Coruscant

[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Leland Fontaine

Die folgenden Aktionen, die Mister Fontaine ausführt, machten im Grunde klar, welcher Gruppe er angehörte. Zuerst baute er einen kleinen Metallzylinder auf und stellt diesen auf den Tisch. Er wollte vermeiden, dass diese Mission dem Imperium bekannt wurde, was auch gut verständlich war. Immerhin war sie, wie es Mister Leland auch meinte, mehr als heikel. Seine politische Karriere und was noch viel schlimmer war, das Ansehen der Republik, standen in gewisser Weise auf dem Spiel. Sollte das ganze hier heraus kommen ... die Folgen wären schrecklich. Der Ruf der glorreichen Republik wäre in den Dreck gezogen und er wäre dafür verantwortlich.

Er nickte bloß, als der Mann von ihm eine Freigabe verlangte. Er konnte das gut nachvollziehen. Andere Senatoren wären vielleicht eingeschnappt, aber Rupert würde niemandem im Wege stehen, der nur gewissenhaft seinen Job erledigen wollte. Das machte er auch dem Mann sogleich klar, als er ihm den Multifunktsionskommunikator übergab, auf dem er sich soeben identifiziert hatte.

,,Ich weiß es sehr zu schätzen, wie gewissenhaft sie ihre Job erledigen, Agent Fontaine."

Er lächelte ihm zu und machte ihm mit seinen letzten Worten klar, dass er im Grunde bereits wusste, um wenn es sich bei dem Mann handelte.

,,Sicherheit ist das oberste Gebot, vor allem auf einer solchen Mission. Von mir haben sie absolut keine Gefahr zu erwarten. "

[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Leland Fontaine

Ich hab einfach mal die ,,normale" Variante gewählt :D
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Labor bei Saal 23 – Okin und Talery sowie NPCs


Die Caamasi war froh, dass sich Nunaleder zumindest anhören wollte, um welche Mission es letztlich ging. Also schloss er es zumindest schon nicht mehr kategorisch aus sie zu begleiten, wie er es vor ein paar Tagen noch getan hatte. Daher nickte sie erleichtert und sah sich dabei in der Krankenstation um. Ihre Erkenntnisse mussten sie allerdings den anderen Heilern noch unbedingt mitteilen, bevor sie nach Schichtende packen und dann zur Ilum aufbrechen würde, um dort für die Dauer der Quarantäne zu bleiben.


"In Ordnung, Okin. Damit kann ich leben und hoffe sehr, dass mich der Rat auf eine Mission schickt, welche dem Wohl Coruscants dient. Aber jetzt müssen wir erstmal unsere Erkenntnisse teilen, damit unser neu gewonnenes Wissen nicht verloren geht."


Das tat die junge Jedi-Ritterin dann auch. Sie offenbarte allen Heilerin einschließlich natürlich auch Brianna, was Nunaleder dank des Bazillometers herausgefunden hatte. Dabei erklärte Talery auch, dass sie die Theorie auch überprüft und tatsächlich bei den mit dieser Virusvariante Infizierten eine erhöhte Anzahl Sekundärinfektionen gefunden hatte, welche auch in geringere Überlebenschancen der Patienten resultierten. Sie empfahl daher jene Erkrankten öfter zu kontrollieren und bei Bedarf die Heilung noch einmal zu wiederholen. Anschließend gab sie ihnen die Liste der von Talery überprüften Patienten. Danach verabschiedete sie sich von allen, da die Caamasi ihnen bei der Gelegenheit auch mitteilte, dass sie nach Ende ihrer Schicht auf eine andere Mission geschickt wurde.


"Ich bin in Gedanken weiterhin bei euch, Leute und bin sicher, dass ihr bald Ersatz für mich bekommt. Aber mir wird diese Pause guttun. Möge die Macht mit euch sein..."


Dabei sah sie an sich herunter. Talery war wirklich deutlich abgemagert und ausgelaugt und brauchte eine Pause von der anstrengenden Heilertätigkeit. Da kam ihr die Quarantäne als Zeit der Erholung gerade recht, so dass sie bis Beginn der Mission wieder fit war. Am schönsten war natürlich, dass Okin erstmal bei ihr blieb. Alles weitere würde sich noch zeigen. Nur der Abschied von Brena, der großen pelzigen Wiphidin fiel ihr nicht leicht, da sie sich in den letzten Wochen sehr an die ruhige Präsenz der erfahrenen Heilerin und deren ausgleichendes Temperament gewöhnt hatte. Aber alles nahm irgendwann ein Ende...



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Als sie am nächsten Tag auf der Ilum ankam und dort bald von Jedirätin Rigby in die Details ihrer Mission eingeweiht wurde, war Talery sich ziemlich sicher, dass ihr Padawan sie begleiten würde. Es ging nämlich nach Manaan, wo sie unter einer Tarnidentität in Kontakt mit den unzufriedenen Selkath treten sollten, um über die Lieferung von sehr viel mehr Kolto an die Republik zu verhandeln. Dies hieß letztlich auszuloten wie diese zu der Idee standen, der Republik beizutreten oder zumindest das Imperium zu verlassen und dann mit der Republik ein Bündnis einzugehen. Das klang nicht ganz ungefährlich und dass sie erfahren hatte, dass ihre ehemalige Meisterin Eisblume nicht auf diesselbe Mission geschickt wurde machte es auch nicht einfacher. Es hieß jetzt Abschied auf unbestimmte Zeit von Brianna zu nehmen, was Talery sehr schwer fiel, aber es half ja nichts. Dies hieß wiederum auch, dass sie nun selbst auf ihren Schutz und den ihres Padawans achten musste, was die Caamasi auch nicht gerade freute. Sie war ja keine begabte Lichtschwertkämpferin, sondern hatte es lange abgelehnt den Lichtschwertkampf überhaupt zu erlernen. Mittlerweile konnte sie sich einigermaßen selbst verteidigen, aber mehr auch nicht. Daher setzte sie all ihre Hoffnungen auf die andere Jedi, die sie noch nach Manaan begleiten sollte, eine Jedi-Ritterin namens Cethra Jayne, welche sie allerdings überhaupt nicht kannte. Zusätzlich wurden sie noch von einem Vertreter des Militärs und dem stellvertretenden Senator von Coruscant begleitet, einem Umbaraner namens Sion Tudor wie ihr von Rätin Rigby gesagt worden war.

Den Rest der Quarantäne auf der Ilum verbrachte sie größtenteils mit Erholung und mit leichtem Training mit Okin, in dem sie die bisherigen Lektionen in Machtwahrnehmung und Levitation vertieften. Schließlich wollte sich die Caamasi auch so gut wie möglich auf ihre gefühlt erste Mission allein vorbereiten und las daher viel über Manaan, die Selkath, das Kolto und der imperialen Herrschaft über Manaan. Das konnte ihr später nur zu Gute kommen, hoffte sie. Außerdem bereiteten sich Diplomaten - und als solche fühlte sie sich ja nach wie vor - gut vor, wenn sie zu Verhandlungen aufbrachen.


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Nach Ende der Quarantäne, also gut zwei Wochen später verließ sie zusammen mit Okin die Ilum, um auf die ebenfalls mittlerweile an Orbitalstation "Beta 15" angedockte Korvette
Phönix aufzusuchen. Dabei tat sich die Caamasi schwer ihre zwei Koffer zu tragen und das trotz der Tatsache, dass sie die Anzahl ihrer mitgeführten Hygieneartikel radikal reduziert hatte - es war nur noch ein halber Koffer voll. Zwar hatte sie sich schon wieder etwas erholt, aber so vergleichsweise kräftig wie zuvor war sie noch immer nicht wieder. Sie vermisste den Gleiter von der Hinreise zur Ilum, welchen man ihr aufgrund der körperlichen Schwächung durch die wochenlangen Heilerarbeiten zugestanden hatte. Dennoch genoss sie bereits jetzt die vielen neuen Gerüche. Sie war endlich weg von der nach Desinfektionsmittel stinkenden Krankenstation. Auch wenn auf der Orbitalstation alles streng bewacht wurde, wie selbst sie an der hohen Anzahl an Uniformierten erkennen konnte und sie letztlich nur von Metall umgeben waren, war dies schon eine Wohltat für ihre geschundenen Riechorgane. Das Orientieren auf Orbitalstationen fiel der vielgereisten Händlerstochter ebenfalls nicht schwer, so dass sie sich bald bei der richtigen Andockschleuse einfanden. Dort angekommen warf sie ihrem Padawan einen trotz allen Unsicherheiten ihrerseits freudigen Blick zu.

"Na Okin, freust du dich? Bald haben wir die Möglichkeit noch mehr zur Verbesserung der Situation auf deiner Heimatwelt beizutragen. Wir können hier wirklich etwas bewegen."


Vor ihnen befand sich mittlerweile die Andockschleuse der
Phönix, welche von zwei republikanischen Soldaten bewacht wurde. Durch ein Fenster etwas oberhalb war bereits ein Teil ihres Raumschiffs zu erkennen. Bei ihrer Wortwahl war die Jedi-Ritterin allerdings vorsichtig, denn auch wenn sie sich unter Verbündeten befinden sollten, so war ihre Mission doch geheim, wie ihnen Rätin Rigby eingeschärft hatte. Vor den Soldaten wies Talery sich dann umgehend als Jedi-Ritterin aus und bestätigte auch, dass Nunaleder berechtigt war sie zu begleiten. Daher wurden sie nach einem kurzen Moment, in dem ihre Papiere überprüft wurden, durchgelassen.

"Komm, hier sind wir..."


Danach gingen sie an Bord der Korvette.



Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Okin und Talery
 
Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes

Jetzt war es raus. Wes befürwortete eine Mission nach Bastion. Er fühlte sich immer noch ein bisschen, als würde ihn der Rat morgen (bzw. sobald er ihn zusammentrommeln konnte) für verrückt erklären würde. Ganz zu schweigen davon, wenn die Mission schiefging… nicht auszudenken. Doch die andere Seite betrachtet, was für eine Wahl hatten sie denn? Nur einmal angenommen, der Rat ließ es nicht darauf ankommen und ein Heilmittel für das Virus wurde nie gefunden. Milliarden Tote, möglicherweise, bevor das Virus irgendwann von selbst abklang, falls die Heiler recht hatten. Und dann käme heraus, dass die Jedi von Allegious' Urheberschaft gewusst und die Chance gehabt hätten, einen Insider sogar, und diese in den Wind geschlagen hatten, weil er ein ehemaliger Sith war? Noch viel schlimmer, fand der Taanaber jedenfalls.

Ian schien diese Kertwende auch nicht erwartet zu haben, das war ihm anzusehen. In Wes' Augen war die Reaktion des Dunkelhaarigen ein weiterer Beweis für dessen Aufrichtigkeit, an der er nicht mehr zweifelte. Er verdiente, dass er die Chance bekam und fand so vielleicht seinen Frieden. Der ehemalige Sith hatte nie damit hinter dem Berg gehalten, dass seine Mitwisserschaft am C-Virus-Komplott ihn quälte. Für ihn war diese Mission natürlich die Gelegenheit, alles wieder gutzumachen und wahrscheinlich gab es keine bessere Motivation als eine derartige Schuld, die es abzutragen galt. Entsprechend dankbar zeigte er sich auch.


»Keine Ursache, immerhin sind wir Jedi und haben den Anspruch, jedem die Chancen zu gewähren, die er verdient. Ich bin es, der Euch dankt,«


Erwiderte Wes, der versuchte, nicht an ein mögliches Scheitern zu denken. Damit schienen Ians Anliegen abgearbeitet zu sein. Bevor er ging, erklärte er noch, dass Eowyn ebenfalls mit dem Jedirat sprechen wollte.

»Sicher. Sagt ihr, sie soll doch bitte hereinkommen.«


Mit der Wiederaufnahme der Alerunde wurde es ja eh nichts mehr, obwohl der Taanaber das Gefühl hatte, dass ein Ale genau das war, was er jetzt brauchte.


Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes

Tief durchatmen.
Eowyn versuchte, alle negativen Gedanken und Zweifel aus ihrem Kopf zu bannen, während sie wartete und wartete. Und wartete. Ian war nun schon gefühlte Stunden in Wes' Büro - auch wenn es in Wirklichkeit vermutlich nur wenige Minuten waren. Es gelang ihr sogar für ein paar Momente - bis sich plötzlich die Tür öffnete. Schlagartig öffneten sich auch Eowyns Augen, und ihr Herz begann wieder stärker zu schlagen. Schnell trank sie noch einen letzten Schluck Wasser, um erneute Hustenanfälle möglichst klein zu halten, bevor sie die Flasche auf der Bank stehen ließ und sich der Tür und dem heraustretenden Ian näherte. Die Flasche in eine solche Unterhaltung mitzunehmen war undenkbar.
Sie atmete wieder betont ruhig, gab sich Mühe, ihre Nervosität unter Kontrolle zu bringen, beschwor jene Kontrolle herauf, die sie früher so locker und leicht hatte erreichen können, suchte ihre Mitte. Es war nicht so einfach wie früher - aber bis Eowyn Ian erreicht hatte, schlug ihr Herz wieder ruhiger. Sie musste jetzt einfach besonnen handeln, denn dies hier war einfach verdammt wichtig.
Fragend hob sie die Augenbrauen, als sie Ian gegenüberstand, und dieser lächelte unsicher und zuckte mit den Schultern. Seiner Antwort nach schien alles halbwegs gut verlaufen zu sein, und Eowyn drückte im Vorbeigehen kurz seinen Arm.


