Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn

"Natürlich war diese Entscheidung nicht gerade klug. Es war Leichtsinn in seiner Reinform. Wie alles, was ich bisher auf eigene Faust unternommen habe."


Die Ritterin senkte den Kopf, als die Rätin begann sie mit einem Padawan zu vergleichen. Okay, das war hart und traf sie auch, aber genau das war es, was sie erwartete. Doch anscheinend konnte sie sich darauf gar nicht wirklich vorbereiten. Sie rieb ihre Backenzähne aneinander, nahm die Rüge aber dennoch an. Immerhin hatte Eowyn recht. Sie hätte tot sein können. Und eine tote Jedi nützte noch weniger als eine Leichtsinnige. Danach begann sie Eli zu erklären, dass ihre Herangehensweise falsch war. Dass es auf den Anwender und nicht auf das Schwert ankam. Natürlich stimmte das, weswegen sich die Ritterin einen Seufzer verkniff und ein Augenrollen gar nicht erst in Betracht zog.

"Ich verstehe, Rätin El'Mireth. Der Kristall soll auch nicht meine Inkompetenz ausgleichen, oder mich bequem zu einem Ziel bringen, sondern meine Grenzen erweitern. Er ersetzt nicht meine Fähigkeit, ein Schwert zu führen, er ist ein Bonus." sie nahm ihren Zeigefinger zu Hilfe, um diese Aussage zu verdeutlichen.

Schritte überspringen? Zu schnell zu viel wollen? Hier konnte sie ihr nicht ganz zustimmen.

"Manchmal fühlt es sich aber so an als wäre es notwendig, weit zu springen als nur einen Schritt zu machen. Und ich empfinde es als wichtig, einen solchen Anspruch an sich selber zu haben. Ehrgeiz ist ein guter Motivator, sollte nur nicht der Einzige sein, der einen antreibt. Zugegeben." Eli beschloss frei heraus zu sprechen und die Kontroverse damit zuzuspitzen. "Es steckt viel Leichtsinn darin, sich bewusst in Gefahr zu begeben und ich weiß darum, aber ich empfinde die Herausforderung und den Nutzen, der damit verbunden sein kann, sehr wertvoll. Wir wachsen mit unseren Aufgaben, nicht? Nur eben nicht zu diesem Preis." Selbstredend würde sie niemals jemanden bewusst in eine solche Gefahr hineinziehen, von dem sie glaubte, dass er oder sie es nicht heil überstehen würde.

Und hier war sie die selbst erfüllende Prophezeiung.

"Ein Bruder des Ordens. Ich weiß, dass ich es mir nicht anmaßen kann euch um etwas zu bitten, Rätin, doch ich übernehme die alleinige Schuld dafür, dass ich auch andere damit hineingezogen habe. Nur meine Absicht war die, die selbstsüchtig und leichtsinnig war."

JK hatte daran gedacht ein Artefakt für die Jedi zu sichern. Eine noble Tat, weswegen damals zum Beispiel auch eine ganze Expedition nach Thearterra aufgebrochen war. Die nächste von Reue gezeichnete Antwort folgte auf den Fuß.

"Deswegen bin ich hier. Weil ich eine Grenze überschritten habe. Mich zu stellen ist ein Beweis an mich selbst und das Herbeiführen einer Konsequenz. Denn ich finde, man sollte niemals jemanden von den Konsequenzen seines Handelns trennen. Es beim nächsten mal anders zu tun war und ist die Erkenntnis daraus." sie würde es bei jedem anderen genau so verlangen. Eine üble Tat oder ein Fehler musste eine Konsequenz nach sich ziehen, so einfach war das. Ihr Glaube an den Orden und seine Ideale war tief. Konservativ und sicherlich überholt, doch es half der Ritterin. Es half ihr sich stets daran zu erinnern, wofür sie morgens aufstand. Was sie bei Mark gelernt hatte. Ein Glaube, weswegen sie sich freiwillig maßregeln ließ, auch wenn es ihr allmählich reichte. Sie nahm einen tiefen Atemzug, um sich wieder in den Ruhezustand zu versetzen, die Macht half ihr dabei. Eowyn bohrte weiter. Es schien ihr nicht weit genug zu gehen. Sie wollte sicher gehen, dass die Alderaanerin einen Weg fand, nächstes mal weiser zu agieren.

"Keine Sorge, ich werde nicht weiter in der Galaxis rumfliegen und alle Dunkle-Seite-Planeten besuchen." ein Lächeln folgte, doch sie wusste, dass das nicht reichte. "Ich arbeite an meiner Impulsivität und bestrafe mich gerade selber. Und ihr seid nicht die Erste mit der ich darüber spreche. Auch von meinem Meister habe ich mir schon angehört, wie dumm das alles war." Eli fuhr fast nahtlos fort.

"Wisst ihr, wie es sich anfühlt, wenn man morgens aufwacht und man einen Film sieht mit sich selbst in der Hauptrolle? Wie man sich Dinge tun sieht, für die man sich im Nachhinein an den Kopf fasst?" Die Frage war selbstredend rhetorisch. "Genau so habe ich mich heute morgen gefühlt. Wie ich solche Dummheiten in Zukunft vermeide? Wie vermeidet man den Leichtsinn, wenn man ihn nicht erkennt?" Einen Schritt vor und zwei zurück? "Mein Problem ist in der Regel nicht, bewusst gegen jedwede Vernunft zu verstoßen, sondern Vernunft von Unvernunft zu unterscheiden. Wisst ihr was ich seit meiner Ankunft im Orden schon immer sehen wollte? Tython! Den Ursprung von allem." Und auch das war keine Lüge. Elise interessierte sich vor allem für die Geschichte. Sie bekam eine Gänsehaut an den Gedanken den Kernplaneten zu erkunden. Dort zu wandeln, wo alles begann. "Bevor ich irgendwann eins mit der Macht werde, muss ich einfach verstehen wie alles begann." Und wieder einen Schritt zurück. "Genau das dachte ich, kurz bevor ich nach Dromund Kaas aufgebrochen bin. Du baust dir dein Schwert zusammen und danach schmuggelst du dich irgendwie in den Kern." Sie verzog ihr Gesicht und stöhnte. "Jetzt denke ich anders. Ich ertappe mich beim Gedanken, dass das eindeutig im Bereich des Unmöglichen liegt und ich damit nur meine Interessen bedienen würde und nicht die des Ordens. Ich bin auf Reisen, während andere Aufgaben keine Beachtung finden." Sie erklärte es mit Selbstsucht. Sie konnte der Rätin natürlich nach dem Mund reden und ihr sagen, dass sie in Zukunft vorher nachdachte, bevor sie auf eine Mission ging. Dass sie Rücksprache halten würde. Doch das war für Eli mittlerweile selbstverständlich und keine Erwähnung wert. Eowyn konnte nicht wissen, ob ihr Gegenüber die Wahrheit sprach. Es war an ihr zu glauben oder zu misstrauen.

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Auf Ians Rechtfertigung folgte beinahe so etwas wie eine Entlastung. Kein Verhör, keine notwendige Entschuldigung - alles okay. So zumindest war das, was Markus sagte zu interpretieren.
"Die hab ich zum Glück auch hinter mir", zuckte Ian mit den Schultern und dachte mit einem Magengrummeln zurück an Arkadi Duval, an dessen Drohung und vor allem an das, was er Eowyn angetan hatte. "Klar," durfte Finn ihn bei seinem Vornamen nennen. Sarid hatte das auch schon getan, war zum Du übergegangen, obwohl Ian es nie angeboten hatte. Sogar Joseline hatte es ihm angeboten. Ob das reine Höflichkeit war, oder der Versuch ihm zu vermitteln, dass er willkommen und anerkannt war? Das wusste Ian nicht mit Sicherheit zu sagen. Der andere blieb stehen und reichte ihm die Hand. Die Linke. Was vielleicht bei den meisten anderen zu einem irritierten Blick geführt hätte, sorgte bei Ian bloß für ein Lächeln, als er Finn, der sich schließlich mit Vornamen vorstelle, die gleiche Hand reichte. Entweder Markus war, genau wie er, ebenfalls linkshänder, oder aber er stammte von einem Planeten, bei dem es Regel war, sich mit der Linken zu begrüßen. Ians Lächeln vergrößerte sich leicht, als er die Ehrlichkeit im Lächeln von Markus zu erkennen glaubte.

Schöne Seiten von Coruscant? "Dann könnt Ihr mir sicher ein paar zeigen. Bis jetzt ist hier alles etwas," Ian sah sich um und nahm entschied sich, das erste Wort zu nehmen, dass er mit diesem Planeten in Verbindung brachte, "beengt." Zu viele Gebäude, zu viele Wesen. Man hätte Coruscant sicher auch als 'belebt' beschreiben können, aber das passte für Ian nicht, der zwar noch nicht genug gesehen, aber doch den Eindruck von Enge hatte. Telos war anders, sehr viel grüner. Coruscant hingegen schien beinahe nur aus Stahl zu bestehen. Licht und Stahl. Bauwerk an Bauwerk. Kein Ort, den er wirklich als schön beschreiben würde, aber auch nicht als schrecklich. "Aber Zeit für Schönheit zu finden klingt nach einer guten Sache." Vor allem für jene, die sich eher um das kümmern mussten, was weniger schön war und Jedi gehören wohl eindeutig zu einer Personengruppe, die sich vor allem mit Seher unschönen Dingen beschäftigen mussten.
Unschön schien das Stichwort der Sekunde, als Markus Ian nach dem Taith fragte. Der Ex-Sith unterdrückte den Impuls seinen Ärmel über das Mahl zu ziehen. Was er nicht verhinder konnte war ein bedauerndes Seufzen, nachdem er Markus antwortete: "Es bedeutete, dass ich die Prüfung zum Executor angetreten bin und bestanden habe. Jetzt dient es mir als Warnung. Es zeigt mir, was ich nie mehr sein will und was ich nie mehr sein werde." Das war der einzige Grund, warum er noch nicht versucht hatte, es zu entfernen, denn Ian hatte heraus bekommen, das eine gehörige Portion Bacta ihn davon befreien konnte. Aber das Zeichen war nicht nur auf seinem Handrücken, es hatte sich in seine Seele gebrannt und Ian wollte nicht die Erinnerung an das ausmerzen, was er gewesen war. Auf Nar Shaddaa hatte er das gewollt, doch Eowyn hatte ihn eines besseren belehrt. Vergessen war nicht gut, weil es ermöglichte, dass das, was vergessen wurde, erneut geschah. Erinnerungen hielten Vergangenes wach, halfen aber dabei es in Gegenwart und Zukunft zu verhindern.

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Oh, ich gehe nicht davon aus, dass Ihr inkompetent seid - Ihr ward bei Meister Finn in der Ausbildung, das sagt genug. Doch Ihr steht noch am Anfang einer weiten Reise, verzeiht, wenn ich das so frei heraus sage. Dieser "Bonus", wie Ihr es nennt - er könnte Euch auch im Weg stehen.
Doch Elise war Ritterin, Eowyn konnte nicht mehr tun, als ihr ihre Bedenken mitzuteilen. Was sie daraus machte, das war ihre Sache.

Dann aber runzelte sie die Stirn. Elises Ansicht über die "weiten Sprünge"... Nicht gerade das, was Eowyn unter bedachtem Vorgehen einreihen würde. Einerseits redete die Ritterin davon, geläutert zu sein, aber andererseits sagte sie... so etwas. Ihr vermischt da zwei Dinge. Ehrgeiz, gesunder Ehrgeiz zumindest, hat nichts damit zu tun, dass man Schritte auslässt oder schlampig vorgeht. Ich bleibe dabei - Ihr wollt zu viel auf einmal. Was ist falsch daran, Eure Gabe mit einem normalen Schwert zu perfektionieren? Was, wenn Euer Rubat irgendwann notwendig ist, damit Ihr Euch wohlfühlt im Kampf? Seht Ihr... Eowyn überlegte kurz, dann nickte sie. Ihr könnt sicher ein Raumschiff fliegen. Wie habt Ihr das gelernt - in einer Luxusyacht? Oder doch eher in einem Frachter? Welches Training bringt einen weiter - das, in dem man viel unterstützt wird, oder das, in dem man alles, selbst das kleinste bisschen, aus sich selbst herausholen muss, um Perfektion zu erreichen? Ich sage nichts gegen Euer Schwert, Eowyn hob abwehrend die Hände. Ich bin mir sicher, es ist eine hervorragende Waffe. Doch ich bleibe dabei, in den meisten Fällen ist es ausreichend, Schritte zu unternehmen. Es wäre sicher nicht schlimm gewesen, Euch den Rubat in ein paar Jahren zu holen, wenn Ihr Erfahrung genug habt, mit dem Planeten umzugehen, und vielleicht in offizieller Mission unterwegs. Sprünge, wie Ihr es nennt, sind sicher hin und wieder ebenfalls von Nöten, doch sie müssen mit Bedacht ausgeführt werden, sonst fällt man allzu leicht ins Bodenlose.

