Coruscant

Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Brianna und Talery

Okin war etwas erstaunt, als er aus dem Gespräch von Talery und Brianna aufschnappte, dass es scheinbar auch ganz typisch war, dass man als Padawan von mehreren Lehrern etwas beigebracht bekam. Er wäre von seinem Wissensstand eher davon ausgegangen, dass nur der eigentliche Meister die Ausbildung übernahm. Er konnte also schon jetzt feststellen, dass er noch viel von und über die Jedi lernen würde. Und dass er auch einige seiner Auffassungen über sie voraussichtlich würde korrigieren müssen. Jedoch würde seine anerzogene Skepsis gegenüber den Jedi dafür sorgen, dass er dies nicht einfach so ungeprüft übernehmen würde.

Die nächste Überraschung folgte nur wenige Sätze später, als der Braunhaarige Briannas Einschätzung lauschte, dass das Leben als Jedi so gefährlich sei. Er war irgendwie nicht davon ausgegangen, dass dies bei jedem Jedi grundsätzlich so sein müsste. Natürlich gab es bei den Jedi einige Krieger, aber Brianna schien es als vollkommen selbstverständlich vorauszusetzen, dass man im Kampf unterwiesen werden würde. Das konnte ja heiter werden. Aber zuerst einmal beschloss er zu diesem Thema zumindest für Heute zu Schweigen, was im Nachhinein betrachtet wohl klug war, da es ohnehin kurze Zeit später zu einem Streitgespräch kam.

Der Psychologe war sich bewusst, dass er sich in diesem Gespräch nicht sonderlich klug angestellt hatte und sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Er war außerdem zu wenig darauf eingegangen, was ihn an den Aussagen seiner Meisterin wirklich störte, so dass sich die beiden Jedi sehr angegriffen fühlten, aber nicht sein Argument erkannt hatten. Denn es quälte ihn natürlich das Sterben der Bewohner der unteren Ebenen besonders, jedoch war dies eigentlich aber nicht der Ansatzpunkt seiner Kritik. So veranlassten aber seine schlecht gewählten Worte die temperamentvolle Echani zu einer Wutrede, die Okin fast dazu veranlasste sich in die Hose zu machen, wenn er nur daran dachte, was sie vor kurzem erst dem anderen Heiler angetan hatte, der sie genervt hatte. Jedoch blieb es glücklicherweise nur bei verbaler Aggression, die Okin dann verhältnismäßig leicht wegstecken konnte. Talery reagierte zwar verständlicherweise ebenfalls kritisch auf seine Aussagen, jedoch blieb seine Meisterin bei ihrer Ansprache weitaus besonnener und sachlicher.

Um das Gespräch nicht unnötig noch weiter anzuheizen, versuchte der junge Coruscanti sich nicht auf das Sprachniveau der Silberhaarigen einzulassen, sondern ruhig zu sprechen. Um Brianna nicht sofort zu ermutigen, ihm ins Wort zu fallen und zu einer Gegenrede anzusetzen, versuchte er zuerst auf die Gemeinsamkeiten in ihren Einsichten eingehen.

„Ihr habt recht, vollkommen recht. Es ist auch mir klar, dass man nicht alle retten kann. Eine begrenzte Zahl an Heilern kann nicht solche Massen behandeln, insbesondere da auch andere Planeten Probleme haben. Und daher muss man sich natürlich zwangsläufig auf bestimmte Patienten fokussieren, wenn man möglichst viele retten will. Ich weiß auch, dass es nicht die Lösung des Problems wäre, wenn man plötzlich alle Heiler nur noch in die unteren Ebenen schicken würde. Da ich in den unteren Ebenen aufgewachsen bin, bin ich mir auch der großen Gefahren in den unteren Ebenen bewusst. Und ich bin mit Sicherheit nicht so engstirnig, so dass ich nicht einsehen könnte, dass die Chancen möglichst viele Menschen zu retten hier im Tempel deutlich besser als dort unten ist. Und es ist auch nachvollziehbar, dass ihr euch von der Heilung von erkrankten Heilern erhofft, dass diese nach erfolgreicher Genesung auch wiederum viele Leben retten können.“

Doch dann folgte natürlich das große Aber, das er trotz der großen Kritik der beiden an seinen bisherigen Aussagen nicht verschweigen wollte. Wenn dann hätte er von Anfang an die Klappe halten müssen.

„Aber ich finde, dass diese Art des Handelns –so verständlich und so notwendig es auch sei – nicht zu der Sichtweise der Jedi passt, die du mir gerade eben geschildert hast. Du hast das Leben jedes einzelnen als etwas Heiliges bezeichnet. Und zumindest meiner Meinung nach kann man dann eben nicht, ein Leben mit anderen Leben verrechnen. Denn wenn jedes EINZELNE Leben daher von unschätzbarem Wert und schützenswert ist, kann man Leben nicht gegeneinander aufrechnen. Egal ob man jetzt ein Leben gegen ein Leben setzt, ob 5 Leben gegen 2 Leben oder 1000000 Leben gegen 1 Leben. Ebenso dürfte es keine Rolle spielen, wie die Heilungschancen stehen und wie die Umstände an den Orten sind.

Und wenn wir schon beim Thema sind, auch von einem logischen Standpunkt sind die Entscheidungen, selbst wenn man sie anhand der Anzahl an geretteter Leben treffen würde, nicht so sinnvoll wie sie auf den ersten Blick scheinen. Denn man weiß ja nicht, wie die Zukunft wird. Ihr mögt den Jediheiler vielleicht mit dem Hintergedanken geheilt haben, dass ihr dadurch mehr Leben retten könnt. Doch es ist genauso auch möglich, dass er nach seiner Heilung an einem unglücklichen Unfall stirbt und ihr dafür die zwei anderen „sinnlos“ geopfert habt. Noch schlechter wäre natürlich die Bilanz dann auch noch, wenn man annimmt, dass die zwei anderen Patienten gute und hilfsbereite Wesen waren, die ihrerseits viel Gutes in der Welt bewirkt hätten. Wie ihr seht, sollte es also keine einfache Entscheidung sein, für wen man sich einsetzt. Ihr seid wie Götter, die entscheiden, wer leben darf und wer stirbt. Und da schadet es meiner Meinung auch nicht, sich einmal selbst zu hinterfragen. Und ich bin mir sicher, dass ihr wie auch ich, der sich mehr für die eigenen Gruppe, die Coruscanti aus den unteren Ebenen, einsetzt, im Zweifel für die Euresgleichen entscheidet. Und wenn ihr mir nicht glaubt, fragt auch selbst wen ihr für die Heilung wählen würdet, wenn ihr nur einen heilen könntet und der andere stirbt: Auf der einen Seite ein fast schon toter Jedi, mit eher schwachen Machtfähigkeiten, die zusätzlich auch noch nicht im heilerischen Bereich liegen, oder einem mächtigen Sith, der sich einem besseren Gesundheitszustand befindet.

Und zum Abschluss nach seinen längeren Ausführungen sagte Okin:

„Es tut mir leid, wenn ihr euch durch meine Worte angegriffen fühlt. Doch ich bin Jemand, der das was er lernen soll kritisch hinterfrägt. Und wenn ich das Gefühl habe, dass ihr selbst den Kodex, den ihr lehrt, nicht -oder vermutlich besser gesagt -nicht in dieser Form selbst so anwendet, werde ich das ansprechen. Wenn ihr dann anderer Meinung seid, könnt ihr mich gerne etwas besseren belehren.“

Okin hoffte, dass die zweite Hälfte seiner Rede nicht so kritisch bei den beiden ankam und er nicht noch mehr Öl ins Feuer gegossen hatte. Zumindest hoffte er das Talery. Brianna würde vermutlich sowieso wüten, solange er ihr nicht nur Honig ums Maul schmieren würde.

Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Brianna und Talery
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Ian

Eowyn konzentrierte sich voll und ganz darauf, Alisah einzuhüllen in ihr Licht und verließ sich ganz darauf, dass Ian sich um Alisahs Geist kümern würde. Sie durfte, nein, sie wollte sich nicht ablenken lassen von dieser Aufgabe, von der sie zwar nicht wusste, ob sie funktionieren würde, aber von der sie sich viel erhoffte - und sie durfte nicht noch einmal einen solchen Fehler wie bei der Trance begehen. Keine geteilte Aufmerksamkeit also, und Ian war für diese Aufgabe durch seine alte Verbindung ohnehin besser geeignet.
Dementsprechend bekam sie nur ganz entfernt mit, was Ian tat, aber schließlich, endlich, wurde Alisah ruhiger. Eowyn fuhr jedoch fort, Alisah ins Licht einzuhüllen, sie hatte schließlich keine Ahnung, ob diese Phase nun anhalten würde oder nur kurzfristig dauerte. Ein paar Minuten später jedoch wagte sie es, vorsichtig nach dem Geist ihrer Patientin zu tasten - Stille. War sie nun wirklich in der Trance? Eowyn fiel keine Möglichkeit ein, es zu überprüfen, sie konnte nur hoffe, dass dem so war.
Sie wandte sich schließlich wieder der Heilung zu, schloss sich Ian an, der schon längst wieder arbeitete, mit einem kleinen Teil ihrer Gedanken aber immer dabei, auf Alisahs Reaktionen zu achten. Das von gerade eben würde nicht noch einmal geschehen, zumindest nicht so.

Sie arbeiteten weiter, Stück für Stück, aber es ging dieses Mal wirklich schneller als bei Sluuk. Erfahrung? Alisahs Stabilität? Unwichtig. Irgendwann forderte Eowyn Ian auf, eine Pause zu machen, die sie so kurz wie möglich hielten. Ein paar Bissen Energieriegel, viel trinken - und kaum Gespräch. Eowyn vermied es dringend, das anzusprechen, was geschehen war, sie mussten sich nun auf die Heilung konzentrieren. Wenn sie begannen, darüber zu reden... wer wusste, worauf es hinauslief, und Eowyn wollte sich momentan nicht damit beschäftigen, was zu diesem Fehler geführt hatte. Entweder, Ian begriff es, war sensibel genug, das zu akzeptieren, oder aber er schwieg aus anderen Gründen, sie konnte es nicht beurteilen. Wichtig war nur, dass sie sich nach wenigen Minuten, nachdem sie sich kurz ein wenig die Beine vertreten hatte, wieder Alisah zuwandten.

Sie hatten wirklich Fortschritte gemacht. Bevor Eowyn sich wieder in die kleinen Details stürzte, betrachtete sie den Körper durch die Macht im Ganzen. Alisah strahlte schon etwas anderes aus... die Dunkelheit schien langsam zu verschwinden.
Sie lächelte leicht, griff wieder nach Ians Oberschenkel und stürzte sich voll und ganz in die Heilung.


Nichts außergewöhnliches geschah mehr, bis Eowyn sich langsam wieder aus der Heillung zurückzog. Sie war müde, erschöpft, hungrig und durstig, aber es war nicht so katastrophal wie bei Sluuk, die Pause hatte gut geholfen.
Sie hatte ihr Zeitgefühl völlig verloren, aber als sie sich aus der sitzenden Position langsam auf den Rücken sinken ließ, war es ihr auch völlig egal, wie spät es war.
Wie geht es dir?, fragte sie, während sie ihre Augen schloss. Wen interessierte, dass sie sie die letzten Stunden geschlossen gehabt hatte - da hatte sie das ja nicht mal richtig mitbekommen. Ich denke, wir haben alles erwischt, oder was denkst du? Eowyn gähnte, hielt sich verspätet die Hand vor den Mund.
Blinzelnd öffnete sie dann wieder die Augen, richtete sich auf die Ellbogen auf.
Soll... ich sie aus der Trance holen? Die Trance, die irgendwie versagt hatte. Ich kann sie, wie Sluuk, einfach noch ein wenig normal schlafen lassen. Außer du denkst, die Alpträume würden sie vielleicht wieder einholen? Fragend sah sie Ian an. Er ahtte mehr Erfahrung mit diesen Dingen als sie. Ich weiß nicht, ob es an der Trance lag, and er Heilung oder ob sie diese Erinnerungen öfters hat... Nachdenklich sah Eowyn zum Bett hinüber, auf dem Alisah kaum merklich atmete. Hatten alle Sith diese Alpträume? Oder nur die, die den Orden verlassen hatten? Oder war es... reiner Zufall?

Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Eowyn

Die Zeit verstrich, in der Eowyn und Ian alles gaben, um jede einzelne von Alisahs Zellen von dem Virus zu befreien. Eine langwierige, anstrengende Aufgabe, obwohl nach und nach alles besser gelang. Nachdem Eowyn Alisah in Licht gehüllt hatte, waren da beide Bilder mehr und es schien, als sei sie wirklich in der Trance. Da war keine Unruhe mehr, die von ihr ausging. Nur noch das Virus und manchmal wehrte es sich. Manchmal benötigte Ian länger, manchmal ging es schneller doch es funktionierte erstaunlich gut, vor allem, da er Eowyn an seiner Seite spürte. Ihre Bündelung war stärker als das letzte Mal, vielleicht auch, weil sie nun vertrauter war? Ian wusste es nicht, wusste nur, dass es etwas Besonderes war und für ihn bündelten sie weit mehr, als nur die Macht.
Die Zeit vergessend, spürte Ian irgendwann, wie seine eigene Anstrengung wuchs, stärker, als die von Eowyn und gerade, als er eine Pause vorschlagen wollte, forderte Eowyn diese ein.
Sie beeilten sich und Ian aß allein deshalb etwas, um Eowyn einen Gefallen zu tun. Während sie aßen, sagten sie kaum ein Wort. Ian versuchte seine Müdigkeit zu vertreiben, sich irgendwie zu entspannen und die seltsamen Gefühle von vorhin – die von Eowyn ausgestrahlt hatte – in den Hintergrund zu verschieben. Ohnehin wäre jetzt nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, darüber zu sprechen und was hätte er auch sagen sollen? Dass er gespürt hatte, was sie gespürt hatte? Ihr Anflug von Eifersucht und inzwischen war Ian sicher, dass es genau das war, was er gespürt hatte, war dabei eher unwichtig. Viel eher machte er sich darüber Gedanken, wie er Eowyn darin unterstützen konnte, sich nicht ständig selbst zu kasteien, indem sie sich mit Vorwürfen über ihre vermeintliche Unfähigkeit überhäufte. Doch jetzt würde ihm kaum etwas einfallen und um zur Ruhe zu kommen, waren solche Gedanken schlicht nicht von Vorteil und so ließ Ian sie vorerst auf sich beruhen.

Dann stiegen sie wieder ein, wiederholten die vorherige Prozedur und diesmal half Ian anders nach, bediente sich positiver Gedanken und Erinnerungen. Irgendwann war nichts mehr zu spüren und Eowyn und er zogen sich gemeinsam, wie eine Einheit zurück, nachdem sicher gestellt war, dass da nichts mehr war. Ian vergewisserte sich noch einmal, doch das einzige was er wahrnehmen konnte war Eowyns Müdigkeit, die wie ein Echo seiner eigenen erschien. Bei Alisah hingegen war nichts mehr zu spüren, was in irgendeiner Weise bedenklich war. Gut. Sehr gut.
Eowyn lehnte sich indes zurück und schloss die Augen, was Ian mit einem leichten Lächeln beobachtete. Sicher war es irgendwie unpassend, sie ausgerechnet jetzt zu betrachten, aber welche Rolle spielte das schon? Manchmal gab es keinen richtigen Moment und nur weil er gerade irgendwie nicht richtig war, war er nicht zwangsläufig falsch.
Ti juanya, schoss es ihm durch den Kopf und Ian musste unwillkürlich lächeln. Unlängst hatte er sie so schon bezeichnet, bloß dass ihr das nicht gefallen hatte. Zumindest nicht auf einer Sprache, die sie auch verstand. Doch Ian war sicher, dass Eowyn kein Socorran verstand. Sie war sein kleines Wunder, sein ti juanya, egal wie sehr sie sich dagegen sträubte. Sie hatte ja keine Ahnung, wie treffend dieses Wort für sie war und gerade jetzt spürte Ian genau das überaus intensiv. Eigentlich war sie sein kleines, großes Wunder.
Gut,“ kam daher die knappe, aber so ehrlich ausgesprochene Wahrheit, die allein dem Moment zu schulden war.
„Ich bin mir sicher, dass wir alles erwischt haben.“ Ian hatte sich mehr als einmal versichert, da war nichts, rein gar nichts virenartiges mehr zu spüren, nicht einmal bei Sluuk war er sich so sicher gewesen wie jetzt. „Lass sie, wie Sluuk schlafen. Ich glaube, die Alpträume werden jetzt nicht gleich kommen.“ Trancen waren nicht sein Spezialgebiet, aber es schien unwahrscheinlich dass sie, jetzt da sie so friedlich schlief, mit einem mal wieder einen Alptraum durchwandern würde.
„Und ich bin fast sicher, dass es nichts mit der Trance zu tun hatte und auch nicht mit der Heilung.“ Worte, die Eowyn kaum überzeugen würden, zu deutlich hatte er ihr Gefühl von Versagen gespürt.
„Vielleicht lag es am Virus.Nein, bestimmt lag es am Virus.“
Es würde zu Allegious passen, nicht nur etwas zu erschaffen, was dunkel war, sondern was dafür sorgte, negative Gedanken zu verstärken, sie extremer zu machen.
„Es hat aufgehört, als du sie in dieses Licht getaucht hast, es war, als würde das Virus fliehen, als es damit in Berührung kam und deswegen bin ich sicher, dass diese anfängliche Schwierigkeit damit zusammen gehängt haben muss.“ Ian hatte beinahe bildlich gesehen, wie das Virus ‚geflohen‘ war. Ob sie das eher überzeugte? Erneut sah er zu ihr herüber, diesmal ohne ein Lächeln, als er einem Impuls folgte und sie vorsichtig an sich zog.
„Es ist vorbei Eowyn, wir haben es geschafft und welche Erinnerungen sie jetzt auch immer überkommen werden…“ Es war nicht ihr Problem, was so zu sagen vielleicht zu brutal war. „Sie hat Radan und kann mit ihm darüber sprechen,“ was aufs gleiche hinaus lief, aber freundlicher formuliert klang – denn Ian wollte nicht an das denken, was er durch Eowyn gesehen hatte. Ja, es war furchtbar. Aber… es war ein Teil Alisah Geschichte und sie war diejenige, die diese aufarbeiten musste. „Und vielleicht ist es für jemanden, der ein Sith war, einfach schwerer die Kontrolle zu Beginn abzugeben. Einfach weil es auf Bastion… etwas anderes bedeutet hat.“ Kontrollverlust war dort beinahe mit dem Tod, mindestens aber mit Schmerz gleichzusetzen.
Wenn es dir nicht gerade wichtig ist, würde ich es bevorzugen, wenn wir vielleicht nicht darüber nachdenken.“ Ein schiefes Lächeln folgte. „Ich meine, eine kleine Pause haben wir uns verdient.“ Was noch einmal unterstreichen sollte, dass er das Thema sicher nicht als aufgehoben ansah, schon gar nicht, wenn es ihr wichtig war. Nur für den Moment… wäre es ihm lieber, nicht darüber nachdenken zu müssen.



Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Eowyn
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Wohnblock - mit Sullustaner Familie -

Chesara hatte die Augen geschlossen. Sie tat das, wenn sie sich der Macht hingab und sich in ihre Patienten hinein spürte. Ihre Wahrnehmung war stärker wenn sie alle äußeren Einflüsse ausblendete. Es war eine Lektion, die man einem Padawan schon ganz zu Anfang seiner Ausbildung nahe brachte: Konzentration war wichtig. Man durfte sich von nichts ablenken lassen. Die Hände der Jedi lagen ruhig auf dem Brustkorb des Sullustaners. Seine Augen waren ebenfalls geschlossen und sein Atem so schwach und ruhig, das man ihn für tot hätte halten können. Noch lebte er allerdings. Sein Körper und sein Geist befanden sich in einer Tiefschlaftrance in die Chesara ihn versetzt hatte. Schlaf, so sagte man im Volksmund, war die beste Medizin und in gewisser Weise traf das auch auf den Virus zu. Sie trat von der Matratze zurück als es nichts mehr für sie zu tun gab. Friedlich sah er aus. Rámon würde seinen Zustand überprüfen während sie weg war, auf Vitalisierungszeichen achten und Blutproben entnehmen. Phase zwei würde erfolgen wenn sie zurück war. Während sie ihre Hände an einem Tuch abwischte, drehte Chesara sich um. Drei weit geöffnete Augenpaare starrten sie an. Sie sah Angst, Skepsis, Sorgen. Manchmal vergaß sie, dass die Macht für die meisten Lebewesen nicht greifbar war. Oft war sie nur eine Geschichte, eine alte, längst vergessene Lehre oder eine mysteriöse Religion. Nur wenige sahen tatsächlich ihr Wirken und noch weniger wirkten sie selbst und so war vieles, das für Chesara selbstverständlich war, fremd für andere.

"Es geht ihm gut, für den Moment. Ihr müsst euch keine Sorgen machen."

Sagte sie sanft. Einladend streckte sie die Hand aus nach dem Jungen im Vorschulalter. Er war klein gegenüber einem menschlichen Kind.

"Tut es weh?"

Wollte er wissen.

"Mama sagt, Sie betäuben mich."

Seine Augen waren aufmerksam, zwei kluge, wissbegierige schwarze Kugeln in einem besorgten Gesicht. Chesara schüttelte den Kopf.

"Nein. Es wird nicht weh tun, das verspreche ich. Schau, dein Papa sieht ganz friedlich aus. Er schläft einfach nur und wenn er aufwacht wird es ihm besser gehen. Möchtest du das auch?"

Der Junge nickte. Seine Mutter weinte stumme Tränen, das Baby fest umgeklammert. Sie würde sich nicht von Chesara in eine Heiltrance versetzen lassen, obwohl sie ebenso infiziert war wie ihre Familie. Chesara wusste, dass sie sich weigern würde auch ohne dass sie es bisher auch nur angedeutet hätte. Sie war eine Mutter und sie würde auf ihre Kinder acht geben und sie nicht aus den Augen lassen, selbst wenn es für sie den sicheren Tod bedeutete.

- Coruscant - Untere Ebenen - Wohnblock - mit Sullustaner Familie -
 
Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Talery und Brianna

Dass Brianna nicht vorhatte, nach Talery wieder eine Padawan zu nehmen, hatte sie nur kurz am Rande erwähnt. Die Echani hielt dies auch nicht für eine große Sache, so dass sie recht überrascht war, dass ihre ehemalige Schülerin so dringend an sie appellierte, ihre Entscheidung zu überdenken. Brianna wusste ja auch, wie wichtig es war, für die nächste Generation an Jedi zu sorgen, aber sie konnte nicht immer nur zurückstecken. Sie musste auch einmal an sich selbst denken. Zu Selbstlosigkeit hatte der Rat die Ritterin nicht gerade inspiriert, zeigte die Entscheidung ihrer Meinung doch, dass sie an sich selbst denken musste. Niemand anderes würde dies für sie tun.

„Sollte ich wem begegnen und ich habe ein gutes Gefühl bei ihr, nehme ich sie selbstverständlich zu meiner neuen Padawan. Aber ich werde mir nicht vom Rat eine Schülerin aufoktroyieren lassen, die ich nicht will. Sie denken, dass ich noch nicht bereit bin, eine Meisterin zu werden. Dies bedeutet, dass ich selbst eine bessere Jedi werden muss. Ich habe noch viel zu lernen und das braucht Zeit. Zeit, die ich nicht habe, während ich eine Padawan ausbilde, das habe ich inzwischen gelernt. Natürlich bereue ich keine Sekunde, dich zu meiner Schülerin genommen zu haben, Talery, aber das war meine eigene freie Entscheidung. Wenn ich wieder eine Padawan nehmen, dann eine, die die viele investierte Zeit auch wert ist, so wie du. In jedem Fall werde ich aber Schüler im Kampf und in der Heilkunst unterweisen, der Jedi-Orden verliert mich also keinesfalls komplett als Ausbilderin,“

Formulierte Brianna so diplomatisch wie möglich, dass sie auf absehbare Zeit keinen Padawan nehmen würde, wenn sie nicht wollte. War es nicht ihre Pflicht, an ihren eigenen Fähigkeiten zu arbeiten? All die Jedi, die jetzt oben standen, mussten sich diese Zeit genommen haben, um sich selbst zu verbessern. Man lernte zwar eine ganze Menge bei der Ausbildung eines Padawans, aber sich nicht mehr beim fünften. Bestimmt wäre sie eine größere Hilfe für den Jedi-Orden, wenn sie die beste Kämpferin und die beste Heilerin würde und nicht, wenn sie die Person mit den meisten ausgebildeten Padawanen wäre. Wenn sie so eine schlechte Jedi war wie der Rat meinte, hatte sie ja auch nichts gutes für zukünftige Schüler weiterzugeben. Sie konnte also quasi gar nicht anders.

