Coruscant

[Coruscant, Mittlere Ebenen, Gleiter]- Noa, Cris, Selby

Cris erlöste sich erst wieder aus seinem selbstauferlegten Schweigen, als Noa ihm nach einem Signalton ihres Coms und dem Studium der offenbar übermittelten Nachricht selbiges zuschob und ihm so gestattete, die Nachricht ebenfalls zu lesen. Pablo Cortina hatte sich gemeldet – und erwartungsgemäß schlug er ein Treffen außerhalb des Hauptquartiers der Defender vor. Später. Es blieb also, wie jetzt auch Noa bemerkte, tatsächlich noch genügend Zeit, sich bei einem Bissen zu stärken.

„Fünf Gänge kann ich nicht versprechen, meine Liebe, aber auf jeden Fall mehr als genug, um sich zu stärken.“

Selby wirkte wieder so fröhlich und jovial wie meistens – vermutlich war ihm bewusst geworden, dass der Zeitpunkt mitnichten günstig gewesen war, das Gespräch auf Akemi zu lenken. Stattdessen konzentrierte er sich jetzt offenbar wieder auf Noa – vermutlich verstand er das Fehlen eines jeden Effekts seines Charmes auf die Widerstandskämpferin eher als Herausforderung, denn als Problem. Für Cris stand nur zu hoffen, dass die beiden lernten, sich zu vertrauen, so wie er gelernt hatte, Noa zu vertrauen – und sie hoffentlich ihm.

Mittlerweile schienen sie ihr Ziel erreicht zu haben – noch auf halbem Weg in die Oberen, exklusiven Ebenen des Planeten lenkte Selby den Gleiter in Richtung einer schmaleren Gasse zwischen zwei gigantischen Wolkenkratzern und schließlich auf eine schmale Landeplattform.


„Der Laden wird Ihnen gefallen, Captain. Unkomplizierte Kundschaft, ein paar nette Nischen… und der einzige lizenzierte Mondscheinfrüchtekoch in diesem Megablock, wenn Sie Ihr Schicksal herausfordern wollen?“

Gegen seinen Willen musste Cris schmunzeln. Die Mondscheinfrucht war, soweit er wusste, eine sündhaft teure Delikatesse, die zudem für die meisten Lebewesen – auch Menschen – tödliche Auswirkungen haben konnte, wenn sie nicht von einem ausgewiesenen Meister zubereitet wurde. Es passte zu Selby – seinem Hang zu Luxus und ab und an zu Gefahr – dass ihn diese Spezialität besonders reizte. Allerdings konnte sich Cris nicht vorstellen, dass das Spesenkonto eines Agenten mittleren Ranges den regelmäßigen Genuss der Frucht ermöglichte.


„Für mich keine Mondscheinfrucht, danke.“


Mit routinierter Gelassenheit parkte Selby den Gleiter in einer etwas schnelleren Bewegung als notwendig – vermutlich in der vollen Absicht, eine kleine Show abzuliefern, vermutlich um Noa zu beeindrucken. Cris schüttelte leicht mit dem Kopf – nachdem er Noa am Steuer eines Gleiters erlebt hatte, bezweifelte er doch stark, dass die Widerstandskämpferin sich durch solche kleinen Tricks beeindrucken ließ. Er hatte Selby immer für einen sehr fähigen Piloten und Gleiterfahrer gehalten – doch Noa schien eine Klasse ganz für sich.

„Wollen wir?“

Galant hatte der Pilot sich aus dem Gleiter geschwungen und Noa mit einer leichten Verbeugung die Hintertür geöffnet, während Cris sich diesen Dienst selbst zu erweisen hatte. Bevor sie jedoch in Richtung der Wand des Wolkenkratzers und dem dort befindlichen Eingang des Restaurants aufmachten, legte Selby Cris eine Hand auf die Schulter und hinderte diesen daran, der vorausgehenden Noa zu folgen.


„Hören Sie, Captain… ich wollte keine alten Wunden aufreißen. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass es ihr immer noch gut geht.“

Cris nickte langsam.

„Sie müssen sich nicht entschuldigen, Selby… wenn sich jemand entschuldigen muss, dann bin ich es... und zwar bei ihr. Doch dafür ist es zu spät.“

Ein flüchtiges Lächeln huschte über die Züge des anderen Mannes.


„Sie wären stolz auf sie. Sie hat ihren eigenen Weg gefunden, die Republik zu unterstützen.“

Bei dieser doch leicht nebulösen Aussage beließ er es dann und beeilte sich, zu Noa aufzuschließen, während der leicht verdutzte Cris ein paar Sekunden brauchte, bevor er im Laufschritt ebenfalls den Anschluss zurückerlangte und dabei fast einen kleinen, klobigen Droiden umgerannt hätte, der scheinbar als eine Art Parkplatzwächter fungierte.

Am Eingang des Restaurants – das „Jewel of the Core“, wie eine Leuchtschrift wenig bescheiden jeden ankommenden Gast wissen ließ - hatte ein menschlicher Türsteher in fein geschnittener Zivilkleidung Stellung bezogen, dessen einzig sichtbare Bewaffnung in einem Lähmstab an seinem Gürtel bestand – hier in den Mittleren Ebenen war die öffentliche Ordnung noch vorhanden und die strengen Regeln des Imperiums bezüglich Besitz und Gebrauch von Schusswaffen wurden dementsprechend umgesetzt. Diese Feststellung indes ließ Cris das Gewicht des an seinen Oberschenkel befestigten Blasters deutlich spüren – doch Selby schien kein Problem damit zu haben, dem Türsteher mit seinen zwei schweren Blasterpistolen entgegenzutreten und dieser machte keinerlei Anstalten, alarmiert zu reagieren. Eher im Gegenteil.


Selby, alter Verbrecher…“

Die freundlicher klingenden als formulierten Worte des Türstehers ließen darauf schließen, dass der Pilot dieses Restaurant anscheinend tatsächlich das ein oder andere Mal besucht hatte.


Lufer! Wie laufen die Geschäfte?“

Kurz ruhte der Blick des Türstehers auf Noa und Cris.

„Leidlich wie immer. Freunde von dir?“

Jetzt schien die Körperhaltung des Mannes sich leicht angespannt zu haben – der Blick war länger als einen Atemzug auf Cris’ Waffe hängen geblieben und die Finger der rechten Hand schienen bereit, den Lähmstab zu benutzen – nicht, dass ihm das gegen einen geübten Schützen große Chancen eingeräumt hätte.

„Freunde, ja“, erwiderte Selby jedoch schnell und entschärfte die Situation.

„Außerdem… verfolgen wir ähnliche Geschäftsinteressen.“

Man konnte förmlich sehen, wie in der Mimik des Türstehers Verständnis aufblitzte.

„Verstehe. Kommt rein… das Plicto-Steak ist heute besonders zu empfehlen.“

Der Mann trat bei Seite und Noa und Cris folgten Selby in das Innere des Restaurants. Cris wurde – besonders nach diesem Empfang – überrascht. Das Interieur war geschmackvoll, beinahe edel eingerichtet und ab dem schmalen Eingangskorridor verschluckte ein schwerer Teppich nahezu jedes Geräusch ihrer Schritte. Es musste mehrere Eingänge in das Restaurant geben, da die sichtbaren Tische und Nischen gut mit Gästen besetzt waren, obwohl der Gleiter, mit dem sie gekommen waren, fast alleine auf der Landeplattform gestanden hatte. Vornehm livrierte Kellner – keine Droiden – gingen von Tisch zu Tisch, nahmen Bestellungen auf und servierten recht erlesen wirkende Speisen.

„Dieses Etablissement gehört einem ehemaligen… Geschäftspartner von mir“, erläuterte Selby, während er seine beiden Begleiter zielstrebig in Richtung einer der angenehm schlecht einsehbaren Nischen führte.

„Mehr das offizielle Aushängeschild seiner… anderen Operationen auf Coruscant. Über imperiale Würdenträger stolpern werden wir hier nicht.“

Sie setzten sich auf die gemütlichen Sitzgelegenheiten innerhalb der Nische – wie der Zufall es wollte teilten Cris und Noa sich eine üppig gepolsterte Bank, während Selby ihnen gegenüber Platz nahm – woraufhin wie von Geisterhand eine holographische Speisekarte zwischen ihnen in die Luft projiziert wurde.


„Ich würde Ihnen die alderaanische Spätlese empfehlen, meine Liebe“, wandte Selby sich mit einem schmeichlerischen Lächeln an Noa.

„Das liebliche Bouquet passt perfekt zu Ihnen.“

[Coruscant, Mittlere Ebenen, Restaurant „Jewel of the Core“, Nische]- Noa, Cris, Selby
 
[: Coruscant-System | Coruscant :||: untere Ebenen | Groppas Unterschlupf (Südseite) | verwaister Korridor :||: mit Brzkz und Gume :]

Unheimliche Stille. Im Mantel der zwielichtigen Schatten bewegte sich der dreiköpfige Trupp durch den verwaisten Korridor. Schritt für Schritt schlichen sie durch die Dunkelheit. Instinktiv hielten sie bei jedem verdächtigen Geräusch, das sich auf ihrem Weg bemerkbar machte, an. Schnell waren sie auf diese Weise nicht. Doch darauf kam es ihnen im Moment auch nicht an. Nein. Klammheimlich sollten die drei ihren Part in einem Schachzug, einem größeren Schachzug ausführen. Dabei schien jedem bewusst zu sein, dass sie an einem Schlag mitwirkten, der letztendlich die Machtverhältnisse in der Coruscanter Unterwelt maßgeblich beeinflussen würde – sowohl bei einem Erfolg des Trupps als auch bei einem Misserfolg. Am Ende sollte ein Kopf weniger über diese urbane Hölle herrschen.

Bei diesem letzten Gedanken sträubte sich mit einem Mal das orangefarbene Fell des Cathar – ganz automatisch. Ein unheilvolles Gefühl breitete sich auf einmal in seiner Magengegend aus und nährte – wahrscheinlich mit einem breiten, raubtierhaften Grinsen - neue Zweifel. Unwillkürlich blieb das Katzenwesen stehen, lauschte in die Dunkelheit und setzte sogar seine übernatürlichen Fähigkeiten ein, um sich an einen Funken „Sicherheit“ klammern zu können. Schon seit ihrem Aufbruch plagten ihn hin und wieder solche Gefühle. Besonders ihr neuer „Verbündeter“, der Nikto Mae'we'shan, ließ dem zotteligen Cathar keine richtige Ruhe. Stets spürte er „etwas“ in dessen Nähe. Jedoch konnte er es nicht definieren – und das machte ihn noch unruhiger.


„Freund, okay?“, drang plötzlich Brzkz' zischende Stimme an sein feines Gehör. „Noch ein Stück.“

Trotz der Unwissenheit, ob der lilafarbene Sarkan in der Dunkelheit überhaupt etwas sehen konnte, nickte das Katzenwesen flüchtig. Dann setzte er wieder einen Fuß vor den anderen. Etwa zur selben Zeit glitt – fast instinktiv – seine rechte Pranke zu einem kalten Metallzylinder, der ruhig an seinem Gürtel – verdeckt durch den schmutzigen, zerfetzten Poncho – hing. Ein kleiner Schwall Zuversicht schien durch seine nervösen Fasern zu strömen. Beiläufig holte der Cathar tief Luft. Warum hatte er sich nur auf dieses Wagnis eingelassen? Dachte der anti-imperiale Widerstand auf diesem Planeten überhaupt noch an ihn – an seine Bemühungen? Credits, Waffen und Unterstützung – von all diesen Dingen besaßen die Widerstandskämpfer nicht viel. Zwar agierten ein paar Jedi im Untergrund, aber konnten sie wirklich eine Legion Stormtrooper aufwiegen? Dazu kam noch das große Problem, dass sich diese urbane Welt tief im Herzen des imperialen Territoriums befand. Dementsprechend waren sie mehr oder weniger auf sich gestellt. Denn die große Entfernung macht eine Hilfe durch die Neue Republik fast unmöglich.

'Tokko ist der einzige Weg', beruhigte er sein quälendes Gewissen. Er, ein Jedi-Ritter, kämpfte Seite an Seite mit Kriminellen, um diese hässliche Ansammlung aus unzähligen Tonnen an Durabeton, Transparistahl und Durastahl sowie Billionen an Leben von einem verachtenswerten System für alle Zeit zu befreien. Trotzdem schmeckte er einen faden Beigeschmack. Erst seit knapp sechs Monaten hatte ihn ein hochrangiges Mitglied der Jedi (Tomm Lucas) in den Ritterstand erhoben. Er war kein Padawan mehr. Seine Ausbildung war offiziell beendet. Dennoch fühlte er sich nicht so. Insgeheim sehnte er sich nach einem weisen Rat seiner beiden Mentoren – Mike Yu und Utopio. Jedoch waren diese irgendwo am anderen Ende der Galaxie. Seit seinem Verlassen von Dorin hatte er nicht mehr mit einem der beiden gesprochen. Allein. Er, Crado, war auf sich allein gestellt. 'Und dazu muss ich noch ein Vorbild für Noomi sein', rief er sich ins Gedächtnis. Kurz dachte er an seine Padawan.

Im Moment waren sechs Gruppen im Einsatz. Manche bestanden aus drei Leuten, andere hingegen in einem größeren Verband aus höchstens neun Personen. Noomi, die junge Nautolanerin, hielt sich ebenfalls in einem der kleineren Trupps auf. Gemeinsam mit den beiden Kriminellen, die Tokko ihr zur Seite gestellt hat, suchte sich Crados Padawan einen eigenen Weg zu ihrem befestigten Ziel, der aktuelle Unterschlupf des verfeindeten Unterweltbosses Groppa the Hutt. Ihn sollten sie letztendlich ausschalten, um dem Widerstand die benötigte Unterstützung sichern zu können. Noch immer hatte der Cathar-Jedi ein schlechtes Gefühl, wenn er an seine Abmachung mit dem kriminellen Tokko the Boss dachte. Der Toydarianer hatte für seine Hilfe noch eine Amnestie verlangt. Was hätte Crado in dieser Situation anderes als zuzustimmen tun sollen? Hätte er abgelehnt, hätte der Widerstand nicht mehr genügend Mittel, um seinen Kampf gegen das Imperium fortführen zu können. Coruscant war fest im eisernen Griff seiner Besatzer. Jedes Scharmützel kostete den Widerständlern mehr Kraft als der hiesigen Administration. Trotzdem nagten auch in dieser Sache etliche Zweifel an dem Ritter...


[: Coruscant-System | Coruscant :||: untere Ebenen | Groppas Unterschlupf (Südseite) | verwaister Korridor :||: mit Brzkz und Gume :]
 
[Coruscant | Imperial City | Mittlere Ebenen | Sentinel-Landungsboot] Darth Draconis, Chiffith, Lady Kezia

Chiffith vernahm mit Freude das Lob seines Herrn und Meisters. Nur einen Augenblick später schrak er jedoch gehörig zusammen, als Draconis unvermittelt sein Schwert zündete. War es also das, was den Lamproid von dem Sith erwartete? Doch erfolgte kein Angriff, wenngleich Chiffith sich schon bereit gemacht hatte, einem zu begegnen. Mit mäßigen Chancen, aufgrund seiner Verletzungen, des beengten Raumes und des Überraschungsmoments, aber das hätte ihn im Zweifelsfall nicht abgehalten: Er hatte heute tatsächlich eine Lekton gelernt - die, das man alles töten konnte. Darth Draconis aber schien nichts dergleichen vorzuhaben. Weitaus langsamer, als es für einen tödlichen Angriff nötig gewesen wäre, senkte er seine rot gleißende Klinge erst auf der einen, dann auf der anderen Seite am Kopf des Lamproids nieder, offenbar eine rituelle Geste, deren Sinn sich Chiffith nicht erschloss.

Doch um so deutlicher verstand er die Worte, die daraufhin folgen:


»Erhebe dich, mein Schüler. Von heute an, hast du dir wieder das Recht erkämpft einen Namen tragen zu dürfen. Erhebe dich, Chiffith

Wie der Sith ihn ansprach - ob bei seinem Namen, bei einem anderen oder mit Bezeichnungen wie Wurm oder Sklave - war Chiffith scheißegal. Aber das Wort ›Schüler‹ hatte eine enorme Bedeutung für ihn. Da war sie, seine Gelegenheit, den Pfad der Sith zu beschreiten. Die erste Hürde war genommen: Ein Meister hatte sich bereit gefunden, ihn als seinen Lehrling anzunehmen und sein Wissen mit ihm zu teilen. Ein großartiges Gefühl machte sich in ihm breit. Zufriedenheit war es nicht, denn er war nicht hier, um sich mit dem zufrieden zu geben, was er schon hatte. Vielmehr war es die unbändige Vorfreude auf das, was nun folgen würde. Ein Vorgeschmack der Möglichkeiten, die sich ihm eröffneten. Und die berauschende Gier nach Macht! Auch wenn man es ihm nicht befohlen hätte, hätte Chiffith nun seinen Kopf und Oberkörper so weit es ging nach oben gereckt. Es war ein Moment der Größe. Oder zumindest eines ersten Eindruckes davon, was das Wort Größe bedeuten mochte.