Was die Gefahr angeht... Ja, wir wachsen an unseren Aufgaben, oder wir zerbrechen daran und sterben.
Die Worte waren hart, aber wahr. Ich habe zu viele Ordensmitglieder gehen sehen, die ihren Aufgaben nicht gewachsen waren. Also seid vorsichtig. Gefahr ist nicht nur eine Herausforderung - sie kann tödlich sein. Oder Schlimmeres. Wie bei Winter. Zu viele Jahre lag sie nun schon im Koma.
Ihr müsst nichts darauf erwidern. Ihr seid mir in diesem Punkt keine Rechenschaft schuldig, es sind Eure Entscheidungen, wie Ihr vorgeht und lernt. Aber ich wäre zufrieden... wenn Ihr ein bisschen darüber nachdenken würdet.

Anders sah es bei den Dingen aus, die Dromund Kaas direkt betrafen. Elise war nicht alleine unterwegs gewesen... das hieß, dass eigentlich auch ihr Begleiter ins Gespräch geführt werden sollte. Die Ritterin vor ihr sah das aber anders. Die alleinige Schuld... Eowyn trommelte leicht mit ihrem Finger auf die Tischplatte. Sie hasste solche Entscheidungen. Es war nicht fair, nur Elise eine Standpauke zu halten. Die zweite Person hätte schließlich genausogut Einhalt gebieten können, Elise mitteilen können, dass das alles eine dumme Idee war. Aber er hatte nicht, also war er durchaus "mitschuld". Wenn man von Schuld reden konnte. Doch Elise schien das wichtig zu sein - und strenggenommen hatte die Ritterin sich dem Rat selbst gestellt. Also... In Ordnung, beschloss sie schließlich seufzend. So lange Euer Ausflug keine weiteren negativen Folgen nach sich bringt... ist Euer Geheimnis sicher.

Eowyn erwiderte das Lächeln der Ritterin dünn und nickte. Ja, sie hoffte auch, dass Dromund Kaas nicht noch weitere Planeten dieser Art folgen würden... Und es war gut, dass sie nicht nur mit ihr darüber gesprochen hatte. Das war definitiv eine schlaue Entscheidung gewesen. Elise holte dann weit aus, um zu erklären, wie sie sich fühlte, und Eowyn konnte es nachvollziehen. Wie änderte man so etwas... Dann aber stutzte sie. Tython? Elise hatte vorgehabt, sich "in den Kern zu schmuggeln"? Die junge Frau steckte wahrlich voller Überraschungen. Immerhin - sie hatte eingesehen, dass auch diese Idee nun nicht gerade ein Vorzeigeeinfall war.
Eowyn unterdrückte ein erneutes Seufzen. Dabei... in der Theorie war es einfach. In der Theorie.

Ich hätte zumindest einen Vorschlag für Euch. Ob Ihr in annehmt, das liegt bei Euch. Bei spontanen Entscheidungen - zählt bis fünf, bevor ihr etwas tut. Zumindest, so lange ihr die Zeit habt - wenn erneut einmal wieder ein Sith-Geist vor Euch auftaucht, dann lasst Ihr das lieber, selbstverständlich. Und was größere Entscheidungen angeht, so liegt es eigentlich auf der Hand - wendet Euch an andere Personen. Personen, die Euch wichtig sind, oder die Ihr schätzt, oder von denen Ihr denkt, dass sie in der Lage sind, Euch zu helfen. Je nachdem. Nur über etwas zu sprechen kann einem schon manchmal die Augen öffnen. Wenn niemand zugegen ist - dann sprecht mit der Luft. Eowyn lächelte. Es klingt vielleicht albern, aber es hilft. Wenn Ihr Euch vorstellt, jemand wie ich säße da, der Euch mit strengen Augen beobachtet und rügen will, wo es nur geht... dann offenbaren sich so manche Ideen schon als überdenkbar.
Die Entscheidungen liegen noch immer bei Euch. Aber wenn Ihr Euch unsicher seid, in gewissen Dingen Eurem Urteil nicht traut, dann ist das eine gute Methode, um sich abzusichern.

Eowyn musste erneut daran denken, wie sie selbst vor Wes gestanden hatte, voller Reue, voller Zweifel. Was hätte ihr geholfen?

Ihr sagt, Ihr bestraft Euch selbst, indem Ihr mit mir sprecht. Ich hoffe ehrlich gesagt, Eowyn verzog das Gesicht, dass das Gespräch nun keine allzu große Katastrophe und Bestrafung war. Aber wenn es Euch hilft, und manchen tut es das durchaus, dann schlage ich vor, dass Ihr tatsächlich Buße tut. Die Krankenstation hat momentan immer Bedarf an Helfern - nicht unbedingt nur Heiler werden benötigt, auch Leute für die kleinen Arbeiten. Und gerade bei diesen kann man wunderbar nachdenken, wenn es das ist, was Ihr gerade benötigt. Das soll keine offizielle Strafe sein, ich denke... wenn ich mich nicht komplett irre, wäre dergleichen ohnehin völlig unnötig. Aber es kann Euch helfen, Euren Weg zu finden, und gleichzeitig gebt Ihr dem Orden etwas zurück.

Auch darauf erwartete Eowyn nicht unbedingt eine Antwort - Elise musste das nicht sofort entscheiden. Doch wäre sie selbst an ihrer Stelle... sie würde so handeln. Und versuchen, auf diesem Weg etwas "zurückzuzahlen".

Falls Ihr nichts mehr zu diesem Thema zu sagen habt... Kamen sie also zu Punkt zwei. Obwohl Eowyn nicht sicher war, ob Elise nach diesem Gespräch die geeignete Kandidatin war - doch Markus dachte wohl ähnliches von ihr, also würde sie nicht urteilen. ...dann würde ich gerne noch etwas anderes mit Euch besprechen.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise
 
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Die Reise war tatsächlich weit. Weiter, als Eli sie sich überhaupt ausmalen konnte. Und was sie da alles zu der gestandenen Rätin gesagt hatte, war ihr nicht mal wirklich klar. Ein Wunder, dass Eowyn dabei noch so ruhig blieb und nicht schon einen härteren Ton an den Tag legte. Nicht nur was ihre Fähigkeiten betraf, hatte die Ritterin noch einen weiten Weg vor sich, sie musste auch noch lernen, wie man mit Entscheidungen umging. Was man in welchem Moment aus welcher Überzeugung heraus tat und warum. Ihre Begründungen waren einfältig und naiv, dabei hatte sie nie etwas schadhaftes im Sinn, doch es gehörte mehr dazu ein Jedi zu sein, als ein Schwert zu schwingen und ein bisschen durch die Macht zaubern zu können. Sie musste lernen, was es bedeutete, eine weise Entscheidung zu treffen. Dinge zu durchdenken. Mit der Tür nicht nur nicht ins Haus zu fallen, sondern auch nicht die ganze Vorderseite mit einzureißen. Doch diese Lernschleife musste sie irgendwie selber drehen, solange bis sie es verinnerlichte. Wie ihr Meister es ihr gesagt hatte, den eigenen Weg finden. Eowyn war ein kleines Stückchen größer als Elise. Dennoch gelang es der Rätin, dass die Ritterin sich fühlte, als würden die beiden auf Augenhöhe sprechen. Es war eine Ober-Unter-Situation, doch sie fühlte sich bei weitem nicht so an, als wenn Mark ihr wieder einmal auf seine unnachahmliche Weise klar machte, welchen Mist sie gebaut hatte.

Was Elise bemerkte war, dass sie widersprach. Die Rätin schob abermals ein Argument nach, warum es falsch war eine Lektion auszulassen, eine Abkürzung zu nehmen und der Vergleich war für die Alderaanerin durchaus schlüssig. Sie hatte verstanden, worauf Eowyn hinauswollte.

"Ihr habt Recht." Punkt. Es lag keine Resignation in ihrer Stimme oder ein 'ich kann ja sowieso sagen was ich will.' "Ganz davon abgesehen, dass ich noch nie ein Steuer in der Hand hatte." Ein Lächeln begleitete die Antwort, breit und ernst gemeint, ohne das Beispiel relativieren zu wollen. "Seht, ich benutze zwei Kampfstile" sie nahm das Schwert von ihrer rechten Seite "Makashi" und das zweite Schwert von ihrer Linken. Das Schwert ihres Meisters. "und Shii-Cho." Beide lagen nun auf dem Tisch vor der Rätin. "Ich versuche beide Kampfstile gleichermaßen zu trainieren. Irgendwann möchte ich mit beiden Klingen gleichzeitig umgehen können. Die Stile vereinen. Irgendwann." Eli wollte kein weiteres Argument vorbringen, warum sie aus ihrer Sicht das richtige tat. "Ich habe bereits gegen einen Sith kläglich versagt." und sie wollte besser gewappnet sein. Sie machte eine Sprechpause und kehrte damit zum Ursprungsthema zurück. "Ich verspreche euch, dass ich mich nicht darauf ausruhe."

Eowyn kam der Bitte ihrere Gesprächspartnerin nach. Und Elise war ihr dafür sehr dankbar. "Vielen Dank, Rätin El'Mireth. Es wird keine weiteren Folgen nach sich ziehen." Die blonde Frau hätte auch einfach weiterbohren können. Sie dazu zwingen, zu verraten, wer mit ihr gereist war. Doch sie tat es nicht. Die Alderaanerin empfand das als ehrbar. "Das bedeutet mir viel, ehrlich. Ich stehe in eurer Schuld." Sie hatte sich gestellt und genau so viel erzählt, wie sie freiwillig zu erzählen bereit war. Das Thema Söldner und was schlussendlich aus ihnen wurde, kam auch nicht mehr zur Sprache. Auch darüber war Elise nicht traurig.

"Bis fünf Zählen?" Ohne es sich vorstellen zu können, ob sich je ein Entschluss nach fünf Sekunden geändert hatte, nickte sie tief. "Albern? Nein. Ist wohl ein Ritual. Und vielleicht erinnere ich mich bei meiner nächsten Entscheidung einfach an unser Gespräch." Sie hob die Hände nach oben. Rücksprache würde sie halten, insofern sie es als notwendig erachtete. Den Grundstein dafür hatte sie schon gelegt, als sie sich Markus offenbart hatte. Und nun auch Eowyn. Sie suchte neben der Absolution auch Rat, den sie verlässlich erhielt.

Vehement wedelte die Ritterin mit den Händen.

"Nein, nein. Um Gottes Willen. Ihr habt mir geholfen, meine Verunsicherung ist die Strafe, die mir mein Gewissen auferlegt hat. Und das zurecht."

Den Heilern unter die Arme greifen? Elise war keine Heilerin oder Kräuterkundige. Sie wusste, wie man jemanden in einen Bacta-Tank schmiss, oder wie man einen Verband wechselte. Dererlei Künste waren ihr bisher verborgen geblieben, obwohl sie großen Respekt vor jenen hatte, die es konnten.

"Ich werde sehen, wie ich helfen kann."

Nickte sie und überschlug ihre Beine. Nun stand ein Themawechsel an. Eowyn schien noch etwas anderes mit Eli besprechen zu wollen. Leichte Verwunderung war dabei, sich den Weg in ihre Miene zu bahnen, was sie gegen Neugierde tauschte und sich auf dem Stuhl zurechtrückte.

"Nein, ich habe alles was ich wollte. Bitte fahrt fort."

Eine leise Ahnung schlich sich in die Gedanken der Geständigen.

