Coruscant

[Coruscant | Imperial City | Luftraum | Sentinel-Landungsboot Sigma-943] Darth Draconis, Chiffith, Stormkommando-Einheit von Major Vreid und Piloten

Als Chiffith seine Frage stellte, schwieg Draconis zunächst eine Weile. Sein interessantes Mienenspiel war für den Lamproiden nicht zu deuten. Der Jünger wartete, wie bei jedem Wort das er an seinen Herrn richtete und bei jeder Tat die er in seiner Gegenwart beging, auf die Strafe, die ein Fehler womöglich nach sich ziehen konnte. Doch abermals blieb er hiervon verschont. Er kam zu dem Schluss, dass er offenbar irgend etwas richtig machte.

Nach einigen Augenblicken wandte der Darth sich ihm zu und antwortete. Chiffiths Aufgabe würde es sein, Kezia zu vergiften. Er sollte also direkt und unmittelbar an dem Kampf beteiligt werden. Doch er fragte sich, wie genau der Sith sich das vorstellte. Hatte er denn überhaupt keine Ahnung davon, wie Giftdrüsen funktionierten? Der Lamproid hatte vor wenigen Minuten beinahe alles, was ihm an Gift zur Verfügung gestanden hatte, in die Ratte gepumpt. Das Reservoir des Giftstachels an seinem Schwanzende war leer. Sein Speichel war zwar ebenfalls giftig, aber nicht so tödlich wie das Sekret des Stachels, und dieser war auch die primäre Waffe des Lamproid, nicht der Kopf mit den zangenartigen Fängen. Obwohl er nun satt war und sein Körper mit allem versorgt war, was er für die Giftproduktion brauchte, und auch in diesem Augenblick seine Drüsen für Nachschub sorgten, würde sein Vorrat begrenzt sein. Das musste dem Menschen doch klar sein!

Vielleicht war es das auch. Vielleicht hatte Darth Draconis auf diese Weise absichtlich eine weitere Hürde eingebaut, eine zusätzliche Herausforderung für Chiffith. Oder es war ihm schlichtweg egal. Aber nur für den Fall, dass er sich dessen tatsächlich nicht bewusst war und er diese Schwächung des Lamproiden letztlich eine gefährliche Schwachstelle in seinen Plänen darstellen könnten, wollte er seinen Herrn darauf hinweisen.

Doch gerade als er zu der Erklärung ansetzen wollte, fuhr Draconis fort zu sprechen. Er sagte Worte, die Chiffith den Lamproid augenblicklich sein Vorhaben vergessen ließen, Widerworte zu machen. Der Preis für den Erfolg war die Schülerschaft bei Darth Draconis. Er würde bereit sein, den Jünger als seinen Lehrling anzunehmen und auszubilden, wenn er diese Prüfung bestand. Jetzt um die Bedingungen dieses alles entscheidenden Tests zu feilschen, indem er auf seinen Mangel an Gift hinwies, konnte nicht in Chiffiths Interesse sein.

Nun würde es sich also entscheiden. Auf dem Spiel stand sein Leben; das musste er einsetzen im Kampf gegen einen vermutlich deutlich überlegenen Gegner, dessen tatsächliche Stärke er unmöglich einschätzen konnte. Und wie stets, galt es: Sieg oder Tod. Doch falls er überlebte, wurde ihm tatsächlich der Weg eröffnet, ein Sith zu werden. Er spürte, wie die Verlockung der Größe und Macht, die er damit erreichen konnte - etwas, dass weit über den beengten Horizont seines bisherigen Lebens hinausging - in ihm flüsterte. Ein berauschendes Hochgefühl kam in ihm auf, eine Mischung aus Aufregung, Anspannung, Vorfreude, Blutdurst und der Sucht nach dem Gefühl, einen Gegner niederzuwerfen. Diese Jagd, und der dafür ausgeschriebene Preis, war das Risiko allemal wert! Was hatte er schon zu verlieren? Doch nur ein Leben in Bedeutungslosigkeit!


»Sie wird bald wissen, wie es ist, wenn Gift das Fleisch zersetzt und das Blut verklumpt, Meister Draconis . Sie wird Schmerzen haben und leiden, wenn sie vor Euch liegt, damit Ihr sie töten könnt!

Das war tatsächlich der einzige echte Haken bei der Sache: Die Beute gehörte dem Sith. Er würde das Recht haben, sie zu töten, denn es war seine Jagd. Chiffith war nur sein Diener. Eine Situation, die ungewohnt für den Einzelgänger war, der bisher stets alleine gekämpft und dementsprechend auch alleine triumphiert hatte. Diesmal würden sie im Rudel jagen; eine neue, aber zweifellos reizvolle Erfahrung.

Auf Befehl Draconis' folgte Chiffith ihm aus dem Schiff. Dicht am Boden, kroch er hinter dem Menschen her. Seine ledrige Haut verursachte ein scharrendes Geräusch auf der Rampe des Sentinel, begleitet vom Klickern seiner sechs krallenbewehrten Glieder. Er wollte die Umgebung gründlich in Augenschein nehmen, sobald er draußen war; doch dazu kam es nicht. Ihm war nicht klar gewesen, dass sie so unmittelbar bei ihrer Beute landeten und sich Kezia also offenbarten, ohne vorher die Umgebung zu begutachten, das Verhalten ihres Opfers zu studieren und einen geeigneten Ort und Zeitpunkt für den Angriff auszukundschaften. Draconis ging wesentlich direkter vor, ganz gegen die Gewohnheit des Lamproid. Während die Soldaten rings herum ausschwärmten und Position bezogen, schritt er direkt auf Kezia zu. Bei ihr handelte es sich, wie der Lamproid nun erkannte, auf eine Humanoide, entweder ein Mensch oder ein Wesen, das einem Menschen sehr ähnlich sah. Etwas Außergewöhnliches konnte an ihrer Erscheinung nicht entdecken. Aber von ihr ging eine bedrohliche Aura aus, ebenso wie von Draconis, dessen düstere Ausstrahlung sich ebenfalls auszudehnen schien, als die Kontrahenten sich gegenüber standen.

Der Lamproid hielt sich weiterhin schräg hinter seinem Herrn. Die Gegnerin hatte ihn bemerkt, wie ihr verächtlicher Kommentar verriet, doch ansonsten schien sie sich vor allem auf den Sith zu konzentrieren. Chiffith fragte sich, ob er wohl sofort zuschlagen sollte, um einem Angriff auf seinen Meister zuvorzukommen. Doch er bezweifelte, dass dies Draconis recht war. Diesem schien sehr an dem kleinen Wortwechsel mit Kezia gelegen zu sein. Offenbar war es ihm wichtig, sie wissen zu lassen, dass er hierher gekommen war, um sie zu entmachten. Wie unsinnig, sie so auf den Angriff vorzubereiten und ihr damit sogar die Initiative zu überlassen; sie würde schon rechtzeitig merken, dass der Moment ihres Todes kam und wer ihn dazu gemacht hatte!

Das Wortgeplänkel endete abrupt nach wenigen Sekunden. Völlig zeitgleich zündeten beide Sith ihre roten Lichtschwerter - es war das erste mal, dass Chiffith solche Waffen in natura und aktiviert vor sich sah. Die Soldaten schossen, und noch während die Blasterblitze heranrasten, hoffte der Lamproid, dass sie nicht trafen; dies hätte ihm den Kampf und vor allem seinen Preis, Draconis' Lehre, verdorben. Sein Wunsch wurde erfüllt: Keine der Entladungen traf Kezia, sie alle glitten von ihrem Lichtschwert ab und wurden in verschiedene Richtungen umgelenkt, wo sie teils abermals abprallten und teils erloschen. Ihre Reflexe und Bewegungen waren wirklich beeindruckend schnell für eine Humanoide, wie Chiffith anerkennen musste!

Doch seine eigenen waren auch nicht langsam. Als die Sithlady die umstehenden Soldaten mit einem Machtschub, wie Chiffith ihn schon einmal in abgeschwächter Form bei Lo-Tsodnuth gesehen und seither nachzuahmen versucht hatte, von den Beinen fegte, war er schon längst nicht mehr an derselben Stelle wie zuvor. Er hatte sich in Bewegung gesetzt, noch bevor die Soldaten geschossen hatten. Seine Absicht war, die Sith auf möglichst kurzem Wege, aber außerhalb ihrer Waffenreichweite, zu umgehen, um in ihren Rücken zu gelangen. Allerdings brachte ihn diese Bewegung zwischen sie und die Coruscant Guards, und so wurde auch er von der Druckwelle erfasst.

Um umgeworfen zu werden, war sein Profil zu flach und sein Schwerpunkt zu niedrig, zumal der Angriff nicht direkt auf ihn gezielt war. Doch er verlor die Kontrolle über seine Bewegung und rutschte einige Meter über den Boden, von der Gegnerin weg. Dies war ein erster Vorgeschmack ihrer Kräfte; er wusste, dass es längst nicht alles war, was sie zu bieten hatte.

Eilends raffte er sich auf und setzte seine Angriffsbewegung in ihren Rücken fort. Sie hatte sich in der Zwischenzeit mit einem unnatürlich hohen Sprung auf Draconis gestürzt und kreuzte mit ihm die Klingen. Sie tauschten mehrere extrem schnelle Schläge und Paraden, bevor Chiffith dort war, wohin er gewollt hatte: Im Rücken der Gegnerin. Sie schien ihn nicht zu beachten, was er für einen sofortigen Angriff nutzte. Den Schwanz wie der eines Skorpions über dem Rücken zusammengekrümmt und zum Zustoßen bereit, den Kopf dicht am Boden um sich nicht der Schwertklinge auszusetzen, stürmte er auf sie zu.

Doch sie hatte ihn bemerkt. Ihre Reaktion kam für Chiffith völlig unerwartet: Sie hatte so auf Draconis konzentriert gewirkt, dass er einen so gut koordinierten Gegenangriff nicht für möglich gehalten hätte. Ohne den Blick von ihrem eigentlichen Gegner abzuwenden und in ihrem Schlagwechsel abzulassen, reckte sie die linke Hand schräg nach hinten und auf den Lamproid zu. Er spürte, wie sich, trotz der Entfernung von mehreren Metern, der eiserne Griff um seinen Hals schloss und ihm die Luft abschnürte. Zugleich wurde er vom Boden hoch gerissen, seine sechs Klauen zappelten nutzlos in der Luft. Ihre Faust schloss sich und schnürte seinen Hals mit brutaler Gewalt zusammen. Hätte er Knochen gehabt, so wären sie nun vielleicht gebrochen, doch auch so wurde nicht nur seine Luftröhre zugeschnürt, sondern auch Blut- und Nervenbahnen abgeklemmt. Neben starken Schmerzen erfasste eine hässliche Taubheit Teile seines Körpers. Die Gewalt des Grifes zwang seinen Kopf nach oben, so dass Kezia und ihr Kampf gegen Draconis sein Blickfeld verließen.

So wusste er nicht, was in der Sekunde geschah, bevor er plötzlich ruckartig beschleunigt und zu den beiden Sith hin gerissen wurde. Aber während dieser blitzschnellen, unerwarteten und für ihn völlig unkontrollierbaren Bewegung durch die Luft empfing seine lange Zunge, die aus dem gequälten Hals hing, das erschreckend klare Wärmebild eines Lichtschwertes, das direkt auf ihn gerichtet wurde und bei dieser Bewegung Luftteilchen zu heißem Plasma verbrannte.

Er hatte keine Möglichkeit, sich gegen ihren Griff zur Wehr zu setzen, konnte die Situation nicht überblicken und sie auch nicht mit Fängen oder Klauen erreichen. Doch völlig wehrlos war er nicht. Die Humanoide hatte einen gravierenden Fehler gemacht: Sie hatte es versäumt, auch seinen Schwanz bewegungsunfähig zu machen. In einem Anflug von Panik und gar nicht zu einem klaren Gedanken fähig, stieß Chiffith blitzschnell mit seiner stärksten Waffe, dem Giftstachel zu. Er fühlte, dass er auf Widerstand stieß, doch fehlten ihm die nötigen Sekundenbruchteile, um zu beurteilen, ob er sie verletzt hatte und ob das wenige Gift, das ihm zur Verfügung stand, in ihren Körper eingedrungen war. Eine andere Wahrnehmung überlagerte die Sinneseindrücke und Überlegungen, die zu diesem Urteil nötig gewesen wären: Es war ihm nicht gelungen, den Angriff völlig abzuwehren. Die Klinge traf ihn und schnitt in seinen Leib, der ihr nicht den geringsten Widerstand bot. Sie drang tief ein und auf der anderen Seite wieder hinaus, und er spürte, wie sein Fleisch zischend verdampfte. Dann stürzte er zu Boden, völlig benommen und von Schmerzen durchflutet. Seinen ganzen schlangenartigen Körper ruckartig windend, eine Art schützenden Knoten um die beiden rauchenden Wunden an der linken Seite seines Körpers und unterhalb des dritten Beinpaares bildend, versuchte er, aus Kezias Reichweite zu entkommen.


[Coruscant | Imperial City | Mittlere Ebenen | kleine Plaza] Darth Draconis, Chiffith, Stormkommando Einheit von Major Vreid, Zug Coruscant Guards und Lady Kezia
 
[Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Distrikt - Wochenmarkt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué

Irgendwie hatte Mara das Gefühl ihre Frage an den Jungen Mann besser nicht gestellt zu haben. Auch wenn seine Worte freundlicher gehalten waren, er meinte dass alles in Ordnung sei so glaubte sie ihm nicht. Vor einer kleine Weile noch hätte er sie mit seiner Reaktion verletzt, nicht dass es heute anders wäre, aber sie konnte damit umgehen. Mara nickte ihm nur zu, dann wandte sie sich von ihm ab. Ihre Gabe war eine Belastung, vielleicht würd es auch immer bleiben. Es würde sich zeigen wie stark sie noch werden würde und ob sie es schaffen würde ihre Fähigkeiten zu Kontrollieren. Innerlich schluckte sie, rang mit ihren eigenen Gefühlen und der Tatsache, dass ihr wieder einmal gezeigt wurde besser allein zu bleiben. Wie sollte man es schaffen sich zu öffnen, wenn man nicht die Möglichkeit erhielt angenommen zu werden!? Schon bevor sie die Leiche der Toten gesehen hatte mit ihren eigenen Augen, hatte sie es gefühlt, hatte es gesehen. Schmerz, Pein, Leid, Qualen, Angst, all dies war geballt gewesen, hatte ihren Geist ergriffen, sich ihrer bemächtigt und sie hinab in einen Strudel gezogen. Hätte sie nicht gelernt einen Schutz zu errichten, hätte es passieren können das sie in die Tiefen gezogen worden wäre. Dies konnte sie sich nicht erlauben, nicht hier wo sie noch immer nicht in Sicherheit waren. Zum Glück unterbrach Vorin ihre Gedanken, der sie darum bat Shana zu helfen, deren Füße bluteten. Sie nickte ihm kurz zu, zum einen Dankbar für die Aufgabe zum anderen allerdings noch immer etwas bedrückt.

„In Ordnung. Allerdings denke ich ist es besser wenn ich schnell was besorge, ihr hier bleibt und wartet. Es wäre zu auffällig Shana so durch die Straßen zu ziehen und ich möchte nicht riskieren, dass ihre Füße noch schlimmer werden. Schon jetzt machen sie mir Sorgen. Ihre Kleidung ist ebenfalls zu…, naja ich denke du weißt was ich meine.“

Sie machte eine kurze Pause, dann wandte sie sich Shana zu.