Was dann folgte, trübte seine Laune jedoch abrupt. Draconis befahl ihm, die Zeit der Hinrichtung im Bactatank zu verbringen. Er sollte dieses einmalige Schauspiel, auf das sie beide unter Einsatz ihres Lebens hingearbeitet hatten, also verpassen!

»Ja, Meister«, knirschte er, obwohl er ihm lieber einen entschlossenen Widerspruch entgegengefaucht hätte. Doch es half nichts: Draconis führte hier das Wort, er hatte zu gehorchen. Und würde diese Enttäuschung ohne jeden Widerstand hinnehmen, wie man es von ihm erwartete.

Der Bactatank war jenes zylindrische, mit einer bläulichen Flüssigkeit gefüllte Ding, das man vor dem Abflug in dem Schiff installiert hatte. Das wusste Chiffith, weil so ein Gerät sich an Bord der Silver Starlet befunden hatte, mit dem er nach Coruscant gekommen war: Es war Teil von Draconis' Materialanforderung gewesen, zu deren Bewachung Meister Lo'Tsodnuth den Lamproid von Bastion hierher geschickt hatte. Doch wozu es diente, wusste er nicht. Aus den Worten seines Meisters ging hervor, dass es sich um irgend eine Form eines Heilmittels handelte. Hatte er das richtig gehört, im Tank? Musste man dort hinein tauchen? Wie sollte das denn gehen, und was sollte es nützen?

Die Lösung dieses Mysteriums musste vorläufig noch warten. Natürlich hätte er seinem Meister eine Frage danach stellen können, doch für diesen schien die Sache erledigt zu sein. Er befasste sich schon wieder mit anderen Dingen und verließ ohne ein weiteres Wort das Schiff, das mittlerweile am Jeditempel gelandet war. Kezia und die Soldaten nahm er mit sich. Nur Chiffith und eine Handvoll Menschen blieben zurück.

Er kroch hinber zu dem Tank, um sich das ganze anzusehen. Sofort trat von der Seite her ein Mensch auf ihn zu, der ein obskures schwarzes Ding in der Hand hielt, aus dem ein Schlauch ragte. Er griff mit der freien Hand nach Chiffiths Kopf, was dieser als eine Art Angriff interpretierte. Nur einen Sekundenbruchteil später krachte der Mensch auf den Boden und ein scherenartiges Klauenpaar drohte sich um seinen Hals zu schließen.


»Bei der Macht, nicht!« rief der Mann mit Panik in Stimme und Augen. »Ich wollte Euch nur für den Tank fertig machen, wie Euer Meister es befohlen hat!«

Ah. Dieser Mensch konnte ihm also erklären, was es damit auf sich hatte. Er ließ ihn los und fragte:

»Wie funktioniert es?«

Zögerlich erhob sich der Mann, dessen zitternden Knien man ansehen konnte, dass er kein Soldat war.

»Man steigt in den Tank, wodurch das Bacta - das ist die Flüssigkeit - auf alle Teile des Körpers einwirken kann. Es wirkt gegen Infektionen und Vergiftungen, stillt Blutungen, lindert den Schmerz und beschleunigt auch die Heilkräfte des Körpers.«

»Und was ist das?« fragte Chiffith, auf den Schlauch mit dem verdickten Ende deutend.

»Damit werdet Ihr beatmet, solange Ihr Euch in dem Tank befindet. Durch den Schlauch wird Atemluft in Eure Lungen geleitet. Außerdem werden noch ein paar Kabel an Euren Körper angeschlossen, um Eure Lebensfunktionen zu überwachen. Ich hatte noch nie ein Wesen Eurer Spezies im Tank und würde gerne auf Nummer Sicher gehen.«

Dagegen hatte der Lamproid keine Einwände. Er ließ es also zu, dass der Schlauch in seine Mundöffnung geschoben wurde, wo das verdickte Ende sich an die umgebende Form anpasste und sofort der Zustrom merkwürdig schmeckender Luft begann. Als dann auch einige Kabel befestigt waren, ließ er sich in das Bacta gleiten - ein merkwürdiges Gefühl.

Eine Zeitlang beobachtete er durch die blaue Flüssigkeit, was im Landungsboot vor sich ging. Doch irgend etwas in dem Bacta oder der Atemluft schien eine einschläfernde Wirkung zu haben, sofern ihn nun nicht doch noch die eigene Ermattung überwand. In dem warmen Nass schwebend, schlief Chiffith schließlich ein.


[Coruscant | Imperial City | Mittlere Ebenen | Sentinel-Landungsboot | Bactatank] Chiffith
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | abgelegene Straßen | Gleiter | mit Vorin ::.


Natürlich konnte der junge Mann sich einen Kommentar nicht verkneifen, worauf Markus mit den Augen rollte, jedoch gleichzeitig selbst grinsen musste. Er hätte es vermutlich nicht anders gemacht, wäre er an Vorins Stelle gewesen. Während der Gleiter losfuhr und angenehmen Fahrtwind mit sich brachte, erzählte der andere Jedi-Meister, was sich in den letzten Stunden so ereignet hatte. Die Nachricht der Maklerin hatte Mark ebenfalls bekommen und mit den Hintergrundinformationen seines Fahrers machte das Ganze jetzt auch noch Sinn.

"Ja, Mileys Name ist mir ein Begriff. Dann haben wir also einen neuen Unterschlupf, das ist nicht schlecht."

Markus hörte weiter interessiert zu und versuchte die gegebenen Informationen so gut wie möglich zu ordnen und dadurch zu behalten. Sie waren ohne größere Probleme geflohen, also war sein Ablenkungsmanöver für die Sith nicht umsonst gewesen. Es hatte ihn nichts weiter gekostet außer Mut und Zeit. Er selbst war nicht verletzt worden. Mit Shana sah das Ganze etwas anders aus. Sie hatte barfuß flüchten müssen, weshalb ihre Füße in Mitleidenschaft genommen worden waren. Diese Tatsache entlockte ihm dann doch ein Seufzen.

"Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man so verfahren würde. Es sollte nichts weiter als eine gute Tarnung sein, den Freier mit seiner Prostituierten zu miemen. Ich habe mich geirrt, leider..."

Als Jedi hatte er gelernt, sich keine Vorwürfe für vergangene Entscheidungen zu machen, sondern mit Gegebenheiten richtig umzugehen. Nicht immer hatte er diese Lehre befolgen können, doch in diesem Moment machte er sich keine Vorwürfe, sondern war einfach nur froh, dass es für sie alle nicht noch schlimmer geendet hatte. Vorin erzählte, dass Mara sich um Shanas Verletzungen gekümmert hat und die weitere Sprache kam auf Arkon, welcher wohl gute Dienste bei der Flucht durch die verworrenen Katakomben Coruscants geleistet hatte. Außerdem schien dieser wohl auch einen Verlust erlitten zu haben.

"Die Macht bestraft uns nicht, genausowenig wie sie uns belohnt."

, kommentierte der Jedi-Meister und warf seinem jungen Kollegen einen vielsagenden Blick zu. Er sollte nicht an ihr zweifeln. Dinge geschahen, manchmal wusste man nicht warum oder wofür, aber es hatte immer einen tieferen Sinn, auch wenn man ihn vielleicht nie erfahren würde. Er selbst hatte dies auf schmerzliche Weise erfahren müssen, doch es gehörte zum Leben und das nicht nur als Jedi.

"Ich werde später mit Shana und mit Arkon reden müssen. Sie werden sich Fragen stellen, sicher Zweifel hegen... Wer von uns tut das nicht, aber die Padawane müssen lernen, mit dem allem umzugehen!"

Aber zuerst musste dennoch eine Dusche her und das war auch das Stichwort. Vorin fragte, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen war und was es mit dem Gepäck und dem Gestank auf sich hatte.

"Ich habe die Sith von euch weggelockt - ein kurzer Kampf - mir fehlt nichts!"

, erklärte er kurz und knapp, bevor er mit seinem Abstieg zu den Abfallgruben fortfuhr:

"In den Taschen sind einige Sachen von Shana und mir. Außerdem die Trainingsschwerter vom Honey House. Ich habe alles zusammengesammelt, bevor wir gestürmt wurden und ließ sie über den Müllschacht verschwinden. Das hatte zur Folge, dass ich irgendwie auch wieder rankommen musste... Ich sag dir, die Müllgruben unter Coruscants Ebenen sind nicht zu empfehlen. Es ist gefährlich, dreckig, nass und beißt in Augen und Atemwegen, wie die Feuer auf Mustafar!"

Der Jedi warf einen kurzen Blick über die Schulter auf den Rücksitz, wo seine Beute lag. Zumindest hatte er alles wiedergefunden. Das war die Mühe wert gewesen.

"Ich freue mich auf Wasser und frische Kleidung!"


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Straßen | Gleiter | mit Vorin ::.
 
- Coruscant- Mittlere Ebenen – Restaurant “Jewel of the Core” – Nische – Mit Cris und Selby –

Was für ein Geprotze. Noa hasste das Restaurant von dem Moment an, in dem sie durch die Tür in den großen Hauptraum trat. Sie hasste den Türsteher, der best friends mit Selby war, sie hasste die livrierten Kellner, die ihre Nasen so hoch trugen, dass es verwunderte, dass sie nicht über ihre eigenen Füße stolperten und sie hasste die alderaanische Spätlese. Wer, fragte sich Noa, als sie neben Sheldon auf der viel zu weich gepolsterten Bank saß, hatte Selby eigentlich um eine Empfehlung gebeten? Er mochte es nicht für möglich halten, aber Noa war nicht zum ersten Mal in einem Restaurant und wusste sehr wohl, wie man eine Speisekarte las.

“Ich finde Wein furchtbar.“

Sagte sie, ohne den Agenten auch nur eines Blickes zu würdigen. Ha, das würde ihm zeigen, was sie von seinen Vorschlägen hielt! „Furchtbar“ war vermutlich etwas übertrieben. Noa trank Wein, hin und wieder, es war lediglich nicht ihre erste Wahl. Cloé war da ganz anders, sie verwendete Wein sogar zum Kochen! Sie und Jesper hatten immer mehrere Flaschen zur Auswahl daheim und dann auch nicht nur irgendeinen billigen Fusel aus dem Supermarkt. Demonstrativ richtete Noa ihren Blick auf die holographische Speisekarte: in Kristallzucker geröstete, edle Prisenbohnen mit Fuchsiakörnern, Grünspansalat mit dunklen Muscheln, eine mit geraspeltem Eduar garnierte Rahmsuppe und die von Selby erwähnten Mondscheinfrüchte… irritiert rieb sich Noa die Nase. Nichts davon klang besonders vertrauenserweckend und die Hälfte der Speisen konnte sie sich nicht einmal vorstellen. Wären sie doch besser in eine Fast Food Bude gegangen!

“Ich nehme das Steak.“

Verkündete sie hastig, sich an die Tagesempfehlung des Türstehers erinnernd. Einfach und unkompliziert, das war genau das Richtige. Das Einzige, was Selby gut gemacht hatte, fiel ihr auf, war, dass er ihnen eine geschützte Sitzecke beschafft hatte, in der sie für sich sein konnten. Es war noch keine paar Stunden her, dass das Imperium ihnen auf den Fersen gewesen war. Entsprechend groß war zumindest Noas Bedürfnis, sich unauffällig zu verhalten. Sie hatte ihr Kom in der Hand, während die beiden Männer noch auf die Karte schauten, und tippte eine Nachricht an Pablo zurück, um ihm mitzuteilen, dass sie noch etwas essen gegangen waren. Noa Chanelle Cortina lehnte sich zurück. Und was jetzt?

“Na schön, Selby, dann erzählen Sie doch mal was über sich.“

Forderte sie ihn auf und hatte auch schon mal freundlicher geklungen.

“Sie kommen also öfter hier her.“

Noa schaute sich um.

“Da haben Sie ja sicher nicht oft Gelegenheit zu. Trotzdem scheint man Sie hier recht gut zu kennen… was mich zu der Frage führt, wie lange Sie eigentlich schon auf Coruscant sind?“

Zum vermutlich ersten Mal, seit sie sich gesetzt hatten, sah Noa Selby direkt an. Das Gespräch zwischen ihm und dem Türsteher war ihr nicht entgangen, ebenso wenig Selbys Andeutung, dass das Restaurant einem ehemaligen Geschäftspartner von ihm gehörte – was so gut wie alles bedeuten konnte. Wer wusste schon, was Agent Selby wirklich in seiner Freizeit trieb, von den Pferdchen, die er nebenbei vermutlich am Laufen hatte mal ganz abgesehen. Noa musste sich beherrschen, dass es sie nicht schüttelte. Insofern war es vielleicht sogar ganz gut nicht zu wissen, was es mit dem Restaurant sonst noch auf sich hatte.

“Ach, und wenn Sie schon dabei sind, von sich zu erzählen, wie lange kennen Sie beide sich eigentlich schon?“

Die Gelegenheit war günstig, auch das noch als Frage hinterher zu schieben, auch wenn es längst nicht das Einzige war, das Noa brennend interessierte.

- Coruscant- Mittlere Ebenen – Restaurant “Jewel of the Core” – Nische – Mit Cris und Selby –
 
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Restaurant „Jewel of the Core“, Nische]- Noa, Cris, Selby

Noa war nicht zufrieden. Auch ohne ihren Hinweis darauf, dass sie Wein furchtbar fand, wäre Cris zu diesem Schluss gekommen – seit sie das Restaurant betreten hatten, wirkte die Widerstandskämpferin noch intensiver gegen Selby und alles was mit Selby zu tun hatte aufgewiegelt als noch in Tacemas Büro oder im Gleiter. Immerhin hatte dieser Umstand den angenehmen Nebeneffekt, dass Noas feuriges Temperament sich in absehbarer Zeit nicht in seine Richtung entladen würde – Selby gab eine sehr deutliche und scheinbar offenbar auch willige Zielscheibe ab.

Mühsam ein allzu deutliches Grinsen unterdrückend konzentrierte Cris sich auf die Speisekarte – und wenig später war es keine Kunst mehr, das Grinsen zu verbergen, da offene Bestürzung sich auf seinem Gesicht breitzumachen drohte. Keine – keine einzige – der Speisen wollte ihm auch nur im entferntesten ein Begriff sein, ganz zu schweigen von der Frage, welches Getränk sich womöglich zu welcher Speise eignete und welche Kombination man besser nicht bestellen sollte. Er war sich recht sicher, dass er sich mit seiner Bestellung vermutlich ohnehin als unzivilisierter Banause entlarven würde – in Selbys Augen sowieso (was indes nicht so schlimm war), aber auch Noa, als Bürgerin eines der „Glanzlichter“ galaktischer Zivilisation, machte auf ihn einen recht kultivierten Eindruck. Dass sie Wein verschmähte war höchstwahrscheinlich einfach eine Frage des Geschmacks oder einer möglichen Allergie.

Umso überraschter war Cris, als die Widerstandskämpferin mit ein wenig Hast in der Stimme die Empfehlung des Türstehers – das Plicto-Steak – orderte an Stelle der zahlreichen extravaganten Möglichkeiten, die die Karte ansonsten zu bieten hatte. Hoffentlich bemerkte sie das Schmunzeln nicht, dass sich sehr deutlich auf Selbys Lippen abzeichnete.

„Das nehme ich auch“, beeilte er sich dem Kellner aufzutragen, der an ihrem Tisch aufgetaucht war, während Noa sich augenscheinlich in ihr Comlink vertieft hatte und – vermutlich an Pablo oder einen anderen Defender – eine weitere Nachricht verfasste.

„Und… ein Ebla-Bier.“

Falls überhaupt möglich wurde das Schmunzeln Selbys noch breiter und die Augenbrauen des Kellners wölbten sich unverkennbar kritisch. Cris biss sich auf die Unterlippe – das war also eine der falschen Kombinationen gewesen.


„Zwei Plicto-Steaks, Ebla-Bier… und für Sie?“

Der Gesichtsausdruck, mit dem der Kellner Selby bedachte, ließ vermuten, dass er auch von ihm keine Bestellung erwartete, die eines Gourmets würdig war.


„Mondscheinfrucht und einen guten Abrax… die 70er Jahrgänge sollten genügen.“

Der Kellner wirkte beeindruckt. Offenbar hatte Selby einmal mehr das Gespür für eine erlesene Mahlzeit bewiesen – und eine sündhaft teure. Nun, der Pilot würde schließlich auch die Rechung begleichen – Cris wusste nicht, wie es um Noas Barschaft bestellt war, aber er selbst verfügte über keinen Zugang zu irgendeinem Spesenkonto der Neuen Republik, geschweige denn zu persönlichen Reichtümern. Selby hingegen…


„Sehr wohl.“

Mit einer leichten Verbeugung war der Kellner verschwunden – das Stichwort für Noa, sich jetzt doch direkt auf Selby zu konzentrieren und ihn der unerwarteten Breitseite eines Sternzerstörers gleichend mit Fragen zu löchern. Cris konnte feststellen, dass das immerwährende Lächeln des Piloten ob der Direktheit der Widerstandskämpferin kurz flackerte, ehe er einen raschen Blick in Cris’ Richtung warf.


„Captain?“

Genüsslich schüttelte Cris mit dem Kopf.