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Tico hatte sich Hals über Kopf verliebt und als er zu bemerken glaubte, dass es
Catherine nicht anders ging, als sie mit einem Mal albern wurde, ihn anders berührte, ihm anders zulächelte, da wurde das Gefühl bloß stärker und größer und drängte jede Sorge die da aufkommen wollte, bloß in den Hintergrund. Sie ließ die Decke auf dem Weg ins Badezimmer fallen und die Müdigkeit des Agenten verflog sofort, als Catherine erklärte, dass er sich die Nummer verdienen musste…

****

Ob er wollte oder nicht, Tico spürte das typische Gefühl von Aufregung, schon als er aufstand und ins Badezimmer ging. Heute würde die erste, große Pressekonferenz stattfinden, eine, auf der er doppelt sein Bestes würde geben müssen. Im Vorfeld hatte Tico Seiten gewälzt, sich mit allem vertraut gemacht, was in letzter Zeit in die Öffentlichkeit gesickert war, mit allem, was er an Informationen direkt vom GD hatte beziehen können. Am Ende hatten ein Dutzend Stapel auf seinem Schreibtisch gelegen, ein weiteres auf dem Boden und jeden dieser Stapel hatte er nicht nur gelesen, sondern kommentiert, sich Notizen gemacht, sich wiederum mit Hintergrundinformationen beschäftigt. Die intensive Arbeit hatte ihn darüber hinweggetröstet, Catherine nicht gesehen und viel zu selten gehört zu haben. Die Aufregung aber, an ihr hatte sie nichts getan. Fast fühlte es sich so an, als läge auch sie hier im Raum, bloß nicht als Stapel, auch nicht kommentiert und bearbeitet, sondern quer im ganzen Raum. Tico duschte, zog sich einen extra für diese Konferenz erstandenen Anzug an (der viel zu teuer gewesen war) und machte sich auf den Weg, der ihn zur Außenstelle des Innenministeriums führte. Eine Überprüfung folgte, die sauber, schnell und trotz allem gründlich durchgeführt wurde. Dann durfte er das Gebäude betreten und kaum dort angekommen, begrüßte ihn eine gelbe Twi’lek. Tico kam nicht umhin festzustellen, dass sie, wie nahezu alle Vertreterinnen ihrer Spezies ziemlich gutaussehend war, ein Fakt, der ihn an Catehrine denken und beinahe viel zu groß Lächeln ließ. Er nahm das Datapad entgegen, welches im Jaretta Ama’Ver überreichte um sich mit dessen Inhalten vertraut zu machen und seine Aufregung verschwand. „Keine Fragen. 'Als vereidigter Beamter der Neuen Republik kann ich das weder bestätigen noch dementieren'", widerholte Tico. Was einmal in der Öffentlichkeit kursierte, blieb dort, da hatte sie ganz recht und Tico schrieb sich diesen Satz sinnbildlich hinter die Ohren. Einen Text konnte man schwärzen, ein Interview das durch die Öffentlichkeit kursierte nicht. Die Zeiten, in denen man einzelne Worte mit Pieplauten verdeckte gab es nicht in der Presse. Noch einmal wallte Ticos Aufregung auf, als er der Twi’lek in den gefüllten Presseraum folgte und an sein Pult trat, auf dem ein Wasserglas stand. Kurz stellte Tico sich vor, wie er davon trank, sich verschluckte und infolgendesse einem Erstickungsanfall erlag und wieder verschwand seine Aufregung abrupt. Stell dir etwas schlimmes vor und du kannst wieder gut reagieren, wenn deine Aufregung dich besiegen will. Es klappte, immer wieder.

Die erste Frage kam von einer Vertreterin der Stateman News. Tico wandte sich zu der Repoterin.

„Als ein Vertreter des NRGD,“ Tico ließ seine Stimme ehrlich betroffen klingen, „möchte ich an dieser Stelle zuerst allen Müttern, Vätern, Schwester, Brüdern, allen Verwandten und Freunden, allen Wesen die durch das Virus tragische Verluste erleiden mussten, mein tiefes Mitgefühl und Beileid aussprechen.“ Der Agent ließ es sich nicht nehmen, einen kurzen Blick über die Reporter schweifen zu lassen, eine kleine Pause die notwendig war und hoffentlich ihre Wirkung erzielte. „Der NRGD arbeitet, genau wie alle anderen mit Hochdruck an dieser Situation. Wir werden uns mit den bisherigen Erfolgen nicht zufrieden geben und uns auf diesen ausruhen. Gerne würde ich Ihnen genau jetzt eine zufriedenstellende Antwort geben, die Lösung schlechthin. Dieser Wunsch wurde noch nicht erfüllt, aber wir tun alles, dass er zur Wirklichkeit wird,“ was ihn zur zweiten Frage brachte, die vom Hones Observer gestellt wurde. „An dieser Stelle beziehe ich mich auf Mira Larsen, die bereits eine vorläufige Bilanz zum C-Virus gezogen hat und bedanke mich bei ‚unsere tapferen Männer und Frauen in Uniform am Boden wie im Orbit‘. Maanan hat mit der Wiederaufnahem der Koltoproduktion begonnen, um Bactaengpässen entgegen zu treten. Sterblichkeitsraten sind gesunken und in Teilen ist es gelungen, das Virus einzudämmen. Die Jedi geben alles, vielleicht ist Ihnen das Interview von Jediritterin Brianne Kae, einer Heilerin bekannt. Der Tempel ist nach ihrer Aussage zu einem riesigen Krankenhaus geworden, eine Aussage, die ich bestätigen kann. Derzeit verdanken wir vor allem den Jedi und Heilern größere Erfolge. Die Jedi arbeiten ebenfalls mit Hochdruck an einem Gegenmittel, an einer Impfung zum Virus.“ Was unlängst in den Medien publiziert worden war. Kril´iak´tikiamaoi wurde unterbrochen, doch auch ihm würde Tico Rede und Antwort stehen. „Kril´iak´tikiamaoi“, wandte er sich also an die Reporterin (?), ich kann Ihnen sagen, dass wir Gerüchten und Fährten nachgehen und Hinweise prüfen, um für alles gewwaponet zu sein und besser, gezielter und effektiver eine Lösung zu finden.“ So verschwörerisch war der Gedanke nicht, dass das Imperium seien Finger im Spiel hatte, ganz im Gegenteil. Die Stimmen wurden von allen Seiten lauter. Unangenehm laut wurde es auch im Presseraum, als Ekci Ladder vom Coruscant Regional zu Wort kam und von einem vermeintlichen Terroranschlag zu sprechen begann, von dem Tico nie zuvor gehört hatte. Alle sprachen wild durcheinander, stellten Fragen, erwarteten eine Antwort. Tico straffte sich innerlich. „Ich bitte um Ruhe,“ oh um die bat er auch innerlich, denn er hatte keine Ahnung. Davon hatte er weder gelesen, noch gehört. Als vereidigter Beamter der Neuen Republik kann ich das weder bestätigen noch dementieren. Zeit, diesen Joker zu spielen? Nun… „Als vereidigter Beamter der Neuen Republik kann ich das weder bestätigen noch dementieren.“


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Der Sondereinsatz der Sektion null war vorab so detailliert wie möglich besprochen worden. Es würde eskalieren, damit rechnete man bereits im Voraus und Cat und ihre Agenten würden zur Schadenseindämmung vor Ort sein. Es war eine Pressekonferenz einberufen worden. Die dafür angemeldeten Journalisten gehörten gleichermaßen zu offiziellen Holonet-Berichterstattern, wie auch zu Klatsch-Zeitungen der unteren Ebenen Coruscants, die teilweise Verschwörungstheorien hinterher jagten, die in diesem Fall nicht einmal so abwegig waren, wie sie vielleicht klingen mochten. Dem NRGD - zumindest der Sektion Null - war bekannt, dass die Gerüchteküche brodelte. Vor mehreren Wochen hatte es eine geheime Mission gegeben. Involviert waren die Republik, der NRGD und die Jedi gewesen. Man war einem Verdacht nachgegangen, nach welchem sich ein geheimes Labor des Imperiums im Zentrum Coruscants befunden hatte, welches in Zusammenhang mit dem Ausbruch des C-Virus und der daraus resultierenden Epedemie gesetzt wurde.
Der Verdacht hatte sich als Tatsache herausgestellt. Die vermeintliche Tierarztpraxis war allerdings auf eine Razzia eingestellt gewesen. Es hatte Explosionen und direkte Angriffe auf die beiden Einheiten gegeben. Die Labormitarbeiter hatten teilweise fliehen können, teilweise nicht überlebt. Das Gebäude war nahezu komplett zerstört worden. Die Beweise wären beinahe in die unendlichen Weiten der coruscantischen Müllverwertung gelandet, hätten die beauftragten Republikaner nicht geistesgegenwärtig reagiert und so hatte man letztendlich den Verdacht bestätigt, dass das Imperium hinter der ganzen Virus-Geschichte steckte. Das Imperium oder gar der Imperator höchst persönlich. Und das während vermeintlicher Frieden zwischen den beiden Fraktionen herrschte. Es war eine Katastrophe! Und es war nicht spruchreif für die Öffentlichkeit. Die Bevölkerung würde völlig ausrasten. Das Friedensabkommen würde in sich zusammenfallen und auf vielen Welten würden erneut Kriege ausbrechen. Dies wollte man nicht riskieren, weshalb die Informationen, die man bisher herausfinden hatte können, unter Verschluss gehalten wurden. Stattdessen wusste Catherine als eine der wenigsten von einer geplanten Operation, die eine Gruppe von Jedi nach Bastion führen würde.

An diesem Tag wollte man der Presse den Wind aus den Segeln nehmen. Sektion 2 des NRGD war dafür gebrieft worden, aber sie wurden nicht über alles informiert, was sich auf Coruscant zugetragen hatte und das war schlecht. Cat hatte versucht sich in der Vorbesprechung, die einige Tage zuvor stattgefunden hatte, dafür auszusprechen, die Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit darauf vorzubereiten, was sie erwarten würde. Es war kein Geheimnis, dass Gerüchte kursierten. Explosionen in dem Ausmaß, wie sie bei der Tierarztpraxis vorgefallen waren, konnte man nicht geheim halten. Es hatte Zivilisten gegeben, die bezeugen konnten, dass etwas geschehen war. Die Verschwörungstheoretiker gingen von inneren Unruhen aufgrund des Virus aus, versuchten aber auch Bezüge zu Black Sun und Imperium herzustellen. Die Gerüchte waren vielseitig und sprachen sich herum, wie ein Lauffeuer. Dass man Sektion 2 in diesem Fall aber nicht der Wahrheit entsprechend aufgeklärt hatte, war eine Entscheidung gewesen, die auf der Annahme basierte, wenn sie nichts davon wüssten, konnten sie sich im Extremfall nicht verplappern und doch noch den Bruch des Friedensabkommens riskieren. Commander Souls war anderer Meinung gewesen. Sie dachte eher daran, dass man die Pressesprecher ins offene Messer laufen ließ. Dies konnte jemanden seine Karriere, im schlimmsten Fall aber auch seine Gesundheit kosten, wenn die Konferenz eskalierte. Cat hatte dafür gesorgt höchst persönlich mit einem Team anwesend sein zu können.

Und nun stand sie da. Der Saal war nicht gerade klein, aber doch übersichtlich. Im Gegensatz zu Tico, wusste Catherine, dass sie ihn an diesem Tag sehen würde. Sie wollte sich im Hintergrund halten, ihn nicht von seiner Arbeit ablenken und das gelang ihr ganz gut, denn sie hatte Stellung in einer weniger einsehbaren Nische bezogen, aus der sie trotzdem den Überblick behalten konnte, während ihre Männer an den anderen Ecken und den Ausgängen stationiert waren. Sie waren alle in zivil, trugen Datapads oder Flimsiblöcke und Stifte in Händen, um eine Tarnung aufrecht zu erhalten, die ihrer Meinung nach unnötig war. Cat sah Tico und eine Kollegin von ihm, welche ihre Plätze an den zugewiesenen Rednerpulten einnahmen. Er wirkte nervös, was er für ungeschulte Augen aber sehr gut überspielte. Die GDlerin atmete tief ein und aus. Sie wünschte sich, dass die angesetzte halbe Stunde schnell vorüberging.
Die ersten Fragen wurden gestellt und unter ihnen bereits erste negative Anspielungen auf die Situation. Eine Frage lautete, ob die Jedi-Heiler abgezogen worden waren. Cat konnte etwas damit anfangen, aber in wie weit wusste Agent Oddy Bescheid? Zu Beginn des Virusausbruchs hatten die Jedi mit Hilfe von republikanischen Soldaten kleinere Lazarette in den Unteren und Mittleren Ebenen aufgebaut. Dort waren viele Infizierte behandelt worden. Doch hatte es auch dort immer wieder Unruhen gegeben. Die Bevölkerung war ängstlich gewesen. Man hatte befürchtet, gerade wegen diese Lazarette auch ihre Gesundheit zu riskieren. Kleinere Widerstandsgruppen aus Revoluzzern hatten Anschläge auf diverse Lazarette verübt und die Jedi-Heiler hatten sich nach und nach wieder in die Oberen Ebenen und den Tempel zurückgezogen. Es war zu gefährlich gewesen, die Lazarette zu halten. Die Unteren Ebenen waren gefährlich und die Mittleren schienen auch immer schwieriger in der Handhabung zu werden.
Weitere Aussagen ließen Catherine aufhorchen. "Es kursieren Gerüchte, dass es sich nicht um eine natürliche Krankheit handeln soll, sondern um einen gezielten Angriff auf..." Catherine straffte sie Schultern.
„Kril´iak´tikiamaoi, ich kann Ihnen sagen, dass wir Gerüchten und Fährten nachgehen und Hinweise prüfen, um für alles gewappnet zu sein und besser, gezielter und effektiver eine Lösung zu finden.“
Tico war gut, aber das reichte dem Rudel Maalraas nicht. "...was hat es mit den Gerüchten auf sich, dass es einen Terroranschlag auf eine Tierarztpraxis in den Unteren Ebenen gab? Es heißt, dass es dort eine massive Explosion und ein Feuergefecht gab, ein Kampf zwischen organisierten Kräften. Handelte es sich vielleicht um eine NRGD-Operation, die der Öffentlichkeit verschwiegen...." Ihre Muskeln verhärteten sich. Die Blicke ihrer Agenten kreuzten sich. Man wartete auf ihren Befehl, doch Cat wartete ab, wie Tico und seine Kollegin die Sache angingen. Reagierten sie? Konnten sie die Journalisten beruhigen?
„Als vereidigter Beamter der Neuen Republik kann ich das weder bestätigen noch dementieren.“ Ein schön einstudierter Standardsatz. Cats Backenzähne mahlten aufeinander und sorgten damit dafür, dass sich ihr Kiefer anspannte. Sie nahm Blickkontakt zu ihren Leuten auf, hob das Kinn, gab aber noch kein Zeichen einzugreifen. Nun lag es an der Reaktion der Journalisten. Ließen sie sich abwimmeln oder würde diese uneindeutige Antwort für Unruhe und erste Handgreiflichkeiten sorgen? Bei diesen Leuten konnte man doch letztendlich mit allem rechnen.



