Crado
machtsensitiver Cathar mit Hang zur hellen Seite
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Fabrikhalle | auf einer Tribüne (Brüstung) | mit Noomi, Zuschauer im Hintergrund ]
Die Spannung stieg mit jeder weiteren Minute, die in dieser Runde blitzschnell verstrich. Sämtliche Tribünen hatte eine starke Euphorie erfasst. Gebannt musterten die zahlreichen Zuschauer die recht großen Leinwände. Dort konnte man den ganzen Verlauft des illegalen Rennens sehen. Noch immer befand sich der bekannte Favorit, der flinke Dug Bar'dim, an der Spitze. Doch nach und nach holte ein unscheinbarer Fahrer von den hinteren Startplätzen, der Mensch Terron, auf. Den recht rasanten Speeder lenkte der unbekannte Neuling an unzähligen Hindernissen, die auf der ganzen Strecke zu finden waren, vorbei, beschleunigte immer im richtigen Moment und fand dazu auch jedes Mal die besten Lücken, um an seinen Gegnern problemlos vorbeiziehen zu können. Honoriert wurden seine abenteuerlichen, fast waghalsigen Manöver vom Publikum mit lauten Pfiffen, Jubel und Klatschen.
„Ich weiß nicht...“, antwortete Noomi etwas unsicher. „Wir geben das Geld ab, und dann?“
In Gedanken notierte der haarige Jedi-Ritter diese Reaktion. Doch hatte er selbst eine Antwort? Was sollten sie mit ihrem Gewinn anstellen? 'Zur Unterstützung der hiesigen Widerstandsbewegung wird es nicht ausreichen', dachte sich Crado und die violetten Augen fixierten die riesige Leinwand. Dort zeigte man erneut das Cockpit eines der Rennteilnehmer. Dieses Mal war es eine grimmige Falleen, die sich anscheinend auf den tückischen Verlauf der Strecke konzentrierte. Unter den Bildern zeigte man neben dem Namen auch eine kleine Statistik zu der Fahrerin an. In den meisten Rennen schien sie kein Glück zu haben, denn bloß einen Cup – den Wheel-Cup – hatte sie bisher gewonnen. Crado kratzte sich nachdenklich am Kinn als sein Blick zu der Tribüne glitt, wo Tokko the Boss saß. 'Ihn müssen wir auf unsere Seite ziehen.'
„Ich möchte gerne meine Familie wieder sehen“, teilte seine eifrige Schülerin ihm auf einmal voller Sehnsucht mit. „Die weiten Meere auf Glee Anselm, die wunderschöne Natur – ich vermisse sie.“
„Sollten wir unsere Pflicht gegenüber diesen Leuten getan haben, dann können wir gern versuchen nach Glee Anselm zu kommen“, sagte Crado und legte eine Hand auf ihre zarte Schultern. „Nur du darfst niemals vergessen, dass wir in unserer Position nicht machen können was wir wollen. Durch unsere Fähigkeiten müssen wir in erster Linie an die Allgemeinheit und deren Wohl denken. Es ist nicht einfach, ich weiß Noomi, aber übe dich in Geduld.“
Der zottelige Cathar kannte das Gefühl, das er bei seiner Padawan gerade deutlich spürte. Coruscant – sowie dessen tiefer Sumpf aus dumpfen Emotionen – hatte einen schlechten Einfluss auf die zwei Jedi. Kurz schloss der Jedi-Ritter die Augen. Trotz seiner Jugend, die er auf Nar Shaddaa in dessen unteren Ebenen verbracht hatte, sehnte er sich nach frischer Luft, ausreichend Sonnenlicht und dem starken Gefühl von Freiheit. Glee Anselm konnte das – ging Crado nach den Gefühlen, die Noomi mit diesem Ort in Verbindung brachte – bieten. Nur bei den Meeren musste er schlucken, denn das Katzenwesen war kein wirklicher Freund des Wassers – egal ob süß oder salzig. Kurz sah er auf und sah ihren flehenden Blick. Doch im Moment war sein Pflichtgefühl einfach zu stark. Er konnte die anderen Jedi, die ebenfalls auf Coruscant für die Freiheit dieser Leute kämpften, nicht so einfach im Stich lassen.
„Halte die Erinnerungen an deine Heimat fest, Noomi“, riet er ihr mit ziemlich sanfter Stimme. „Sie sind unbezahlbar.“
Dann ließ er seinen Blick wieder durch die riesige Halle schweifen. In den Boxen konnte er ein paar schmutzige Mechaniker sehen. Neben einigen Rodianern befand sich noch eine kleine Gruppe Yagai sowie mehrere Houk und Zabrak in diesem Bereich. Manche plauderten in diesem Augenblick leise mit den Technikern anderer Teams, andere schraubten an den Ersatzspeedern. Nach einer Weile ließ der Jedi-Ritter seinen Blick weiterwandern. Dabei sprangen ihm die Damen, die stets die Nummern in die Luft hielten, besonders ins Auge. Unter diesen sehr schönen Frauen war natürlich die Gruppe der menschlichen Frauen – darunter auch ein paar Zeltron – am größten. Trotzdem konnte man auch mehrere Twi'lek-Damen und ein paar Falleen sehen. Für einen knappen Moment schweiften Crados Gedanken beim Anblick einer attraktiven Zeltron ab. Unfreiwillig musste er an seine alte Freundin, Hade Kasra, denken. Seit etwa drei Jahren hatte der Cathar sie nicht mehr gesehen. 'Was ist bloß aus ihr geworden?', fragte er sich. 'Lebt sie überhaupt noch?' Seine Laune wurde etwas schwer. Bevor er einen weiteren Blick auf diese leicht bekleideten Damen werfen konnte, versperrte ihn ein ziemlich grimmger Trandoshaner. Mit Zischlauten in der Stimme vertrieb er einige Zuschauer von der uralten Brüstung. Jedoch behelligte er weder Noomi, noch Crado.
