Coruscant

Coruscant – Jedi Tempel – Ebene 106 – beim Lagerhaus - NPC-Soldaten, Eriu, etwas entfernt Levice, Sarid, Zasuna, Rilanja,






Eriu nickte der Rätin zu und wandte sich an den Truppführer, der sich knapp als Captain Hian vorstellte. Dann ging es auch schon los. Die grünhäutige Jedi (Rilanja) setzte zu einem Sprung an, wie Eriu ihn noch nie gesehen hatte. Fast hätte er vor erstaunen übersehen, dass sein Trupp bereits am abmarschieren war.


Während sich die anderen an der Lagerhausfront aufhielten, begleitete er den Trupp auf die Rückseite. Sie sollten Flüchtende aufhalten bzw. durch den Hintereingang in das Lagerhaus eindringen. Die Rückseite des Lagerhauses befand sich in einer engen Gasse in der sich Unrat und Müll stapelte. Allerdings fand sich keine Tür, was seltsam war. Schließlich war ein Eingang auf dem Grundriss verzeichnet gewesen, den Levice aufgerufen hatte.


Die Soldaten sicherten, während Captain Hian zu Eriu trat.



„Können Sie etwas finden?“



Eriu lächelte den Soldaten freundlich an
.


„Ich werde es versuchen.“



Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich wie in dem Park auf Lianna. Zuerst auf seine eigene Atmung und dann, als er sich selbst begann anders wahrzunehmen, wendete er seinen Blick von innen nach außen. Aus dem Dunkel schälten sich die Auren der Soldaten. 1, 2, 3,… 8 konnte er ausmachen. Immer weiter öffnete er seinen Blick bis er zwei weitere, nein 3, ausmachen konnte, die sich ihnen nährten.



„Da kommen… 3…. Von da….“



Er zeigte mit seiner Hand in Richtung der drei Auren und der Fokus der Soldaten legte sich auf einen Berg gestapelten Mülls, der sich kurz darauf bewegte. Es handelte sich um einen getarnten Eingang, der die Tür ins Innere der Lagerhalle gut verbarg.


Drei Menschen stolperten durch die Öffnung und blickten in die Läufe der Blaster.



„Keine Bewegung, im Auftrag der Republik, sie sind verhaftet!“



Rief Captain Hian. Aber natürlich versuchten die Verbrecher zu entkommen. Nach einer ersten Schrecksekunde sprangen sie auseinander, zogen ihre Waffen und eröffneten das Feuer, das sogleich von den Soldaten erwidert wurde. Eriu hockte sich ab und konzentrierte sich weiter um sich Nähernde zu melden. Aber bei dem Blasterfeuer fiel es ihm schwer und als ein Schuss neben ihm im Boden einschlug, war es vorbei.


Er hatte gar nicht bemerkt wie anstrengend es für ihn war, diese noch unbekannten Kräfte zu nutzen. Er fühlte sich zwar nicht erschöpft, aber ihm war der Schweiß von der Stirn getropft. Zufrieden stellte der Sephi fest, dass die Soldaten versuchten die Verbrecher zu betäuben, was auch gelang, denn bereits nach wenigen Schusswechseln sank der Letzte zu Boden. Die Soldaten gingen nach vorne und fesselten die Drei mit Handschallen zusammen.



„Ok. Weiter…Simmons, Rhimm, Ghidan vorwärts, der Rest folgt, wenn wir gesichert haben. Herr Curum, sie bleiben bei mir. Uhap, Ky und Hi’sang, sie sichern hier.



Die drei Genannten verschwanden durch die Tür und Eriu folgte mit dem Captain ins Innere des Lagerhauses.









Coruscant – Jedi Tempel – Ebene 106 – hinten im Lagerhaus - NPC-Soldaten und Eriu, etwas entfernt Levice, Sarid, Zasuna, Rilanja,
 
[Orbitalstation Beta 15 - an Bord der CR90 Phönix] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Sion Tudor, Daniel Sand und Lilith Morris

Einen Moment lang zögerte Cethra. Es war der Miraluka sichtlich unbehaglich, über sehr persönliche Angelegenheiten ihrer Schülerin zu sprechen. Schließlich aber antwortete sie doch, wenn auch ohne die näheren Details zu nennen.

"Sie stammt von Alderaan, der zweiten Welt dieses Auftrages. Ausserdem waren die Umstände, unter denen sie ihren Planeten verlassen hat, sehr schwierig. Sie ist noch nicht lang beim Orden, ihr ganzes Leben hat sich quasi gerade eben grundlegend verändert. Es braucht Zeit. Hab ich auch gebraucht. Bevor ich zu uns gekommen bin war ich Kopfgeldjägerin und hatte einen schlimmen Verlust erlitten. Ich musste mich quasi ganz neu selbst finden."

Sie raunte ebenso leise wie Talery, sodass niemand anderes mithörte. Es gab einfach Dinge, die jeder für sich selbst und mit sich selbst ausmachen musste. Auch Cethra hatte ihre Dämonen, wie sie es selbst nannte, am Ende allein besiegen müssen. Und es war auch immer nur ein Sieg auf Zeit. Nichts verschwand. Sie hatte nur gelernt damit zu leben.

"Meine Rolle...". Sagte sie langsam.

"In meinem falschen Ausweis steht 'Freischaffende Kauffrau' als Beruf. Das ist nich sehr spezifisch, ich denke das können wir unseren Bedürfnissen anpassen. Ich gestehe, dass ich über Kolto und Manaan nur weiß, was in unseren Archiven zu finden war. Selbst hab ich den Planeten noch nie besucht. Vielleicht ordne ich mich in meiner Rolle besser jemandem von euch unter.
Das hätte noch ein weiteren Vorteil. Früher, bevor ich zu den Jedi gekommen bin, wurde ich oft als blinde Menschenfrau ausgegeben. Erfahrungsgemäß halten erschreckend viele Wesen ein blindes Mädchen für harmlos. Eenn ich mich dazu etwas im Hintergrund halte kann ich vielleicht besser beobachten und Gefahren für uns und die Mission früh erkennen. Was denkt ihr."

Sie blickte die anderen der Reihe nach an, oder besser gesagt: wandte ihnen ihr Gesicht zu. Das machte für sie zwar in so nahem Umkreis kaum einen Unterschied, aber sie wusste, dass es einige Leute verwirrte, wenn sie sie 'ansah', ohne sich ihnen zuzuwenden.
Dabei 'sah' sie nicht nur Talery, sondern auch Commander Sand, Senator Tudor und vor allem auch Okin und Lilith an. Gerade bei den Padawanen hoffte sie, sie dazu zu motivieren ihre Gedanken und Ideen zur Mission zu äußern.

Gleichzeitig brachte der Gedanke an die Seetaugkichkeit eines MonCal-Schiffes Erinnerungen an ihre erste Misdion sld Padawan bei sich. Wie lang das schon wieder her lag...

"Was die Lucky Charm angeht: dieTauchtauglichkeit des Schiffes hab ich unfreiwillig bereits ausprobiert. Ich bin in der ersten Mission als Padawan mit meinem Meister abgestürzt und im Wasser gelandet. Hat sie gut überstanden."

Cet lachte.

"Also wird sie einen geplanten Tauchgang auch bestens bewältigen. Ich hab sie natürlich komplett repariert nach dem Absturz, keine Sorge deswegen also."

Sie lächelte noch in die Runde, doch langsam erstarb es auf ihren Lippen. Denn ihre Sorgen wuchsen. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr schien es ihr, dass diese Mission gefährlich war. Sie würden sich auf feindlichem Gebiet aufhalten und ganz davon abgesehen, dass Jedi und republikanische Senatoren, wenn auch stellvertretende, nicht gern frei auf imperialem Gebiet gesehen wurden. Friedensverträge hin oder her. Und sollte ihre Mission auffliegen...
Der Gedanke hieran bereitete Cethra ganz praktische Sorgen. Solange Talery nichts anderes sagte, ging sie mal davon aus, dass Okin bisher in Selbstverteidigung noch nicht geschult war. Von Lilith wusste sie es. Bei einem Senator konnte man das wohl leider auch nicht erwarten, obwohl sie sich gern eines besseren beleren ließ. Das lies noch sie selbst, Commander Sand und falls jemand aus seiner Mannschaft die Gruppe begleiten würde. Vielleicht sollte sie die Zeit der Reise nutzen um ihre Blasterabwehr zu trainieren und mit den anderen ein Fitnessprogramm aufzulegen, damit zum Beispiel Talery schnell wieder auf die Beine kam. Immerhin, wenn sie sich über den Hyperantrieb einer CR90 nicht irrte, hatten sie fast eine Woche Flugzeit vor sich...

[Orbitalstation Beta 15 - an Bord der CR90 Phönix] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Sion Tudor, Daniel Sand und Lilith Morris
 
Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Sion Tudor, Daniel Sand, Cethra Jayne, Lilith Morris, Okin und Talery


Talery nickte nachdenklich als Wollwachs ihr leise anvertraute, dass ihre Padawan Lilith ihre Heimatwelt Alderaan unter sehr schwierigen Umständen verlassen hatte und noch nicht lange bei den Jedi war. Wie sehr erinnerte sie das an ihren eigenen Padawan! Bei Okin war es nicht viel anders verlaufen. Anfangs hatten sie ja sogar einige ihre Beziehungen zueinander belastende Streitsituationen durchleben müssen. Es hatte Nunaleder verständlicherweise sehr mitgenommen, dass er durch das C-Virus seine Familie verloren hatte und daher unbedingt etwas tun wollte, um seiner Heimatwelt Coruscant zu helfen, damit es anderen nicht genauso erging. Beinahe wäre er gar nicht mit auf diese Mission gekommen, wenn diese nicht tatsächlich so sehr darauf ausgerichtet gewesen wäre die Lage auf Coruscant zu verbessern, indem sie Kolto besorgten oder zumindest dessen Erwerb in die Wege leiteten. Daher hatte die gefiederte Caamasi viel Verständnis für Liliths Gefühlslage.


"Ich verstehe. Ich werde sie in Ruhe lassen, bis sie selbst so weit ist. Meinem Padawan - er stammt von Coruscant - erging es auch nicht viel besser. Okin hat viel mitmachen müssen und ist auch noch relativ am Anfang seiner Ausbildung. Daher hoffe ich, dass dieser Auftrag möglichst ruhig und lehrreich für ihn wird. Die Krise auf seiner Heimatwelt hat ihn sehr mitgenommen und er kämpft immer noch mental mit den Folgen des Viruses für ihn persönlich. Daher bitte ich dich auch ihm gegenüber Verständnis zu zeigen, auch wenn er manchmal etwas forsch wirken mag."


Damit wusste die silberhaarige Miraluka mit der Binde im Gesicht auch gleich Bescheid. Aber da sie selbst auch eine solche Padawan hatte, war Talery sehr zuversichtlich, dass Wollwachs damit umgehen konnte. Bezüglich der gruppeninternen Rolle von Cethra war diese offenbar eher vage gehalten worden, wie sie ihr mitteilte. Nachdenklich stellten sich ihre purpurnen Gesichtsdaunen auf.


"Hm, wenn ich das richtig mitbekommen habe ist Senator Tudor der wortführende Händler unserer Truppe. Ich könnte mir vorstellen, dass du dann so eine Art Helferin, Unterstützungskraft oder vielleicht auch einfache eine weitere Händlerin mimen könntest, welche mit nach Manaan kommen möchte, um dort zusammen mit unseren Umbaraner Kolto einzukaufen",


schlug die Caamasi vor, ehe sie in Richtung des Politikers blickend noch etwas anfügte.


"Allerdings sollten wir das noch mit Senator Tudor absprechen, schätze ich."


Die Händlerstochter, welche sich als Koltoexpertin ausgeben wollte, nahm sich dabei vor den Umbaraner als Berufspolitiker genau zu beobachten. Sie wähnte sich zwar ebenfalls als begabte Diplomatin, aber der gräuliche Kahlkopf verfügte sehr wahrscheinlich über viel mehr Erfahrung als sie.


"Was das Kolto betrifft habe ich es auf Coruscant schon ein paar Mal in Aktion erlebt und weiß wie es riechen und aussehen muss, wenn es qualitativ hochwertig ist. Auch weiß ich, dass es in Raffinerien in den Tiefen Manaans, wo es wohl irgendwie natürlich entsteht, verarbeitet und für den Export vorbereitet wird. Daher ist dein tauchtaugliches Raumschiff sehr nützlich, um zu einer dieser Raffinerien zu kommen. Oder zumindest war es mal so, als es noch in größeren Mengen hergestellt wurde",


fügte sie hinzu, als ihr einfiel, dass das Imperium die Koltoherstellung ja ziemlich stark hatte drosseln lassen, um das Bactamonopol Thyferras zu fördern.


"Die politische Lage auf Maanan gärt seitdem vor sich hin, denn Kolto war ja das Hauptexportmittel der Wasserwelt und der Absatzmarkt wäre angesichts der Coruscantkrise eigentlich vorhanden, wenn das Imperium nicht die großflächige Produktion verhindern würde. Entsprechend befindet sich auch die Wirtschaft Manaans auf Talfahrt, was wiederum unsere Chancen sehr erhöhen sollte dort gesprächsbereite Selkath bezüglich eines groß angelegten Exports von Kolto in die Republik zu finden. In der Theorie jedenfalls. Wie stark sich die Unterdrückung durch das Imperium dort tatsächlich auswirkt weiß ich allerdings nicht so genau. Vielleicht wissen ja Senator Tudor oder Commander Sand mehr diesbezüglich",


gab die Caamasi unumwunden zu. Talery war jedenfalls froh, dass sie auf Anhieb so gut auskam mit Cethra, obwohl sie die andere Jedi-Ritterin ja gerade erst kennengelernt hatte und diese ihr gleich lachend von einem Absturz mit ihrer
Lucky Charm zusammen mit ihrem alten Meister erzählte. Das milderte einige von Talerys eigenen Befürchtungen, da sie ja das erste Mal ohne ihre alte Meisterin unterwegs auf einer Mission war. Auf Wollwachs würde sie sich bestimmt verlassen können, das fühlte sie.


Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - an Bord der CR90 Phönix – Sion Tudor, Daniel Sand, Cethra Jayne, Lilith Morris, Okin und Talery
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Elise und Alisah ::.