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[Coruscant - Untere Ebenen - Durchgangsstraße] Tyris, Alicia, Nono

Ein Harch? Was sollte das denn bitte schön sein? Konnte es, ehm, er sprechen? Vielleicht konnte er sich vielleicht ein wenig erklären. Aber gut, fürs erste reichte Tyris die Erklärung Alicias aus. Wenn sie diesem Etwas vertraute, dann sollte es so sein. Er erwiderte die Umarmung, murmelte leise nur für sie hörbar. "Tut gut dich wiederzusehen." Auf die Frage was er hier tue, musste er ein wenig grinsen. "Das gleiche könnte ich dich fragen! Und ja, es gab vorhin eine kleine körperliche Auseinandersetzung."

Die Besorgnis in ihrer Stimme löste etwas in ihm aus. Ein ungewohntes Gefühl, doch noch konnte er es nicht näher identifizieren. "Alles gut Alicia, vielleicht später. Also, was bringt dich und Nono, das war doch Nono, oder? Was bringt euch hier nach unten?" Ihre Erklärung folgte prompt. War das deren Ernst?

"Das klingt vielleicht ein wenig pessimistisch, aber die Chance in den unteren Ebenen etwas unter normalen Umständen wiederzufinden ist schon... gering", warf er ein. "Wir können es versuchen, aber ich kann mal meine Kontakte durchgehen, im Falle, dass wir die Dokumente... ersetzen müssen." Bot Tyris an. Aber bevor sie weitere Überlegungen anstellen konnten, warf sich die Zwei-Meter-Spinne plötzlich zu Boden. Es knallte. Die Wand hinter ihnen war vom Treffer verbrannt. Reflexartig zog Tyris seinen Blaster und rollte zur Seite weg hinter ein paar Kisten von irgendeinem Stand. Adrenalin schoss in seine Adern, das emotional gesteuerte Denken verschwand und machte Platz für die Routine des Kampfes. Vorsichtig lugte er hervor, doch da war niemand mehr. Aus dem Nichts brannte sich ein Schuss in die Kiste vor ihm. Mit seiner Vermutung lag er also falsch. Ohne hoffen zu treffen, antwortete der 35-jährige die Schüssen indem er wahllos in die Richtung schoss, aus der sie kamen. Ein Schrei ertönte. Also hatte er etwas getroffen! Jetzt checkte der Geschäftsmann die Lage seiner Mitstreiter. Nono hatte sich allem Anschein nach ebenfalls in Deckung begeben, aber Alicia stand da. Furchtlos, mit aktiviertem Lichtschwert.

Bewunderung empfand Tyris. Andererseits spürte er im Angesicht des Lichtschwertes ein Ziehen seiner Narbe. Die Jedi hatte ihm das Leben gerettet, auch wenn er eine Narbe davontrug. Und wie hatte er es ihr gedankt? Indem er die Formulare ausgefüllt hatte, die es Juley ermöglichten Jedi zu werden, was sich ja offensichtlich nach der letzten Nachricht auf unbestimmte Zeit verschob? Tyris schüttelte sich. Das war gerade unwichtig. Im Moment hatte sein Fokus auf den Kampf zu liegen!


[Coruscant - Untere Ebenen - Durchgangsstraße] Tyris, Alicia, Nono, unbekannte Angreifer
 
.:: Coruscant | unterwegs | mit Ian ::.


Ian schien es nicht zu stören, dass Mark ihm die Linke entgegengehalten hatte und das war durchaus verständlich. Der Jedi-Meister war aufmerksam gewesen. Ian hatte ihn auf Lianna angegriffen und er war eindeutig Linkshänder gewesen. Die Beobachtungsgabe des Jedi-Wächters gehörte zu seinen Stärken.
Der Händedruck war angenehm. Nicht zu schlaff, nicht zu fest. Es passte zu seinem Gegenüber, der nun auch lächelte. Dann hatten sie das schon einmal geklärt. Mark setzte ihren Weg zufrieden fort. Sie sprachen über Coruscant. Markus erklärte, dass er die schönen Seiten Coruscants noch nicht so genießen hatte können. Ian war offensichtlich skeptisch, dass es überhaupt schöne Seiten hier geben konnte. Er nannte den Planeten "beengt". Angesichts dessen, wie groß der Stadtplanet war, fand Mark den Ausdruck etwas unpassend, aber er verstand natürlich, worauf der andere hinaus wollte. Es gab anders als auf anderen Welten mehrere Städte, die einfach aufeinander gebaut wurden. Die unzähligen Ebenen des Stadtplaneten erzeugten ein Bild vom verzweifelten Versuch, der Überbevölkerung Herr zu werden. Man musste sich an den Gedanken gewöhnen, dass hier viele verschiedene Welten in einer einzigen gebündelt auftraten. Außerdem sorgte diese Tatsache für eine viel größere Kriminalitätsrate, als auf anderen Planeten. Die Polizei Coruscants war im Dauereinsatz und in den Unteren Ebenen sogar überhaupt nicht vertreten.

"Auf Coruscant gibt es seine sehr vielfältige Gastronomie. Ich glaube hier findet man wirklich jede Art von Traditionsküche, die die Galaxis zu bieten hat."

, begann der begeisterte Essensliebhaber. Wäre er kein Jedi geworden, der nächste Berufswunsch wäre wahrscheinlich Restauranttester gewesen :-)roflmao:).

"Außerdem habe ich mir sagen lassen, es wäre faszinierend an einem schönen Tag auf der Aussichtsplattform des Theaters zu stehen und über die Stadt hinweg zu blicken. Sonnenuntergänge sollen noch schöner sein, als vom Ratsturm des Tempels aus."

Markus grinste und starrte Löcher in den Boden vor sich. Zu gerne hätte er die Gelegenheit wahrgenommen und einer Frau am Ende eines grandiosen Dates bei Sonnenaufgang die Aussicht präsentiert. Wenn Ian verstand, konnte er den Tipp für sich und Eowyn nutzen. Doch der Corellianer stieß ihn nicht mit der Nase darauf. Es blieb bei der allgemeinen Aussage.

Erst als sie über das Zeichen auf Ians Handrücken sprachen und dieser erklärte, dass es sich dabei um ein Sith Taith handelte, wurde der Jedi wieder ernster. Ein Sith-Taith. In Gedanken wiederholte er den Namen. Unterdessen erklärte Ian, in welchem Zusammenhang das Symbol mit seinem Leben als Sith stand und wie er es jetzt als Hinweis dafür nutzte, dieses Leben hinter sich gelassen zu haben. Genauer bezeichnete er es als eine Warnung dafür, was er einmal gewesen war und nie mehr sein wollte. Die Aussage war sehr lobenswert. Nicht nur das. Markus respektierte die Entscheidung. Sie musste hart gewesen zu sein und allein schon bei ihrer ersten Begegnung war ihm klar gewesen, dass man sein Leben und sein Wesen nicht so einfach hinter sich lassen konnte, um fortan jemand anderes zu sein.

"Es zeugt von großer Stärke, sich einer so großen Veränderung zu stellen und ich bin mir sicher, man kämpft immer wieder mit sich und seinen eigenen Dämonen."

Er konnte es sich nicht vorstellen, wie es wirklich war. Aber er stellte es sich sehr schwer vor. Gerade wenn einem dann immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden. Elise war nur ein Beispiel für jemanden, der es nicht verstand oder verstehen wollte, dass man einem Sith eine Chance geben wollte, gut zu werden. Und sie war sicher nicht die Einzige im Orden, die nur zwischen schwarz und weiß unterschied. Es gab zahlreiche Jedi und darunter vermutlich unzählige Gegner der Aufnahme uneindeutig jedihafter Machtbegabter. Die Reinheit des Wesens der Jedi wurde in vielen Fällen als Argument vorgeschoben. Doch welcher Jedi war frei von Fehlern? Markus kannte keinen einzigen, der nicht ein einziges Mal mit Zweifeln zu kämpfen hatte. Sie waren keine Götter. Sie waren nicht unfehlbar. Sie waren allesamt Menschen und andere Spezies, die einfach nicht fehlerlos waren!

Sie erreichten ein Gebäude, vor dem der Corellianer stehen blieb. Beinahe hätte er vergessen, dass dies sein Ziel gewesen war. Eine kleine, aber nette Bar in einem Eckhaus. Sicher um einiges reinlicher und heller gestaltet als die Spelunken der Unteren und Mittleren Ebenen, aber doch gemütlich, wie die Rezensionen im Holonet berichteten.

"Da sind wir. Die haben sicher auch Limonade!"

Mark grinste und öffnete die Tür, um Ian den schließlich den Vortritt zu lassen.


.:: Coruscant | unterwegs | mit Ian ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise

Natürlich, mit Elise musste Eowyn ausgerechnet das eine Prozent der Galaxis erwischen, das volljährig noch kein Raumschiff steuern konnte... Innerlich fasste Eowyn sich an den Kopf, aber wenigstens hatte die Ritterin hoffentlich trotzdem verstanden, worum es ihr ging. Sie erzählte von ihren Plänen, und Eowyn lächelte. Irgendwann klingt für mich nicht falsch. Nur vielleicht nicht dieses Jahr. Oder nächstes. Ihr habt hoffentlich noch eine ganze Menge Zeit, um das zu erreichen. Zwei Stile miteinander zu vereinen ist keine einfache Aufgabe, auch nicht, mit beiden Schwertern gleichzeitig zu kämpfen. Ich weiß das... Eowyn grinste. Ich bin gerade noch in den letzten Zügen, das zu lernen, und es war eine monatelange Zeit voller Training. Ihr könnt das schaffen - wenn Ihr Euch Zeit gebt. Und Euer Ehrgeizg Euch nicht im Weg steht. Auch hier sprach Eowyn aus Erfahrung. Morichro... Stand sie sich hier selbst im Weg? Es war möglich. Oder, wie eben auch schon vermutet, die Technik lag ihr schlicht nicht. Doch dass Eowyn an einer solchen Technik arbeitete, würde sie sich hüten zu offenbaren, gerade vor einer jungen Ritterin, die noch ihren eigenen Weg finden musste. Und hätte sie es getan - Elise wüsste womöglich sofort, wer in dem Team auf Bastion war, das sie zu beschützen gebeten wurde.
Elises Versprechen klang ernst, aber Eowyn hoffte, dass sie es nicht nur heute ernst nahm, sondern auch in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten. Impulsivität konnten sie gerade auf Bastion nicht unbedingt brauchen, doch sie würde Markus und Ahna zur Seite haben. Das reichte hoffentlich, um aus ihrer Spontanität das beste herauszuholen, ohne, dass es Nachteile geben würde.
Gut. Ich hoffe sehr darauf. Noch ein eindringlicher Blick, dann war das nächste Thema an der Reihe.