„Erzählen Sie, Selby… Sie können das besser als ich.“


„Wenn Sie meinen.“

Mittlerweile hatte Selby sich wieder vollkommen im Griff und schien zu dem Schluss gekommen zu sein, dass eine weitere Charmeoffensive am besten dazu geeignet war, Noa zu begegnen – sein Lächeln jedenfalls war zurück, stärker als je zuvor.

„Nun, meine Liebe… Captain Sheldon und ich begegneten uns zum ersten Mal in der Umlaufbahn des Planeten Duro, auf einer der Stationen, die diesen Planeten zu umkreisen. Das ist jetzt ein paar Jahre her. Der republikanische Geheimdienst untersuchte damals die Vorfälle um eine rebellierende virtuelle Persönlichkeit – eine künstliche Intelligenz sozusagen, aber ich möchte Sie mit den Details nicht langweilen. Dabei geriet der Captain – damals noch ein schneidiger, junger Agent – mit einem lokalen Unterweltboss aneinander… auf dessen Gehaltsliste ich damals stand.“

Kurz fiel ein Schatten auf Selbys Miene. Cris wusste, dass er nicht gerne auf die Zeit in Mad’Ines Diensten zurückblickte, einer Zeit, die ihn zwar bemerkenswerte Kontakte verschafft hatte, auf ihm allerdings ähnlich schwer lastete wie die Zeit bei den Sturmtruppen auf Cris.


„Dieser Unterweltboss kontrollierte den Waffenschmuggel auf den Orbitalstationen unter den Augen der Duros-Behörden… und machte sich damit zu einem nützlichen Verbündeten für Flüchtlinge vor der Republik, wie die künstliche Intelligenz. Captain Sheldon sollte diese neutralisieren – und ich traf eine Entscheidung. Die Entscheidung, das Leben in der Unterwelt hinter mir zu lassen. Danach unterstütze ich den Captain und seine Partnerin auf späteren Missionen… das heißt, zumindest bis das Imperium Corellia eroberte und so gut wie alles auseinander brach.“

Selby zuckte mit den Schultern.


„Ich war schon vor meiner Zeit beim Geheimdienst öfters auf Coruscant… auf diesem Planeten laufen schließlich alle Fäden irgendwie zusammen, nicht wahr? Und jetzt… in den letzten Monaten habe ich mich darum bemüht, Major Tacema bei seinen Versuchen zu unterstützen, die Anweisungen seiner Vorgesetzten mit den Bedürfnissen Coruscants in Einklang zu bringen. Aber jetzt, da der Captain wieder da ist… hoffe ich doch, dass etwas Bewegung in die Sache gerät.“

In einer großen Geste breitete Selby seine Arme aus.


„Und hier bin ich. Ich kann verstehen, dass Sie dem Geheimdienst nicht besonders trauen… aber vielleicht wäre es angemessen, jetzt, da ich Ihre Fragen beantwortet habe, mir doch zumindest Ihren Namen zu nennen?“

Wie auch immer Noas Antwort ausfallen würde, sie wurde aufgeschoben, da der Kellner in diesem Moment die Getränke brachte – zwei Ebla-Bier (offenbar hatte er Cris’ Order als Bestellung für sich und Noa interpretiert) und ein Glas Abrax, das Selby mit einem zufriedenen Lächeln ergriff und erhob.

„Auf die interessante Zeit, die noch vor uns liegt.“

[Coruscant, Mittlere Ebenen, Restaurant „Jewel of the Core“, Nische]- Noa, Cris, Selby
 
Galaxie/Kernwelten/Coruscant_Sektor/Coruscant/Untere_Ebenen/ LiteVan_IV_speeder_Truck/Darulon_Toga.exe

Bereits seit einigen Tagen hockten sie in dem umgebauten LiteVan IV Speedertruck. Sie hockten zu dritt auf engstem Raum. Mit ihm befanden sich zwei Sektor Auris Agenten, zwei Menschen,beide trugen Decknamen. Der eine Mensch hatte helles Kopffell, der andere dunkles. An anderen Merkmalen konnte der Aqualish sie nicht unterscheiden. Diese Menschen sahen doch alle gleich aus, wenn man sie nicht gerade genau observierte. Sie schafften sich anhand von Augenfarbe und Gesichtsmerkmalen zu erkennen. Er konnte es nicht. Ihre Augen sind so klein, wie sollte man da direkt sowas sehen? In diesem dunklen Licht konnte er es sowieso nicht. Sein zweites Augenpaar war zwar für das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen ausgelegt, doch das ständige Starren auf die bläulichen Bildschirme auf denen dauernd Chiphren herunterliefen und Codes knackten, lies sein größeres Augenpaar schmerzen. Die beiden Menschen lauschten angestrengt, die großen Ohrmuscheln der Kopfhörer versorgte sie mit den Informationen die sie über Wanzen und installierte Audioteleskope erhielten. Er hingegen war für den technischen teil zuständig. Von seiner Datapadeinheit aus überwachte er den Datenstrom und die Datenaktivität der näheren Umgebung im Umfeld eines Klicks mit Hilfe eines Monitoringprogramms. Jeder HoloNet Anschluss wurde separat abgespeichert und archiviert. Die Daten würden in den riesigen Datenspeichern der Zweigstelle des Impeial Intelligence abgespeichert werden. Noch waren sie in seiner Hand, doch wirklich nützlich waren die Informationen nicht. Alltägliche HoloNet Abrufungen die nicht wirklich zum Bild einer konspirativen Untergrundgruppe gehörten. Oft wurde nach Kochrezepten gesucht, Holofilme geschaut und ab und zu sogar der ein oder andere Holoporno flimmerte in manchem Anschluss über den Schirm, alles nicht weiter verdächtig. Nichts was einen Zugriff legitimieren würde. Bisher waren es nur Verdächtigungen. Verdächtigungen die von einem Hauswart ausgesprochen wurden, der mit seinem Denunziantentum nur seinem eigenen Creditstick statt der imperialen Ordnung dienen wollte.

So saßen sie, immer noch, in diesem Truck, umgeben von zahlreichen elektronischen Überwachungseinrichtungen und leeren Essensbehältern. Die Hitze war dem maritimen Nichtmenschen unangenehm, besonders da Menschen dazu neigten nach nassem Gizka zu riechen wenn sie schwitzten. Ihre einzigen Informationen lauteten, dass der Verdacht besteht, dass eine Widerstandszelle sich in einer der Wohnungen eingenistet hat. Ein Datapad mit empfindlichen Zugangsdaten zu Waffendepots soll involviert sein, daher auch seine Beteiligung. Das machte diese Mission zu etwas ganz delikatem, das Administratum Regionatum sowie die imperialen Streitkräfte wollen die Daten wieder in ihrer Hand sehen, schafften es jedoch nicht das Datapad wieder zu erlangen. Sie mussten also den Speeder nun aus dem Dreck ziehen, vor allem diskret, denn der Umstand der Entnahme so brisant war, wie in diesem Fall.


“Da geschieht was!“ schrie plötzlich der dunkelfellige Mensch der wohl nicht verstand, dass obwohl er sich selbst dank der Kopfhörer nicht gut hörte, die beiden ihn sehr wohl verstanden.

„Geht das auch etwas präziser?“ hackte der Aqualish in seinem gewohnt gurgelnden und basshaltigen Basic.

“Wir konnten einzelne Gesprächsfetzen herausfiltern. Es fielen die Worte Hacker, Datapad und Adresse.“

Die drei Personen tauschten einen bedeutungsvollen Blick aus.

„Das muss es sein.“ sprach der hellfellige Mensch das Offensichtliche aus. Der Aqualish hingegen strich sich über die Backenbarthaare und überlegte. Imperiales Material mit einem solch brisanten Inhalt war stets verschlüsselt. Anscheinend zu gut verschlüsselt. Sie brauchten wohl externe Hilfe und die würden sie sich in den zwielichtigen Gegenden der unteren Regionen holen.
Seiner Meinung nach, war der Ruf um die Expertise dieser Wesen viel zu überbewertet.


„Sollen wir zugreifen?“

“Negativ, ich werde die Zielperson verfolgen und sehen, wohin sie geht. Vielleicht handelt es sich gar nicht um unser Zielobjekt. Wir sind Agenten, keine Mörder.“

Der Aqualish nahm seinen Blaster und verstaute ihn in der Tasche seiner Weste.

“Da, der da muss es sein.“

Die Zeit zwischen der Nachricht und dem Heraustreten der Person deckte sich mit der Zeit die man benötigte von den Wohnungseinheiten über den Turbolift nach unten zu gelangen und den Megablock zu verlassen. Das musste er wirklich sein. Der Aqualish nickte den beiden Männern zu und verließ den Speeder Truck über die Ladeluke. Unauffällig nahm er die Verfolgung auf und ging hinter dem dunkelfelligem Menschen hinterher. Er merkte sich die Kleidung des Menschen, an ihr würde er ihn leichter identifizieren können. Sollte er ihn überfallen und das Datapad abnehmen, oder sollte er einfach den Hacker den er anwerben würde erschießen? Er folgte dem Mann in eine der Seitenstraßen. Er könnte ihn umbringen. Hatte er eben nicht gesagt sie wären keine Mörder? Richtig. Das Ubiktorat sollte nur ihn alleine belohnen. Das Recht des Schlaueren. Skrupel kannte er keine. Doch die Verlockung den Hacker einer womöglichen Untergrundbewegung ausfindig zu machen, einen Konkurrenten, die Versuchung war zu groß. Er folgte dem Mann weiterhin, wohin auch immer.


Galaxie/Kernwelten/Coruscant_Sektor/Coruscant/Untere_Ebenen/ Seitenstraße/Darulon_Toga.exe
 
|| Coruscant ▫ mittlere Ebenen ▫ Straße ▫ Gleiter || ▫ Vorin & Markus

Uiui. Da hatte wohl jemand etwas Falsches von sich gegeben. Seine Formulierung hatte wohl einen falschen Punkt getroffen. Der andere Meister korrigierte ihn in Bezug auf die Eigenheiten der Macht, und dass sie weder bestrafte noch belohnte. Nun, wenn man es ganz genau nehmen wollte ...
Grundsätzlich hatte er lediglich das widergegeben was er bisher erfahren hatte. Fast immer war er einen Schritt zu spät gewesen oder hatte einen Moment zu lange gebraucht um schlimme Dinge zu verhindern. Gut, der Pokal für weitreichendere Erfahrungen konnten gerne an Markus gehen, immerhin war er auch wesentlich älter und für längere Zeit ein Jedi.

Was die Barfuß-Aktion seiner blonden Padawan anging, bestätigte sein Beifahrer nur das, was er bereits erahnt hatte. Sie hatten gedacht sie würden mit einer kleinen Schauspieleinlage aus der Situation herauskommen und waren schonungslos eines Besseren belehrt worden. Aber durch das Ablenkungsmanöver war die Sith weggelockt worden und alle waren heil im neuen Unterschlupf angekommen. So konnte man am Ende doch noch von einem "guten" Ende sprechen, wobei die vielen Toten und Verletzten diese Sicht der Ereignisse mit Sicherheit trübten. Der Weg hatte den dunkelhaarigen Jedi nach seinem Täuschungsmanöver zurück in die Müllgruben geführt um seine und die Tasche seiner Padawan zurück zu holen. Zudem hatte er einiges an Material, bzw. die Trainingsschwerter gerettet, genauso wie er zum Gleiter zurückgekehrt war um die Lehrmaterialen zu retten, obwohl es nicht ungefährlich war. Wenn man bedachte wie unvorbereitet man sie erwischt hatte, waren sie noch gut aus dem Dilemma hinausgekommen.


"Gut vorstellbar. Noch beunruhigender dürfte es für die beiden Padawane sein, die ich gerade vom Raumhafen abgeholt hatte. So war der Empfang natürlich nicht gedacht, aber zumindest haben sie so die absolut ungeschönte und schonungslose Realität vor Augen. Ob dies am Ende die richtige Ausbildungsmethode ist? Na ja, das wird sich zeigen.

Und ja, sie werden lernen müssen damit umzugehen. Mir war klar, dass es gefährlich werden würde, als ich mich entschied hierher zurück zu kehren, doch so hatte ich es mir doch nicht vorgestellt. Irgendwie folgt eine Krise auf die nächste, und wirklich Handlungen für das Volk und gegen das Imperium finden nicht statt. Die restlichen Jedi sind weg und ich, bzw. jetzt auch Du sind noch übrig ohne zu wissen, wie eigentlich die Situation des Widerstandes genau aussieht. Tja, das wird etwas sein worüber wir uns Gedanken machen müssen.
Morgen dann ..." , spezifizierte er seine Aussage, denn Markus hatte bestimmt keine Lust heute noch Planungen zu besprechen. Wobei er selbst noch nicht mal genau wusste, wie es weitergehen sollte. Erstmal sollten sie alle schlafen und eventuell sah einen Tag später alles schon wieder etwas anders aus und war klarer.

Etwas grinsen musste Vorin bei der Zusammenfassung der Sightseeing-Tipps bezüglich der unteren Ebenen.


"Wer will nicht mal in Säuretümpeln schwimmen oder ein Abgasdampfbad nehmen? Immerhin muss man alles mal ausprobieren. Aber wenn Du sagst das lohnt nicht, dann streiche ich die Tour aus meinem Fremdenführer." Dieser Kommentar sollte zu diesem Thema dann auch reichen, denn diese Episode wollte ganz bestimmt schnell vergessen werden. Wieder hatten sie einige Kilometer zurückgelegt und solangsam wurde es Zeit wieder in die unteren Bereiche abzutauchen. entsprechend lenkte Vorin das Gefährt tiefer und jagte dem Dunkeln entgegen. Apropos Dunkel.

"Ach, und irgendetwas meinte Mara vorhin darüber dass Shana sich nicht mehr blicken lassen sollte, nachdem sie wohl in den Medien aufgetaucht wäre. Zum Nachfragen bin ich noch nicht gekommen, weißt Du zufällig etwas darüber? Deine Padawan schien sich jedenfalls keine Sorgen zu machen. Wenn ihr Gesicht bekannt ist, sollten wir uns schon Gedanken über unsere Geheimhaltung machen, immerhin muss im Honey House irgendetwas schief gelaufen sein. Nun ..."

Ja. Nun was ...? Dies konnte er selbst nicht sagen. Im Moment war irgendwie zuviel los. Eines nach dem anderen.

"Nun, notfalls muss sie erstmal in der Wohnung bleiben und trainiert dort. Aber auch darüber können wir später sprechen." , winkte der Blondschopf ab und schwieg dann für den Rest der Fahrt. Es dauerte noch eine Weile doch schließlich waren sie im richtigen Sektor und in einem der Distrikte vollgestopft mit Mega-Wohnblocks. Jetzt musste er nur noch die richtige Straße finden. Für die unteren Ebenen wäre ein Stadtplan wirklich lohnenswert, doch leider waren solche nur sehr unvollständig oder lückenhaft, wenn überhaupt vorhanden. Doch mit ein paar Schlenkern und Schleifen gelang es ihm doch den Gleiter zum Ziel zu bringen. Auch wenn alles irgendwie gleich aussah, gab es doch gewisse Unterschiede die man sich einprägen konnte. Vielleicht war dies ein Automatismus, dass man sich auf Details konzentrierte wenn man merkte dass eben wenig Unterschiede bestanden. Ja, das Gehirn war schon eine faszinierende kleine Schaltzentrale.

"Trautes Heim, Glück allein ... oder so ähnlich." , begrüßte Vorin seinen "Kollegen", als sie durch eine Tunneldurchfahrt fuhren, von der sie auf eine Art Hinterhof kamen. Dort befanden sich mehrere Hintertüren der anliegenden Häuserblocks, sowie Müllcontainer, bzw. -schächte und ein wenig Platz für Fahrzeuge. Gut geraten.

"Wir sind im Gebäude 2S." Vorin besah sich den Öffnungsmechanismus und ihm wurde klar, dass er ohne Key-Card hier nicht rein kam.

"Wir müssen doch vorne rein." Während Markus sich bereits die beiden Taschen geschnappt hatte, machte Vorin nun den Kofferraum auf und klemmte sich die Kiste unter den Arm. Sicherlich hätten sie auch jemanden von oben herunter kommen lassen können, doch bis dahin waren sie schon beim Haupteingang angekommen. Vorin klingelte bei 11M und wartete den Moment den es brauchte, bis jemand den Buzzer betätigte. Bei der kleinen Wohnung waren die Laufwege nicht weit, außerdem warteten sie wahrscheinlich schon auf sie. Ob die Hälfte schon schlief? Gleich würde er es sehen. Er bedeutete Markus hinein zu gehen und ihnen den Turbolift zu holen, der sie auf Level 11 bringen sollte. Eine gute Minute später hatten sie die Wohnungstür erreicht, welche ihnen kurz nach dem Klingeln geöffnet wurde.