Die Tür zu Wes' Büro war noch angelehnt, woraus Eowyn schloss, dass Ian ihren Gesprächsbedarf angekündigt hatte. Dennoch klopfte sie an, die Höflichkeit gebot es einfach, und wartete, bis Wes sie hineinbat. Da saß er, an seinem Schreibtisch, und auch, wenn er ein wenig müde wirkte, schien er sehr aufmerksam zu sein. Und keine Ahnung zu haben, weshalb sie hier war. Nun würde sie ihn zum zweiten Mal in so kurzer Zeit enttäuschen müssen... Aber dass sie musste, dass sie kaum eine andere Wahl hatte, das wusste Eowyn mittlerweile tatsächlich selbst.

Sie zwang sich zu einem Lächeln, bevor sie sich verbeugte. Danke für die Zeit. Ich weiß, dass sie gerade sehr knapp ist... Besonders für Wes. Ob der Taanaber momentan überhaupt Zeit zum Schlafen hatte? Vielleicht wollte Eowyn die Antwort gar nicht wissen, erst Recht nicht, nachdem sie den ganzen gestrigen Tag im Bett verbracht hatte. Unverschuldet zwar, aber dennoch. Aber ich fürchte... ich darf diese Sache nicht länger für mich behalten. Eowyn schwieg einen Moment. Sie hatte so lange versucht, die richtigen Worte zu finden, aber es war wie immer - sie konnte keine Reden schwingen. Nur ein Schwert. Ich bin nicht gut mit Worten, das wisst Ihr, also... versuche ich es geradeheraus. Ihr. Das hier war nicht Wes, ihr alter Bekannter, oder Freund?, aus früheren Tagen, das hier war ein Rat, und nicht anders fühlte sie sich, es war Reflex, keine Überlegtheit. Er ein Rat, sie jemand, der einen Fehler eingestand. So war es einfach. Genauso, wie sie andersherum nicht auf den Gedanken kommen würde, sich zu setzen, so wackelig ihre Beine auch noch waren - sie hatte einmal gelernt, dass man stand, wenn man mit dem Rat sprach, und das würde sich auch nicht ändern, bloß, weil es nur ein Rat war oder sie ein bisschen krank. Außerdem würde ein wenig Abstand es auch Wes einfacher machen, eben jenen zu wahren. Einen Gewissenskonflikt wollte sie ihm keinesfalls bescheren.

Ich habe vor ein paar Tagen das Gespräch mit Duval gesucht. Ich wollte mit ihm noch einmal über Ian sprechen und seine und meine Sicht der Dinge, und habe den dummen Fehler gemacht, zu diesem Treffen alleine zu gehen. Er hörte sich meine Argumente an, ließ sie aber nicht gelten und versuchte dann seinerseits, mich zu beeinflussen. Der Drang, die Augen zu schließen, um ihre schwachen Momente auszuschließen, war groß, aber auch das gehörte sich nicht.

Er bot mir an, dass Ian seine Freiheit bekäme, wenn ich dafür fortlaufend Informationen der Jedi an den NRGD weiterleiten würde. Ich habe mich geweigert, zu Spionieren, und Duval hat vielleicht eingesehen, dass er seinen Willen nicht ganz so leicht bekommen würde, wie er wollte, ich weiß es nicht - jedenfalls ließ er davon ab. Forderte nun nur noch einen Gefallen, ihm oder dem NRGD gegenüber, irgendwann, für Ians Freiheit, und ich... Eowyn atmete tief durch. Ich habe nicht abgelehnt. Sie hatte auch nicht zugestimmt, aber was machte das für einen Unterschied? Keine Antwort war auch eine Antwort, und das hatten sowohl Duval als auch sie sehr wohl gewusst.

Ich hatte nicht vor, diesen Gefallen einzulösen. Eowyn blickte Wes fest in die Augen. Und habe es noch immer nicht, auch wenn Duval angedroht hat, Ian dann... zu jagen. Wenigstens das hatte sie nicht. Auch wenn es keinen großen Unterschied machte. Bevor ich das tue... gibt es andere Lösungen. Wie zum Beispiel noch immer die, zu verschwinden. Aber ich habe mich dennoch erpressen lassen, und ich weiß, dass das ein unverzeihlicher Fehler ist. Ich habe das Vertrauen missbraucht. Ich werde alles akzeptieren, was der Rat verlangt, wenn gewünscht, werde ich auch freiwillig Konsequenzen ziehen. Es wäre vielleicht... einfacher so. Für alle, gerade in diesen Zeiten. Der Orden sollte stark wirken. Ich möchte nur betonen, dass Ian davon bis vor kurzem nichts wusste. Er hat damit nichts zu tun, es war allein meine Entscheidung... Und es tut mir Leid, Euch schon wieder enttäuscht zu haben. Noch immer sah Eowyn Wes in die Augen. Die Enttäuschung tat ihr Leid, ja, aber konnte sie sagen, dass es ihr Leid tat, wie sie reagiert hatte? Dabei war sie sich nicht sicher, denn das hätte bedeutet, dass sie es, würde es widerholt werden, anders machen würde. Und genau das... das wusste sie nicht genau.
Sie hatte Mist gebaut, sehr großen Mist, aber wenigstens wusste der Rat nun Bescheid. Und immerhin... welch Ironie, immerhin konnte sie dadurch Ians Aussage festigen und ihn glaubwürdiger machen. Vielleicht würden jetzt mehr Skeptiker darauf vertrauen, dass er die Wahrheit sagte, was letztendlich vielleicht zu einer Lösung führen würde... sie gab ihr Leben oder das, was ihr wichtig war, schließlich nur zu gerne für die Republik, dachte sie zynisch, während sie unruhig und unsicher auf Wes' Reaktion wartete.

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian? – in Wes' Büro: Eowyn und Wes
 
[Core | Corusca-System | Orbit von Coruscant | Militärstation der Neuen Republik | An Bord der "Ilum" | Agent Leland Fontaine; Senator Rupert Fensa]


Senator Fensa ließ Lelands Vorbereitungen für ihr Gespräch unkommentiert über sich ergehen. Allgemein wirkte er wie ein sehr geduldiger Mann. Er lobte ihn auch für die Gewissenhaft, mit der er seinen Job erfüllte. Grundsätzlich war Leland da zwar recht Immun gegen Komplimente, aber ein wenig geschmeichelt fühlte er sich dennoch von der Aussage des Senators.

Der Agent belächelte das Kompliment freundlich und vornehm, ließ es allerdings weiter unkommentiert.

Dann reichte er ihm auch schon den Kommunikator wieder zurück. Leland nahm ihn entgegen und blickte kurz auf das Display, dann steckte er ihn auch schon wieder in die Innentasche seines Overalls.

"Vielen Dank, Senator. Sicherheit ist nicht nur auf solchen Missionen ein hohes Gebot, sondern generell in der Branche, in der ich mich bewege, weswegen man sich auch nicht jedem direkt offenbart. Und selbst sie wissen bis jetzt nur, dass ich für den Geheimdienst arbeite, nicht aber meinen genauen Rang und mein Einsatzgebiet im normalen Tagesgeschehen. Und auf diesen Informationen werden sie wohl auch weiter verzichten müssen, wie ich fürchte", Leland war natürlich nicht entgangen, dass der Senator ihn als Agent bezeichnet hatte, es gab allerdings keinen Grund für ihn, noch weiter direkt auf diese Formulierung einzugehen. "Im Grunde habe ich ihnen meine Aufgabe bereits vor der ganzen Sicherheitsüberprüfung genannt. Ich bin hier um sie bei möglichen Entscheidungsfindungen mit Rat und über die gesamte Dauer der Mission mit nötigen Informationen zu versorgen."


Auch wenn Leland sich zuerst nicht als Agent zu erkennen gegeben hatte, so war er hier doch nicht verdeckt eingesetzt und es würde früher oder später für alle Missionsteilnehmer klar werden, dass er ein Agent des Geheimdienstes war. Hätte er verdeckt daran teilnehmen sollen, wäre seine Tarnidentität natürlich deutlich ausgefeilter gewesen.

Wo sollte er aber nun am besten Fortfahren?

"Ich weiß leider nicht, wie viele Informationen und Missionsdetails ihnen und den anderen Missionsteilnehmer bereits vorab zugänglich waren, allerdings kann ich ihnen sagen, dass wir über diese Widerstandsgruppe, die wie zu kontaktieren suchen, bis jetzt noch so gut wie keine Informationen haben. Selbst die lokale Zelle auf Alderaan konnte gerade mal einen Kontaktmann ausfindig machen. Es geht also, wenn sie mich fragen alles ein wenig schnell mit dieser offiziellen Geheimdelegation. Ich würde zuerst genaueres über diese 'Widerständler' in Erfahrung bringen wollen. Immerhin ist eine Falle für uns nicht ausgeschlossen. Würde entdeckt werden, dass die Republik auf offiziell zum Imperium gehörenden Planeten Rebellen, wie ich die Gruppe einmal nennen will, unterstützt, würde das vermutlich den Friedensvertrag vernichten und wir befänden uns wieder im Krieg."

Leland machte eine kurze Pause und räusperte sich.

"Allerdings wurden wie mir scheint, einige Einschätzungen des Geheimdienstes Ignoriert oder schlicht Übergangen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand, der noch bei Verstand ist, einfach so eine Delegation aus prominenten Senatoren und Jedi quasi ins Blaue auf einen Imperialen Planeten schickt, mit lediglich dem Versprechen, man wäre für Gespräche um einen Beitritt bereit."

Der Analyst schüttelte energisch mit dem Kopf. Einerseits weil es ihm, wenn er sich so reden hörte einfach noch einmal Hirnrissiger vorkam und andererseits um sich etwas zu beruhigen, denn er war dabei sich gerade in Rage zu reden.

Ein reserviertes, aber gut hörbares Klopfen an der Tür war ihm da eine Willkommene Ablenkung.

"Oh das ist vermutlich ein weiterer Teilnehmer unserer Mission", erklärte er dem Senator ziemlich lehrerhaft, wer da wohl vor der Tür stand. Aber das ganze beruhigte ihn wieder, was sich schlagartig auch an seinem Gemüt und seiner Stimmlage widerspiegelte. "Verzeihen sie, wenn ich mich da bei diesem Thema etwas in Rage geredet habe. Das ist weder gut für das Klima der Mission, noch bringt es jetzt noch irgendetwas."


Am Ende seines Satzes seufzte er leicht.

"Haben sie etwas dagegen, wenn ich unseren Gast einlasse? Ich denke wir können über die Details auch mit einem weiteren Teilnehmer sprechen."

Leland mutmaßte, dass ein Jedi draußen stand. Immerhin schien es demjenigen Egal zu sein, dass hier drinnen gerade ein vertrauliches Gespräch stattfand, auf welches der Begleiter von Senator Fensa sicherlich hingewiesen hatte. Und Militär- oder niedere Staatsangehörige, würden dann nicht einfach Klopfen, außer es gab einen wirklich wirklich wichtigen Grund dafür.

Dann stand er auf und öffnete die Tür. Vor sich erblickte er, wie er tatsächlich richtig vermutet hatte, eine Anhängerin des Jedi-Ordens (Cethra).


"Guten Tag, Meisterin Jedi, Willkommen auf der Ilum, ihrem Schiff, wenn man das So sagen kann", begrüßte er die Frau. Er begutachtet sie kurz, während er ihr bedeutete einzutreten. Ein etwas unhöflicher Voprstoß, wie er sofort erkannte, da die Frau offenbar blind war.


"Treten sie bitte ein. Ich bin Leland Fontaine und der Mann am Tisch ist Senator Rupert Fensa von Mettellos", schob er schnell nach, um einen möglicherweise peinlichen Moment zu überbrücken."Wir sind gerade dabei, die Details unserer Mission nach Alderaan zu diskutieren."



[Core | Corusca-System | Orbit von Coruscant | Militärstation der Neuen Republik | An Bord der "Ilum" | Agent Leland Fontaine; Senator Rupert Fensa; Cethra Jayne]
 
[Coruscant-System :: Coruscant :: Obere Ebenen :: Früheres Senatsviertel :: Suite] Nashana, Gabral Danko (NSC) und Tremon Corraz (NSC)

Coruscant, das Herz der Alten Republik, im Griff einer schier unaufhaltsamen Pandemie, unter Quarantäne durch die 6. Flotte... Sie hatte die Dossiers von Wulfric gelesen, was die Frage aufkommen ließ wie sie hierher gelangt war. Sie war auf Mon Calamari angekommen, wie viel Zeit war seitdem vergangen?

"Coruscant? Wie? Ich meine wie bin ich hierher gelangt, wie viel Zeit ist vergangen, was ist mit dem Verhörraum?"

Viel weiter kam sie nicht, bevor ein kräftiger Husten sie durchschüttelte und kleine Nadelstiche in der Lunge zurück brachte.

"Ruhig Miss Delentes, ganz ruhig, entspannen sie sich und sparen sie ihre Kräfte, vorerst sind sie hier sicher. Ich, nein wir, werden ihre Fragen denke ich zumindest zum Teil beantworten können."

Es war der junge Blonde der dann das Wort ergriff und sich vorbeugte.

"Sie haben zwei Tage in einem Bactatank und weitere 18 Stunden unter ärztlicher Obhut verbracht, seit wir sie aus dieser Lagerhalle rausgeholt haben. Dafür können sie Danko danken, er und seine Leute haben nach ihnen gesucht, seit sie vor etwa 2 Wochen von Man Calamari verschwunden sind."

Zwei Wochen? Sie hatte zwei Wochen verpasst? Und Danko gehörte doch selbst zum Geheimdienst, warum hatte er sie dann gesucht? Wieso wusste ein Geheimdienstagent nichts über ein durch den Geheimdienst veranlasstes Verhör?