Die Ritterin schien wirklich sehr dankbar dafür zu sein, dass Eowyn nicht auf einem Namen bestand. Sie winkte ab, als Elise meinte, in ihrer Schuld zu stehen. Es gab wichtigeres als dergleichen - Eowyn hoffte nur, dass sie nun keinen Fehler gemacht hatte. Vielleicht hatte ihr Begleiter eine Standpauke mindestens so nötig wie Elise... aber vorbei war vorbei, und sie hatte ihre Gründe dafür gehabt. Dass sie sich gut damit fühlte, das erwartete ja niemand. Diese Ratssache begann wirklich, sie zu nerven. Für dergleichen Verantwortung hatte Eowyn nun momentan wirklich keinen Kopf...

Ihre Ratschläge nahm die junge Frau vor Eowyn gelassen an, vielleicht würde ja etwas davon hängenbleiben. Manchmal reichten Kleinigkeiten, kurze Momente - manchmal nicht. Aber das musste Elise selbst herausfinden, sie war nun eine Ritterin - und dazu gehörte, nun seinen eigenen Weg zu finden, so hart es manchmal war. Sie klang dagegen etwas skeptisch, was die Arbeit in der Krankenstation anging, und Eowyn zuckte mit den Schultern, um ihre Aussage noch einmal zu bekräftigen.
Ihr werdet sicher helfen können. Ich war lange genug dort unterwegs. Und wenn es nur ein offenes Ohr für einen Sterbenden ist oder der Wunsch nach einem kalten Wasser... es gibt genug zu tun, viele kleine Aufgaben, und immer zu wenige Hände, die diese so wichtigen kleinen Dinge erledigen können. Der Orden hat auch leider keine unbegrenzte Anzahl an Droiden - manchmal müssen auch unangenehme Aufgaben von fühlenden Wesen übernommen werden. Ich bin mir sicher, Ihr werdete etwas finden.

Elise war also bereit, nun zum nächsten großen Themenblock überzugehen, und Eowyn überlegte, wie sie den Bogen spannen konnte - bis sie beschloss, dass das wohl gar nicht möglich war. Sie griff in die kleine Tasche an ihrem Gürtel und holte den Datenstick heraus, den sie vor Elise auf den Tisch legte. Eure nächste Mission. Ihre Mundwinkel zuckten - das hier erinnerte sie doch sehr stark an eine alte Holoserie, die sie früher hin und wieder gesehen hatte. Geheimagenten, Missionen... die angenommen werden konnten, oder nicht. Und sich dann selbst zerstörten. Ob Elise, trotz des nur wenige Jahre andauernden Unterschiedes, zu jung dafür war? Oder ob sie die Serie kannte und selbst daran denken musste? Keine Sorge, er wird sich nicht selbst zerstören - dafür müsst Ihr sorgen, sobald Ihr ihn nicht mehr braucht. Eowyn grinste kurz, doch dann wurde sie wieder ernst. Ich habe den Auftrag bekommen, Euch kurz einzuweisen, wo wir uns ohnehin getroffen haben, und Ihr habt die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Alle wichtigen Infos findet Ihr dann noch auf diesem Stick - den Ihr bitte wirklich vernichtet, sobald Ihr über den Inhalt Bescheid wisst. Ja, das alles klingt absonderlich und übertrieben, aber es ist notwendig.

Eowyn lehnte sich ein Stück vor - unbewusst, realisierte sie, denn die brisanten Informationen auszusprechen empfand sie noch immer als ein Risiko. Obgleich es lächerlich war - mit Ian redete sie offen darüber in ihrem eigenen Quartier, das sicher nicht so abhörgeschützt war wie dieses Büro. Wie auch immer.
Der Orden plant eine Mission nach Bastion. Peng, Bombe geplatzt. Wir vermuten dort ein Heilmittel für das Virus. Ihr seid für diese Mission ausgesucht worden, sie unterliegt absolut strengster Geheimhaltung. Ihr könnt Euch denken, weshalb. Das ist womöglich unsere letzte Chance.
Ihr werdet nicht im Kernteam sein, sondern eine Art Back-Up bilden, falls beim Kernteam etwas schief läuft. Euer ehemaliger Meister wird ebenfalls dabei sein. Im Prinzip, wenn alles läuft wie am Schnürchen, heißt es für Euch also nur rein - etwas aufpassen - und wieder raus, ohne etwas zu erledigen. Wenn nicht...
Eowyn lies den Satz offen. Wenn nicht... dann hing das Schicksal der Galaxis womöglich an diesem Team, aber kein Druck. Bloß kein Druck...

Ihr könnt natürlich ablehnen. Keine Mission, erst Recht nicht eine solch gefährliche, wird einem aufgezwungen, doch der Rat sähe Euch gerne dabei. Wieder zuckte Eowyn mit den Schultern. Das war's. Sie hob eine Augenbraue. Fragen?

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise
 
.:: Coruscant | unterwegs | mit Markus ::.

Auf die indirekte Frage nach schönen Plätzen Coruscants antwortete Markus mit vielfältieger Gastronomie, was Ian tatsächlich dazu brachte nun auch laut zu lachen. "Wenn Orte nichts fürs Auge haben, dann eben für den Gaumen. Die Einstellung hat was." Ian selbst war niemand, der wirklich gerne oder viel aß, zumindest nicht von den Dingen, die die Allgemeingültigkeit als "Nahrungsmittel" bezeichnete. Der Dunkelhaarige hatte sich manchmal über Monate hinweg nur von Energieriegeln ernährt. Riegel, Schokolade, Kekse, Sirup, Limonade und Obst. Ihm hatte das meistens gereicht. Zu Tahiris Zeiten war er dünn gewesen, eher schlacksig und nach ihrem Tod hatte sich das erst verbessert, als Ian begonnen hatte regelmäßig Muskelsport zu betreiben. Essen war bloß etwas, um Energie zu bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Und alles was Zucker enthielt, war perfekt dazu geeignet, Energie zu bekommen. Tahiri und er hatten nie gekocht, was vielleicht mit ein Grund dafür war, warum Ian es bis heute nicht konnte. Bei den Sith hatte er schlicht in die Kantine gehen müssen. Ja, vielleicht wurde es nicht nur höchste Zeit Eowyn auszuführen, sondern auch an einem fünf Gänge Menü mit ihr teilzunehmen. Als hätte Markus seinen Gedankengang geahnt, schlug er ein nettes Ambiente vor.
"Das könnte ihr gefallen," lächelte Ian in sich hinein, denn er wusste, das Markus darüber in Kenntnis war, dass Eowyn und er .... Vertraute waren und Ian war sicher, dass der andere diesen Tipp genau deswegen gegeben hatte und deswegen: "Danke." Dass er Sonnenauf- und Untergänge liebte wusste Ian und er erinnerte sich an die Reaktion, als er ihr diese Bilder übertragen hatte. Das konnte wirklich etwas für sie sein, etwas, das er vielleicht mit seinem Plan des Ausführens verbinden konnte.

Sie liefen ein Stück, als das Gespräch auf das Taith kam und Ian antwortete ehrlich. Die Worte von Finn klangen aufrichtig. Ein Kampf gegen sich und die eigenen Dämonen. "Ja, das ist es." Manchmal war es mehr als das, aber Ian wollte nicht länger oder näher auf dieses Thema eingehen. Es war sein Kampf und auf Bastion würde es vielleicht zu seinem persönlichen Krieg werden - gegen die Dunkelheit. Aber da war Licht und das war der entscheidende Faktor. Da war Licht in ihm und da war Eowyn.

Markus und Ian erreichten schließlich ein Gebäude, vor dem der erste stehen blieb. Eine Bar, die von außen einen netten Eindruck machte. Ian folgte dem anderen, schritt durch die Tür und nur Minuten später saßen sie, mit ihrem Getränk an einem runden Tisch.
"Wie lange seid Ihr schon ein Jedi?" Ian schätzte Markus ungefähr so alt wie sich selbst und da er eine gewisse Präsenz ausstrahlte, vermutete Ian, dass er den gleichen Rang bekleidete, den Eowyn bis vor kurzem gehabt hatte. Schließlich hatte er alle Räte kennen gelernt, doch Markus war nicht dabei gewesen.

.:: Coruscant | unterwegs | mit Markus ::.

 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn

"Gut. Ich hoffe sehr darauf."


In den Ohren der Alderaanerin hatte Eowyn es ihr abgekauft. Abgekauft. Das klang fast so, als hätte sie eine Lüge erzählt oder sich mit einer Geschichte aus der Affäre gezogen. Sie hatte es geglaubt und Elise sprach die Wahrheit. Es war wichtig, dass die Belehrende ihr Glauben schenkte, zumindest für die Ex-Schülerin. Es war deshalb von Bedeutung, weil sie sichergehen musste, dass ihre Ansicht, ihr Vorhaben, ihr Plan oder ihre Meinung nicht konträr zu den Grundsätzen des Ordens liefen, den Jedi-Rätin Eowyn El'mireth hier in Personalunion repräsentierte. Es war wichtig für die Definition ihres Selbstverständnisses.

Direkt im Anschluss ging sie noch einmal ins Detail und eröffnete die Möglichkeiten, die es gab, auf der Krankenstation Hilfsdienst zu leisten. Stimmt. An solche Dinge wie Assistenzarbeiten hatte die Ritterin gar nicht gedacht. Die Aussage der Rätin quittierte Elise mit einem zustimmenden Nicken. "Das kann ich. Wenn auch unangenehme Aufgaben sicher anders aussehen." Operationsbesteck reichen, Versehrte betreuen, Vermerke machen, seelischen Beistand leisten. Das waren alles Dinge, die einem eher als selbstverständlich einfielen, weswegen sie die Maßnahme als sinnvoll erachtete. Es war eine schöne Gelegenheit, auf den Boden der Tatsachen zu blicken, seinen Blickwinkel zu justieren.

"Eure nächste Mission."

Sie musste Bastion meinen. Einiges hatte sie schon von Markus erfahren. Wenn Eowyn selbst das Thema anschnitt und dann auch noch von Geheimhaltung sprach hatte der Jedi-Wächter sicher mehr erzählt, als er gedurft hatte. Die Ritterin verschleierte ihr Wissen mit Neugierde und Interesse. Und es wäre nicht Elise gewesen, wenn sie nicht Fragen gehabt hätte.

"Es kann sich schon selbst zerstören, aber hoffentlich habe ich mehr als fünf Sekunden Zeit." die Ritterin nahm den Ball auf und erwiderte das knappe Grinsen. Ihre Art zeugte von Humor, das musste man ihr lassen. Sie kannte diese Geheim-Agenten-Verschwörungs-Serien. Als sie damals auf Coruscant im Krankenhaus lag hatte sie viel Zeit sich jeden Tag mehrere Stunden lang mit solchen alten Kamellen die Zeit zu vertreiben. Sie nahm den Datenstick in die Hand. Ein Auftrag? Und die Bitte das Dossier zu im Anschluss zu vernichten war am Ende dann auch nicht so weit hergeholt. Es passte quasi wie die Faust aufs Auge. Verblüfft zog sie eine Augenbraue hoch. Das klang ja schon mal vielversprechend.

Bastion. Da war es also. Ihre nächste Reise würde sie auf den zentralen Planeten des Imperiums führen. Ins Herz der Dunkelheit. Sitz des Sith-Ordens und aller öffentlichen Institutionen des absolutistischen Planeten-Gefüges. Jetzt wo jemand offen und ehrlich mit ihr darüber sprach, es quasi greifbar machte, musste sie dann doch einen Kloß im Hals runterschlucken. Es war irgendwie etwas anderes ein Geheimnis erzählt zu bekommen.

Den Teil mit dem Heilmittel kannte sie bereits. Es war ein Leichtes eins und eins zusammenzuzählen, immerhin war sie in dem dubiosen Labor, auf dem eine Art Probe oder so etwas in der Art beschafft werden konnte. Es konnte nur darum gehen. Aber 'Für die Mission ausgesucht worden? Letzte Chance?'

Danach begann die Rätin auch noch sich nach vorn zu lehnen, ala 'Die Wände könnten Ohren haben.' Das Verhalten war ansteckend, denn Elise hatte es ihr gleich getan. 'Back-Up-Team also.' Sie wusste was damit gemeint war, auch ohne dass sie bis zum Ende zuhörte. Eine Eingreiftruppe für den Notfall. Sicher eine clevere Lösung, falls etwas schief ging. Doch wie hoch standen die Chancen, dass eine Gruppe Jedi im Ernstfall zu den Personen vorstoßen konnte, die in Schwierigkeiten waren? Doch eins nach dem anderen.

"... werden wir wohl mehr zu erzählen haben, als uns lieb ist, wenn wir Coruscant mit dem Heilmittel erreichen." Vervollständigte sie den Satz optimistisch. Etwas verblüfft über die nächste Info, begann die Ritterin wieder mal das Pferd von hinten zu zäumen.