"Da wären wir ... die Fenster können JETZT schonmal geöffnet werden." , flachste er (falls es da unten überhaupt welche gibt??? :D) und ging hinein. Endlich Ruhe. Für Markus hieß es vermutlich: endlich Dusche.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Gebäudeblock ▫ Wohnung Nr. 2S11M || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Miley ▫ Draugir ▫ Atoras & Markus

[OP]Entschuldigt die lange Wartezeit.[/OP]
 
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- Coruscant- Mittlere Ebenen – Restaurant “Jewel of the Core” – Nische – Mit Cris und Selby –

Mondscheinfrucht und einen blöden Abrax. Dieser Selby war so ein Angeber. Hatte er sie hierher geschleppt, nur um zu demonstrieren, wie weltgewandt und vornehm er war? Bitteschön, sollte er es doch sein – wen kümmerte das? Noa war es ganz sicher nicht und Sheldon anscheinend auch nicht. Er hatte ein Steak bestellt, genau wie sie und dazu ein einfaches Bier. DAS fand Noa sympathisch, nicht dieses prollige Gehabe. Sie lehnte sich auf der Bank zurück, als Selby zu erzählen begann. Die Märchenstunde konnte los gehen. Wer konnte schon sagen, ob er ihre Fragen wahrheitsgemäß beantwortete oder ihr irgendwelchen Unsinn aufbrummte? Nun, Sheldon konnte es und er würde es ihr sagen - wenn er wusste, was gut für ihn war.

Die Geschichte begann. Duro, eine künstliche Intelligenz, der Geheimdienst der Republik und ein lokaler Unterweltboss, für den Selby zu dieser Zeit ganz zufällig gearbeitet hatte. Dieses Detail überraschte Noa keineswegs. Das war wohl eine der Stationen seines Lebens, die Sheldon mit „bunter Vergangenheit“ gemeint hatte. Unter anderem.


“Hm.“

Antwortete Noa zwischenzeitlich, ziemlich unbestimmt, als Selby berichtete, wie er die zwielichtigen Geschäfte hinter sich gelassen und sich stattdessen dem Geheimdienst angeschlossen hatte. Captain Sheldon und seiner Partnerin. Was aus ihr wohl geworden war? Noa sah bereits, wie der Kellner sich ihrem Tisch näherte und die Getränke brachte, als Selby die Gelegenheit ergriff, sie nach ihrem Namen zu fragen. Achja. Dass sie ihm diesen bisher vorenthalten hatte, hatte sie schon wieder ganz vergessen. Die Widerstandskämpferin wartete, bis die beiden Biergläser vor ihr und Sheldon standen – dem Himmel sei Dank hatte der Kellner die Geitesgegenwart besessen, ihr ebenfalls eines zu bringen, obgleich sie keins bestellt hatte – und Selby seinen Wein bekommen hatte. Als der Kellner wieder weg war, umschloss Noa ihr Glas mit der rechten Hand.

“Eine interessante Geschichte.“

Bewertete sie die erste Begegnung der beiden Agenten.

“Dann scheinen Sie beide ja wirklich schon einiges miteinander erlebt zu haben.“

Noa hob ihr Glas vom Tisch, ignorierte die einladende Geste Selbys, mit ihm anzustoßen oder auf seinen Toast einzugehen (so nah, einen Trinkspruch zu teilen, waren sie sich noch nicht) und trank einen Schluck. Pah, wer brauchte schon Wein? Das Bier schmeckte fantastisch.

“Eine gute Wahl.“

Lobte sie Sheldon und deutete auf ihr Glas, ehe sie wieder zu Selby schaute.

“Mein Name ist Noa.“

Sagte sie. Er hatte ihr alles erzählt, wonach sie gefragt hatte, also gab es keinen Grund für sie, bezüglich dieses winziges Details über sich selbst reservierter zu sein als nötig.

“Ich bin auf Coruscant geboren und auch hier aufgewachsen. Der derzeitige Zustand...“

Sie sah sich um und senkte ihre Stimme.

“Ist weder für mich noch für meine Familie hinnehmbar. Wenn Sie schon früher hier waren, dann wissen Sie, wie es vorher war. Diesen Zustand wollen wir zurück und dafür kämpfen wir.“

So einfach war das, zumindest in der Theorie. Die Realität stellte sich da um einiges komplizierter dar, aber das wusste Selby sicherlich selbst.

"Ich hoffe übrigens, Ihr Kollege kommt wieder auf die Beine."

Fiel ihr plötzlich ein zu sagen. Der Ärger über die aktuelle Situation hatte Noa den verletzten Geheimdienstler fast vergessen lassen.

"Und es tut mir Leid um den anderen... den Twi'lek. Haben Sie ihn gut gekannt? Die Leute, für die ich arbeite... wir haben auch schon einige Verluste erlitten. Es ist tragisch, aber wir wissen alle, worauf wir uns einlassen. Außerdem ist es das wert. Wir tun es für unsere Heimat und für die Zukunft unserer Familien."

Sie wandte ihren Kopf und sah fragend zu dem Mann, der direkt neben ihr saß.

"So ist es doch, nicht wahr, Sheldon?"

- Coruscant- Mittlere Ebenen – Restaurant “Jewel of the Core” – Nische – Mit Cris und Selby –
 
**Coruscant – untere Ebenen – abgelegene Straße – Gaiden, Darulon (nicht entdeckt)**
Sein Weg führte ihn weiter an den abgelegensten Plätzen dieses Sektors vorbei. Hier, in den dunklen Ecken und Gassen war es noch dreckiger, noch lebensfeindlicher als auf den belebten Straßen. Gaiden war Dreck, Elend und Armut gewöhnt. Seit er Denken konnte, hatte er unter diesen Umständen gelebt und sich damit arrangiert. Aber hier entlang zu wandern, trieb ihm immer wieder einen kleinen Schauer über den Rücken. Niemand hörte dich hier schreien, niemand würde dir zu Hilfe kommen und wenn man die Gegend nicht kannte, war es fast unmöglich zu fliehen. Er würde sich nicht hier befinden, wenn er nicht müsste. Doch das, was er transportierte, könnte ihm auf die Füße fallen, sollten ihn die falschen Leute damit erwischen. Also war der Dreck und die Dunkelheit noch das geringere Übel. Den Gestank nahm man nach 20 Jahren des Dahinvegetierens hier unten nicht mehr wahr.

Gaiden war recht froh, dass er kein Chrono besaß. Vermutlich hätte ihn die Nervosität dazu veranlasst, ständig auf eben jenen Zeitanzeiger zu schauen. Und damit hätte er sich wohl noch verdächtiger gemacht. Doch wer sollte ihm hier schon nachstellen? Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Überfalls zu werden, war verschwindend gering. Man konnte sehen, dass Gaiden nichts besaß und es sich nicht lohnen würde ihn auszurauben. So konnte er eigentlich beruhigt sein. Doch da weder er noch Dean wussten, was auf diesem Datapad war, konnte er von allen möglichen Gestalten gesucht werden, vorausgesetzt natürlich sie wussten, das er nun im Besitz der Informationen war.

Also war es nur verständlich, dass er hörbar durch atmete als er vor dem Megablock stand, in welchem die Wohnung des Hackers lag. Noch einmal glich er die Adresse, die er auf einem kleinem Stück Flimsiplast mit sich trug, mit jener die in leuchtenden Buchstaben über eine Anzeigetafel flimmerte. Zwar konnte der Coruscanti nicht lesen aber Buchstaben abgleichen beherrschte er. Schließlich war er sich sicher richtig zu sein und betrat den Turbolift, der ihn in den gewünschten Stock bringen würde. Auf der Fahrt tippte er unruhig mit den Fingern auf einen Display, welches ihn über das Stockwerk informierte. Er hatte es gleich geschafft. Der Moment, in dem sich vieles in seinem Leben ändern konnte, rückte immer näher. Die Vorfreude ließ ihn ein wenig zittern und in Gedanken malte er sich gewaltige Summen aus, die ihnen diese Infos brachten. Es würde wohl weitaus weniger werden, als er sich vorstellte aber er war froh über jeden Credit, den er erhielt.

Die Turbolifttüren glitten zischend zur Seite und Gaiden betrat den langen Flur. Er suchte eine ganze Weile, schließlich musste er jede der Zahlen, die über den Türen stand abgleichen und ein Ordnungsprinzip für Zahlen war ihm nicht bekannt. Er musste fast ganz nach hinten, bis er endlich vor der richtigen Wohnungsnummer stand. Noch einmal atmete er tief durch. Er wollte gefasst sein und nicht wie ein blutiger Amateur aussehen, der so etwas zum ersten Mal machte, auf wenn dies der Wahrheit entsprach. Er klopfte an die Tür, da er nichts finden konnte, das den Eindruck einer Klingel machte und wartete. Über ihm vernahm er ein seltsames Geräusch. Ein kleines Surren, wie von einem Servomotor. Und tatsächlich. Das Surren kam von einer Kamera, die rechts über seinem Kopf angebracht war und sich auf ihn ausrichtete. Ziemlich vorsichtig der Typ. Aber das konnte ihnen nur Recht sein. Wenn die Informationen wirklich so brisant waren, wie von Dean erwartet, war wohl keine Vorsichtsmaßnahme zuviel. Die Tür schob sich zu Seite und er erblickte einen Bothan, der ihn misstrauisch musterte.

"Dean hat mir schon gesagt, das einer kommen würde. Aber ich hatte mit jemandem gerechnet, der etwas mehr hermacht und sich verteidigen kann."

Sein Misstrauen war noch immer nicht verschwunden, bis Gaiden ein Datapad hervorzog. Die Miene des Bothans veränderte sich augenblicklich.

"Bist du bekloppt! Nicht hier draußen!"

Er zerrte ihn in die Wohnung und verschloss die Tür sofort. Alles war voll gestopft mit Technik. Überall blinkte und piepte etwas. Er konnte sich nicht vorstellen, was für Unmengen an Daten hier verarbeitet wurden, noch wie viel das alles kostete. Wieder einmal konnte er nicht verstehen, warum jemand, der es offensichtlich besser haben konnte, hier unten lebte. Tarnung war die einzig vernünftige Begründung, die ihm einfiel. Gaiden wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er war es nicht gewohnt in solchen Kreisen zu verkehren und war sich zugegebenermaßen unsicher, wie man so etwas abwickelte.

"Du machst das nicht oft, was? Naja seis drum. Hauptsache du hast es hierher geschafft. Dean war ja ganz außer sich über die Informationen. Anscheinend hat der alte Gauner wirklich mal einen Glückstreffer gelandet."

Gaiden zog das Datapad hervor um es den Bothan zu reichen. Dieser griff sofort zu.

"Gib schon her!"

An die harschen Umgangsformen würde sich der Coruscanti noch gewöhnen müssen und allgemein kam er sich ziemlich unerwünscht vor, was an seinem Selbstvertrauen nagte. Aber kein Grund für Panik. Er würde warten bis alles erledigt war und dann gehen. Keine unnötige Konversation und keine Nettigkeiten. Es ging hier nur um den Job.


"Was ist los? Wartest du auf besseres Wetter? Verzieh dich endlich!"

Verziehen? Hörte Gaiden nicht richtig? Warum sollte er sich verziehen?

"Ich will die Infos gleich wieder mitnehmen."

Der Bothan brach in lautes Gelächter aus, das in Anbetracht seiner tiefen Stimme recht merkwürdig anmutete.


"Gleich wieder mitnehmen? Das ist echt dein erstes Mal, was? Das hier ist kein Puzzle für 12-Jährige!"

Er schaltete das Datapad an und warf einen prüfenden Blick auf die Verschlüsselung.

"Ich kann zwar noch nichts Genaueres sagen aber diese Verschlüsselung wurde von Leuten gemacht, die ihr Handwerk verstehen. Imperiale hättens nicht besser hin bekommen."

Er war schon mitten in der Arbeit. Auch ihn schien zu interessieren, was da so gut verschlüsselt wird.


"Ich sag Dean Bescheid, wenn ich fertig bin damit. Könnt ein wenig dauern. Und nun mach die Tür von außen zu!"

Damit drehte er sich vollends von Gaiden weg und versank in seine eigene kleine Welt. Sichtlich enttäuscht verließ der Coruscanti die Wohnung. Er hoffte das dieser Hacker nicht allzu lang brauchte um die Infos zu dechiffrieren. Dean war sicher auch ganz ungeduldig und voller Erwartungen. Er war noch in Gedanken versunken, als er den Megablock verließ um Dean zu informieren.


**Coruscant – untere Ebenen – abgelegene Straße vor dem Megablock – Gaiden, Darulon (nicht entdeckt)**
 
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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Gebäudeblock ▫ Wohnung Nr. 2S11M || ▫ Mara ▫ Sinoué ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Miley ▫ Draugir ▫ Atoras

Schweigen herrschte in der Gruppe, die zusammengequetscht in der kleinen Wohnung saß und darauf wartete, dass Markus und Vorin zu ihnen stieß. Mara hatte sich von ihrem Platz neben ihrer Schülerin erhoben. Diese schwieg noch, schien nachzudenken über ihre Worte oder was auch immer. Mara nahm Rücksicht darauf, immerhin wusste sie nur zu gut, dass die letzten Ereignisse einen sehr mitnehmen konnten. Andererseits hoffte sie allerdings sehr, dass Sinouè sich ihr mitteilen würde, sollte es etwas geben. Für diesen Augenblick jedenfalls war sie damit zufrieden, diese kleine Gruppe in Sicherheit zu wissen. Zumindest vorerst. Immerhin wusste man ja nie, was noch kommen mochte.

Die junge Jedi kämpfte mit ihrer Müdigkeit, damit, dass sie nicht einschlief, ein Grund, warum sie sich erhoben hatte und ein wenig umherlief. Allerdings nicht zu sehr, denn immerhin wollte sie den Rest nicht stören. Während die Zeit dahinfloss, ihr wie die Unendlichkeit vorkam, setzte sie sich schließlich auf den Boden, lehnte ihren Kopf gegen die Wand und schloss ihre Lider. Trotz ihres Kampfes nicht einzuschlafen, schaffte sie es nicht. In Bruchteilen von Sekunden übermannte sie der Schlaf, heimtückisch wie er war. Ihr Körper entspannte sich, ihre Atmung ging ruhig und flach, doch kaum hatte sie den Punkt zum Tiefschlaf überschritten kehrten die Bilder der Visionen zurück. Wieder durchlebte sie, was sie nun schon X-mal gesehen hatte. Der Tod griff um sich, verschlang was er zu fassen bekam. Die Welt auf der sie sich in ihren Bildern befand war noch immer nicht wirklich zu erkennen. Sie nahm Umrisse war, Schatten, doch mehr wollte sich ihr nicht enthüllen. Klar und deutlich jedoch waren die Rufe, die Schreie, welche nach ihr griffen, sie peinigten. Die Atmung des Mädchens wurde schneller, ihr Puls begann sich zu erhöhen. Sie musste versuchen die Schatten zu durchdringen, die Nebel zu vertreiben. Irgendetwas sagte ihr, dass sie mehr sehen musste, wenn sie versuchen wollte vielleicht etwas zu verhindern. Doch wie sollte sie dies? Wie sollte sie etwas herausfinden, wenn sie nicht wirklich wusste, wo sie ansetzen sollte? Sie befand sich in einem Traum, in einer Vision ihres Traumes. Wie sollte sie hier also handeln können?

Die Antwort darauf sollte sie nicht erhalten, denn die Bilder verschwanden. Ruhe kehrte ein, eine trügerische Ruhe, denn was sie als nächstes sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Bäume reihten sich dicht an dicht. Sattes Grün in seiner schönsten Farbe und es hätte seine Schönheit behalten wenn nicht, Mara schrie in ihrem inneren auf. Sie sah wie Tom, ein enger Freund, ihr Lebensretter und ein Partner, ein Mensch, der für sie wie ein Bruder geworden war, durch den Wald lief. Alles sah ruhig aus, doch im nächsten Moment geschah es. Ein dicker Ast bohrte sich in den Leib des jungen Mannes. Genau genommen durchstieß er die Kehle. Tom röchelte, Blut quoll hervor. Er stolperte nach vorn und gleichzeitig schob sich der Ast weiter, tiefer und tiefer bohrte er sich in sein Fleisch, erreichte den oberen Teil der Wirbelsäule und durchstieß diese. Ein laustes knacken war zu hören, ein letztes röcheln mit dem Versuch zu schreien, dann sackte der Körper zusammen. Blut floss aus der Kehle, tropfte aus dem geöffneten Mund und platschte zur Erde. Flecken entstanden, bildeten einen See auf der Erde. Toms Augen waren weit geöffnet. Schmerz lag in ihnen, Panik und eine einzelne Träne quoll daraus hervor. Ein letztes Zittern glitt durch seinen Körper, dann lag er leblos da. Nie wieder würde sie ihn sehen, ihn nie wieder in ihre Arme schließen können. Tränen traten aus ihren Augenwinkeln. Sie weinte im Schlaf. Wieder war ein Freund gegangen, wieder hatte sie es nicht verhindern können und auch diesmal würde eine innerliche Leere zurückbleiben. Sen hatte sie verlassen, nun auch Tom. Maras Welt brach in diesem Augenblick erneut zusammen. Alles um sie herum begann sich zu drehen, wurde schneller und schneller. Mit einem lauten Stöhnen schreckte sie aus dem Schlaf hoch. Sie hatte nicht mitbekommen, dass Vorin und Markus eingetroffen waren und auch jetzt nahm sie es nicht wahr. Im Handumdrehen sprang sie auf die Beine und rannte zur Toilette. Gerade noch rechtzeitig erreichte sie die Schüssel und übergab sich im nächsten Moment. Alles was sie zuvor gegessen hatte, was nicht viel gewesen war, fand hier ihren Ausgang. Maras Magen krampfte sich noch zusammen, als es schon nichts mehr gab, was sie erbrechen konnte. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie zitterte, als ihr Körper endlich Ruhe gab. Stöhnend löste sie sich von der Schüssel und legte ihren Kopf auf die Fließen des Bodens.