"Zwei Wochen... es kam mir nur vor wie einige Stunden bevor ich in diesem Verhörraum gelandet bin... ein Mann namens Lieutenant Commander Duval, ausgeweisener Beamter des Geheimdienstes der Neuen Republik verhörte mich zu den Vorfällen auf Barancar und klagte mich des Verrats an, zeigte mir Verbindungen von Derek zu Konten des Imperialen Geheimdienstes. Er hat mich... er hat..."

Sie schluckte als die Gedanken zurück kamen, ihr Herz raste, dieses Gefühl wenn sich die Lungen mit Wasser füllten, ihr jede Luft nahmen, ein eisiger Griff dem man nicht entrinnen konnte. Danko riss sie aus ihrer Lethargie.

"... Er hat sie gefoltert. Genau genommen hat er Waterboarding übelster Sorte an ihnen durchgeführt. Doktor Lugos, ein guter Bekannter meinerseits, hat sie behandelt nachdem wir endlich ihren Aufenthaltsort herausbekommen hatten. Die Leute mit denen sie Bekanntschaft gemacht haben gehörten höchst wahrscheinlich zum Internen Service des Geheimdienstes, einer Abteilung der ich ebenfalls angehöre. Bisher hatte ich die Gerüchte um radikal agierende Zellen innerhalb der Republikanischen Strukturen immer belächelt... ein Fehler für den sie bezahlt haben Miss Delentes, was mir mehr als leid tut."

Zellen, Interner Service, Radikale innerhalb der Republikanischen Strukturen, all das prasselte auf sie ein, überforderte die Togruta fast ein wenig.

"Aber... was habe ich mit all dem zu tun?"

All das war verwirrend. Sie war ein kleiner Stein in einer gigantischen bürokratischen Mühle, was machte sie für solche Radikalen interessant, warum sollte man sie entführen und unter Druck setzen... was hatte der Mann noch gleich gesagt? Es ginge um den Schutz der Republik... es war Corraz der antwortete.

"Sie wären der Anstoß gewesen. Ein Beweis dafür dass das Imperium die Regierung unterwandert hat. Richtig gedreht und ausgelegt hätte man eine korrupte Politikerin mit Aussichten auf eine Position im Senat dazu benutzen können, den Etat für die Geheimdienstarbeit um ein vielfaches aufzustocken und die... ethischen Bedenken zu lockern... ethische Bedenken die sowieso nicht existierten, bedenkt man ihren Zustand."

Er räusperte sich und Danko ergriff erneut das Wort, diesmal nachdenklicher. Wenn das stimmte was die beiden Männer hier erzählten, dann lief in der Republik etwas gewaltig schief. Leuten wie Duval sollte es nicht geben, wenn man solche Methoden in der Republik zuließ waren sie alle nicht besser als das Imperium und diese Republik war genauso eine Heuchelei wie die Galaktische Republik vor ihrem Fall in die tiefen einer rassistischen Diktatur.

"Ihnen muss klar sein, dass sie im Fadenkreuz mächtiger Personen aufgetaucht sind... Personen die außerhalb meiner Überwachung liegen, die wahrscheinlich wissen, dass Gabral Danko ein Agent des Geheimdienstes ist. Einer der Gründe weshalb ich untertauchen werde und ihnen eine Kontakte da lassen werde. Wir haben viel zu tun Miss Delentes, sie und ich... doch alles zu seiner Zeit. Das es sie nicht wundert, das Tremon frei ist zeigt immerhin, dass sie ihre Fähigkeit mitzudenken nicht eingebüßt haben. Offiziell sitzt Tremon Corraz in einem Staatsgefängnis und die Könige von Cron sind verschwunden, inoffiziell haben wir vereinbart, das er ihr neuer Leibwächter und Berater in Verschleierung und technischen Belangen wird. Er hat eine Lebensschuld bei ihnen die er einlösen wird!"

Der Blick zwischen den beiden sprach Bände. Der Junge Mensch konnte sich mit seiner neu bekommenen Freiheit bestimmt angenehmeres vorstellen als für ihren Schutz zu sorgen, doch der Twi'lek duldete keinen Widerspruch.

"Desweiteren habe ich ihnen ein kleines Geschenk hinterlassen, über dessen Zweck sie Tremon aufklären wird, sobald sie sicher an ihrem neuen Schreibtisch sitzen. Schließlich werden sie so schnell wie möglich von hier aufbrechen und den Weg zurück nach Mon Calamari antreten, einige Personen erwarten dort sehnlichst ihre Rückkehr."

Damit erhob er sich, packte seinen Mantel und seine Waffe und stapfte in Richtung Tür.

"Warten sie Danko! Wie nehme ich Kontakt zu ihnen auf? Wer wartet..."

Mit einer einzigen Geste brachte er die Togruta zum schweigen.

"Wie ich bereits sagte Miss Delentes, alles zu seiner Zeit. Ich werde sie finden. Tremon!"

Ein weiteres krudes lächeln, dann war der Commander durch die Tür und verschwunden. Corraz war es schließlich der das kurze schweigen brach und ihr einige Klamotten aus einer Tasche zu warf.

"Also los Frau Ex-Ministerin, ziehen sie sich an. Wir sollten dem Ratschlag folgen leisten und alles für unsere Abreise vorbereiten. Ich mache ihnen essen und dann kümmern wir uns um eine offizielle Abreise. Immerhin befindet sich dieser Planet noch unter Quarantäne-Bedingungen."

[Coruscant-System :: Coruscant :: Obere Ebenen :: Früheres Senatsviertel :: Suite] Nashana und Tremon Corraz (NSC)

-> weiter auf Mon Calamari
 
[Orbitalstation Beta 15 - Auf der Illum] mit Rupert Fensa und Leland Fontaine (beide im nächsten Raum)

Mit einem dankenden Nicken trat Cethra in den Raum. Es sah gerade aus, als hätte sie ein Gespräch unterbrochen. Ebenso sah es aus, als hätten die Emotionen eben etwas hoch gekocht. Aber immer noch nichts gefährliches.

"Guten Tag." Sagte sie freundlich in die Runde. Das leichte Unbehagen Fontaines ob ihrer Blindheit hatte sie bemerkt, entschied sich aber wie so oft nicht darauf einzugehen.
"Ich hoffe ich störe ihre Beratungen nicht. Ich werde sie nicht lange belästigen. Mein Name ist Cethra Jayne. Ich bin Teil des Missionsparts nach Manaan. Leider bin ich von meiner Gruppe die erste, aber es hieß, dass wir uns hier treffen würden."

Sie schlug ihre Kapuze zurück und offenbarte das schmale Gesicht, mit der verbundenen Augenpartie und den halblangen, hellen Haaren, vollständig.

"Ich hatte gehofft ein paar Informationen bereits zu bekommen. Den groben Rahmen habe ich erfahren und dass ich mich hier mit dem Rest treffen soll. Aber keine Details. So weit ich weiß müssen alle vom Planeten noch durch die Quarantäne."

Sie wandte sich kurz direkt an Leland Fontaine und lächelte den Mann an.
"Ich hätte nichts dagegen, wenn das mein Schiff wäre. Es ist groß und sicher angenehm auf langen Reisen. Aber es gehört dem Orden und meines ist nur ein kleines MC18, der mich schon länger durchs All trägt, als ich diese Roben trage."
Mit einem weiteren, breiten Lächeln, zupfte sie an ihrem Mantel.

_____________

Später, nach der Quarantäne-Zeit

Seit Cethra ein Schiff fliegen konnte hatte sie schon das eine oder andere Mal ziemlich fein manövrieren müssen. Aber dieser so genannte Hangar der Phönix war eine Nummer für sich. Es haarig zu nennen war eine Untertreibung. Cethra war froh, dass sie durch die Hülle der Lucky Charm blicken konnte, als sie den Frachter in den Hangar zwängte. Allerdings merkte sie erst, wie sehr sie sich hatte konzentrieren müssen, als die Lucky Charm gesichert und alle Aggregate deaktiviert waren.
Sie atmete tief durch, dann stand sie auf und ging in den Frachtraum um ihr Zeug zu holen. Sie hatte bereits eine Tasche vorbereitet. Dann kletterte sie durch die kleine Dockingluke nach oben in die CR90 Phönix.

Lilith wartete bereits in der Phönix. Ebenso wie die anderen der Gruppe, die nach Manaan reisen würde. Tatsächlich waren auch die anderen von Coruscant bereits seit einiger Zeit in der Nähe gewesen, nämlich auf der Illum. Doch durch die Quarantäne hatte fast kein Kontakt bestanden. Nun endlich konnte sie ihre Gefährten wirklich kennen lernen.

In der Messe der Korvette traf sie dann auf die anderen. Jedi Ritterin Talery It'Kles und ihr Padawan Okin.

"Ich grüße euch." Sagte Cethra fröhlich, als sie zu ihnen stieß. Sie stellte ihre Tasche vorerst in eine Ecke und legte auch ihren Mantel darauf. Dann wandte sie sich wieder den anderen zu.
"Ritterin It'Kles und ihr Padawan Okin Ail, nehme ich an. Ich freu mich euch endlich persönlich kennen zu lernen. Hier ist meine Padawan Lilith Morris, mein Name ist Cethra Jayne. Wir kommen von Lianna hierher."

Sie machte eine ausholende Geste.

"So, hier sind wir also. Wir sollen zusammen nach Manaan."

[Orbitalstation Beta 15, CR90 "Phönix"] mit Talery It'Kles, Okin Ail und Lilith Morris
 
[Orbitalstation Beta 15, Hangar der CR90 "Phönix"], allein]

Sion Tudor erreichte die "Phönix" mit einiger Verspätung. Eine wichtige Botschaft des Senators hatte seinen Zeitplan unerwartet nach hinten geworfen und die Quarantäne, die er in einem vergleichsweise luxuriösen Quartier der Orbitalstation verbrachte, zog sich in die Länge, als ein falscher Alarm die Etage in Aufruhr versetzte.
Nun, da er schließlich sämtliche Sicherheiten passiert hatte und den weitläufigen Hangar auf dem Weg zur Korvette durchschritt, wehte ihm ein für ihn ungewöhnliches Gewand hinterher. Statt der üblichen weißen und grauen Gewänder mit stirnhohem Kragen, trug er nun ein Gewand, das gerade mal bis über die Knie reichte und in gedecktem burgunderrot daher kam. Auch seinen silber glänzenden Lidschatten, hatte er zu Gunsten eines matten, dunklen Rots gewechselt. Desweiteren trug er eine Art Kopfschmuck, der mit schmalen goldenen Ketten seinen kahlen Kopf lückenhaft bedeckte.
Die Aufmachung sollte als Tarnung im imperialen Raum dienen - doch schon beim Abflug von Coruscant aus sollte er nicht erkannt werden, um gar nicht erst Verdacht aufkommen zu lassen. Das Imperium unterhielt noch immer zahlreiche Spione hier und als stellvertretender Senator würde er sicher für Aufsehen sorgen, wenn er ohne öffentliche Kenntnis den Planeten wieder verlässt.
So gab er sich nun als reicher, extravaganter Händler, der durch das Kolto Profite aus der Virus-Krise schlagen wollte.

Bevor er das Schiff betrat, schaute er noch einmal misstrauisch über die Schultern, doch der Hangar war abgesehen von den beiden republikanischen Soldaten leer. Für einige Momente dachte er noch einmal über das nach, was der Senator ihm vor der Mission noch mitgeteilt hatte, doch schließlich ging er an Bord, in dessen weißen Gewölben seine Gefährten für die Reise bereits warteten.

[Orbitalstation Beta 15, CR90 "Phönix"] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Jayne und Lilith Morris]
 
Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - vor der CR90 Phönix – Okin und Talery

Die Entscheidung Talery auf die Mission zu begleiten, war Okin letztendlich leichter als gedacht gefallen. Wie es der Zufall gewollt hatte, hatte just an dem Tag, an dem er entdeckt hatte, dass viele Patienten in Folge von Sekundärerkrankungen weitere medizinische Hilfe benötigten, seine Meisterin den Auftrag erhalten in einem Team nach Manaan zu reisen, um u.a. dort dafür zu sorgen, dass die Republik endlich mehr Kolto erhalten konnte. Soweit er auf der Krankenstation das richtig mitbekommen hatte, war das bisher noch das Medikament, was den C-Virus-Infizierten am ehesten helfen konnte. Einen besser zu Okins Motivation passenden Auftrag auf einem fremden Planeten hätte es wohl kaum geben können. So konnte er einerseits Coruscant gleich unterstützen und andererseits auch weiter seine Fähigkeiten verbessern, weshalb er in der langen Quarantäne auch einiges an Zeit in Training mit Talery investierte. Er hatte nun schon beachtliche Fortschritte bei den Machtsinnen erzielt und auch mit Levitation ging es so langsam voran.

Nun stand der Coruscanti gemeinsam mit seiner Meisterin vor der Corvette, mit der sie nach Manaan fliegen sollten. Seine Meisterin schien sich auf die Reise zu freuen. Der junge Mann konnte ihr zwar nur bei dem Punkt beipflichten, dass sie mit ihrer Reise vermutlich wirklich viel für Coruscant tun konnten, aber soweit zu gehen, dass er sich daher auf die Reise freute war Okin bei weitem noch nicht. Denn es zählte nicht unbedingt zu Okins Stärken, offen für neues zu sein.

„Ja, ich hoffe wirklich sehr, dass die Mission zur Rettung Coruscants wesentlich beitragen kann. Aber ich bin zugegebenermaßen etwas nervös. Das ist mein erster Flug. Ich war noch nie weg von Coruscant.“

In der Korvette trafen sie dann anschließend die restlichen Missionsmitglieder, darunter auch Commander Daniel Sand. Es gab auch ein weiteres Jediritter-Padawan-Gespann. Die Jedi-Ritterin stellte sowohl sich als Cethra Jayne und ihre Padawan als Lilith Morris vor. Okin bestätigte ebnfalls freundlich seinen Namen.