So halb erwartete Brianna, dass Talery ihr nicht zustimmte, dass ihr die Tirade gegen Okin zu weit gegangen war. Tatsächlich aber stimmten alte Meisterin und Schülerin überein, nur formulierte es die Caamasi – naturgemäß – diplomatischer und ruhiger. Detaillierter als Brianna es getan hatte führte sie aus, warum Chesaras einsames Lazarett in den Ebenen keine gute Idee gewesen war und warum es wichtig war, Heilerinnen gesund zu halten und anfangs dachte sie auch, Okin hätte seinen Fehler eingesehen. Aber dann kam die Gegenrede, die er zwar in einem ruhigen Tonfall vortrug, die aber eine gehörige Sprengkraft in sich barg. Brianna hatte das Gefühl, dass er währenddessen vor allem sie im Auge hatte, weniger seine eigene Meisterin. Scheinbar war sie gerade sein Lieblingsziel, sei es weil ihre eigene Autorität durch die Ohrfeige des Rates beschädigt worden oder weil es einfacher war, sich einen Sündenbock zu suchen, von dem man weniger abhängig war als von der eigenen Meisterin.

Merkte Okin eigentlich nicht, wie zynisch er klang, wenn er eine Million Leben einem einzelnen gleichstellte? Das war nicht, was der Kodex sagte. Brianna hätte dieser einen Person notfalls höchstpersönlich das Lichtschwert in den Leib gerammt, wenn sie dadurch all die anderen vor dem sicheren Tod rettete. Ob sie sich auch selbst opfern würde, wusste Brianna nicht. Zu sich selbst, wo sie ja ehrlich sein konnte, sagte so sofort: nein! Niemals! Aber dass sie unter dem Eindruck der Situation nicht vielleicht doch anders entscheiden würden, wie schon viele Jedi zuvor, schloss sie dann doch nicht aus.

Was dann folgten, waren Gedankenspiele, die nach Ansicht der Silberhaarigen aber geradewegs an einen Punkt führte: Okin unterstellte den Jediheilerinnen, dass sie leichtfertig entschieden, gar berauscht von der Macht über Leben und Tod, die sie ausübten, und diese Gemeinheit ärgerte Brianna mehr als alles andere, und das sah man ihr auch an. Gerade er könnte doch inzwischen mitbekommen haben, und beide Frauen am Tisch hatten ja auch versucht, es ihm klar zu machen, unter welchem Druck die Heilerinnen standen und welches Pensum sie aushalten musste. Dass er dennoch an seinen Vorurteilen festhielt, sprach nun wirklich nicht für ihn.

Angesichts der Erwartung, dass Brianna möglicherweise in Erwägung ziehen konnte, einen mächtigen (und infolgedessen extrem gefährlichen) Sith zu heilen, hätte die Echani-Jedi am liebsten laut losgelacht. Natürlich würde sie den Sith töten, bevor sie riskierte, dass dieser womöglich auch ohne Heilung genas, und die Galaxis dadurch zu einen besseren Ort machen. Okin dagegen schien nicht wirklich zu unterscheiden: Jedi oder Sith, das schien für ihn eine Geschmacksfrage zu sein wie blau oder rot, aber nicht die Streiterinnen für das Gute versus die Kräfte der Finsternis. Der Mensch schloss damit, dass er niemanden durch seine Worte hatte angreifen wollen, er aber gewohnt war, kritisch zu hinterfragen.


„Das hast du sicherlich getan, Okin. Daraus kann ich dir keinen Vorwurf machen, denn auch ich bin es gewohnt, Kritik offen auszusprechen. Das hat den Vorzug, dass andere stets wissen, woran sie bei mir sind.“

Erwiderte Brianna relativ gefasst. Sie fühlte sich überlegen, weil sie glaubte, die Argumente des Padawans leicht entkräften zu können, und das machte sie ruhiger. Dass andere stets wüsste, woran sie bei der Echani waren, war freilich eine glatte Lüge, aber Brianna tat dies nun einmal so gewohnheitsmäßig, dass sie es gar nicht mehr merkte.

„Also erlaube mir, dies auch zu tun: was machst du hier eigentlich? Es gibt mehr Hilfsorganisationen hier auch Coruscant. Warum willst du überhaupt ein Jedi werden, wo du doch offensichtlich dermaßen schlecht von uns denkst? Du drehst Talerys Worte im Schnabel um. Jedi zu sein bedeutet nicht, dass es einer egal ist, ob eine Person stirbt oder eine Million. Wie kannst du so etwas nur sagen! Du tust auch so, als würden wir willkürlich entscheiden, wer leben darf und wer stirbt. Natürlich helfen wir unseren eigenen Leuten zuerst, so wie es dir – man könnte es jedenfalls meinen – lieber wäre, die Jedi würden nur Patienten aus den unteren Ebenen heilen und den Rest sterben lassen. Du klingst als gefiele es uns, die dramatische Situation in den unteren Ebenen so ohnmächtig mitanzusehen. Denkst du wirklich, dass die Jedi sich diese Entscheidung leicht machen? Im kleinen, in unserem Team trifft diese ja hauptsächlich Meisterin Thropp – hast du wirklich den Eindruck, sie sieht dabei glücklich aus? Im Großen ist es nicht anders, und so gesehen bin ich ganz froh, keine Meisterin geworden zu sein und nicht in ihrer Haut zu stecken. Ich würde diese Art von Entscheidungen jedenfalls nicht treffen wollen, wer leben darf oder wer stirbt. Ganz sicher hat Meisterin Thropp nicht die Muße, sich so ausgiebig über Was-wäre-wenns Gedanken zu machen wie du – nicht ohne vor Verzweiflung den Verstand zu verlieren jedenfalls. Wir behandeln nach dem Fortschritt der Infektion: wem können wir am schnellsten helfen? Wie retten wir die meisten Patienten mit den Ressourcen, die wir haben? Du weißt, dass es mir an meinem ersten Tag hier auch nicht leicht fiel, mich daran zu gewöhnen, dass man manchmal keine Wahl hat, als diejenigen sterben zu lassen, bei denen die Infektion bereits zu weit fortgeschritten ist, die zu alt oder zu schwach sind. Die Twi'lek und der Echani – für die Mühe, die ich in sie investiert habe, hätte ich mehrere andere heilen können und sie sind immer noch in einem schlechteren Zustand als die meisten, die hier eintreffen. Es war ein Fehler, das weiß ich jetzt. Aber wenn du entscheiden müsstest, was würdest du tun? Denkst du wirklich, dass du gerechter und weiser urteilen würdest als die Jedi?“

Brianna suchte den Blickkontakt zu Talery. Noch war es nicht zu spät, sich die ehrliche Frage zu stellen, ob es besser war zu versuchen, Okin zu erziehen oder ihn fallen zu lassen und sich eine einfachere Schülerin zu suchen, die eher für die Lehren der Jedi aufgeschlossen war anstatt die eigenen Meister belehren zu wollen. Die Echani wusste jedenfalls, was sie tun würde: sie bestellte sich ein Glas warme aromatisierte Banthamilch mit Honig[ und war froh, padawanfrei zu sein.

Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Talery und Brianna
 
- Coruscant - City - Wingston Tower - Mit Exodus -

Unaufhaltsam spürte Giselle die Traurigkeit in sich wachsen. Jedes Wort, das Exodus sprach, berührte sie dort wo es am meistens weh tat: in ihrem Herzen. Er zeichnete ein fast utopisches Bild ihrer Zukunft, das perfekte Leben einer kleinen Familie, so wie er wusste, dass sie es sich wünschen würde. Es war zu schön um wahr zu sein. Ihr Sohn würde leben und heran wachsen zu einem liebenswertem, dankbarem, gerechtem Jungen. Ihn vor sich zu sehen war einfach. Giselle hatte von ihm geträumt und sie musste nur Exodus anschauen um zu wissen wie er aussah. Ihre Augenlider hoben sich schwer. Jede noch so kleine Bewegung war anstrengend.

"Und er wird aussehen wie du."

Sagte sie leise.[/b]

"Das hast du vergessen. Er wird dir wie aus dem Gesicht geschnitten sein."

Giselle lächelte durch den Schmerz hindurch. Ein Teil von ihr war Hoffnung. Sie wollte, dass Exodus Worte wahr würden, dass ihr Sohn lebte und er alle diese wundervollen Dinge tun würde, von denen sein Vater gesprochen hatte. Alderaan, Coruscant, Fresia, die ganze Galaxis würde sein Zuhause sein. Giselle von Überall... ein Freund hatte sie einst so genannt und genau so sollte ihr Sohn aufwachsen. Leider war Hoffnung nicht alles. Am Ende würde sie nicht genügen. Am Ende brauchte es ein Wunder.

"Wann wird sie hier sein?"

Es fiel Giselle immer schwerer zu sprechen. Für jedes Wort bedurfte es so viel Energie. Ihr Hals war rau und in ihrer Kehle schien sich etwas festzusetzen das ihr das Schlucken unangenehm machte, als hätte sie Halsschmerzen. Ein neuer Hoffnungsschimmer keimte in ihr. Was, wenn sie doch nur eine normale Infektion hatte, eine Grippe? Der Arzt konnte sich geirrt haben! Es war alles gar nicht so schlimm, sie würde nur das Bett hüten für die nächsten Tage und danach wäre sie wieder okay! Tränen glitzerten in Giselles Augen. Es war ein Wunsch, mehr nicht, und sie bezweifelte, dass er sich erfüllen würde.

- Coruscant - City - Wingston Tower - Mit Exodus -
 
Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Brianna und Talery


Talery schüttelte mehr und mehr ihren gefiederten Kopf wie sie Nunaleder und Eisblume beim Diskutieren zuhörte. Sie drehten sich im Kreise und verrannten sich in eine Diskussion, während sie doch eigentlich ihren freien Nachmittag genießen und sich etwas erholen wollten. Was hatte sie sich mit diesem Padawan nur angetan? Ihr Essen schmeckte ihr mitlerweile auch nicht mehr wirklich. Kein Wunder, es war ja auch schon kalt und kaltes Essen hatte sie noch nie leiden können. Missmutig schob sie ihren Teller in die Mitte des Tisches und schüttete den letzten Rest des mittlerweile ebenfalls nur noch lauwarmen Kafs hinunter. Der schmeckte ihr heiß übrigens auch besser. Dann warf sie der Echanijedi einen langen Blick zu, ehe sie sich dann aufrichtete und einen für die Caamasi ungewöhnlich strengen Blick aufsetzte.


"Deine Ansichten in Ehren und Respekt für deine eigene Meinung, Okin. Aber ich beende an dieser Stelle diese Diskussion, denn ich sehe keinen Sinn mehr darin. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Jedi hier auf Coruscant alles tun was wir können und oft bis zu den Grenzen unserer Belastungsfähigkeit gehen und teilweise auch darüber hinaus. Deine Vorwürfe wir würden selbstherrlich unser Machtgefühl genießen sind aus meiner Sicht völlig absurd. Alles mit dem wir leben müssen sind unsere Schuldgefühle, wenn wir Patienten trotz unserer Bemühungen nicht heilen können und das sind leider noch immer viele zu viele. Es ist hart genug sich einzugestehen, dass niemand unfehlbar ist und man besonders auch nur begrenzte Kräfte zur Verfügung hat. Ist dir denn nicht aufgefallen, dass alle Heiler langsam aber sicher immer dünner und ausgezerrter werden? Hast du die Mengen an Essen registriert, die wir alle in uns hinein futtern, um überhaupt noch halbwegs bei Kräften zu bleiben?"

Dabei schüttelte sie erneut ihren zierlichen Kopf, ehe sie fortfuhr.


"Wir tun was wir können und wenn du mit der Vorgehensweise der Jedi nicht einverstanden bist, ich halte dich nicht hier. Ich hatte geglaubt aus dir einen Jedi machen und dir eine neue Heimat geben zu können. Aber so langsam habe ich eher das Gefühl, dass du einen Schuldigen für die ganze Misere hier auf Coruscant suchst und dies den Jedi auflädst. Wenn das deine Meinung sein sollte, in Ordnung. Ich werde dich nicht daran hindern. Aber dann solltest du auch dein Bekunden einer von uns werden zu wollen zurückziehen und dein Glück vielleicht in einem Militärlazarett oder einer Sanitätsfregatte versuchen. Dort haben sie gewiss auch Verwendung für Psychologen. Willst du das - oder willst du das nicht? Du solltest dich jedenfalls endgültig entscheiden, welchen Weg du gehen möchtest. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Kraft mehr stundenlange, philosophische Detaildiskussionen zu führen. Das ist mein erster freier Nachmittag seit langem. Ich hätte ihn für meinen ersten, eigenen Padawan geopfert, aber nicht für jemanden, all unsere Arbeiten hier so gering schätzt, schlechtredet und nur die Daune in der Suppe sucht."


Dann schloss sie kurz ihre orangenen Augen und zitierte so den Jedikodex.


"Es gibt keine Gefühle, nur Frieden.
Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen.
Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit.
Es gibt keinen Tod, nur die Macht."