„Setz dich, ich bin gleich zurück und dann werde ich mir deine Füße ansehen.“

Sie lächelte die ältere Blondine an, nickte ihr und Vorin noch einmal zu, dann verschwand sie. Sie brauchte nicht lange um einen Passenden Stand zu finden welcher einige passende Stücke hatte. Sie besorgte nicht nur für Shana etwas, sondern auch für sich selbst, da ihr eigenes Outfit nicht besser war. Vorin hatte ihr zwar Geld mitgegeben, aber dieses brauchte sie nicht immerhin hatte sie selbst welches. Ihre Verhandlungskünste waren gut, und so erhielt sie ein paar Schuhe, zwei Hosen, zwei Blusen und eine Jacke zu einem mehr als akzeptablen Preis. Beim Rückweg zu ihren Freunden besorgte sie sich noch einige Äpfel, sowie eine kleine Schale mit ein paar Kräutern, welche dabei helfen würden Shanas Füße zu desinfizieren ehe sie versuchen würde sie zu heilen. Mara hatte während ihrer Zeit, die sie allein verbracht hatte herausgefunden, dass sie die Fähigkeit besaß zu heilen, wobei sie dies weiter ausprägen musste um besser zu werden.


Mara eilte in einem angemessenen Schritt zurück zu Shana und Vorin, reichte der Blondine die Kleidung, stellte die Schuhe neben sie reicht Vorin seine Kredits zurück. Gleichzeitig reichte sie ihm die Äpfel mit einem kleinen Lächeln.

„Setz dich Shana. Ich muss deine Füße säubern und desinfizieren. Es wird auf alle Fälle brennen.“

Es war eine Entschuldigung in ihrer Stimme zu hören und nachdem Shana sich gesetzt hatte riss die junge Ritterin etwas von ihrem Oberteil ab, goss ein wenig Wasser darauf, welches sie ebenfalls erstanden hatte und reinigte damit ihre Füße. Als das Blut abgewaschen war verzog Mara ihre Lippen. Sie sahen nicht gut aus. Mara beförderte die Schale aus ihrem Beutel, legte die Kräuter hinein und zerrieb diese, mengte sie mit etwas Wasser und wartete einen Augenblick, rührte noch einmal, tränkte dann den Stoff darin und nahm ihn nach oben. Mit einem kurzen Blick machte Mara ihre Patientin klar, dass es nun brennen würde, dann nahm sie den Getränken Stoff und reinigte damit ihre Wunden. Das Gesicht der jungen Blonden Padawan verzog sich. Nachdem beide Füße desinfiziert waren sah Mara auf.

„Ich werde jetzt mit Hilfe der Macht deine Füße heilen, zumindest soweit, dass du Laufen kannst ohne extreme Schmerzen. Wenn wir einen sicheren Ort gefunden haben werde ich die Heilung beenden. Tut mir leid, aber dies wird vorerst alles sein was ich für dich tun kann.“

Mara wartete nicht länger, sondern schloss die Augen, konzentrierte sich und ließ die Macht ihr Handeln übernehmen. Es dauerte einen Moment, dann fühlte die Padawan ein Kitzeln an ihren Füßen, während sich die Wunden verbesserten. Erst als Mara wusste, dass es so vorerst genügen würde zog sie ihre Machtfühler wieder ein, öffnete die Augen und sah die junge Frau schwach lächeln wieder an.

„Fürs erste. Wir sollten uns jetzt umziehen und dann verschwinden.“

Sie blickte ihren Freund an.

„Ich werde uns verbergen, damit uns niemand sieht.“


Einige Augenblicke später hatten sich die beiden jungen Frauen umgezogen und Mara schob ihr Lichtschwert erneut unter ihre Jacke. Als sie fertig waren verschwand der Schutz, denn Mara aufgebaut hatte.

„Wir sollten jetzt gehen und keine weitere Zeit vergeuden. Ich hoffe das Sinouè und der Padawan, denn ich noch immer nicht mit Namen kenne einen Ort finden an dem wir in Sicherheit sind und uns ausruhen können. Ich möchte es nicht verantworten müssen, dass Shanas Füße länger als nötig in diesem vorübergehenden Zustand der Heilung bleiben müssen. Zumal brauchen sie Ruhe.“

Dies allerdings wusste Vorin auch so.

[Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Distrikt - Wochenmarkt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué
 
[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender, Pablos Büro]- Noa, Cris, Pablo

Cris beeilte sich, seinen Platz neben Noa einzunehmen, um die anstehende Besprechung nicht unnötig zu verzögern – spätestens jetzt konnte es keinen Zweifel mehr geben, dass er kurz davor stand, offiziell in die Operationen der Defender eingebunden zu werden. Wenn ihn nicht alles täuschte, sprach Noas Anwesenheit zusätzlich dafür, dass dieses in exakt ihrer Begleitung passieren würde – eine sinnvolle Maßnahme, schließlich war er von allen Mitgliedern der Widerstandsgruppe mit Noa am besten vertraut (falls man eine solche Aussage nach der kurzen zeit bereits treffen konnte).

Pablos nächste Worte bestätigten Cris’ Erwartungen und nannten sogleich ein Ziel: das Honey House, jenes Etablissement also, dass dem Jedi als Treffpunkt gedient hatte und vor kurzem durch eine Razzia des Imperiums vollends aus dem Spiel genommen worden war. Man musste kein Genie sein, was das für die Belegschaft dort bedeutete. Cris konnte nur stumm hoffen, dass es den Jedi gelungen war, so viele Unschuldige wie möglich zu evakuieren und vor dem erfahrungsgemäß keinen Unterschied zwischen Feind und zufälligem Beobachter machenden Sperrfeuer imperialer Sturmtruppen in Sicherheit zu bringen.

Vorsichtig warf er einen kurzen Blick auf Noa, als Pablo dieser eröffnete, dass sie mit Cris zusammenarbeiten würde. Mittlerweile war er sich nicht mehr sicher, ob ihr diese Entwicklung reines Unbehagen oder vielleicht sogar ein wenig Freude bereiten würde – sie war definitiv darüber hinweg, in ihm einen Imperialen in Republikaneruniform zu sehen, doch nichtsdestotrotz hatte er bisher wenig Gelegenheit gehabt, sie von seiner Eignung zu überzeugen. Eher im Gegenteil. Noa indes ließ sich ihre Gedanken ob dieser Mission nicht anmerken – sie war wieder ganz die professionelle Freiheitskämpferin, zumindest äußerlich.

Cris räusperte sich.


„Nach den allgemeinen Erfahrungen mit imperialer Vorgehensweise zu schließen ist davon auszugehen, dass das Imperium einige unerfreuliche Überraschungen im Honey House zurückgelassen hat. Ganz besonders dann, wenn Anlass dieser Razzia tatsächlich ein Tipp gewesen ist, der die Anwesenheit der Jedi impliziert. Eine derartige Information ruft ganz andere Akteure innerhalb des Imperiums auf den Plan als die gewöhnliche CSF-Patrouille.“


Er sprach es nicht aus, doch das Wort Sith hing im Raum. Cris machte sich keine Illusionen darüber, gegen ein Mitglied dieses Ordens irgendeine Form von Chance im offenen Kampf realisieren zu können. Die wenigen Aufeinandertreffen mit Sith im Laufe seines Dienstes für die Republik konnte man zweifellos als die schlimmsten bezeichnen.


„Allerdings glaube ich, dass die Chancen gut stehen was die Fluchtmöglichkeiten derer angeht, die sich im Augenblick der Razzia im Honey House befanden. Coruscants Untere Ebenen sind so verwinkelt, dass eine komplette und effektive Abriegelung die personellen Möglichkeiten selbst des imperialen Sicherheitsapparats übersteigen sollte.“

Er lächelte unsicher.


„Aber das wissen Sie beide vermutlich besser als ich.“

Tatsächlich war zu bezweifeln, dass die Ausführung des Offensichtlichen Noas Respekt vor ihm in irgendeiner Weise zu steigern vermochte. Der Widerstand brauchte Kämpfer, keine Schwätzer.

„Lassen Sie uns keine Zeit verschwenden.“


Freundlich nickte er Pablo zu, bedeutete Noa mit einer höflichen Geste, das Büro vor ihm zu verlassen, und folgte ihr dann hinaus in den Korridor. Sie waren jedoch kaum einige Schritte gegangen, als er bereits wieder seine Stimme erhob:

„Miss Cortina…“

Eine kurze Pause entstand, als ihm bewusst wurde, dass er sich seine nächsten Worte noch nicht wirklich zurechtgelegt hatte. Oder besser: überhaupt nicht.


„Ich… äh… ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich die letzten Tage recht häufig auf dem Schießstand verbracht hatte.“


Ausgezeichnet. Und was sollte sie mit dieser Information jetzt anfangen? Die Erkenntnis, dass es ihm Spaß machte, um sich zu ballern?


„Ich meine… ich werde Sie da draußen nicht im Stich lassen. Sie haben mein Wort.“


[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender]- Noa, Cris
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Cris -

Cris Shelodon
klang wie jemand, der wusste, wovon er sprach und unterstrich damit nicht nur seine Herkunft, sondern auch seinen Ruf, den er inzwischen unter den Defendern genoss – und das, obwohl er gerade mal zwei Tage dabei war. Zwar kannte ihn noch längst nicht jeder, doch die, die bereits im Hauptquartier mit ihm zu tun gehabt hatten, sprachen beinahe in Ehrfurcht von ihm. Das wusste Noa von Leandro. Ein Geheimdienstler in den Rängen des Widerstandes war natürlich Gesprächsthema Nummer eins. Aber er wusste auch zu überraschen, nicht nur mit seinem verhältnismäßig schlechten Ergebnis am Schießstand (was Noa eine gewisse Genugtuung bescherte), sondern auch, als er ihr an der Tür den Vortritt überließ. Wann hatte das zuletzt jemand getan? Noa musste tief in ihrem Gedächtnis kramen. In jüngster Vergangenheit war ihr kein Mann in Erinnerung geblieben, der solche Manieren gezeigt hatte. Nur ein einziger Name formte sich in ihrem Gedächtnis: Jerome. Das allerdings war lange her. Noa Chanelle blinzelte die Erinnerung fort und fand sich auf dem offenen Gang von Sheldon angehalten, der noch nicht alles gesagt hatte, was ihn beschäftigte. Seine nächsten Worte kamen zögerlich und Noa hatte den Eindruck, einen Hauch von Unsicherheit über sein Gesicht gleiten zu sehen. Er teilte ihr mit, dass er in den letzten beiden Tagen einige Male auf dem Schießstand geübt hatte und noch ehe er weiter sprach, wurde Noa plötzlich aus unerfindlichen Gründen flau in der Magengegend. Sie hatte keine Ahnung, was als nächstes kommen mochte, hatte jedoch unweigerlich das Gefühl, diesem Mann bisher fortwährend Unrecht getan zu haben.

Er versprach ihr, sie nicht im Stich zu lassen. Noas Blick traf den seinen und für mehrere Sekunden, war sie nicht im Stande, ihn wieder abzuwenden. Es konnte Einbildung sein, doch für den Bruchteil dieses Moments, der so lange währte, wie sie ihn ansah, hatte sie den Eindruck, dass diese Worte mehr aussagten, mehr als das, was er eigentlich gemeint hatte. Ob er sich darüber bewusst war? In den Tiefen seiner Augen war keine Antwort zu finden. Einbildung, schloss Noa daher. Manchmal übertrieb es ihre Fantasie.


“Dann nehme ich Sie auch beim Wort.“

Ihre Stimme klang brüchig, fiel ihr auf, ein bisschen so, als fiele es ihr schwer zu sprechen. Optimismus anstrebend versuchte sich die Widerstandskämpferin an einem Lächeln.

“Falls es überhaupt soweit kommt. Ich hoffe es nicht.“

Sie steckte ihre Hände in die Taschen ihrer Jacke und fühlte sich plötzlich ungelenk. Auf ihrer Zunge lag noch eine Erwiderung, die sie plötzlich als wichtig empfand, ihr jedoch unangenehm war auszusprechen.

“Und falls doch... mhh...dann bin ich ebenso für Sie da.“

Sie waren Widerstandskämpfer, Defender. Einer stand für den anderen ein. Noa rieb sich ein Ohr, ohne dass es etwas zu reiben gab. Hauptsache, sie war irgendwie beschäftigt.

“Okaaay, wollen wir dann?“

Schlug sie vor.

“Nicht, dass wir hier noch Wurzeln schlagen! Haha!“

Übertrieben künstlich und äußerst nervös lachend wandte sich Noa um. Das flaue Gefühl in ihrem Bauch begann wieder zu verschwinden, besser jedoch wäre gewesen, es wäre gar nicht erst aufgetaucht. Sowas konnte sie jetzt nicht gebrauchen – weder heute, noch morgen... eigentlich überhaupt nicht und schon gar nicht Captain Cris Perfect gegenüber.

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Cris -
 
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[Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Distrikt - Wochenmarkt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué

All die letzten Geschehnisse waren sehr aufregend für ihn.Still war er immer gefolgt und hatte getan was er tun musste um zu helfen und um nicht im Weg zustehen.
Jetrzt wo er hier auf dem Wochenmarkt stand ließ er alles nochmal revue passieren...und er war sich sicher..ja..das war etwas für ihn.
Es war nun interessant zu sehen was weiter passieren würde.Denn sobald sich diese Situation beruhigt hatte würde auch seine ausbildung beginnen und darauf war er schon sehr gespannt.


[Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Distrikt - Wochenmarkt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ irgendein Distrikt ▫ Wochenmarkt || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras

Bedauerlicherweise konnte ihm der junge Padawan auch kein befriedigendes, oder sich anbietendes Ziel nennen. Zumindest schien der Vorschlag sich mit einem, bzw. zwei Taxen noch weiter abzusetzen auf keinen Widerstand zu stoßen. Nun gut, dann würden sie dies tun sobald alle, bzw. Shana "reisebereit" war. Mara hatte die Aufgabe übernommen sich um die Einkleidung der jungen Blondine zu kümmern.

"Ich verstehe sehr gut was Du meinst." , gab er zu. Die hübsche Padawan sorgte einfach für zu viel Aufsehen, wenn sie sie so über den Marktplatz marschieren ließen. Es war besser so.
Je weniger Leute die Halbnackte zu Gesicht bekamen, desto besser. Wie auch immer es geregelt wurde war dem Meister egal, die Hauptsache war, es ging für sie weiter. Eine gewisse Dringlichkeit lag also auf ihnen, was aber nicht alle so wahrnahmen. Es war unwahrscheinlich dass noch irgendein Imperialer ihren Spuren folgte, dennoch konnten sie sich erst entspannen, wenn sie in irgendeinem Unterschlupf Ruhe finden konnten. Als seine Freundin zurückkehrte, kam es ihm so vor als hätte sie einen Großeinkauf gemacht. Es sprach für seinen Engel, dass sie sich Sorgen machte, aber im Moment fand er es sogar ein wenig zuviel. Sie packte ihr Zeug aus und fing an, die verletzten Füße zu behandeln. Hatten sie für so etwas überhaupt Zeit? Eine gewisse Unruhe bemächtigte sich seiner, während er gelegentliche Blicke zu den beiden Mädchen warf. Wäre es nach ihm gegangen, hätte sich Shana schnell in die Hose, ein Paar Socken und in Schühe zwängen müssen, auch wenn es weh tat, und dann wäre es sofort weitergegangen. Interessanterweise schien die "Patientin" selbst ein wenig überrascht am Anfang, doch war sie gleichzeitig auch dankbar für die Hilfe, das konnte er deutlich spüren.