"Um ehrlich zu sein verwundert es mich, dass man mich für diese Mission anfordert." Sie begann mit dem, was ihr als erstes einfiel und was Eowyn als letztes gesagt hatte. "Doch ich bin auf jeden Fall an Bord, egal wie die Bedingungen lauten." Das sollte kein dabei ist alles sein.

"Und ja, ich habe ein paar Fragen, die mir so spontan einfallen." Elise faltete die Hände ineinander, hatte ihr Lautstärke aber bewusst nicht nach oben gefahren, um die Wände nicht in Versuchung zu bringen.

"Ihr meint es ist die letzte Chance. Das Virus zu bekommen? Es gibt also keinen anderen Weg, als sich das Anti-Serum direkt zu besorgen? Wer sagt uns-" und schon betrachtete sie sich als einen Teil des Teams ", dass es überhaupt ein Anti-Virus gibt? Ich meine" sie räusperte sich in dem Wissen, dass sie gerade schon wieder begann etwas auseinander zu nehmen, was sicher jemand gut durchdacht hatte. "Ich stolpere dabei über das Wort Vermutung. Es wird doch sicher kein Infiltrationsteam auf den sicher am besten bewachten Planeten des Universums geschickt, inklusive Rettungsteam, aufgrund einer Vermutung." Ausgesprochen klang es irgendwie ... leichtsinnig. ( :whistling: )

"Und wie werden wir die ganzen Sicherheitsbarrieren überwinden? Wird der Geheimdienst involviert sein?" Das waren gleich zwei Fragen.

Die Augen der Rätin regelrecht durchbohrend, schaltete sie einen Gang runter. "Entschuldigt. Ihr müsst nicht antworten. Ich will die Mission nicht in Frage stellen." Sie schüttelte den Kopf. Etwaige Erklärungen würden sicher noch im Rahmen einer Besprechung folgen, beziehungsweise auf dem Stick parat liegen.

"Ihr habt auf jeden Fall recht. Ich muss wohl noch ein paar Übungseinheiten einlegen. Wann starten wir?"

War ihre letzte mit dem Thema verbundene Frage. Ihr fielen auf den Schlag noch mehr ein, als sie Finger hatte, doch wenn sie Eowyn so ansah, war ihr Angebot Fragen zu beantworten auch von begrenztem Umfang, was verständlich war. Man erklärte nun mal keinem Zahnrad warum es sich nach links drehen musste und nicht nach rechts.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise

Ah, die Ritterin kannte die alte Serie - das war jetzt deutlich, immerhin hielt sie Eowyn dadurch nicht für eine komplette Idiotin. Die Offenbarung über Bastion nahm sie aber erstaunlich gelassen auf, hoffentlich behielt sie sich diese Ruhe in den nächsten Monaten. Sie mussten wirklich amüsant aussehen von außen, als sie sich so vorbeugten und einander in ruhigem Ton Dinge erzählten.
Eowyn hob eine Augenbraue.
Euer Optimismus gefällt mir. Elise war da doch schon wesentlich optimistischer als sie selbst. Was gut war... es sollte ja nicht nur Realisten und Pessimisten bei dieser Mission geben. Glaube versetzte Berge.

Dann aber zuckte Eowyn mit den Schultern. Die nächste Antwort musste sie leider vage halten.
Um ehrlich zu sein, diese Entscheidung wurde in der gleichen Sitzung getroffen, als man beschloss, mich zu befördern - was ja auch stimmte, so indirekt - daher kann ich nicht genau sagen, weshalb man ausgerechnet Euch auswählte. Ich kann mich erkundigen, falls Euch das irgendwie wichtig ist, aber ich denke, letztendlich... geht es um das dass, nicht um das weshalb. Man wird seine Gründe gehabt haben.
Wie schon gedacht, hatte der Rat aber die richtige Entscheiung getroffen - Elise zögerte kein bisschen und sagte sofort zu. Kein Wunder allerdings bei dem, was Eowyn noch vor fünf Minuten gehört hatte. Die Ritterin schien den ausgeprägten Drang nach Abenteuer zu hegen.

Eowyn lächelte schmal, als sie die Fragen hörte.
Nun, eine Garantie haben wir nicht. Die gibt es nie. Ja, es ist eine Vermutung, aber sie wurde auf Grund mehrerer Annahmen und Quellen getroffen, die ich Euch leider nicht offenbaren kann. Es ist die beste Chance, die wir haben, so dünn es klingt. Momentan sehen wir diesen Weg als erfolgreichsten an. Ich fürchte, Eowyn öffnete ihre Hände, da bleibt nur ein Vertrauen in diese Entscheidung.

Was nicht immer leicht war. Doch vermutlich, hoffentlich, war Elises Vertrauen in den Rat noch um einiges größer als das von Eowyn. Weiter im Fragenkatalog... Die Planung für die Infiltration läuft noch, es gab mehrere Ansätze, unter anderem den, den NRGD mit ins Boot zu holen, ja. Ich weiß nicht, ob man sich schon entschieden hat oder zweigleisig fährt - für diesen Teil des Einsatzes bin ich nicht eingeteilt. Darum kümmert sich jemand anderes. Aber man wird Euch rechtzeitig informieren, ganz sicher.
Eowyn schüttelte den Kopf. Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Nicht für so etwas. Ich habe Euch aufgefordert, zu fragen - und bei solchen Einsätzen ist Wissen die halbe Miete. Hört nicht auf zu fragen, bitte, niemals. Aber ja, ein paar Übungseinheiten wären gut. Ich empfehle vor allem Verschleierungen und geistige Abschirmungen... Gedankentricks können auch nie schaden und ein paar Grundkenntnisse in der Heilung. Vielleicht guckt Ihr Euch auf der Krankenstation ein bisschen etwas ab. Eowyn zwinkerte Elise zu. Ich denke, in Eurem alten Meister habt Ihr einen guten Trainingspartner für die Vorbereitung. Ein paar Teilnehmer stehen außerdem auf dem Stick, vielleicht tut Ihr Euch zum Training hin und wieder zusammen.

Der Start steht noch nicht fest - so bald wie möglich, allerdings wollen wir nichts überstürzen. Eine solche Sache muss genau geplant werden. Einige Tage habt Ihr aber sicher noch, wenn es schlecht läuft, auch ein, zwei Wochen. Nutzt die Zeit, so gut Ihr könnt.

Ernst sah sie die Ritterin an.
Das hier ist groß - nehmt es ernst, arbeitet im Team. Es hängt viel ab von Euch, man verlässt sich auf Euch. Sie selbst verließ sich auf sie, legte ihr Leben unter anderem in ihre Hand - doch das konnte sie ihr nicht sagen. Doch sie konnte nur hoffen, dass Elise sich im Griff hatte.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-mit Leela und Ganner- in der Nähe: Radan, Ikarus und andere

Leela bestätigte ihm, dass sie einen Albtraum gehabt hatte, erklärte aber auch, dass solche Träume Privat-Sache des Träumers waren. Und Ty verstand auch, dass es sicherlich nicht klug war, mit anderen über die Träume seiner Mutter zu reden. Auch wenn er ziemlich genau wusste, was seine Mutter des Nachts manchmal sah. Aber seine Mutter hatte ebenfalls überrascht reagiert, als er sie darauf angesprochen hatte. Danach war es nur noch zweimal passiert, dass er etwas von ihren Träumen mitbekommen hatte.


„Ich bin immer froh, wenn mich jemand weckt, wenn ich einen Albtraum habe.“

Was eigentlich nicht sehr oft passierte. Meistens träumte der Junge nämlich schöne Dinge die oft mit den Erlebnissen des Vortages zu tun hatten.

Leela versprach dann auch, ihren Meister von ihm zu grüssen und Ty hoffte, dass dieser sich darüber freuen würde. Was sein Zimmer anging, ging Leelas Hoffnung für ihn genau in die andere Richtung.

„Auf der StarExplorer hatte ich mein Zimmer genau gegenüber von Moms und die Türen waren immer offen. Aber ich glaube … ich meine, hier sind so viele Leute. Ich müsste Glück haben, wenn mein Zimmer auch nur in der Nähe von dem meines Vaters liegen würde, oder?“

Was, wenn er Nachts nicht mal eben schnell im Schlafanzug zu seinem Vater huschen konnte, wenn er etwas brauchte? Er konnte doch nicht einfach zu irgendwem gehen. Hoffentlich würden sie dafür eine gute Lösung finden. Während Ty sich alle möglichen Szenarien einfallen lies, in denen er in der Nacht seinen Vater brauchen könnte, trat ein Mann an ihren Tisch. Ty musterte ihn neugierig, während Leela ihn vorstellte.

„Hallo.“

begrüsste Ty den Mann ebenfalls, den LeelaMr.Fel“ genannt hatte. Was für ein komischer Name. Ty überlegte, ob das nicht besser zu einem Wookie passen würde, vermied es aber, diese Frage laut zu stellen.

„Seid ihr ein Soldat?“

fragte er stattdessen und hing grad noch ein

„Wofür hab ihr den Anstecker bekommen?“

hinterher. Er sah schon sehr elegant aus, dieser Mr. Fel. Wie ein Prinz aus einem Märchen oder so. Und offensichtlich kannte er Leela ebenfalls. Wieviele Leute sich hier wohl gegenseitig kannten? Möglichkeiten gab es auf jeden Fall genug, aber Ty hatte schon bemerkt, dass Erwachsene manchmal Schwierigkeiten hatten, miteinander in Kontakt zu kommen. Warum das so war, verstand Ty nicht. Dabei konnte sie einander manchmal wirklich gut brauchen. Allerdings konnten sie sich nach Streitigkeiten auch schwer vergeben. Das beste Beispiel dafür waren seine Eltern. Seine Mutter würde wirklich ausflippen, wenn sie wüsste, dass er hier war. Hoffentlich würde bis dahin noch einiges an Zeit vergehen.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine-mit Leela und Ganner- in der Nähe: Radan, Ikarus und andere
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn

"Wer sich sorgt leidet doppelt, nicht?"


Es war wichtig das Licht im Dunkeln zu sehen. Mehr Helles als Dunkles. Das Glück im Unglück. Vielleicht der einzige wahre Vorteil ihrer engstirnigen Betrachtungsweise der Realität. Doch wurde sie von dem Drang und dem Gefühl, etwas schaffen zu können angepeitscht. Nun musste sie sich nur noch von Selbstüberschätzung bewahren.

'In der gleichen Sitzung, in der Eowyn zur Rätin gemacht wurde?' So? Dann war sie es also noch nicht all zu lange. Elise hatte die Holonet-News in jenen vergangenen Wochen nicht mehr verfolgt, sodass ihr diese Info entgangen sein musste. Normalerweise wird so eine bedeutende Beförderung immer in den Medien verkündet, doch im Moment ging es ihr in den meisten Artikeln generell um zu viele schlechte Dinge. Man hörte nur noch Virus hier, Nachwehen des Kriegs da, Gefahr, Gefahr, Gefahr.

"Ihr habt Recht. Es tut nichts zur Sache und war auch eher nur so vor mich her gefaselt. Wenn einen die Lippen überholen." Obwohl sie doch gerne gewusst hätte, ob Wes der Initiator war oder in welchem Rahmen diese Entschluss gefallen ist. Und hätte man sich anders entschieden, wenn dieses Gespräch hier mit Rätin El'mireth vorher gelaufen wäre?

Die Ritterin gab sich damit zufrieden, dass sie noch eine Information darüber erhalten würde, wie genau die Reise von statten gehen sollte. Sie hörte Ehrlichkeit aus den Worten ihrer Gegenüber und Eowyn schien auch nicht in alle Facetten der Operation eingeweiht zu sein. Es musste wirklich wichtig und von großer Bedeutung sein, wenn selbst einer Rätin bisher nicht alle Einzelheiten mitgeteilt wurden. Und nun ja, immerhin redete sie hier davon einen Infiltrationstrupp nach Bastion zu schicken. Im Best Case kamen alle lebend vom Planeten mit dem, weswegen sie aufgebrochen waren, im Worst Case war es ein Himmelfahrtskommando. Doch auch ein Gedanke an ein Scheitern ließ die Ritterin kalt. Es war eine Chance, genau wie Eowyn sagte. Und sie konnte sich zusammen reißen, ja in der Tat. Auch wenn es ihr schwer fiel. Nur was brachte es die Hände vor dem Mund zusammenzuschlagen und den Atem anzuhalten?

