik, mit der der Machtbenutzer Verletzungen und sogar Krankheiten und Infektionen heilen kann.

beschrieb der Text im Datapad.

Der Jedi benutzt dazu die eigenen Abwehrzellen seines Körpers und verstärkt diese durch die Anwendung der Technik, bei Beginn der Heilung verlangsamt sich der Herzschlag des Jedi und seine Körpertemperatur sinkt, mit fortschreitendem Erfolg beim Heilen erhöht sich der Puls wieder und auch die Körpertemperatur steigt, dies kann bei ungelernten Benutzern nach übermäßiger Anstrengung zu Erschöpfung führen.

Erklärte der Text weiterhin, man sollte sich also darauf konzentrieren, die Macht durch seinen Körper gleiten zu lassen, sich zu beruhigen und in eine andere Art der mediation zu verfallen, es schien fast so erklärt als würde man beim Anwenden in eine kurze Winterruhe verfallen, wenn sich der Herzschlag beruhigt und die Körpertemperatur sinkt.
In einem Kampf würde die Machtheilung also nicht schnell mal so angewendet werden können, es würde viel Konzentration verbrauchen und Steven müsste noch lange üben, um diese Technik ersteinmal lernen zu können, sie zu perfektionieren bedarf wahrscheinlich noch mehr Übung und Geduld. Aber wer weiß, vielleicht würde der Junge sogar ein Talent dafür besitzen, mit den Genen eines Arztes und einer Jedi schien das gut möglich zu sein. Kurz nachdem er zu Trayla geblickt hatte vertiefte er sich wieder in die Lektüre.


~ Coruscant ~ Untere Ebenen ~ Honey House ~ Chesara, Sinoué, Trayla und Steven + alle anderen die sich irgendwo im Honey House befinden ~​
 
Coruscant - Unterste Ebenen - Altes Wasserwerk - Janem, Vincent, Elaine


Die Luft in dem stillgelegten Wasserwerk roch modrig und das Gebäude war von einer allgegenwärtigen Feuchte durchdrungen. Aus alten Rohren tropfte Wasser und erfüllte die ehemaligen Fabrikhallen mit gespentischen Tönen. Hin und wieder war das Scharren von Krallen auf Durabeton zu hören, wenn ein Tier in Deckung sprintete. Ansonsten wirkte der verlassene Bau völlig leer.

Zerbrochenes Glas und rostige Metallteile lagen überall in der Halle verteilt, die Janem und sein Schüler betraten und Pfützen deren Oberfläche ölig schimmerte säumten den Weg tiefer hinein in das Werk. Je mehr Janem darüber nachdachte umso weniger passte das alles zu der Jedimeisterin die er einst gekannt hatte.Padme Master war eine große Jedi gewesen. Ihre Präsenz und ihr auftreten im alten Orden der Jedi war stets staatsmännisch und würdig gewesen. Und jetzt war sie hier uns spielte und eine drogensüchtige in den verkommensten Ebenen von Coruscant die sich einem schmutzigen, feuchten Wasserwerk verbarg? Nein das passte wirklich nicht.

Natürlich waren die Jedi derzeit im Untergrund und die zahllosen Fahndungsaufrufe der Behören zeigten dass sie sich derzeit verborgen halten mussten. Aber hier? Janem hatte sich die Jedimeisterin eher Befehle erteilend in einem unterirdischen Kommandistand vorgestellt. Der Executor bekam wieder Zweifel ob es sich bei der Person wirklich um die handelte die er suchte.

Während er noch seinen Gedanken hinterhing schlug ungefähr einen Meter vor den beiden Sith ein Blasterschuss in den feuchten Boden ein. Janem blieb stehen und richtete den Kopf auf. Dort. Oben auf einem Metallgestell, stand die gesuchte und zielte mit Ihrem Blaster auf die beiden Sith. Ausserdem wies sie die Eindringlinge auf Tretminen hin, die in dem Gebäude verteilt sein sollten.

Janem zog die Kapuze zurück.


Ja wir suchen dich, dass hast du richtig erkannt. Also steig runter und wir werden dir ein paar Fragen stellen. Wenn nicht....