Es sei gut, dass der Jedi-Orden ihn hatte. Er würde für viele als Held durchgehen, darunter auch für Alisah. Markus steckte merklich den Kopf ein und vermied Blickkontakt. Früher hätte er sich darüber gefreut, als Held dargestellt zu werden. Er hatte es sogar angestrebt. Die Zeiten seiner Schülerschaft waren aber lange vorbei. Er hatte den Ernst der Lage erkannt. Sie waren keine Helden. Sie waren Verfechter der eigenen Ansichten, Hüter des Friedens, wie man sie nannte, war eigentlich längst überholt, denn wie oft schon waren sie in den Krieg gezogen? Markus hatte mittlerweile eine andere Definition seines Jobs gefunden. Und er schämte sich in gewisser Weise dafür, nun so hoch gehoben zu werden in seinem Sein. Er war nichts Besonderes, auch wenn seine Begleiterinnen es jetzt sagen mochten. Der Jedi-Wächter verharrte schweigend.
Die Mädels schienen sich jedoch einig darüber zu sein, dass er mehr war. Sie mochten ihn. Alisah hatte ihn früher als Bruder angesehen und daran schien sich nichts geändert zu haben in der kurzen Zeit, in der sie sich jetzt wieder aufs Neue kennen lernten. Elise war, wie Alisah ebenfalls feststellte, fast schon ein Produkt seiner Lehren. Er hätte auf sie abgefärbt, war der originale Wortlaut der Dunkelhaarigen Ex-Sith. Und sie? Sie wollte wieder ein Teil des Jedi-Ordens sein. Wes war offensichtlich ihr neuer Meister und sie würde ihm folgen, wenn er den Tempel verlassen sollte, um auf Mission zu gehen. Im selben Atemzug sprach sie dann noch von Kyran, ihrem Sohn und Radan, dessen Vater. Nun wurde Markus doch wieder aufmerksamer. Das Gesprächsthema wirkte ernüchternd. Sie war nun Mutter. Sie hatte eine Verantwortung zu tragen, die sie sich mit einem Mann teilte, den Markus nicht kannte, aber solange das funktionierte, wollte und würde er auch nichts dazu sagen. Er hatte aus seiner eigenen Vergangenheit gelernt. Voreilige Schlüsse zu ziehen, war nicht angebracht und nicht mehr in seinem Sinn.

Sein zweiter Krug war bereits leer, als die beiden Mädchen darüber nachdachten, was man nun machen konnte. Wenn es nach Markus ginge, er wäre nun einfach in sein Quartier aufgebrochen, um sich eine Runde aufs Ohr zu hauen. Wie lange war er schon auf den Beinen? Zu lange, wie er fand. Eine Mütze voll Schlaf wäre da sicherlich angebracht gewesen, doch als Alisah vorschlug, den kleinen Kyran zu besuchen, siegte doch die Neugier über die Müdigkeit.

"Ich würde mich freuen, deinen Sohnemann kennen zu lernen, Alisah!"

, gab er zurück und lächelte aufrichtig.

"Es ist zwar seltsam, dich als Mutter zu wissen..."

Markus rieb sich über die Bartstoppel und lächelte vor sich hin:

"Das kleine, aufgedrehte Mädchen ist jetzt Mama..."

, sinnierte er und stand im selben Moment auf. Er war entschlossen, das kleine Würmchen zu besuchen. Die Euphorie war vielleicht etwas übereifrig, schließlich war es ein Neugeborenes, mit dem er sicher noch nicht so viel anfangen konnte, wie er insgeheim hoffte. Er war ein Mann und hatte keine Ahnung von Säuglingen. Er hatte damals nicht einmal seine Nichte als Baby kennen gelernt.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Elise und Alisah ::.
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Spielerviertel | Kneipe "Slith" | Cat mit Tico ::.


Sie hatte wahrlich Glück, dass er wie andere Männer auch, nicht auf übersüßte Getränke stand. Es war nicht selten, dass das andere Geschlecht Süßes nicht so sehr leiden konnte, wie sie selbst. Catherine mochte in jeder anderen Hinsicht eher der harte Typ Frau sein, doch beim Geschmack war sie sich mit vielen anderen einig. Süß ist immer gut!
Spintir war Catherine wie viele andere Planeten durchaus ein Begriff, auch wenn sie selbst nie dort gewesen war. Sie hatte die Sternenkarten lange Zeit studiert, um nie im Dunkeln zu tappen, wenn die Rede von fremden Planeten war.

"Der Planet liegt im Spadja-Sektor, wenn ich mich nicht irre."

, stellte sie fest und trank noch einen Schluck von ihrem Cocktail, während sie versuchte, sich nähere Informationen ins Gedächtnis zu rufen. Der Planet im Spintir-System lag im Outer Rim und hatte wenig mit den Kernwelten gemein. Vor allem nicht mit Coruscant und doch spekulierte ihr Gegenüber, dass er sich ja vielleicht auch hier irgendwann zu Hause fühlen würde oder konnte. Catherine schmunzelte. Sie war schon lange auf Coruscant "zuhause" und doch war sie es nirgends wirklich. Als er nach ihrer Herkunft fragte, schwang dieser Gedanke noch mit:

"Ich habe keine Heimat - nicht dass ich wüsste."

Es war die Wahrheit und doch gab sie damit nichts über sich preis. Es war ganz gut, ein Waisenkind zu sein und das war ganz im Sinn des Geheimdienstes. Viele Waisenkinder wurden ausgebildet und in den Dienst aufgenommen, auch wenn es in Cats Fall erst relativ spät der Fall gewesen war. Die Institution hatte sie erst mit etwa 16 oder 17 Jahren auf den Schirm genommen. Vorher war nahezu nichts über sie bekannt. Ihre Vergangenheit ein Rätsel oder eher ein Geheimnis, das sie selbst sich gut behütete. Bruchstückhaft sprach sie darüber, doch niemand kannte Einzelheiten.

"Und was führt Sie nach Coruscant? Und vor allem hierher, in die unteren Ebenen? Es ist ein rauhes Pflaster, müssen Sie wissen!"

Cat schenkte ihm ein Lächeln und legte den Kopf leicht schief. Liebenswert und harmlos sollte dies wirken. Es war so gar nicht ihre Art und doch spielte sie die Rolle in Perfektion.


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Spielerviertel | Kneipe "Slith" | Cat mit Tico ::.
 
Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - CR90 Phönix – Okin mit Talery, Sion, Jayne, Lilith und Commander Sand (NSC)

Auf Okins Begrüßung reagierte der stellvertretende Senator Sion Tudor zwar noch höflich, jedoch stellte sich bald heraus, dass er sich mehr Informationen über Okins Meisterin Talery wünschte. Für den Psychologen selbst schien er sich dagegen weniger zu interessieren. Der junge Mann war sich unsicher, wie viel er dem für ihn Fremden erzählen sollte. Konnte man diesem denn überhaupt trauen? Okin entschloss sich nur relativ allgemeine Aussagen zu geben. Außerdem wenn er sich recht überlegte, stellte der Padawan mit Erstaunen fest, dass er noch gar nicht so viel über seine Meisterin und ihre Fähigkeiten wusste. Das sollte er vermutlich bald nachholen.

„Korrekt. Ritterin It’Kles ist meine Meisterin. In Coruscant hat sie als Heilerin dem Jedi-Orden gute Dienste erwiesen. Außerdem sind Caamasi meist sehr geeignete Diplomaten. Doch Ihre genauen Aufgaben für diese Mission sind mir nicht bekannt. Vielleicht besprecht Ihr dies mit Ihr persönlich, stellvertretender Senator.“

Wenn dieser Kerl Informationen von seiner Meisterin wollte, sollte er sie gefälligst selbst fragen. Seine Meisterin konnte dann selbst entscheiden, wie viel sie ihm preisgeben wollte. Wenn dieser neugierig nach seiner Meisterin fragen konnte, konnte Okin ihn aber auch genauer zu seinen eigenen Motiven und Fähigkeiten befragen. Dies war nämlich eine äußerst spannende Frage. Die Mission war zweifellos sehr wichtig, war sie jedoch von so zentraler Bedeutung, dass sich solch ein ranghoher Politiker beteiligte. Dieser hatte doch bestimmte etliche andere Aufgaben ebenfalls zu erledigen. Mal ganz davon abgesehen, dass seine Beteiligung vermutlich sowieso auch ein Risiko darstellte.

„Und was verdankt uns die Ehre, dass Ihr uns auf dieser Reise begleitet? Welche Rolle kommt Euch dabei zu? Verzeiht mir die Frage, aber verdeckte Missionen auf fremden Gebiet gehören meines Wissens nicht unbedingt ins das Arbeitsfeld eines stellvertretenden Senators. Zumal ihr in der Galaxis vermutlich weitaus bekannter als wir anderen seid und daher auch leichter enttarnt werden könntet, oder?

***


Als die beiden nachdem sie noch ein paar Wortwechsel ausgetauscht hatten, sich wieder der ganzen Gruppe zuwanden, wollte Okin nun auch genauer wissen, was denn nun seine persönliche Aufgaben sein sollte. Er wusste nicht recht wie er als Padawan schon helfen konnte. Daher richtete er seine Frage insbesondere an die beiden Jedi-Ritterinnen Talery und Jayne.

„Wie kann ich Euch eigentlich bei dieser Mission am Besten helfen? Ich bin ja in der Macht noch nicht so sonderlich bewandert.“

Orbit von Coruscant - Orbitalstation "Beta 15" - CR90 Phönix – Okin mit Talery, Sion, Jayne, Lilith und Commander Sand (NSC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian? – in Wes' Büro: Eowyn und Wes

Eowyn nickte. Es machte Sinn... "Freie Mitarbeiter" waren vielleicht nützlicher und hilfreicher als NRGD-Agenten, die womöglich noch eigene Ziele verfolgten. War das aber nicht verrückt? War es nicht völlig verrückt, dass sie lieber Piraten und Schmuggler mit einer derartigen Aufgabe betrauten, als den Leuten in ihren eigenen Reihen zu trauen? Ja, es war verrückt, es war traurig... aber es war leider Tatsache.
Dann zuckten ihre Lippen in ein hilfloses Lächeln, als Wes ihre Aussage falsch verstand.


Ich dachte eigentlich eher daran, wie die Sith reagieren werden, wenn Ian plötzlich wieder vor ihnen steht... er braucht eine gute Tarngeschichte. Aber darum wird sich sicher gekümmert werden.

Sie machte sich eindeutig einfach zu viele Sorgen. Das würde Ians Mission werden, und er und seine Mitstreiter würden sich darum kümmern, dass alles wasserdicht war. Von einer Geschichte über sein Fernbleiben bis hin zum Präparieren seines Raumschiffes mit den passenden Partikeln - sicher war sicher. Bei einer solchen Sache sollte man nichts dem Zufall überlassen, und Eowyn hatte genug über derartige Einsätze gelernt.

Wes schien jetzt zu verstehen, was sie ihm vorhin hatte sagen wollen. Einerseits war es eine Erleichterung, andererseits tat es ihr beinahe weh, ihn in diese Situation zu bringen. Mit seiner neutraleren Sicht hielt er ein Eingreifen von Duval für unwahrscheinlich, und Eowyn erwiderte nichts darauf. Sie hatte ihre Vermutungen geäußert - sie würde nicht darauf bestehen, dass sie korrekt waren. Vielleicht lag sie ja auch falsch... auch wenn Duval ihrer Ansicht nach wesentlich gefährlicher war, als er wirkte. Doch vielleicht war sie blind... und sie würde garantiert nicht so fanatisch werden wie er. Garantiert würde sie ihn im Auge behalten, das war sicher. Doch wenn sie im Orden blieb, wenn man sie nicht herauswarf, dann würde sie sicher nicht ihre komplette Konzentration darauf verwenden, ihn zur Strecke zu bringen. Unter anderem konnte sie ihn aber nicht vergessen, weil sie auch seine Drohung nicht vergessen würde... und ihre Augen stehts geöffnet bleiben würden. Er hatte sie sogar verfolgen lassen - Eowyn hatte keinen Beweis dafür, aber wer sonst hätte sie bei ihrem letzten Ausflug außerhalb des Tempels beobachten sollen? Und, dass jemand das getan hatte, das war sicher. Sie war vielleicht nicht mehr auf der Höhe ihrer Fähigkeiten, aber sie war nicht völlig planlos.
Wes schien auszuschließen, dass Duval auf Anweisung handelte, nur das erklärte, wieso er davon sprach, dass er Konsequenzen bekommen würde. Auch das war eben etwas, das Eowyn anders sah, doch sie hatte Wes ihre Gedanken dazu bereits mitgeteilt. So presste sie nur schlicht ihre Zähne aufeinander und nickte. Aber es wurde ihr klar, dass sie Wes nichts von jenem Ausflug berichtet hatte, und der Vollständigkeit halber sollte sie dies noch nachholen.


Vielleicht spielt es keine Rolle, aber ich sollte vermutlich noch erwähnen, dass ich bei meinem letzten Aufenthalt außerhalb des Tempels überwacht wurde. Ich weiß natürlich nicht, wer genau dahinter steckte, aber ich bin mir dessen sicher. Dergleichen bilde ich mir nicht ein.

Dann aber kam Wes darauf zu sprechen, was ihr momentan am meisten Gedanken und Sorgen bereitete. Ihre Zerrissenheit, ihr Problem, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren... sich klar zu machen, um was es ihr eigentlich ging. Einen Schritt zurück zu machen wäre vermutlich das beste, nur was hieß das im Klartext? Sie trat ohnehin schon seit Wochen auf der Stelle. Dass Wes ihr Aufgaben rund um Ian absprach war nur legitim. Darüber war sie gleichzeitig erleichtert und besorgt - erleichtert, weil es eine weitere Last von ihren Schultern nahm, besorgt, weil sie nun absolut keinen Einfluss mehr haben würde. Noch immer war keine offizielle Entscheidung bei Ian eingetroffen, und bis das geschehen war, würde sie einfach nicht ruhig schlafen können.
Eowyn nickte schwer. Ein anderer Schatten würde dem nachgehen, wenn überhaupt... Wes hatte vermutlich Recht. Sie durfte sich nicht noch tiefer in diese Sache verstricken, vielleicht war sie doch selbst zu... fanatisch. Auch wenn es sie in den Fingern juckte und sie das Gefühl hatte, dass jemand anderes diese Aufgabe vielleicht nur halbherzig erledigen würde, erst Recht, wenn niemand ihr Glauben schenkte. Und womöglich würde man es auch ganz fallen lassen. Es gefiel ihr gar nicht, aber das gehörte wohl dazu, wenn man den Schritt zurücktrat.
Sie verstand, dass Wes die ganze Angelegenheit in die Hände des gesamten Rates legen wollte und nickte, auch, wenn ihr lieber gewesen wäre, nicht so sehr in der Luft zu hängen. Aber es war nicht an ihr, Forderungen zu stellen, und es war nachvollziehbar, dass Wes diese Entscheidung nicht treffen wollte. Sie kannten sich zu lange und zu gut, und sie wollte auch nicht, dass er dadurch irgendwelche Probleme bekam.