Ihre Arme hatte sie um ihren Leib geschlungen, die kühle der Fließen durchdrang ihre Kleidung, kroch in ihren Körper und ließ sie nach wenigen Minuten zittern. Dennoch machte sie keine Anstalten sich zu erheben. Hier war sie allein, ungestört und niemand sah das Häufchen Elend, welches am Boden lag. Völlig fertig mit sich und der Welt.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Gebäudeblock ▫ Wohnung Nr. 2S11M || ▫ Mara auf der Toilette ▫ Sinoué ▫ Arkon ▫ Shana ▫ Miley ▫ Draugir ▫ Atoras, Vorin & Markus
 
[Coruscant/Orbit/YX-1980-Raumtransporter"Hanter"/Brücke/Epiok Sladon, Odiala Kormlack, Leslik Ordan, Protokolldroide R-9CO]

"Hoffentlich können wir ein paar Aufträge an Land ziehen."

Bei diesen Sätzen war der Frust in den Gesichtern der Crew zu spüren. Sie hatten schon einige Monate nicht mehr einen Auftrag gehabt. Sie mussten außerdem neue Vorräte kaufen den sie waren schon sehr lang auf rationierte Lebensmittel angewiesen. Außerdem würden sie wieder zu
ihrem Heimat Planeten zurück kehren. Epiok hatte sich vorgenommen seine Familie zu besuchen,
falls sie noch da waren. Er wollte außerdem eine alte Freundin besuchen.

"Epiok? Sollen wir nun Landen?"

Er war in so in seinen Gedanken vertieft das er erst jetzt bemerkt das Leslik nur auf den befehl zur Landung wartete. Er wies in an Die Hanter im Raumhafen in den Mittleren Ebenen zu landen.
Er ging aus der Brücke hinaus in die Mannschaftsquartiere um Odiala zu wecken. Sie hat sich seit dem Abflug in Corellia nicht mehr blicken lassen. Als er in den Quartieren war sah er sie wie süß sie da lag, aber genug geträumt.Er gang zu ihr und weckte sie.

"Hey Odiala aufstehen wir landen jetzt."

Sie öffnete ihre Augen und stand auf. Während dessen ging Epiok wieder auf die Brücke und konnte schon Coruscant sehen. Sie würden jeden Moment aussteigen und er würde neue Aufträge anheuern und seine Familie besuchen gehen. Sie sanken immer tiefer und endlich haben sie den Raumhafen erreicht. Leslik landete "Die Hanter" sanft auf der Plattform 29.

"Na dann mal sehen was wir hier für Aufträge bekommen wir treffen uns Heute Abend wieder."

Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich voneinander und jeder ging einen Freund besuchen oder Aufträge anheuern.Epiok ging erst zu seiner alten Wohnung die sich ebenfalls in den Mittleren Ebenen befand.
Er gab sein altes Passwort ein und es stimmte noch, doch als er die Wohnung betratt war alles auf den Kopf gestellt worden. Jemand muss etwas durchsucht haben und dann sah er ein Datapad auf dem Boden liegen. Es spielte immer wieder die selbe Nachricht ab.
Immer und immer wieder wurde dieser Satz aufgerufen. Er blickte sich weiter um als er nichts mehr sehen konnte verließ er die Wohnung. Ihm war eigentlich relativ egal das seine Familie festgehalten wurde. Er hat sein altes Leben aufgegeben und wollte nur wegen den alten Zeiten vorbei schauen.
Er steckte das Datapad ein und ging wieder aus der Wohnung hinaus.
Er ging zu einem Händler wo er Proviantkaufen.

"Hallo ich würde gerne Proviant für meine Crew kaufen."

"Für wie viele Monate soll er denn Reichen?"

"Für 2 mehr kann mein Schiff nicht aufnehmen."

"Ok das wären dann 1000 Credits."

Er kaufte das mit den letzen Credits die er noch hatte. Und sagte dem Händler wo sich "Die Hanter" befand. Er ging danach zurück zum Schiff er wollte sich ausruhen.
Als er ankamm begrüßte ihn R-9CO und von R9-B1 mit einem freundlichen piepsen.
Er sah auch das Leslik und Odiala wieder zurück wahren anscheinend gab es hier doch keine Aufträge.

"Wir haben überall nach Aufträgen gesucht nur braucht niemand im moment einen Dienst wie unseren."

Bei diesen Worten von Odiala war der Frust bei jedem nochmehr zu spüren als zu vor. Er erzählte ihnen das er auch Proviant gekauft hatte und es bald da sein. In der Zeit bereiteten sie Die Hanter für den Abflug vor. Er erzählte den beiden nicht das mit seiner Familie.
Einige Zeit später schaute er nach draußen und sah den Händler mit der Ware.
Er bezahlte ihn und die Crew belud das Schiff.

[Coruscant/Raumhafen/YX-1980-Raumtransporter"Hanter"/Frachtraum/Epiok Sladon, Odiala Kormlack, Leslik Ordan,]
 
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Ψ Coruscant :: Imperial City :: Obere Ebenen ::Temple Precinct :: Temple Court :: Jedi Tempel :: Dach des Tempels :: Lord Nergal und Darth Draconis, Journalisten, Gefangene und CSF Ψ

Das große Spektakel hatte begonnen. Die Hinrichtung die bereits jetzt als großes Medienspektakel propagiert wurde, war von Nergal eröffnet worden als dieser eine Rede vor der nach weiteren Informationen lüsternen Journalistenmenge hielt. Die Abendsonne senkte sich bereits über dem Tempel Precinct und tauchte die gesamte Szenerie in ein goldenes, unnatürlich atmosphärisches Licht. Eine kleine exklusive Gruppe Journalisten stand nun vor dem Sith Inquisitor der begleitet von Darth Draconis der Menge das Gesicht zu dem Spektakel bot. HoloCams schwirrten um die Köpfe der Anwesenden und der Soldaten die dieses Ereignis vorbereiteten indem sie die Gefangenen auf das Tempeldach führten. Insgesamt würden es 3000 Gefangene sein. 3000 Gefangene deren Urteil der Tod durch den Pfahl lautete. Eine besonders grausame Methode für deren Einsatz sich der Sith Lord selbst bei Nergal eingesetzt hatte. Das formale Gerichtsurteil war erst einige Stunden zuvor ausgestellt worden, der genaue Wortlaut angepasst. Die Legitimation der Aktion lag beim Gouverneur selbst, der Sith war sich sicher, dass dieser jeden populistischen Mehrgewinn für seinen Namen gerne sah und sicherlich nicht verstreichen lassen wollen würde. Bereits zum zweiten Mal wurde der Sith so auch, ungewollt, Instrument des Gouverneurs zu dessen Machterhalt. Ein Übel welches er in Kauf nehmen musste, für diesen Triumph über Kezia. Er selbst hatte ihr das Schicksal was sie erwarten würde eröffnet. Ihre weit aufgerissenen Augen und ihr vor Zorn verzerrtes Gesicht hatten keinerlei Worte benötigt. Sie beide wussten, das Spiel war für sie verloren. Wer ihre wahre Identität ist, war nur einem kleinen Kreis Auserwählter bekannt. Der Name Kezia würde aus den Annalen des Sith Ordens gestrichen werden, sie würde eine persona non grata werden, sie würde in Vergessenheit geraten. Für ihn würde sie nur eine weitere Sith sein, deren Blut an seinen Händen klebte. Sie würde sich einreihen zu Namen wie Arion, Izvoshraund Nemisis. Er fand es überaus amüsant, dass er als Sith mehr seines Ordens getötet hat, als er Jedi das Leben genommen hatte. Einzig der Cathar namens Crado, wie er später aus einem Fahndungsbericht erfuhr, war sein erstes Jedi Opfer. Auch wenn er nicht die Klinge vollständig in ihn versenken konnte, so war er sich sicher, dass noch heute der leblose Körper eines Cathar in der Kanalisation unter einem gewissen Fabrikgebäude steht.

Von seinen Erinnerungen lenkte ihn ein Journalist ab, der nun nachdem der Sith Inquisitor wohl keine Antworten mehr zuließ, sich an ihn wandte. Mit ihm stürzten sich auch die restlichen wissbegierigen Schreiberlinge der HoloNet Nachrichtenagenturen auf ihn und bombardierten ihn mit Fragen. Er würde sich von diesen fremdgesteuerten und gleichgeschalteten Instrumenten der Macht nicht manipulieren lassen. Stattdessen wollte er die Worte loswerden, die er sich auf dem Flug hierher zurechtgelegt hatte. Es war bereits sein zweiter Auftritt in den Medien, doch der erste in denen er selbst das Wort ergriff. Er wählte daher seine Worte mit Bedacht, seine Außenwirkung sollte diejenige sein, die er für sich erzielen wollte. Seine wahren Absichten kannte mal wieder nur einer – er selbst.


„Seit Dekaden bereits halten die Jedi das Imperium mit ihrem Terror in Atem. Seit Monaten zeigen die Jedi spätestens hier auf Coruscant ihr wahres Gesicht.“

Die Hand erhoben, ballte der Sith sie nun zusammen um die Zerschlagung des Jedi Rings zu symbolisieren. Die wahren Hintergründe des Überfalls der CSF auf das Etablissement welches sich Honey House nannte, kannte er nur aus Berichten die er gelesen hatte. Es gab wohl noch weitere Jedi auf diesem Planeten, doch sie würden nicht mehr lange seine Aufmerksamkeit binden. Er würde diesen Moloch sobald wie möglich verlassen und Kraym seinen Problemen überlassen.

„Die Hinrichtung dieser Jedi markiert den signifikantesten Sieg des Imperiums über die Unruhestifter die Coruscant so lange schon in Unfrieden halten. Doch das Ende dieser Jedi beendet nicht unsere Anstrengungen die Galaxis vom Makel der Jedi zu befreien. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Jedi auch weiterhin versuchen werden durch ihre Lakaien in der Neuen Republik und anderen willenlosen Wesen dem Frieden des Imperiums entgegenzuwirken. Wir müssen, sowohl im Inneren als auch im Außeren wachsam bleiben.“

Nach seiner kurzen Ansprache, hatten die Journalisten genug von ihm. Sie waren begierig das blutige Spektakel mitanzusehen, er konnte ihren unnatürlichen Durst nach Blut spüren. Verwunderlich, wenn man bedachte, dass diese Wesen selber niemals zu solchen Taten imstande wären. Sie ereiferten sich lieber am Werk anderer. Verachtung war das Einzige was er für diese Wesen empfand, doch waren sie nützlich. Zu nützlich. Er hatte verstanden das Instrument der Propaganda für sich zu nutzen, nirgendwo sonst konnten so viele Seelen gebannt eine Idee verinnerlichen und glauben, es sei gut. Wie Nerf Rinder konnten sie der Maschinerie folgen, die ohne einen Schutz abzusetzen ganze Kriege für sich entscheiden konnte. Er bewunderte und verachtete dieses Medium zugleich. Sie waren es auch, die aus Kezia eine Jedi machen würden.

<<Verschont mich. Zusammen können wir Nergal stürzen und all das ungeschehen machen. >>

Es war der Mut der Verzweiflung. Dass die Theelin eine Thelepathin war, erfuhr er jetzt, mit Unbehagen wie er feststellen musste. Sie schien ihre ganze verbliebene Kraft in diesen Akt der Verzweiflung zu investieren. Wie konnte sie nur so töricht sein und nach allem was geschehen war glauben, dass sie Gnade, ausgerechnet von ihm erwarten würde? Sie war in keinerlei Position die es erstrebenswert machen würde, dem Sith Inquisitor in den Rücken zu fallen. Eine Verschwendung ihrer Kraft. Sie würde sie noch für andere Dinge brauchen. Zum Beispiel einen schnellen Tod.

<<Ich besitze das Wissen um Fähigkeiten, von denen ihr nur träumen könnt. Verschont mich und ich werde euch dienen.>>

Der Sith hatte genug von ihrem Geplärre. Er versuchte sie aus seinen Gedanken zu verbannen, doch gelang es ihm nicht. Er spürte wie sie immer noch versuchte sich in seinen Gedanken Verhör zu verschaffen. Sie war wie ein lästiger Gedanke der einen nicht mehr losließ, obwohl man zwanghaft versuchte an etwas anderes zu denken. Er musste handeln. Er würde ihre Hinrichtung persönlich vornehmen.

Soldaten des CSF begannen ebenfalls die Gefangenen, welche teilweise in einer vornüber gebeugten Position verharrten, während andere Bäuchlings auf dem Boden lagen, für die Einführung des Pfahls vorzubereiten. Zwei Soldaten mindestens würden den Gefangenen auf dem Boden fixieren. Die Gefangenen hatten vor der Hinrichtung ein Sedativum erhalten welches sie solange ruhig stellen sollte, bis sie aufgestellt werden würden. Die Pfähle lagen bereits neben ihren Opfern. Sie waren im Durchschnitt drei Meter lang und an ihrer Spitze stumpf, um keines der wichtigen Organe zu beschädigen. Ihr Durchmesser beträgt 15cm, gefertigt sind sie aus Durastahl was sie besonders stabil macht. Der Pfahl würde aus dem Sternum heraustreten, die Pfahlspitze würde gegen den Unterkiefer gelehnt werden. Der Sith hatte eine besonders perfide Form der Pfählung ausgesucht, bei der der eingesetzte Pfahl wie ein Stopfen fungiert und den Blutverlust vermeidet, sodass die Lebenserwartung des Gepfählten auf mehrere Tage ausweitet. Aufgerichtet würden die Gepfählten, wenn der Pfahl zu dreiviertel im Gepfählten fixiert wäre. Die Gravitation und der Widerstand des Opfers selbst, würde das Schicksal ebendiesen besiegeln. Das Ende würde also lang und schmerzhaft sein. Verdammt lang. Verdammt schmerzhaft. Die Schmerzen wären kaum vorzustellen, da sich der Fremdkörper langsam durch den Beckenbereich den Torso hinauf schieben würde. Die Soldaten des CSF wurden aufgrund der hohen Anzahl an Gefangenen von 501-Z Droiden unterstützt. Die Arbeit begann und bereits jetzt ertönten hier und da gequälte Schmerzensschreie. Das Sedativum hatte wohl nicht bei allen gleichstark gewirkt. Der Sith überwachte an der Seite des Inquisitors das Spektakel, HoloCams zeichneten das Geschehen auf und berichteten auf dem Exekutionskanal live via HoloNet von diesem Ereignis. Andere Medien hingegen beschränkten sich darauf zeitlich versetzt einen Beitrag zu diesem Ereignis zu veröffentlichen oder zensierten gar die Szenen komplett. Ihre Ansprache hingegen würde ausgestrahlt werden. Die Nachricht von der Hinrichtung hunderter Jedi würde ein Echo in der Galaxis auslösen. Das gewünschte Effekt würde erzielt werden und all das würde man mit seinem Namen in Verbindung bringen. Draconis nahm den Pfahl und balancierte ihn in der Hand. Die Theelin lag hilflos vor ihm. Sie versuchte seine Gedanken mit Hilfeschreien zu bombardieren, ihr Mund war geknebelt. Mit einem kräftigen Ruck fixierte der Sith Lord den Pfahl in der Theelin was einen enormen Widerhall in der Macht verursachte. Ihr Schmerz ging in den Körper des Sith über, erfüllte ihn. Er trat einen Schritt zurück und begutachtete sein Werk.

Ein Kribbeln durchfuhr den Sith, die Machtfühler in alle Richtungen ausgestreckt ergötzte sich Draconis an den Schwingungen die bereits jetzt in die Macht ausgesandt werden würden. Ein Nexus würde geboren werden und einen Abdruck in der Macht hinterlassen. Das Echo dreitausend in Qual aufschreiender Wesen wäre ein in der Macht zu spürender Effekt. Jeder Jedi würde die Nachricht verstehen müssen. Er hatte ihren Tempel geschändet und sie hatten nichts dagegen tun können. Doch genau hier, in Anbetracht des Leids und der Schmerzen die sich wie ein Echo in der Macht wahrnehmen ließen, ein gequälter Aufschrei von dreitausend Seelen die um Erbarmen schrien, erinnerte er sich an eine Vision die er im Tal der Sith erlitten hatte, sie jedoch damals nicht als solche verstanden hatte. Er wusste was zu tun war. Der Sith packte das Ende des Pfahls an während ein 501-Z Droide ihm half den drei Meter langen Stab an dessen Ende die Theelin hing. Im Boden des Daches waren im Vorfeld 70cm tiefe Löcher gebohrt worden um die Pfähle im Tempeldach zu fixieren. Als der Pfahl stand und damit das Signal gegeben war alle anderen aufzurichten, ertönte ein Aufschrei der das gesamte Dach in einen gespenstischen Kanon aus Wehklagen und Schreien erfüllte. Die Macht vibrierte im Angesicht des Schmerzes der hier offenbart wurde. An ihrer Spitze stand Kezia, entbrannt und voller Schmerz. „Das ist meine Antwort Kezia.“


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Coruscant - untere Ebenen - Gebäudeblock - Wohnung Nr. 2S11M - Vorin - Mara - Sinoue - Arkon - Shana - Miley – Draugir und Atoras


Während Sinoué versucht hatte wieder einen klaren Kopf zu bekommen, näherte sich ihre Meisterin und kümmerte sich um sie. Ihr fielen viele Dinge ein die sie hätte sagen wollen, doch tat es nicht. Irgendwas hielt sie zurück. Ihre Probleme erschienen ihr nicht so wichtig wie die der anderen, andererseits war sie diejenige hier, die wohl am wenigsten Training besaß. Ihrer Meinung nach war es jetzt, wo alles sicher war, zu spät mit Bemutterungen. Vielleicht hätte sie das gebraucht als es um ihr Leben ging, als diese gräßliche Rothaarige hinter ihnen her war, als diese imperialen Soldaten einen Abzug davon entfernt waren ihre Existenz komplett auszulöschen. Hier in dem sicheren Versteck, war es leicht sowas zu sagen, fand sie. Doch sie behielt es für sich. Es war nicht an der Zeit für sowas, sie schwieg lieber. Es würde schon noch der Zeitpunkt kommen all das zu sagen. Wenn es dann überhaupt noch wichtig war. Sie würde ihr all das für eine Kippe vielleicht sogar komplett verzeihen.