„Die Hälfte der Strecke ist geschafft“, riss ihn auf einmal die blecherne Stimme des Kommentators aus den Gedanken aus alten Tagen. „Ob Terron, unsere Überraschung des Tages, wohl eine Chance gegen das Fahrerass Bar'dim hat?“
Sofort richtete der Cathar wieder seine Aufmerksamkeit auf eine der Leinwände. In diesem Moment befanden sich noch zwei weitere Speeder zwischen dem ersten und dem vierten Platz. Kurz wurden Bilder dieser beiden Fahrer eingeblendet. Gi'tehka Witama, ein Vodran, war derzeit auf dem zweiten Platz und eine schmale Gotal, die als Piila Zilum benannt wurde. Nach einem schmalen Tunnel kam die Spitzengruppen zu einem breiten, ganz geraden Streckenabschnitt. Hier und da ragten schwarze Schornsteine, die dunklen Qualm in die Luft bliesen, in die Strecke. Bar'dim war der erste, der seine Maschine beschleunigte. Ihm folgten – mit etwas Abstand – Gi'theka, Piila und dann im Anschluss Terron. Spektakulär rammten sich von Zeit zu Zeit der zweite und der dritte Platz. Fast nach jedem Schornstein griff einer der beiden Fahrer seinen Gegner an, um sich einen Vorteil zu verschaffen. In diesem Momenten schien Terron stets seine Chance zu sehen, denn taktisch klug verringerte er nach und nach die Distanz.
Mit einem leichten Schwung näherte sich einer der Kameradroiden dem gefährlichen Duell. Weder Piila, noch Gi'theka schenkten ihrem Gegner einen Zentimeter auf dieser Strecke. Sie bemerkten in diesem Zweikampf noch nicht einmal, dass sich ihnen Terron innerhalb von zwei Minuten genähert hatte. Das Publikum hielt den Atem an. Plötzlich wurde die Leinwand schwarz. Der Kameradroide war in eine Rußwolke geflogen. Unverzüglich schaltete man, bevor die ersten Proteste laut wurden, auf eine andere Kamera um. Dadurch kam das Publikum in den Genuss einer weiteren, sehr grellen Explosion, denn der erste Droide hatte dem Hindernis nicht mehr ausweichen können. Doch dieser außerplanmäßige Schock hielt bloß ein paar Herzschläge an. Dann konzentrierte man sich wieder in aller Ruhe auf das gegenwärtige Duell. Knirschend bedrängte der grimmige Vodran die Gotal. Kurz zeigte man beide Gesichter, indem das Bild vertikal geteilt wurde. Beide ließen keinen Zweifel zu, dass sie dieses Duell bis zur Ziellinie durchziehen würden.
„... und nun dürfte Terron leichtes Spiel haben“, kommentierte der Sprecher aufgeregt weiter. „Man scheint ihn nicht zu bemerken. Wie ein Schatten hat er sich diesen kämpferischen Fahrern genähert und … ja, jetzt setzt er zum Überholmanöver an!“
Blitzschnell glitt der azurblaue Speeder aus dem Windschatten der Gotal. Die winzigen Triebwerke, die aerodynamisch angebracht worden waren, leuchteten hellblau, fast weiß auf. Terron drückte sich fast komplett auf das schimmernde Metall. Rasch zog er – bloß wenige Zentimeter – an einem alten Schornstein vorbei. Über die Lautsprecher hörte man das Aufheulen seiner Maschine. Schnell zeigte man die aktuelle Geschwindigkeit des rasanten Speeders. Langsam kletterte der gelbe Zeiger höher und höher. Bei seinem Tempo baute Terron allmählich eine feste Mauer aus Luft auf. Damit schnitt er problemlos durch den schwarzen Ruß, der aus einem weiteren Schornstein kam. Binnen weniger Sekunden hatte er schon einen beachtlichen Abstand zwischen sich und die beiden anderen Fahrer gebracht. Flink wich er weiteren Hindernissen – einzelnen fliegenden Drohnen, die flüssiges Metall transportierten – aus.
„Nun ist der Weg zu Bar'dim frei...“, resümierte der Kommentator voller Aufregung. „Terron liefert uns hier ein Rennen, das noch in ein paar Jahren für Gesprächsstoff sorgen dürfte! Perfekt hat er die Chance genutzt, um die beiden Streithähne – Gi'tehka und Piila – hinter sich zu lassen. Doch dürfte Bar'dim noch einige Überraschungen für diesen Neuling im Ärmel haben...“
„Eine wirklich gute Wahl, Noomi“, flüsterte Crado zu seiner Padawan. Dabei war seine Stimme von diesem plötzlichen Aufholen erstaunt.
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Fabrikhalle | auf einer Tribüne (Brüstung) | mit Noomi, Zuschauer im Hintergrund ]
[OP @ Noomi: Du kannst gern bis zum Zieleinlauf und das Holen des Geldes posten. Habe da noch eine Idee *gg]