„Ihr seid richtig informiert. Ich bin Okin Ail.“

Ansonsten ließ er jedoch zuerst einmal Talery das Sprechen. Er war noch nicht so sicher, wie die Gepflogenheit der Jedi bei solchen Vorstellungen waren. Außerdem hatte er noch nie mit einer blinden Person gesprochen. Daher ließ er lieber seiner Meisterin der Vorrang.

Etwas später gesellte sich dann auch noch ein großer Umbaraner dazu. Der politisch nicht vollkommen uninteressierte Coruscanti konnte diesen natürlich, als er in seiner Nähe stand, trotz dessen ungewohnter Kleidung auch ohne Vorstellung als den stellvertretenden Senator seiner Heimatwelt, Sion Tudor, identifizieren. Okin wusste noch nicht so recht, was er von dieser Begleitung halten sollte. Er selbst hatte diesen nämlich sicher nicht als stellvertretenden Senator gewählt. Tudor hatte in Okins ehemaligen Stadtteil nicht unbedingt den besten Ruf. Es wurde diesem nachgesagt, dass dieser nur aufgrund seines Erbes und seiner Verbindungen in diese Position rutschen konnte und seine aktuelle extravegante Händlerkleidung trug nicht gerade bei Okins Vorurteile zu zerstreuen. Er hatte vom Orden nämlich nur die Kleidung eines einfachen Händlers als Tarnung zur Verfügung gestellt bekommen. Dennoch bemühte sich Okin zumindest um einen freundlichen Gruß.

„Willkommen auf unserer Mission, stellvertretender Senator.“

Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - CR90 Phönix – Okin mit Talery, Sion, Jayne, Lilith und Commander Sand (NSC)
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - Zasuna und Rilanja - Sarid, Levice, Eriu und NPCs in der Nähe

Beim Anblick der beiden Transporter und der damit einher- oder besser hineingehenden Truppen wurden in der Geschuppten Erinnerungen an den Häuserkampf wach. Wie intensiv und verlustreich wohl eine ähnliche Konfrontation hier auf Coruscant sein mochte? Auf Corellia war es schon die Hölle gewesen, aber hier, wo aus jeder Richtung alles kommen konnte?
Rilanja schüttelte die Erinnerung ab. Das hier war nicht Corellia, und vor allem auch kein Häuserkampf. Der Gegner war selbst im schlimmsten Fall den Soldaten und den Jedi unterlegen, und sie hatte die Erfahrungen, die sie im Krieg gemacht hatte, und mit denen sie hoffte ihre Freunde und Begleiter schützen zu können.
Sie nickte ihrer Meisterin zu, als diese zur Eile mahnte und die Transporter aufteilte. Als die Falleen zusammen mit ihrer Schülerin den zweiten Transporter betrat kam ihr die Frage hoch, ob Zasuna bereit für eine mögliche konfrontation war. Doch nicht nur weil auch Sarid keinen ihrer Schüler zurück ließ schob sie auch diesen Gedanken beiseite. Ihre Padawan war bereits weit gekommen, und konnte sich verteidigen.
Hatte sich ihre Meisterin damals das gleiche gefragt, als sie mit Rilanja unterwegs gewesen war?
Der Transport legte die Strecke zum Lagerhaus schnell zurück - zu schnell, als das Rilanja eine Gelegenheit gehabt hätte eine motivierende Rede aus den besten fünf Film-Ansprachen aller Zeiten zusammenzubasteln, die halbwegs den Anschein erwecken würde zur Situation zu passen.
Sie kam sich etwas komisch vor, als sie landeten und die Jedi noch kein einziges Wort gesagt hatte. Sollte sie Zasuna aufbauen? Wahrscheinlich würden ungünstig gewählte Worte sie nur an die Sache mit der Mine erinnern, und darauf konnte sie verzichten.
Stattdessen sprang sie als erstes aus dem Frachter und ihr Lichtschwert landete in ihrer Hand.
Mit der anderen Löste sie ein Ohrteil von ihrem Komm, mit dem sie in der Lage wären sich freihändig zu unterhalten, wenn es die Situation erforderte.


Ich denke es kann sein, dass sie uns beobachten.

Sie musterte die Tore der Landeplattform. Links und rechts davon lagen Fenster, die wahrscheinlich dazu da waren möglichst viel Licht ins Innere zu lassen - was so weit unten eher ein Zeichen von Optimismus denn Pragmatismus war. Vielleicht war das Gebäude auch so alt, dass die Oberfläche damals näher gewesen war? Das war unwahrscheinlich, auch wenn es denkbar war, dass die Baudroiden Gebäude dieser Art stur so wieder aufbauten wie sie geplant worden waren, nur eben etwas stabiler für alles was darüber kam.
Rilanja glaubte genug gesehen zu haben. Sie versuchte gleichzeitig ihren beinahe kindlichen Enthusiasmus um Zaum zu halten und sich nicht zu sehr von einer ganzen Phalanx von passenden Filmszenen beeinflussen zu lassen.


Folg mir wenn du kannst,

meinte sie grinsend zu ihrer Padawan. Wie gut Miraluka die Mimik anderer Wesen sehen und entschlüsseln konnten war ein Thema für einen anderen Tag.
Damit setzte sich die Falleen in Bewegung und konnte nicht anders als zu grinsen. Sie suchte die Macht, fand sie in sich und überall um sich herum, und ließ sich fallen in ihren Fluss. Bei einem der Fenster zur Linken der Plattform fehlte die Füllung - wahrscheinlich eine preiswerte Alternative zu Transparistahl - und ließ ihr etwas Spielraum bei dem Sprung, der sie auf unnatürliche und von der Macht gestärkten Weise aus dem Lauf heraus schräg über den Abgrund führte, auf das Fenster zu.
Im Flug sah sie, wo sie sich festhalten konnte, falls sie ihr Ziel nicht traf, sah aber auch, dass sie richtig gesprungen war. Nicht mit Absicht, sondern geleitet von der Macht - ein Aspekt, den die Filme nie überzeugend hatten vermitteln können.
Und sie sah eine Präsenz neben der Öffnung, geduckt - und gefährlich.
In letzter Sekunde stieß sie sich mit der Macht von der Plattform und ihrer Idealflugbahn weg, grade als ein Blasterschuss durch das Fenster kam. Rilanja fing sich an einer Rohrleitung einen Meter links vom Fenster, stützte sich mit Hilfe der Macht an der Wand ab und zündete ihr Lichtschwert.
Hier unten reichte selbst das schwache Licht der Plasmaklinge um die nähere Umgebung in einen grünen Schimmer zu tauchen. Aus Angst davor pathetisch zu wirken verkniff sich die Falleen, irgendetwas zu rufen. Die anderen hatten den Schuss sicher gesehen, und die Jedi wussten was zu tun war, Zasuna eingeschlossen.
War das normal? Das Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Padawan schien um so größer, je weniger Zeit sie zum Nachdenken hatte. Vielleicht war das der Schlüssel… Aber dafür hatte sie momentan auch keine Zeit. Stattdessen schnitt sie mit ihrer Waffe durch die Wand unterhalb des Fensters wo sie die Präsenz spürte, und wurde mit dem Schmerzensschrei des Diebes im Inneren belohnt.
Er würde es überleben, und immerhin hatte er sie angegriffen. Sie kannte die “dunklen” Tendenzen bereits, die pragmatischen Gedanken, die im Krieg allgegenwärtig waren und im weitesten Sinne dem Selbstschutz dienten. Wenn sie den Dieb umgebracht hätte wäre von ihm keine Gefahr mehr ausgegangen.
Aber sie wusste auch, was für eine Gefahr davon für sie selbst ausging. Also schwang sie sich durchs Fenster, stellte sicher, dass der Nichtfalleen am Boden nicht mehr in Stimmung war sie zu bekämpfen, und folgte dann dem Laufgang, der das Lagerhaus auf Höhe der Fenster umschloss und sprang neben dem Tor zu Boden. Sie spürte mehr Präsenzen, einschließlich einer difusen Gefahr, die von ihnen ausging, aber sie hatten mit hoher Wahrscheinlichkeit das Lichtschwert gesehen und das gab ihr genug Zeit die Torsteuerung zu erreichen.
Sie aktivierte die Öffnungssequenz und das Tor fing an sich zu heben. Nach etwa einem Meter traf ein Blasterschuss die Konsole und ein weiterer die Wand daneben, wo Rilanja eine Sekunde vorher noch gestanden war.
Heltentum war weitaus angeneher wenn man nicht daran denken musste was passieren würde wenn sie mal nicht schnell genug war. Jetzt nahmen auch andere Diebe das Feuer auf - es war offensichtlich, dass sie die Jedi kommen gesehen hatten. Rilanja fing an Schüsse mit ihrem Lichtschwert abzuwehren, etwas, das ihr weitaus anstrengender erschien als Springen und Ausweichen.


Ich fürchte offener wirds in absehbarer Zeit nicht!

rief sie nach draußen, und bemühte sich jenen die das Lager betreten würden Deckung zu geben, während sie versuchte sich ein Bild zu machen wo sich wie viele Angreifer hinter und zwischen Kisten versteckten.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - beim Lagerhaus - Sarid, Levice, Eriu, Captain Tuo, NPC-Soldaten, Zasuna und Rilanja
 
[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Leland Fontaine

Der Mann bestätigte im Grunde nur noch einmal das, was Rupert bereits wusste, auf mehr wollte er allerdings nicht eingehen. Des weiteren erwähnte er noch, dass seine vorherige Aussage, dass er als eine Art Berater Mitreiste, gar nicht so falsch war und seine Hauptaufgabe wirklich darin lag, zur Ideenfindung beizutragen. Selbstverständlich hatte Rupert sich mehr erhofft, doch er würde den Mann vorerst nicht in Bedrängnis bringen und weiter nachfragen und tiefer nachbohren. Er konnte ihn sogar einigermaßen Nachvollziehen. Er selbst würde auf gar keinen Fall Vertrauliche Informationen an eine weitere Person geben, da konnte diese auch noch so Republiktreu sein. Und beim Geheimdienst war nun mal im Grunde alles vertraulich.

Rupert nickte bloß und hielt sich weiter zurück, als der Agent fortfuhr.

Er bestätigte Ruperts Sorge, dass alles hier etwas ungeplant ablief. Sogar dem Geheimdienst lagen kaum Informationen zu der Rebellenzelle vor und das wollte was heißen. Fontaines Meinung nach, war die Meinung des Geheimdienstes übergangen worden, da wohl niemand dort einer so übereilten Operation zugestimmt hatte. Fontaine schien sich wirklich in Rage zu reden, ein Umstand, der Rupert wirklich Sorgen machte. Wenn ein Mitglied des Geheimdienstes solche Zweifel an einer Operation hegte, war das niemals gut.

Doch er ließ sich von dieser Sorge nichts anmerken und nickte nur bedächtig, bevor er antwortete. Er blieb so ruhig wir möglich dabei.

,,Nun, auch ich und einige Kollegen von mir schienen recht überrumpelt von der Situation."

Er wollte nicht direkt sagen, dass es im Geheimdienstausschuss den Anschein gemacht hatte, dass das ganze ziemlich eilig entschlossen worden war, doch wenn Mister Fontaine nur ein bisschen zwischen den Zeilen lesen konnte, würde er sich seinen Reim daraus bilden können.

,,Das ganze wird entweder von einer wirklich hohen Regierungsstelle geleitet oder die Jedi machen hier ihren Einfluss geltend. Sehen sie; ich bin ein Freund der Jedi, ganz ohne Frage. Die Hüter des Friedens und das auch noch ganz vorbildlich, aber ich bin bei all dem Respekt, den ich für die Ordensmitglieder hege, doch der Meinung, dass sie bei dem Bewahren des Friedens bleiben und die Politik den Politkern überlassen sollten."

Er sprach sehr freundlich und machte klar, dass er jede Silbe ernst meinte. Jedi waren ein Vorbild für die Gesellschaft, doch sie wahren keine Politiker.

,,So ein eiliger Aufbruch mag vielleicht den ein oder anderen Vorteil bieten, doch im großen und ganzen würde ich ehr eine äußerst sorgfältige Planung bevorzugen."

Plötzlich klopfte es. Der Agent entschuldigte sich dafür, dass er sich etwas in Rage geredet hatte.

,,So geht es uns doch allen einmal."

, meinte er freundlich. Dann sagte Fontaine, das es sich bei dem Klopfenden um einen weiteren Missionsteilnehmer handelte. Und tatsächlich, vor der Tür stand eine Jedi, die sich als Cethara Jayne vorstellte. Leland Fontaine stellte sich dann selbst und Rupert gleich mit vor. Trotzdem erhob sich Rupert nochmals und ging auf die Jedi zu, um ihr die Hand zu reichen.

,,Es ist mir eine Ehre, Meister Jedi. Wie Mister Fontaine bereits sagte, mein Name ist Rupert Fensa, Senator von Metellos."

Dann fragte die Frau, ob sie eventuell Informationen über die anstehende Operation hatten. Rupert musste leicht lächeln, da der Agent und er sich doch gerade noch darüber unterhalten hatten.

,,Nun, so Leid es mir tut, aber Mister Leland und ich stellten gerade bereits fest, das Informationen über die kommende Mission recht Rah gesät sind."

Er lächelte sie entschuldigend an.