Sie runzelte bei Wes' Vorschlag leicht die Stirn, während sie darüber nachdachte. Sie sollte Ian nicht nur nach Bastion begleiten, sondern gleich in den
Tempel? Auf den Gedanken war sie nicht gekommen, und nach der ersten Überraschung dachte sie ernsthaft darüber nach. Einmal davon abgesehen, dass Ian so etwas niemals zulassen würde, war die Idee gar nicht so falsch. Sie wäre in der Lage, ihm ein wenig den Rücken zu decken, indem sie viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Ian hätte so die Möglichkeit, etwas geschützter zu recherchieren... Allerdings ergab sich dabei ein Problem, und Eowyn seufzte.

Die Idee ist an sich nicht schlecht. Ich dachte nicht daran, Ian gleich so weit zu begleiten... An sich wäre es sinnvoll. Ein wunderbares Ablenkungsmanöver, ich sehe das ein, und es würde sicher helfen. Aber ich bin mir nicht sicher... Eowyn zögerte. Versteht mich nicht falsch. Es wirkt vielleicht so, als würde ich alles abwimmeln, aber dem ist nicht so. Ich befürchte... Hilflos zuckte Eowyn mit den Schultern. Ich fürchte, ich könnte nicht überzeugen. Ich kann schauspielern, ja, aber Überläufer bei den Sith müssen... brutal sein. Dinge tun, die von ihrem Sinneswechsel überzeugen, ohne Zögern. Ich kann gewisse Dinge tun, wenn sie notwendig sind, aber aus Vorsatz? Aus Spaß? Um meine Deckung zu wahren? Ich weiß nicht... Und außerdem müssen sie Wut, Zorn oder Hass zeigen - Emotionen, die ich so in diesem Sinne nicht besitze. Zum Glück. Immerhin das. Sie lächelte hilflos. Ich bin nicht umsonst eigentlich eine wunderbar geeignete Schatten. Aber... ich werde darüber nachdenken. Vielleicht finde ich eine andere Lösung.

Sie schwieg einen Moment. Sie hatte das Gefühl, Wes' Zeit nun genug in Anspruch genommen zu haben, und außerdem wäre sie froh, sich wieder ein wenig hinlegen zu können.

Von meiner Seite war es das... Ich danke für die Zeit.

Ernst sah sie Wes an und wurde nun persönlicher. Er mochte ein Rat sein... aber er war gleichzeitig auch noch immer ein alter Freund. Und sie wusste durch ihre Arbeit mit Ian, wie es war, zwischen den Stühlen zu sitzen.
Und... es tut mir Leid, Wes, wirklich. Dich in diese Lage zu bringen, und dahin, dass du dir jetzt Gedanken machen musst, neben allem anderen, das habe ich nicht gewollt. Auch nicht, dass ich euer aller Vertrauen so missbrauche oder dich in unangenehme Situationen bringe. Sie schüttelte den Kopf. Und vorsichtshalber... Ich bin dir oder auch dem Rat nicht böse, was auch immer ihr entscheidet, denn es war mein Fehler. Meiner allein. Und ich... Sie schloss für einen Moment die Augen. Ich werde mich bemühen, Ordnung in all das zu bringen. Wenigstens das konnte sie versprechen... aber ob ihr die Ordnung auch wirklich gelingen würde? Das wusste sie einfach nicht.

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian? – in Wes' Büro: Eowyn und Wes
 
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Spintir und Atorias waren sich nicht einmal unähnlich. Beide lagen sie im äußeren Rand und beide hatten sie Vielfältigkeit zu bieten, wenn man ländliche Gegenden mochte. Tico war öfter auf Spintir gewesen und kannte diesen Planeten gut genug, um so davon erzählen zu können, als wäre er wirklich seine Heimat gewesen. Hätte Tico geahnt, dass auch Carina die Sternkarte studiert hatte, er hätte gelacht. Tico selbst hatte Stunden damit verbracht, so viele Systeme wie nötig in seinem Kopf abzuspeichern, zusammen mit Informationen, damit er, sofern er behauptete, von dieser oder jenen Welt zu kommen, genug Informationen geben konnte. Besondere Orte, selbst Wege, all diese Dinge hatte Tico sorgsam einstudiert. Seine Begeisterung für andere Welten hatten seine Eltern damals in ihm erweckt, sie hatten nahezu jeden Urlaub auf einer anderen Welt verbracht, ihnen war es wichtig gewesen, ihrem Sohn einen großen Einblick zu gewähren. Ticos Blick wanderte, für eine Sekunde in sein Glas, als die Erinnerung zurückkam und er sie schnell bei Seite schob.

„Da liegen Sie richtig,“ lächelte er stattdessen und erfuhr nur wenig später, dass Carina selbst keine Heimat hatte. Hieß das, dass sie ein Findelkind war? „Auch keine im Herzen?“ Sicher, die Frage war zu persönlich, vor allem war sie im Hinblick darauf, dass er eben selbst gelogen hatte, was seine Heimat betraf. „Sie müssen darauf natürlich nicht antworten,“ schob der junge Mann also mit kurzer Verzögerung hinterher und nahm einen Schluck seines Ales, das heute viel zu bitter schmeckte. Die Zigarette dazu fehlte.

Auch Carinas Frage schlug beinahe in die ‚zu persönlich‘ Kerbe, auch wenn sie geschickter formulierte oder viel mehr, geschickter darin war, ihre Körpersprache einzusetzen. Ein schräger Kopf, ein Lächeln. Eine Geste, die Vertrauen weckte. Tico hatte zu viel über diese Dinge gelesen, zu viele Gesten selbst einstudiert, die ihn besonders sympathisch wirken ließen. Irgendwann, wenn er mehr in der Öffentlichkeit stand, würde ihm all das helfen. Den Kopf im richtigen Winkel neigen, an den richtigen Stellen nicken und lächeln. Eigentlich war es absurd, dass all diese Kleinigkeiten nahezu nie ihre Wirkung verfehlten. Ob Carina sie nun bewusst einsetzte oder nicht, die Wirkung auf Tico blieb die gleiche. Es machte sie niedlich und sprach etwas in ihm an. Etwas, dass diese kleine Einladung auf einen Drink gerne fehlinterpretiert hätte. Tico Oddy hätte gewusst, wie er darauf gut antworten konnte, wie er sich genau jetzt am besten präsentieren könnte um vielleicht einen ähnlichen Gedanken, Wunsch, oder was auch immer in seinem Gegenüber auszulösen. Gerade aber deswegen entschied er sich dagegen, bewusst irgendetwas einzusetzen.
Recherchen,“ war sogar die ominöse Wahrheit, die gleichzeitig viel und nichts aussagte. „Ich mag es, andere Welten kenne zu lernen und vielleicht sehen 50% von mir aus wie ein Spießer, jetzt lächelt er viel eher wissend, als flirtend, „aber eigentlich mag ich raue Plätze gerne.“ Auch das stimmte. „Außerdem glaube ich, dass man einen Planeten nur dann gut kennen lernen kann, wenn man ihn besucht und nur die oberen Ebenen zu besuchen, würde mir ein falsches Bild vermitteln.“ Denn es gab mehr, als Wohlstand auf Coruscant. Tico überlegte zwei Sekunden, ehe er sich entscheid, doch ein wenig mehr Preis zu geben. „Auf Schönfärbereien der HNN kann ich gut verzichten, das macht diese Ebene noch einmal interessanter.“ Man musste der Wahrheit sehenden Auges entgegenblicken, so war es nun einmal. Und man erkannte nichts, wenn man sich bloß ein einseitiges Bild verschaffte. „Sind Sie schon lange auf Coruscant?“

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Auch keine im Herzen? Eine gute Frage. Catherine dachte einen Moment darüber nach, was ihr in ihrem Leben bereits alles widerfahren war. Sie hatte einen schweren Start hingelegt. Als Findelkind ausgesetzt vor einer Bar auf Tattooine, dort zur Arbeit erzogen, geflüchtet mit 12 oder 13... So genau konnte sie sich gar nicht an die Details erinnern. Sie hob das Getränk an, führte den Strohhalm zum Mund und trank, um noch etwas Zeit zu schinden. Als blinder Passagier reiste sie zu einem fremden Planeten. Nam Chorios war ein raues Pflaster gewesen. Sie war nicht nur einmal knapp dem Tod entronnen, hatte sich Fähigkeiten angeeignet, um zu überleben, Dinge gelernt, die andere in ihrem Alter nicht einmal benennen konnten. Cat war früh erwachsen geworden, weil sie von den äußeren Rahmenbedingungen dazu gezwungen worden war. Ihre Kindheit hatte in dem Sinn eigentlich nie existiert.
Der süße Geschmack des Cocktails, den sie nun trank, sorgte für den harten Kontrast von Erinnerung zur Gegenwart. Sie hatte es weit gebracht und konnte nicht behaupten, dass sie ein anderes Leben vorgezogen hätte. Sicher wäre es schöner gewesen, einen leichteren Start gehabt zu haben, aber andererseits wollte sie nicht wissen, wo sie dann heute stehen würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, als brav erzogene Senatorentochter irgendwo im Rampenlicht zu stehen. Ebenfalls mochte sie nicht darüber nachdenken, was gewesen wäre, wäre sie nicht von Tattooine geflüchtet. Sie würde vielleicht jetzt noch den Abschaum der Galaxis bedienen. Stattdessen saß sie hier, selbstbestimmt, beruflich erfolgreich und mit einem Leben nach ihren eigenen Vorstellungen gestaltet. Als Commander des Geheimdienstes der Neuen Republik hatte sie es bereits weit gebracht mit jungen Jahren. Türen standen offen, welche sie nur durch harte Arbeit hatte öffnen können. Es stand ihr frei, sich auszusuchen, wohin sie versetzt werden wollte, doch bisher hatte sie nicht den Wunsch gehabt, Coruscant wieder zu verlassen.

"Coruscant mag ein hartes Pflaster haben, doch wenn man seine Vorzüge und Gefahren gleichermaßen kennt, ist es gar nicht so übel hier!"

, antwortete sie schließlich, ohne eine eindeutige Antwort auf seine Frage zu geben. Die Brünette hatte gelernt, dass klare Antworten dafür sorgen konnten, auf irgendeine Weise festgenagelt zu werden. Sie mochte das ganz und gar nicht.
Tico erzählte, er wäre wegen Recherchearbeiten in den unteren Ebenen. Cat fragte sich, welche Art von Recherche dies sein mochte und welchem Beruf er wohl folgen mochte. Vielleicht war er Reporter, irgendein Klatschjournalist, der auf der Suche nach der nächsten tollen Story war, die ihm mächtig Ruhm und Geld einbrachte. Sie lehnte sich etwas zurück, während sie den Drink wieder vor sich auf dem Tisch abstellte.

"50 % Spießer, das trifft tatsächlich zu, wenn Sie mich fragen!"

, griff sie lachend auf und musterte ihn auffällig. Er erklärte, dass er raue Plätze eigentlich ganz gerne mochte und damit war er nicht der Einzige an diesem Tisch. Er gewann aufs neue Cats Sympathie und ein gewisses Maß an Respekt, was die Frage nach seinem Beruf und die Möglichkeit dass er ein verhasster Reporter war, etwas ausmerzte. Als er jedoch gegen die Holonet News schoss, hatte er wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Doch kein Journalist? Es blieb interessant.

"Lange? Ich denke Zeit ist eine Frage der Interpretation. Für manche mag eine Woche schon lang sein, für andere fünf Jahr, wieder andere würden erst bei einer Dekade über einen langen Zeitraum sprechen."

Wieder diese Uneindeutigkeit in ihrer Antwort. Es zog sich durch das ganze Gespräch. Catherine musste einlenken, bevor er dadurch noch misstrauisch wurde. Wieder lächelte sie, griff nach dem Glas und entschloss sich doch eine klare Antwort zu treffen, zumindest klarer, als die vorhergehende:

"Ich habe die Jahre nicht gezählt, aber ein paar sind es schon. Ich bin beruflicher Natur hier. Aber genug davon..."

Bevor sie jetzt darauf eingehen müsste, was sie beruflich machte, brauchte sie eine gute Ablenkung vom Kennenlerntalk. Die Jukebox auf der anderen Seite des Raumes war dafür perfekt. So stand Catherine auf, schnappte sich Ticos Hand und zog ihn mit den Worten "Tanzen Sie?" auf die Beine. Sie hatte ewig nicht getanzt und hätte man ihre Kollegen gefragt, die hätten nicht im entferntesten daran geglaubt, dass sie zu so etwas überhaupt fähig war. Aber sie hatte frei und es gab keinen Grund, der dagegen sprach, sich ein bisschen zu amüsieren...


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Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Ian – in Wes' Büro: Eowyn und Wes

Ups, das hatte er wohl falsch verstanden, dachte Wes. Da musste man sich so viel mit dem NRGD herumschlagen, dass man das eigentliche Problem glatt aus den Augen verlor: die Sith. Da war natürlich schon eine gute Rechtfertigung gefragt und der Jedirat kam sich ein bisschen blöd vor, diese Offensichtlichkeit nicht verstanden zu haben.

»Oh ja, natürlich,«

Lautete deshalb die knappe Antwort. Dazu konnten sich aber die Schatten was überlegen, falls Ian sich nicht längst etwas zurechtgelegt hatte. So wie er ihn einschätzte, hatte der ehemalige Sith genug Gedanken gewälzt, um auch in dieser Hinsicht etwas parat zu haben, so dass ausschweifende Überlegungen hierzu wahrscheinlich eh müßig waren. Zumal der Geheimdienst offenbar nicht vorhatte, keine weitere von Wes' Zeit mehr in Anspruch zu nehmen. Zumindest hatte Eowyn ein weiteres Vorkommnis zu berichten, oder zumindest das Gefühl, überwacht worden zu sein.