"Verschleierung?" Sie prüfte kurz, was sie damit meinte. Ah stimmt. Sie stimmte mit einer Geste ihrer Hand zu. "Aber geistige Abschirmung und Heilung?" Eli bereute es einige Grundtechniken nach Abschluss ihrer Ausbildung immer noch ausgelassen zu haben, doch tat dies nicht ohne Grund. Die passiven Geisteskräfte lagen ihr in der Regel nicht so, weswegen dieser Akt jetzt eine ganz schöne Aufgabe darstellen konnte. Schnell legte sie sich ihren Plan zurecht. 'Erst lernen, wie man sich geistig abschirmte und danach auf die Krankenstation.' Dann fiel ihr wieder ein, dass sie auch noch lernen wollte, wie man Blastergeschosse ohne ein Lichtschwert reflektierte. Das würde wohl das spannendste Lernfeld werden.

"Ja, Meister Finn und ich haben vor Kurzem erst eine ausgedehnte Schwertkampfeinheit hingelegt. Ich schaue mir mal an, wer da noch so alles dabei ist und höre mich mal um."

Elise gab erneut eine Zusage.

"Natürlich. Die nächsten Tage werden im Zeichen des Trainings stehen, und natürlich einigen Besuchen auf der Krankenstation."

Der Satz mit dem die Rätin schloss gab ihr dann zu denken. Sie sollte es ernst nehmen und dass man sich auf sie verlassen würde. Ein bisschen so, als würde man ihr ein Versprechen abnehmen, dass sie keine Dummheiten machte, dabei war sie 'nur' Teil des Back-Up-Teams. Elise nickte dennoch mit entsprechend ernster Miene.

"Wir werden alles geben."

Ohne zu wissen, wer wir waren stimmte sie zu. Nichts von dem was die Ritterin sagte hätte die Rätin beruhigen können, da war sich Eli sicher. Doch was sollte sie denn auch sonst tun? Es war nun mal immer eine Herausforderung sich darauf einzulassen, wenn man auf andere angewiesen war. Elise war aufgestanden und hatte sich wieder hinter ihren Stuhl begeben. Mit beiden Händen umgriff sie die Stuhllehne. Die Ritterin hatte der Rätin genug Zeit gekostet und immerhin konnte sie sich einige Informationen noch von dem Datenspeicher abrufen.

"Eine Frage noch, Rätin. Was denkt ihr über die Mission?" Eine sehr generelle Frage, die eher darauf abzielte eine allgemeine Einschätzung zu erhalten. Hatte Eowyn Düsengang oder sah sie es eher gelassen?

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise

Ihre Tipps zum Training nahm Elise scheinbar an, auch wenn es mit ihrer geistigen Abschirmung wohl nicht ganz so weit her war, nachdem sie es mit ihren Heilfähigkeiten gleichsetzte. Und das bei Markus Finn? Wie hatte sich die Ritterin da durchgewurschtelt? Geistige Abschirmung gehörte nun wirklich zu den Grundlagen, der Wächter beherrschte das sicher im Schlaf. Aber das war nicht Eowyns Sache - wenn die junge Frau kompetent war, dann würde sie in diesem Feld in den Tagen jetzt sicher noch etwas aufholen können. Und auch auf der Reise und vor Ort ließen sich solche Dinge immer weiter perfektionieren. Undercover-Missionen, vor allem Hilfsteams, waren nämlich häufig, wenn alles gut ging, vor allem eines - langweilig. Eowyn hoffte dringend, dass Elise so langweilig sein würde, dass sie in dieser Technik gut vorankam.

Anscheinend hatte sie schon trainiert, und Eowyn fragte sich, ob Markus dieses Training bewusst angesetzt hatte - sicherlich. Schließlich hatte er als höherrangiger Jedi schon vor Elise Bescheid gewusst und die Gelegenheit wohl genutzt, ohne, dass die Ritterin etwas davon ahnte. Kluger Mann.

Dann musste Eowyn lächeln. Der Plan ihres Gegenüber hatte sich wohl in der letzten Stunde um ein vielfaches gefüllt.
Sieht so aus, als ob Ihr viel zu tun haben werdet... Gönnt Euch aber auch genügend Schlaf und Nahrung, erinnerte sie sie, wer weiß, wie es dann vor Ort damit aussehen wird.

Sie gab Eowyn dann noch ein halbes Versprechen, und Eowyn nickte. Ich weiß, sagte sie leise. Sie hoffte nur, es würde reichen. Wenn sie selbst versagte oder aus irgendeinem anderen Grund nicht aus dem Tempel kam, dann würde es an dem Team liegen, das Ursprungsvirus nach Coruscant zu schaffen. Und wenn das nicht gelang... Eowyn wollte so weit nicht denken. Elise hatte Recht, wer sich sorgte, leidete doppelt... Eowyn würde wohl versuchen müssen, sich etwas vom Optimismus der Ritterin abzuschneiden.

Diese stand auf, und Eowyn erhob sich mit ihr, doch dann kam noch eine scheinbar letzte Frage. Was sie über die Mission dachte? Eowyn hob beide Augenbrauen und schwieg einen Moment, versuchte, die richtigen Worte zu finden, bevor sie dann langsam antwortete.

Ich denke, dass das hier nicht nur unsere beste, sondern unsere einzige Chance ist. Ernst sah sie Elise an. Es ist gefährlich, es ist hochriskant, es kann uns vieles oder alles kosten, wenn es herauskommt. Aber wir haben schlicht keine andere Wahl, und wir schmeißen alles ins Feld, was irgendwie möglich ist. Ich denke, es sind gute Leute, die hier in den Einsatz gehen - wenn sie es nicht schaffen, dann wohl niemand. Wer außer Ian würde so nah an die Katakomben kommen? Also bleibt uns nur... Hoffen und uns nicht sorgen, wie Ihr sagtet, richtig? Eowyn gab sich Mühe, möglichst natürlich zu lächeln. Elise musste nicht wissen, wie sehr sie diese Mission beschäftigte und ihre eigene Rolle darin. Nur Ian wusste im Ansatz, wie es ihr damit ging, und dabei würde es auch bleiben.

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei den Vorbereitungen, und falls wir uns vorher nicht mehr sehen, auch vor Ort. Eowyn verneigte sich leicht vor der Ritterin. Möge die Macht mit Euch sein, fügte sie dann noch leise an.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise
 
.:: Coruscant | unterwegs | mit Ian ::.


Am Ziel angekommen, sah Markus sich aufmerksam in der Bar um. Er war hier selbst zum ersten Mal, hatte sich aber schon vor einer Weile über den Ort informiert. Es war noch relativ früh für einen Feierabendtrunk, weshalb der Raum noch relativ leer war. Der Barkeeper begrüßte sie und Mark grüßte freundlich zurück, ehe er sich direkt zum Tresen begab. Die beiden Männer, die auch Brüder sein hätten können, bestellten sich beide ein Getränk und suchten sich im Anschluss daran einen runden Tisch aus, um daran Platz zu nehmen. Der Corellianer setzte sich aus Prinzip so, dass er jederzeit den Eingang im Blick hatte. Es war eine alte Angewohnheit, die ihn nicht losließ und meistens ohne groß darüber nachzudenken seine Platzwahl bestimmte.
Der Dunkelhaarige prostete seiner Begleitung zu und nahm einen großen Schluck vom corellianischen Ale. Er genoss das Prickeln der Kohlensäure auf seiner Zunge und den herben Geschmack, den es hatte. Wie lange hatte er schon kein Ale mehr getrunken? Vielleicht so lange, wie Ian keine Limonade mehr hatte, denn der schien ebenso glücklich über die Wahl, wie Mark mit seinem Ale. Er schmunzelte bei dem Gedanken. Limonade... Ein erwachsener Mann. Und dann am besten noch die Freude eines kleinen Kindes ausstrahlend, aber er ging davon aus, dass der Ältere sich nach außen hin gut im Griff hatte. Älter? Wie kam er darauf? Mark warf Ian einen kurzen Blick zu, um sich zu versichern. Er sah nicht älter aus als er, fand er und doch hatte er so ein Gefühl, dass sie ein paar Jährchen voneinander trennten. Ob es die Ausstrahlung des anderen war oder purer Instinkt des Jedi, war dabei unwichtig.

Und als hätte der ehemalige Sith erraten, was gerade in Marks Kopf vorging, stellte er eine interessante Frage: "Wie lange seid Ihr schon ein Jedi?"
Der Corellianer stellte sein Getränk ab und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Die linke Hand blieb dabei flach auf der Tischplatte liegen, während die andere auf seinem Oberschenkel zur Ruhe kam.

"Ich bin dem Orden vor 15 Jahren beigetreten."

Er war 18 gewesen, als er sich dazu entschloss, die Ausbildung anzutreten. Doch er kannte den Orden schon viel länger, als diese 15 Jahre.

"Meine Eltern waren Jedi. Wir lebten auf Corellia."

Die Erinnerung an damals war eine sehr schöne. Er hatte eine wundervolle Kindheit erleben dürfen. Jedenfalls bis zum Todestag seiner Mutter. Von da an war alles schief gelaufen, was man sich hatte vorstellen können. Mark war deswegen weder traurig, noch erzürnt. Er hatte es hingenommen, wie so ziemlich alles in seinem Leben. Alles was geschah, hatte einen tieferen Sinn. So war seine Auffassung des Lebens und Erst vor einer Stunde hatte Elise ihn daran erinnert, dass auch seine kybernetische Lunge nun zu den Dingen gehörte, die er annehmen musste. Bewusst spürte er kurz in sich hinein. Sie arbeitete. Er atmete normal. Alles war gut!
Dann wandte er Ian wieder den Blick zu.

"Was ist mit Euch?"

Wann war er zu den Sith gelangt? Und wie war er dann auf den richtigen Pfad gelangt? Durch Eowyn? Er fragte nicht direkt nach, um Ian die Wahl zu lassen, was er ihm erzählen wollte oder auch nicht. Es war sein Leben, sein Wesen, seine Entscheidung!


.:: Coruscant | unterwegs | mit Ian ::.
 
.:: Coruscant | unterwegs | mit Markus ::.


Markus wählte einen Platz, für den auch Ian sich entschieden hätte – einen, der die Türe in den Fokus rückte. Ian musste wissen, wo der Fluchtpunkt lag und dieser war entweder eine Tür oder ein Fenster und deswegen setzte er sich immer so, dass eines von beidem schnell zu erreichen war. Stühle am Rand, oder in der Mitte? Rand.
Die Wahl der Limonade war da um einiges schwieriger und Ian entschied sich für eine Sorte, die er noch nie probiert hatte. Keine falsche Entscheidung, wie er feststellte, nachdem er auch Markus zugeprostet hatte. 15 Jahre war dieser bereits ein Jedi. Damit war er fünf Jahre länger einem Orden zugehörig, als es Ian gewesen war. Wenn seien Eltern ebenfalls Jedi gewesen waren, war Markus wahrscheinlich noch länger mit der Macht vertraut. Corellia. Ian unterdrückte ein Seufzen, als er zurück an Corellia dachte. Seine erste ‚Mission‘ sein Start bei den Sith. Die Zerstörung des Ordens auf Corellia. Nicht nur die Dunkelheit war eine Bürde, auch die Erinnerung an die eigenen Taten.

„Ich bin den Sith mit 26 beigetreten,“ gab Ian schließlich auch von sich preis. „Das ist vor 10 Jahren gewesen.“ Von seinen Eltern und davon, dass er der einzig machbegabe in der Familie gewesen war, würde er nichts erzählen. Am Ende hätte Markus Fragen gestellt die beiden nur unangenehm werden konnten. In diesen 10 Jahren war viel geschehen und manchmal kamen sie Ian vor, als lägen sie noch viel weiter zurück. An wieder anderen Tagen war es, als seien sie gestern gewesen. Jahre, in denen er sich immer weiter verirrt hatte, Jahre in denen er so vieles getan hatte, auf das er nicht stolz war. Dinge, die er zutiefst bereute. Beinahe traurig sah er auf seine Limonade, als die Erinnerungen wie Wolken an ihm vorbeizogen. Dann lächelte er und seien Stimem wurde wärmer, ohne das Ian es hätte verhindern können.. „Dann bin ich auf Ti…“ Markus würde kaum etwas anfangen können, wenn er Ti Juanya sagte. „Eowyn getroffen. Und seitdem bin ich hier,“ womit die Jedi gemeint waren. Was aber klang, als wäre er einer von ihnen – und das stimmte nicht. „Ohne einer von ihnen zu sein,“ stellte Ian also richtig.

.:: Coruscant | unterwegs | mit Markus ::.
 
Coruscant-untere Ebenen- Gassen- mit Nono und Tyris

Es war klar, dass Tyris Alicia nicht gern auf dem verseuchten Coruscant sah. Die Jedi stemmte darum mit gespielter Empörung die Fäuste in die Hüfte.

"Ich arbeite hier ,bitteschön. Schliesslich befindet sich auf Coruscant der Hauptsitz des Ordens. Ausserdem trieb mich ...ein besonderes Gefühl her. Du weiss, was ich meine."