Janem liess seine Hand nach vorne gleiten und schickte eine Machtwelle über den Boden vor Ihnen. Sofort expoldierte einige der erwähnten Tretminen. Der Lärm und die Helligkeit blendeten alle anwesenden für einige Augenblicke.

Janem nutzte die Zeit in dem er sich mit Hilfe der Macht nach oben katapultierte und auf einem der Stahlträger landete die das Dach stützten. Auf diesem Träger bewegte er sich schnell nach vorne, bis er über der Stelle war an der Elaine unter ihm auf einer Plattform stand. Dort liess er sich nach unten fallen und landete nur einige Meter entfernt von der Frau.


... müsste ich sehr nett draum bitten, und das wäre mir eigentlich zu wider.

Janem legte die Hand an den Laserschwertgriff an seinem Gürtel. Im Halbdunkel war die Frau immer noch schwer zu erkennen.... War dies wirklich Padme Master?


Coruscant - Unterste Ebenen - Altes Wasserwerk - Janem, Vincent, Elaine
 

- Coruscant - Coruscant City - Untere Ebenen - imperiale Kaserne - im Anflug - mit Tray (NPC) -


Zu ihrem Unglück befand sich der Commodore ebenfalls draußen auf der Landeplattform. Sie beobachtete ihren Anflug. Tray schaltete die Motoren ab und nach einem ernsten Blickwechsel der beiden Lorrdianer, stiegen sie aus. Brennan hätte seinen Kumpel in diesem Moment verfluchen können. Sicher, er selbst sah nicht so "gebraucht" aus, wie Hobbes, aber er kam schließlich mit ihm zusammen an, weshalb Kratas annehmen könnte, er habe ebenfalls unehrenhaft gehandelt. Gut, es war ziemlich normal, dass Soldaten in dieser Gegend zum Vergnügen Freudenhäuser besuchten, schließlich musste man sich ja irgendwie austoben und angestauten Stress abbauen.
Trotzdem war es Brennan unangenehm, was er artgemäß nicht nach außen hin zeigte.


"Ma'am, ich versichere Ihnen, wir werden Sie nicht enttäuschen!"

, entgegnete der Sergeant und nickte ihr zu. Zur gleichen Zeit kamen Lieutenant Jordan und Corporal Toss'ar aus der Kaserne auf sie zu. Sofort wurde Tray unhöflich auf seine Aufmachung aufmerksam gemacht und sie wurden aufgefordert, schnell in ihre Quartiere zu gehen und sich fertig zu machen, um ordnungsgemäß und ohne Lippenstiftrückstände wieder zurückzukommen. Auch Brennan musste sich einem prüfenden Blick unterziehen, doch sein Outfit schien in Ordnung zu sein. Sie arbeiteten also immer noch in zivil, das fand Brennan ganz gut. Uniformen waren unkonfortabel, wenn man auf Verfolgungsjagd gehen musste und ein Kampfanzug hatte auch seine Tücken. In zivil konnte man sich leichter in der Stadt bewegen und wenn man Fragen stellte, wurde man nicht erst gemustert. Meist bekam man so mehr heraus, als ein furchteinflößender Strurmtruppler in voller Montur.

"Darf ich fragen, was wir als nächsten vor haben?"


- Coruscant - Coruscant City - Untere Ebenen - imperiale Kaserne - mit Alynn Kratas, Soffrey Jordan (NPC) und Cooper Toss'ar (NPC) -
 
[Coruscant - Unterste Ebenen - Bar "Coruscant Paradise" - Hinterzimmer] - Janem, Ghand, Vincent