Sie spürte wie sie währenddessen schon ruhiger wurde, obwohl sie die Worte nur laut wiederholte. Dennoch verband sie mittlerweile so viel mit diesen einfachen Worten
. Dieser Junge hatte im Grunde keine Ahnung wie es war jemanden zu heilen und einen Teil seiner eigenen Kraft dafür zu opfern. Allein das Virus mit seiner dunklen Aura mit der Macht zu berühren hatte ihr anfangs noch oft eine Gänsehaut eingejagt. Außerdem hatte sie noch immer die Sith und die Rakghoule auf Taris vor Augen, wo sie glücklich sein konnte, dass sie dank Eisblume noch am Leben war. Okin musste vor dem Virus ein wohl ein überaus behütetes Leben geführt haben, ähnlich wie sie selbst, musste sie sich dann eingestehen. Aber zumindest hatte sie sich nicht angemaßt so vieles besser zu wissen als jene, die damit tagtäglich mit so viel Leid und Tod konfrontiert waren. Es schien seine Art zu sein allem kritisch gegenüber zu stehen. Allerdings fragte sich Talery so langsam, ob sie in der momentanen Verfassung überhaupt die Kraft hatte sich mit einem solchen Skeptiker auseinander zu setzen. Eine arme Seele, die sonst keinen Platz in der Galaxis hatte, wo sie hingehörte, damit hätte sie leben können. Dennoch hatte sie irgendwo auch Mitleid mit Okin. Er wirkte auf sie wie ein verwundetes Tier, welches mit seiner Situation im Moment absolut überfordert war. Sie würde ihm war gerne einen Ausweg zeigen, aber ihre Hoffnung, dass er ein wissbegieriger Padawan werden und in sein Lernen vergraben würde, offen und bereits für Neues war hatte sich offensichtlich nicht bewahrheitet - oder vielleicht auch noch nicht. Es war schwer zu sagen.

"Sollten dich die Jedi wirklich entgegen meines Eindrucks bis jetzt doch interessieren, dann gehe in die hiesige Jedibibliothek und lasse dir dort eine Abhandlung für Padawane über den Jedikodex geben. Vielleicht hilft dir das Lesen ein bisschen, um deine Gedanken zu ordnen, damit du dir darüber klar wirst, was du mit deinem Leben in dieser Situation anfangen möchtest."


Danach rieb sich die junge Jedi-Ritterin die gefiederte Stirn mit ihren dreifingrigen Händen. Ihr schwirrte mittlerweile wirklich der Kopf. Erst ihre Beförderung, dann die Nichtbeförderung ihrer Meisterin, was auch sehr unerwartet für sie alle gewesen war, dann die verkorkste Glückwünschfeier der anderen Heiler ihrer Station und jetzt noch ein Padawan, der ihr vorwarf, dass sie alles falsch machten und sie sich quasi für Götter in weiß hielten. Konnte es wirklich noch schlimmer kommen an einem Tag?

"Ich werde jetzt ein bisschen spazieren gehen, denn ich brauche dringend etwas frische Luft. Irgendeine Art von Garten müsste es ja mittlerweile auch hier wieder geben."



Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Brianna und Talery
 
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[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]

Die Ankunft auf Coruscant einige Zeit zuvor hatte ihn wirklich überrascht. Am Rande hatte er etwas über die Seuche gehört, doch weder sich tiefer mit dem Thema beschäftigt noch sich der Ausmaße durch die Berichte bewusst geworden. Auch war es hier deutlich wärmer, aber die Zeit um sich andere Kleidung zu kaufen hatte er noch nicht gefunden. Zumindest durfte er etwas tun in der Zeit in welcher entschieden wurde in wie weit er als Jedi nach einer Ausbildung taugen würde. Nicht einen Augenblick hatte sich Varan Gedanken darüber gemacht was er tuen würde, wenn dem nicht so wäre. Viel mehr beschäftigte sich sein Geist mit der Vorstellung ein Jedi zu werden. Mehr als Legenden über ihre Macht und ihre Kampfkünste kannte er nicht, doch hatte er bereits eine gewisse Sympathie zu ihrer Lebenseinstellung entwickelt. Sie waren ähnlich gelassen wie er, auch wenn er die Gründe wieso dem so war noch nicht ganz verstanden hatte.

Eine neue Lieferung medizinischer Vorräte war angekommen und einer der Jedi hatte ihn gebeten beim entladen zu helfen. Demütig wie stets sagte Varan augenblicklich zu und schleppte die Kisten zu dem Raum wohin diese sollten. Vorerst stapelte er sie vor der Tür, bevor er sich mit verschränkten Armen gegen die Wand lehnte um einen Augenblick durchzuatmen.

[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]
 

[Coruscant – Jedi-Tempel – Talerys Party- Talery, Brianna, Okin und was weiß ich noch wer]



Lucia war irgendwann wortlos verschwunden und Siva hatte sich voll und ganz auf das sehr große, sehr süße, absolut leckere Stück Torte konzentriert. Kam jetzt nicht so oft vor, dass es so etwas im Orden gab, aber vielleicht tickten die Chronos im Tempel auf Coruscant ja auch anders. Siva hatte keine Ahnung! Denn Coruscant kannte sie zwar, den Tempel aber vorher eben nicht und bisher hatte sie auch nie an einer Beförderungsfeierlichkeit teilgenommen. Boah, und selber irgendwie auch keine gemacht. Na ja. Wäre halt auch etwas schwieriger geworden, denn Beka war verschwunden und Alisah zu dem Zeitpunkt ganz sicher nicht ihre Freundin gewesen. Summa summarum war es das aber dann irgendwie auch schon mit ihren Freunden. Satrek wäre bestimmt nicht gekommen, wo er doch so froh gewesen war, die Beförderung fein säuberlich jemand anderem zu übertragen. Also feierte Siva schlicht ganz heimlich auch ein bisschen ihre eigene Beförderung mit. Musste ja keiner wissen und wenn sich hier eh alle freuten, war es doch nicht unsinnig, wenn sie so tat, als freute sich hier jemand auch für sie. War ja wohl keine Schande, sich innerlich nicht ganz ins Abseits zu schießen, so lange sie sich auf Talerys Feier nicht wirklich in den Mittelpunkt drängte.
Die Torte verputzt war Siva schließlich auch äußerst zufrieden, als sie beinahe überhört hätte, wie ihr Com sich meldete. Eine kurze Nachricht erschien, in der man sie darum bat, die nächste Lieferung von Medikamenten an ihren richtigen Platz zu räumen.
Endlich mal wieder eine Aufgabe, bei der nicht so viel schief gehen konnte und bei der keiner zu Schaden kommen würde.

Nur wenige Minuten später kam die junge Zabrak an dem in der nachricht erwähnten Raum an, wo schon ein ziemlich großer, nein, regelrecht wookiegroßer Mann gegen die Wand gelehnt stand. Vielleicht war er der Lieferant gewesen?


„Ist das die Lieferung, die einsortiert werden soll?“,
fragte sie kurzum, als Siva wieder einmal bewusst wurde, wie unhöflich es war, sofort mit Fragen herauszuplatzen, ohne sich vorher wenigstens vorzustellen. Immer wieder das gleiche, war ja peinlich, dass sie das nicht lernte! Wobei, sooo richtig peinlich war es nicht. Und so richtig unhöflich auch nicht. Aber spätestens durch Satrek hatte sie gelernt und kapiert, dass Reaktionen und Gegenreaktionen doch sehr unterschiedlich ausfallen konnten. Von wegen, so wie es in den Wald schallte, schallte es auch wieder hinaus. Gelogen!

„Ich bin übrigens Siva und hab vor ein paar Minuten den Auftrag bekommen, Medikamente zu sortieren und wenn du jetzt schon hier bist…“ Sie lächelte offen. „Bist du bestimmt selber schon tätig gewesen, und willst weiter helfen?“ War ja sicher nicht Zufall, dass die Kisten hier schon rumstanden, sauber gestapelt und er an der Wand lehnte. Da keine Fotographen anwesend waren, war der Herr also auch kein posierendes Model, was im Tempel auch irgendwie seltsam, aber vielleicht nicht völlig abwegig gewesen wäre.


[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]
 
[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]

In seinen Gedanken vertieft bemerkte er Siva im ersten Augenblick überhaupt nicht. Auf der anderen Seite wer würde erwarten in einem Jeditempel von einer Person angegriffen zu werden? Ihr geringe Körpergröße nahm er zwar zu Kenntnis, doch fällt er wie üblich kein Urteil, sofern man von jenem absah wie unpraktisch es sein musste so klein zu sein. Für einen Augenblick schaute er sie aus einem Gesicht ohne jede Mimik an, bevor er es offenkundig selbst bemerkte und ein schiefes Lächeln aufsetze. Mama hatte immer gesagt es würde Menschen beruhigen wenn er lächelte, also tat er es für gewöhnlich dauerhaft, wenn Menschen um ihn herum waren. Ein Umstand der ihn schon manch einen Drogentest eingebracht hatte, doch hatte er nie verstanden wieso.

Von Interesse für ihn waren insbesondere mögliche Waffen und andere Ausrüstung. Ein Umstand der durch seine Ausbildung entstanden war und der erst dazu führte die fast kindgroße Person als Jedi wahrzunehmen. "Ja, richtig. " Gab die raue Stimme von Varan recht selbstsicher und gelassen zurück. Während er drei höflichen Schritt auf sie zu macht erwähnte er kurz grob worum es sich genauer handelte, zumindest was auf den Kisten stand und hielt ihr dann die 'Wookiepranke' hin. "Varan Cornag. Ich bin mehr oder weniger Anwärter zum 'Jüngling'. " erklärte er völlig frei von Wertung. Für einen Augenblick hielt er inne und nickte dann langsam. "Ich habe früher eine Weile im Lager der planetaren Streitkräfte gearbeitet. Natürlich kann ich helfen. Ich habe ohnehin nichts zutun. Ich nehme an im Rahmen der Gesetze halböffentlicher Gebäude von Orden, Vereinen und anderen Verbänden ist eine ausdrückliche Erlaubnis zum betreten entsprechender Lagerbereiche in jener Bitte um körperliche Hilfe beinhaltet?" Er schaute sie abwartend an und machte einen Schritt zur Seite um ihr den Weg zur Tür frei zu machen.

[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]
 
[ Coruscant - Vergnügungsviertel - Tierarztpraxis - Team Delta 1 ] Arkadi, Markus, 4 Sandpanthers (NSC: John Grimes (Panther 1), Ed Sorrd (Panther 2), Mido (Panther 4), Vumap (Panther 5)) und War (Panther 7)

War spürte, dass sein Hals sich trocken anfühlte als er einen Moment zögerte um darüber nachzudenken, welche Antwort er dem Agenten geben sollte. Er schwebte in Lebensgefahr, keine Frage. Die Sensoren seines Anzugs konnten nicht analysieren, ob es sich tatsächlich um eine Bedrohung handelte oder einfach nur ein paar Schimmelsporen in der Klimaanlage handelte. Wovon war wohl auszugehen, wenn man sich in einem geheimen Labor aufhielt, dessen Leitung bisher jedes Mittel recht gewesen war, um die Eindringlinge aufzuhalten. Manche Leute flippten aus, wenn sie Sich möglicherweise mit einem tödlichen Virus infiziert hatten. Anderen war einfach alles egal, sie wurden leichtsinnig und gaben ihr Bestes zuerst von einem Laser anstatt dem Virus getötet zu werden. Arkadi war ein Profi, soweit War ihn bisher erlebt hatte. Und er hatte eine ehrliche Antwort verdient. Der Admiral räusperte sich, um das merkwürdige Gefühl und sein Zögern zu überspielen.

"Keine Ahnung was es ist, aber die Sensoren haben etwas erkannt. Die Explosion hat einige Systeme beschädigt und andere zerstört. Wir sollten... einfach hier rausgehen und dich nach unserer Rückkehr durchchecken lassen."

Optimistisch in die Zukunft blicken? Man konnte das sicher auch anders ausdrücken, aber ihm war nicht danach hier jemandem Lügenmärchen aufzutischen. Er war sein Leben lang ganz gut mit der Strategie gefahren, die Leute so zu behandeln wie er sich das auch für sich selbst wünschte. Er weigerte sich zu glauben, dass gerade eben das Todesurteil für Arkadi gefallen war.

"Weiter gehts."

Er marschierte durch die Tür nach draußen und ging zurück in Richtung des Empfangsbereichs. Über das Com, welches er zwischenzeitlich komplett ausgeblendet hatte, kam die Info, dass ein Flugobjekt Delta 2 bedrohte. Ein Blick auf dein Chronologisch sagte ihm, dass es sich dabei noch nicht um die Verstärkung handeln könnte. Ein Fluchtfahrzeug? Gut möglich. Dann musste noch jemand wertvolles hier sein, für den sich eine Rettungsaktion lohnte.

"Delta 1 unter schwerem Beschuss."

kündigte die Stimme eines Panthers an. Das bedeutete mit anderen Worten, dass die beiden anderen Mittlieder des Teams Unterstützung benötigten. War beschleunigte seine Schritte.