"Beeilt euch!" , wandte er sich an die Blondinen. Eigentlich gehörten Geduld und Ruhe zu den Tugenden der Jedi, aber im Moment kam sie ihm einfach fehl am Platz vor. Um ehrlich zu sein, war es ihm hier immer noch viel zu öffentlich, auch wenn scheinbar niemand nähere Notiz von ihnen nahm. Apropos Wahrnehmung ... seit wann konnte Mara eigentlich heilen und kannte sich damit aus? In dem letzten Jahr hatte sie wohl das ein oder andere dazu gelernt. Währendessen hielt Vorin weiterhin ein Auge offen für die anderen. Wenn sie sich jetzt verloren, wäre dies eher ungünstig, um es mal vorsichtig auszudrücken. Draugir und der unbekannte Padawan (Arkon) schienen sich zu unterhalten. Zumindest beschäftigten sie sich gerade irgendwie selbst. Er selbst wollte einfach nur hier weg, an einen Ort an dem er nicht aufpassen musste und an dem niemand außer ihnen war. Fast so als würde die Macht seine Gedanken wahrnehmen und sofort weiterleiten, präsentierte sich eine mögliche Lösung einige Momente später als sich sein Com meldete. Ob dies Markus war? Leider war dem nicht so. Entweder war dessen Kommunikator verloren gegangen oder kaputt. Wie dem auch sei, es handelte sich um eine unbekannte Nummer, hinter der sich eine unbekannte Person verbarg. Dennoch hatte sie genau das parat was er gerade brauchte. Zufall, glückliche Fügung, oder ein seltsamer Versuch sie in eine Falle zu locken?

Er kannte keine Celina Sylvar und auch das Kürzel M.V. sagte ihm nichts. Oder konnte es sich um die ehemalige Schülerin von Mara Jade handeln? Die Twi'lek die er damals auch kennen gelernt hatte? Möglich. Oder es war tatsächlich ein Verbündeter, der vom Zwischenfall im Honey House gehört hatte. Er war schon wieder seit kurzer Zeit hier, doch den vollen Durchblick bei allen Kontakten und Verbindungen hatte er nicht. Doch was auch dahinter steckte, der Treffpunkt den die "Maklerin" vorschlug lag weiter außerhalb dieses Distrikts und brachte die gewünschte Distanz zu den jüngst folgenden Truppen. Er würde darauf eingehen, aber dafür sorgen, dass die anderen nicht in Gefahr gerieten. Er würde also allein zu diesem Treffpunkt gehen, bzw. würde sehen wer genau mit "meine Herren" gemeint war. Sollte er antworten oder nicht? Wenn er eine Nachricht versandte, war er dann zurückverfolgbar? Durchaus, leider kannte er sich auf dem Gebiet nicht so gut aus. Vielleicht konnte er das Risiko etwas minimieren, wenn er erst während der Fahrt antwortete.

Mittlerweile war die Behandlung der "Unausgestatteten" soweit beendet und mit weiteren Schmerzen schlüpfte sie in die Schuhe, auch wenn es vermutlich besser gewesen wäre, wenn sie gar nicht mehr lief. Sie konnte sich hoffentlich bald genug ausruhen und ihre Verletzung heilen lassen.


"Können wir weiter?" Shana nickte und lief vorsichtig ein Stück. Angenehm war sicher etwas anderes, doch sie kämpfte sich tapfer durch. In ihrem Leben als Jedi würde sie noch öfter mit ganz anderen Wunden zu kämpfen haben, aber das musste und konnte er ihr hier schlecht an den Kopf werfen.

"Okay, dann mal los, besorgen wir uns einen fahrbaren Untersatz. Ich habe gerade eine Nachricht bekommen, in der mir ein Treffpunkt genannt wurde. Ich denke die Quelle ist freundlich gesonnen, doch für den Fall, dass doch eine Täuschung dahinter steckt, werde ich zuerst alleine mit dem Kontakt sprechen. Haltet euch in der Nähe auf und wenn ihr seht dass etwas schief geht, seht zu, dass ihr verschwindet." Da sie als ganze Gruppe zu sehr auffielen, und so oder so zwei Wagen benötigt wurden, mussten sie sich eh trennen.

"Nehmt euch ein Taxi, wir treffen uns bei diesen Koordinaten. Haltet euch bedeckt, aber bleibt auf Sichtweite, soweit möglich." Er nannte Mara die Koordinaten, Geld hatte sie scheinbar selbst. Seine Freundin würde Sinoue, Shana und ihren Mitpadawan (Arkon) mitnehmen, während er mit dem Shistavanen und Atoras zum Treffpunkt fahren würde. Entsprechend suchte er die Gruppe zusammen und weihte alle in ihre nächsten Schritte ein. Mit Sicherheit hatte der eine oder andere Einwände oder Widerspruch parat, aber er hatte momentan das Sagen und irgendetwas mussten sie tun. Also trennten sie sich für den Augenblick und drängten sich durch die Massen auf der Suche nach einem Taxi. Nach ein paar Minuten wurden sie dann auch fündig und Vorin gab dem Fahrer den Zielpunkt an. Nun konnte er den Kontakt aufbauen, bzw. eine Antwort senden, weshalb er zuallererst sein Com hervorholte.

***** Gesicherte Kom-Verbindung *****
***** Nachricht an M.V. *****

Sehr geehrte Ms. V.,

mit Freude vernehme ich das unser Gesuch an Ms. Sylvar bereits zu repräsentablen Ergebnissen geführt hat.
Sehr gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, das Anlagegut unverzüglich in Augenschein zu nehmen und aufgrund der dringlichen Situation ein zufriedenstellendes Geschäft zum Abschluss bringen zu können.

Es verbleibt mit freundlichen Grüßen

VaJ

***** Kom-Nachricht Ende *****

Soweit so gut, was am Ende dabei herauskam, würde sich schon bald zeigen. Solange niemand außer ihm in Gefahr geriet, brauchte er sich keine allzu großen Sorgen zu machen.
Während der Fahrt konnten sie leider immer noch nicht völlig unbefangen reden, weshalb sich ihre Gespräche eher im Small-Talk Bereich bewegten, obwohl dem Blondschopf gerade nicht danach war. Erst als sie das Gefährt an einem Platz verließen, der bei den mitgeteilten Koordinaten lag, eröffnete sich ihnen die Möglichkeit "offen" zu reden.


"Der grauenvolle Empfang tut mir Leid, aber ihr habt ja nun in völlig ungeschminkter Wahrheit gesehen, was hier geschieht. Wir warten bis wir die anderen ausgemacht haben, dann werde ich mich mit der Kontaktperson treffen ... sofern sie tatsächlich existiert und noch hier ist. Falls etwas schief gehen sollte, haltet euch an Mara und den jungen Mann der uns geführt hat. Meinem Gefühl nach dürfte nichts schief gehen, doch unseren direkten Widersachern gelingt es immer wieder unerwartete Dinge zu tun, daher ist eine grundlegende Vorsicht immer geboten."

Er zwinkerte ihnen zu, während sich sich eine gute Stelle suchten, von der aus sie den Platz gut überblicken konnten. Nach nicht allzu langer Zeit tauchten auch die anderen in ihrem Taxi auf und warfen sofort ihre suchenden Blicke um sich. Das Trio näherte sich den Nachzüglern ein Stück, sodass sie sich wiederfinden konnten. Sobald der Sichtkontakt hergestellt war, wandte sich Vorin an seine beiden Begleiter: "Okay, es sind alle versammelt. Dann mischt euch mal schön unter die Menge, wir sehen uns wahrscheinlich gleich wieder."

Mara, die gerade zum ihm herüber sah, nickte er ernst zu und wechselte dann abrupt die Richtung um in der Masse zu verschwinden. Die Koordinaten mussten die Häuserfront auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes meinen, sodass sich die "Maklerin" irgendwo in der Nähe des Einkaufszentrums aufhalten musste. Da er weder wusste wie sie aussah, noch ob sie wusste wie er aussah, ließ er mitten in der sich schiebenden Masse seine Tarnung fallen und suchte mit voller Intensität und Stärke nach machtsensitiven Präsenzen. Das Ergebnis entsprach genau seinen Erwartungen, weshalb er die Masquerade - machttechnisch gesehen - wieder aufnahm. Sith hatte er keine gespürt und auch sonst niemanden, außer den Padawanen. Mara zählte er dabei nicht mit, denn sie würde er sowieso spüren, vor allem da er wusste, dass sie da war. Endlich hatte er sich durch die ausdünstenden Massen gewühlt und befand sich unweit des Eingangs zur Shopping Mall. Tja und nun?

Eventuell gab es drinnen tatsächlich ein paar Büros? Möglich. Er beschloss kurz zu warten. Entweder kannte ihn die Kontaktperson vom Aussehen, oder es gab hier tatsächlich ein "Maklerbüro". Vorerst stellte er sich ein paar Meter abseits der Haupttür und tat so als wäre er mit seinem Kom beschäftigt. Ein Anblick der wohl kaum aussergewöhnlich war. Es gefiel ihm nicht zu warten, doch da sein oder seine Gegenüber im Vorteil war, konnte er nicht genau wissen, was zu tun war oder erwartet wurde. Zumindest war die Anzahl der einkaufenden Wesen enorm hoch und eigentlich viel zu geeingnet um schnell unterzutauchen. Sollte jemand versucht haben ihn, bzw. die Jedi in eine Falle zu locken, war der Treffpunkt ziemlich dämlich gewählt. Ein Punkt der schon mal etwas beruhigte.


|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Sektor F ▫ Einkaufszentrum || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir ▫Atoras & Miley in der Nähe​
 
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[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Tagesbüro des Admirals] Alynn und Elysa

Alynn hatte das Angebot zur Erholung ausgeschlagen, doch da Elysa ebenso ihre Bedenken warum eine solche Erholung möglicherweise nötig wäre, erwähnte, vertraute sie auf das Urteilsvermögen ihrer Vertrauten.


„Also gut.“

Nickte die ehemalige Jedi, jetzige stellvertretende Kommandantin der ersten Gefechtsflotte und griff eine Mappe in der sich zahlreiche Flimsiplastbögen befanden und reichte sie der Rothaarigen.

„Wie du sehen wirst, sind dies eingereichte Beschwerden, als auch Anfragen des Sektorkommandos zu deiner Tätigkeit auf Coruscant.“

Die Aufzeichnungen dokumentierten Einmischungen in andere Aufgabenbereiche des Militärs, Tätigkeiten der Coruscantgarde, ebenso Aneignung militärischen Geräts und Güter, basierend auf ihrer Autorität als Commodore.

„Mir ist keinerlei Legitimation deiner Aktivitäten auf Coruscant bekannt. Die ganze Operation, läuft somit auf deine Verantwortung, welche aber bereits an der Stelle endete, als du dir die Viper widerrechtlich angeeignet hast.“

Einige der Puzzelteile hatte ihr Rear Admiral Kohaku vor mehr als einem Jahr geliefert, als sie auf die Avenger, als ihr Flaggschiff zurückgekehrt war.

„Wir reden hier ebenso von Fremdverwendung von kriegswichtigem Material und Personal, was man als Diebstahl und Sabotage interpretieren kann als auch möglicherweise Verrat. Unabhängig davon, was für mögliche Anklagepunkte je nach Inhalt deiner Aktivitäten auf der Oberfläche noch zu Tage gefördert würden.“

Die Flottenkommandantin lehnte halb am Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust.


„Das könnte mehr als das Ende deiner Karriere bedeuten. Es könnte dein Ende bedeuten.“

Und Elysa war sich nicht sicher, ob sie es verhindern könnte, sollte es jemals soweit kommen, denn Alynn hatte sich der Flotte verantwortet lange bevor sie ihre Ausbildung in der Macht erhielt. Für sie galt die ominöse Narrenfreiheit der Sith also nur bedingt.

„Die Flotte agiert stark innerhalb gewisser Vorgaben und Kriterien. Sicherlich muss man diese manchmal biegen oder verdrehen, aber man muss immer bedenken, dass man seine Handlungen rechtfertigen können muss.“

Ein gewisses Maß an Übersicht und damit einhergehend Bürokratie, war innerhalb der Streitkräfte zwingend notwendig. Derzeit konnte wohl niemand mit Sicherheit sagen, wozu die Viper und deren Crew im letzten Jahr verwendet worden waren.

„Du hast nicht einmal mich um Legitimation gebeten, obwohl ich seit mehr als einem halben Jahr hier bin. Stattdessen hast du … getan was auch immer du getan hast.“

Beinahe so, als hätte Alynn versucht sich abzukapseln, wohl wissend, dass ihre Lehrmeisterin ihr einen gewissen Schutz, eine gewisse Unabhängigkeit gewähren würde.

„Du bist Teil der Flotte, und als solches, hast du eine Verantwortung zu tragen, Pflichten die du erfüllen musst. Disziplin, Charakterstärke, Intelligenz und ein eiserner Wille, das alles waren maßgebende Argumente, weshalb ich mich deiner Ausbildung angenommen habe.“

Kurz wandte Elysa nachdenklich ihren Blick, von Alynn ab, wodurch eine ungewollte Pause entstand, bevor sie den Blickkontakt wieder herstellte und das Gespräch wieder auf nahm.

„Diese Eigenschaften sind dir weiterhin gegeben, doch scheinst du den inneren Antrieb, deinen Fokus verloren zu haben, seit Nereus Tod.“

Allein ihren Bruder zu erwähnen, war immer eine heikle Angelegenheit. Bis heute wusste Elysa nicht, weshalb die Commodore ihren Blutsverwandten so sehr hasste und verachtete. Erst schien es nie wichtig zu sein, andererseits hatte die Corellianerin Alynn nie direkt darauf angesprochen. Hass war nicht Elysas Werkzeug. Sie war längst keine Sith mehr, um diesen auszunutzen, um Alynn stärker zu machen und gleichzeitig diese damit festere und unüberwindbarere Ketten anzulegen, damit sie ihr gehorchte.

„Es wird Zeit, dass du dich deinen Pflichten als Commodore wieder erinnerst und stellst.“

Die Worte waren, ebenso wie alle anderen vorher, ruhig und sachlich. Dennoch war ihre Ernsthaftigkeit, als auch ihre Aufrichtigkeit hier hervorstechend. Die Flotte brauchte Alynn und Alynn brauchte die Flotte.

Es würde ihr die Möglichkeit geben an vergangenen Siege anzuknüpfen, denn die Schlacht von Delastine war ein großer Erfolg gewesen. Ein Erfolg den Alynn Kratas, und nicht etwa ihr Bruder erlangt hatte. Die Monate nach dessen Tod, Alynns vermeintlicher Abstieg legte die Vermutung nahe, dass sie sich immer an ihm maß und beweisen wollte, dass sie besser als ihr Bruder war. Nun hatte Darth Allegious ihn zum Märtyrer stilisiert und die Rothaarige schien sich nicht mit einer toten Legende messen zu wollen. Oder vielmehr, wollte sie ihrem Bruder beweisen, dass sie besser als er war, doch nun wo er nicht länger unter den Lebenden weilte, war dies unmöglich.


„Die Anfragen und Beschwerden sind über meinen Tisch gelaufen und ich habe, wie du den Dokumenten entnehmen kannst, deine Operation auf Coruscant die ganze Zeit über ‚offiziell’ unterstützt und davon gewusst, doch aus Gründen der Geheimhaltung, war es nicht möglich diese für die Archive zu spezifizieren. Ebenso hat sich Admiral Kahoku als äußerst kooperationsbereit erwiesen und auch diese Angelegenheit ist geregelt. Admiral Kahoku hat sich sogar bereit erklärt, die Accuser als auch die Vengeance in der Werft zu halten, so dass eines der beiden Schiffe wieder zu deinem Flaggschiff werden kann.“

Wie genau der Rear Admiral dieses Wunder angestellt hatte, konnte Elysa nur mutmaßen, eventuell hatte er sie der Verteidigungsflotte überstellt, oder aber er ließ Testflug um Testflug durchführen und tauschte jedes unbedeutende System aus, um die Schiffe bei Kuat zu halten, ohne dass sie wertvolles Platz oder Ressourcen in den Werften selbst beanspruchten..