[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Leland Fontaine



 
Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Okin und Talery


Während die gefiederte Caamasi und ihr Padawan über die Schleuse die Korvette betraten wanderten ihre Gedanken bereits zu ihrem Ziel, der Wasserwelt Manaan, deren Bewohner, die Selkath das wertvolle Kolto herstellen konnten. Mit jeden Schritt wurde, auch wenn die immer noch sehr zierliche Jedi-Ritterin mit ihren zwei Koffern schwer beladen war, ihr Herz leichter und ihre Vorfreude größer. Ja, es war kein gutes Gefühl ohne ihre alte Meisterin Eisblume auf Mission zu gehen, die immer auf ihren Schutz geachtet hatte. Aber ihre Mission war wichtig und Brianna hatte einen anderen Auftrag bekommen. Dafür begleitete sie ihr Padawan, welcher ja wochenlang mit der Entscheidung gehadert hatte, ob er lieber auf seiner Heimatwelt Coruscant aus Pflichtgefühl zurückbleiben sollte oder sie begleitete. Aber Okin war mitgekommen und sie würden dem vom Virus geplagten Planeten sogar sehr helfen können, wenn das Kolto so effektiv helfen konnte wie sie glaubten. Allerdings wartete Talery, bis sie die
Phönix betreten hatten, ehe sie antwortete, um sicherzugehen, dass sie nicht belauscht wurden. Angezogen war die Caamasi mit einer ihrer üblichen teureren Stoffhosen, schwarzen Stiefeln und einer dunkellilafarbenen Tunika, zu der sie einen bläulichen Schnabellack trug. Sie würde später in eine andere, unauffälligere Kleidung wecheln, die sie vom Jedi-Orden bekommen hatte.

"Unsere Hoffnungen, die Situation auf Coruscant schnell zu verbessern ruhen mit auf der Wirksamkeit von Kolto. Wenn es uns gelingt etwas auszuhandeln, was der Republik längerfristig eine größere Menge Kolto bringt profitiert Coruscant unmittelbar. Du wirst als mein Padawan also definitiv deinen Teil dazu beitragen können, Okin. Du hast die richtige Entscheidung getroffen mich zu begleiten."


Dann lächelte sie kurz.


"Ich hatte nie ein Problem mit Raumreisen. Auch im Hyperraum ist es nicht groß anders. Von daher wüsste ich nicht, warum du damit Probleme haben solltest. Denk einfach daran, dass es lediglich ein Mittel zum Zweck ist. Wir fliegen nach Manaan, um dort mit den Selkath zu verhandeln."


Talery bemühte sich wirklich Nunaleder etwas von seiner Unsicherheit bezüglich des Raumflugs zu nehmen. Aber sie war schon als ein sehr kleines Kind mit ihren Eltern im Frachter mitgeflogen und seit ihrem 12. Lebensjahr hatte sie diese dauerhaft begleitet. Raumflüge waren für die Caamasi daher eine Selbstverständlichkeit, so dass sie sich etwas schwer damit tat vorzustellen, dass Okin wirklich noch nie geflogen war, geschweige denn dies als etwas besonderes zu empfinden. In der Messe der
Phönix trafen sie dann auf das andere Meister-Padawan-Gespann, welches ihnen auf der Ilum angekündigt worden war. Zuerst trafen sie auf eine wohl menschliche Frau, die wenig später von einer dazugekommenen und am Stoffband im Gesicht erkennbaren Miraluka vorgestellt wurde. Nunaleder war ein bisschen schneller und antwortete zuerst. Jedoch war er etwas zurückhaltend und reserviert, befand die Caamasi. Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen, gab sie sich daher freundlich.

"Ja, ich bin Talery It'Kles, aber Talery genügt völlig. Wundert euch bitte nicht über meine schmächtige Gestalt, aber ich war bis vor kurzem noch als Heilerin auf Coruscant tätig und diese Arbeit über Wochen zu machen ist sehr, sehr anstrengend. Ich werde vermutlich noch einige Zeit brauchen, bis ich körperlich wieder halbwegs hergestellt bin. Daher hoffe ich, dass ich auf deine Unterstützung zählen kann, Cethra, sollte es hart und hart kommen. Man kann aber leider nie wissen."


Damit hatte sie durch die Blume bereits nachgefragt, ob die interessant duftende Frau mit dem Kurzhaarschnitt kämpferisch begabt war. Es schadete wirklich nicht, wenn man die Fähigkeiten seiner Mitjedi kannte, sagte sich die ebenfalls eher kleine Caamasi, die sich bestenfalls selbst halbwegs mit dem Lichtschwert verteidigen konnte, wenn sie körperlich fit war, was im Moment definitiv nicht der Fall war. Okin hatte unterdessen einen gräulichen, haarlosen Nahmenschen angesprochen. Das musste der politische Vertreter sein, welcher sie im Auftrag des Senats begleitete. Sion Tudor war sein Name, wenn sie sich recht entsinnte und als Coruscanti ein Politiker von Nunaleders Heimatwelt. Die Jedi-Ritterin war gespannt, was er diesem zu sagen hatte, so dass sie mit halben Ohr dort zuhörte. Ein bärtiger Mensch oder Nahmensch befand sich ebenfalls noch bei ihnen, wie die Caamasi registrierte. Dieser hielt sich vorerst aus irgendeinem Grund noch zurück. Er musste Commander Daniel Sand sein, der Vertreter des Militärs. Dann blickte sie wieder zu der Miraluka. Sah diese sie überhaupt in den richtigen Farben, fragte sie sich unwillkürlich. Sie nahm sich vor dies später mal zu fragen, aber nicht gleich bei der ersten Begegnung. Das wäre unhöflich. Mittlerweile hatte sie den Duft der anderen Jedi auch lange genug in ihrer empfindlichen Nase, so dass sie sie in Gedanken bereits als Wollwachs bezeichnete.


"Ich hoffe nur, dass wir auf Manaan erfolgreich sein, Cethra. Wir brauchen das Kolto dringend."


Bedeutungsschwer nickte sie in Richtung Coruscants, welches unter ihnen seine Bahnen zog.



Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Sion Tudor, Danie Sand, Cethra Jayne, Lilith Morris, Okin und Talery
 
[Orbitalstation Beta 15, CR90 "Phönix"] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Danie Sand, Cethra Jayne und Lilith Morris]

Mittlerweile befanden sich also sämtliche Gesandten für die Mission auf der Korvette und machten sich untereinander bekannt. Normalerweise war dies eines seiner leichtesten Aufgaben, anderen (zumeist Senatoren und Botschaftern) falsche Freundlichkeit vorzuspielen und Honig ums Maul zu schmieren, um sich deren Unterstützung bei der eigenen politischen Agenda zu sichern. Doch diese Gruppe war anders. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus zwei Gespannen von Jedi-Meister plus Padawan, sowie ein Vertreter des Militärs. Darunter sogar eine Caamasi, wie auch eine Miraluka, sowie mehrere Menschen und ihm, einem Umbaraner. Seine Blicke schweiften entlang der Anwesenden und er verschaffte sich einen ersten Eindruck von den Anwesenden - versuchte herauszulesen, was er von ihnen zu erwarten hatte. Mehrmals blieb sein Blick dabei an der recht auffälligen Caamasi Talery It'Kles hängen, die ihre Mitmenschen in erster Linie am Geruch zu definieren schien. Doch es war ihr Padawan Okin Ail, ein schmächtiger junger Mann in typischen Jedi-Roben (OOC: oder trägst du bereits deine Händler-Verkleidung? kann den Teil umgehend anpassen), der das Wort gegenüber Sion ergriff.

"Ich danke ihnen. Ich freue mich, hier zu sein. Die Mission ist eine große Chance für den Planeten und wir müssen alle Gelegenheiten ergreifen, die sich uns bieten, die Virus-Krise zu bekämpfen."
Die freundlichen Worte des Padawans deckten sich nicht ganz mit dem Eindruck, den Sion von seiner Mimik gewann. Ein gewisses Maß an Misstrauen ließ sich nicht so leicht vor ihm verbergen - dafür war er schon zu lange in der Welt des Hochglanz und der Politik. "Ihr reist unter der Führung von Meisterin It'Kles nach Manaan?", wollte der Senator wissen. "Was genau werde ich von ihr auf dieser Mission erwarten können?"

Sion wollte nicht unhöflich wirken - vor allem auch da sicher noch andere von ihrem Gespräch mitbekommen würden -, doch wollte er sich nicht unnötig lange mit Floskeln und Untergeordneten abgeben - vielmehr versuchte er möglichst schnell mehr über jene zu erfahren, die in dieser heiklen Mission die Führung übernehmen sollten.

[Orbitalstation Beta 15, CR90 "Phönix"] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Danie Sand, Cethra Jayne und Lilith Morris]
 
[Orbitalstation Beta 15, CR90 Phönix] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Sion Tudor, Daniel Sand und Lilith Morris

"Freut mich euch kennen zu lernen, Talery und Okin." Sagte Cethra noch einmal und lächelte die beiden Ordensangehörigen an. Auch dem stellvertretenden Senator schenkte sie ein Lächeln.
"Ich freu mich natürlich auch Eure Bekanntschaft zu machen, Senator."

Sie wandte sich wieder an Talery, nachdem sie sich aus einem Schrank eine Flasche Wasser geholt hatte.
"Ich kann mir garnicht vorstellen, wir hart es unten auf dem Planeten ist." Sagte sie an Talery und auch an Okin gerichtet und meinte es voll uns ganz. Gegen so eine Krankheit direkt zu kämpfen musste eine furchtbare und zehrende Aufgabe sein. Ob Cethra selbst für so eine Aufgabe geeignet wäre. Sie konnte es nicht sagen, aber wahrscheinlich würde sie es auch nicht erfahren. Sie hatte kein wirkliches Talent als Heilerin, abgesehen von etwas leichter Feldmedizin. Ihr Pfad lag wo anders. Sie konnte nur helfen, wenn sie auf Missionen wie dieser alles gab. Und in den Worten Talerys zeigte sich ein Stück weit, was wohl für sie bereit lag.

"Ihr könnt auf mich zählen. Ich weiß wie wichtig das Kolto ist. Und ich kann mir jedenfalls vorstellen, wie gefährlich so eine Unternehmung ist, wie wir sie planen. Und natürlich hoffe ich sehr, dass ihr schnell wieder ganz fit seid, Talery, aber wenn es nötig sein sollte...bin ich da."

Für einen Moment war es ein etwas seltsames Gefühl, dass die Caamasi gefragt hatte, ob Cet für sie kämpfen konnte. Aber nur für einen Augenblick. Denn es ging hier nicht um einen Angriff. Es ging um Verteidigung. Darum zum einen den Selkath zu ermöglichen, sich vom Imperium zu lösen, was ihnen jenes wohl niemals von selbst erkauben würde. Und zum anderen ging es um Kolto. Eine potente und natürlich nur auf Manaan vorkommende Heilsubstanz. Fast der einzige Grund, warum Bacta die Oberhand gewonnen hatte war eigentlich nur, dass es synthetisch produziert werden konnte, was es besser verfügbar und billiger machte. Cet war weit entfernt von einer Kauffrau, aber sogar sie erkannte die einfache Rechnung, die sogar eine vielleicht bessere Substanz ausstach.

"Habt ihr denn schon einen Plan, wie wir vorgehen? Ich nehme an, dass Zeit zu einem ziemlichen Faktor geworden ist. Und wahrscheinlich sollten wir nicht mit großem Hallo als offizielle, republikanische Gesandtschaft auftreten." Sagte Cethra schließlich. So wie es aussah, würden es wohl eher 'verdeckte Ermittlungen' werden. Was wahrscheinlich bedeutete, dass Cethra sich als blinde Menschenfrau ausgeben musste. Eine Miraluka, die ohne Augen sehen konnte, erweckte ab und zu Aufsehen. Aber schon früher hatte sich oft gezeigt: ein blindes Mädchen wurde als harmlos abgetan und meist kaum beachtet. Naja, es würde sich zeigen, wie sie ihre Mission auf dem Wasserplaneten angingen.

Wasserplanet! Da fiel Cethra etwas ein.

"Ehe ich es vergesse," sagte sie, " meine Lucky Charm, die ich dank Commander Sand mitnehmen kann, ist zufällig ein MonCal Frachter. Das bedeutet sie ist see- und tauchtauglich. Kann vielleicht nützlich werden."

[Orbitalstation Beta 15, CR90 Phönix] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Sion Tudor, Daniel Sand und Lilith Morris
 
Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes

Eowyn trat ein, als Wes sie hereinbat. So lange, wie sie beide sich schon kannten, war es nicht schwer, die Nervosität der blonden Jedi zu erkennen. Das Stewardessenlächeln, die Verbeugung, die tiefer war als Wes es für richtig empfand. Es wirkte falsch auf den Taanaber, dass die Meisterin und er nicht auf derselben Stufe stand und sie machte sich kleiner, als sie war. Außerdem war da die Art, wie sie ihn ansprach – wie eine Bittstellerin, nicht wie eine alte Freundin und Kampfgefährtin. Auch dass sie vor ihm stand, während er saß, sollte nicht sein.

»Setz' dich doch. Ich muss dir nicht erzählen, wie eingespannt wir alle momentan sind, doch für wichtige Dinge habe ich immer Zeit,«

Ermunterte Wes sie ermutigend lächelnd. So wie Eowyn sich benahm, konnte es eigentlich nichts anderes sein als eine schwerwiegende Angelegenheit, die sie sehr belastete. Keine, die sie leicht frei heraus aussprechen konnte, mit den Pausen, die sie machte und in denen sie um Worte rang. Wes behielt das Lächeln bei, um ihr zu helfen, und aus Sympathie. Er wollte nicht, dass die Jedi, die er so lange kannte, sich so plagen musste. ›Ihr‹ – also das klang wirklich komisch. Was war da passiert?