»Zutrauen würde ich es ihm,«

Erwiderte Wes, ohne erkennen zu lassen, ob er nun Agent Duval als Einzelperson oder den NRGD als Ganzes meinte.


»Aber ich denke trotzdem, dass Duval auf eigene Faust oder zusammen mit nur einer Handvoll Gleichgesinnten handelt. Das erinnert mich an den einen Holofilm, dessen Namen ich vergessen habe, wo ein IGD-Agent auf eigene Faust die gesamten Ressourcen des imperialen Überwachungsstaats mobilisiert, um seine fremdgehende Ehefrau zu beschatten. Der, wo sich am Ende herausstellt, dass sie nur einem Gebrauchtspeederverkäufer aufgesessen ist, der gerne Agent spielt. Ich denke, sowas könnte im NRGD durchaus auch passieren und deine potentiellen Überwacher haben keinerlei Ahnung davon, warum sie das tun. Ist ab und zu vielleicht eh am besten, wenn der Geheimdienst im Dunkeln tappt,«

Unkte er und dachte an die Mission nach Bastion, bei der er seine Probleme mit einem Duval als Mitwisser hätte, zumindest momentan. Im Rahmen dieser Mission, erklärte Eowyn, könne sie sich durchaus die Rolle einer Überläuferin vorstellen, obwohl das weiter ging als sie sich ursprünglich vorgestellt hatte. Aber wie anders sollte sie denn ein Auge auf Ian haben können als von innerhalb des Sith-Tempels aus? Nicht, dass es einen großen Unterschied machte, ob eine oder zwei Personen aufflogen und plötzlich den gesamten Orden auf Bastion gegen sich hatten. Unauffälligkeit war der Schlüssel und für Wes war Eowyns Coverstory so plausibel, weil sie ja wahr war. Ian musste vermitteln können, weiterhin ein Sith zu sein. Die Meisterin musste im Grunde nur den über beide Ohren verliebten blonden Ex-Jedi-Sidekick mimen und gar nicht unbedingt die brutale angehende Sith, wenn sie das nicht wollte. Wes bestätigte ihr daher:

»Ja, du bist eine gute Jedi, Eowyn, du wandelst nicht so sehr an der Grenze von Hell zu Dunkel wie man manch anderen Schatten nachsagt. Vielleicht musst du auch gar nicht so weit gehen, wenn ihr nur ausspielt, was ohnehin ist. Eine Jedi, die sich in Ian verliebt hat und deshalb die Jedi verlässt, um ihn zu begleiten. Wie weit dich das in die interessanten Teile des Tempels hineinbringt, kann ich nicht sagen, und ob man von dir nicht irgendwann doch Akte der Gewalt fordert, aber ich könnte mir vorstellen, dass das funktioniert. Aber ich bin ja kein Schatten und muss nicht wissen, wie man den Tempel infiltriert. Aber ich denke, dass es so oder so ähnlich möglich wäre.«

Kurzzeitig sagten beide nichts, bis Eowyn schließlich das Schweigen brach und sich für Wes' Zeit bedankte. Sie betonte, wie leid es ihr tat, ihn in die Sache hineingezogen zu haben. Sie wusste, wie viel der Taanaber um die Ohren hatte und erklärte, jede Ratsentscheidung akzeptieren und alles in Ordnung bringen zu wollen. Solche Worte hörte Wes in der Tat selten. Es war ja selbstverständlich – und genau so sahen dies auch die meisten, mit denen er tagtäglich zu tun hatte. Für Eowyn war es trotz der langen Zeit, die sie sich kannten nicht. Es dauerte einen Moment, doch dann lächelte er. Er stand auf, holte eine unbeschriftete Flasche und zwei korrosionsfeste Gläser aus dem Schrank.


»Setz' dich,«

Bat er die blonde Jedi, als er die Gläser und die Flasche auf den Tisch stellte. Als er sich wieder setzte, die geschäftsmäßige Maske abnahm und er sich erlaubte, es persönlich werden zu lassen, wirkte er mit einem Mal viel müder und abgespannter als zuvor.

»Das ist Feliz Febs neunzigprozentiger Ossus-Fingerkrautschnaps. Ich brauche jetzt einen und denke, dir würde auch einer guttun. Nicht deinetwegen, nicht dass du da jetzt an sowas denkst,«


Wes lächelte wieder.

»Außerdem, ich weiß, dass du helfen wirst, die Sache wieder in Ordnung bringen. Der Rat wird, da bin ich mir sicher, entscheiden, was das beste für dich ist. Damit würde ich also fertigwerden. Das Problem ist, dass all diese Dinge noch auf das Tagesgeschäft oben drauf kommen. Ein improvisiertes Krankenhaus dieser Größe im größten Seuchenherd der Galaxis am Laufen zu halten ist nicht gerade einfach. Jetzt erzählen mir die Heiler, dass sie aus den Virusproben, den wir mit großem Einsatz erbeutet haben, niemals einen universellen Impfstoff werden herstellen können – deshalb ist Bastion ja überhaupt wieder zum Thema geworden. Jetzt noch die Folgen von Duvals persönlicher Sith-Vendetta, das kann schon ein bisschen zu viel werden manchmal. Also – wollen wir?«

Der Jedirat füllte sein Glas bis zum Rand und bot das Getränk anschließend Eowyn an.

Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Ian – in Wes' Büro: Eowyn und Wes
 
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Carina überlegte, dass sah Tico ihr deutlich an, oder zumindest, war er sich sehr sicher. Was ihn selbst betraf, so war er nicht einmal sicher, ob er noch eine Heimat hatte. Ja, er fühlte sich an vielen Orten irgendwie zu Hause, aber Heimat? Gab es diese noch? Er wusste es nicht. Nein, er wusste es wirklich nicht, bloß, dass sich seit dem Tod und anderen Verlusten, so einiges geändert hatte. Eine Heimat im Herzen. Wenn er länger darüber nachdachte, dann ersetzte sich seine Unsicherheit darüber, vielleicht doch mit Gewissheit. Eine Heimat in seinem Herzen gab es nicht mehr, aber dieser Zustand musste nicht für immer so bleiben. Vielleicht würde er sich wieder irgendwo zu Hause fühlen, wenn das Imperium zerschlagen war. Ja, wenn das Imperium einmal der Vergangenheit angehören würde, wäre da wieder Platz für Heimat.

„Trifft wohl auf die meisten Planeten zu, wenn man ihnen eine zweite Chance gibt. Ich glaube, einen Ort den ich nur hasse gibt es nicht.“ Nein, wenn, dann gab es eine Organisation, die er hasste und der er nichts Gutes abgewinnen konnte, gar nichts. Für Tico Oddy war das Imperium die Seite, die beständig böses schuf und Unfrieden verbreitete. Wenn es da also etwas gab, dass seinen Hass auf sich gezogen hatte, dann das Imperium. Wie auch immer, es klang, als wäre Coruscant zumindest ein Ort, den Carina nicht hasste, andernfalls hätte sie dessen Vorzüge kaum betont.

Carina sprang auf den Spießer an und bestätigte ihn lachend. Was einen anderen vielleicht gekränkt hätte, ließ Tico bloß in ihr Lachen einsteigen, vor allem, als Carina ihn übertrieben musterte.

„Zum Glück nur 50%.“ Immerhin, sie hatte seine Einladung nicht abgelehnt. „Will ich wissen, nach was die anderen 50% aus?“ Tico lachte noch immer, ließ die Frage bewusst so im Raum stehen, ohne mit dem Blick nach einer Antwort zu fordern. „Kein armer Irrer, aber ein halber Spießer,“ schüttelte er dann den Kopf. „Obacht, wenn Sie noch weitere Drinks wollen.“

Carina gab weiterhin nichtssagende Antworten, machte ein Geheimnis aus ihrer Person und Tico kam nicht umhin, festzustellen, dass ihm das irgendwie gefiel.
Mit Spießern können schon zwei Sekunden eine lange Zeit sein,“ lächelte Tico verschmitzt und zog dann unschuldig die Brauen nach oben. Aber natürlich lag sie richtig, denn Zeitempfinden war sehr individuell und damit eine Sache der Interpretation. Dann aber warf sie ihm doch ein paar Brocken mehr hin. Ein paar Jahre und berufliche Gründe. „Nur keinen zu langen Zeitraum, über so was sprechen,“ lachte er kurz und ließ sich bereitwillig von Carina in Richtung der Musik ziehen. „Vergessen Sie nicht, dass nur 50% wie ein Spießer aussehen. Ich liebe das Tanzen,“ genau wie das Schwimmen und vielleicht konnte er Carina so tatsächlich davon überzeugen, dass er kein Spießer war. Das andere Ende des Raumes jedenfalls, wo die Jukebox platziert war, war schnell erreicht. Der Agent fischte eine Münze heraus, sah Carina entschuldigend entgegen und wählte den ersten, schnellen, rockigen Song. „Danach dürfen Sie auswählen,“ grinste er schief.


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[Orbit von Coruscant - CR90 "Phönix"] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Danie Sand, Cethra Jayne und Lilith Morris]

Die Augen des Senators verengten sich leicht, als Okin der eigentlichen Frage auszuweichen schien und sich stattdessen nach den seinen Beweggründen erkundigte. "Ich fürchte, wir sind schon längst über dem Zeitpunkt hinaus, an dem das normale 'Arbeitsfeld' eines Senators ausreichen würde. Um die Viruskrise zu bewältigen müssen eben teils ungewöhnliche Mittel und Wege ergriffen werden, aber ich denke ihr Jedi, die ihr so strikt eurem Kodex folgen müsst, versteht davon eher weniger." Sion gab sich jetzt kaum mehr Mühe seine Geringschätzung gegenüber dem jungen Padawan zu verbergen, behielt seine gespielt höfliche und freundliche Fassade jedoch vorerst bei, solange sich noch die anderen Mitreisenden in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhielten, allen voran dessen Meisterin Talery, mit der er es sich nicht vorab auf dieser Mission verscherzen wollte.
"Was ihre Frage bezüglich meiner Rolle bei dieser Mission betrifft, sind die Dinge leider nicht so simpel, wie sie es sich vielleicht vorstellen; es genügt nicht sich bloß als Händler zu verkleiden und schon kann man das Kolto gegen eine kleine Aufwendung nach Coruscant transportieren. Das Imperium begrenzt derzeit sämtliche Herstellung von Kolto per Dekret, um den eigenen Vertrieb von Bacta zu fördern, und es wird nicht einfach werden die Selkath davon zu überzeugen, sich dieser Anordnung des Imperiums zu widersetzen. Zweifelsohne werden sie im Gegenzug Beistand im Kampf gegen das Imperium verlangen, und ich bin dafür da, um darüber zu verhandeln. Ich denke, ihre Frage wäre damit hinreichend beantwortet?"
Gegenüber den restlichen Anmerkungen des Padawans behielt der stellvertretende Senator stillschweigen und entfernte sich schließlich von ihm, die Arme ineinander verschränkt, um sich den restlichen Anwesenden zuzuwenden.

Die Korvette war mittlerweile gestartet und befand sich nun auf dem Weg Richtung Manaan. Er wartete noch ab, ob sich interessantere Gesprächsgelegenheiten ergeben würden, ehe er sich in sein Quartier zurückziehen würde. Immerhin reiste er gemeinsam mit zwei grundverschiedenen Jedi-Meistern, sowie einem militärischen Würdenträger auf dieser heiklen Mission.

[Orbit von Coruscant - CR90 "Phönix"] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Danie Sand, Cethra Jayne und Lilith Morris]
 
[Orbit um Coruscant, CR90 Phönix - Messe] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Daniel Sand, Sion Tudor und Lilith Morris

Das laute pochen der sich lösenden Dockklammern und weiterer Gerätschaften war vor einer Weile gut zu hören gewesen. Jetzt spürte Cethra an den Vibrationen im Deck und an den Geräuschen deutlich, dass die Korvette beschleunigte, um dem orbitalen Verkehr zu entkommen, damit sie den Sprung auf Lichtgeschwindigkeit wagen konnte. Es war so natürlich wie nur irgendwas, solche Veränderungen fast unterbewusst wahrzunehmen. Nicht durch eine Machtfähigkeit, sondern durch Gewohnheit. Fast ihr ganzes Leben hatte Cet auf Raumschiffen zugebracht. Die Vibrationen und Geräusche waren so zu etwas gewohnten geworden, dass sie ja zu Anfangs auf Lianna in der Jedibasis kaum hatte schlafen können. Es war einfach so still gewesen.

Sie hörte währenddessen den anderen Gesprächen, vor allem Sion Tudor, zu. Der Senator schien nicht unbedingt viel für Jedi übrig zu haben. Jedenfalls klangen seine Worte nicht danach. Wenn Cethra seine Aura betrachtete, dann sah sie dort auch nicht unbedingt Freude und Offenheit, als er dem jungen Oadawan Okin gegenüber stand. Sie war sich immer noch nicht ganz sicher über seine Absichten, da ihr seine Präsenz noch zu unvertraut war -das musste die definitiv während der Reise trainieren. Aber sie hatte das Gefühl, dass er wenigstens von seinen wahren Emotionen ein Gutteil hinter einer Fassade verbarg. Aber sie konnte nicht sagen ob es wirkliche Feindseeligkeit war, Frust und Ärger auf so einer Mission zu sein, oder sonst irgendwas.

Sie wandt sich vom Studium seiner Präsenz ab und den anderen zu.

"Die Frage ist, was gefährlicher wäre...wenn wir niemanden finden, der bereit ist mit uns über Kolto und Manaans Unabhängigkeit zu reden, oder wenn eir Leite finden, die nur zu bereit sind."

Sagte sie nachdenklich. Ein paar Momente führte sie den Gedanken, den sie grad hatte mit gerunzelter Stirn weiter. Sie summte leise eine Melodie...wann hatte sie das denn zuletzt gemacht?
Als sie wieder sorach klang sie konzentriert und ernst.