„Für den Moment möchte ich daher erst einmal wissen, was genau ich da unterstützt habe und warum. Danach entscheiden wir, ob es wert ist fortgeführt und dokumentiert zu werden, oder ob du deine Talente dort nur verschwendest.“


[Coruscant - hoher Orbit – ISD Avenger – Tagesbüro des Admirals] Alynn und Elysa
 
[ Fähre Altair-Rückflug von Patolomin] Farank,andere Reisende
Farank gähnte. Der Flug hatte ihn ermüdet. Zum Glück landete die Fähre kurz darauf. Farank verlies eilig das Schiff und ging in ein kleines Caffee. Ind der Nähe des Raumhafens. Er war froh nicht wieder in die Unterstadt zu müssen. Hier oben war die Luft deutlich besser. Er hatte den Urlaub genossen. Er war ausgeruhter als sonst. Getarnt als alter Arbeiter mit Brille und Perücken, war er oft am Meer gewesen. In der selben Tarnung saß er nun auch hier. Der bestellte Kaffee kam sowie eine Zeitung. Er bedankte sich nahm einen Schluck Kaffee und schlug die Zeitung auf. Den Schluck spuckte er wieder aus. Das Honey House?Oh Sch****. Diese Nachricht war nicht bis in das Strandhaus seines Sohnes vorgedrungen.Über Festnahmen stand nicht geschrieben.Der Operativ musste mehr erfahren. Er zahlte und fühlte den Rest Kaffee in seine Thermoskanne.Dann lief er in die Unterstadt. Nach einiger Zeit fand er das Leere Parkhaus wo sein Gleiter stand. Er suchte seinen Comlink. Ah da ist er ja..
Craado Tag. Hast du das gehört mit dem Honey.... Ja gut....Danke. Mitfluggelegenheit?....Ja....Danke
Also soweit auch sein Freund wusste war kein Rebuplikaner Gefangen genommen wurden. Aber der Rodianer hatte etwas über den Sieg auf Denon erzählt und das die Rebuplik nun angeblich nach Correlia ziehen wollte. Ein Freund des Schwarzmaktlers wollte mit seinem Farchter gegen Geld die ImperiumsTreuen Bürger nach Courescant bringen. Und er würde Farank und seinen Gleiter mit ins System Nehmen. Drei Stunden später stand Farank neben seinem Gleiter und war unterwgs nach Correlia
[ Frachter Starship- Unterwegs nach Correlia-Frachtraum]Farank
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Abfallgruben ::.


Markus hatte es geschafft. Es hatte zwar ewig gedauert, aber er hatte die Gegend eingrenzen können, in der sich der Müll vom Honey House befinden musste. Er stand bis zu den Knöcheln im Dreck und wenn er lange an einem Ort verweilte, musste er damit rechnen, noch weiter in den Silikonschlamm einzusinken, deshalb musste er immer in Bewegung bleiben. Das war gar nicht so einfach. Hier unten war es dunkel, denn es gab nur wenige künstliche Lichtquellen. Es war eklig nass - Der Corellianer wollte gar nicht darüber nachdenken, ob hier auch Abwasser heruntergeleitet wurde. Es stank dermaßen, dass es einem alle Sinne vernebelte und man glaubte, dem Erstickungstod nahe zu sein. Jetzt erst dachte er darüber nach, ob es nicht besser gewesen wäre, sich eine Atemmaske besorgt zu haben. Hier war alle Konzentration gefragt, die er nur aufbringen konnte. Er war auf die Macht angewiesen, wie nie zuvor. Es ging ums Überleben in diesem Gebiet und dieses Überleben wurde nicht nur von den äußeren Bedingungen bestimmt, sondern auch von den Bewohnern dieser Abfallgruben. Er war nicht das einzige lebende Wesen, das sich hier unten aufhielt. Die Geräuschkulisse war unheimlich. Von überall her konnte man es hallen hören - einerseits die immer wieder nachströmenden Müllfuhren und auf der anderen Seite merkwürdige Geräusche, wie das Atmen großer Tiere... Duraschnecken womöglich, Abfallwürmer... In der Vergangenheit hatte er immer wieder von diesen Wesen gehört. Sie ernährten sich von allem, was ihnen in den Weg kam, das hieß, sie würden auch ihn verschlingen, kamen sie ihm nur nahe genug. Sie entzogen dem Müll alle organischen Bestandteile und schieden dafür Gase aus. Diese Lebewesen waren für Coruscant nicht mehr wegzudenken, schließlich kümmerten sie sich um den Hauptteil der Abfälle dieser Welt. Alles was nicht hier unten landete, wurde einfach in den Weltraum geschossen.

Jetzt da Markus sich allein hier unten befand, den ganzen Gefahren ausgesetzt, war er froh darüber, dass er Shana nicht mitgenommen hatte. Er wusste nicht, ob sie das meistern hätte können, da es ihm als Jedi-Meister schon schwer fiel, seine Kräfte für alle notwendigen Fertigkeiten aufzuteilen. Er musste seinen Atem kontrollieren, um ruhiger und seltener atmen zu müssen und damit so wenig Gase wie möglich einzuatmen. Außerdem musste Markus achtsam sein, um den Würmern wo es nur ging auszuweichen - was nebenbei gesagt gar nicht so einfach war, bei der Menge. Jeder von ihnen war riesig und unfreundlich - allein ihr Durchmesser betrug zwischen drei und vier Metern. Außerdem konnte Markus sich auf der Suche nach den Taschen nur durch die Macht leiten lassen...

Der Jedi begegnete auf seiner Reise dem Blick eines Wurms, welcher ihm nun direkt gegenüber befand. Es schien fast so, als würde dieser gerade abwägen, ob Markus ihm schmecken könnte - Eine lächerliche Annahme, wenn man bedachte, dass diese Tiere Legenden zufolge sogar den Verzehr eines Hyperantriebkerns überleben konnten. Warum sollte sich so ein Wurm also Gedanken darüber machen, was ihm schmecken würde oder nicht? Markus blieb wie angewurzelt stehen und spürte nach ein paar Sekunden des Verharrens, dass er immer weiter in den Schlamm einsank. Er musste etwas tun und das schleunigst, bevor etwas Schlimmes passierte. Plötzlich hörte er hinter sich ein Zischen, wie das Auftauchen eines weiteren Wurms aus der Versenkung. Aus dem Augenwinkel konnte er die gelb-grünliche Silikonsuppe Blasen werfen sehen. Gewarnt durch einen Ruf in der Macht, konnte er nur knapp einem Wurmsegment ausweichen, welches mit unerwarteter Geschwindigkeit auf ihn zukam. Hatte das Ding gerade mit seinem Schwanz nach ihm geschlagen? Der Jedi fand sich der Länge nach im Schlamm liegend wieder. Er hustete heftig und musste blinzeln, um seine gereizten Augen zu entlasten. Jetzt nicht aufgeben!!


"Los steh schon auf!!"

, feuerte Markus sich schließlich selbst an. Dies würde nicht der Ort sein, den er sich für sein Ende ausgesucht hatte und die Zeit war noch längst nicht gekommen. Der Corellianer drückte sich hoch, sah sich schnell um und erkannte, dass die beiden Würmer inzwischen um ihre Zwischenmahlzeit buhlten. Die Gelegenheit konnte er nutzen, um zu verschwinden und sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Das Gemisch aus Silikongelee und Klärschlamm brannte auf der Haut. Vermutlich waren auch giftige Abfälle in der Abfallgrube vertreten, doch darüber nachzudenken war jetzt keine Zeit. Der junge Mann musste unbedingt den Rucksack und die Tasche finden und danach schleunigst von hier verschwinden... Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder auf seine Mission konzentrieren konnte, doch schließlich gelang es ihm, den richtigen Ort ausfindig zu machen. In der Hoffnung, dass ihn die Macht nicht im Stich ließ, grub er an der Stelle, an der er die Sachen vermutete. Er sank selbst immer weiter in den wabernden Untergrund ein und musste immer wieder versuchen, eine andere Stellung einzunehmen. Die Bedingungen hier unten waren nicht gerade feierlich, doch selbst damit schaffte er es, die gesuchten Gegenstände zurück in seinen Besitz zu bringen. Danach musste er nur noch zusehen, die Abfallgruben möglichst unbeschadet zu verlassen...


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Abfallgruben ::.
 
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Büros von Duro Agricultural Imports]- Gar Tacema

Der graue Wolkenkratzer war einer von vielen in den Gewerbedistrikten abseits der hochpreisigen Immobilienlage Imperial Citys, beherbergt durch die Zweigstellen zahlreicher Unternehmen, die es sich nicht leisten konnten, ganze Gebäudekomplexe unter ihrem Firmenlogo in der Skyline Coruscants erstrahlen zu lassen. Unternehmen, die anders als ihre großen, durch das Imperium kontrollierten Gegenstücke nur schwerlich auch nur Krümelchen vom großen Kuchen des galaktischen Reichtums sichern konnten. Es war Krieg – die Zeiten waren schlecht. Auch in diesem tristen Gebäudekomplex standen zahlreiche Büros leer.
In einem der Korridore ließ ein blasser, fast abgeblätterter Schriftzug jeden Besucher wissen, dass sich hinter einer der Türen die Büros von Duro Agricultural Imports befanden, allem Anschein nach ein kleineres Unternehmen, das sich auf die Einfuhr von Landwirtschaftsprodukten des Planeten Duro spezialisiert hatte; an sich bereits ein eigentümlicher Umstand, schließlich war der Planet Duro seit geraumer Zeit kaum bewohnbar, seine Bevölkerung auf ihn umkreisende, künstliche Städte verbannt. Die dort in hydroponischen Gärten und in Lebensmittelfabriken hergestellten Lebensmittel zu genießen, bedeutete, einen äußerst eigentümlichen Geschmack zu genießen – ein Nischenmarkt, selbst auf einem Planeten wie Coruscant, der verzweifelt auf Nahrungsmittelimporte aller Art angewiesen war.
Es hatte also den Anschein, als würden auch diese Büros schon bald leer stehen. Doch dieser Anschein trog.
Hinter einem billig wirkenden Schreibtisch in einem der trübe beleuchteten Büros hinter dieser Tür saß ein unauffällig gekleideter Duros und studierte mit ernster Miene – tatsächlich wirkte die Mimik eines Duros auf menschliche Beobachter immer ernst, fast säuerlich – einen Datenblock. Wer auf dem Schreibtisch allerdings weitere Geschäftsdokumente oder Proben landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Planeten Duro vermutet hätte, lag falsch – eine Blasterpistole, zwei Karabiner und eine größere Menge Energiezellen legten nahe, dass Gar Tacema mitnichten daran interessiert war, die Früchte seines Planeten unter das Volk Coruscants zu bringen.
Langsam ließ der Duros den Datenblock sinken, ohne dabei jedoch den Blick von der schimmernden Schrift abzuwenden…


***Wichtige Mitteilung***

Von: Duro Agricultural Products
An: Duro Agricultural Imports, Zweigstelle Coruscant, z.Hd. Nemec Stazi, Vertriebsleiter

Sehr geehrter Herr Stazi,

der Vorstand von Agricultural Products lässt Ihnen mitteilen, dass sich unerwartete Investitionsmöglichkeiten auf dem Planeten Corellia ergeben haben, die intensiven Kapitaleinsatz vor Ort nötig machen. Sie werden daher angewiesen, diese örtlichen Bemühungen nach bestem Wissen zu unterstützen.

Ferner wünscht der Vorstand sich eine Bilanz Ihres bisherigen Geschäftserfolges auf Coruscant.

Mit freundlichen Grüßen,

Brilo
-Büro des Präsidenten, Duro Agricultural Products-

***Ende der Nachricht***


„Schlechte Nachrichten?“

Gar Tacemas Blick wanderte in Richtung der Bürotür, die sich lautlos geöffnet hatte. Janson Stars, jener Mensch, der nun im Türrahmen stand und den Duros aufmerksam musterte, hatte die Angewohnheit, sich ohne das Produzieren unnötiger Geräusche zu näheren. Eine Fähigkeit, die seinen Tätigkeiten auf Coruscant recht gut entsprach. Nicht im Dienste von Duro Agricultural Imports – im Dienste des Geheimdienstes der Republik.


„Corellia.“

Tacemas Tonfall deutete an, dass dieses Wort alleine ausreichte.

„Scheinbar haben wir wieder einen Planeten, der höhere Priorität genießt als Coruscant… zumindest bei den Entscheidungsträgern in Senat und Streitkräften.“

Stars zuckte mit den Schultern.


„Der Verlust Corellias war der schwerste Schlag unserer jüngeren Geschichte. Coruscant… Coruscant haben wir vor langer Zeit verloren. Und aufgegeben.“

„Bis auf die Jedi“, erwiderte Tacema, der sich auf einmal unendlich müde fühlte.

„Haben Sie etwas?“

„Ja. Unser Mann in der CSF bestätigt, dass die Jedi offenbar entkommen konnten. Aber das ist alles – kein Hinweis darauf, wie die Informationen zu Honey House durchsickern konnten, obwohl wir uns bewusst herausgehalten haben.“

Die leichte Kritik in Stars Stimme ließ Tacemas Hände sich leicht anspannen.


„Ich habe es Ihnen schon einmal erklärt, Stars: weder die Jedi, noch diese sogenannten Widerstandsgruppen arbeiten nach Methoden, die mit den Protokollen derartiger Missionen vereinbar sind. Das hat mir der Direktor persönlich klar gemacht.“

„Ich sehe einfach nicht ein, dass wir sie deswegen im Stich lassen müssen, Major“, erwiderte Stars leise.

„Das ist alles.“

„Nehmen Sie einen verlässlichen Mann und schauen Sie sich die Situation im Honey House an. Und veranlassen Sie den Transfer einer Gruppe vom Planeten. Corellia braucht Verstärkung.“

Tacema hob die Hand, bevor Stars antworten konnte.

„Das ist ein Befehl, Senior Agent.“


[Coruscant, Mittlere Ebenen, Büros von Duro Agricultural Imports]- Major Gar Tacema, Senior Agent Janson Stars
 
[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender]- Noa, Cris

Im Nachhinein schien es ein seltsam intensiver Moment gewesen zu sein, als Noa Cris in die Augen gesehen und ihm versprochen hatte, ebenso für ihn da zu sein – also ihm den Rücken freizuhalten im Falle einer Konfrontation mit imperialen Truppen, natürlich. Erstaunlicherweise wirkte sie nun allerdings ein wenig unangenehm berührt, weswegen er sich beeilte, ihrer Aufforderung Folgen zu leisten und ihr den Korridor herunter zu folgen, in Richtung der Garage, in der die Defender ihren kleinen Fuhrpark abgestellt hatten.

Während sie schweigend durch das Hauptquartier der Defender gingen, ließ Cris den vergangenen Moment noch einmal Revue passieren. Immerhin schien sie keinerlei direkten Anstoß an den Worten zu nehmen, die er im Büro ihres Bruders geäußert hatte und schien ebenso wenig sehr ungehalten ob der Tatsache, dass sie diesen Job jetzt gemeinsam durchführen sollen – vielleicht hatten seine Worte sie tatsächlich von seiner Aufrichtigkeit überzeugt. Vielleicht war sie auch einfach nur nervös, an einen Ort zu gehen, von dem selbst die Jedi hatten fliehen müssen. Sie mochte durch ihre Erfahrungen im Widerstand abgehärtet sein – doch angesichts dessen, was im Honey House passiert war, fühlte selbst er sich unwohl.