»Erzähle.«

Wie sich herausstellte, hatte nicht nur Ian ein weiteres Gespräch mit Duval geführt, sondern auch Eowyn. Unter vier Augen, was sie als Fehler betrachtete. Die Konversation hatte tatsächlich genau den Verlauf genommen, den man bei einem mit allen Wassern gewaschenen und nur wenig von Skrupeln geplagten Agenten erwartete, gerade wenn er glaubte, dem Anderen gegenüber ein Druckmittel zu haben.

Dass Duval Eowyn einen ganz ähnlichen Kuhhandel vorgeschlagen hatte wie Ian, ließ Wes überrascht die Augenbrauchen hochziehen. Dass er dabei aber offenkundig im Sinn hatte, die Jedi auszuspionieren, war aber eine ganz andere Nummer, so dass der Jedirat nicht anders konnte als der Gesprächspartnerin ins Wort zu fallen.


»Duval versucht die Jedi auszuspionieren?«


So einfach hatte es dann wohl doch nicht geklappt, doch der Agent schien auch gewillt, sich mit weniger zufrieden zu geben. Er bot Ians Freiheit, ein Gut, welches er nicht anbieten konnte, als Preis für einen ominösen Gefallen.

»Hat er gesagt, welche Art von Gefallen?«


Da waren die hochgezogenen Augenbrauen wieder. Jedenfalls hatte Eowyn sich unter Druck setzen lassen und deshalb machte sie sich Vorwürfe. Zumindest hatte sie nicht ja gesagt, dachte Wes, der den Gedanken, die erfahrene Jedi so schwach und verunsichert zu sehen, erschreckend fand. Eowyn war das klar und bettelte förmlich nach Konsequenzen. Aber was für Konsequenzen sollte es denn geben für die langjährige Jedi, wenn es eigentlich nötig war, das Vertrauen in sie selbst und in die Macht wiederherzustellen? Sie war Meisterin und Jedi-Schatten und sollte sich nicht von einem einfachen NRGD-Agenten unter Druck setzen lassen, der der dunklen Seite näher war als Ian.


»Du hast recht Eowyn, du hast Fehler gemacht. Man sollte nie alleine zu einem Gespräch mit jemanden wie Duval gehen. Unabhängig davon, was ich sonst von ihm halte ist er ein fähiger Agent und für Situationen wie diese wurde er ausgebildet. Er fühlt sich stark weil er glaubt ein Druckmittel dir gegenüber zu haben und das hat er nach allen Regeln der Kunst ausgespielt. Es ist gut, dass du ihm offenbar klar gemacht hast, nicht für ihn zu spionieren und dennoch. Er hat nichts auf der Hand und versucht dir glauben zu machen, er würde gleich den Sabacc legen. Ob Ian in Freiheit bleibt, obliegt nicht seiner Entscheidung, noch dem NRGD. Das wäre eine Sache für die Gerichte, und der Rat hat entschieden, sie in seinem Fall nicht ins Spiel zu bringen. Er hätte einzig und allein die Möglichkeit an die Öffentlichkeit zu gehen – dasselbe habe ich Ian auch schon gesagt – und sollte es dazu kommen, würden wir den NRGD spüren lassen, wie ungehalten die Jedi darüber sind, dass sie sich in unsere Angelegenheiten einmischen. Fest steht, dass Duval als Verbindungsmann nicht mehr tragbar ist und ich werde dies auch im Rat zur Sprache bringen,«


Verkündigte Wes mit grimmiger Entschlossenheit. Anschließend sah er Eowyn in die Augen und seine Gesichtszüge wurden weicher.

»Was dich angeht, Eowyn, du hast Duval gegenüber Schwäche gezeigt. Wahrscheinlich wird er unabhängig von seiner weiteren Rolle in Bezug auf den Orden versuchen, dich zu erpressen. Gegen den Kodex verstoßen als solches hast du in meinen Augen nicht – du hast nicht gehandelt aufgrund deiner romantischen Gefühle und Bindungen. Dennoch hast du versäumt zu handeln, Duval seine Grenzen aufzuzeigen. Er wird nicht nur dich, sondern wahrscheinlich die Jedi allgemein für schwach halten. Das sollte nicht passieren,«

Bedauerte der Jedirat. Aber Konsequenzen? Würde eine Strafe denn Eowyn dabei helfen, jemandem wie Duval zukünftig so entschlossen entgegenzutreten, wie man es von ihr erwartete?

»An welche Konsequenzen denkst du denn, die wir ziehen sollten? Mir fällt gerade nur eine Sache ein: du solltest Ian begleiten, falls der Rat ihn nach Bastion gehen lässt, und ihm helfen, auf Kurs zu bleiben, während er nach einer Lösung für die C-Virus-Epidemie sucht.«

Die Idee war Wes spontan gekommen. Er glaubte zwar nicht, dass Ian sie verraten wollte, aber da war immer noch die Versuchung der dunklen Seite, alte Bekannte möglicherweise und andere Gefahren. Jemand musste ihm beistehen und abgesehen davon hätten vermutlich die wenigsten anderen Räte zugesagt, Ian ohne Begleitung in die Höhle des Rancors gehen zu lassen.


Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - beim Lagerhaus - Rilanja, Levice, Eriu, Zasuna, Sarid, Captain Tuo, NPC-Soldaten


Es war gut zu wissen, dass der spitzohrige Padawananwärter bereit und willens war zu helfen. Als sie gelandet waren nickte Sarid ihrer Padawan Levice noch kurz zu, um ihr anzuzeigen, dass sie sich bereithalten sollte. Mit einem ihrer Lichtschwerter in der Hand, um es bei Bedarf sofort aktivieren zu können verließ die Jedi-Rätin als Erste den Transporter. Auf den ersten Blick sah die Landeplattform ruhig aus, aber das musste nicht viel heißen. Sarid trat ein paar Schritte nach vorne, um den anderen Platz zu lassen auszusteigen und ihnen gleichzeitig Deckung geben zu können. In dem Moment bemerkte sie aus dem Augenwinkel zu ihrer Linken eine Bewegung, aber sie erkannte sofort, dass es ihre ehemalige grünhäutige Falleenpadawan war, die wohl in die Offensive ging. Einen Moment lang hoffte die Corellianerin noch, dass sie die Diebe vielleicht überrumpelt hatten und lautlos in die Lagerhalle eindringen können. Dann jedoch schoss aus der Fensteröffnung, die Rilanja mit ihrem Machtsprung anvisiert hatte Blasterfeuer, dem diese jedoch ausweisen konnte. Dabei entfuhr der Corellianerin ein hörbares Seufzen.


"So viel zu der friedlichen Lösung,"


raunte sie in die Richtung von Eriu und Levice. Captain Tuo gab derweil schon Befehle an seine 19 Männer und Frauen, die sich daraufhin verteilen. Zwei blieben bei den Gleitern zurück, der Rest bewegte sich nach vorne zum Tor, welches Rilanja hatte öffnen können, aber dann auf einem Meter Höhe hängen blieb. Sie mussten nach einem Zuruf der Falleen also mit diesem Spalt zurecht kommen. Die Soldaten verteilten sich links und rechts an der Mauer des Lagers. Die nächsten beim Tor gingen in die Hocke und spähten nach innen. Gelegentliches Blasterfeuer wurde erwidert. Aber zumindest machte es nicht den Eindruck, dass allzu viele Wesen in dem Gebäude waren.


"Eriu, bleib bei den Soldaten und versuche sie mit deinen Machtsinnen so gut wie möglich ins Gebäude zu lotsen. Ich werde ihr Feuer auf mich ziehen. Levice, du kannst mir mit etwas Abstand folgen."


Dabei hatte die Jedi-Rätin so gehofft, dass sie die Diebe zum Aufgeben würden überreden können. Jetzt mussten sie erst einmal Stärke zeigen und schnell agieren. Vielleicht ergab sich ja später noch eine Gelegenheit sie zum Aufgeben zu bewegen, denn man konnte nie sagen wie verzweifelt ein unterlegener Gegner war. Ein Lichtschwert in der Hand, das Zweite am Gürtel rannte sie zum Tor. Sie passte einen Moment ab, wo ein Soldat grob nach innen feuerte und aktivierte dann ihre lilane Lichtschwertklinge. Da das Licht von außen heller war als innen, würde sie so oder so deutlich zu sehen sein, dass Sarid sich auch gleich mit Lichtschwert als Zielscheibe anbieten konnte. Die erfahrene Jedi duckte sie kurz unter dem Tor durch mit dem Lichtschwert schützend vor sich. Die erfahrene Jedi ließ sich dabei ganz in die Macht fallen, damit diese ihre Verteidigung lenken konnte. Kaum, dass sie sich aufgerichtet hatte kamen in der Tat von zwei Positionen Blasterschüsse auf sie zu, die sie aber mühelos ablenken konnte und dank ihrer langjährigen Erfahrung grob in die Richtung der Schützen zurückschickte. Im Zwielicht der Lagerhalle konnte sie allerdings kaum erkennen, wer da auf sie schoss. Lediglich ihre Positionen waren klar. Ein Schütze befand sich zu ihrer Linken, vermutlich irgendwo in Deckung, während der andere von oben schräg auf sie herunter schoss. Die Lagerhalle selbst war so gut sie das erkennen konnte teils mit Kisten gefüllt und teilweise leer. Weiter hinten glaubte sie Türen ausmachen zu können. Viel Zeit für Beobachtungen blieb ihr aber nicht, da sie überwiegend damit beschäftigt war sich zu verteidigen. Irgendwo über ihr musste die Falleen sein, welche ihnen das Tor geöffnet hatte.


"Aufgrund eines Diebstahlverdachts konfisziert die Neue Republik alles in dieser Lagerhalle. Ergebt euch, dann wird euch nichts geschehen."


Dann zögerte sie einen kurzen Moment, in dem tatsächlich niemand auf sie schoss.


"Legt die Waffen nieder und kommt mit erhobenen Händen aus eurer Deckung",


versuchte die Jedi-Rätin die Situation vielleicht doch noch friedlich zu lösen.



Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - im Lagerhaus - Rilanja und Sarid - außen Levice, Eriu, Zasuna, Captain Tuo, NPC-Soldaten
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian? – in Wes' Büro: Eowyn und Wes

Eowyn ignorierte Wes' Aufforderung sich zu setzen, es wäre unpassend und unangebracht, auch wenn sein Lächeln sehr auffordernd wirkte. Nein - nein. Es wäre falsch, und so blieb sie stehen, ohne auch nur zu reagieren.
Wie erwartet, war er nicht gerade erfreut darüber, was sie ihm von Duval berichtete, alles andere hätte Eowyn auch sehr überrascht. Sie nickte nur auf seinen Einwurf hin zum Zeichen, dass Wes sich nicht verhört hatte, und fuhr dann in ihrem Bericht fort.

Sie hatte geendet, und die erste Frage des Rates zielte auf den Gefallen ab, eine Frage, die sie nicht wirklich beantworten konnte. Bedauernd schüttelte Eowyn den Kopf.
Nein. Er sagte nur, er oder der NRGD würden irgendwann auf mich zukommen. Was für sie ein deutlicher Hinweis war, dass nicht nur Duval hinter dieser Sache steckte, aber ein Beweis war es noch lange nicht. Dafür war der Agent auch leider zu clever... Vielleicht war alles ein großer Bluff. Möglich war es, aber Eowyns Instinkt sagte ihr etwas anderes. Was allerdings auch nichts hieß, bei ihren mangelnden Instinkten in letzter Zeit.

Dann aber setzte Wes zu dem an, was sie erwartet hatte. Ja, sie konnte sich in den Hintern beißen dafür, dass sie den Agenten alleine getroffen hatte. Sie hätte wirklich einen Rat bitten sollen, sie zu begleiten, egal, wie sehr sie das Gefühl hatte, dass der Rat genug zu tun hatte. Es war genau so, wie Ian es ihr manchmal vorwarf - sie traf die Entscheidungen alleine, anstatt sie abzusprechen. Die Ratsmitglieder hätten selber entscheiden sollen, ob sie jemand sie begleiten würde oder nicht, ihnen die Entscheidung abzunehmen war völlig falsch gewesen. Unrecht hatte Wes aber ihrer Ansicht nach darin, dass Duval nichts in der Hand hatte. Das hatte er durchaus - spätestens mit seiner Morddrohung, denn dass der Agent dazu in der Lage sein würde, das bezweifelte Eowyn nicht. Und wenn sie mir ihrer Vermutung, dass Duval nicht alleine arbeitete, Recht hatte... Sie würde nie wieder den Fehler machen, einen Agenten des NRGD oder sogar den NRGD selbst zu unterschätzen.
Mit Mühe und Not hielt sie sich davon ab, auf die Innenlippe zu beißen und auch davon, etwas zu sagen. Wes war noch nicht fertig, sie musste abwarten, bis er all seine Gedanken ausgesprochen hatte. Aber sie machte sich eine gedankliche Notiz - auf den Agenten würde sie noch einmal zurückkommen müssen. In zweierlei Hinsicht, denn auch, wenn es anmaßend war, sie würde aus ihren Fehlern lernen und ihre Gedanken und Sorgen mit dem Rat teilen.