"Ich denke das beides stimmen wird. Sowohl diejenigen, die sich fürchten mit uns zu sorechen, als auch jene die bereit sind. Ich kenne zwar Manaan und die Selkath nicht persönlich, aber aus den Aufzeichnungen weiß ich, dass die Selkath eigentlich Fans von Unabhängigkeit sind. Und aus Erfahrung weiß ich, dass sich in einer unzufriedenen Bevölkerung leicht Gruppen bilden, die bereit sind ziemlich viel zu tun, um die Dinge zu ändern. Jetzt sind es wir, Vertreter der Republik, die unterwegs sind um diese Leute aufzusuchen, aber..."

Cethra hob beide Hände, um die Wichtigkeit dessen zu betonen, was sie loswerden wollte. Natürlich wusste sie, dass sie keineswegs recht haben musste, alkerdings hatte sie durch 'Unzufriedenheit' früher viele Auftragsangebote bekommen...

"...solche Personen hätten auch weniger Skrupel Kopfgeldjäger oder Söldner anzuheuern, haben es vielleicht schon getan. Aber selbst wenn nicht, wenn wir mal davon ausgehen, dass einige Selkath wirklich so unzufrieden sind, dass sie bereit sind, offen gegen das Imperium vor zu gehen...dann ist Manaan ein Pulverfass und wir möglicherweise der Funken."

Wieder eine kleine Pause.

"Wie gesagt, ich kenne Manaan und die genauen Verhältnisse nicht, und auch die Politik ist eher das Gebiet unseres Senators, aber ich kenne verzweifelte Menschen, die bereit sind mehr als andere zu tun."

Ja, so hab ich und die anderen unsere Credits verdient, dachte sie stumm. Früher. Vor Äonen, wie es ihr schien.
Sie wandte sich wieder an Talery.

"Was die Tauchfähigkeit angeht gibts eine weitere Einschränkung: Ich hab leider nie dran gedacht, dass ich wirklich mal auf Tauchgang gehen würde. Die Lucky Charm ist bereit dafür, aber ich hab keinerlei persönliche Tauchausrüstung, keine Druckanzüge oder so. Nur so Notfallatemgeräte, die wir vom Orden kriegen können. Die reichen vielleicht für fünf Minuten. Ich fürchte, das hilft uns nicht viel, wenn wir irgendwo auf dem Meeresboden aussteigen müssen.
Und eine Überlegung: Wir haben jetzt ein paar Tage Zeit.. denkst du, dass es sinnvoll wäre, wenn wir ein wenig Zeit für Übungen und Training einplanen, Talery? Es gäbe eine spezielle Übung, bei der ich vor allem deine und Okins Hilfe brauchen könnte. Natürlich auch gern von allen anderen, sollten sie bereit dazu sein."

Den letzten Satz sprach in normaler Lautstärke, sodass auch die anderen es hören konnten.

[Orbit um Coruscant, CR90 Phönix - Messe] mit Talery It'Kles, Okin Ail, Daniel Sand, Sion Tudor und Lilith Morris
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - mit Markus und Elise

War es Markus etwa peinlich, dass sie beide ihn für ein Vorbild hielten? Alisah schien es jedenfalls so und sie grinste breit als sie ihn da so schweigsam und beinahe in sich gekehrt sitzen sah. Aber lang hielt er diese Pose nicht. Als die Sprache auf Kyran kam schien er dann sehr interessiert und das gefiel Alisah noch ein bisschen mehr.
Er würde sich freuen ihn kennen zu lernen!
Alisah strahlte übers ganze Gesicht nur um im nächsten Moment verdutzt drein zu schauen.
Es war für ihn seltsam, sie als Mutter... Na ja, irgendwie ging es ihr da ja auch nicht anders. Das Kyran ein Teil von ihr war, war mittlerweile ganz selbstverständlich für sie. Andererseits, wenn sie sich selbst so abstrakt als Mutter bezeichnete, würde sie am liebsten laut los lachen. Sie und Mutter... Es war ein Zwiespalt ein merkwürdiges Gefühl, das sofort schwand und einer Selbstverständlichkeit wich, wenn sie an ihren kleinen Sohn dachte.
Markus zumindest schien auch im Zwiespalt und sprach aus, das er sie noch immer als das kleine Mädchen von damals sah.


Klein und aufgedreht?

Alisah blies ihre Wangen auf und schnaufte kurz, grinste dann aber.

Wenn du jetzt kein höherrangiger Jedi wärst, würd ich dir nen Rippenstupser wie früher geben.
Und mal abgesehen von dem klein sein, hab ich mich so nun auch nicht geändert.
Bin halt nur zusätzlich Mama!


Natürlich war ihr klar, dass es so einfach nun auch wieder nicht war. Es war zu viel gesehen als das sie noch immer der unschuldige Wirbelwind von früher sein könnte.
Aber ernst und gesetzt war sie trotz allem noch lange nicht.
Markus war aufgestanden und Alisah tat es ihm gleich, denn sie entnahm aus dem was er gesagt hatte, dass sie Kyran nun besuchen würden.
So sah sie Elise auffordernd an...


Kannst du auch mit kommen?

Und dann zu Markus zurück

Wenn wir Kyran kurz besuchen kann auch keiner der Heiler was dagegen haben.
Es geht ihm ja schon richtig gut. Noch muss er zwar auf der Krankenstation bleiben aber bald darf er ganz zu mir. Er braucht nicht mal mehr den Brutkasten...


Während sie erzählte, bewegten sie alle sich in Richtung Krankenstation. Was Alisah betraf jedoch nicht ganz so trittsicher wie normal. Sie bemerkte beim Laufen ein leichtes Schwanken und hielt vor der Krankenstation noch mal kurz an, strich ihre Kleidung glatt und konzentrierte sich um ja nicht auf zu fallen und nen Rüffler von einem Heiler zu riskieren.
Vorsichtig öffnete sie die Tür zu dem Raum in dem Kyran lag, winkte Markus und Elise ihr zu folgen und trat dann an das Bettchen in dem Kyran lag. Der kleine Mann schlief nicht sondern blickte ihr direkt in die Augen und schien nach ihr greifen zu wollen als sie sich über ihn beugte und leise flüsterte.

Mein süßer Schatz, ich hab dir Besuch mitgebracht. Markus und Elise. Sie sind beide nett und Markus ist ein ganz lieber, alter Freund!

Flüsterte sie Kyran zu und winkte dann den Beiden angekündigten zu, das sie doch näher heran kommen sollten um sich den kleinen an zu sehen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - bei Kyran - mit Markus und Elise
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian – in Wes' Büro: Eowyn und Wes

Sie würde Wes nicht von ihrer Ansicht von Duval überzeugen können, das war deutlich. Den Holofilm, den er erwähnte, kannte Eowyn nicht, was allerdings auch nichts zu bedeuten hatte - wenn er einer der neueren war, dann war es kein Wunder, denn während ihrer Zeit im Tempel hatte sie keine Zeit und auch kein Interesse, sich um dergleichen zu kümmern. Die Aussage dahinter war aber deutlich, und Eowyn würde das Thema ruhen lassen. Es war nicht mehr ihre Aufgabe, so schwer es ihr auch fiel. Sie hatte Wes alles gesagt, was sie wusste, der Rest oblag nun ihm. Und die Zeit würde zeigen, ob sie sich vielleicht geirrt hatte - besser wäre es. Besser für die Republik, besser für Ian, besser auch für die Jedi...
In meinem Fall tun sie das sicher, murmelte sie dann und konnte sich eine gewisse Zufriedenheit nicht verkneifen. Sie hatte die Agenten problemlos abschütteln können, das höchste, was sie Duval hatten mitteilen können, waren Einkäufe von Ians Geburtstagsgeschenken und diversen Lebensmitteln. Die interessanteren Dinge... hatten sie verpasst. Zu schade aber auch.

Wes Kompliment überging sie - sie hatte nicht unbedingt vorgehabt, ein solches von ihm zu hören, sie hatte lediglich die aufkommenden Probleme aufzeigen wollen. Das verliebte Blondchen zu spielen, vielleicht ihre durch ihr Aussehen ausstrahlende Naivität noch etwas zu unterstreichen, das wäre sicher kein großes Problem, da hatte der Rat durchaus Recht. Es war eine Überlegung wert... Das Problem war eher, dass Eowyn befürchtete, dass es dabei nicht bleiben würde, dass man Taten würde sehen wollen. Und man so auch gegen Ian ein Druckmittel in der Hand hätte, wenn er aufflog. Was, wenn man begriff, dass er für sie ebenfalls so viel empfand wie sie für ihn? Dauerhaft in seiner Nähe zu sein würde die Gefahr vergrößern, jede kleine Bewegung, jeder kleine Blick konnte gefährlich werden. Und dabei war es Ian, von dem alles abhängen würde. Er durfte nicht abgelenkt werden von ihr, er musste sein Ziel klar vor Augen haben. Es durfte kein Zögern geben.

Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht fällt mir noch etwas anderes ein, etwas, wo ich Ian nicht andauernd ablenken würde...

Sie war dabei, sich durch die Blume zu verabschieden, und Wes sah sie einen Augenblick nur an, so dass Eowyn sich schon beinahe fragte, ob sie etwas falsches gesagt hatte. Doch dann lächelte der Rat, und als er schließlich eine Flasche und zwei Gläser hervorholte, hob sie eine Augenbraue. War das Alkohol?
Dieses Mal verweigerte sie sich seiner Aufforderung, sich zu setzen, nicht mehr; der offizielle Teil war erledigt und die Vorstellung, sich zu setzen, war äußerst gut. Das echte Gefühl, als sie dann den Stuhl unter sich fühlte, war beinahe noch besser, und Eowyn atmete leise erleichtert aus. Sie würde froh sein, wenn ihre Erkältung endlich hinter ihr lag und sie sich wieder auf ihren Körper würde verlassen können, auch wenn es momentan nicht mehr so war wie früher.
Wes wirkte nun so, wie sie die ganze Zeit befürchtet hatte, dass es ihm gehen musste. Organisierte er den ganzen Tempel eigentlich alleine? Irgendwie sah sie immer nur
ihn hier herumrennen und für Ordnung sorgen - wenn sie ihn überhaupt sah. Er brauchte mehr Hilfe... gab es da keine Jedi, die er anlernen konnte? Die ihm wenigstens die einfachen organisatorischen Dinge vom Hals hielten? Niemandem half es, wenn Wes irgendwann keine Kraft mehr hatte...

Sie hatte richtig gelegen, die Flasche enthielt Alkohol. Hatte sie sich da eben verhört bei der Zahl, die ihr alter Freund nannte? Wie auch immer, die Febs waren nicht dafür bekannt, den Orden durch Schnaps auszulöschen, also irrte sie wohl.

Ich kann das nachvollziehen, murmelte Eowyn. Manchmal half es sicher, sich einfach nur zurückzulehnen und einen Schluck zu nehmen, so lange man es nicht übertrieb. Auch wenn sie selbst das noch nie probiert hatte.
Ich weiß, dass der Rat das tun wird, antwortete sie dann auf Wes Aussage, bevor dieser von den eigentelichen Problemen erzählte. Sie seufzte schwer, als er ihr von den Misserfolgen mit den Virusproben erzählte - sie hatte etwas läuten hören, aber die Chancen, dass bei dieser Sache etwas herauskam, war ohnehin gering gewesen. Doch warum konnte nicht auch einmal etwas klappen? Kein Wunder, dass der Rat wieder an Bastion dachte. Diese aussichtslose Möglichkeit schien nun überhaupt die einzige, die sie langsam hatten, oder ihr geliebtes Coruscant würde früher oder später zu einem lodernden Feuer werden. Und dann kamen noch Ian und sie daher... auch wenn sie nicht direkt schuld waren an Duvals Feldzug. Schlief Wes eigentlich hin und wieder auch mal?
Eowyn zögerte, als er ihr ebenfalls ein Glas anbot. Sie hatte noch niemals bewusst Alkohol getrunken, der Unfall damals hatte in ihr alle Bedürfnisse danach ausgelöscht. Und zu präsent war ihr noch Ians Bild vor Augen nach seiner Nacht bei Riuen... Dann aber zuckte sie mit den Schultern. Was machte es schon? Sie würde hier drinnen im Tempel keinen zu Tode fahren, und letzten Endes hatte ihre Abstinenz bisher auch nicht dazu geführt, dass sie ein geregeltes, vorhersehbares, problemloses Leben geführt hatte. Außerdem... tötete Alkohol nicht auch Bakterien ab? Oder so etwas... Vielleicht war es gut, wenn sie einfach einmal gewisse Dinge änderte. Wenn sie weniger... jedihaft war, in Dingen, die sie kontrollieren konnte.
Sie lächelte unsicher.
Aber nur ein kleiner Schluck. Ich hatte nicht vor, hier auf deinem Schreibtisch zu tanzen...

Eowyn nahm das Glas von Wes entgegen und besah sich die klare Flüssigkeit. Es sah so harmlos aus... fast wie Wasser. So viele Dinge in der Galaxis wirkten völlig bedeutungslos und harmlos, und am Ende... Sie schüttelte den Gedanken ab und stieß mit dem Taanaber an, bevor sie keinen weiteren Gedanken daran verschwendete, was sie gerade tat, um sich nicht erneut zögern zu lassen und das Zeug in ihren Mund schüttete, und es dann sofort herunterschluckte.
Es brannte höllisch. Was auch immer Felix Feb in seine Mischungen gab, desinfizierend wirkte es sicher, das war klar. Eowyn hatte das Gefühl, jedes einzelne Flüssigkeitsmolekül auf seinem Weg in ihren Magen verfolgen zu können, und noch bevor etwas unten ankam, musste sie husten. Bei allen Sonnen... und das machte den Leuten Spaß? Sie hatte sich wieder im Griff, als ihr Magen eine wohlige Wärme vermeldete und sie vermutete, dass das schlimmste vorrüber war.

Stang, du kannst mich auch einfacher aus dem Orden entfernen, als mich umzubringen, weißt du, brummte Eowyn, als sie das Glas abstellte und Wes schief angrinste.