Von den in der Garage zur Auswahl stehenden Gleitern entschied sich Cris für ein älteres Modell, mit leicht ramponierter Karosserie, das indes in einem akzeptablen Allgemeinzustand zu sein schien. Aus einer Laune heraus öffnete er Noa die Beifahrertür, bevor er selbst das Fahrzeug umrundete und sich hinter das Steuer des Gleiters setzte. Wenige Sekunden später waren sie durch ein sich automatisch öffnendes Tor in einen Tunnel gefahren, der schließlich an einer der Häuserschluchten Coruscants im allgemeinen Verkehr mündete. Eine Lücke in den schier endlosen Reihen emsig ihren Geschäften nachgehender Gleiter, Speeder Bikes und größerer Transporter abpassend fädelte Cris sich schließlich in einen der größeren Verkehrsströme ein, den Anweisungen auf einem kleinen Bildschirm über der Mittelkonsole folgend, die ihn in die ungefähre Nähe des Honey House führen sollten – nicht unmittelbar dorthin, da er damit rechnete, dass die imperialen Sicherheitskräfte einen Sicherheitsriegel um das Bordell errichtet hatten.


„Als ich das letzte Mail im Honey House war, habe ich es für eines der besten Verstecke gehalten“, sagte er schließlich, um das in der Kabine herrschende Schweigen zu überbrücken.

„Wer vermutet schon einen Stützpunkt rechtschaffener Jedi inmitten von… ähm… Dienstleistern des horizontalen Gewerbes.“


Sein folgendes Räuspern war vermutlich nicht genug, um etwaiges Missfallen ihrerseits ob seiner Umschreibung zu zerstreuen, weswegen er sich beeilte, fortzufahren:


„Immerhin schienen die Jedi damals keine zu jungen Padawane dabei zu haben…“


Erinnerungen wurden geweckt. Die Jedi-Rätin ChesaraSyonette, der er dabei geholfen hatte, eine der Angestellten des Honey House aufzuspüren, bevor sie das Versteck an das Imperium verriet… war es wieder eines der Mädchen gewesen, dass sich durch eine mögliche Belohnung hatte verführen lassen? Waren die Jedi unvorsichtig geworden? Hatte ein Sith sie aufgespürt?

„Ich hoffe, es geht ihnen gut…“, murmelte Cris, kurz bevor er mit dem Gleiter aus dem Hauptverkehr ausscherte und ihn in eine der schmaleren Schluchten lenkte, bevor sie schließlich an dem Ort in einer verlassen wirkenden Gasse ankamen, den er als ihr erstes Etappenziel auserkoren hatte. Beiläufig fuhr er die Systeme des Gleiters herunter, mit der rechten Hand bereits routinemäßig seine Waffe überprüfend.

„Wir sind da – von hier geht es zu Fuß weiter. Ich vermute, dass das Imperium ein paar Männer zurückgelassen hat… CSF, vermutlich. Vielleicht ein, zwei Überwachungsdroiden. Wir sollten vorsichtig sein. Der Haupteingang scheidet natürlich aus.“

Schwungvoll stieg er aus dem Gleiter, umrundete diesen und öffnete Noa die Tür, bevor sie diese selbst hätte öffnen können.


„Zum Glück sollten wir den Haupteingang nicht brauchen.“

[Coruscant, Untere EbenenGasse unweit des Honey House]- Noa, Cris
 
(Jedi / Miley Venice)

- Coruscant - Mittlere Ebenen - Einkaufszentrum -

Sie sah ihn nicht auf den ersten, aber immerhin auf den zweiten Blick und erkannte ihn dann auch. Meister al Jevarin war ein Mensch, größer als sie selbst, mit hellbraunen Haaren und noch jung für einen Meister, etwa so alt wie sie selbst. Miley sah sich um, bewegte sich von ihrem Posten und in die Menge hinein. Um diese Uhrzeit war auf dem Platz vor dem Einkaufszentrum besonders viel los. Sie trug noch immer den braunen Umhang mit der Kapuze, schob diese aber nun ein kleines Stück zurück, sodass ihr Gesicht nicht mehr ganz im Schatten lag, und ging auf den Jedi zu, bis sie direkt bei ihm war.

“Meister al Jevarin.“

Sagte sie im leisen Flüsterton und hatte damit seine Aufmerksamkeit erlangt.

“Chesara schickt mich.“

Sie verzichtete auf den Gebrauch des Titels der Rätin. Je weniger verräterische Worte sie sprachen, desto besser.

“Gehen wir ein Stück zur Seite.“

Die Twi'lek nickte dem Menschen zu und machte ein paar Schritte von dem viel benutzten Eingang des Einkaufszentrum weg.

“Ich bin Miley.“

Sagte sie schließlich.

“Ich hab' gehört, was passiert ist. Geht es allen gut?“

Die Jedi griff in ihre Tasche und zog ein Stück Flimsiplast heraus, auf dem sie die Adresse der Wohnungen notiert hatte, die Ketaki und sie gemietet hatten.

“Chesara hat vorgesorgt und uns gebeten, diese Wohnungen zu mieten. Ketaki und ich haben uns darum gekümmert.“

Ketaki und sie, das klang, als seien sie noch immer ein Team. Die Wahrheit war, sie waren es längst nicht mehr. Miley hatte vermieden, mit ihm zu reden und seine Gegenwart gemieden. Es fiel ihr sehr schwer, doch sie bezweifelte, dass er sich jemals ändern würde. Vielleicht konnte er es nicht einmal. Sie war ihm nicht genug und sie würde ihm niemals genug sein. So war Ketaki, aber so war sie nicht.

“Ich hoffe, die anderen sind okay.“

Sagte sie noch einmal und senkte ihre Stimme noch etwas mehr.

“Ich hatte auch Meister Finn eine Nachricht gesandt, aber er hat nicht reagiert...“


- Coruscant - Mittlere Ebenen - Einkaufszentrum – Mit Vorin -
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Gasse unweit des Honey House – Mit Cris -

Er hatte es wieder getan, nicht einmal, sondern gleich zweimal. Noa kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Cris Sheldon wusste wirklich zu überzeugen. Hätte sie nicht bereits die Bestätigung einer Jedi gehabt, dass er ein durch und durch loyaler, republikanischer Geheimdienstagent war, Noa hätte weiterhin felsenfest geglaubt, dass er ein imperialer Spion war, der versuchte sie um den Finger zu wickeln und zu beeindrucken. Er hatte ihr im Hauptquartier den Vortritt überlassen, als sie Pablos Büro verlassen hatten und ihr zweimal die Tür des Gleiters geöffnet, einmal beim Ein- und nun beim Aussteigen. Der Mann, den die Defender bewusstlos aus einem Trümmerfeld geborgen und in einen Bactatank gesteckt hatten, der früher zu den Sturmtruppen gehört und dem Noa klebrigen Sirup ins Gesicht gespritzt hatte, war ein echter Gentleman. Nicht, dass es sie wunderte. Warum sollte er es nicht sein? Er hatte das Recht dazu. Jeder Mann hatte das Recht dazu, nur die wenigsten machten davon Gebrauch. Zu wenige, wenn es nach Noa ging. Sie verlangte ja nicht, dass ein Mann ihr jeden Wunsch von den Lippen ablas, aber gutes Benehmen war eigentlich kein all zu weit gegriffener Wunsch, oder?

“Danke.“

Sagte Noa, als sie ausgestiegen war, tat aber nicht all zu beeindruckt. Er brauchte nicht glauben, dass er der erste Mann auf Coruscant war, der wusste, wie man sich benahm. Dem war schließlich auch nicht so. Es war nur so, dass Noa meist nicht an solche Männer geriet, warum auch immer. Cloé hatte da mit Jesper deutlich mehr Glück gehabt.

“Das Honey House war auch ein gutes Versteck.“

Knüpfte sie an seine Gedanken an.

“Nur nicht für einen so langen Zeitraum. Wahrscheinlich hat sich einfach jemand verplappert.“

Vermutete sie.

“Nicht die Jedi selbst, meine ich. Irgendeine von den Mädels.“

Noa zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung, ob wirklich jede einzelne Angestellte im Honey House gewusst hatte, wer sich in den hinteren, privaten Räumen des Bordells aufhielt. Am Anfang war es ein großes Geheimnis gewesen, auch unter den Defendern. Grant hatte sich Mühe gegeben, nicht durchsickern zu lassen, dass sie mit den Jedi zusammen zu arbeiteten, aber irgendwann war es dann doch zu den Widerständlern durchgedrungen. So war das nun mal mit großen Geheimnissen. Warum sollte es dem Honey House da anders ergangen sein?

“Ich bin nur einmal dort gewesen.“

Fuhr sie schließlich fort.

“Das ist schon eine Weile her. Ich habe mit Rätin Chesara gesprochen und die Zusammenarbeit zwischen den Jedi und den Defendern in die Wege geleitet.“

Nicht ganz unverkennbarer Stolz schwang in Noas Stimme mit. Neben dem Cris Sheldon, seinen perfekten Manieren und seinem vorbildchen Geheimdienstlerruf musste man sich ja fast schon etwas ausdenken, um nicht neben ihm zu verblassen. Da dufte sie ruhig mal einpflechten, was sie schon für den Widerstand geleistet hatte. Sheldons Einschätzung nach würde das Imperium einige Leute am Honey House zurück gelassen haben und auch für Noa klang dies nach einer völlig logischen Schlussfolgerung. Sie würden also sehr vorsichtig sein müssen. Blasterfeuer war in jedem Fall zu vermeiden.

“Also peilen wir den Hintereingang an, den der Besalisk bewacht?“

Fragte Noa, wie zum Beweis ihrer vorangegangenen Aussage, dass sie selbst schon einmal im Honey House gewesen war, bis ihr einfiel, dass dieser Typ vielleicht nicht rund um die Uhr dort war und Cris einen anderen Türsteher kennen gelernt haben mochte, was dazu führen konnte, dass er ihre Aussage für falsch hielt.

“Jedenfalls war der dort, als ich im Honey House gewesen bin.“

Schob sie vorsichtshalber hinterher und ärgerte sich darüber, dass sie das Gefühl hatte, sich vor Cris Sheldon beweisen zu müssen. Er war nicht Jared Grant. Er war einfach nur ein Typ, der ihr zugeteilt worden war, mit ihm zusammen zu arbeiten. Zufällig war er ein Agent des Geheimdienstes, aber was hieß das schon?

- Coruscant - Untere Ebenen - Gasse unweit des Honey House – Mit Cris -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ irgendein Distrikt ▫ Wochenmarkt || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras

Vorin drängte sie etwas. Mara war durchaus klar, dass es ihrem Freund nicht überaus erfreute, dass sie sich so viel Zeit ließ. Allerdings war dies Notwendig ob Vorin dies nun so sah oder nicht. Mara war auf der Straße groß geworden ehe Charon sie gefunden und in den Sith Orden gebracht hatte. Sie wusste verdammt gut was es bedeutete solche Füße zu haben und was geschehen konnte, wenn man sie nicht sofort richtig behandelte. In diesem Punkt würde ihr Freund bei ihr gegen eine Wand laufen. Die Gesundheit war wichtig und sie würde es sicherlich nicht verantworten, wenn Shanas Füße sich entzündet hätte. Hier in ein Krankenhaus zu gehen war nicht ungefährlich, dies durfte Vorin nicht vergessen. Mittlerweile würden sie alle auf einer Verhandlungsliste stehen. Mara tat es so oder so schon. Als er fragte ob sie endlich weiter könnten nickte die Padawan. Mara schüttelte innerlich den Kopf, auch wenn sie die Eile verstand. Er erzählte, dass er soeben eine Nachricht bekommen hätte, in der er einen Treffpunkt genannt bekommen hatte. Seiner Ansicht nach war die Quelle ihnen freundlich gesonnen, wobei Mara dies sehr hoffte. Sollte es eine Täuschung sein wär es eh nicht mehr zu ändern. Jedenfalls war ihr Freund der Ansicht, dass er zuerst allein mit dem Kontakt sprechen würde und sie sich in der Nähe aufhalten sollten um verschwinden zu können, sollte es von Nöten sein. Mara fühlte sich nicht gänzlich wohl bei alle dem, doch sie konnte sich schlecht dagegen stellen. In diesem Punkt würde sie ihrem Freund vertrauen. Sie nickte ihm zu nachdem sie die entsprechenden Koordinaten erhalten hatte, allerdings hielt sie ihn noch einmal zurück ehe es losging.

„Sollte etwas schief gehen, was ich nicht hoffe, werde ich die Padawane in Sicherheit bringen. Aber ich will, dass du mit mir in Verbindung bleibst. Ich werde dich herausholen sollte es von Nöten sein und mir ist egal was du davon hältst.“

Sie hatte leise gesprochen, so dass nur er es hören könnte. Ihre Augen machten ihm deutlich, dass es ihr ernst damit wäre und sie keinen Widerspruch dulden würde. Gleich was passieren würde, sie würde ihr eigenes Leben für das seine geben sollte es nötig sein. Sie wollte ihn nicht verlieren, um keinen Preis dieses Universums. Dann trennte sich die Gruppe vorerst, wobei Mara darauf achtete, dass ihre Leute zusammen blieben, bis sie ein geeignetes Gefährt gefunden hatten, in welches sie steigen konnten um zu den entsprechenden Koordinaten zu gelangen. Mara betete darum das alles glatt ging. Sie machte sich Sorgen, denn die Bilder ihrer Vision vielen ihr wieder ein, die sich mehrfach widerholt hatte, von der sie aber noch immer nicht wusste was genau geschehen würde. Sie wusste nur, dass etwas bevor stand, etwas schlimmes. Während ihrer Fahrt waren die Meisten der Padawane recht ruhig und Mara konnte dies sehr gut verstehen. Die Fahrt ging nicht lange, sie erreichten ihr Ziel und Maras Gruppe stieg aus, wobei ihre wachsamen Augen sofort suchend die Gegend auskundschafteten. Sie näherten sich Vorin uns seiner kleinen Gruppe. Mara warf ihrem Freund einen Blick zu, wobei er ernst nickte und dann abrupt die Richtung wechselte. Die Blondine sorgte dafür, dass sie ihn stetes im Auge behielt.

„Gut, dann wollen wir uns ein wenig unter die Leute mischen. Bleibt in Augenkontakt.“

Sie lächelte kurz und aufmuntern den jungen Padawanen zu. Einen kurzen Moment dachte sie an Markus, innerlich hoffend, dass er in Sicherheit war. Sie hatten bisher nichts von dem Jedi Meister gehört und dies beunruhigte Mara sehr. Ihr war durchaus klar, dass er mächtig genug war aber man wusste nie. Lang dauerte es nicht, dann gesellte sich eine Twi’lek zu Vorin und in einem Bruchteil von Sekunden wurde der Blondine klar, dass es keine Falle war. Dies beruhigte Mara noch mehr. Was sie von ihrem Freund empfing war gut und somit verflogen die ersten Sorgen. Ihrer kleinen Gruppe von Padawanen ließ kurz einen Blick zukommen, dass alles in Ordnung sei, dann bewegte sie sich auf Shana zu, welche in ihrer Nähe war. Als sie diese erreicht hatte lächelte sie kurz.

„Alles in Ordnung mit dir? Vorins Treffen ist positiv, dies kann ich spüren. Es wird nicht lange dauern und wir kommen an einen sicheren Ort, dann kann ich mich richtig um deine Füße kümmern.“

Sie machte eine kurze Pause, warf dann dem dunkelhaarigen Padawan (Arkon) einen kurzen Blick zu, ehe sie wieder zu Shana sah.

„Sobald Vorin uns ein Zeichen gibt bewegen wir uns ein unauffällig auf ihn zu. Aber langsam und so unauffällig wie es geht.“


Mara atmete tief durch. Sie fühlte sich unwohl. Irgendetwas lag in der Luft was ihre Nackenhaare zum aufstellen brachte, ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ. Dieses Gefühl hatte sie gerade eben erst ergriffen und dennoch fühlte es sich an wie Nadelstiche, tief und Schmerzvoll. Sie durfte die Kontrolle nicht verlieren, musste konzentriert blieben gleich was kam. Schwäche konnte sie sich nicht leisten schon gar nicht jetzt.