"Sind wir unterwegs zu euch."

Fast schon im Laufschritt stürmte er durch den Flur und passierte das Wartezimmer, welches die Panther eben noch gesichert hatten. Aus dem Nebenraum ertönten Blasterschüsse. Die Tür stand offen, hinter einem umgestoßenen Metalltisch hatten die beiden Kollegen im Schutzpanzer Deckung bezogen und feuerten abwechselnd auf ein Ziel außerhalb seines Blickfeldes. Er wandte sich an Arkadi, der bereits zu ihm aufgeschlossen hatte.

"Wir geben 3-4 ungezielte Feuerstöße ab und versuchen uns einen Überblick zu verschaffen: Wie viele Gegner, welche Bewaffnung, Flankiermöglichkeiten, Zivilisten, mögliche Gefahren wenn wir Granaten einsetzen. Bereit?"

[ Coruscant - Vergnügungsviertel - Tierarztpraxis - Team Delta 1 ] Arkadi, Markus, 4 Sandpanthers (NSC: John Grimes (Panther 1), Ed Sorrd (Panther 2), Mido (Panther 4), Vumap (Panther 5)) und War (Panther 7)
 
[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]

Der sehr große Mann bemerkte Siva erst mal nicht, was vielleicht jemand, der einen anderen Charakter als sie hatte, sehr persönlich genommen hätte. Aber wer, der irgendwie bis in den Himmel ragte, guckte schon auf den Boden? Siva kannte sich da aus! Jetzt nicht, weil sie zu denen gehörte, die sonderlich oft jemanden übersahen, aber auf Kashyyyk war sie frontal mit einem Wookie zusammen gestoßen. Der Gute hatte es furchtbar eilig gehabt und sie schlicht übersehen und Siva selbst hatte irgendeinem Tagtraum nachgehongen und noch weniger gesehen. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die sich irgendwann irgendwie leider aus den Augen verloren hatte.
Aber egal! Varan war also der Name des Mannes, der ein Anwärter zum Jüngling war? Jüngling?

„Ich hätte dich jetzt ein bisschen älter als 5 oder 9 geschätzt,“ gluckste Siva, denn egal welcher Spezies er angehörte, ein Jüngling war Varan ganz sicher nicht.
„Aber herzlich willkommen im Tempel auf Coruscant!“
Dass er nix zu tun hatte, würde sich wohl ziemlich gleich ändern, mit allem anderen was er sagte, stiftete Varan viel eher Verwirrung. Halböffentliche Räume und die Erlaubnis, diese zu betreten? Öh ja.

„Also ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung, das einzige was ich hier an ‚Rahmen der Gesetze‘ kenne ist der Jedi Kodex und der ist auch eher… interpreatationsoffen.“
Drei Kisten vor sich her levitierend, betrat Siva schließlich den Raum und gab dem Anwärter ein Zeichen, ihr zu folgen.

Sieh’s als ausdrückliche Erlaubnis einer Jedi Ritterin. Nicht, dass ich Verfügungsgewalt oder so was hätte, aber sag am Ende einfach, es ist meine Schuld, dann passt das.“
Die erste Kiste wurde in das oberste Regal levitiert und Siva fragte sich, on man sich absichtlich dazu beordert hatte.
Hier, das letzte Mal, als ich was schweres tragen sollte, war ich wirklich doof genug, das ohne Einsatz der Macht zu tun. Aaaaaber ich hab gelernt.“ Der dämliche Schrank, in dem sie Radan geschmuggelt hatten. Oh ja, da hatte sie gemeinsam mit Beka angepackt, nur weil Satrek sich nicht deutlich genug ausgedrückt hatte.
[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Gang] Ganner

Er hasste es hier. Auf eine Art und Weise die er nicht beschreiben konnte. Der Tempel war nicht gefährlich, ihm unheimlich war wahrscheinlich korrekter. Niemals hätte er geglaubt nach all dieser Zeit freiwillig einen Tempel des Ordens aufzusuchen, erst recht nicht nach ihrem verschwinden. Trotzdem war er nun hier, nicht unbedingt freiwillig aber eine große Wahl war ihm nicht geblieben. Drei Jahre hatte er sich mit allerlei Jobs im Privatsicherheitssegment herumgeschlagen nur um nebenbei die Route die Joreen und laut seinen Informationen drei weitere Jedi genommen hatten zu rekonstruiren. Zuletzt hatte die Spur nach Coruscant geführt, sie mussten etwas im Tempel gesucht haben da er nirgends sonst Hinweise fand. Sogar eine offizielle Anfrage hatte er gestellt, doch es schien als sei sie nicht für den Rat sondern auf eigene Faust unterwegs gewesen.

Bevor er Coruscant verlassen konnte hatte das Militär jedoch den Planeten abgeriegelt. Seine alten Kontakte konnten ihm nicht helfen, er saß auf unbestimmte Zeit hier fest. Einige Wochen hatte er fast untätig herum gesessen, nachgedacht, war durchgegangen was er wusste, doch wie man seine Situation auch betrachtete er war mit seinem Latein am Ende. Am Ende kam eine Erkenntnis die er nicht wahrhaben wollte, die jedoch genau das war. Er würde nicht weiterkommen wenn er nicht verstand, wenn er nicht einen tieferen Einblick in das bekam was ein großer Teil von Joreens Leben war, einem Teil dem er immer ausgewichen war. Wieso? Das wusste er selber nicht so genau. Dieses ganze übernatürliche spirituelle... war nie so seins gewesen und auch wenn er das Leben als Soldat nicht vollends befriedigen fand, war es doch etwas was er gekonnt hatte und was seiner Familie ein gutes Leben ermöglicht hatte. Als Seargent Major hatte zu guter letzt wirklich gut verdient. Ein Leben wie er es jetzt führte war jedoch, wenn man den bitteren Beigeschmack der Gesamtsituation mal außen vor ließ, nochmal eine Steigerung zu vorher, war Ganner doch für sich selbst verantwortlich, suchte nach Spuren, half Menschen die die Hilfe eines Privatermittlers benötigten oder jemandem der manchmal die Gesetze etwas weniger streng auslegte als es die Republikanischen Behörden taten.

So war er schließlich doch als Helfer im Tempel gelandet. Auch wenn es größtenteils Packarbeiten waren, es lenkte ihn von dem ganzen Rest ab. Im Bezug auf das weitere Verfahren und ob er den Orden vielleicht sogar bitten sollte ihm gewisse Dinge beizubringen sodass er einen tieferen Einblick in das frühere Leben seiner Frau bekam, hatte er sich noch nicht entschieden. Jedi selbst hatte er bisher auch kaum angetroffen, natürlich wieso sollten sie auch bei den Packarbeiten helfen wenn sie bessere Heiler waren als viele Ärzte, was er ihnen dann doch hoch anrechnen musste.

Die Tür des Lagers war offen und ein Großteil der Kisten war bereits vom Flur verschwunden. Man hatte ihm gesagt wie groß die Lieferung war und das er wenn er noch nicht frei machen wollte für heute mal nachsehen sollte ob beim einsortieren noch helfende Hände gebraucht würden. Er schnappte sich also ungefragt eine Kiste, betrat den Raum und hätte die junge Zabrak(Ziva) fast von den Füßen gefegt die plötzlich in seinem Blickfeld auftauchte, solperte zurück und sackte gegen die Wand während die Kiste zu Boden knallte. Leicht benommen nahm er noch eine Zweite Person(Varan) war. Er hob an der Wand sitzend die Hand.


"Ganner, es hieß ich sollte mal sehen ob ihr noch Hilfe braucht", er versuchte ein Lächeln, was sich nach einer 24h Schicht doch langsam als schwierig erwies.
"Ich hoffe ich hab dich mit der Kiste nicht erwischt."

[Coruscant - Jedi-Tempel - Lager für Medizinische Vorräte] Ganner, Ziva, Varan
 
Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Okin, Brianna und Talery

Okin hatte eigentlich die Hoffnung gehabt, dass die Jedi sich in ihrer Meinung beeinflussen lassen würden. Jedoch schien das nicht der Fall zu sein. Brianna wirkte bei ihrer Antwort hingegen sogar überheblich. Der Coruscanti hatte eigentlich seine Vorurteile gegenüber den Jedi immer mehr hinterfragen wollen, doch er musste feststellen, dass Brianna ein Paradebeispiel für die Arroganz der Jedi war. Und dabei hatte sie scheinbar noch nicht einmal den Sinn seiner Aussagen korrekt erfasst. Insbesondere dass sie die Rettung der Twilek und des Echani als falsch bezeichnete, traf den Psychologen hart. All dies sorgte für große Enttäuschung bei Okin, die man auch aus seiner Stimme heraus hören konnte.

„Ich finde deine Einstellung sehr bedauerlich. Es war das einzig Richtige diesen armen Seelen zu helfen. Du fragst, warum ich zu den Jedi gekommen bin? Weil ich in den letzten Momenten meiner Schwester geschworen habe, dass ich verhindern werde, dass Coruscant dem Virus vollkommen zum Opfer fallen wird. Und um auch nur einen Hauch einer Chance zu haben, muss ich die Fähigkeiten, die in mir schlummern, nutzen können. Dies kann ich nur bei Euch lernen. Und ich dachte eigentlich, dass sich die Jedi für das Gute im Universum einsetzen wollen und wir daher Seite an Seite stehen. Daher bete ich, dass die meisten anderen Jedi deine Einstellung nicht teilen.“

Okin schaffte es sich gerade noch sich am Riemen zu reißen und nicht zu sagen, dass ihm die Entscheidung des Jedirates, Brianna nicht zur Meisterin zu ernennen, hierfür einen kleinen Hoffnungsschimmer darstellte.

„Ich glaube nicht, dass ich allgemein weiser als die Jedi bin. Das wäre vollkommen vermessen. Jedoch kenne ich Coruscant sehr viel besser als ihr. Und so edel eure Ziele auch sein mögen und so sehr ihr euch anstrengt, wenn ihr so weitermacht wie bisher, sind eure Bemühungen vergebens. Seid ihr tatsächlich so naiv, dass ihr glaubt, dass die Menschen aus den unteren Ebenen einfach dort unten bleiben werden und dort friedlich sterben werden? Das werden sie nämlich sicher nicht. Sie werden sich verzweifelt an jeden noch so kleinen Strohhalm hängen, um eine Möglichkeit zu finden zu überleben. Die Menschen aus den unteren Ebenen haben Chesaras Lazarett überrannt und in kürzester Zeit werden sie in Massen auf ein anderes Lazarett zusteuern und letztendlich werden Milliarden Wesen auf den Jeditempel zuströmen. Eine solche Masse wird nicht zu kontrollieren sein. Es wird kein Stein mehr auf dem anderen stehen.“

Okins Enttäuschung wuchs noch mehr, als er feststellte, dass auch Talery gegen ihn war. Er hatte sich deutlich bessere Chancen bei ihr ausgerechnet. Er war auch überrascht wie scharf ihn die Vogelfrau anfuhr, das hätte er ihr nicht zugetraut. Auch sie fühlte sich viel mehr angegriffen, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Wenn er eine Chance haben wollte sein Versprechen zu halten, musste er sich ihr fügen.

„Es tut mir leid, wenn ich Euch beleidigt habe, Meisterin. Dies war nicht meine Absicht. Ich habe meine Entscheidung schon längst getroffen. Ansonsten wäre ich nicht mehr im Jedi-Tempel. Ich will ein Jedi werden und Coruscant retten. Und wenn es Euer erster Auftrag an mich ist, dann werde ich nun die Bibliothek gehen.“

Okin machte sich daran, den Speisesaal zu verlassen. Er drehte sich aber noch einmal kurz um und sagte im Weggehen noch einen letzten eindringlichen Satz, in der Hoffnung, dass er die beiden Jedi doch noch erreichen konnte.

„Ohne Hoffnung für die unteren Ebenen kann es keine Hoffnung für Coruscant geben.“

Dann ging er durch die Tür in Richtung der Bibliothek.

Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Kantina – NPCs, Brianna, Talery und Okin (vor der Tür)
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Ian

Eowyn nickte. Schlaf wäre auch ihre bevorzugte Variante gewesen, doch die Alpträume waren ein Faktor, den es zu bedenken galt. Die Trance hätte zur Folge, dass sie Alisah weiter im Auge würde behalten müssen, und eigentlich war sie unnötig, denn offenbar war sich Ian sicher, alles erwischt zu haben. Ruhiger, guter Genesungsschlaf, das war es, was Alisah jetzt vermutlich guttun würde.
Sie hob schwach die Augenbrauen, als Ian betonte, dass Alisahs Alpträume mit dem Virus zu tun haben müssten. Er wollte sie offensichtlich beruhigen... sie waren sich so nahe gewesen, ihre Unsicherheit, ihre Vorwürfe konnte ihm nicht entganten sein. Seine Argumentation klang einerseits schlüssig... nach ihrem Licht hatten die Alpträume aufgehört, doch gleichzeitig hatte Ian mit ihr gesprochen. Was genau Alisah aus ihren Qualen geholt hatte würden sie niemals mit Sicherheit sagen können. Vielleicht war es auch die Kombination gewesen. Vielleicht aber auch Zufall, dass es ausgerechnet da passiert war.
So etwas war ihr tatsächlich noch nie passiert... Und sie hatte die Trance auf Denon wirklich häufig angewendet. Sie war sicher keine Expertin darin, doch erfahren genug, dass dies nicht hätte passieren dürfen. Und wenn Ian Recht hatte? Wenn sie wirklich rein gar nichts daran hätte ändern können? Doch hätte dann nicht auch Sluuk Alpträume bekommen müssen? Oder lag es wiederum an Alisahs Machtfähigkeit... oder gar ihrer Sith Vergangenheit?
Eowyn seufzte. Sie würden es nicht erfahren. Es gefiel ihr nicht, dass Alisah durch diese Träume, diese realen, erinnerungsvollen Träume hatte gehen müssen, sie hatte ihr versprochen, dass ihr nichts geschehen würde - und sie hatte ihr Wort nicht halten können. Sie war zu selbstsicher gewesen... zu überzeugt von sich selbst. War es nicht diese Arroganz, die Ian an den Jedi missfiel? Sie seufzte erneut. Sie hätte ihr dieses Versprechen nicht geben dürfen. Dabei war sie so sicher gewesen, es halten zu können...
Ian hatte sie zu sich gezogen, und nach der langen Zeit, die sie mit ihm geistig verbunden gewesen war, war es ein kleiner Trost, seine körperliche Nähe zu spüren. Auch, weil er er ihr keinen Vorwurf machte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Immerhin bedeutete Alisah ihm etwas... es war ihm so wichtig gewesen, diese Heilung anzugehen. Und beinahe wäre es ein Fehlschlag gewesen.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht... wir werden es nie wissen, antwortete sie leise. Ich wünschte nur, ich hätte mein Versprechen halten können.

Aber zumindest in dem was folgte hatte Ian ganz sicher Recht. Es war vorbei - zumindest für Alisah. Und sie war nicht alleine, sie hatte ihren Mann. Radan... wo steckte er eigentlich schon wieder? Er war niemals hier. War er bei Kyran? War ihm nicht klar, dass seine Frau ihn brauchte?
Sie schmiegte sich ein wenig an Ian.
Ich weiß. Ich weiß, sie wird nicht alleine sein. Ich hoffe es. Ian hatte diese Probleme jedoch nicht gehabt, obwohl er ein Sith gewesen war. Es war schwer gewesen, ihn in die Trance zu bringen, doch als er schließlich darin war, hatte er "geschlafen". So sollte es auch sein... Aber es war vorbei, Ian hatte Recht. Sie konnte es nicht mehr ändern. Sie würde sich bei Alisah entschuldigen, wenn sie sich das nächste Mal sahen, mehr konnte sie nicht tun... außer zu hoffen, dass diese ihr all das nicht übelnehmen würde und nicht glauben würde, dass sie es mit Absicht getan hatte, um ihr zu schaden.
Es ist okay, wir müssen nicht darüber reden, antwortete sie Ian. Denn die Dinge, die sie gesehen hatte - an diese wollte sie momentan auch nicht denken. Es waren Alisahs persönliche Gedanken, ihre ureigenen Erinnerungen. Sie hatte nicht das Recht gehabt, sie zu sehen - und sie wollte so wenig wie möglich darüber nachdenken, um ihre Privatsphäre zumindest noch im Ansatz zu wahren. Eine kleine Pause, ja?, schmunzelte sie schließlich leicht. Eine große Pause hätten sie, wie sie fand, auch verdient, aber eine solche kam nicht in Frage. Du hast Recht. Sie löste sich von Ian und erhob sich, trat an Alisahs Bett und legte ihr sachte die Hand auf die Stirn. Mit geschlossenen Augen holte sie die Frau langsam und vorsichtig aus der Trance, darauf bedacht, ihr nicht zu Nahe zu kommen.

Dann öffnete sie die Augen, griff sich das Tablett und schickte sich an, das Zimmer zu verlassen. An der Tür blieb sie noch einmal stehen und blickte überprüfend zu der wieder ruhig schlafenden Alisah zurück, bevor sie mit Ian den Raum verließ.
In der Kantine wechselte sie das Tablett gegen eines, das mit Speisen gefüllt war und ging mit Ian in ihr gemeinsames Zimmer zurück. Die Möglichkeit, in der Kantine zu essen, schloss sie aus, ohne groß mit Ian darüber zu sprechen; sie waren beide erschöpft, und inmitten all dieser anderen Leute war es nicht so sonderlich erholsam.

Aufseufzend ließ sie sich schließlich an ihrem kleinen Tisch nieder. Sie war müde, wenn auch nicht so sehr wie nach der Behandlung von Sluuk. Sie hatten dieses Mal auch nicht so lange gebraucht, es war erst später Nachmittag, trotz den Schwierigkeiten mit der Trance, sie schienen langsam zu lernen. Es war eigentlich an der Zeit, die Methode weiterzugeben... sie sollten andere unterrichten. Es gab genug Heiler, die mehr Talent besaßen als sie selbst, sie müssten durchaus in der Lage sein, diese Methode zu nutzen. Die Gefahr, dass die Dunkelheit des Virus dabei aufgetan würde, war zwar vorhanden, aber je nachdem, wie sie es erklärten... sie mussten es nur richtig erklären.
Nachdenklich tippte sie den Löffel auf den Tellerboden ihrer Suppe. Würden die anderen von Ian lernen? Wie bekannt war seine Vergangenheit?
Meinst du, es wird funktionieren?, fragte sie in Gedanken, ohne zu bemerken, dass sie Ian ihren Gedankenweg nicht dargelegt hatte. Was, wenn sie es nicht akzeptieren? Aber es wird Zeit, dringend, wir könnten so viele retten...

Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Eowyn

Eowyn seufzte, einmal, zweimal und Ian war sich sicher, genau zu wissen, weshalb sie es tat und wünschte sich, er hätte die richtigen Worte gehabt. Worte, die dafür gesorgt hätten, dass sie sich besser – weniger schuldig oder besser weniger wie eine Versagerin fühlte. Doch wenn es diese Worte gab, so hatte Ian sie bisher nicht gefunden. Sie etwas enger an sich ziehend, legte er so viel Ruhe und Überzeugung in seine Stimme, wie möglich.
„Ich bin mir sicher, Eowyn. Dadurch, dass die machtempfänglich ist, war es anders als bei Sluuk. Und ich habe gesehen, wie diese Erinnerungen geflohen sind, als du das Licht ausgebreitet hast.“
Außerdem… „Außerdem hast du dein Versprechen gehalten. Sie ist immer noch in Sicherheit. Ihr ist nichts geschehen. Wir haben sie geheilt.“ Alles andere spielte dabei keine Rolle. „Letztendlich haben wir getan, was wir tun konnten.“ Und Ian sprach absichtlich von wir, damit Eowyn irgendwie verstand, dass die Problematik der Trance nicht allein ihr Fehler gewesen war – sofern man hier überhaupt von einem Fehler sprechen konnte. Es war okay, sie mussten nicht darüber sprechen? Ian musterte sie kurz, überlegte erneut, suchte nach Worten und fühlte sich dabei furchtbar ungeschickt. „Ich weiß“, erwiderte er dann leise, dass sie nicht sprechen mussten, wusste er. „Wenn du es doch noch tun möchtest, bin ich bereit. Egal wann.“ Sie sollte solche Dinge nicht alleine mit sich ausmachen, ohnehin hatte Ian das Gefühl, dass sie zu wenig dazu kamen, über die Dinge zu sprechen, die sie berührten, die sie beschäftigten. Einfach, weil da ihre Pflichten waren, weil da so vieles war. Jetzt war es Ian, der leise seufzte, oder eher grummelte. An dieser Sache musste er etwas ändern, er hatte es versprochen und er sah sie und er sah auch, dass er etwas tun musste, um Eowyn genau das zu zeigen. Egal wie viel Zeit verstrich, es durfte nicht sein, dass es ständig nur um das Virus oder seine eigenen Gedanken ging. Da waren zu viele andere Sachen, die mindestens so wichtig waren, wenn nicht noch mehr. Eowyn und ihre Geschichte mit Winter. Eowyns Fortgang von den Jedi. Eowyn und ihre Familie. So viel wollte Ian noch wissen und nur weil die Zeit ihm davon eilte bedeutete das nicht, dass er alles zurückstecken würde.

Als sie schmunzelte, fand auch Ian zu seinem Lächeln zurück.
„Eine größere wäre auch okay.“ Eine größere Pause stand ihnen auch zu, umso mehr, wenn Ian bedachte, was er sich vorgenommen hatte. Ohne mehr Zeit – und damit Pausen – würde es unmöglich sein, mehr auf sie eingehen zu können. Ja, er hatte eine Verpflichtung das Virus zu heilen, aber da war mehr, als diese Verpflichtung. Eowyn war auch wichtig, wie eben schon festgestellt, vielleicht nicht für die Galaxis, aber für ihn und so war es auch eine Pflicht, sie bei all dem nicht zu vergessen.
Indes stand Eowyn auf, trat zu Alisah und holte diese wohl aus der Trance und auch Ian stand auf und verließ gemeinsam mit ihr das Krankenzimmer. Nachdem sie etwas essbares organisiert hatten und zurück in ihrem eigenem Zimmer angekommen waren, hatte Eowyn längst wieder vergessen, dass sie eine kleine Pause hatten machen wollen. Zumindest ihre Worte, die für Ian beinah völlig aus dem Zusammenhang gerissen waren, schienen deutlich darauf hinzuweisen. Ian war nicht sicher, was genau sie meinte. Die Abreise nach Bastion? Zumindest etwas, dass sich um Heilung drehte, so viel stand fest. Seinen eigenen Teller völlig ignorierend, musterte er Eowyn einen Weile.

„Dass Pause machen jedenfalls, funktioniert nicht, hm“, sagte er mit einem Halblächeln und bemühte sich, die eigentliche Sorge, die durchaus präsent in der Vorstellung war, zu verbergen. Würden sie ständig nur an ihre Pflicht den anderen gegenüber denken? Würde es ihnen je gelingen, aus dieser Sache herauszukommen? Ian wollte jetzt nicht an all das denken, alles in ihm sträubte sich dagegen, doch das Thema nun fallen zu lassen und nicht aufzunehmen wäre nicht fair gewesen. Zumindest nicht ihr gegenüber.
Gerade haben wir jemanden gerettet,“ konstatierte Ian dann, klang dabei furchtbar ernst. „Ganz komme ich aber nicht mit. Ob was funktionieren würde und wenn wer was akzeptiert? Die Jedi?“


Coruscant – Jedi-Tempel - Eowyns und Ians Zimmer, mit Eowyn

 
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[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Siva & Varan - NCS Jedi]

"Ich kenne mich mit den Rängen und Strukturen des Ordens nicht aus. Wie ich es verstanden habe ist es der niedrigste Rang innerhalb des Ordens und auf einen solchen ist man doch für gewöhnlich ein Anwärter?" Ihre nächsten Worte nickte er langsam ab. "Danke. Es ist irgendwie seltsam, wenn man gerade erst eine Ausbildung abgeschlossen hat eine weitere zu machen. "

Die Erlaubnis zum betreten hatte er bekommen, doch bevor er etwas dazu sagen konnte schwebten bereits Kisten in den Raum. Für einen ganzen Augenblick starrte er sie wortlos an. Eine gewisse Überraschung war ihm in sein Gesicht geschrieben, doch blieben Gefühle aus. Nach einem Augenblick lächelte er sie wieder an und hob einen Stapel aus zwei Kisten hoch und stellte sie in den Raum, bevor er kurz die Kennung auf den Kisten mit den Regalen abzuglich um sie auch ja an den richtigen Ort zu stellen.
"Das ist die Macht? Ist es mir erlaubt zu erfragen auf welche weiteren Wege man diese anwenden kann oder erfordert diese Aufgabe entsprechend vollste Zuwendung?" Während er auf ihre Antwort wartet stellte er die Kisten in die Regale.