Aber um noch einmal auf den Rest zurückzukommen... Eowyn musste doch noch einmal husten. Ob das nun von der Erkältung kam oder vom Schnaps? ...Entschuldige. Ich verstehe das. Ich weiß nicht, wie du all das schaffst - aber es kann doch auch nicht sein, dass du das alleine managen musst? Was ist mit dem Rest des Rates, oder einem Assistenten? Selbst Rätin Eleonore hat sich eine geschnappt... und auf Lianna ist wohl gerade einmal halb so viel los wie hier, wenn überhaupt. Ich sehe irgendwie immer nur dich organisieren, niemanden sonst. Du bist überaus fähig, aber doch nur eine Person... schläfst du überhaupt? Fragend sah Eowyn Wes an. Wenn sie nicht gerade selbst kürzlich so wunderbar grandios versagt hätte, dann hätte sie womöglich spontan sich selbst angeboten, ihm auszuhelfen. All diese Dinge waren nichts, was sie gern tat, und ob sie so etwas konnte stand in den Sternen, doch nun, da Ians hoffentlich bald seine Nachricht bekommen würde, hatte sie auch ihre letzte Tätigkeit im Tempel verloren. Und alles war besser, als den ganzen Tag nur zu trainieren. Besonders jetzt, wo ihre Fortschritte nur langsam vorangingen. Es wäre schön gewesen, mit Wes darüber sprechen zu können, aber das war absolut nicht angebracht. Worum sollte der Taanaber sich noch alles kümmern? Ja, es wäre eine Sache zwischen Freunden, nicht zwischen Jedi und Rat, dennoch, er hatte so viel um die Ohren... Wo waren nur die Zeiten hin, in denen das anders gewesen war?
Sie hob die Brauen und sah Wes genau an.
Wann hattest du zuletzt einen freien Tag? Ich meine nicht Urlaub. Eowyn machte eine wegwerfende Handbewegung. Urlaub... Klar. Als ob irgendjemand hier momentan so etwas wie Urlaub hatte. Ich meine... wann hast du dich zuletzt wenigstens mal ein paar Stunden um nichts gekümmert? Sieh mich an. Mich hats auch erwischt, ein wenig Druck, ein wenig Sorgen, und zack... Eowyns Hand kippte bildlich zur Seite. Dann lehnte sie sich ein wenig auf ihrem Stuhl nach vorne und sah Wes ernst und eindringlich an. Ich weiß, dass ich kein Recht habe, dir etwas vorzuschreiben. Aber ich mache mir schon seit Wochen Sorgen um dich... Wir brauchen dich, Wes. Wir alle. Deshalb pass bitte auf dich auf, in Ordnung? Ich meine... Eowyn lehnte sich wieder zurück und grinste. Ich habe größten Respekt vor deiner Kollegin, wirklich, aber kannst du dir vorstellen, wie Rätin Rigby hier den Laden schmeißt? Oh nein. Die Schatten war eine vorzügliche Jedi, aber sie war... forsch. Forsch, direkt und manchmal... nun ja, "kalt" war wohl das falsche Wort, aber sie hatte definitiv nicht Wes' Ruhe und Einfühlungsvermögen. Früher oder später würde es nicht mehr funktionieren... und Eowyn tippte eher auf früher denn auf später.

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – auf dem Gang: Ian – in Wes' Büro: Eowyn und Wes
 
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Coruscant-Jedi-Tempel-medizinische Abteilung- Labor bei Saal 23 mit Brianna und NPCs

Brianna war fuchsteufelswild, doch Bailee konnte sich zusammen reimen, dass sie nicht allein Schuld an dem Wutanfall war. Darum war sie zwar frustriert aber nicht wirklich wütend auf die Jedi. Die Echani hingegen bekam in ihrer Rage nur noch mehr in den falschen Hals. Sie hätte nie erwartet, dass der Orden irgendwas für sie bezahlt. Warum wollte sie das Dokument wohl haben? Aber Bailee hielt besser die Klappe, um Brianna nicht weiter anzufeuern.Immerhin schien ihr Lob über die Heilkünste der Ritterin dazu beizutragen, dass sie sich zumindest etwas beruhigte.Auch, dass sich Brianna bereit erklärte, den Streit zu vergessen, ließen Bailee fast erleichtert aufatmen. Das Brianna ihr Angebot Bailees Lehrerin zu werden ebenfalls zurück zog, versetzte der Nautolanerin nen Stich. Brianna nahm ihre Meinungsverschiedenheit offenbar sehr viel persönlicher als Bailee. Die Nautolanerin war sowas gewohnt. Gerade unter jüngeren Nautolanern flogen öfter mal die Fetzen, was eine Folge der Pheromone war. Teilweise wurden sie bewusst, teilweise unbewusst verteilt und das Ergebnis konnte schonmal ein paar blaue Augen zu folge haben.Dazu kam, dass es viele Angehörige ihrer Spezies gab, die die eigenen Empfindungen nur schwer von durch Pheromone ausgelösten Gefühlen unterscheiden konnten. Auch Bailee wusste, dass sie nur zu gern auf die “Wogen“ anderer aufsprang. Wahrscheinlich wär diese Auseinandersetzung nie so eskaliert, wenn sie besser aufgepasst hätte. Aber jetzt spielte das keine Rolle mehr. Geschehen war geschehen. Wie es nun weiter ging? Bailee wusste es nicht. Vielleicht mussten sie jetzt einfach erstmal runter kommen. Darum ignorierte sie auch die sehr angeberisch klingende Aussage der Jedi, dass sie keine spitzen Gegenstände bräuchte um gefährlich zu sein. Die Sache mit dem Bio-Scanner war schnell erledigt und Brianna versuchte sogar zu verstehen, wie sie das grosse Gerät vielleicht doch nutzen konnte. Nachdem die Jedi ihr die Bescheinigung unterschrieben hatte und Bailee die Spritze mit dem restlichen Blut im Müllschacht entsorgt hatte, war eigentlich das für Bailee im Moment wichtigste erledigt.

"Zumindest kann er jetzt nichts mehr anzweifeln und im Prinzip bleibt ihm damit ja nichts anderes übrig, als mitzuziehen. Daher kann mir das ziemlich egal sein, ob er zufrieden ist oder nicht. Ich werde zusehen, dass ich das Gespräch so schnell wie möglich hinter mich bringe. Hab das Gefühl, dass wird auch nochmal Nerven kosten."

Auch wenn sie gut mit dem Nautolaner klar kam, so wusste sie doch um seine Wutausbrüche wenn was nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Für eine Sekunde kam ihr in den Sinn, dass er sich sehr gut mit Brianna verstehen würde. Oder sie würden sich innerhalb kürzester Zeit gegenseitig umbringen. Aber wahrscheinlich würde Brianna gewinnen. Allerdings vielleicht nicht ohne ein paar Beulen und Kratzer.

"Also. Ich geh das mal erledigen. Du wolltest eh nachdenken und ich denke, eine Pause würde uns beiden gut tun. Wir können uns zum Abendessen treffen, wenn du magst. Ansonsten..."

Bailee nahm den Stift , den Brianna kurz zuvor genutzt hatten und notierte ihre Com-Frequenz für die Jedi.

"...kannst du dich melden, wenn du magst. "

Das war wohl die beste Lösung, um die Situation jetzt aufzulösen. Zumindest aus Bailee´s Sicht.

"Bis später."

Damit wandte sich Bailee ab, lies die erste Prozedur der Dekontaminierung über sich ergehen und verlies die Krankenstation. Ihr schwirrte der Kopf und sie musste selbst einen Blick auf das Dokument werfen um zu glauben, dass das grad kein Traum gewesen war. Bailee war sich nur nicht sicher, obs ein guter oder ein schlechter Traum gewesen war. Aber eigentlich konnte sie doch wirklich zufrieden sein. Warum fühlte sie sich dann wie ausgekotzt? Frische Luft war da sicherlich hilfreich. Die Gelbhäutige machte darum einen kleinen Umweg zum Schiff, was aber nur wenig brachte. Dann musste sie das Gespräch halt so hinter sich bringen. Es verlief etwa so, wie sie sich das gedacht hatte. Ihr Chef schrie und tobte, warf ihr vor, ihn im Stich zu lassen. Und das auch noch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Aber war das nicht immer so? Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte sie dann endlich das Dokument an ihren Chef geschickt und ihren Austritt aus der Firma rechtskräftig besiegelt. Als wieder Ruhe einkehrte, atmete Bailee tief durch. Hoffentlich hatte sie keinen Fehler gemacht. Was, wenn die Sache mit dem Jedi jetzt doch nichts wurde, vielleicht wegen dem Streit mit Brianna? Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.

Coruscant-Jedi-Tempel-Landeplattform für Lieferverkehr- im Raumschiff- mit N´derim.
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - Zasuna und Rilanja - Sarid, Levice, Eriu und NPCs in der Nähe

Rilanja zwang sich dazu, tief durchzuatmen als ihre ehemalige Meisterin die Halle betrat. Sarid wäre sicherlich in der Lage gewesen hier alleine aufzuräumen, oder nicht? Eigentlich war das eine gute Frage.
Die Falleen wehrte von ihrer Position etwas tiefer im Lagerhaus einen Schuss ab, und fragte sich, was sie selbst tun konnte. Rätin Horn war eine der erfahrensten und fähigsten jedigen Wesen überhaupt. Sicherlich war sie dazu fähig sämtliche Diebe hier aufzuspüren und mit geschickten Machtstößen aus ihren Verstecken zu befördern.
Aber die Geschuppte war mittlerweile selbst erfahren genug zu wissen, dass so etwas viel zu gefährlich und anstrengend für einen Jedi allein war. Das war sicherlich auch der Grund, warum selbst Vergenzen wie sie Adi’rar gerne gespielt hatte mit einer Gruppe von Hintergrund-Jedi auftraten.
Sarid musste nur einen Angreifer übersehen, nur einen Schub falsch planen, und bei der Konzentration, die solch ein Manöver erforderte wäre sie dann mit ziemlicher Sicherheit tot. Auch konnte sie nicht wissen ob sie wirklich alle Gegner gefunden hatte, ob es unerwartete Fallen oder Angriffsdroiden gab, oder am Ende auch Unschuldige, die sich einfach nur versteckten.
Sie ließ ihren Blick schweifen - nutzte also ihre Augen, und bemühte sich die Macht gleichzeitig einzusetzen um das zu finden was sie nicht sehen konnte.
Nein, Jedi waren keine Einzelkämpfer, so gerne sie das auch geglaubt hätte. Sie konnten Dinge tun, die anderen Wesen verwehrt blieben, und sie waren naturgemäß die Besten wenn es darum ging jedig zu sein. Aber leider war die Realität weitaus komplizierter als es die Filme hatten vermuten lassen.
Oder besser gesagt filterten Filme die Realität so, dass sie besser aussah, denn wenn sie so darüber nachdachte gab es immer jene, die im Hintergrund dafür sorgten, dass die Heldin heldig sein konnte, ohne sich um Querschläger oder Fallen Gedanken machen zu müssen.
Und manchmal sorgten diese Begleiter auch dafür, dass das Publikum verstand das es gefährlich wurde, weil jemand den Einsatz nicht überlebte.
Aber die eigentliche Frage war - was war sie? Hintergrundtänzerin für andere Jedi? Oder die, für die andere starben, damit sie ihr Ziel möglichst grazil erreichen konnte?
Rilanja wehrte erneut einen Schuss ab.
Sie wusste was sie sein wollte - die Heldin, die jedige Choreographien mit scheinbarer Leichtigkeit aneinanderreihte und dabei die Bösen besiegte und die guten beeindruckte.
Zumindest war das schon in verschiedenen Diskussionsplattformen ihre Signatur gewesen.
Aber jetzt, wo sie tatsächlich zu einer Jedi geworden war...
Niemand sollte wegen ihr sterben. Sie wusste, dass es nicht vermeidbar war wenn man zur Waffe griff um zu beschützen. Sie hatte getötet, und war bereit es wieder zu tun wenn es nicht anders ging. Um ihre Freunde zu beschützen. Um die Republik, die Jedi und das Gute im abstrakt-allgemeinen zu beschützen.
Natürlich wollte sie selbst nicht sterben, aber wenn es nötig wäre… Wenn sie dadurch andere retten konnte…
Wahrscheinlich wollten ihre Gegner auch nicht sterben…
Mit Sicherheit sogar…
Mit einem Sprung, den sie mit ein paar überflüssigen Lichtschwertschwüngen garnierte um auffälliger zu sein - eine Anstrengung die mit zwei nicht ganz so einfach abzuwehrenden Blasterschüssen in ihre Richtung belohnt wurde - katapultierte sie sich zu einer der Säulen der ausladenden Halle, die aus nachlässig kaschierten verschweißten Trägerelementen bestanden.


Kennt sich hier jemand mit den Bauvorschriften auf Coruscant aus?

rief sie, und schlug dann mit ihrem Schwert nach einer der vier zu erkennenden Trägersäulen. Sie ritzte sie an, und ein glühender Schnitt blieb da, wo eben noch Reste von Putzplatten und Stahl gewesen waren.

Jedes Gebäude hat tragende Teile. Früher hat man die aus Strahlrohren und Verstrebungen vor Ort gebaut, heute verzichtet man darauf und benutzt passive Repulsoren um Stabilität zu erreichen und Gebäude zu entlasten,

fuhr sie fort, und hoffte zumindest für Ablenkung sorgen zu können, auch wenn ihr zugegeben etwas komplizierter Plan nicht fruchten sollte.
Mit einer weit ausholenden Bewegung schlug sie nochmal nach der schon angeschlagenen Säule und hinterließ eine tiefere glühende Materialwunde.


Die Gegend um den Jedi-Tempel ist als. Und wir befinden uns unter ziemlich viel neueren Gebäuden. Aber hier stehe ich neben einer dieser tragenden Säulen. Wenn die nachgibt kommt wahrscheinlich nicht nur der Laufgang runter, sondern auch das Dach und ein paar Hallen darüber. Keine Sorge. Die sind unbewohnt.

Zur Abwechslung streckte sie ihre Hand nach einem Stück intakter Vertäfelung aus Kunststein und griff mit der Macht danach. Anstatt sie einfach wegzureißen drückte sie zu, und die Platte zerbarst theatralisch in mehrere Stücke, die in einer Staubwolke ein paar Meter segelten bevor sie zu Boden gingen und sich komplett in Brösel auslösten.

Und diese Halle wird es dann auch sein.

Sie ließ ihre Worte eine Sekunde sinken bevor sie weiter machte. Ablenkung ja. Überzeugend? Vielleicht. Natürlich würde sie keine Unschuldigen - nicht mal Diebe - in Lebensgefahr bringen, geschweige denn “alle umbringen, soll die Macht sie aussortieren”. Aber das wusste außer ihren Verbündeten wohl niemand.