Ghand gab die gesuchten Informationen nach kurzer Zeit heraus ohne nennenswerten Widerstand zu leisten, da er wohl hoffte mit einem blauen Auge davon zu kommen; wie gutgläubig der Mann war, obwohl er sich bei seiner Stellung in solcherlei Dingen doch bestens auskennen sollte. Kaum hatte Menari was er wollte, wandt er sich ab, drehte sich jedoch bevor er die Tür erreicht hatte noch einmal um und lächelte in Richtung des inzwischen sichtlich erleichterten Ghand. Er konnte weder einen Muskel bewegen oder gar die Augen abwenden, als sein Meister nach vorne schnellte und dem Gangsterboss mit einer fast schon beiläufigen Bewegung das Genick brach. Erneut drängte sich ihm der Geschmack nach Magensäure geradezu auf, doch diesmal konnte er sich beherrschen und schlurfte schweren Schrittes hinter seinem Meister her, welcher die heruntergekommene Bar, in der sie sich derzeit befanden, nahezu im Laufschritt verließ. Er versuchte seinen Blick nicht auf die Leichen zu richten, welche überall im Raum verstreut lagen, und als sie Coruscant Paradise hinter sich gelassen hatten, sah auch keine der dreckigen Gestalten an, die hinter ihnen in die Bar drängten, um das zu stehlen, was an Wertgegenständen noch geblieben war.

Vielleicht würde der Anblick all diesen Leids mit der Zeit leichter zu ertragen sein, doch er hoffte, dass es niemals so weit kommen würde, denn was hier geschehen war, hatte ihn ein Stück seiner selbst gekostet. Und doch war es ihm fast wie eine Erleichterung erschienen den Rodianer zu töten, so als hätte er damit seinen ganzen Hass für einen Moment an das andere Wesen weitergegeben, um seiner eigenen Seele einen Moment Ruhe von all den Selbstzweifeln zu gönnen. Nein, wie konnte er nur so etwas denken! Er hatte nicht töten wollen, sondern war in reiner Notwehr dazu gezwungen worden... und doch war es ein befreiendes Gefühl gewesen. Sein Kopf brannte von den widersprüchlichen Gedanken und er wusste nicht, was im Moment wirklich fühlen sollte; Schmerz, Schuld, oder gar Erleichterung?

Während er weiterhin versuchte die Ordnung in seinem Gefühlschaos wiederherzustellen, erreichten Menari und er das Wasserwerk von dem der verstorbene Gangsterboss sie in Kenntnis gesetzt hatte. Der Anblick trug nicht gerade dazu bei seine Stimmung zu heben. Schimmel bedeckte große Teile der Fabrikhalle, die einmal das Kernstück des Wasserwerks gewesen sein musste, und sie mussten aufpassen wohin sie traten, da der unebene Boden von unzähligen, ölig schimmernden Pfützen bedeckt war, von denen er nicht wissen wollte aus was sie sich zusammensetzten. Wollten sie an diesem Ort wirklich einen ranghohen Jedi finden? Gerade als er dies zu Ende gedacht hatte, schlugen vor ihm mehrere Blasterschüsse in den Boden ein und die Stimme einer jungen Frau drang an sein Ohr und warnte den Chiss und ihn selbst davor näher zu kommen. Sie stand hier völlig ohne Deckung und unter normalen Umständen wäre er wohl einfach blindlings davon gerannt, doch da sein Meister nach wie vor regungslos an seinem Platz verharrte, blieb auch er. Wenn er ehrlich mit sich war, tat er dies weniger aus Loyalität, denn es würde keinem dienen wenn sie beide starben, als aus dem einfachen Grund, dass er direkt hinter seinem Meister wohl sicherer war, als irgendwo sonst.

Das dachte er zumindest, denn keine Sekunde später spürte er eine unbändige Kraft, die er wie eine Welle durch die Macht wahrnahm und die die Erde vor ihnen in Wallungen brachte. Gleißend helles Licht, sein Blick verschwamm, seine Ohren dröhnten, er spürte einen Druck auf der Brust. Die Explosionen, ausgelöst von den Tretminen, vor denen sie gewarnt worden waren, nahm im für einen Moment alle Sinne und als er jene zurückerlangte, kontne er Menari für einen Augenblick nirgends ausmachen. Dann plötzlich sah er ihn, wie er direkt vor der jungen Frau stand und Anstalten machte sein Lichtschwert zu ziehen. Es war ihm schleierhaft, wie sein Meister es geschafft haben mochte, diese nicht unerhebliche Distanz in den wenigen Sekunden, in denen er geblendet war, überwunden haben mochte, doch gleichzeitig hatte er den Chiss schon derart viele unvorstellbare Leistungen vollziehen sehen, dass er sich sich eigentlich nicht mehr über diese Tatsache wunderte.