Siva schien eine wirklich nette Person zu sein, doch wirkte sie auf Varan ein wenig kindlich und unstet, aber er gestand sich dieses Urteil nicht zu. Wie sollte jemand wie er die Helden, die Wächter, Forscher und all die anderen großen Persönlichkeiten dieses Ordens je erfassen oder gar beurteilen? Er verbannte diese Gedanken aus seinem Kopf und widmete sich gerade wieder dem sortieren von einem Kistenstapel als Ganner aus seiner Wahrnehmung 'plötzlich' den Raum betrat. Der Kopf von Varen ruckte zu ihm, während dieser gegen die Wand prallte. Für einen Augenblick wirkte er angespannt, doch legte es sich sofort wieder. Ein kurzer prüfender Blick ob der Fremde oder Siva verletzt wurden folgte seiner Reaktion, bevor er sich mit schnellen und recht schweren Schritten aus dem Raum bewegte um den Inhalt der Kiste auf Schäden zu überprüfen. "Eine Form von Hilfe beinhaltet eine grundlegendes Einhalten allgemeiner gesetzlicher Grundlagen im Rahmen des betreten eines Raumes innerhalb eines Gebäudes eines Verbundes, Ordens oder einer Gemeinschaft. Beschädigungen von sensibel Ressourcen ist im Zweifel durch die Aufgabe der zeitweiligen Gesundheit abzuwenden." Erst bei seinem Satzende sah er Ganner für eine einzelne Sekunde an. Die Worte selbst waren ohne jede Stimmung in Monotonie gesprochen.

[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Ganner, Ziva, Varan]
 
Coruscant, Jedi-Tempel – ortolanische Cantina – NPCs, Okin, Talery und Brianna

Brianna fand, dass es toll sein musste, in Okins Welt zu leben. Dort musste alles viel weniger kompliziert sein als ihrer eigenen. Keine schweren Entscheidungen zu fällen, wen man heilte und wen man ihrem Schicksal überließ. Eine Patentlösung für die Virusepidemie. Angesichts des Wissens über Krisenbewältigung, welches sich der Coruscanti durch bloßes Leben in den unteren Ebenen angeeignet hatte, war es ein Wunder, dass Chesara Okin noch nicht als Berater des Jedirats eingesetzt hatte. Brianna, die ein behütetes Leben als Waisenkind auf Nar Shaddaa, dem bekannten Urlaubsparadies geführt hatte, verstand leider nichts von diesen Dingen und selbstverständlich waren die unteren Ebenen des Huttenmonds nicht mit den unteren Ebenen Coruscants, des strahlenden Zentrums der Galaxis, zu vergleichen. Deshalb war es wichtig, dass Okin ihr das kleine Einmaleins der Volksaufstände nahebrachte, damit die Echani-Jedi auch wusste, was ihnen blühte, wenn sie versagten. Als Heilerin verfügte sie ja nicht über den nötigen Einblick um zu wissen, dass sie den Virus niemals allein besiegen konnten und, wenn sie keinen großen Durchbruch in der Forschung erlebten, all die Opfer und Mühen vergebens sein würden.

Hatte Okin nicht erkannt, dass der einzige Vorteil der mörderischen Schichten, welche die Heilerinnen jeden Tag zu bewältigen hatten, darin bestand, dass man augenblicklich einschlief, wenn man ins Bett fiel? Anderenfalls würde keine von ihnen nachts ein Auge zutun beim Gedanken, was sie tagsüber erlebt hatten und vor allem, was die Zukunft für sie bereithalten würde. Als ob Brianna nicht auch am liebsten jede Infizierte retten würde! Nein, sie musste sich vorwerfen lassen, dass ihr das Schicksal der Galaxis egal wäre und das von einem Psychologen, ein Berufsstand, der im Gegensatz zu Jediritterinnen auch in der Unterstand von Coruscant bekannt dafür war, regelmäßig das eigene Leben als Streiter für das Gute in der Galaxis zu riskieren.

Was für ein schönes Bild der Neuling an die Wand malte! Der Jedi-Tempel, überrannt von Milliarden verzweifelter Infizierter! Als ob Brianna nicht selbst auf den Gedanken gekommen wäre, dass sie darauf hin steuerten, den Tempel aufgeben und Coruscant seinem Schicksal überlassen zu müssen. Die ganze Welt würde eine Todesfalle mit unvorstellbar hohem Blutzoll und das einzige was sie tun könnten würde sein, dass die Flotte sicherstellte, dass niemand von dort entkam. Genau was Brianna brauchte, um sich motivieren, weiter gegen die Lawine anzukämpfen, die von den MedRunnern des Ordens pausenlos angeliefert wurde. Aber Okins Logik nach war dies alles wohl vermeidbar, wenn man nur die richtige Handvoll der 970 Milliarden Einwohner von Coruscant rettete, also ein paar Leute aus der Unterstadt heilte und dafür den ganzen Rest sterben ließ, oder wie?

Die Schiffe der Sprint-Klasse waren zu groß, um in die Unterstand vorzudringen und ohne Militäreskorte war ein solches Vorhaben auch zu gefährlich. Ein Lazarett in der Unterstadt müsste einer völlig autarken Festung mit Luftfiltern, unabhängiger Wasser- und Energieversorgung gleichen – völlig undenkbar. Und was würde es nützen, einige wenige von zig Milliarden zu heilen, wenn ihre Ressourcen für den Rest nicht reichten? Was die Jedi taten war, die Einzelfälle aus den bis dato nicht flächendeckend verseuchten Stadtteilen herauszupicken, um eine Ausbreitung der Krankheit auf diese zu verhindern – die Taris-Strategie also. Es war nicht schön, aber es war der logische Weg, die einzige Chance, die Kausalitäten in nennenswerten Umfang zu verringern. Brianna gab es nur ungern zu, aber es war genau das, was der Kodex besagte, und er hatte recht: Gefühle gibt es nicht. Eine Jedi musste im Sinne des größeren Guten handeln, sie konnte sich nicht von dem, was vor ihr lag blenden lassen und wenn es ihr das Herz zerriss, den schönen Echani, dem sie gerne unter anderen Umständen begegnet wäre, sterben zu lassen.

Was Okin wollte, war dagegen purer Egoismus: er stammte aus der Unterstadt, ergo hatten sich die Jedi primär um die Infizierten in seiner Umgebung zu kümmern. Ob sie dort überhaupt etwas ausrichten und woanders nicht viel mehr Leute retten konnten, spielte dabei keine Rolle. Brianna hatte sich wirklich bemüht, einigermaßen sachlich zu bleiben, ohne Erfolg, und sie wollte gerade zu einer gepfefferten Antwort ansetzen, als Talery ihr – zu Okins Glück – zuvorkam. Sie tat das einzig richtige, worauf sie selbst als heißblütige Echani nicht gekommen wäre: sie beendete die Diskussion ohne weiteres Federlesen. Sie gab ihm verstehen, welche Opfer die Heilerinnen erbrachten, wie sie sich fühlten und wie unfair er damit umging. Die Caamasi wies den Menschen auf eine andere Tatsache hin, die Brianna erst in diesem Augenblick klar wurde: zum ersten Mal seit langem hatten sie einmal ein paar Stunden frei und was taten sie? Anstatt sich zu erholen, ließen sich von einem Möchtegern-Padawan beschimpfen.


Konsequenterweise schickte Talery Okin in die Bibliothek und Brianna war mehr als froh, dass sie ihn los waren. Ihre Sirupmilch hatte die Echani vor Wut längst leergeschlürft, die Teller waren auch leer, so dass sie keinen Bedarf dafür hatte, noch länger am Ort dieses Streitgesprächs zu verweilen. Sich einen Garten zu suchen und etwas frische Luft zu schnappen, klang sehr verlockend.

„Ich nehme es an, aber ich war noch in keinem. Da sieht man erst, wie wenig wir eigentlich seit unserer Ankunft gemacht haben außer zu arbeiten,“

Erwiderte die Silberhaarige. Gemeinsam machten sie sich aufs Geratewohl auf den Weg, vielleicht trafen sie unterwegs ja eine Jedi, die sie fragen konnten. Ein Gutes hatte Okins denkwürdiger Auftritt allerdings gehabt: Brianna wand sich nicht mehr in Selbstmitleid darüber, nicht befördert worden zu sein. Nein, Talery tat ihr viel mehr leid, nun mit Okin geschlagen zu sein und sie fühlte sich schuldig, weil sie ihre frühere Schülerin zu diesem Schritt gedrängt hatte. Wäre die Echani nicht gewesen, wäre ihnen all der Ärger erspart geblieben.

„Es tut mir leid, dass ich dir deinen großen Tag vermiest habe,“


Gestand die 27jährige kleinlaut ein.

„Ich habe mich im Ratssaal wie eine Närrin benommen und anschließend nicht die Größe bewiesen, mit der Abweisung wie eine Jedi umzugehen. Schlimmer noch, es ist meine Schuld, dass du diesem egoistischen, selbstherrlichen Tropf zugesagt hast. Nicht im entferntesten hätte ich geglaubt, dass er so tickt, aber nachher ist man immer schlauer. Ich schlage vor, dass du abwartest, ob ihn etwas Lektüre zur Vernunft bringt, ansonsten lass' ihn fallen. Er ist die Mühe nicht wert und wir bei der Macht, wir leisten genug für den Orden und für Coruscant, als dass du dich in deiner Freizeit noch mit so Einem herumärgern bräuchtest. Es gibt mehr als genug dankbarere Padawane; Okin kann sehen, wie weit er mit seiner Einstellung kommt. Zumindest wissen wir jetzt, wieso Chesara ihn nicht zum Schüler genommen hat.“

Wenig später erspähten Briannas Adleraugen aus der Entfernung zwei vertraue Gesichter, zwei Personen, von denen sie im Leben nicht erwartet hätte, sie hier zu treffen und die sie auf keinen Fall hier sehen durfte.


„Oh nein… ich bin weg!“


Stöhnte Brianna schnell und verschwand in einem Seiteneingang, doch es war bereits zu spät.

„Hallo Meisterin Liodoro! Hallo Meisterin Kae!“


Rief Raychill quer durch den Gang und die blasse Echani konnte spüren, wie sie rot anlief. Wenn die Jugendlichen ihren Namen kannten, wussten sie, dass die ganze Darbietung auf Eriadu nur ein mieser Schwindel gewesen war und damit war auch die ganze Abschreckungsmaßnahme, die die ‚Neuen Wege‘ davon hätte abhalten sollen, sich neue dunkle Artefakte zu besorgen, dahin. In ihrem Schlepptau hatte sie Phyn, der ein knappes ‚Hallo‘ herausbrachte, sonst war niemand der Jugendlichen anwesend.

„Kennen wir uns? Ihr müsst mich mit wem verwechseln, wir Echani sehen alle gleich aus,“

Behauptete Brianna ohne große Hoffnung.


„Ich bin es, Raychill Bhury aus Phelar. Ich hätte gehofft, Ihr würdet Euch an mich erinnern, aber bei einer so vielbeschäftigten Jedi ist das wohl zu viel erwartet. Meisterin Bhury…“

„Ritterin Bhury,“

Unterbrach die Echani, der es nicht passte, wenn eine derart nichtsnutzige Jedi verbal über ihren eigenen Ritterrang gestellt wurde. Wäre die Frau nur halbwegs kompetent gewesen, hätten Talery und sie niemals nach Eriadu reisen müssen, was nicht gerade der tollste Ort war, sich als Nichtmensch aufzuhalten. Dass man sie mit solchem Popelkram überhaupt belästigte, zeigte ja auch die fehlende Wertschätzung des Rates für ihre Fähigkeiten, fand Brianna.

„…hat uns alles über Eure Heldentaten erzählt und ich muss sagen, ich bin wirklich sehr beeindruckt. Dass Ihr uns die Augen geöffnet habt, indem Ihr uns unsere mögliche Zukunft so plastisch gezeigt habt, war wirklich sehr beeindruckend, aber ich hätte es besser gefunden, wenn ihr uns die Wahrheit gesagt hätte. So wichtige Jedi kennenzulernen hätte uns auch so zweifellos dazu gebracht, umzukehren. Nachdem Mei… äh Ritterin Bhury uns alles über Euch erzählt hat, war für Phyn und mich klar, dass wir eurem Pfad folgen wollen und nicht den Weg der Dunkelheit von Meister Fyghynz.“

„Ganz genau,“


Unterstrich Phyn, der ansonsten keine Chance gegen den Redeschwall seiner Freundin hatte.


„Das ist, äh, schön. Wie geht es den anderen so?“


Erkundigte sich Brianna in Ermangelung etwas sinnvollem, das sie sagen konnte.

„Denen geht es auch gut, sie sind aber auf Eriadu geblieben. Wir dagegen haben uns entschieden, nach Coruscant zu kommen und gegen die Seuche zu kämpfen, über die man im HoloNet so viel sieht. Außerdem sind wir auf der Suche nach Meistern, die uns zu ihren Padawanen nehmen, und da wir euch treffen, ihr seit habt nicht zufällig zwei Schülerplätze frei? Es wäre uns eine große Jedi, von so bekannten Jedi zu lernen. Wir sind auch jeden Tag in der Bibliothek und ich habe bereits Lehrpläne für uns ausgearbeitet. Wenn ihr wollt, könntet ihr diese einfach übernehmen. So wichtig ist mir unser gemeinsamer Erfolg als Jedi.“

Nach allem, was sie über Raychill wussten, war diese wohl so ziemlich die anstrengendste Schülerin, die man nur haben konnte, schlimmer noch als Okin. Phyn wäre wahrscheinlich okay, aber die beiden gab es nur im Doppelpack. Wenn man Phyn nahm, handelte man sich unter Garantie auch Raychill ein, auf die eine oder andere Weise.