Du bluffst doch! Jedi bringen niemanden um!

Die Falleen musste grinsen. In der tiefen Stimme schwang Unsicherheit mit, und ihre Reaktion war es, mit einer plötzlichen Bewegung eine zweite Stützstrebe komplett zu durchtrennen. Zum Glück war sie wahrscheinlich die einzige, die sich hier mit Technik auskannte und die selbstabstützenden Deckenstreben als solches erkannte. Die Säule war nur wahrscheinlich seit ein paar Jahrhunderten nur Deko, und nicht wert weggerissen zu werden.

Stimmt. Normalerweise. Aber ihr habt euch im Jedi-Tempel bedient. Fragt ihr euch nicht, warum die Sith das Gebäude nicht schon lange leer gemacht haben? Weil es dort Dinge gibt, die selbst für Sith zu gefährlich sind. Dinge, die mit der Macht verbunden sind und ein Eigenleben entwickeln. Dinge, die wenn sie einmal entfesselt sind nicht mehr gebändigt werden können.

Um ihre Worte zu unterstreichen durchtrennte sie nun auch die bereits angeschlagene Stütze. Und musste feststellen, dass dieses Theater Spaß machte. Solange es jetzt auch noch nützlich war...

Ihr sitzt auf einem Lagerhaus voller Diebesgut, und wisst nicht mal, welche Schrecken sich darunter verbergen. Ihr habt sicher immer Handschuhe getragen, nicht wahr? Und ihr könnt euch für jeden eurer Komplizen verbürgen? Niemand hat sich merkwürdig verhalten? Ich habe gesehen was Machtgeister anrichten können, aber ich kann mir nicht ausmalen vor welchen Monstrositäten selbst die Sith Angst haben…

Sie seufzte theatralisch, aber wahrscheinlich wirkte das auf die Entferung gar nicht mal so übertrieben.

Wir haben Heiler und Methoden um Besessenheiten zu lösen wenn sie früh genug erkannt werden. Und wir können mit diesen Artefakten zumindest so umgehen, dass sie nicht frei kommen. Aber je länger wir damit warten, desto größer die Gefahr, dass etwas entkommt. Und lieber lasse ich diese Halle über uns einstürzen, als das ich das zulasse.

Jetzt kam es darauf an - wirkten ihre Worte so wie gedacht? Glaubten die Diebe ihren Geschichten, und wurde aus ihrem angeborenen Misstrauen einander gegenüber das Wirken von Machtgeistern und anderen körperlosen Abscheulichkeiten?
Wie überzeugend war ihre Drohung, die Halle zum Einsturz zu bringen?
Wahrscheinlich fehlte noch ein kleiner Nachsatz…
Rilanja drehte sich um die eigene Achse um die dritte Säule durchzuschneiden, und wurde von einem Funkenschwarm belohnt. Wahrscheinlich eine Versorgungsleitung, die sich leicht flicken ließ - oder lediglich ein verlassenes Nest von Stahlspinnern, dessen Inhalt grade verglüht war.
Um den Effekt zu erhöhen griff sie ohne körperliche Bewegung in die Richtung nach einer Wandplatte etwas oberhalb ihres Kopfes und ließ sie zerbersten, während sie die herabfallenden Stücke mit der Macht gut sichtbar - und für sie als wenig begabte Telekinetikerin sehr anstrengend - ablenkte.


Ihr habt doch nicht gedacht, wir würden uns dabei selbst opfern, oder?

fügte sie hinzu und sah sich um, jene Gegner die sie erspüren konnte möglichst direkt anschauend. Jetzt kam es darauf an ob ihr Spiel aufging, oder ob das ganze doch in einem Blasterhagel endete. Es war wohl relativ sicher für wen es enden würde, die Frage war nur eher wie - und für wen es nach dem Ende weiter ging.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - im Lagerhaus - Sarid, Levice, Eriu, Captain Tuo, NPC-Soldaten, Zasuna und Rilanja
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Labor bei Saal 23 – diverse NPCs, Bailee und Brianna

Obwohl Brianna Bailees Einstellung bezüglich ihres Chefs mochte, waren die Sympathien in der Echani in Bezug auf die anstehenden ‚Verhandlungen‘, welche erklärtermaßen keine sein würden, nicht bei ihr. Im Moment war es der Silberhaarigen herzlich egal, wann bzw. ob überhaupt ihr tentakeliges Gegenüber eine Jedi werden würde und es gab kaum etwas, das sie weniger interessierte als Arbeitsvertragsstreitigkeiten. Dass die Nautolanerin die Angelegenheit besser schnell hinter sich bringen sollte, war aber unstreitig.

„Immerhin. Aber mach' es gleich, du bist eh grad in der Stimmung für solche Gespräche, scheint mir,“


Entgegnete Brianna unverblümt – Bailees Gefühle kümmerten sie gerade nicht groß, dafür hatte die zu viel anderen unverarbeiteten Ärger zu bewältigen, daher war eine kleine Auszeit voneinander für die beiden sicherlich das Beste. Ein Teil von ihr wollte gerne anerkennen, dass die Gelbhäutige trotz des hitzigen Wortgefechtes relativ ruhig war, ruhiger als Brianna im Moment sein konnte. Der überwiegende Teil war nicht gewillt, die vermeintliche Kränkung so schnell zu verzeihen und auch nicht geneigt, irgendetwas Positives an der Nautolanerin zu finden. Mehr als Komfrequenzen auszutauschen brachte sie daher nicht fertig.


„Das werde ich wahrscheinlich. Hier hast du meine.“

Mit diesen Worten schrieb sie ihre Kontaktdaten auf einen Flimsiblock, der normalerweise dazu diente, medizinische Proben zu beschriften, reichte ihn Bailee, und verabschiedete sich.


„Ja, man sieht sich.«


Dann war die Nautolanerin verschwunden und wie bei einem Nerfmännchen, wenn man das rote Tuch wegnahm, setzten langsam ihre vernünftigen Sinne wieder ein. Ihr wurde bewusst, als sie ihre heilerische Tätigkeit wieder aufnahm, dass offengeblieben war, ob Bailee nun zum Abendessen vorbeikommen würde respektive erwünscht war. Sie könnte die Nichtmenschin gerade zum letzten Mal gesehen haben. Dabei dachte Brianna an die schöne Zeit, die sie am Vortag verlebt hatten. Eigentlich wollte sie das auch zukünftig haben. Andererseits konnte die 27jährige nicht aus ihrer Haut und nicht über ihren Schatten springen und den ersten Schritt machen, selbst wenn jemand anders vorher schon einen ersten Schritt getan hatte. Wenn Bailee anriefe und nachfragte, würde sie ja sagen, keine Frage. Doch selbst die Initiative zu ergreifen, fiel Brianna nicht leicht. Sie dachte an Talery und ihre Einstellung als geborene Diplomatin durch Herkunft, die damit kein Problem hätte und mit der sich die Echani schon genauso gezofft hatte wie mit jeder anderen guten Freundin auch, die sie kannte. Allerdings hatte Brianna es auch bei keiner fertiggebracht, sich ohne wenigstens ein paar Tage Bockigsein zu versöhnen. Auch Bailee war da keine Ausnahme, auch wenn sie sich noch nie mit einer so früh in die Wolle bekommen hatte. Zu früh. Als das Schichtende nahte, wurde zwischen zwei Patienten schließlich doch die Sorge zu groß, die Nautolanerin könnte nicht kommen. Also ergriff Brianna ihr Kom und erinnerte ihre Beinahepadawan daran, zum Ortolaner zu kommen.

Trotzdem präsentierte sich die Heilerin beim Abendessen zwar nicht mehr verärgert, aber immer noch distanziert der Gelbhäutigen gegenüber. Am Ende kam es ihr schon fast gelegen, dass Usara von der Nachtschicht sie per Kom kontaktierte. Die Nachtschicht verfügte nicht über das Glück, eine natürliche Nachfolgerin für Alvaba in ihren Reihen zu haben. Einige mögliche Kandidatinnen waren zusammen mit ihr nun mit der Entwicklung des Impfstoffes beschäftigt, nicht dass man zuvor einen Überfluss an Heilerinnen im Meisterrang gehabt hätte, die dafür in Frage kamen. Also instruierte sie die Nachtschicht, was diese zu tun hatte. Im Endeffekt blieb sie sogar länger, denn dort hatte man zwar eine Ersatzheilerin bekommen, eine Kubaz mit unaussprechlichem Namen. Diese war aber gerade erst zur Ritterin befördert worden und hatte keine Ahnung vom C-Virus und von den durch Brianna maßgeblich entwickelten Heilungsstrategien erst recht nicht. Also blieb sie, erklärte ihr die Abläufe und heilte – wie hätte es sich denn auch vermeiden lassen? – zusammen mit Usara und ihr einen Arkanier. Als sie schließlich – nochmals gestärkt durch ein kleines Nunanugget-Nachtmahl – schließlich in ihr Quartier kam, hatte sie gerade noch eine Stunde Zeit für Sport, bevor sie schlafen musste. Viel zu wenig, um auch nur ein bisschen Ausgleich zu bekommen.

So ging es die nächsten Tage weiter. Brianna konnte sich dem Alvaba-Syndrom nicht wirklich entziehen. Es wurde Usus, dass sie zwei Mal während dem, was auf dem Flimsi ihre Freizeit war, die Nachtschicht aufsuchte – einmal nach dem Abendessen und einmal in der Nacht, wenn sie aufstand. Statt zwölf arbeitete sie plötzlich fünfzehn bis sechzehn Stunden täglich. Ihre Mahlzeiten nahm sie hektischer zu sich als bisher und trotz ihres geringen Schlafbedürfnisses blieben ihr gerade einmal zwei bis drei Stunden Zeit für ihr Trainingsprogramm. Zumindest beherzigte die Jediritterin Bailees Rat, ein ernstes, offenes Wort mit Ruam zu wechseln. Es stellte sich tatsächlich heraus, dass das Mon Calamari mit seinem Kräften am Ende war. Vor Brianna hatte er es allerdings nicht zeigen wollen, die noch sehr viel vitaler wirkte und weitaus bessere Ergebnisse erzielte. Er wurde also abgelöst und neu ins Team kam ein Ongree namens Hwoa'zn, mit dem die Echani sich auch weitaus besser verstand, wenngleich nicht so gut wie mit den ‚Heilermädels‘ Deife und Brena oder Usara von der Nachtschicht.

Auch forderte die hohe Belastung ihren Tribut und obwohl Brianna auf Alvabas Anraten versuchte, sich einen persönlichen Heilkristall einzustimmen, beschleunigte sich der körperliche Verschleiß. Ihre sportliche Leistungsfähigkeit verringerte sich immer mehr. Als sie sich eines Tages die Zeit nahm und sich wieder auf die TARDIS begab, hatte sie plötzlich Mühe mit 250-Kilogramm-Kniebeugen, woraufhin sie das Hanteltraining frustriert und desillusioniert erst einmal aufgab. Sie fühlte sich schwach und hilflos angesichts des Verfalls ihrer Fähigkeiten, was ihre durch viel Arbeit und wenig Bewegung arg strapazierte Laune auch nicht gerade besserte. Im Grunde war es also keine Überraschung, als sie von Rat Elliundi die Mitteilung bekam, dass sie abberufen wurde. Trotzdem gefiel es ihr nicht, wie wenig lange sie die Führungsaufgabe durchgehalten hatte verglichen mit Alvaba und der einzige Lichtblick an der Sache war, dass die Entwicklung des Impfstoffes voranschritt. Sie konnte also sagen, dass sie geholfen hatte, die schlimmsten Zeiten abzufedern.


Weniger toll war, dass sie keineswegs zurück nach Lianna geschickt wurde, sondern einfach auf eine neue Mission geschickt wurde und wirklich sauer wurde sie, als sie von deren Inhalt erfuhr und dass es nicht dieselbe Mission war, die Talery hatte.

Coruscant – Jedi-Tempel – Brianna (allein)
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Raumhafen] Ganner, Siva

„Genau die meine ich!“ Miraluka waren bekannt dafür, blinden Auges sehen zu können. Was wie ein lyrisches Wortspiel klang, war nun eben einfach eine Tatsache. Wobei man sicher auch behaupten konnte, das Wesen dieser Spezies zu viel Pilze konsumiert hatten und deswegen behaupteten, irgendetwas zu sehen. Aber Ungläubige gab es eben immer, genau wie leichtgläubige und verrückte. Und irgendwie waren ja alle recht nah beieinander, was wiederum eigentlich unglaublich war…

„Wir gehen zurück in den Tempel, suchen uns da einen Trainingsraum und in dieser Zeit hast du immerhin ein bisschen die Möglichkeit, dich wieder zu erholen.“ Pausen waren wichtig, vor allem, wenn es darum ging, gesammelte Eindrücke zu verarbeiten. Sehr passend des Wortlauts, konnten die nämlich sonst erdrückend werden und Siva wollte Ganner noch nicht zu viel zumuten. Am Ende half es niemandem, wenn er vollkommen überfordert war und mit der Macht konnte eben genau das passieren. „Und es wird schwerer und anstrengender, als du dir vorstellen kannst“, warte sie den sehr viel größeren Mann lieber vor. „Die Macht sollte man besser nie unterschätzen und du wirst schnell merken, dass Übungen, die erst mal sehr einfach klingen, vor allem sehr anstrengend für die Konzentration sind.“ Oh ja. Es gab so, so sooooo viele Übungen, bei denen man gehrinmäßig an seine Grenzen kam, einfach, weil es sich anfühlte, als spüre man jede Windung und jeden Hirnlappen einzeln. Immerhin, für einen erholsamen Schlaf konnte man etwas tun. Die Tiefschlaftrance war ein geniales Mittel, wenn nicht mehr so viel Zeit bis zum nächsten Morgen da war, bloß konnte natürlich darüber gestritten werden, ob der Einsatz davon, tagtäglich stattfinden sollte.