Noch immer standen sich Menari und diese Jedi, falls sie denn wirklich eine war, gegenüber. Obgleich die Frau eigentlich ängstlich hätte reagieren sollen, schien sie eher verwirrt und wankte leicht, fast als wäre sie betrunken oder berauscht. Da sich niemand um ihn kümmerte und natürlich durch die eventuell noch vorhandenen Tretminen bedingt, blieb er an Ort und Stelle und besah sich das Ganze aus der Ferne.


[Coruscant - Unterste Ebenen - Altes Wasserwerk] - Elaine, Janem, Vincent
 
§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Süd-Boulevard ~ im "de la crema" ~ mit Akemi ~§

Mit flackerndem Blick schaute Nex in Akemis Gesicht, in das Gesicht der Frau, durch die sein Leben im letzten Jahr irgendwie aus den Fugen geraten ist. Doch traf sie keine Schuld. Wenn dann war nur er selber an allem schuld. Nie hatte sie etwas getan, um ihn zu verletzten, und doch hatte sie ihm einen Schmerz verursacht wie nur eine zuvor. Dabei waren sie sich nie wirklich ganz nahe gewesen, nie so nah, wie es sich Nex immer gewünscht hatte. Doch jetzt nicht mehr. Jetzt hatte er sie überwunden. Mehr noch, er hatte erkannt, was er zuvor übersehen hatte, weil sie ihn so blendete, mit ihren Katzenaugen. Soviel hatte sich getan seit seinem Zusammenbruch. Einer der schlimmsten Tage in seinem Leben hatte dafür gesorgt, dass er nun vielleicht so glücklich war, wie noch nie zuvor. Und doch saß er nun einer Frau gegenüber, die einmal seine Freundin gewesen war, und doch schien es, als hätten sie sich nichts mehr zu sagen.

"Ich weiß, dass du das alles nicht wolltest."

hatte sie eingeworfen, während Nex in seinen Sätzen kaum Anfang und Ende fand. Es war überhaupt nicht so gelaufen, wie er es sich vorgenommen hatte, vor dem Spiegel, als er alles geporbt hatte, was er sagen wollten, alle Entschuldigungen und Erklärungen. Doch wie immer verlief es nicht so wie in der Probe und er hatte überstürzt geredet, viel zu intensiv, und doch hatte er nur die Hälfte gesagt. Als er sich zu sammeln versuchte, sprach nun auch Akemi wieder.

"Nex, ich kann das alles nicht verstehen. Alles was du sagst ist... ziemlich konfus, zumindest für mich."

sagte sie mit einer merkwürdigen Stimme, einer Stimme, die nicht ihr gehörte. Nein, natürlich konnte sie es nicht verstehen. Wie sollte sie auch. Nie hatte sie hineingucken können in Nex´s Abgrund. Der Abgrund, den er immer schon gespürt hatte. Die hässliche Wunde die ihn Mina damals gerissen hatte, das Loch in seinem Herzen dass alles um sich herum aufgesogen hatte, ohne je satt zu werden. Das sich sosehr nach Akemi verzehrt hatte, war sie doch das einzige echte Leuchten gewesen, dass Nex seit Äonen zu sehen bekommen hatte. Und er hatte in seiner Selbstsucht und in seinem Masochismus ihr auch noch dabei wehtun müssen. Wirklich verstehen und vergeben konnte sie ihm wohl nie. Aber vielleicht ein bisschen. Er musste ihr doch noch soviel sagen. Er musste ihr doch noch erzählen, wie er begriffen hatte, dass Natalja die ganze Zeit einen kleinen Teil seines Herzens besessen hatte, er dies nur nicht vorher erkannt hatte, doch es jetzt zu wissen glaubte. Dass sie ihn auch liebte. Dass der Gedanke an sie ihm die ganze Zeit Kraft gegeben hatte in der Klinik. Dass er für sie zurückgekommen war. Dass es ihm so Leid tat, was er Nat und Akemi angetan hatte. Er musste ihr noch soviel sagen.