Sie konnte Wes' Blick nun endgültig nicht mehr standhalten und senkte ihn. Ja, er hatte Recht. Nicht nur sie selbst stand nun schlecht da - auch der ganze Orden. Wer wusste schon, was der Agent nun als nächstes planen würde? Unter anderem deshalb wäre es wichtig gewesen, wenn sie versucht hätte, herauszufinden, was er vorhatte... Vielleicht sollte sie das noch immer tun, sofern Wes sie nicht aus dem Orden warf, auch auf die Gefahr hin, dass es Ian nicht gefallen würde. Aber es war falsch, so falsch, wenn Duval etwas gegen die Jedi plante, und sie ließen ihn ohne die geringste Gegenwehr agieren... Sie standen auf einer Seite, verdammt! Wie sollten sie gegen das Imperium vorgehen, wenn sie selbst nicht einmal einig waren?
Überrascht war Eowyn nur, als Wes ihr mitteilte, dass sie seiner Meinung nach nicht gegen den Kodex verstoßen hatte. Vielleicht hatte sie sich falsch ausgedrückt... Aber genau das hatte sie getan. Sie hatte ihre Gefühle Ian gegenüber über ihre Zugehörigkeit zu den Jedi gestellt. Es war genau das geschehen, wovor sie sich gefürchtet hatte, nicht umsonst hatte sie ihre Jedi-Kleidung seither abgelegt. Vielleicht
wollte Wes auch nicht sehen, was da gewesen war... eine weitere gedankliche Notiz, denn der Rat war noch immer nicht fertig.

Interessanterweise fragte er
sie nach den Konsequenzen, und Eowyn hob überrascht die Augenbrauen. Doch ehe sie darauf reagieren konnte, warf Wes seinen Gedanken in den Ring, ein Gedanke, der für sie so überraschend kam, dass sie ihn anstarrte.
Was?!?
, rutschte es völlig perplex aus ihr heraus, bevor sie ihre Gedanken sammeln konnte. Wo kam denn das Thema Bastion plötzlich her? Sicher, sie hatte es selber ansprechen wollen, aber, dass Wes es nun tat, gab dem ganzen eine wesentlich tiefere Bedeutung. Ihr war nicht klargewesen, dass der Rat diese fixe Idee durchaus noch in Betracht zog, aber sie hätte es sich denken können. Ian auf Bastion war eine Sache, die sie sich momentan eigentlich noch gar nicht vorstellen wollte, aber wie bei allen Sonnen kam Wes auf den Gedanken, dass sie ihn begleiten sollte? Ja, anfangs hatte sie diese Idee selbst verfolgt, letzten Endes aber war sie davon abgekommen. Aus guten Gründen.

Eowyn schüttelte bedauernd den Kopf und war nun langsam wieder in der Lage, in ganzen Sätzen zu sprechen.
Ich weiß nicht, ob ich dort irgendwie von Nutzen wäre. Versteht mich nicht falsch, ich will mich nicht widersetzen, und ich werde gehen, wenn ich geschickt werde, aber... ich könnte ihn nicht in den Tempel begleiten, das eigentlich einzige, was ich tun könnte, wäre, ihm von außen irgendwie für den Notfall einen Fluchtweg offen zu halten. Und da wären andere, vielleicht sogar... Eowyn verzog das Gesicht, der NRGD, besser geeignet. Vielleicht würde es ihn sogar ablenken, wenn er wüsste, dass ich irgendwo auf Bastion außerhalb seiner Reichweite herumlaufe. Eowyn sah Wes nun wieder ernst in die Augen. Wenn es einen sinnvollen Weg gibt, wie ich ihm helfen kann, dann begleite ich ihn. Auch, wenn Ian sich mit Händen und Füßen dagegen wehren würde, Eowyn konnte die Diskussionen zwischen ihnen beiden jetzt schon hören und es war nichts, worauf sie sich freute. Aber wenn es wirklich so weit kam... spielte das überhaupt noch eine Rolle? Die Chancen, dass sie beide wieder heil von Bastion zurückkamen, war ohnehin ungefähr bei null. Denn selbst, wenn sie es schafften, etwas zu finden und wieder zurückzukommen, es würde sich viel verändert haben, dessen war sie sich sicher.
Sie zögerte einen Moment, der Rat würde sicher selbst daran denken, aber... Sie erlaubte sich einen kurzen Moment der Sorge.
Man wird dafür sorgen, dass Ians wochenlange Abwesenheit erklärt werden wird, oder? Sicher war sicher.

Eowyn seufzte dann und mühte sich um ein hilfloses Lächeln.

Ich würde diese Sache aber sicher nicht als Konsequenz sehen. Solche Dinge sind meine Aufgabe. Ich dachte eher... an andere übliche Dinge, aber das weiß der Rat sicher besser als ich... Ich weiß nicht, wie ein Vergehen gegen den Kodex normalerweise geahndet wird, und das war es. "Es gibt keine Gefühle." Sie aber hatte davon viel zu viele.
Dieses Mal konnte sie sich den leichten Biss auf die Unterlippe nicht verkneifen, bevor sie weitersprach, auch den Blick in Wes' Augen konnte sie dieses Mal aber nicht ertragen und richtete diesen über ihn.

Ich habe eindeutig meine Gefühle für Ian über meine Verpflichtungen für den Orden gestellt. Mir war klar, was das bedeutet. Ich hätte Duval lachend ablehnen und ihm den Weg zur Tür weisen sollen, und das habe ich nicht. Ich bin kompromittierbar. Er hat... Eowyn presste die Lippen zusammen, als sie sich an das Gespräch zurückerinnerte. Er hat damit gedroht, Ian umzubringen, nicht wörtlich, aber es war deutlich. Und ich bin mir nicht sicher, was die Reichweite des NRGD was Ians Freiheit betrifft angeht, wenn ich ehrlich bin. Ich weiß, dass Duval für dergleichen ausgebildet ist, aber ich bin auch nicht ohne Erfahrung. Er schien mir zu sicher zu sein. Zu sicher, als dass er ohne Rückhalt wäre und nur bluffte. Auch, wenn auch Ian ihr nicht glaubte... und vielleicht war sie, was dieses Thema anging, tatsächlich einfach blind. Und ich denke... Ehrlichkeit war nun wichtig, auch wenn es sie nun ihren Lebensinhalt kostete. Leise fuhr Eowyn fort. Ich denke, ich würde es wieder tun. Ich würde es nicht ertragen, wenn Ian wegen mir etwas zustoßen würde. Gleichzeitig aber kann ich die Jedi nicht verraten. Ihr alle... seid meine Familie, und daher... Jetzt sollte sie bloß nicht sentimental werden, daher wäre es vielleicht klüger, hier abzubrechen - Wes würde ohnehin wissen, was sie sagen wollte.

Und wie war das mit der Ehrlichkeit? Sie hatte nicht vorgehabt, so weit zu gehen, aber vielleicht würde es das Wes einfacher machen, zu entscheiden.
Ich hatte vor, zu verschwinden, sagte sie und sah Wes noch immer nicht in die Augen. Erst, als sie tief Luft geholt hatte, fand sie dafür den Mut. Vielleicht wäre es besser so für alle. Ich wäre keine Gefahr mehr für den Orden. Und auch nicht für Ian. Und ich denke einfach... dass da mehr dahintersteckt. Ich glaube nicht, dass Duval alleine arbeitet. Es... fühlt sich nicht so an. Ich wollte herausfinden, was er vorhat, denn er hat etwas vor, da bin ich mir absolut sicher. Und ich wollte herausfinden, ob der gesamte NRGD dahinter steckt oder nur ein Teil, seine Gruppe. Oder ich irre mich, und er ist es alleine, aber... Das war nicht das, was ihr Gefühl ihr sagte, und so schüttelte Eowyn den Kopf. Und genau deshalb...

Eowyn stockte. Ich weiß, dass ausgerechnet ich dem Rat keine Ratschläge geben sollte. Aber vielleicht solltet ihr alle darüber nachdenken, ob Duval seinen Job eventuell doch behalten sollte. Der Gedanke, dass er hier im Tempel herumläuft, ist mir unerträglich, aber wir kennen ihn nun, wir wissen etwas über ihn. Käme ein neuer Agent... vielleicht wäre er vorsichtiger. Er hätte andere, neue Methoden. Und wir könnten Duval so besser im Auge behalten und wären vielleicht früher gewarnt, vor was auch immer. Lieber das Nexu im Haus als das Reek vor der Tür...

Aber wie auch immer. Fest blickte sie in Wes' Augen und gab sich Mühe, aufrecht zu stehen, auch wenn sie langsam merkte, dass ihrem Körper noch die Kraft für all das fehlte. Immerhin hatte sie noch keinen Hustenanfall bekommen. Degradierung, Überwachung, die Beschränkung auf den Tempel, Heilarbeit bis ich umfalle, und vor Langeweile sterbe, ein stiller Rauswurf - tut, was immer nötig ist, um die Sicherheit und das Ansehen zu wahren.

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian? – in Wes' Büro: Eowyn und Wes

Tut mir Leid das viele Gelaber :o Aber wenn sie mal anfängt, hört sie manchmal nicht mehr auf... :rolleyes:
 
Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Ian – in Wes' Büro: Eowyn und Wes

Die Nachricht, dass Wes sehr konkret darüber nachdachte, Ian nach Bastion ziehen zu lassen, traf Eowyn wie der Blitz. Die blonde Jedi war mehrere lange Augenblicke über still, bevor sie schließlich äußerte und – fand Wes jedenfalls – das ganze Ausmaß ihres doch sehr angeschlagenen Selbstbewusstseins offenbarte. Bei den Schatten wusste man ja nie genau, wer dazugehörte und wer nicht, und wenn man kein Rat war, erst recht. Aber Eowyn war sowas wie die zweithöchste Schatten nach Ahna Rigby, der Leiterin dieses doch eher verschwiegenen Grüppchens, und sie sagte, sie könnte auf Bastion keine Hilfe sein? Die Frage war wirklich, in welcher Form man die Jedi-Meisterin mitschickte. Aber dass er nach all den Verwicklungen um Duval keineswegs lieber NRGD-Agenten an Bord haben würde als Eowyn, war klar.

»Ehrlich gesagt denke ich gerade darüber nach, gegebenenfalls nötige Dienstleistungen lieber auf dem freien Markt einzukaufen als den NRGD ins Boot zu holen,«

Dachte Wes laut. Auch die Black Sun hatte fähige Leute die, wenn der Preis stimmte, auch genauso verschwiegen waren wie ein Duval zum Beispiel. Die Frage war, ob seine alten Kontakte noch existierten. Seit dem Ende des Versteckspiels auf Ossus hatten sie nicht mehr so viel Bedarf für BS-Dienste gehabt wie drüher einmal. Was die Erklärung von Ians Abwesenheit hingegen anging, erklärte Wes süffisant, als er zu seinem trotz Aufforderung stehen gebliebenen Gegenüber aufsah:

»Ich wüsste nicht, wem gegenüber der Jedirat in dieser Hinsicht Rechenschaft schuldig wäre.«


Jedenfalls war eine Mission nach Bastion ganz sicher nicht die ›Strafe‹, welche Eowyn sich vorstellte. Sie erklärte nun genauer, warum sie eben doch dachte, dass sie den Kodex verletzt hätte und so wie sie es darstellte, ließ es tatsächlich nur den Schluss zu, dass sie den Kodex verletzt hatte. Jetzt stellte dieser freilich eher Richtlinien dar als feste Regeln. Schlimmer als das wog für Wes, dass die sie selbst es ausdrückte ›kompromittierbare‹ Eowyn eine offene Flanke war, in die Duval oder sonstwer stoßen konnte.

»Wenn du es so darstellst hast du leider definitiv gegen den Kodex der Jedi verstoßen, Eowyn


Bedauerte der Mensch von Taanab schließlich.

»Üblicherweise ist es ja ein Werkzeug der Selbstkontrolle. Wer kann denn von außen wirklich beurteilen, ob eine andere Person den Orden oder eine Beziehung stellt? Aber du klingst danach, das stimmt. Verstehe mich nicht falsch, bei dem was ich jetzt sage. Es mag kaltherzig und berechnend klingen, aber je höher man in einer Organisation aufsteigt, desto mehr wird man zum Politiker, habe ich den Eindruck. Theoretisch gibt es eine Menge Optionen, mit denen Duval Ian und somit dir schaden kann, der juristische Weg, ein Attentat oder sonst was. Ausschließen kann ich es nicht, nur tatsächlich realistisch ist es auch nicht. Es wäre der schlimmste Fehltritt im Gefüge zwischen den verschiedenen Organisationen innerhalb der neuen Republik, seit ich im Rat bin und ehrlich, wenn der Rat ein Problem mit dem Geheimdienst hat, redet er nicht mit Duval, sondern mit Direktor Sonax oder gleich Kanzler Quún. Auch unser kleiner Agent muss zwar nicht wirklich fürchten, von außen zur Rechenschaft gezogen zu werden, doch intern dürfte das ganz anders aussehen und das kann er sich nun sicherlich nicht leisten. Ich glaube dir, dass dir auch die theoretische Möglichkeit zuviel ist, aber dein Blick auf die Situation ist getrübt. Ich will ja auch nicht, dass Ian etwas zustößt, aber ich glaube auch nicht, dass es passiert.«

Ein spezieller Satz war zwar ehrlich, aber überaus problematisch. Dass Eowyn glaubte, dass sie wieder so handeln würde, in vollstem Wissen und Gewissen, war im Grunde erschreckend, obwohl Wes es mutig von ihr fand, es sich selbst und ihm so offen einzugestehen. Die innerliche Zerrissenheit war jedenfalls spürbar. Geradezu leichtsinnig und gefährlich wäre es in seinen Augen aber, die Jedi-Meisterin ziehen zu lassen, so dass diese auf eigene Faust einer vermuteten Verschwörung des NRGD nachging. Eowyn dachte und handelte zur Zeit leider nicht rational und in diesem Zustand sollte sie sich nicht mit dem NRGD anlegen, schon gar nicht mit dem speziellen, offiziell nicht existierenden Teil davon, welchem Duval mutmaßlich angehörte. Interessanterweise dachte die blonde Jedi, dass ihre ebenso blonde Nemesis womöglich auf ihrem momentanen Posten am besten aufgehoben war und vielleicht hatte sie recht. Der Feind, den man kannte (wenn man das harte Wort benutzen wollte)… außerdem schadete es nicht, wenn der NRGDler sich so sehr in das Thema Ian verbiss, dass er von den Dingen fern blieb, die den NRGD noch weniger etwas angingen.