„Tut mir wirklich leid, ihr beiden, aber wir sind beide Jedi-Heiler und sehr im Stress. Wir haben leider überhaupt keine Zeit, um uns um Padawane zu kümmern und euch die Betreuung angedeihen zu lassen, die ihr zweifellos verdient,“


Versuchte Brianna das drohende Unglück abzuwehren.

„Aber sicherlich dauert der Einsatz hier nicht ewig, oder? Ich wäre völlig zufrieden damit, wenn Ihr uns jeden Tag kleine Aufgaben gebt. Ich verspreche, dass wir nicht viel Zeit in Anspruch nehmen und außerdem würden wir Euch natürlich gerne auf der Krankenstation helfen. Es gibt sicherlich vieles, was wir dort von Euch lernen könnten.“

„Ehrlich gesagt geht das leider nicht. Meisterin, äh, Liodoro hat bereits einem Padawan fest zu gesagt und ich habe eine ganze Warteliste an Leuten, die vor euch angefragt haben.“


„Das ist wirklich schade,“


Meinte Raychill geknickt und schaffte es, dass Brianna sich ein bisschen schlecht deswegen fühlte. Vor allem aber brauchte sie unbedingt eine Padawan, die sie vorzeigen konnte. Wie es schien, wurde aus der Ausbildungs-Auszeit wohl nichts.


Coruscant, Jedi-Tempel – Gänge – Raychill und Phyn (NPCs), Meisterin Liodoro aka Talery und Brianna
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 113 - Turbolift - Levice Vajetsi und Sarid Horn; Major Kenoweth, Soldaten, Techniker (NPCs)


Major Kenoweth agierte wie so oft prompt und redete leise mit vier seiner Soldaten. Diese machten sich in Zweierteams auf die von dem Twi'lek angezeigte Richtung. Es würde mit Sicherheit einige Zeit dauern bis sie mit Ergebnissen zurückkamen. Im Grunde konnte es ebenfalls sein, dass die Angreifer bereits hinter der nächsten Ecke einen Großraumspeeder geparkt und die zwei Baudroiden dorthinein gebracht und weggeflogen hatten. Daher bereitete sie sich bereits jetzt mental darauf vor, dass es bestenfalls ein Schuss ins Blaue war nach Holokameras Ausschau zu halten und Zeugen zu befragen. Über kurz oder lang lief es onehin darauf hinaus, dass sie der Tempelsicherheit Bescheid gaben, dass sie ein besonderes Augenmerk auf die unteren Ebenen haben sollten und sie dann schleunigst sämtliche Zugänge reparierten. Aber sie tat, was sie konnte. Einfach hinterher stürmen war keine Option. Sarid wusste selbst gut genug, dass sie hierbleiben und mit ihrer Anwesenheit für Ruhe und Gelassenheit zu sorgen hatte. Alle mussten ihrer Arbeit nachgehen, dann würden sie am Schnellsten vorwärts kommen. Auch was der Verpine Brih'ge auf Levices Anfrage erklärte bestätigte im Grunde auch Sarids eigene Einschätzung. Es war ein gewisses Risiko, wenn sie die Droiden nicht aufstöbern konnten, aber die planetaren Sicherheitskräfte hatten mit Sicherheit anderes zu tun wie zwei kleinere Baudroiden zu suchen, z. B. Aufstände verhindern und die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.


"Danke, Mr. Brih'ge für Ihre Einschätzung",


bedankte sie sich daher und wandte sich an die anwesenden Soldaten und Techniker.


"Wir werden von jetzt an die Gruppen zum Schutz der Baudroiden, Techniker und des Materials größer machen. Pro Droiden sollen ab jetzt zehn Soldaten Wache schieben und ihre Umgebung im Auge behalten. Wir sind einmal eiskalt erwischt worden. Das passiert uns kein zweites Mal. Außerdem haben wir keine unendliche Anzahl von Droiden und Baumaterial zur Verfügung. Wir müssen mit dem zurecht kommen, was wir haben."


Dabei musterte sie die Soldaten eindringlich.


"Seid wachsam und meldet sofort, wenn euch etwas sonderbar vorkommt. Lieber einmal zu oft Alarm geschlagen als einmal zu wenig."


Danach blickte Sarid zu dem Major.


"Die Verwundeten sollen sich umgehend behandeln lassen und dann im Tempel erholen. Wir haben genug Männer und Frauen für den Wachdienst."


Anschließend sah sie noch auf ihr Chrono.


"Sehen wir zu, dass wir die Zugänge auf dieser Ebene bis 20.00 Uhr repariert bekommen. Dann reicht es für heute. Schließlich haben wir noch einige Ebenen zu durchkämmen. Es muss nicht alles am ersten Tag erledigt sein."


Den Anwesenden war durchaus anzusehen, dass sie die Aussicht auf einen verdienten Feierabend durchaus lockte. Die corellianische Jedirätin war ja keine Expertin für Baudroiden, aber sie schätzte, dass diese in zwei bis drei Stunden die zwei auf Ebene 113 offenen Zugängen zum Jeditempel reparieren oder zumindest sicher verschließen können mussten. Die blauhäutige Pantoranerin hob kurz die Hand, um noch etwas zu sagen.


"Technikerin Phaba Al Glinda. Rätin Horn, was ist, wenn die Angreifer zurückkommen?"


"Ich werde heute die restliche Zeit über in Ihrer Nähe bleiben, um eingreifen zu können, falls noch etwas geschieht. Aber ich persönlich rechne wie Mr. Brih'ge nicht mehr damit, dass diese zurückkommen. Sie haben was sie wollten. Warten wir ab, ob wir überhaupt noch etwas von ihnen hören bis wir mit der Sicherung des unteren Tempelebenen fertig sind."


Damit schien sich die blauhäutige Frau zufrieden zu geben, auch wenn sie nicht sonderlich glücklich dabei wirkte. Der Angriff hatte sie wohl doch ziemlich erschreckt. Von den Anwesenden hatten offenbar doch eher wenige damit gerechnet, dass jemand so frech sein könnte den Jeditempel wegen solch einer gefühlten Kleinigkeit wie Baudroiden anzugreifen. Nach Ende der kleinen Ansprache löste sich die Gruppe zügig auf. Die Arbeitsteams wurden vergrößert und mit Material und Droiden aus den höheren Ebenen ausgerüstet, damit sie in der angegebenen Zeit fertig wurden. Nichts motivierte mehr wie die Aussicht auf einen ruhigen Feierabend, denn der Jeditempel war notgedrungen gut geschützt, so dass ihnen innen wenig Gefahr drohte. Danach gesellte sich Sarid zu der braunhaarigen Padawan, während sie einen Blick auf den Fortschritt der Baumaßnahmen hatte.


"Ich hoffe das Ganze hat dir keinen allzu großen Schrecken eingejagt, Levice. Aber die Leute arbeiten gut und sind vermutlich bereits vor 20.00 Uhr fertig."


Dabei nickte Sarid den Leuten immer wieder lächelnd zu wenn jemand zu ihnen herüber blickte. Kleinere Nachfragen erhielt sie auch immer wieder per Komm, aber es waren alles Kleinigkeiten, die sich per Komm erledigen ließen. Die Soldaten von Admiral War Blade verstanden jedenfalls ihre Arbeit, so dass sie sich vornahm ihm noch einmal persönlich zu danken, wenn sie ihn das nächste Mal traf.


"Hast du eigentlich Lust danach mit mir noch zum Nunabrater zu gehen? Eine richtige, große Kantine gibt es ja noch leider nicht, so dass wir mit den eingemieteten Restaurants vorlieb nehmen müssen. Aber bei Nunas sollte man ja nicht viel falsch machen können hoffe ich.



Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 113 - Turbolift - Levice Vajetsi und Sarid Horn; Soldaten, Techniker (NPCs)
 
[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Ganner, Siva, Varan]

Da dachte sie an Raal und daran, wie er sie einfach umgerannt hatte und dann spürte sie, wie genau das geschah? Das ergab überhaupt gar kein bisschen Sinn, aber der dumpfe Aufschlag auf dem Boden und alles… Ein dejadingbums! Sie hatte das Wort nie aussprechen können, aber gerade war es eben das. Und endlich einmal DAS Moment! Jedenfalls ging es hier um einen Aufschlag und um Gewicht und damit wars wohl das Moment. Egal! Jemand rannte sie um und auch mit ihren ritterlichen Fähigkeiten gelang es Siva nicht, daran etwas zu ändern, ihren Fall abzufangen oder die Kiste, die ebenfalls fiel, aufzuhalten. Dafür war sie einfach viel zu überrascht. Ziemlich unsanft landete sie auf ihrem Hintern, als die den Unfallverursacher ausmachte, der eindeutig kein Wookie war. Ganner also.
„Hilfe beim Reflexe trainieren stand heute irgendwie nicht so auf meiner Agenda,“ grinste Siva zurück, als sie sich aufrappelte und ihren Allerwertesten rieb. „Das ist Varan,“ deutete sie auf den anderen, „Ich bin Siva und ich glaube, der Boden hat mich härter erwischt, als die Kiste.“ War schon irgendwie ein schlechter Scherz, dass es sich um Kisten mit Medikamenten handelte. Wäre sie nun also schwer verletzt, hätte sie vermutlich bloß eine Kiste aufreißen müssen und hätte sich bedienen können… Aber zurück zu dem, was Varan gesagt hatte!
„Jaaa, der niedrigste Rang ist der, eines Anwärters. Jünglinge sind die Kinder, aber die sind nicht hier auf Coruscant.“ Sondern eben auf Harun Kaal, ein Planet, den sie unbedingt bald wieder besuchen musste.
„Die Macht ist ziemlich vielfältig einsetzbar,“ erklärte Siva dann und sah von einem zum anderen und dieser Ganner, der war bestimmt auch ein Anwärter, denn die Zabrak spürte dessen Potenzial genauso, wie sie das von Varan spürte.
„Das Kisten heben“, was sie erneut mit der Macht tat, „nennt man levitieren. Und eigentlich ist es auch so, dass die Macht die Reflexe verbessert und sehr hilfreich dabei sein kann, komische Stürze zu vermeiden.“ Glucksend hob und senkte sie die Schultern. „Ist halt trotzdem nicht immer ganz so einfach. Prinzipiell kann ich aber glaub ich behaupten, dass die Macht ein bisschen ist, wie so… eine unsichtbare Kraft, mit der man nicht nur Dinge bewegen und untersuchen, sondern auch ziemlich viel anderes anstellen kann.“ Ein gutes Beispiel sollte her, damit die beiden auch verstanden. Nur was war jetzt gerade ein gutes Beispiel?
„Mit Hilfe der Macht kann man auch heilen. Man kann damit quasi alles bewegen, was mit anderen Hilfsmitteln sonst auch bewegt werden könnte. Sie kann außerdem helfen, alles schneller hinzubekommen, so ein bisschen wie eine Droge.“ Naaaa ja. Eigentlich sogar so ziemlich wie eine Droge, aber vielleicht kam es jetzt nicht ganz so gut, wenn sie diesen Vergleich zog. Hatte sie zwar schon, aber jeder Satz mehr dazu, hätte sie nur verdächtig gemacht und als komische, drogenabhängige Zabrak wollte sie dann doch nicht in die Geschichte des Ordens eingehen. Da kam ihr außerdem ein ganz anderes Beispiel.
„Das Zeug in der Kiste da,“ ein Fingerdeut auf die Kiste, die Varan gerade untersuchte, „ist voll in Ordnung. Nix kaputt oder so. Vielleicht die ein oder andere eingedrückte Verpackung, aber nichts, was irgendwie weiter schlimm wäre.“
Ein einfaches Abtasten reichte, um das zu erkennen.

Varan jedenfalls redete dann wieder seltsames Zeug von irgendwelchen Regeln und Siva begann sich unweigerlich zu fragen, ob er irgendein Rechtsmanaul durchgelesen hatte. Jedenfalls klang er sehr wie ein Gesetz.
„Wüsste jetzt nicht, dass das Umrennen einer Person ein Gesetzesbruch wäre. Aber vergessen wir das und räumen die Kisten ein. Je schneller wir fertig sind, desto eher können wir in die Kantine und was essen. Und danach eben wieder anderen Hilfstätigkeiten nachgehen.“



[Coruscant – Jedi-Tempel - Lager für medizinische Vorräte- Ganner, Siva, Varan]
 
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