"Mein Flug geht in wenigen Stunden. Ich verlasse Coruscant und kehre nach Naboo zurück. Richard wird mich begleiten."

Sie nahm zum ersten Mal an diesem Tag ihre Sonnenbrille ab, und die Wahrheit in ihren Augen traf ihn noch mehr als ihre Worte. Schmerz trat in sein Gesicht, der Mund halb offen, brachte keine Worte mehr heraus. Es war kein Schmerz der Eifersucht mehr, kein Schmerz der Gier, auch kein Schmerz der Wut oder Angst. Er fühlte nur ein furchtbar leises, aber unerträgliches Bedauern. Es war das Bedauern einer Gewissenheit, die er eigentlich schon vor geraumer Zeit hatte kommen sehen. Heute würden sie sich zum letzten Mal sehen.

"Das funktioniert so nicht. Ich... ich habe das schon einmal mit gemacht."

Wovon sprach sie da? Mit wem hatte sie soetwas schon einmal erlebt? Er wusste, dass sie nur noch auf einen Fremden starte. Oder starte sie vielleicht auf einen leider allzu Bekannten, den sie lieber vergessen hätte, dem Nex nun ähnelte ohne je etwas geahnt zu haben? Welche Schatten auch in ihrer Vergangenheit gewütet hatte - er hatte ein paar von ihnen vielleicht zurück gebracht. Auch Andere hatten hässliche Wunden in ihrem Herzen. Und manche Wunden spürte man sein Leben lang. Nex zwang sich zu einem Lächeln, das so ehrlich war wie nie. Er wünschte sich für sie ein Schönes Leben. Denn natürlich liebte Nex sie noch. Er begehrte zwar nicht mehr, doch liebte er ihr gutes Wesen. Sie sollte mit Richard ihr Glück finden und hoffentlich irgendwann Nex nur noch um seiner guten Eigentschaften in Erinnerung behalten, das Leid das er ihr zugefügt hatte vergessen.

"Ihr werdet bestimmt glücklich werden, miteinander."

sagte Nex mit der festesten Stimme, die er zustandebringen konnte. Am liebsten hätte er die Hand nach der ihren ausgestreckt, ihr zeigen wollen, dass ihr nichts mehr antun wollte. Doch anscheinend waren bereits alle Brücken zwischen ihnen abgerissen wurden. Zumindest hatte sie sich so entschieden und er konnte es ihr nicht verübeln. Vielleicht war es besser so, vielleicht ging es nicht anders, vielleicht hatte es genauso kommen müssen.

„Mein Fahrer wartet.“

sagte sie und stand auf, nachdem sie etwas Geld auf den Tisch gelegt hatte. Nex stand beinahe im selben Moment auch auf, doch bewegte er sich nicht von seinem Platz, würde er ihr doch nicht hinausfolgen. Dabei hatte er ihr noch soviel sagen wollen.

"Mach's gut, Nex. Und pass auf dich auf."

"Mach's gut, Akemi. Ich - ich wünsch euch nur das Beste. Ich hoffe du weißt das."

antwortete Nex Akemi noch, bevor sie sich umwandte und verschwandt. Aus dem Caffeé und wahrscheinlich auch ganz aus seinem Leben. Manchmal war es eben einfach vorbei. Obwohl sie gelächelt hatte, wusste er nicht, was ihm ihr letzter Gesichtsausdruck wirklich zu sagen vermochte. Hoffentlich konnte sie auch noch auf ein paar schöne Dinge zurückblicken. Irgendwann. Hoffentlich konnte sie ihm vergeben. Er brauchte diese Vergebung. Doch noch mehr, das war ihm ganz klar, brauchte er seine eigene Vergebung. Denn die selbstvorwürfe hatten ihn erst auf diesen zerstörerischen Pfad gebracht. Er musste lernen, sie selbst zu lieben. Nur dann, konnte er auch Nat wirklich, aufrichtig lieben lernen.