„Wir leben in Zeiten, die nicht einfach sind, in denen es immer wieder zu kämpfen kommen kann und auch wird. Dies ist das Leben eines Jedi, wenn es Krieg gibt, Auseinandersetzungen und ähnliches. Eigentlich hatte ich gehofft, dass du nicht sofort mitten hineingeworfen wirst, sondern erst die Möglichkeit erhältst mehr zu lernen, zu erfahren und gefestigter zu sein. Es tut mir leid, dass es so gekommen ist.“

Ihr tat auch so manches Leid, doch wenn sie es aussprechen würde, käme es zu einem Wortgefecht zu dem Sinoué in diesem Moment einfach nicht zu die Kraft haben würde. Stattdessen war ihr danach sich endlich zu beruhigen, endlich wieder aufatmen zu können. Sie spürte eine große Mattigkeit die ihren Körper ereilte und in einem durastahlartigen Klammergriff gefangen hielt.

“Was … was ist das?“ begann die Coruscanti mit zittriger Stimme. Irgendwas war da, was Übelkeit in ihr hervorrief. Sie wusste nicht woher es kam. Es kam urplötzlich. Gerade als sie angefangen hatte sich wieder besser zu fühlen, begann dieser Schmerz.

“Meisterin, was geschieht hier?“

Sie verstand nicht woher all diese Emotionen kamen. Sie war völlig überfordert mit dem Schmerz der plötzlich ihr Innerstes zu zerfetzen drohte. Eine Übelkeit überkam sie, als Bilder unkontrolliert ihr inneres Auge beherrschten. Pfähle. Hunderte. Schmerzen. Zwei dunkle Männer. Ein Gebäude mit fünf Säulen. Schmerz. Sie, die nie zuvor wirklich gefühlt hatte, wirklich Emotionen empfunden hatte, war von dieser Sturzflut an Emotionen komplett überfordert.

“Macht das es aufhört! Verdammt macht das es aufhört!“

Sie schrie als das Echo sie erfüllte. Ihre mentale Barriere war inexistent. Sie war vollkommen schutzlos gegenüber dieser Macht die über sie hinwegfegte. Bedingt durch ihre spezielle mentale Verfassung, war ihr Geist eine offene Festung für diese Art von Ereignissen. In ihrem Kopf schrien Stimmen auf, sie wusste nicht woher sie kamen. Sie waren plötzlich da, wollten das alle an ihrem Schmerz teilhaben würden. Was geschah hier nur? Die junge Coruscanti konnte es sich absolut nicht erklären. Sie ging vor dem Schmerz in die Knie und kapitulierte innerlich, völlig überfordert und überlastet mit der Flut an Eindrücken die sie torpedierten und kurz davor waren ihr die Besinnung zu rauben.

“Schlagt mir den Kopf ab!“ schrie sie auf bevor sie erneut anfing zu würgen. Zum Glück geschah nichts.

Sie fuhr sich mit den Händen durch die braune Mähne die bisher in einem Zopf gebändigt gewesen war. Sie grub ihre schmutzigen Fingernägel in ihre Kopfhaut, wollte zur Not die Stimmen mit ihren eigenen Fingern aus ihrem Kopf zerren. Sie wollte dass es aufhörte, um jeden Preis. Um wirklich jeden Preis.


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[Coruscant | Imperial City | Mittlere Ebenen | Sentinel-Landungsboot | Bactatank] Chiffith

Eine Bewegung kräuselte die bläuliche Flüssigkeit des Bactatanks. Die Instrumente des provisorisch in den Sentinel eingebauten Heilapparates meldeten eine rapide ansteigende Nervenaktivität des Patienten, der sich bis zu diesem Augenblick in tiefem Schlaf befunden hatte. Doch weder die Erschöpfung der jüngst erlebten Kämpfe und Verletzungen, noch die Sedativa und Narkotika die man ihm womöglich verabreicht hatte, konnten verhindern, dass Chiffith in diesem Augenblick erwachte. Es geschah von einer Sekunde zur anderen: Wäre er ein Humanoid gewesen, so hätte er urplötzlich hellwache Augen aufgerissen, in denen keine Spur des Tiefschlafes mehr zu sehen war. Da er jedoch ein Lamproid und mit gänzlich anderen Sinnesorganen ausgestattet war, konnte ein Betrachter wie der imperiale Arzt, der die Behandlung überwachte, keine derartige Beobachtung machen.

Als Chiffith erwachte, war es ihm, als sei er niemals eingeschlafen. Er spürte keine Desorientierung oder andere Nachwirkungen der düsteren Träume, die er soeben erlebt hatte. Er wusste augenblicklich wo er sich befand, wie er hierher gekommen war und was - rein äußerlich - mit ihm geschah. Doch er wusste noch mehr. Tief in den Abgründen seiner wilden Seele spürte er das Leid, das in unmittelbarer Nähe verursacht und erlebt wurde. Die Qualen Tausender. Er spürte die Anwesenheit jedes einzelnen von ihnen, so als stünde er vor ihnen, um sie zu betrachten. Es waren keine Eindrücke, für die er Worte hätte finden können, und keine, die sich detailliert in klaren Erinnerungen festsetzen würden, sondern mehr wie der intensivste und realste aller Träume - surreal, verworren, aber dennoch wahrhaftig. Diese Dinge geschahen wirklich. Hätte er sich jetzt nicht im Bactatank befunden, er hätte in dieser fremden Umgebung zweifellos den schnellsten und kürzesten Weg zur Quelle all der Schmerzen finden können, ohne ein einziges Mal falsch abzubiegen oder auch nur für einen Moment zu zögern.

Es war eine völlig neue Form der Warhnehmung, so als hätte er ein Sinnesorgan hinzugewonnen, auf dem er bisher blind gewesen war. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er seine wenigen bisherigen Erlebnisse mit der Macht und deren Bedeutung gänzlich überschätzt hatte: Es war nichts gewesen, überhaupt nichts. Erst in diesem Moment begriff er einen kleinen Teil der Größe dessen, was zu erlernen er sich zur Aufgabe gemacht hatte. In diesem Augenblick, der das lange, qualvolle Sterben von dreitausend denkenden und fühlenden Wesen einleitete, sah er auch sich selbst so klar wie nie zuvor. Das Echo dieser Eindrücke, das aus seinem Inneren widerhallte, zeigte ihm Dinge, nach denen er bisher vergeblich gesucht und zu greifen versucht hatte. Dort lag er vor ihm, sein Zugang zur Macht, den er bisher höchstens durch Zufall einmal gestriffen, nie aber ganz zu fassen bekommen hatte. Seine bisherigen Erfahrungen, Erlebnisse und Übungen hatten es ihm nicht erlaubt, diesen Zugang bewusst und absichtlich zu öffnen. Doch die Pein Tausender Verurteilter, die ihn wie eine Flutwelle durchströmte, riss die Barrieren nieder. Von diesem Tag an, das war Chiffith klar, würde er in der Lage sein, sie immer wieder zu überwinden, um auf das Zugriff zu erhalten, was dahinter lag. Nun hatte sein Werdegang zum Sith tatsächlich begonnen.

Obwohl es sich jeder rationalen Erklärung entzog, wusste der Lamproid, dass Kezia unter den Sterbenden war. Ihr Schmerz überstrahlte den der anderen. Und er wusste, dass Darth Draconis selbst, mit eigener Hand, ihr Urteil vollstreckt hatte. Eine tiefe Zufriedenheit durchströmte ihn, als er sich bewusst machte, dass auch er selbst zu diesem erhabenen Ereignis beigetragen hatte. Sie war auch seine Beute, und nun fand sie den Tod, der ihr zustand - einen, den Chiffith sich bisher gar nicht hatte vorstellen können. Sie erfuhr ihn nicht durch seine Klauen und sein Gift, aber doch in unmittelbarer Folge seines Tuns und Strebens, seines Sieges über sie. Und dies schmälerte seinen Triumph nicht, sondern ließ ihn sogar noch größer erscheinen. Er verstand, dass es mehrere Möglichkeiten gab, jemanden zu vernichten. Er wollte sie kennenlernen. Sie alle!

Doch später. Seine Behandlung im Bactatank war noch nicht abgeschlossen. Er wollte rasch gesunden, um die Kräfte zurückzuerlangen, die er für die kommenden Ereignisse benötigte. So verharrte er in der heilsamen blauen Flüssigkeit und ließ sie geduldig auf seinen Körper wirken. Ebenso wie er die schrecklichen Wellen der Emotion auf seine Seele wirken ließ. Es war ein beinahe orgiastischer Genuss, der Lust auf mehr machte!


[Coruscant | Imperial City | Mittlere Ebenen | Sentinel-Landungsboot | Bactatank] Chiffith
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Straßen | Gleiter | mit Vorin ::.


Vorin hatte Recht. Sie wussten nicht, wie es hier auf Coruscant weitergehen würde. Die beiden Meister würden möglichst bald wichtige Entscheidungen treffen müssen, um ihre Schützlinge nicht unnötigen Gefahren auszusetzen. Sicher, Arkons Fähigkeiten waren bereits sehr ausgereift, soweit er das auf die kurze Zeit beurteilen konnte, die sie miteinander verbracht hatten. Es schien, als würde er mit der Erinnerung an sein altes Leben, auch die Erinnerung an seine Ausbildung und den Glauben an seine Fähigkeiten wiedererlangen. Die mentale Warnung über die Macht einige Zeit zuvor im Honey House, hatte Markus diese Einsicht gebracht. Shana allerdings war noch frisch bei den Jedi. Sie hatte noch nicht allzuviel gelernt. Zumindest was den Zugang zur Macht anbelangte, musste sie noch vieles lernen, aber würden sie unter den örtlichen Umständen genug Zeit aufwenden können, um die nötigen Übungen durchzuführen? Außerdem hatte sie der Vorfall am Bordell sicher nicht unberührt gelassen. Der Jedi würde erst einmal abwarten müssen, wie sie dies verarbeiten konnte.
Markus drängte sich immer mehr der Gedanke auf, Coruscant mit seinen beiden Schülern zu verlassen. Doch Vorin hatte Recht - Dies konnten sie am nächsten Tag immer noch in Ruhe besprechen.

"Ach, und irgendetwas meinte Mara vorhin darüber dass Shana sich nicht mehr blicken lassen sollte, nachdem sie wohl in den Medien aufgetaucht wäre [...]", begann sein Kollege schließlich ein anderes Thema. Er hatte nicht mitbekommen, was genau sich vor dem Honey House abgespielt hatte und erwartete nun, dass Markus ihn aufklärte. Dieser nickte gedankenverloren. Sein Blick war aus dem Fenster vor sich gerichtet. Er beobachtete alles, woran sie vorbeisausten, jedoch ohne einen rechten Sinn dahinter zu erkennen.


"Das Imperium weiß, wie man den Feind ins Abseits befördert. Sie haben sich unter Zwang Aussagen fürs Holonet verschafft. Unter anderem wurde auch Shana gefilmt. Sie musste Lügen über die Jedi erzählen."

Markus dachte einen Moment darüber nach, ob dies gegen seine Padawan sprach. Höchstwahrscheinlich würde man sie nicht als Jedianhängerin sehen. Schließlich schüttelte er den Kopf und warf Vorin einen Blick zu.

"Sie hat keinen Moment den Eindruck gemacht, selbst eine Jedi oder Widerstandskämpferin zu sein. Mag sein, dass ihr Gesicht durch das Holonet bekannt gemacht wird, allerdings wäre in dieser Situation jeder geflohen, der die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Ich denke nicht, dass man sie ernsthaft mit dem Orden in Verbindung bringen würde und kriminell sind alle Bürger der unteren Ebenen..."

Letztendlich kamen die beiden Jedi an ihrem Zielort an. Mark prägte sich so viel wie möglich ein, um den Ort später wiedererkennen zu können. Er hatte mittlerweile ein bemerkenswertes Gedächtnis, was nur durch die ständigen Ortswechsel und das damit verbundene "Gedächtnistraining" gekommen sein konnte. Gebäude 2S, Level 11, Zimmer M.
"Da wären wir ... die Fenster können JETZT schonmal geöffnet werden." Ihre Ankunft war damit lauthals verkündet worden. Markus trat durch die Tür und warf den Rucksack und die Tasche neben sich auf den Boden. Er rieb sich den Nacken, der sich mittlerweile ziemlich steif anfühlte. Eine heiße Dusche und danach ein ruhiges Nachtlager - Das war es, was er an diesem Tag noch brauchte, damit er zufrieden war.
Doch dann kam alles anders. Die Tür fiel ins Schloss und genau in jenem Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Markus erfasste ein tiefer Schmerz, der ihn für einen Augenblick die Augen schließen ließ. Er kannte das Gefühl, hatte schon einige Male derartige Erschütterungen in der Macht spüren müssen. Er hörte Jammern, Flehen, Todesschreie, welche in seinem Kopf widerhallten. Der Meister atmete tief durch, folgte mit dem Blick der jungen Jedi-Ritterin, welche aus dem Raum lief. Dann hörte er auch die Schreie von Sinoué, die nicht weit von ihm in die Knie ging und sich den Kopf hielt. “Macht das es aufhört! Verdammt macht das es aufhört!“


"Lasst den Schmerz zu! Bekämpft die Gefühle nicht! Sie sind ein Teil von euch, von uns allen."

, gab der Jedi-Meister als Aufgabe, um die Padawane zu beruhigen. Sie mussten lernen, damit umzugehen und sich nicht von den Problemen der Welt auffressen zu lassen. Es würde ihnen noch oft passieren. Es herrschte Krieg. Krieg bedeutete Tod und der Tod zog meist mit Schmerzen einher.
Der Corellianer suchte kurz nach Shana, die nicht weit von Sinoué ihren Platz gefunden und die Beine hochgelegt hatte. Er wusste nicht, ob sie ebenso empfand wie die dunkelhaarige, denn sie hatte ihre Verbindung zur Macht noch nicht gefestigt. Dennoch legte er auch ihr eine Hand auf, während er halb in die Knie ging, um der anderen Padawan eine Hand auf die Schulter zu legen.


"Es geht bald vorbei! Nehmt die Gefühle an, so schwer sie auch sind."


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Die Schmerzen waren ein Echo das den gesamten Planeten durchdringen musste. Dafür war das Epizentrum, das Tempeldach, zu stark. Die Resonanz innerhalb der Macht glich einer Eruption aus Schmerz, Hass und Leid die dem Sith Lord Genugtuung verschaffte. Sein Werk hier war getan.
Ortega meldete sich via COMM Gerät bei dem Sith Lord. Als dieser das kleine Gerät aktivierte, etablierte sich ein kleines, flackerndes blaues Ebenbild des imperialen Offiziers.


“Mylord, der Imperator ruft nach euch. Ihr sollt euch sobald wie möglich nach Anaxes begeben und ihn dort treffen.“

“Macht mein Schiff bereit, ich werde morgen bei Tagesanbruch abreisen.“

Das Hologramm erlosch nachdem Ortega salutierte. Bevor er nach Anaxes abreisen würde, wollte Draconis die Zeit nutzen. Er brauchte nicht viel Schlaf, der Lamproide würde gerade erst aus dem Bacta Tank kommen, ergo war dieser ausgeruht. Zeit genug ihm etwas beizubringen, auch wenn er gut genug wusste, dass die Fortschritte seines Schülers ihre Zeit brauchen würden. JE früher er jedoch anfangen würde, desto besser. Den Weg zum Landungsboot legte der Sith durch den Einsatz der Macht schneller zurück, der Weg zog sich seiner Wahrnehmung nach bereits lang genug und er war ungeduldig. Im Landungsboot angekommen wies er den Sanitäter an den Lamproiden aus dem Bacta Tank zu heben. Langsam wurde der wurmartige Nichtmensch aus der blauen Flüssigkeit gehoben, bevor dieser triefend auf dem Boden abgelegt wurde. Während noch Bacta vom Kopfende des Wesens tropfte, begann der Sith mit diesem zu sprechen als er das Gefühl hatte, dass dieser ihm zuhörte.