Mara ließ ihre Umgebung nicht aus den Augen, sondierte auch wenn es ihr in diesem Moment nicht einfach viel, so schaffte sie es dennoch. Es wurde Zeit, dass sie an einen sicheren Ort gelangten und sich ausruhen konnten. Die Gedanken der jungen Ritterin jagten in einem Fort durch ihren Kopf und was dabei herauskam war alles andere als Angenehm. Die Sorge vertiefte sich noch. Mara blieb einen kurzen Moment stehen, hielt inne und versuchte sich von ihren Gedanken zu befreien. Ein Kampf der verdammt schwer war und den sie in diesen Moment nicht gewann. Verärgert war sie darüber nicht, sie akzeptierte es, etwas anders blieb ihr auch nicht übrig und es hätte auch keinen Sinn dagegen anzukämpfen oder sich zu ärgern. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie es versucht hatte nur um am Ende festzustellen, dass sie versagte. Diese Zeit war vorüber.



|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Sektor F ▫ Einkaufszentrum || ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir ▫Atoras, Vorin & Miley in der Nähe
 
|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Sektor F ▫ Einkaufszentrum || ▫ Vorin & Miley ▫ in der Nähe Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras

Schritte, Schreie, Klingeln und Musik. Viele verschiedene Töne vermengten sich hier vor dem Einkaufszentrum zu einer ständig präsenten Geräuschkulisse. All diese Wesen, die ihren täglichen Dingen nachgingen ... vermutlich merkten sie den Lärm um sie herum schon gar nicht mehr. Nun ja, im Gegensatz zu ihm mussten sie auch nicht auf der Hut sein und auf jedes ihrer Worte achten. Sie liefen nicht Gefahr gefangen genommen zu werden, nur weil sie unaufmerksam waren. Er hoffte ... bzw. er ging davon aus, dass nichts passieren würde, zumindest nichts schlimmes. Dies tat er vor allem schon allein deshalb, weil er nicht wollte, dass seine Freundin irgendwelche seltsamen Rettungsaktionen startete. Dies war der Vorteil aber auch der Nachteil an einer engen Beziehung. Sollte einer von beiden erwischt werden, würde der andere aus Liebe eine Dummheit begehen. Und dabei spielte es keine Rolle wem welche Rolle zufiel.

Wie dem auch sein mochte, momentan war es noch nicht so weit. Was sich im Laufe der folgenden Ereignisse auch nicht verändern sollte. Nach kurzer Zeit trat jemand auf ihn zu und begann eine Konversation zu starten. Eine gelbhäutige Twi'lek in Kapuzenumhang, die ihn direkt mit Rang und Namen ansprach. Noch immer war der Klang seines Titels, und der Respekt der ihm in Folge dessen entgegengebracht wurde ziemlich ungewohnt. Mit einem Schlag war er auf einmal Entscheidungsträger, da Leute wie Tomm, Chesara oder Jo auf einmal nicht mehr auf Coruscant verweilten. Dabei war er grundsätzlich nicht gegen Verantwortung, nur hatte er sich früher ausgesucht welche er auf sich nahm und welche nicht. Nun erwartete man dies einfach und drückte sie ihm auf. Aber dies war mit Sicherheit auch ein Mittel um ihn zu fordern und weiterzubringen. Es war letztendlich auch irrelevant. Wichtig war, dass er der Jedi Miley zu einer Stelle folgte, an der ihnen nicht so viele Leute zuhören konnten, bzw. sollten.

Die hübsche Nichtmenschin kam schnell auf den Punkt und teilte ihm mit, welche Vorkehrungen in Chesara's Namen getroffen worden waren. Eine Liste mit den entsprechend gemieteten Wohnungen wurde ihm umgehend überreicht. Ein erleichtertes Lächeln konnte sich der junge Meister nicht verkneifen. Sie brachte ihnen wirklich den rettenden Anker, den Ausweg aus der Misere. Aus irgendeinem Grund hatte sie bereits von den Vorkommnissen beim Bordell gehört und deshalb die nötigen Schritte eingeleitet.


"Uns geht es soweit ganz gut. Lediglich eins der Mädchen hat sich die Füße verletzt und wird diese erstmal heilen müssen. Aber dafür haben wir ja dann hoffentlich Zeit. Bin ich froh das wir uns hier treffen und nun wieder eine Lösung zur Verfügung steht. Euch gilt mein Dank. Es hätte uns wohl schlimmer treffen können, doch am Ende haben wir es alle geschafft. Was Markus angeht kann ich auch nichts Genaues sagen. Ich habe auch schon versucht ihn zu erreichen, aber noch keine Antwort erhalten. Er hat sich absichtlich von uns getrennt, was in dem Moment auch richtig war, doch nun wird es umso schwieriger ihn ausfindig zu machen, sollte er keinen Zugriff mehr auf seinen Kommunikator haben. Leider kennen wir uns noch nicht gut genug als dass ich ein aussagefähiges Gefühl ausmachen kann. Hoffen wir einfach mal das Beste."

Soweit erstmal die wichtigsten Informationen und das was ausgetauscht werden musste. Vorin ließ seinen Blick nun über die Menge schweifen, es wurde Zeit das er seinem Mäuschen ein Zeichen gab das alles in Ordnung war, auch wenn sie dies vermutlich schon ahnte, da sie ihn beobachtet hatte. Er musste ein wenig suchen doch dann fand er den blonden Engel und wartete bis ihr Blick sich wieder ihm zuwandte. Ein schlichtes Lächeln ließ Sorg oder Freud eindeutig werden, und brachte die innere Befreiung nach der sich alle sehnten. Ob dies zu einer Mini-Wanderung des gesamten Jedi-Personals führen sollte, entschied am Ende die junge Ritterin, doch allem Anschein nach war diese Entscheidung bereits gefallen, der Troß setzte sich mehr oder weniger gezielt in Richtung der beiden Gesprächspartner in Bewegung.

"Im Haus des Honigs sind wir uns nie wirklich begegnet, kann das sein?" , wandte er sich wieder an die Twi'lek, die er zu seiner Schande jetzt zum ersten Mal so richtig realisierte, bzw. wahrnahm. Es geschah immer wieder, dass man einigen kaum bis keine Aufmerksamkeit schenkte, wobei dies auch schon damals in der Basis der Fall gewesen war. Viele hatten sich dort genauso lange aufgehalten wie er, und doch war er ihnen noch nie begegnet. Es gab immer neue Jedi, die es kennen zu lernen galt. In betrachtender Art und Weise wurden die visuellen Sinne auf die Reise geschickt, das gesamte Erscheinungsbild des weiblichen Aliens zu erfassen. Auch wenn sie größtenteils verhüllt war, konnte Vorin doch erkennen warum Twilek's zu einem großen Teil als erwähnenswert attraktiv bezeichnet wurden. Im Duell mit Mara würde zwar keine Frau bestehen können, doch im Allgemeinen gesehen hätte er im Fall der Fälle auch nichts gegen eine Beziehung in dieser Hinsicht. In einem normalen Leben in einer anderen Situation wäre dies vielleicht relevant geworden. Wie dem auch sei, unabhängig von spekulativen Geschmacksbetrachtungen waren seine Gedanken und Wünsche eh schon anderweitig gesetzt.

"Ich würde vorschlagen wir warten noch etwas, für den Fall dass er nicht so schnell die Möglichkeit hatte Zugang zu seinen Nachrichten zu finden. Das schulden wir ihm." Es sollte klar sein, wen er damit meinte. Vermutlich sah Miley dies ebenso, denn sie hatte einen sehr besorgten Eindruck gemacht, und sicherlich wollte sie nicht nur einigen geholfen haben, sondern wenn möglich allen. Abgesehen davon waren Markus' Padawane bei ihnen, da konnte er ihn nicht einfach abschreiben, genauer gesagt wollte er es auch nicht. Wieder einmal war es ein Balanceakt zwischen Eile, Unauffälligkeit und dem Anspruch alle gesund und munter wieder zu sehen. Mittlerweile waren die anderen bei ihnen angekommen und zusammen zogen sie sich noch ein wenig vom Eingang zurück, damit sie nicht so sehr auffielen. Er wandte sich an die hübscheste Blondine des Haufens (Mara ;)).

"Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht." , fasste er zusammen und zwinkerte ihr zu. Er nickte in Richtung der Twi'lek: "Das ist Miley. Miley das sind Mara, Shana, Draugir, Atoras, Sinoue und ..." , er ließ den Padawan (Arkon) die Namensnennung selbst beenden, so konnte er nun auch endlich seinen Namen erfahren. Er achtete peinlich genau darauf, dass niemand sonst in der Nähe war und sie auch sonst sehr leise sprachen. Noch waren sie nicht in Sicherheit und Vorsicht war weiterhin geboten. Abschließend sorgte er dafür jeden in Kenntnis der nächsten Schritte zu setzen, bzw. des einen Schrittes, der warten hieß.

"In der Hoffnung, dass Markus doch noch die Nachricht erhalten hat, warten wir noch etwas."

|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Sektor F ▫ Seitenstraße vom Einkaufszentrum || ▫ Vorin ▫ Miley ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras
 
|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Sektor F ▫ Einkaufszentrum || ▫ Vorin & Miley ▫ in der Nähe Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras

Die Blicke des jungen Pärchens trafen sich kurz und Mara wusste sofort, dass nicht nur alles in Ordnung war, sondern sie sich ihrem Freund und der Twi’lek nähern konnten. Die junge Ritterin gab ihrer kleinen Gruppe ein Zeichen woraufhin sie sich langsam in Bewegung setzten, so unauffällig wie es ihnen möglich war. Mara fühlte sich noch immer unwohl und irgendwie wurde das Gefühl noch intensiver. Sie fragte sich was dies zu bedeuten hatte und ob sie eventuell Gefahr lief hier und jetzt von einer Vision übermannt zu werden. Abwegig wäre es nicht unbedingt, da sie ihre Fähigkeiten noch immer nicht gänzlich kontrollieren konnte. Zwar hatte sie sich zur Aufgabe gemacht dies zu tun, doch die bisherigen Umstände hatten es noch nicht zugelassen. Die Blondine biss die Zähne zusammen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen als bei dem Jedi Meister ankam, welcher erklärte, dass er sich in seinem Gefühl nicht getäuscht hatte. Mara nickte ihm kurz zu, wobei in ihren Augen ein merkwürdiger Glanz lag. Ein kurzes Lächeln traf Miley. Vorin stellte den Rest von ihnen vor, wobei der Männliche Padawan, der eher ein wenig unhöflich zu ihr gewesen war sich selbst vorstellte. Damit wusste sie also auch seinen Namen, was allerdings in diesem Augenblick nicht wirklich wichtig für sie war. Vorin erklärte, dass sie noch etwas warten würden um Markus eine Chance zu geben. Sie teilte seine Meinung zum einen, zum anderen allerdings wurde ihr bei diesem Gedanken schlecht. Zwar war diese Seitenstraße des Einkaufszentrums gut belebt und dennoch konnte sie nicht verhindern dass ihr mit einem mal kalt wurde. Maras Körper versteifte sich schlagartig, sie hielt die Luft an und schloss die Augen als im nächsten Moment eine Flut von Bildern sie ergriffen und in die Knie zwangen, wobei dies nur Sprichwörtlich gemeint war. Mara schaffte es auf den Beinen zu bleiben, allerdings ballten sich ihre Hände zu Fäusten.

Der Schleicher, die Nebel, welche noch immer verhüllten was in dieser Vision vor sich ging ließen Mara die Luft anhalten. Wieder hörte sie Schreie, Entsetzen, Panik, Angst und Qualen, welche sich vermischten und zu einem großen Ganzen wurden. Es war als ob der Tod um sich griff, seine Hände gierig nach allem Lebenden ausstreckte und jeden, den er erreichte aussaugte. Eisige Kälte übermannte die Ritterin, ließ eine Gänsehaut entstehen, welche ihren Anfang im Nacken fand, über ihren Rücken jagte bis hinab zu ihren Füßen. Sie konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Die Heftigkeit ihrer Vision bestätigte ihr jedenfalls, dass was auch immer kommen sollte näher rückte. Die Bilder blieben in einem Schatten verborgen undeutlich und dennoch konnte sie eines erkennen, tote, welche am Boden lagen. Was all dies bedeutete wusste sie noch immer nicht zu sagen, denn ihre Visionen wollten nicht preisgeben, was sich hinter dem Nebel verborgen hielt.

Im nächsten Moment verschwanden die Bilder und sie kehrte in die Wirklichkeit zurück, wobei Vorin sie leicht fragend und ebenso besorgt ansah. Mara schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht hier und jetzt darüber sprechen und schon gar nicht vor den Padawanen, welche sie nicht beunruhigen wollte. Statt dessen ging ihr etwas durch den Kopf, was Vorrang hatte. Markus hatte sich bisher nicht gemeldet und Mara war nicht erpicht darauf hier auf ihn warten zu müssen. Wer konnte schon sagen, ob er nicht doch von den Imperialen geschnappt worden war. Gut möglich, dass er vielleicht auch entkommen konnte und irgendwo verletzt am Boden lag. Ihre zuvor noch geballte Hand öffnete sich und sie legte ihre Finger auf die ihres Freundes, wobei eine eisige Kälte von ihren Fingern in seine überging.


„Ich mache mir Sorgen, wir sollten hier nicht länger verweilen als nötig. Irgendetwas wird geschehen. Wenn keiner von euch beiden ihn bisher mit seiner Nachricht erreicht hat, ist es möglich, dass er in Schwierigkeiten ist. Ich kenne ihn nicht so gut um ihn sofort mit der Macht ausfindig machen zu können.“

Mara machte eine kurze Pause und dachte über diese Problematik nach, dann fiel ihr Blick auf Shana, welche seine Schülerin war. Es konnte gut möglich sein, dass die hübsche Blondine ihren Meister finden konnte, allerdings würde dies zu lange dauern. Es würde schneller gehen müssen. Wären Mara und Markus ein Paar gewesen hätte es keine Probleme gegeben, denn als solches wäre ein tiefes Band vorhanden gewesen. Mara biss erneut die Zähne zusammen, dann kam ihr ein Gedanke. Durch ihre Fähigkeiten würde es unter Umständen möglich sein durch eine Verbindung mit Shana, dessen Meister ausfindig zu machen. Es war eine Chance, eine die sie vielleicht nicht ungenutzt lassen sollten, immerhin ging es hier um ein Leben.

„Ich könnte versuchen durch Shana, eine Verbindung mit Markus herzustellen. Sie ist seine Schülerin, sie kennen sich sehr viel besser und sie müssten eine gewisse Verbindung schon haben. Ich kann nicht garantieren, dass es funktioniert, dennoch stellt es eine Möglichkeit dar. Ich weiß, dass ich es schaffen könnte.“

Sie sah Vorin an und dann Miley, welche sie wohl ebenfalls nicht aus den Augen gelassen hatte.


„Wir sollten es wenigstens versuchen. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken hier zu verweilen. Unsere Verfolger mögen uns verloren haben, aber dies bedeutet keinesfalls, dass sie nicht weiter nach uns suchen. Und noch etwas…!“


Wieder brach sie ab als ihr etwas in den Sinn kam. Wie hatten die imperialen sie so schnell finden können? Das Honey House war ein Bordell, unbedeutend und der letzte Ort an dem man Jedi vermuten würde. Es gab nur eine relativ plausible Erklärung dafür, dass das Imperium ihr Versteck hatte finden können. Der Imperiale Geheimdienst musste seien Finger mit im Spiel gehabt haben und wenn dies zutraf, dann wären sie auf ganz Coruscant nicht sicher. Gut möglich, dass es einen Spion gab, den sie bisher nicht bemerkt hatten. Dieser ganze Gedankengang gefiel Mara nicht, aber sie wusste zum Teil recht gut darüber Bescheid, wie das Imperium arbeitet. Immerhin hatte sie einmal zum Sith Orden gehört. Die Straßen Bastions waren nicht anders. Informanten, Spitzel und sonstiges Gesindel arbeitet im Untergrund an der Beschaffung von Informationen. Es lief überall gleich ab. Mara merkte, dass sie fragend angesehen wurde, schüttelte leicht den Kopf und entschuldigte sich kurz.