Nexus wartete noch fünfzehn Minuten, bevor er erneut von seinem Platz aufstand und bevor auch er das "de la crema" verließ. Der gleißende Sonnenschein umspülte sein Gesicht und wärmte die Haut. Der Klang seiner Schritte auf dem Gehweg war voll und matt. Der Lärm der Stadt drang wieder in seine Ohren und zeugte vom wilden Unleben des Kolosses in der Mitte des Universums. Sein Leben hatte er kürlich erst wiedergewonnen. So traurig die Trennung von Akemi auch gewesen war, sowenig wie er ihr hatte erzählen können, was zu erzählen nötig gewesen war. Sicher war es so besser für sie beide. Das konnte er nur hoffen. Nun galt es die herrliche Sonne, den kühlen Wind und die klangvollen Stimmen der Lebewesen um ihn herum zu genießen. Etwas, das er so vorher nie wirklich gekonnt hatte. Als er vor einer halben Woche die Klinik verlassen hatte, war sofort zu Nat gefahren. Und sie hatte ihn eingelassen. Zuerst war sie noch unsicher gewesen, hatte er doch auch ihr Herz beinahe gebrochen gehabt. Die Telefonate in die Klinik hatte die beiden zwar wieder einander näher gebracht. Doch noch immer war Angst zwischen ihnen gewesen. Doch von dem Moment an, als er wieder über ihre Türschwelle geschritten war, hatte sich alles verändert. Sie hatten sich alles erzählt, zum ersten Mal wirklich alles. Nat hatte von Mina zwar gewusst, auch von ihrem Selbstmord, doch nun erfuhr sie genau, was Mina für ihn bedeutet hatte, dass er damals geglaubt hatte, sie hätte ein Stück von ihm mit in den Tod genommen. Und auch Nat offenbarte sich zum ersten Mal mit Leib und Seele. Dann hatten sie sich geliebt. Drei Tage lang hatten sie nur erzählt, gegessen, geschlafen und sich geliebt. Solang bis er ihr gesagt hatte, dass er sich bei Akemi entschuldigen musste. Und sie hatte ihn verstanden. Sie hatte ihn sogar begleitet und wartete, nun da er vom "de la crema" aus zur anderen Straßenseite den Südplatz überquerte, geduldig in seinem Gleiter.

Wenn dieser Bruch mit Akemi nötig gewesen wäre, damit er mit Natalja froh werden konnte, dann hätte er es nicht anders haben wollen. Doch manchmal liefen die Dinge eben in ihren nicht vorhersehbaren Wegen. Unter anderen Umständen wäre sie vielleicht ein Leben lang Freunde geblieben. Doch sie hatten nunmal alle nur ein Leben.

Nex spielte mit dem Gedanken, Nat sofort mit dem Com anzurufen, ihr zu sagen, dass er gleich da war und sie schon vermisste. Sie hätten sich Küsschen über die Com-Verbindung zugehaucht, so Hals über Kopf waren sie im Moment ineinander verliebt. Doch trennten ihn ja nur noch 500 Meter. Noch immer spielte die Gruppe, die Nex schon auf seinem Hinweg gesehen hatte, mit ihren antiquirten Instrumenten und legten eine stimmungsvollen Sound auf das Pflaster, der zum Tanzen einlud. Die schönen Luxusgleiter zu seiner rechten reflektierten und brachten noch immer das Sonnenlicht wie Diamanten. Auch die eine schöne lange Schwarze Limousine vor dem Regierungsgebäude, auf das gerade eine mächtig wichtig aussehende Figur samt Personenschutz drauf zu ging, war noch da, wie eine schwarze Perle im Sand. Nur der Flyer-Verteiler war nicht mehr da, hatte er doch noch anscheinend alle Flyer wieder vom Boden aufklauben können. In nicht einmal einer halben Stunde würde der Platz dann ganz voll besucht sein. Die Stände ringsum waren fast voll aufgebaut. Bald würde der Platz vor Leben überquellen und Nex empfand es fast als kitschig, wie glücklich ihn der Gedanke daran machte. Doch was konnte ihn ihm Moment nicht froh machen?