»Das Problem ist, so wie du es selbst schilderst hast du ja durchaus mit dem Gedanken gespielt, deine Familie zu verraten. Du musst auf jeden Fall langsamer und einen Schritt zurück machen, um dir über deine Prioritäten im Klaren zu werden. Momentan kannst du keinesfalls irgendwelche offiziellen Aufgaben rund um Ian erfüllen und schon gar nicht inoffiziell, auf eigene Faust und ohne Absicherung. Ich denke nicht, dass es eine große Verschwörung des NRGD gegen die Jedi gibt, es gibt Vorbehalte und Konkurrenzdenken in Teilen davon, ja, aber als ganzes sollte der Geheimdienst wahrhaft etwas Besseres zu tun haben. Ich denke tatsächlich, dass du dich irrst, aber falls jemand der Sache nachgehen sollte, dann ein anderer Schatten, der in der Sache nicht emotional vorbelastet ist – zumindest würden wir das so bei den Ermittlern so handhaben. Doch wenn es darum geht, Duval auf seinem Posten zu behalten, könntest du sogar recht haben. Aber das soll der Rat entscheiden, genauso wie darüber, wie man in deinem Fall weiterverfährt, denn vielleicht bin ich es sogar, der in deinen Fall voreingenommen bin und dich nicht objektiv sieht.«

Nicht ausgeschlossen, dass er Eowyn bereits zu lange kannte, um die Frau vor ihm wirklich zu sehen anstatt der Weggefährtin aus seiner Erinnerung. Sie war nicht mehr die Frau, an die er sich von früher zu erinnern glaubte und er fragte sich, ob eine nicht zu harte Strafe für sie vielleicht sogar besser war, mehr gegen ihre Schuldgefühle half als ungeschoren davonzukommen. Zumindest hätte sie nicht das Gefühl, sich selbst strafen zu müssen und für beide Varianten hatte sie auch gleich eine Menge Vorschläge parat.


»Dann werden wir auch die Bastion-Sache durchsprechen, aber ich denke trotzdem, dass du für diese Mission gut geeignet wärst. Du könntest zum Beispiel eine Überläuferin mimen – selbst wenn die Sith durchschauen, was zwischen euch läuft, macht es die Sache nur glaubwürdiger. Da dich um Ian sorgen auch für die Jedi sorgen wäre, gäbe es keinen Interessenskonflikt. Zudem wärt ihr beide außerhalb der Reichweite des NRGDs, als kleines Zuckerl obendrauf.«

Sicherlich würde es auch für Kontroversen sorgen, eine Jedi, die eh vom Weg des Kodexes abgekommen war, ausgerechnet in den Sith-Tempel zu schicken, doch Wes vertraute auf Eowyns Fähigkeit eine solche Aufgabe zu meistern. Vielleicht schlug sie sich dort sogar besser, vom Feind umgeben, als auf Coruscant Gegner zu sehen, die wahrscheinlich gar keine waren. Außerdem würde es sie in den Augen der Sith glaubwürdiger machen, deshalb würde es Ahna Rigby tun, garantiert.

Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Ian – in Wes' Büro: Eowyn und Wes
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - mit Markus und Elise

Den Dingen den Rücken kehren um wieder zu sich selbst zu finden. Das hatte Markus gesagt und als er es sagte fragte sich Alisah ob es nicht genau das war was auch sie getan hatte. Sie hatte sich so sehr geändert, Dinge getan die..., leise seufzte sie. Sie war nicht mehr sie selbst gewesen und ohne Radan hätte sie sich wahrscheinlich vollends verloren. Doch erst als sie allem den Rücken gekehrt hatte. Als Radan bei den Jedi in Sicherheit war und sie sich allein in den Randgebieten versteckte, hatte sie angefangen wieder sie selbst zu werden. Wieder Fuß zu fassen und kluge Entscheidungen zu treffen.

Das kenn ich auch!

Der Satz war mehr genuschelt als alles andere und vielleicht hatten die Anderen es nicht einmal verstanden. Es war fast als hätte Alisah das nur an sich selbst gerichtet gesagt. Wahrscheinlich hätte es die Stimmung auch ganz runter gezogen wenn Alisah nun auch noch über ihre Auszeit vor dem Übertritt berichtet hätte und so war sie ganz froh als Markus von seiner Nichte erzählte. Zugegeben nicht viel aber doch genug das Alisah nachrechnete. Er war 33. Seine Schwester also auch und die Nichte 16. Das hieß Mel war 17 als sie das Kind bekam. Hm, das war wirklich sehr früh gewesen! Dagegen war Alisah ja schon fast eine Spätgebärende.
Alisah grinste breit und nippte noch einmal sachte an ihrem Krug während Markus nun weiter auf Elise's Frage einging. Ja, ja das klang direkt nach Markus. Dem großen, sanften, fürsorglichen Knuddelbär an den sie sich erinnerte und dem ernsten, strengen, freundlichen Brummbär, als den sie ihn jetzt wieder kennen lernte. Es passte einfach zu Markus.
Elise sprach Alisah aus der Seele als si erklärte, das es gut war das der Orden ihn hatte.
Sicher war das Markus sogar unangenehm aber Alisah beschloss einfach noch einen drauf zu setzen.
Nickend sah zu Elise, beugte sich zu ihr und erklärte fast ein bisschen verschwörerisch in deren Richtung.


Seh ich ganz ähnlich! Und auch wenn er's nicht hören will, ich wette es gibt viele für die er durchaus als Held durch geht. Und ich bin eine davon

Auf das was Alisah zu Elise's vorangegangene Frage geantwortet hatte, ging die Neuritterin nun ein und Alisah legte ihren Kopf etwas schräg während sie ihr zu hörte. Schicksal, der Wille der Macht. All das waren Klischees. Jedoch jeder Machtnutzer wusste, dass sie wahr waren. Es war Schicksal und wahrscheinlich war es sogar Schicksal und der Wille der Macht, das sie hier saßen, tranken und Gespräche führten die man beinahe tiefschürfend nennen konnte.

Wow, Markus hat echt auf dich abgefärbt.

Erklärte Alisah und obwohl sie dabei breit grinste war ihrem Ton anzuhören, das da keinerlei Schabernack hinter diesen Worten stand. Sie meinte es wirklich wie sie es sagte. Ob Elise überhaupt wusste wie ähnlich sie Markus in gewissen Dingen schien.
Oh, Alisah verzog etwas das Gesicht als ihr der Gedanke kam, das es wohl daran lag das er Elises Meister gewesen war und sie sich jetzt fragte, ob und wenn was wohl von Wes auf sie abfärben würde.
Beinahe als wurde Elise ihre Gedanken lesen fragte die jetzt nach was kommen wurde und ob Alisah mit Wes losziehen würde.
Kurz stutzte Alisah blinzelte ein wenig verstört und gab für sich selbst erst einmal zu, das sie darüber noch gar nicht nachgedacht hatte. Aber, na ja, er war ihr Meister und das hieß Verpflichtungen für sie, vor denen sie sich nicht drücken konnte und auch wollte.

Ähm,...

Noch ein bischen unschlüssig kratzte sie sich am Hinterkopf.

Na ja, er ist mein Meister, ich denk, ich werd hin gehen wohin er mich mit nimmt oder schickt.
Ich hoffe natürlich, dass mich das nicht von Kyran trennt. Aber wenn doch ist da ja auch noch Radan. Einer von uns wird immer für den Kleinen da sein, so dass ich meinen Aufgaben als Wes Schülerin nach kommen kann wie's sich gehört.
Allerdings was jetzt direkt als Nächstes kommt weiß ich nicht.


Während sie sprach hatte sie zu gesehen wie Elise sich gestreckt hatte und Bewegung würde auch ihr gut tun aber sollte sie das vorschlagen und wenn, wohin sollten sie.
Hm, ob sie ihn sehen wollten?


Ähm, also, na ja, Wes ist ja noch beschäftigt wies aussieht, im Moment hab ich also wohl noch Einiges an Zeit. Wir könnten noch hier bleiben, oder in den Park gehen. Vielleicht etwas Training?

Ein fragender Blick ging zu Markus. Hätte er und Elise überhaupt Zeit dazu und Lust. Alisah jedenfalls würde ein bisschen Bewegung gut tun, selbst wenn sie es noch nicht übertreiben durfte.

Oder... na ja, wollt ihr Kyran sehen?
Vielleicht besuchen wir ihn und gehen danach in den Park. Oder so...
Is aber nur ein Vorschlag wenn ihr noch Zeit habt.


Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - mit Markus und Elise
 
Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Sion Tudor, Daniel Sand, Cethra Jayne, Lilith Morris, Okin und Talery


Wollwachs verhielt sich überaus freundlich, während sich ihre Padawan ziemlich zurückhielt. Aber dies war der Caamasi im Moment recht gleichgültig, denn die blinde Nahmenschenfrau hatte ihr zugesichert, dass sie ihr, wenn sie angegriffen werden sollen beistehen würde. Darüber war Talery ziemlich erleichtert, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass sie es geschafft hatte so darzustellen, dass sie das Gesicht wahren konnte. Aber sie war ja wirklich körperlich sehr geschwächt von dem vielen Heilen und hatte selbst nur ein begrenztes Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten in der Hinsicht. Sollte Nunaleder zeigen, dass er interessiert daran war den Lichtschwertkampf intensiver kennenlernen zu wollen, so musste sie ohnehin jemanden organisieren.

"Danke dir, Cethra."


Die Miraluka machte ohnehin auch aufgrund ihrer funktionellen Kleidung einen pragmatischen Eindruck. Aber die Farbzusammenstellung war in den Augen der sehr auf ihr Äußeres achtenden Caamasi nicht allzu glücklich, wobei ihr dann der Gedanke kam, dass dies vermutlich an ihrem fehlenden Augenlicht lag. Mit der Machtsicht, die Talery selbst bisher nur wenig verwendet hatte, konnte man keine Farben erkennen bzw. zumindest sie nicht. Vielleicht war es bei so Geübten mit dieser Machttechnik wie einer Miraluka ja anders. Sie nahm sich vor bei Gelegenheit die silberhaarige Jedi danach zu fragen. Während Talery sie so betrachtete kam ihr in den Sinn, dass man Wollwachs bei einer etwas blasseren Hautfarbe sogar für eine Echani wie ihre alte Meisterin Eisblume hätte halten können. Entsprechende Schminke ließ sich mit Sicherheit auftreiben. Zwar passte die Körperchemie nicht ganz, denn beide Spezies rochen nach Talerys empfindlicher Nase deutlich anders, aber die Caamasi wusste auch, dass für viele Wesen der Geruchssinn das mit am wenigsten benutzte Sinnesorgan war, besonders bei Menschen und Nahmenschen. Das war etwas, was für eine Caamasi völlig unverständlich war, aber so war es nunmal. Als Cethra irgendwann weiterredete, wurde Talery aus ihren abschweifenden Gedanken gerissen und konzentrierte sich mit etwas Mühe wieder auf das hier und jetzt.

"Hm? Äh, Meisterin Rigby meinte ja auf der Ilum, dass wir am meisten Bewegungsfreiheit haben, wenn wir mit anderen Identitäten auf Manaan unterwegs sind und ich würde ihr recht geben. Wenn wir mit der sprichwörtlichen republikanischen Flagge herumfuchteln, dann haben wir gewiss sehr schnell eine Horde finster blickender und streng riechender Imperialen im Schlepptau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eventuell gesprächsbereite Selkath in deren Anwesenheit allzu offenherzig und mitteilsam sind. Da Zeit ja auch ein wichtiger Faktor ist, nachdem Kolto auf Coruscant so wichtig gebracht wird müssen wir jedern Vorteil nützen finde ich. Entsprechende Tarnidentitäten wurden ja für uns angefertigt, welche laut Worten der Rätin einer normalen Passkontrolle standhalten müssten. Ich bin danach eine Expertin für die Qualität von Kolto, welches wir ja nach außen hin erwerben wollen, um es möglichst gewinnbringend anderweitig zu verkaufen. Mit meinem Geruchssinn sollte es nicht schwierig sein für mich diese Rolle überzeugend zu spielen. Umziehen werde ich mich noch, da meine jetztige Kleidung dafür zu opulent ist. Aber das mach ich später. Welche Rolle wurde dir zugedacht?"


Das interessierte die Caamasi in der Tat, denn als Miraluka war sie ja ziemlich menschenähnlich, bis auf die Augen natürlich. Aber mit ausladender Brille würde es gewiss nicht groß auffallen. Talery hatte schon ein entsprechendes Exemplar vor Augen, nur führte sie keine Brillen bei sich. Für was auch? Die Anmerkung, welche Wollwachs anfügte ließ die Caamasi allerdings aufhorchen.


"Ihr seid mit einem wassertauglichen MonCal Frachter angereist? Dies kann uns auf einer Wasserwelt allerdings einen entscheidenden Vorteil bringen und passt auch zu unserer Tarnung. Kolto wird ja unter Wasser hergestellt, glaube ich. Insofern hervorragend!"


Dabei nickte die junge Jedi-Ritterin ihrer Kameradin begeistert zu. Es schien wirklich alles zusammenzupassen. Vielleicht hatte man Wollwachs auch deshalb ausgesucht, vermutete Talery.


"Was ist eigentlich mit deiner Padawan? Ist sie immer so still?",


raunte sie ihr etwas leister zu.



Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Sion Tudor, Daniel Sand, Cethra Jayne, Lilith Morris, Okin und Talery
 
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