“Du sollst die Chance bekommen dir das Schauspiel von nahem anzusehen.“

Der Sith begutachete den Lamproiden. Dieser schien wieder besser auszusehen, die Zeit im Bacta Tank schien ihm gut getan zu haben. Perfekt, der Sith wollte keine Zeit mehr verlieren und mit der Ausbildung seines Schülers beginnen.

“Folge mir.“

Er führte ihn von den Landeplattformen des Sentinel Landungsbootes aus über die verschlungenen, verfallenen Gänge des Tempels zu den Turbolifts die sie aufs Tempeldach bringen würden. Dort angekommen musste Draconis feststellen, dass das Gros der schaulustigen Journalisten sich entfernt hatte, lediglich einige CSF Wachleute und Droiden blieben. Gespenstische Stille hatte sich über dem Dach ausgebreitet, gelegentlich durchbrach ein Schrei die Stille, der Moment wenn ein Gefangener wieder wertvolle Zentimeter zur Erlösung hin rutschte. Der Geruch von Blut breitete sich aus. Würde das eine Versuchung für seinen Schüler sein? Vielleicht biss er einen der Todgeweihten und beendete ihr Leid. So barmherzig würde er jedoch nicht sein und den Lamproiden daran hindern. Wenn er einen dauerhaften Nexus der dunklen Seite schaffen wollte, musste der Ort die dunklen Energien des Schmerzes wie ein Schwamm aufsaugen. Sie gelangten schließlich zur Theelin, die ihre Hände auf dem Rücken gefesselt hilflos, von ihrem Pfahl durchbohrt dort hing.

“Sieh her. Du sollst teilhaben an ihrem Leid. Schau sie dir genau an. Das ist der Preis des Versagens.“

Die aufgespießte Theelin lebte noch. Er spürte wie sie kämpfte. Sie wollte nicht aufgeben und lebte selbst jetzt, im Angesicht des sicheren Todes lebte sie die Prinzipien die sie ihr Leben lang gelebt hatte weiter. Sie kämpfte, obwohl ihr Sieg längst unmöglich war. „Die Macht wird mich befreien.“ erinnerte sich der Sith an den letzten Vers des Sith Kodex, eine Zeile die auf die Theelin noch nicht zutreffen würde. Sie konnte nur noch auf den erlösenden Tod hoffen, doch von dem war sie noch Tage entfernt. Der Lamproide musterte sie eingehend. Wahrscheinlich betrachtete der Jäger dieses Wesen als eine Beute. Vielleicht neidete er ihm sogar den finalen Todesstoß. Ein angenehmer Gedanke. Er musste so früh wie möglich lernen für das was er wollte zu kämpfen. Wenn das hieß dass er sich mit ihm messen musste, so sollte es sein. Solange er nicht übermütig werden würde, war es eine Prüfung seiner Kräfte und ein Mehrgewinn für seine Ausbildung.
Die Droiden patroullierten um den Pfahlwald herum, achteten darauf das mögliche Eindringlinge auszuschalten. Die Nacht senkte ihr dunkles Tuch über die Szenerie und der Sith beschloss, dass es Zeit war diesen Ort zu verlassen.


“Es ist Zeit deine Ausbildung zu beginnen.“

Wortlos wandte er sich ab, widmete der Theelin keinen Blick mehr und schritt zum Turbolift. Als auch sein Schüler sich in die Kabine hinein begeben hatte, schlossen sich die Türen automatisch. Der Sith drückte einen Knopf und beschloss, den Tempel mit seinem Schüler zu erforschen. Der Turbolift brachte sie in die mittleren Ebenen des Tempels. Sie entstiegen dem Lift und betraten einen schwach erleuchteten Gang. Der Strom im gesamten Tempelgebäude war eingeschränkt, die Lichtverhältnisse waren zur Kostensenkung nicht bei voller Leistung. Sowohl nach links als auch nach rechts führten lange Korridore entlang. Der Sith entschied sich für den linken Weg, ging dicht gefolgt von seinem Schüler die hohen Gänge entlang. Ihr Weg führte sie vorbei an verschlossenen Türen, Büsten wichtiger Jedi deren Antlitz bereits zertrümmert war, Bänke die durch den Zahn der Zeit bereits angegriffen worden waren. Generell war selbst der Geruch des Tempels dem der unteren Regionen ähnlich. Der Weg führte sie immer tiefer in den Tempel, bis dem Sith auffiel, dass er Leben spürte. Kein intelligentes Leben, sondern Pflanzen. Im Grunde nichts besonderes wenn man bedachte wie lange dieser Tempel leer stand, doch er spürte die schiere Energie die von diesem Ort ausging, die ihn stark an Dathomir erinnerte. Der Sith schlug eine andere Richtung ein und erreichte einen riesigen Saal der eher einem Gewächshaus als einem Tempelraum glich. Verschlungene Pfade führten in die einst gehegte Flora die nun wild sprießte. Instinktiv ging der Sith tiefer in den dschungelartigen Wuchs hinein. Als er eine kleine Plaza erreichte die mit Steinen gepflastert war, wies er seinen Schüler an sich dort einzufinden. Er selbst ging mit einer geschmeidigen Bewegung in einen Schneidersitz und befand sich nun mit seinem halb aufgerichteten Schüler auf Augenhöhe.

Er wollte ihm nun zeigen, dass auch der Lamproide die Macht nutzen konnte, dass er dazu auserwählt war, sollte er sich als stark erweisen, den gleichen Weg zu gehen wie Tausende vor ihm, von Erfolg gekrönt, wie vielleicht nur die Hälfte von ihnen. Er wollte aus ihm eine Sith machen, ein Instrument seines Willens, eine Waffe und ein Werkzeug. Er würde auch weiterhin sein Sklave und sein Diener sein, nur auf einer anderen Ebene. Er würde ihm zeigen was der Lamproide wissen musste.


“Sieh her und lerne.“

Der Sith Lord öffnete nun seinem Geist der Macht und der dunklen Seite, ließ sich von ihr durchströmen bis sie ihn vollkommen ausfüllte. Seine Wahrnehmung breitete sich aus, bis sie wie Tentakel alles um ihn herum erfassten. Im nächsten Schritt breitete er seine imaginären Fühler nach seinem Schüler aus, erfassten ihn und drangen in seine Gedankenwelt ein. Er stieß auf eine gesunde Portion Hass, angetrieben vom Verlangen zu Jagen und zu Töten. Sie würden der Treibstoff sein den sein Adept brauchen würde um die dunkle Seite einzusetzen. Er wusste dass dieser Hass nichts ungewöhnliches war, wollte er doch auch damals seinen Meister am liebsten töten, doch jetzt wusste er, alles war damals nur zu seinem Besten geschehen. Die Kraft die in dem Nichtmenschen steckten waren stark genug um Steine anzuheben, um Drexl vom Himmel zu holen oder um Bäume auszuwuchten, doch fehlte es ihm an der nötigen Übung. Er weckte die Macht in ihm, sodass sich sein Schüler der Macht welche in ihm schlummerte bewusst wurde. Der Sith fühlte zum ersten Mal wie die Macht den Wurm durchströmte. Vollauf konzentriert nahm Darth Draconis sich nun vor ihm durch seine Machtsicht die Macht näher zu bringen. Er wusste er würde die Kraft haben, doch würde es ein steiniger Weg werden bis ihm das gelingen würde. Er beschloss für den Anfang mit simplen Sachen anzufangen. Er packte mit seinen Machttentakeln einen Grasbüschel und riss es aus dem Boden heraus. Würde der Lamproide das nicht durch die Macht sehen, er würde sagen es sei von Geisterhand geschehen. Anschließend lies er die ausgerissenen Büschel mitsamt der Wurzel in der Luft schweben.

“Probier es.“

Er wusste dass es nicht von Anfang an klappen würde. Es würde ebenso wenig bringen ihn für das anfängliche Versagen zu bestrafen. Was der Wurm nun brauchte war Übung, er sollte es solange ausprobieren bis er es schaffen würde. Beide würden es solange üben, bis Chiffith die ersten Handgriffe mit der Macht schaffen würde. Es würde ihm vorkommen als ob er versuchen würde einen tonnenschweren Stein anzuheben, doch es blieben einfache Grashalme. Er kannte das Gefühl, auch er hatte genau so angefangen wie der Wurm vor ihm. Er wollte ihm nicht Zuviel helfen, doch einen kleinen Hinweis würde er ihm geben. Er zeigte ihm dass er mit seinen „Fühlern“ den Halm oder das Büschel spüren musste. Der Lamproide musste das Leben in diesem Gras spüren bevor er es herausreißen konnte. Chiffith musste es gegen die Schwerkraft anheben sodass die Verbindung zum Boden abbrechen würde. Dabei musste er einen klaren Kopf bewahren, denn die Levitation war eine der wenigen Techniken welche frei von Gefühlen nutzbar war. Im Gegenteil, sie wurde sogar durch Gefühle nur gestört, im Gegensatz zum Machtstoß der durch Hass mehr Energie bekam.

“Werf ein Grasbüschel gegen diesen Stein.“ sagte der Sith und zeigte mit der ausgestreckten Hand auf einen größeren Stein.

Mit vor der Brust verschränkten Armen sah er sich das Schauspiel an. Es klang so einfach und war doch so schwer. Die einfachsten Dinge wurden unter der Anwendung der Macht wenn man die Technik nicht beherrschte zu wahren Kraftakten. Er war gespannt auf das Ergebnis seines Schülers. Wie weit er kommen würde, hing ganz allein von ihm ab.


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(Ramòn Cortina)

- Coruscant – City – Rámons und Thalias Wohnung – Wohnzimmer –

Bläuliches Licht schimmerte in Rámons Augen, gespiegelt durch den Farbton des Holonet-TVs, als er vor dem Projektor stand. Die Nachrichten zeigten Bilder des Schreckens: hoch oben, auf den Dächern des Tempels der Jedi, hatte das Imperium einen Akt der Grausamkeit verrichtet. Dreitausend Unschuldige waren hingerichtet worden. Dreitausend Leben ausgelöscht…langsam und schmerzhaft. Man hatte sie auf Pfahlböcken aufgespießt. Dort würden sie kümmerlich verenden. Rámon Cortina schaltete die Nachrichten aus und auf seiner Stirn hatten sich Furchen gebildet, die zuvor nicht da gewesen waren. Die Kinder schliefen längst. Es war spät und er war gerade eben erst von einer Schicht aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen. Die Situation in der Stadt wurde immer schlimmer. Wie lange sollte es so weiter gehen? Die Widerstandsgruppen waren nach wie vor im Untergrund aktiv und je deutlicher ihr Erfolg wurde, desto enger schien sich die Schlaufe, die allen Bewohnern Coruscants um den Hals gelegt worden war, zuzuziehen.

“Sie zeigen es schon den ganzen Tag.“

Erklang plötzlich Thalias Stimme hinter ihm. Ramón drehte sich um. Er hatte sie nicht herein kommen hören. In ihren Augen lag der selbe unfassbare Ausdruck, der sich auch auf sein Gesicht gelegt haben musste. Unfähig, auch nur ansatzweise zu beschreiben, was er dachte, schüttelte er den Kopf. Er fühlte sich ohnmächtig. Was konnten sie schon gegen ausrichten, gegen diese Demonstration von Macht, Stärke und dem Willen, alles und jeden auszulöschen, der sich dem Imperium in den Weg stellte? Behielt Cloé am Ende doch Recht? War es sinnlos, sich zu widersetzen, wenn dabei so viele Leben verloren gingen? Sollten sie nicht lieber aufgeben, die Herrschaft des Imperiums akzeptieren und versuchen, mit ihr zu leben? Alles was der Widerstand herauf beschwor waren Tod und Verderben. Sein Mund war trocken, als sich Ramón endlich setzte. Thalia kam zu ihm und ließ sich neben ihm nieder.

“Wir wussten, dass es irgendwann zu so etwas kommen würde…“

Sagte sie. Ramón sah zu ihr.

“Nein.“

Widersprach er und fand damit endlich seine Stimme wieder.

“Wir haben es vermutet, etwas ähnliches. Dass es jedoch so schlimm werden würde….“

Er brach ab, schüttelte wieder den Kopf.

“Das ist weit entfernt von allem, was wir uns hätten vorstellen können.“

“Es ist erst der Anfang.“

Prophezeite Thalia und die Traurigkeit in ihren Augen und die Angst, die ihre Stimme begleitete, straften ihrer sachlichen Worte Lügen. Sie hatte Recht. Es würde noch schlimmer kommen. Das Imperium hatte Coruscant fest in seinem Griff und würde nicht aufgeben, bis auch die letzte Widerstandszelle vernichtet war – bis sie alle vernichtet waren.

“Ich will, dass du die Kinder nimmst und Coruscant verlässt.“

Dieser Entschluss war nicht neu, ihm jedoch noch nie so dringend erschienen wie jetzt. Thalias Augen weiteten sich.

“Was? Warum? Und was ist mit dir?“

“Ich werde hier gebraucht.“

Antwortete Ramón. Er konnte hier nicht weg. Weder seinen Vater, noch seine Brüder konnte er im Stich lassen. Zudem war er dem Krankenhaus verpflichtet. Thalia jedoch hielt hier nichts.

“Coruscant ist nicht mehr sicher.“

Versuchte er ihr klar zu machen.

“Du hast es selbst gesehen. Das Imperium ist wahnsinnig.“

“Aber du bist vorsichtig.“ ,erinnerte ihn Thalia, “Sie werden nicht heraus finden, dass du bei den Defendern tätig bist.“

“Das spielt keine Rolle.“

Beharrte er.

“Niemand ist hier mehr sicher, hörst du, niemand! Egal ob Widerstand oder nicht. Du musst mit Ricardo und Camilla von hier verschwinden, so lange noch Zeit dafür ist.“

Flehentlich blickte Rámon Thalia an. Familie bedeutete alles und Thalia und die Kinder in Sicherheit zu bringen war seine oberste Priorität. Hier waren sie einer ständigen Gefahr ausgesetzt. Der letzte Rundschlag des Imperiums bewies, dass es unberechenbar war, vor allem, wenn sich Sith auf Coruscant befanden und offen im Namen des Imperiums sprachen. Rámon griff nach Thalias Hand, doch sie wich zurück.

“Wir werden nicht ohne dich gehen.“

Sagte sie, doch ihre Stimme zitterte dabei. Ihr Mut war bewundernswert, doch er kam zum falschen Zeitpunkt. Es war nicht der Moment, mutig zu sein, sondern der Moment, das einzig Richtige zu tun.

“Wir bleiben hier und unterstützen dich. Wenn wir vorsichtig sind, noch vorsichtiger als ohnehin schon…“

“Nein!“

Von Ungeduld übermannt unterbrach Rámon seine Frau.

“Vorsichtig zu sein ist nicht genug! Du hast selbst gesehen, was auf dem Tempel passiert ist! Dreitausend Personen! Dreitausend!“

Rámon sprang auf, fuhr sich mit den Händen durch das müde Gesicht. Es war ein langer Tag gewesen. Stunde um Stunde im Operationssaal. Die Nacht zuvor hatte er kaum geschlafen. Und jetzt das.

“Was glaubst du, wer diese Leute waren? Dreitausend Aufständische? Das waren Zivilisten, Thalia! Leute wie du! Frauen, Familienväter…“

Überwältigt von den Emotionen, die das Geschehen auf den Türmen und Dächern des Jedi Tempels in ihm hervor rief, brach Rámon ab. Er fühlte, wie seine Hände zu beben begannen.

“Man hat sie mitgenommen ohne zu fragen.“

Fuhr er fort, leiser diesmal.

“Vielleicht hat man sie im Schlaf überrascht. Nichts, aber auch gar nichts wird uns davor schützen, dass uns nicht das gleiche Schicksal widerfährt. Thalia… es ist der einzige Weg. Ihr müsst Coruscant verlassen.“

Sie war aufgestanden, während er gesprochen hatte und einen Moment lang standen sie sich lediglich schweigend gegenüber, ihre Blicke fest auf den anderen gerichtet. Schließlich machte sie einen Schritt auf ihn zu und er legte seine Arme fest um ihre Schultern. Ihre Haare dufteten nach Shampoo, ihr Kleid war behaftet von dem strengen Geruch der Farben, die sie zum Malen benutzte.

“Wohin sollen wir gehen?“

Fragte sie leise, das Gesicht an seinen Hals gepresst.

“Und für wie lange?“

“Ich weiß es noch nicht.“

Antwortete er.

“Auf einen Planeten der Republik. Ich werde Cloé bitten, einen Flug für euch zu buchen.“

Die Nacht würde kurz werden, wie so oft. Es war lange her, seit Rámon Cortina zum letzten Mal wirklich erholsam geschlafen hatte. Dieses Mal war es noch schlimmer. Die Stadt weinte, erschüttert über die Gewalt und starr vor Angst. Coruscant trug Trauer.