Da erkannte er sie. Von weitem hatte er ihr braunes Haar im Wind flattern sehen. Die kaffeebraune Haut, die gerundeten Lippen, der geschwungene Körper. In Gedanken versunken schien Nat gerade noch auf den Bürgersteig zu schauen, da erblickte sie ihn schon. Und da war es, ihr irisierendes Lächeln, das Glitzern ihrer Augen. Er seufzte. In diesem Moment hatte er Akemi vergessen, dachte nur daran, was ihn erwarten würde. Wie schön der Tag doch war. Nur, wenn es in der Nacht zuvor geregnet hätte, wäre er noch schöner gewesen. Er streckte die Hand aus und winkte ihr zu. Stürmisch erwiderte sie die Handbewegung, wippte ungeduldig hin und her. Ein breites Lächeln, wissend und hoffnungsvoll, stahl sich auf sein Gesicht, wie seit einer halben Ewigkeit nicht mehr. Nexus war glücklich.


§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Süd-Boulevard ~ im "de la crema" ~ glücklich ~§
 
|/\/\/|-- Coruscant -- City -- Süd-Boulevard -- Am Gleiter -- {Natalja} --|\/\/\|

Nataljas Augen funkelten froh, als sie Nex auf sich zukommen sah. Keinen Moment hatte sie mehr daran, gezweifelt, dass er zu ihr zurückkommen würde. Nach alledem schienen alle Zweifel wie weggefegt. Beide hatte ihre Augen geöffnet. Vielleicht hatten sie auch zum ersten Mal einander richtig angesehen gehabt. Das war alles egal. Die andere Frau war egal. Die Drogen waren egal. Nur Nex zählte. Und er hatte sich für sie entschieden.

Sie streckte voller Erwartung die Hand nach ihm aus, erwiederte dann sein Winken. Natalja erwiederte sein Lächeln. So froh hatte sie ihn, glaubte sie, noch nie gesehen.

Der Donner traf sie und die Welt wurde tonlos, noch bevor sie auf dem Boden aufschlug. Ihr Hinterkopf kam seitlich gegen den Stahl des Gleiters, doch fing der Rest ihres Körpers übrige Kraft größtenteils ab. Was ist los? Warum liege ich auf dem Boden? Der Schmerz hatte ihren Kopf noch nicht erreicht, als sie versuchte aufzustehen. Doch es ging nicht. Ihre Beine wollten sich nicht richtig bewegen. Sie hatte keine Worte dafür, konnte nicht denken, hier und jetzt, musste nur um den Gleiter herumkommen, irgendwie, auf die andere Seite. Da musste er doch noch sein und winken. Asche fiel ihr bereits auf Schultern und Haupt, als sie sich auf dem Boden entlang zog und in den Augenwinkeln Menschen weg- und herüberlaufen sah. Das Blau des Himmels hatte sich in Rot und Schwarz gewandelt und die Luft war dick geworden, das atmen schwer. Die Tränen waren von allein gekommen. Nexus lächelte ihr noch immer zu, wie es schien. Auch war in sein Lächeln ein seltsamer Friede eingekehrt, war an die Stelle einer freudigen Enzückung getreten, die es ein paar Augenblicke zuvor noch gehabt hatte, bevor Nat Nex vor sich auf der Straßen fand. Sein Gesicht schien ihr seitlich zugewandt, es hatte kaum eine Schramme abbekommen. "Nex" zischte Nat ihm zu, doch er antwortete ihr nicht mehr. Auch folgten ihr seine Augen nicht, als sie weiter auf ihn zu und um ihn herum kroch. Die Bombe, die die Gleiter hinter ihnen mit Feuer erfüllte, hatte ihm abwärts des Bauchnabelns nichts mehr gelassen. Nat streckte ihre Hände nach Nex´s Nasenspitze aus, nach seinem Mund. Sie drückte ihre Stirn an die seine. Sie hatte keine Worte mehr. Dafür fehlte ihr die Sprache, es war nichts zu sagen. Sie verschmierte nur den Ruß auf seiner Wange mit ihren Tränen, bis die Berührung auf ihrer Haut immer tauber wurde und das Blut in ihrem Kopf ihr den Schmerz barmherzig entriss, als die Welt ganz schwarz um sie wurde und nicht mehr war.


|/\/\/|-- Coruscant -- City -- Süd-Boulevard -- Im Feuer-- {Natalja} --|\/\/\|
 
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