„Was ich jetzt äußere mag vielleicht verrückt klingen, ein wenig unglaubwürdig oder sonst wie, aber ich denke, dass die Imperialen durch ihren Geheimdienst herausgefunden haben, dass wir uns im Honey House aufgehalten haben. Gut möglich, dass es dort einen Spion oder sonst etwas gab. Wenn dem so ist, dann müssen wir damit rechnen, dass ganz Coruscant nicht mehr sicher für uns ist und noch etwas, Shanas auftritt in den Medien stempelt uns. Man weiß wer wir sind und wie wir aussehen. Mir ist nicht wohl bei den Gedanken an einem Ort länger zu verweilen.“

Sie hatte ihr Bedenken ausgesprochen, zwar nahm dies keine Last von ihr, aber sie hatte es aussprechen müssen um nicht noch irre zu werden. Die Zeit drängte, die Abläufe gingen zu langsam voran und Mara hatte das Gefühl, dass mit jeder Minute die verstrich, es ihr immer enger um die Brust wurde. Sie wusste, dass sie keine völlig Entscheidung treffen konnte, denn es lag an Vorin zu handeln. Als Rang höchster hatte er die Führung. Mara wünschte sich nur, dass er alles bedachte und sie bald eine Entscheidung trafen zum Wohle aller. Maras Schülerin Sinouè war noch immer ruhig, sehr ruhig, denn sie hatte bisher kein einziges Wort gesprochen. Ein leicht besorgter Blick traf die dunkelhaarige Padawan von Seiten ihrer Meisterin. Sie konnte es nicht verhindern. Ebenso galt ihre Sorge aber auch Shana und dem Rest der kleinen Gruppe. Sie alle waren eine einzige Zielscheibe für jeden, der vielleicht Verdacht schöpfte und mit den Imperialen zusammenarbeitet.


|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Sektor F ▫ Seitenstraße vom Einkaufszentrum || ▫ Vorin ▫ Miley ▫ Arkon ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Shana ▫ Draugir & Atoras
 
[Coruscant - mittlere Ebenen - Sektor F- Einkaufszentrum] Vorin, Miley, Arkon, Mara, Sinoué, Shana, Draugir und Atoras

Mittlerweile war auch Arkon bei dem kleinen Grüppchen angekommen und hörte den Worten zu, welche die gleichaltrige Jedi-Ritterin von sich gab. Zumindest schätzte er sie auf das gleiche Alter, dennoch behandelte sie ihn anscheinend wie ein kleines Kind, doch waren seine Fähigkeiten nicht mehr die eines normalen Padawans, aber anscheinend hatten hier manche Jedi nur eine oberflächliche Beobachtungsgabe.

Und irgendwas ging auch von der Jedi aus. Irgendein Schatten der Macht, das Gefühl von Tod, Leid und Trauer. Genauso wie etwas Dunkelheit. Es war wie ein grauer Schmutzfleck auf einer sonst weißen Weste, nur sichtbar wenn man genau hinsah und das war etwas worauf Arkon stolz sein konnte. So still wie er war und nicht mit jedem Satz einen seelischen Striptease hinlegte, so beobachtete er die Anderen. Er stimmte Maras Worten zu. Sie durften hier nicht länger verweilen. Sie mussten verschwinden. Sofort und am Besten nur in kleinen Grüppchen. Aber dann hatte die Ritterin eine verrückte Idee. Markus durch die Macht ausfindig zu machen und am besten sollte Shana noch als Mittlerin herhalten. Das war eine suuuuuper Idee. Arkon schüttelte den Kopf. Das war die dümmste Idee, die er je gehört hatte. Es war einfach riskant. Arkon hatte die Treue gegenüber den Jedi geschworen. Respekt vor höher gestellten. Doch galt seine Loyalität in erster Linie seinem Meister und seiner Mitpadawan und das was Mara da vorschlug brachte beide in Gefahr. Shana wie Markus. Doch bevor Arkon Einwände vorbringen konnte kam die nächste Idee. Was für eine logische Schlussfolgerung. Gut kombiniert Ms. Watson. Natürlich war der I-GD ihnen auf die Schliche gekommen. Es war wohl kaum der coruscantische Karnevalsverein gewesen, der dieses Jahr als Motto imperiale Armee und Sturmtruppen hatte. Typisch Blond. Das konnte Arkon sich gedanklich nicht verkneifen. Nur zu seinem Glück behielt er seine Gedanken für sich, hatte ein mentales Schild um sich errichtet - zum einen vor Trauer und zum anderen weil er dieser neunmalklugen Rittern nicht traute. Er würde es merken sollte jemand seine Gedanken lesen wollen, so musste dieser doch mit aktiver Gewalt die geistige Blockade durchbrechen und das würde kein Jedi wagen. Zumindest kein echter. Vor allem konnte sich Arkon auch denken, dass das Imperium aufgrund der Nachricht von Markus nach Lianna auf's Honey House aufmerksam geworden ist. Es war also die Verfehlung der Jedi gewesen und nicht die Allmacht des I-GD.

„Bei allem Respekt,“ begann Arkon freundlich und leise, mit dem typischen entspannenden Akzent eines Alderaaners, zu sprechen. „Wir sollten Markus nicht über die Macht suchen. Vor allem nicht Shana als Mittlerin dazwischen. Ich habe genug Geschichten gehört, bei denen die Person, die als Mittler fungierte gestorben ist. Es ist wie bei einem Stromkreis, belastet man ihn zu stark schmort er durch. Vor allem wurde Markus doch von einer Sith verfolgt! Was wenn wir ihn in der Macht finden und er dadurch abgelenkt wird und das ihm das Leben kostet oder wenn es Shana und Markus das Leben kostet. Egal was aber passiert, dieser massive Einsatz der Macht wird alle Sith auf diesem Planeten zu uns locken. Ich kann nicht zulassen, dass das Leben meines Meisters und meiner Mitpadawan so gefährdet wird. Wir sollten uns lieber in Geduld üben und darauf vertrauen, dass Markus so uns zu findet. Aber ich stimme dir zu Mara, wir sollten schnell von hier verschwinden, vor allem wenn Shana medial bekannt ist. Wir sollten heim, uns beruhigen und nachdenken. Überstürzte Entscheidungen sind meist falsche Entscheidungen.“

Schloss Arkon mit freundlicher, alderaanischer Miene und Redekunst. Er wollte hier keinerlei Autorität untergraben, es gab Wichtigeres als persönlichen Stolz und persönliche Autorität. Sie waren Jedi! Das heißt sie mussten die Verantwortung für eine ganze Galaxis tragen. Eine falsche Entscheidung konnte als Konsequenz den Tod vieler nach sich ziehen. Übereilte Entscheidungen waren da fehl am Platze. Jetzt in diesem Augenblick wünschte sich Arkon seinen alten Meister Jor Moch zu sich. Er war ihm so viel ähnlicher gewesen. Viel gelassener und entspannter, als dieses Modepüppchen da vorne...

[Coruscant - mittlere Ebenen - Sektor F- Einkaufszentrum] Vorin, Miley, Arkon, Mara, Sinoué, Shana, Draugir und Atoras
 
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[Coruscant, Untere Ebenen, Gasse unweit des Honey House]- Noa, Cris

Immerhin wich Noas Einschätzung der Eignung des Honey House als temporäres Versteck nicht vollkommen von seiner eigenen ab – schließlich war sie es, die ungeachtet seiner Dienstzeit auf Coruscant ein intensiveres, geradezu intimes Verhältnis zu diesem Planeten vorweisen konnte, insbesondere – wie es den Anschein hatte – zu den Unteren Ebenen. Ihre Erwähnung des Besalisken, der nahezu immer den Hintereingang des Bordells bewacht hatte und somit ein ums andere Mal mit Cris in Kontakt geraten war, quittierte der ehemalige Sturmtruppler vorerst nur mit einem Nicken, während er versuchte, sich in der als Parkplatz auserkorenen Gasse zu orientieren.

„Das Imperium wird den Hintereingang wohl kaum unbeachtet gelassen haben, aber dort ist man nicht ganz so exponiert wie an der Vordertür… ein dritter Weg hinein will mir nicht einfallen.“


Plötzlich musste er schmunzeln.


„Zumindest nicht mit meinen bescheidenen akrobatischen Fähigkeiten.“


Hoffentlich erwartete sie nicht von ihm, dass er ganz in Holodramamanier mit einem Seil das Gebäude erklomm und durch einen der Lüftungsschächte stieg – dazu war er ganz einfach zu ungeschickt und sein Körper zu ungelenk. Aber nein – Noa erlebte den Kampf gegen das Imperium am eigenen Leib, nicht aufgearbeitet in irgendwelchen sensationslüsternen Filmen – sie wusste, was realistisch war und was nicht.

Unterdessen war ihm der Weg wieder eingefallen. Eine zweite Gasse, die kurz hinter dem geparkten Gleitern zwischen zwei Häuserwänden begann, führte direkt auf den kleinen „Hinterhof“ des Honey House, einen überschaubaren Freiraum also, von dem aus man den Hintereingang des Etablissements erreichte. Die Gasse selbst würde ausreichend Deckung bieten – alleine die letzten Meter zur Tür würden sich bei imperialer Präsenz als schwierig erweisen. Wie man sich Zutritt zum Gebäude verschaffte, mussten sie dann eruieren – es war nicht vollkommen auszuschließen, dass die imperialen Ermittlungsbehörden den „Tatort“ vollständig versiegelt hatten.

Mit einer knappen Geste bedeutete er Noa, ihm zu folgen – es war mit Sicherheit kein Fehler, jede überflüssige verbale Kommunikation schon jetzt zu unterbinden – und folgte der engen Gasse zwischen den mit allerlei Unrat gesäumten Häuserwänden. Ein leicht öliger Nieselregen hatte mittlerweile eingesetzt – typisch für Coruscant und hier, in den Unteren Ebenen, besonders unangenehm. Man wollte sich gar nicht erst fragen, welchen Weg das Regenwasser wohl von den Kilometer weit entfernten Wolken hinter sich gelegt hatte – oder ob das, was jetzt durch Cris“ Haare und an seinen Wangen herunter lief, überhaupt Regenwasser war.

Ein Schatten – oder die Ahnung einer Bewegung – ließ Cris abrupt stehen bleiben und Noa reflexartig gegen die Wand drücken, ein paar Sekunden bevor ihm klar wurde, dass eine solche Aktion zwar unter Mitgliedern eines Kommandoteams Gang und Gebe war – von ihr aber dennoch missverstanden werden könnte, obwohl er sie eher sanft geschoben und nicht grob gedrückt hatte.


„’Tschuldigung…“, murmelte er, merkte dann, dass seine rechte Hand immer noch knapp unterhalb ihres Schlüsselbeins leichten Druck auf sie ausübte und ließ sie dann mit einem Räuspern sinken. Dankenswerterweise erlöste ihn eine aus der Richtung des Honey House erschallende Stimme von etwaigen Nachwirkungen dieses kleinen Fauxpas.

„Gamma Vier an Zentrale, keine Meldungen. Alles ruhig.“

Einen kurzen Moment erstrahlte ein Lichtkegel und huschte kurz durch die Gasse, zumindest Cris für einen kurzen Moment berührend, ohne dabei jedoch innezuhalten.

„Verstanden, Zentrale. Gamma Vier, Ende.“

Cris wartete einige Herzschläge, bevor er es wagte, sich weiter durch die Gasse vorzuarbeiten. Seinen leichter Anfangsverdacht bestätigte sich – im kleinen Hinterhof des Honey House stand, glücklicherweise mittlerweile mit dem Rücken zur Gasse, ein CSF-Beamter in voller Montur, was in seinem Fall eine leichte Körperpanzerung bedeutete – nicht zu vergleichen mit den Rüstungen imperialer Sturmtruppen, aber vor dem Hintergrund, dass Blasterfeuer in diesem Moment alle Formen unerwünschter Aufmerksamkeit erregen würde, ein nicht zu unterschützendes Hindernis.
Für den Moment hielt der „Polizist“ – aller Wahrscheinlichkeit nach ein männlicher Mensch – seine Primärwaffe, ein Schnellfeuergewehr mit aufmontiertem Scheinwerfer, locker in seiner Rechten und schien mit keinem Angriff zu rechnen. Er schien der einzige Imperiale in Sichtweite zu sein, obwohl Cris dies nicht mit absoluter Sicherheit sagen konnte. Das Restrisiko zumindest war klein genug.

Es überraschte ihn selbst, mit welcher Lautlosigkeit es ihm gelang, sich in Bewegung zu setzen – es konnte nicht wirklich die Gewissheit sein, dass Noa jeden seiner Schritte mit einer gewissen Skepsis beobachtete? Dem CSF-Beamten jedenfalls wurde diese Tatsache zum Verhängnis – als sich Cris’ Arme schraubstockartig hinterrücks um den Mann, insbesondere seinen Hals legten, versagten dessen Reflexe und seine Waffe fiel aus den sich verkrampfenden Händen zu Boden. Verzweifelt begann der Imperiale, um sich zu schlagen – und mehr als einmal schmerzhafte Treffer zu landen – doch schließlich verließ die Lebenskraft den mittlerweile in Panik zuckenden Körper, den Cris erst langsam aus seinem Griff entließ, als auch das letzte Röcheln vollends erstorben war. Cris schluckte hart, als sein Blick auf das im Zwielicht zu erkennende, durch die Agonie des Todes gekennzeichnete Gesicht des Mannes fiel. Es war eine Sache, einen Feind aus anonymer oder auch näherer Distanz zu erschießen – doch jede Sekunde seines brutalen Sterbens mitzuerleben hinterließ immer eine Spur.

Diese Gedanken hinderten Cris nicht daran, den leblosen Körper zurück in die dunkle Gasse zu schleifen, dann neben ihm niederzuknien, ihn methodisch zu durchsuchen und schließlich mit ein paar Handgriffen das in den Helm integrierte Comlink auszubauen und sich selbst ins Ohr zu stecken. Er wollte vorgewarnt sein, wenn die CSF-Zentrale diesen speziellen Posten vermisste und damit begann, Verstärkung zu entsenden.

„Wir haben nicht viel Zeit“, sagte er schließlich gedämpft in Noas Richtung, während er bereits weiter zur Hintertür des Bordells schritt. Kurz musste er an den Besalisken denken, den Noa erwähnt hatte – sollte das Imperium von beiden Seiten auf das Honey House zugegriffen haben, war er vermutlich einer der ersten gewesen, die im Energiehagel der imperialen Sturmtruppen hatte sterben müssen.

An der Tür angelangt erlebte Cris eine herbe Enttäuschung – die Spuren einer gewaltsamen Öffnung waren ihr anzusehen, doch eine nachträglich angebrachte Versiegelung, die vermutlich bei Beschädigung ein Alarmsignal an das CSF oder die nächste imperiale Garnison aussandte, wirkte erheblich neuer und besser in Schuss. Einen solchen komplexen Mechanismus auszutricksen überstieg Cris’ Fähigkeiten.


„Eine Sackgasse“, informierte er Noa, die mittlerweile wieder bei ihm stand.

„Ich habe mich ohnehin gefragt, was wir drinnen hätten finden können…“


„Das fragen wir uns auch.“

Die plötzlich hinter ihnen ertönende Stimme ließ Cris fast zusammenzucken.