- Coruscant – City – Rámons und Thalias Wohnung – Wohnzimmer – Mit Thalia -
 
[Coruscant | Imperial City | Obere Ebenen | Jeditempel | Tempeldach | Hinrichtungsplatz] Darth Draconis, Chiffith

Oben auf dem Dach des Tempels waren die auf ihn einströmenden Emotionen so intensiv, dass sie den Lamproid beinahe zu überwältigen drohten: Er war es nicht gewöhnt, die Schmerzen und Gefühle anderer und mit ihnen auch die Macht in so deutlicher und unmittelbarer Weise mitzuerleben. Doch nach einigen Augenblicken konnte er die Energien, die durch seine Nerven und Adern pulsierten, beinahe genießen. Der Anblick der sterbenden Gepfählten war ebenso fürchterlich wie inspirierend. Das viele Blut, das Zucken der Leiber und die Schreie hatten eine sehr anregende Wirkung auf Chiffith. Noch vor kurzer Zeit hätte er sich gewünscht, nun zwischen den Verurteilten wüten und sie in einem wilden Blutbad zerfetzen zu können. Doch neuerdings dachte er anders darüber. Das Blutbad fand bereits statt, hier und jetzt, und zwar in einer Intensität, die er selbst nicht verursachen konnte. Er konnte das Leiden dieser Wesen höchstens verkürzen; wahrscheinlich hätten sie es als Erlösung betrachtet, wenn er sich auf sie gestürzt hätte, und damit hätte er dieses perverse Kunstwerk, zu dem auch er einen kleinen Teil beigetragen hatte, zerstört. Ja, er dachte an Kunst, und es war das erste Mal in seinem barbarischen Leben, dass dieses Wort für ihn Bedeutung und Inhalt gewann.

Die meisten Verurteilten waren gesichtslose Niemande für ihn und ihr Schicksal bedeutete ihm nichts, nur in der Masse gewann es an Qualität. Doch eine einzige Person - sofern man das sterbende Stück Fleisch auf dem metallenen Pfahl so bezeichnen konnte - ragte aus der Menge hervor. Die Sith-Inquisitorin Kezia, die er gemeinsam mit seinem Meister zur Strecke gebracht hatte. Erstaunlicherweise war ihr Kampfgeist noch immer nicht ganz erloschen, trotz ihrer Verletzungen, des massiven Blutverlustes, des Giftes und der grässlichen Folgen, die es zwangsläufig mit sich brachte, wenn ein massiver, stumpfer Gegenstand sich durch die Eingeweide schob. Doch jeder Widerstand an dieser Stelle war völlig sinnlos, eine Verschwendung von Kraft. Chiffith an ihrer Stelle hätte seine verbliebene Energie dazu verwendet, sich so stark zu bewegen, dass der Pfahl ihn möglichst schnell durchbohrte und ihm ein rasches Ende setzte; sie jedoch klammerte sich ans Leben und bewirkte mit ihrem Gezappel doch das Gegenteil, wenn auch nicht so schnell, wie sie es hätte haben können. Sie war erledigt. Und auch wenn es dem Lamproid nicht vergönnt war, ihr die Kehle herauszureißen und ihr blutiges Fleisch zu verschlingen, war er sich der Endgültigkeit seines und Draconis' Triumphes bewusst.


»Das ist der Preis des Versagens«, hatte der Sith gesagt.

Chiffith wusste, dass diese Worte nicht Kezia, sondern ihm selbst galten. Eine Drohung, die angesichts dieser mehr als anschaulichen Demonstration ihre Wirkung nicht verfehlte. Der Adept nahm sich vor, seinen Herrn niemals so zu verärgern, dass er ihm eine ähnliche Strafe zudenken wollte - oder erst dann, wenn er in der Lage war, ihn zu töten.


Als die Dämmerung hereinbrach, verließen Meister und Schüler das Dach und überließen die Sterbenden sich selbst. Chiffith dachte darüber nach, wie lange sie dort wohl noch hängen mochten, bevor auch der letzte gestorben war. Eine ganze Weile sicherlich.

In schlängelnden Bewegungen und mit über den Steinboden klickenden Krallen kroch der Lamproid seinem menschlichen Meister hinterher durch den dunklen Jeditempel. Er wusste nicht wohin sein Herr ging, und er fragte auch nicht danach. Sie erreichten schließlich einen Raum, dessen Anblick Chiffith wohl überrascht hätte, wenn er es nicht schon aus großer Entfernung gerochen hätte: Pflanzen wucherten hier, ein kleiner, verwilderter Dschungel inmitten eines titanischen Bauwerks aus Stein und Metall.


»Sieh her und lerne«, sagte der Sith.

Chiffith sah zunächst nichts, doch dann spürte er etwas. Es dauerte eine Weile, bis er begriff, was es war: Der Darth hatte begonnen, in seinen Geist einzudringen. Instinktiv regte sich Widerstand gegen den fremden Zugriff, doch viel zu schwach und unkontrolliert, um ihn abzuwehren. Die schwache Barriere, die der Adept zu errichten versuchte, stellte für Draconis wohl kaum ein Hindernis dar. Es war ein Gefühl, als ruhten die Augen von Tausenden heimlichen, boshaften Beobachtern auf ihm, nur darauf wartend, dass er sich eine Blöße gab. Sein Meister beobachtete ihn, und zwar von innen. Während er bisher damit durchgekommen war, in stockenden, schlecht gewählten Worten von seinen Gedanken und Gefühlen zu berichten, holte sich der Meister nun selbst die Wahrheiten, die er wissen wollte. Es war ein erschreckendes Gefühl des Ausgeliefertseins, und das löste wie gewohnt eine gewisse ohnmächtige Wut in Chiffith aus. Zugleich begann die Macht in ihm zu strömen.

Eine Bewegung im Blickwinkel zog seine Aufmerksamkeit auf ein Grasbüschel, das sich wie durch Zauberhand bewegte. Tatsächlich durch Zauberhand, wie ihm schnell klar wurde. Es musste Draconis sein, der bewirkte, dass das Gras mitsamt der Wurzel aus dem Boden gezogen wurde und nun frei im Raum schwebte.


»Probier es«, lautete der Befehl.

Chiffith hatte keine Ahnung, wie er das anfangen sollte. Doch er fragte nicht lange, sondern befolgte den Befehl und probierte es einfach aus. Er konzentrierte sich gleichermaßen auf ein Grasbüschel wie auch auf die Macht, die in ihm strömte. Er hatte den Eindruck - oder stellte sich vor - dass sie wie Wasser oder Flammen in ihm umherwirbelte. Diese unkontrollierten Energien versuchte er zu fassen, zu bündeln, auf sein Ziel zu kanalisieren. In seiner Vorstellung, wenn auch vielleicht nur dort, folgten die Kräfte seinem Willen und vereinigten sich auf sein Ziel. Er wollte sie auf das Gras leiten und dann... Tja, was dann? Wie brachte man ein Ding dazu, zu schweben?

Er wollte einfach, dass das Gras schwebte. Er beschloss es geradezu. Seine Vorstellung war auf die frische Erinnerung des Anblicks von Draconis' schwebendem Büschel fixiert, und auf die Absicht, es nachzuahmen. Während der Wurm sich auf seine auserwählte Handvoll Gras konzentrierte, schien sie wirklicher zu werden, deutlicher wahrnehmbar, nicht nur mittels seiner Sinnesorgane, sondern auch mittels der Macht in ihm.

Das Gras begann zu zucken. Leicht strafften sich die Halme, als sie nach oben gezogen wurden. Ein paar kleine Erdkrümel veränderten leicht ihre Position. Und Chiffith ließ sich von der Freude über den eigenen Erfolg ablenken, wodurch das Gras seinem Griff entglitt. Es war wie auf der Silver Starlet, dem Schiff, das ihn von Bastion nach Coruscant getragen hatte. Dort hatte er versucht, einen Becher zu bewegen, mit einem ähnlichen Ergebnis: Immer wenn er glaubte, ihn in seinem geistigen Griff zu haben, entglitt er ihm wieder. Der Unterschied war, dass er den Grashalmen zumindest eine sanfte Bewegung aufzwingen konnte, während der Becher ihm die Kooperation völlig verweigert hatte.

Mehrmals geschah das Gleiche: Die Halme zuckten und strafften sich, doch aus der Erde zu riehen vermochte der Lamproid sie nicht. Die Konzentration, die er schon für diese winzige Bewegung aufwenden musste, begann ihn geistig und körperlich anzustrengen. Es kam ihm vor, als stemmte er einen totenstarren Wookiee. Und mit jedem Fehlversuch schwand nicht nur seine Kraft, sondern auch seine Geduld.

Irgendwann war es soweit: Ihm platzte der Kragen. Chiffith bäumte sich auf und stieß ein zorniges Brüllen aus, wütend über das Gras, das es wagte, sich seinem Willen zu widersetzen. Seine sechs Klauenhände schnappten zu, als wolle er die Pflanzen packen, die allerdings außerhalb seiner Griffweite wuchsen. Mit einem wilden Fauchen, einer ruckartigen Anspannung seines ganzen Körpers und dem Gefühl, einem Chevin das Bein auszureißen, zerrte er an den zarten grünen Halmen. Erdkrümel spritzten umher, und das Büschel flog einen Meter weit, bevor es zwischen den Blättern eines wuchernden Busches verschwand.

Der Lamproid stieß einen triumphierenden Schrei aus. Abermals griff er in das Grün und zerrupfte weitere Halme. Es machte ihm großen Spaß, seine Wut an diesem primitiven Leben auszulassen. Wie ein marionettenspieler vollführte er mit Klauen und Kiefern die Bewegungen, die sich zwei Meter entfernt in der Vegetation wiederspiegelten. Nachdem er ein paar Halme und Blätter umhergeworfen hatte, gewann der Wurm langsam ein Gefühl dafür, wie er die Kräfte präziser steuern konnte. Und nun gelang es ihm auch, Draconis' Aufgabe zu erfüllen: Er riss ein handflächengroßes Stück aus der Grasnabe und ließ es gegen den moosbedeckten Stein klatschen, den der Sith als Ziel bedeutet hatte.

Schwer atmend hielt Chiffith nun inne. Das kurze Wüten hatte ihn viel Kraft gekostet. Jedes Blatt schien hundertfaches Gewicht zu haben. Sein Zorn verrauchte und Ruhe stellte sich ein. Und merkwürdigerweise hatte der Lamproid jetzt das Gefühl, dass die Energieströme in ihm zwar an Kraft einbüßten, aber an Struktur gewannen. Neugierig reckte er den Kopf nach vorne und richtete die Greifwerkzeuge seines Kiefers auf das Grasstück, das er gegen den Stein geworfen hatte. Abermals richtete er seinen Willen darauf, es zu bewegen - seinen bewussten Willen, nicht seine Wut. Es bewegte sich, zunächst nur ein wenig, und hob dann vom Boden ab. Für ein oder zwei Sekunden schwebte es in der Luft und drehte sich um eine imaginäre Achse, bevor es wieder zu Boden fiel.

Chiffith staunte nicht schlecht aufgrund der Erkenntnisse, die er soeben gewonnen hatte und deren Bedeutung er erst noch enträtseln musste.

Mit einem gewissen Schrecken erinnerte er sich an seinen Meister. So schwer es auch vorstellbar war, er hatte Draconis beinahe vergessen, obwohl der Sith nicht nur in diesem Raum, sondern auch in seinem eigenen Geist anwesend war. Was sein Herr wohl zu diesem Wutausbruch sagen würde? In unterwürfiger Geste erwartete er das Urteil.


[Coruscant | Imperial City | Obere Ebenen | Jeditempel | Saal der 1000 Quellen] Darth Draconis, Chiffith
 

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Die Macht erfüllte diesen Ort, wenn der Planet noch über eine eigene authentische Flora und Faune verfügen würde, wäre er trotz imperialer Herrschaft für die lichte Seite das, was Bastion für die dunkle Seite war. Die Macht war stark an diesem Ort. Der Schmerz der Wesen hallte noch immer in der Macht wieder während der Lamproide sich an seiner Übung versuchte. Der Sith Lord schaute ihm zunächst zu, sah die Probleme mit denen er sich konfrontiert sah. Es war ihm damals auch schwer gefallen die Macht einzusetzen. Es war so, als zwinge man einen Blinden zu sehen, ein befremdliches Gefühl, doch sobald man es schaffte, wollte man diese Macht nicht mehr aus den Händen geben, man wollte diese Macht für immer behalten und sogar mehren.
Würde er sich als würdig erweisen oder nur versagen? Er würde ihn ein weiteres Mal prüfen, doch erst nachdem er die Macht kennen gelernt hatte. Erneut spürte er dass der Wurm es immer noch nicht geschafft hatte. Um ihn nicht durch irgendwelche Regungen seinerseits zu verunsichern, beschloss er sich nur auf Aktionen zu konzentrieren und keine Reaktionen hervorzurufen. Zu wissen wie man eine solche Technik einsetzt ist eine Sache, sie jedoch auf Kommando richtig einsetzen zu können eine andere. Es würde seinem Adept noch viel Mühe und Kraft kosten bevor er es schaffen würde die Levitation perfekt anzuwenden. Er sah wie er sich konzentrierte, spürte durch seine erweiterte Wahrnehmung in der Macht dass er diese benutzte. Wie eine zarte Blüte die ihren Weg zum Sonnenlicht bahnt spürte der Sith Lord wie Chiffith für seine Verhältnisse vorsichtig die Macht benutzte. So musste sich es also angefühlt haben als der Meister noch ein Schüler war und selbst hier saß und genau dieselbe Übung ausprobierte. Als der Lamproide in einen Wutausbruch ausbrach, zuckte der Sith nur mit einer Augenbraue. Es schien als hätten die tierischen Instinkte des Lamproiden wieder Besitz von diesem Ergriffen. erhob sich der Sith Lord in einer fließenden Bewegung und stand nun vor seinem Adepten. Er signalisierte ihm, dass er ebenso aufstehen sollte. Erst als Chiffith wieder Herr seiner Sinne war, begann er von neuem zu reden.


„Die Macht ist ein unsichtbares Energiefeld welches alle Dinge umgibt und durchdringt. Dich, mich, dieses Gebäude, diesen Planeten, ja das ganze Universum. Dabei gehorcht die Macht jedoch einfachen Prinzipien, nämlich der natürlichen Ordnung der Dinge.“

Sein Blick verharrte in den Augen des Lamproiden, wartete bis dieser nickte und somit zu verstehen gab, dass er verstanden hatte. Er wusste nicht wie dumm oder intelligent er war. Bei ersterem wollte er ihn nicht überfordern, bei zweitem wollte er ihm Gelegenheit für Fragen oder Anregungen geben.

„Die natürliche Ordnung ist immer im Gleichgewicht. Tag und Nacht, Leben und Tod, Licht und Dunkelheit. Jedes Paar repräsentiert eine andere Art von Balance. Als ein Teil der natürlichen Ordnung folgt die Macht denselben Regeln. Die helle Seite stellt Wissen, Frieden und Gelassenheit dar. Die dunkle Seite stellt Furcht, Zorn, Hass und Aggression dar. Beide Seiten existieren gleichzeitig, aber nicht immer im Gleichgewicht. Inneres Gleichgewicht ist für einen Sith nicht erstrebenswert. Doch sollte man sich niemals von seinen Gefühlen beherrschen lassen, mein Schüler. Beherrsche sie selbst. Lass dich nicht von ihnen erwürgen, sondern würge sie selbst! So etwas wie grade, macht dich nur schwach. Lerne dein Temperament für deine Zwecke einzusetzen, anstatt dich wie ein Werkzeug missbrauchen zu lassen.“

Der Meister war nicht wütend auf seinen Schüler. Im Grunde genommen hatte er doch mehr Tierisches in ihm, als er vermutet hatte. Er würde ihn lehren diese Seite einzusperren und nur herauszulassen, wenn es der Sinn und Zweck seines Meisters sein würde. Sith zu sein, bedeutete Herr zu sein. Man erhob sich über andere weil die Macht einem die entsprechenden Werkzeuge überreichte. Sith zu sein bedeutete zu herrschen und das um jeden Preis. Wenn sein Schüler jemals ein Sith sein wollte, dann musste er zunächst die Kontrolle über sich erringen, wenn er zu hoffen wagte jemals über andere herrschen zu können.

“Du wirst die Übung wiederholen. Dieses Mal wirst du dich auf deine Gefühle konzentrieren und dich nicht von ihnen unterwerfen lassen. Dein einziger Herr und Meister bin ich, nicht deine Emotionen.“

Erneut sollte sich der Lamproide ans Werk machen und die Levitation üben. Nur durch die Wiederholung und die Vertiefung in die Gefilde der Macht würde sein Schüler es irgendwann schaffen instinktiv die Macht einzusetzen. Während der Lamproide sich daran machte die ihm aufgetragene Aufgabe zu erfüllen, sinnierte der Sith über die möglichen Gründe des Imperators ihn wieder an seine Seite zu rufen. War sein Werk entgültig getan? Er hatte mehr als nur für Aufsehen auf Coruscant gesorgt, er hatte in den letzten Monaten diesem Ort seinen Stempel aufgedrückt und mit rabiaten Mitteln seinen Namen mit dem Planeten in Verbindung gebracht. Es stand eine Zeit des Umbruchs bevor und er würde sich wappnen. Er würde bereit sein und dieses Wesen würde entweder mit ihm siegen oder untergehen. Dafür würde er sorgen.



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