Es dauerte nicht lange, bis das ungleiche Duo einen leeren Trainingsraum erreicht hatte. Siva holte ein paar Gegenstände aus einem der Trainingsräume und legte sie auf den Boden, nachdem sie sich gesetzt hatte. Ein Zeichen lud Ganner dazu ein, das gleiche zu tun.
„Die Macht hat sehr viel mit Spüren und fühlen zu tun,“ was er bereits ja gemerkt haben dürfte.
„Diese Kugel da,“ sie ließ besagtes Objekt vor sich und Ganner schweben, „enthält 2 Farben und 2 Kammern. Ziel ist es, jede Farbe in ihre Kammer zu bringen. Das Ding gibt es mit noch mehr Kammern, aber für den Anfang sollte das genügen.“ Babys sollten komische bunte Kreise auf die richtigen Stäne zuordnen, Jedi sollten Farben in Kammern bewegen. Überall der gleiche Wahnsinn.
„Vom Prinzip her ist das so, wie der kleine Versuch beim Raumhafen. Konzentriere dich, spüre die Unterschiede der Farbelemente und schick sie dann in ihre Kammern. Alles klar? Dann los!“

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Brianna (allein)

Eine Mission ohne Talery. Zweieinhalb Jahre lang war die Caamasi ihre nahezu ständige Begleiterin gewesen und plötzlich war es vorbei damit. Nicht, weil sie es so gewollt oder sich zerstritten hätten. Nein, der Jedirat beschloss, also hatten Talery und Brianna zu springen. Schlimm genug, dass die Quarantäne die einzige Erholungszeit war, die man ihnen zugestand und die sie noch nicht einmal gemeinsam verbrachten, weil Talery eher abberufen worden war. Nein, es waren zwei voneinander getrennte Missionen. Effektiv blieben ihnen einige wenige Tage, der einzige Lichtblick, den Brianna hatte, als sie sich schweren Herzens von den Heilerinnen auf Coruscant verabschiedete und in in die Fähre stieg, die sie auf eine der Orbitalstationen bringen würde, wo sie die Quarantäne abzuleisten hatte.

Sicher, auch Brena und Deife standen kurz vor der Ablösung. Die beiden hatten Team 23 sogar am längsten von allen angehört, nachdem dieses mit Brianna schon die zweite Leiterin verschlissen hatte. Auch waren die Zeiten der langen abendlichen Cantinarunden vorbei gewesen, seit Brianna ihr neues Amt bekleidet hatte. Trotzdem hätte sie die gemeinsame Zeit gerne bis zum Ende ausgekostet. Was Bailee trieb, wusste die Echani nicht.

Die erste Jedi, der Brianna auf der Raumstation begegnete, war allerdings Rätin Ahna Rigby, eine Erscheinung die auch die Silberhaarige einen Augenblick in der Türschwelle innehalten ließ. Von ihrer Zeit auf Nar Shaddaa her kannte sie eigentlich alle möglichen Spezies und sie hätte wahrscheinlich erraten, dass sie eine Pau'anerin vor sich hatte, doch sie hatte Talery im Raum erwartet. Wenn man nun stattdessen eine einen Kopf größere Person in einer dunklen Robe vorfand, mit hellgrauer Haut, tiefen dunklen Augenhöhlen und recht unfreundlich aussehenden Reißzähnen, war man zurecht erst einmal verdutzt.

Der Anblick erklärte, warum der Rat einen Quermianer ohne Haare, aber mit langem dürren Hals für die Öffentlichkeitsarbeit einsetzte und dann Brianna vorschickte. Eine Schönheit war Rigby nach den Maßstäben der Mehrheit wahrlich nicht. Andererseits hatte die Echani-Jedi selbst schon einmal besser ausgesehen als jetzt nach den Strapazen auf Coruscant. Die ihr auf den Leib geschneiderte silbergraue Robe passte nicht mehr richtig, da sie den Großteil ihres Körperfetts verbrannt und auch Muskelmasse eingebüßt hatte. Auch ihr Gesicht wirkte schmal und eingefallen. Allein an der Stelle, wo sie gerne abnehmen würde, hatte sich nichts sichtbar verändert. Ihr Po war immer noch kugelrund und riesig, was die Tunika zum Glück etwas kaschieren half. Dabei hatten sogar ihre Oberschenkel an Umfang verloren, wiewohl diese immer noch baumstammdick zu nennen waren und sich dadurch auch nicht erklären ließ, warum sie sich so schwach fühlte. Über die Rätin ließ sich angesichts ihrer weiten, dunklen Robe nicht viel mehr sagen, als dass sie hochgewachsen und schlank war, aber sicherlich war diese auch nicht hier, um Körperformen zu vergleichen.


„Brianna, wie ich höre, seit Ihr eine hoffnungsvolle Nachwuchsschatten, doch Ihr müsst eine großartige werden,“


Erklärte die Frau. Viel Zeit verlor sie dabei ja nicht gerade, dachte die Silberhaarige.


„Der Unterschied zwischen einem normalen und einem guten Schatten ist Verschleierung. Der Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Schatten ist Quey'tek. Beherrscht Ihr Verschleierung, Brianna?“


Die Echani zuckte mit den Achseln, als sie antwortete.

„Ja, sozusagen… Denke schon.“

Sich in der Macht zu tarnen nutzte ja nur etwas gegen andere Machtnutzer, und da hatte Brianna bisher im Allgemeinen direktere Herangehensweisen vorgezogen. Für alle übrigen reichten ihre Fähigkeiten im Schleichen locker aus.


„Zeigt es mir!“

Die Jediritterin war froh, dass sie durch das viele Heilen weitaus schneller darin geworden war, sich auf die Macht zu konzentrieren. Es wäre eine relativ peinliche Situation gewesen, eine Rätin minutenlang warten zu lassen, bis Brianna endlich etwas vorzuzeigen hatte. Sie grinste zufrieden, als sie ihre Präsenz im blauen Nebel der Macht verborgen hatte, der transparenter wirkte, als sie ihn früher zu ihrer Padawanzeit gekannt hatte. Ungefähr so lange war ihr letztes Mal Machtverschleierung auch her.


„Oje, da haben wir noch viel Arbeit vor uns. Quey'tek können wir dann wohl vergessen.“

Rigby hatte es geschafft, dass Brianna sich jetzt schon vor dem Kopf gestoßen fühlte, Rätin hin oder her. Sie warf der Pau'anerin verärgerte Blicke zu.


„Hey! Wisst Ihr nicht, dass ich gestern noch 16 Stunden als Heilerin in der medizinischen Abteilung des Tempels verbracht habe? Genau wie vorgestern und den Tag davor? Ich dachte, ich bekomme Urlaub nach meiner Ablösung! Denkt ihr das ist, wie ich normalerweise aussehe?“

Rief die 27jährige aus und fuhr sich mit den Händen über die dünn gewordenen Wangen.

„Ich fürchte, dass das Böse leider keinen Urlaub macht,“

Entgegnete die Pau'anerin kalt und ungerührt.


„Ich brauche Euch in bestmöglicher Form und das so schnell es geht. Sagt mir, was ihr dazu braucht und ihr bekommt es.“

Briannas Gesichtszüge hellten sich auf. Da fielen ihr eine ganze Menge Dinge ein – solche Angebote unterbreitete man ihr im Allgemeinen besser nicht.

„Abgesehen eben von Urlaub, die Zeit haben wir nicht. Aber wir können die Verschleierung noch einen Tag zurückstellen und heute an Euren Lichtschwertfähigkeiten arbeiten.“

Die Echani nickte. Sie musste zugeben, dass sie nicht wirklich viel Zeit für Lichtschwerttraining hatte und wenn, hieß das Padawane zu unterrichten, nicht selbst etwas zu lernen.


„Ich weiß, dass ihr ein wenig Juyo trainiert habt. Das ist gut, darauf können wir aufbauen. Ich weiß auch, dass ihr schnell wie der Blitz seit und mit der Wucht eines Speederabsturzes zuschlägt, Eure Technik aber doch ziemlich zu wünschen übrig lässt.“


Verärgert verzog Brianna die Mundwinkel. Selbst wenn dem so wäre, wäre es denn ihre Schuld, dass der Rat ihr nie die Zeit ließ, ihr eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln? Stattdessen machten die hohen Herren sich offenbar einen Spaß daraus, ihr die charmanteste Rätin überhaupt vorbeizuschicken, um ihr solche Verunglimpfungen an den Kopf zu werfen?

Zufällig haben sich meine Lichtschwertfähigkeiten als gut genug für eine ganze Reihe von Sith erwiesen, von denen auch manche nicht länger unter uns weilen,“


Gab die Jediritterin spitz zurück, aber auch diese leichte Schärfe prallte an der Rätin offenbar ab.

„Das ist exakt das Problem! Ich weiß, was Ihr mit bloßen Händen ausrichten könnt. Denkt darüber nach, wie gut Ihr mit einem Lichtschwert sein könntet!“

Das machte Brianna neugierig.


„Ihr wisst ja eine ganze Menge über mich. Kaum jemand weiß, dass ich bei Jeg Harkness Juyo gelernt habe. Ihr seit Jegs Boss, richtig? Die Frau, die gern Datenkarten schickt, die sich nach zehn Sekunden selbst zerstören? Na gut, wann fangen wir an?“

„Jetzt,“


Entgegnete Ahna Rigby kurz angebunden und zündete ihr Lichtschwert, eine lila Doppelklinge. Die silberhaarige Jedi sah die Rätin verdutzt an. Hier? Sie befanden sich in einem Besprechungsraum mit einem Tisch und ein paar Stühlen. Auch die Deckenhöhen an Bord dieses Jedi-Kreuzers waren nicht so, wie sie es gerne hatte.

„Das ist ja nun wirklich nicht der passende Raum für ein Lichtschwerttraining,“


Murrte Brianna infolgedessen.

„Wir könnten gerne einen anderen Raum nehmen, wenn es an Bord der ‚Ilum‘ denn einen gäbe und Ihr im Ernstfall jeden Sith davon überzeugen könntet, Euch die Örtlichkeit aussuchen zu lassen. Ein Schatten muss überall und unter allen Umständen kämpfen können.“

Das passte der muskulösen Echani natürlich überhaupt nicht, die aufgrund ihrer Sprunggewalt die Vertikale gut ausnutzen konnte. Dafür durfte sie jetzt wahrscheinlich über Tische und Stühle und den gelegentlichen Holoprojektor hopsen. Vielleicht was das, so wie sie durch die Heilstrapazen abgebaut hatte, auch besser so. Der Gedanke machte sie nur noch mürrischer.

Im Endeffekt bekam Brianna weniger ein Juyo-Training als vielmehr eine Juyo-Vorführung. Sie bemühte sich zwar umzusetzen, was sie bei Jeg gelernt hatte, aber wann immer es eng wurde, fiel sie auf Shii-Cho zurück. Die Echani wusste, dass sie das Duell nicht gewinnen könnte, wenn Rigby sie auf Juyo festnageln würde. Sicherlich bemerkte die Pau'anerin ihre Stilwechsel, sie kommentierte sie aber nicht. Brianna hatte aber das Gefühl, dass man ihr dies später noch vorhalten würde. Interessanter wäre ein Vergleich Juyo gegen Ataru gewesen, doch dafür fehlte in diesem Raum schlichtweg der Platz. Dabei wäre sie noch nicht einmal überrascht gewesen, wenn Rigby diesen deshalb ausgewählt hätte.


Die Jediritterin versuchte von der Rätin zu lernen was ging, doch in einem Duell wie diesem war das schwer. Auf ihre Gabe der Voraussicht war gegen diese Gegnerin scheinbar kein Verlass, lila Klingen tauchten an Orten auf, an denen Brianna diese nicht vermutet hätte und ein ums andere Mal retteten sie genau die Dinge, von denen die Grauhäutige gesprochen hatte: ihre enorme Schnelligkeit und Abwehrschläge mit einer Wucht, dass sie zugleich als Angriff durchgingen. Die Silberhaarige fragte sich nach einer längeren Weile, wie lange sie sich noch ihrer Haut erwehren müssen würde. Dass sie technisch lange nicht mit der Rätin mithalten konnte, war eigentlich schon nach der ersten Minute bewiesen gewesen. Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit, die Techniken zu lernen, fand Brianna. Sie hatte den Eindruck, Rigby wollte ihr unbedingt demonstrieren, dass sie einen Kampf gegen sie verlieren würde. Die Echani-Jedi wollte aber nicht verlieren.

Brianna hatte gerade Rigbys Lichtschwertangriff mit viel Krafteinsatz und wenig Technik beiseite gedroschen, als sich eine Gelegenheit ergab. Sie fixierte das gegnerische Doppellichtschwert mit einhändig geführter Klinge, mit der anderen griff sie nach einem Besprechungsstuhl und schlug der Rätin in einem weiten Schwung das Lichtschwert aus der Hand. Noch bevor die verlöschende Waffe den Boden erreichte, stieg Brianna mit dem Fuß darauf und fixierte sie so. Ungläubig starrte die Pau'anerin in die Luft zwischen ihren Händen, wo sich eben noch ihr Lichtschwertschaft befunden hatte. Brianna kannte diesen Gesichtsausdruck bei anderen Leuten. Das bedeutete Ärger. Sie war zu weit gegangen, dachte sie, und spürte, wie sie rot anlief.

„Entschuldigt vielmals, Rätin. Ich bin zu weit gegangen,“


Bekundete Brianna, steckte ihr eigenes Lichtschwert weg und bückte sich, um ihrer Kontrahentin die Waffe zurückzugeben. Schuldbewusst sah sie dabei den Stuhl an, bei dem neuerdings zwei Beine abgeknickt waren. Zu ihrer Überraschung entging sie aber der drohenden Abkanzelung.

„Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Was Ihr getan habt, war durchaus legitim und darüber hinaus kreativ. Ich habe Euch unterschätzt, das gebe ich zu, aber das wird nicht nochmals passieren. Euch muss außerdem klar sein, Brianna, dass ich Euch in einem wirklichen Kampf in der Situation mit einem Machtstoß weggefegt hätte.“

„Natürlich, Meisterin,“

Erwiderte die 27jährige, die sehr wohl wusste, wann man besser genoss und schwieg. Jaja, wenn man gewann, war man immer unterschätzt worden. Technisch freilich sah es düster aus, wenn sie sich mit der Rätin verglich. Brianna genoss ihren Triumph dennoch und verließ ihre erste Begegnung mit Ahna Rigby durchaus zufrieden.

Orbit von Coruscant – Orbitalstation Beta 15 – An Bord der Ilum – Brianna (allein)
 
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