„Keine Bewegung.“

[Coruscant, Untere Ebenen, Hintereingang des Honey House]- Noa, Cris, zwei Unbekannte
 
[Coruscant, Untere Ebenen, leerstehendes Gebäude]- Agent Janson Stars, Agent Canze’valarr

Zufrieden sah Janson Stars sich in dem Raum – falls dieser ob seines vollständig entkernten Zustandes noch die Bezeichnung Raum verdiente – um. Nur die Graffitis an den Wänden erinnerten noch daran, dass hier bis vor kurzem eine der lokalen Gangs ihre Zelte aufgeschlagen hatte, bevor sie weitergezogen waren oder den Zorn des Imperiums zu spüren bekommen hatten. Von nur wenigen Plätzen im Umkreis heraus jedenfalls konnte man das Honey House so vollständig überblicken wie aus den Fenstern dieses ehemaligen Büros, deren Scheiben vermutlich bereits vor geraumer Zeit zerstört worden waren. Nun, es war kein Luxus, den er und der zweite Agent, mit dem er auf Major Tacemas Befehl hin in Richtung Honey House aufgebrochen war, hier suchten.


„Sieht alles ruhig aus.“

Canze Valarr – der zweite Agent, dessen zwei Lekku ihn einwandfrei als Twi’lek identifizierten – lag bäuchlings an einem der ehemalig bis zum Fußboden reichenden Fenstern und beobachtete das Gebäude, in dem Bordell untergebracht war, durch ein Makrofernglas.

„CSF an beiden Eingängen… sonst nichts. Scheint so, als wäre das Imperium der Meinung, genug getan zu haben.“

„Haben Sie das nicht?“, fragte Stars missmutig.

„Dutzende Tote, etliche Verhaftungen, ein paar schöne Propagandavideos und die Jedi auf der Flucht… ich würde das einen Erfolg nennen.“


„Schon, aber… uuh, wen haben wir denn da?“

„Was?“


Anstatt zu antworten, presste Valarr sich das Fernglas fester an die Augen.

„Wie’s aussieht jemand, der nicht gut auf das Imperium zu sprechen ist. CSF am Hintereingang spielt nicht mehr mit.“

Es bedurfte eines nachdrücklichen Rüttelns an seiner Schulter, ehe Valarr das Fernglas an Stars weiterreichte und dieser sich einen Überblick verschaffen konnte – gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Mann den reglosen CSF-Beamten in den Schutz einer benachbarten Gasse zerrte.

„Wie ein Angestellter sieht dieser Mann nicht aus“, spekulierte Valarr indessen.

„Auch wenn ich für sie glatt mal in Erwägung gezogen hätte, da unten vorbeizuschauen…“

Etwas verspätet bemerkte Stars, dass Valarr sich auf die zweite Gestalt (Noa) bezog, die er nun im Halbschatten der kaum beleuchteten Gasse erkennen konnte und verdrehte entnervt die Augen. Valarr hielt sich für unwiderstehlich und schien vollkommen unberührt von der Tatsache, dass nicht alle humanoiden Frauen die zwei armlangen Tentakel an seinem Kopf sonderlich ansprechend fanden.


„Irgendeine Gang? Söldner?“


Nachdenklich ließ Stars das Makrofernglas sinken. Das Auftauchen dieser zwei Personen konnte vieles bedeuten – definitive Antworten zu finden bedeutete indes, die Befehle des Majors ein wenig zu strapazieren.

„Wir gehen runter.“


„Das wird Tacema gefallen.“

Valarr klang nicht wirklich, als bedauerte er diese Aussicht – tatsächlich nahm der Twi’lek es selbst für die Verhältnisse eines Codepleißers, Kommunikationsexperten und Überwachungstechnikers – seine Talente waren breit gefächert – nicht sonderlich genau mit Fragen der Disziplin und buchstabengetreuer Ausführung von Befehlen. Außerdem vermutete Stars stark, dass er zumindest eine der beiden Personen dort unten am Hintereingang des Honey House näher kennen lernen wollte.

Nachdem Valarr den schwarzen Rucksack mit seinem Equipment übergestreift hatte – wie er derartige Aktionen mit seinen Lekku koordinierte wollte Stars nicht in den Kopf – verließen die beiden ihren Beobachtungsposten durch ein heruntergekommenes Treppenhaus, das dieses Stockwerk zumindest mit einer Gasse unweit ihres Zielorts verband. Als sie den „Hinterhof“ erreichten, hatte Stars seine treue MerrSonn 434 bereits schussbereit – der ausgeschaltete CSF-Soldat war verschwunden und die beiden Menschen sahen sich nun augenscheinlich mit der Aufgabe konfrontiert, die elektronische Versiegelung zu umgehen, die das Imperium am Hintereingang des Honey House hinterlassen hatte. Da keiner von ihnen den Anschein machte, Valarrs Ausrüstung mit sich zu führen, durfte dies eine unlösbare Aufgabe darstellen.

„… ich habe mich ohnehin gefragt, was wir drinnen hätten finden können“, waren die Worte, die Stars noch aus dem Mund des Mannes hatte vernehmen können. Der Geheimdienstagent gestattete sich ein spöttisches Lächeln.

„Das fragen wir uns auch“, machte er sich und den einen halben Schritt hinter ihm stehenden Valarr bemerkbar. Seine Waffe war auf den Mann gerichtet, der ihm nachdem er kurzen Prozess mit dem imperialen Gesetzeshüter gemacht hatte als das gefährlichere Ziel erschien.

„Keine Bewegung.“


[Coruscant, Untere Ebenen, Hintereingang des Honey House]- Noa, Cris, Agent Janson Stars, Agent Canze’valarr
 
Ψ Coruscant :: Imperial City ::Mittlere Ebenen :: Quadrant H-46 :: kleine Plaza :: Darth Draconis, Chiffith, Stormkommando Einheit von Major Vreid, Zug Coruscant Guards und Lady Kezia Ψ

Die Begegnung hatte sich in einem brisanten Kampf entladen. Kezia wollte ihn tot sehen, daran ließ sie keinen Zweifel. Gerade hatte sich die Inquisitorin mit mehreren Schlägen Luft verschafft, doch zu ihrer Überraschung hetzte ihr der Sith Lord nicht hinterher, dieser blieb stehen, sammelte sich kurz, um danach einen Sprung nach vorne zu machen, und zeitgleich das Schwert mit der Klinge nach vorne gegen Kezia zu rammen. Ihrer Parade zum Trotz versuchte er weiterhin ihre Verteidigung zu durchbrechen indem er immer das Schwert mit einer Hand, den Emitter nach hinten haltend seinen Gegner aufzuschlitzen versuchte und mit Machtstößen vorstieß. Danach vollführte er drei kurze Sprünge im Dreieck nur um sich wieder zu wenden und in die Mitte des Dreiecks zu stechen, Er versuche Kezia zu umrunden, ihr das Lichtschwert in den Rücken zu rammen was nicht klappte. Die nächste Reihe von Attacken rasselte erneut auf die Inquisitorin in Form von drei Drehungen um die eigene Achse, einer Drehung und danach einen Schlag von oben herab, eine erneute Drehung mit einem Schlag von der linken Seite, eine Drehung mit einem Schlag von der rechten Seite, und eine Drehung mit einem Schlag senkrecht von unten nach oben die Klinge auf seine Gegnerin gerichtet. Bei jeder Drehung hatte er sein Schwert einhändig geführt, und es dann von der Position, immer wieder von hinten und vorne zeigender Klinge gewechselt, sodass es für den Gegner unberechenbar wurde, wie er seinen Angriff das nächste Mal führen würde.

Er hob erneut sein Lichtschwert mit der Lichtschwertspitze nach hinten über seine Kopf und lies die Klinge herunter sausen, und hob die Klinge ebenso schnell wieder hoch. Er führte nun mehrere schnelle seitwärtliche Hiebe durch, und machte eine 360° Drehung bei der er die Klinge seitlich hielt. Draconis steigerte sich immer mehr in den Kampf. Er führte die Klinge wie zum Streich geführt von rechts nach links. Er vollführte öfters dieselbe Reihenfolge, horizontale Seitenschläge und Paraden mit vertikal gehaltener Klinge. Seine Schläge wurden immer härter, immer präziser, auch wenn er gegen die Luft schlug. Sein Kampfstil wurde immer aggressiver, und sein Geist vertiefte sich immer weiter in die Macht. Kezias Bewegungen wurden immer defensiver. Bis sein Sklave kam. Die Inquisitorin schaffte es dem Wurm schwere Verletzungen zuzufügen, zumindest soweit der verschwitzte Sith Lord das an dem Körperbau eines Lamproiden abschätzen konnte. Gerade als sie ihn losgelassen hatte, fiel der Inquisitorin der Blick des Sith Lords auf, sodass sie den Sklaven erneut packte.


„Vielleicht sollte ich einfach deine kleine Made zuerst zerquetschen und mir dann dich vornehmen. Ich finde, dass ist eine gute Idee.“


Während sie den Lamproiden an dem Stück festhielt, was sie für die Kehle des Tieres hielt und dabei bedacht war bloß nicht in die Nähe der Fänge des Wurmes zu gelangen, drückte sie zu. Ihr Druckwar stärker als der einer normalen Theelin, die Macht trieb ihre Muskeln zu noch mehr Leistung an, die sich in ihrem Würgegriff widerspiegelte. Der Lamproide gab einige Geräusche vor sich, Draconis meinte erkennen zu können, wie der Lamproide versuchte sich zu wehren. Wieso es ihm nicht egal war, wusste er nicht. Er würde im nachhinein noch genügend Zeit haben um darüber zu sinnieren. Beinahe tatenlos musste er zusehen wie seine rechte Hand sich erhob und eine Kaskade blauer Machtblitze der Inquisitorin entgegen warf. Diese hatte den für einen Sith untypischen Schritt nicht kommen sehen und erkannte ihn damit indirekt als Seinesgleichen an. Beide wurden von den Entladungen durchgeschüttelt während der Sith Lord auf Kezia zuging die seinen Sklaven noch immer fest umklammerte. Gerade als er jedoch zum tödlichen Schlag ausholen wollte, schossen aus der Hand der Inquisitorin ebenfalls blaue Kaskaden, während sie den Sklaven losließ und in der anderen Hand die Macht in ihrem Handteller sammelte. Draconis hatte gerade noch genügend Zeit um selber mit einem eigenen Machtstoß zu antworten, sodass beide von den Füßen gerissen und gegen die entgegengesetzten Häuserwände geschleudert wurden.

Kezia hatte sich bereits erholt und ging auf den Sith Lord zu. Zaghaft versuchte Draconis die Augen zu öffnen, doch gelang es ihm nicht. Beim zweiten Versuch drehte sich alles, sein Blick war verschwommen. Er musste aufstehen, musste sich mindestens aufrappeln. Er lehnte sich gegen die Wand und schaffte es halbwegs sich wieder aufzulehnen. Er musste durch die Macht an Kraft gewinnen. Erneut suchte er seine Verbindung zur Macht auf nachdem sie ihm durch den Aufprall abhanden gekommen war.


„Nun Made, erkennst du an das ich dir überlegen bin?“

„Lieber würde ich ein Rancor küssen, Kezia!“ stieß Draconis hervor, zündete blitzschnell sein Lichtschwert und ging zum Angriff über. Er schlug mit harten gezielten Schlägen auf KEzia ein, die ebenfalls ihr Lichtschwert gezündet hatte. Ihre Angriffe kamen mit Elan und zeugten vom tiefen Hass den sie jetzt auf den Kontrahenten hatte. Der Sith Lord hingegen steigerte sich in seine Wut hinein. Er visualisierte vor seinem inneren Auge, was Kezia ihm angetan hatte. „Diese Nichtmenschensсhlampe hat versucht mich umzubringen, hinterrücks, versteckt und gebückt, die einzige Art wie sie in ihren Rang kommen konnte.“ Er erhob das mit beiden Händen umklammerte Lichtschwert und stieß es immer wieder in weit ausholenden, vertikalen und horizontalen Schlägen aus. „Sie ist es, die mir im Weg steht, dieses Miststück von einer Theelin der man das Lichtschwert durch jede ihrer verdammten Körperöffnungen stecken sollte!“ Er begann nur noch rot zu sehen, entwickelte einen Tunnelblick, der nur noch darauf ausgerichtet war Kezia zu vernichten. Er wollte sie in ihre Einzelteile zerreißen. „Bückstück des gesamten Ordens, ich werde dich vernichten!“ Er stürzte sich mit einer solchen Wucht auf die Theelin, dass diese zurücktaumelte. Als hätte seine eigene Sicherheit keine Bedeutung mehr, verloren in glühender Wut über die bloße Existenz Kezias.

Kezia war von der ersten Attacke zurückgewichen, überrascht von der Stärke, und stand nun mit dem Rücken zur Wand, zu der sie der Sith Lord in seinem Eifer gedrängt hatte. Dort bemühte sie sich, sich Draconis vom Leib zu halten und sich genügend Raum zu erkämpfen um ihren Kampfstil vollends zur Geltung zu bringen. Sie feuerte dem Sith Lord Kaskaden blauer Machtblitze entgegen die sich in der Klinge des Angreifers verfingen und dort absorbiert wurden während er seinerseits Machtblitze aus seinen Fingerkuppen entspringen ließ. Sie lieferten sich ein Patt der Macht und versuchten den anderen zu dominieren.
Die Blitze verfingen sich, bildeten ein großes Gewirr aus kleineren, blauen Verästlungen und entluden sich an ihrer Umgebung. So schnell wie sich die beiden Kontrahenten verkeilt hatten, so schnell lösten sich die surrenden, blutroten Klingen. Lichtschwerter prallten aufeinander, und das Klirren und Kratzen hallte in der riesigen Häuserschlucht laut wider. Kezia war wieder in der Offensive und schlug zurück, benutzte sowohl die Macht in Form von Machtstößen um den Sith das Gleichgewicht zu rauben als auch ihre Klinge um Draconis die Beine weg -oder gar abzuschlagen. Als dieser dem Schlag auswich, sammelte die Inquisitorin die Macht in ihrer Hand und stieß den Sith Lord mit einem Machtstoß weg.

Dem Sith riss es die Beine weg, doch konnte er im Flug einen Salto schlagen und kam wohlbehalten auf dem Boden wieder an nur um von einer Kaskade Machtblitzen getroffen zu werden. Draconis schrie auf, er versuchte den Schmerz zu kanalisieren während die Inquisitorin auf ihn zu kam. Kezia schlug mit einer solchen Entschlossenheit auf ihn ein, dass er ins Wanken geriet, und nur durch einen Aufwärtsschlag und indem er sich schnell zur Seite rollte, und wieder aufsprang, konnte Draconis einem tödlichen Schlag Kezias entkommen. Die Lichtschwerter schossen nach allen Seiten um einen tödlichen Stoß oder Hieb zu erzielen, das Krachen und Klirren von Plasmaklingen die an den Durabetonwänden abprallten, erhob sich in der Häuserschlucht zu einem ohrenbetäubenden Lärm. Draconis machte einen Salto über die Inquisitorin hinweg, warf ihr sein Lichtschwert entgegen und holte sich das Schwert mittels der Macht zurück, doch Kezia war bereits zur Stelle und parierte auch diese Attacke. Draconis musste schnell agieren, sodass er immer wieder schnelle, starke Attacken auf seine Gegnerin vollführte, immer wieder seitlich schlug, und dann dazu überging in X Form auf Kezia einzuschlagen, sich abzurollen, und weiterzumachen Der Kampf ging weiter, und eine zeitlang schien der Unentschieden. Die beiden Sith kreuzten die Klinge und boten sich einen Kampf auf Leben und Tod. Draconis wusste nicht was aus seinem Skalven geworden war, bis er ihn aus dem Augenwinkel sah...



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