Sie zuckte mit den Schultern und lächelte. Das sich der Mann geprügelt hatte, quittierte Alicia nur mit einem tadelnden Kopfschütteln. Das er keinen Heiler wollte, beruhigte sie etwas. Offensichtlich war es nicht so schlimm, wie es aussah. Doch Tyris zweifelte den Erfolg an ihrem Anliegen an.

"Ich gebe zu, dass die Wahrscheinlichkeit die Tasche zu finden unter NORMALEN Umständen klein wär. Aber die Umstände sind nicht normal. Also besteht doch ne Chance. Ich meine: Schau uns an. Wir sind ein super Trio, da sollten wir doch Erfolg haben."

Auch Nono betonte noch einmal, wie wichtig ihm die Tasche war , auch wenn er ebensowenig an einen Erfolg glaubte wie Tyris.

"Jungs, jetzt denkt doch mal positiv! Und Tyris, im Notfall kommen wir auf deine Kontakte zurück. Aber erstmal schauen wir..."

Weiter kam sie nicht, denn aus einer dunklen Gasse feuerte jemand Blasterschüsse auf sie ab. Alicia reagierte instinktiv. Der erste Schuss ging knapp an Nono vorbei, der Zweite schlug in dem Kistenstapel ein, hinter dem Tyris sich versteckt hatte. Offensichtlich hatte der Angreifer nicht primär Nono als Ziel.

"Wehe du triffst wieder mich, Tyris."

rief Alicia und lenkte einen weiteren Schuss ab. In diesem Moment feuerte Tyris blind in die dunkle Gasse. Die Jedi hörte den Schrei und spürte, wie ein Leben erlosch. Der Geschäftsmann hatte tatsächlich getroffen. Tödlich getroffen. Mit aktivierter Klinge ging sie in die Gasse und fand einen Rodianer vor, der mitten auf der Strasse lag.

"Tyris, kanntest du den Rodianer hier?"

Vielleicht hatte er es ja primär auf Tyris abgesehen gehabt und nur Nono zuerst angegriffen, weil dieser am bedrohlichsten aussah.

Coruscant-untere Ebenen- Gassen- mit Nono und Tyris
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn

Im Grunde war alles gesagt. Für den Moment waren alle Fragen der Alderaanerin beantwortet. Und das mag wohl schon ein Fortschritt gewesen sein, denn grundsätzlich wären ihr noch duzende Fragen eingefallen. Wie lange sollten sich die Teams überhaupt auf Bastion aufhalten? Welcher Zeitansatz war konkret geplant? Würden sie ohne Waffen reisen? Wo würden sie unterkommen? Alles Fragen, die die Rätin nicht beantworten konnte, weshalb die Ritterin es sich verkniff.

"Sich zu stärken gehört doch zu einem guten Training dazu."

Elise lächelte. Der Rat der Rätin war gut gemeint, wenn doch überflüssig. Das war eines der ersten Dinge gewesen, die Eli von Markus gelernt hatte. Schlaf. Iss. Trink. Wann immer du kannst, du weißt nie, wann es das letzte Mal ist.

Schließlich beantwortete Eowyn auch die letzte Frage, die ihr gestellt wurde. Sie sah es als einzige Chance und als hochriskant. Es machte den Anschein, als ob sie sich schon viele Gedanken über das gemacht, was ihnen quasi direkt bevorstand. Denn sie war der Meinung, dass der Rat gute Leute auf die Reise schickte, was immer das auch zu bedeuten hatte.

"Ich bin fest davon überzeugt, dass der Rat die richtige Entscheidung trifft." sie lächelte ihr mit in Falten gelegter Stirn zu. Eowyn gehörte immerhin zum Rat, auch wenn sie keinen direkten Anteil an der Entscheidung hatte, welche die Personalfrage betraf. "Ich glaube daran." Bekräftigte sie abermals mit weicher Stimme.

"Möge die macht mit euch sein, Rätin El'mireth. Ich bin mir sicher, es wird viel zu erzählen geben, wenn wir uns das nächste mal sehen."

Mit einem Lächeln levitierte sie in einem mords Tempo die Schwerter wieder an ihre Taille und schlung die Robe wieder um sich. "Bis bald. Und vielen Dank für eure Zeit." Sie erwiderte die Verbeugung und ging geradewegs zum Ausgang. Bevor sie direkt zum Training überging, würde sie aber erst einmal die Daten von dem Speicherstick abrufen und sich die restlichen Informationen zu Gemüte führen. Vielleicht war ja etwas dabei, was Eowyn ihr noch nicht erzählt hatte.

Wieder in ihrem Quartier angekommen, verriegelte sie zugleich die Tür und nahm ein Datapad zur Hand, dessen Text sie mit einem sicheren Code chiffrierte. Sie überspielte die Informationen nicht und verweigerte eine Synchronisation mit ihrer persönlichen Datenbank.

"Hm." Schon wenige Augenblicke nach dem sie den ersten Blick auf die dünne Nachricht geworfen hatte, war sie auch schon wieder fertig. Keine neueren Infos. Sie hatte alles schon von der Rätin erfahren. Nur die Namen der Mitreisenden waren auf dem kleinen Screen zu sehen. JK und Gaya waren dabei? Verblüfft schaute sie sich den Satz noch einmal an. Tatsächlich. Unbewusst war sie von einer sitzenden in eine stehende Position gewechselt. Eine Padawan würde mireisen auf diese Mission? Unerhört! Und Ahna? Wer war das? Den Namen hatte die Alderaanerin noch nie gehört. Der nächste Name war ihr allerdings mehr als vertraut. Auch das wusste sie schon vorher und es war für Eli schön, es nochmal schwarz auf weiß zu sehen. Markus war ebenfalls im Back-Up-Team. Doch der war gerade einen Abend ohne Orden verbringen. Und JK wollte sie im Moment nicht begegnen. Die Scham vor dem Schmerz, den sie ihm zugefügt hatte, saß noch zu tief. Sie würde genug zu tun damit haben, bis zum Aufbrauch nach Bastion wieder einen Blick in sein Gesicht riskieren zu können. Nun war es an ihr selber eine vernünftige Trainingseinheit einzulegen. Und zwar so, dass sie bis zum Beginn der Reise fit war.

"Abschirmung also."

Moment. Bei einem zweiten Gedanken an die Technik bemerkte sie, dass sie bereits konnte, was die Rätin da vorgeschlagen hatte. Na klar! Es war wie das typische nicht entdeckt werden wollen. Seine Gedanken verbergen, wenn man es so wollte. JK war auf Dromund Kaas an Eli abgeprallt, als er ihre Barriere zu überschreiten versuchte.

Gedacht, getan. Eli fuhr sich auf ein Minimum herunter. So machte sie es immer, wenn sie nicht mehr erkannt werden wollte. Es war noch einer der eher leichten Techniken, die man in der Regel wohl schon ziemlich weit am Anfang seiner Jedi-Ausbildung bekam. Es musste auf Lianna gewesen sein, denn genau erinnerte sich die ehemalige Schülerin nicht mehr daran, wo sie damit bewusst angefangen hatte. Zu behaupten, dass es ihr leicht von der Hand ging wäre übertrieben gewesen, denn sie merkte schon, wie diese Technik sie beanspruchte. Wie sie sich konzentrieren musste. Okay, bis zu welchem Ziel würde sie es durchziehen? Ah. Sie würde es bis auf Wiederruf einfach die ganze Zeit tun. Bis es ihr gar nicht mehr auffiel. Bis zur Erschöpfung. Sich selbst zunickend führte sie aus. Mit einem Schließen der Augen, um Konzentration zu bündeln, zog sie sich einen unsichtbaren Mantel an, der das Energiefeld, welches sie ausstrahlte unter sich einschloss. Nun hatte sie ihre Aura verborgen. Es konnte nicht schaden auch das gleich nochmal mit zu trainieren. Als nächstes zog sie die Mauer hoch, die ihre Empfindungen, ihre Gedanken und ihre Gefühle verstecken sollten. Sie machte eine halbe Drehung mit dem Kopf und fokussierte sich noch Minuten auf die korrekte Durchführung. Nach einem missglückten Versuch stand sowohl die Mauer, als auch der Mantel. Doch wie lange konnte sie das durchhalten?

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Allein
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Riuens Quartier - mit schlechter Laune für 10

Der Flug war furchtbar gewesen, Ewigkeiten hatte es gedauert, bis Riuen eine Mitfluggelegenheit gefunden hatte und jede Minute, jede Stunde die verstrichen war, hatte er den Drang, zurück in die Strickerei zu gehen, niederkämpfen müssen. Als er es kaum noch hatte aushalten können, hatte er Glück gehabt und das, obwohl seine Fragen und seine ganze Ausstrahlung immer mürrischer geworden waren. Zurück nach Coruscant. Zurück in die Quarantäne. Zeit die verstrich, die er verschwendete, die er verschwenden
musste. Riuen wusste nicht, wem sein Ärger gelten sollte. Kollektiv allen Jedi oder doch nur dem Rat und dessen Engstirnigkeit? Auf etwas, auf jemanden musste er böse sein und Riuen beschloss, dass die richtige Person für seinen Ärger die sein musste, mit der er das Gespräch zu führen hatte. Oh ja, wenn er sich still darauf fokussierte, dass es eine schuldige Person gab, war sein Ärger leichter zu ertragen, als von einer Kollektivschuld auszugehen, sie einfach zu teilen. Der Gedanke war gut und tröstlich, bis Riuen eine weitere Nachricht erreichte. Die nämlich, vor wem er sich zu verantworten hatte. Eowyn El‘mireth. Rätin Eowyn El’mireth. Das war ein schlechter Scherz. Nein, ein übler. Der übelste schlechthin. Nicht, dass sie Rätin war, sondern das er ausgerechnet mir ihr sprechen sollte. Mit Eowyn. Eowyn, die ihm gesagt hatte, dass er ihr bloß nicht mehr unter die Augen treten sollte. Eowyn, mit der er so oder so hatte reden wollen, allerdings nicht so, nicht, um sich eine Rüge zu holen. Hatte man ihr den ‚Fall‘ zugewiesen? Oder hatte sie sich freiwillig gemeldet, um ihm die Leviten zu lesen? So gerne Riuen sich letzteres wünschte, das war unvorstellbar. Zumindest in der Realität. In seinem Kopf? Für Sekunden verbesserte sich sein Groll, als er sich vorstellte, wie Eowyn das Datapad ‚Fall Riuen‘ an sich riss und es verteidigte, als sie ‚Das übernehme ich!'' sagte, mit diabolischem Grinsen und Geifer im Gesicht. Doch die Sekunden verstrichen, um seine Laune auf den absoluten Nullpunkt zu bringen. Eowyn. Das war die letzte, auf die er seinen Groll laden wollte. Warum zur Hölle musste er ausgerechnet mit ihr sprechen? Eine Fügung der Macht? Nein. Eine Rüge der Macht. Eine, mit der Riuen nicht einverstanden war. Wenn Eowyn nun das tun sollte, von dem er gewollt hatte, dass sie es schon früher getan hätte, war das zum Kotzen! Rätin. Natürlich. Weil es ihr Rang jetzt einfacher machte, sich zu behaupten und – Riuen zuckte zusammen, als er sich mit der Rasierklinge ins Fleisch schnitt, so tief, dass die Wunde augenblicklich zu bluten begann. „Schön“, grummelte Riuen, presste sich einen kalten Waschlappen auf die Wunde. Wo war er stehen geblieben? Bei Eowyns neuem Rang und kaum, dass er den Gedanken weiter sponn, schnitt Riuen sich erneut.

Drei Wunden im Gesicht später, die Laune nun so tief im Erdboden versunken, so tief, dass sie sicher verbrannte, weil sie dem Erdkern zu nahe gekommen war, befand der Chiss sich vor Rätin El’mireths Büro. Das Mitbringsel von Mellah unter dem Arm, klopfte der Blauhhäutige und trat ein, als sich die Türe öffnete. Kein Lächeln in seinem, kein Lächeln auf Eowyns Gesicht. ‚Bitte setzt Euch‘.
Euch. Riuen ging der Aufforderung nach, denn als Bitte konnte man das kaum interpretieren. Vielleicht hatte sie doch um den Fall gebeten und was vorhin vielleicht noch lustig gewesen war, war es jetzt sicher nicht mehr. Beinahe verkrampft saß Riuen da, das doppelt verpackte Geschenk Mellahs noch immer unter seinem Arm. ‚Ich bekenne mich nicht schuldig,‘ hätte er am liebsten gesagt, aber noch hatte Eowyn nicht begonnen und es war sicher ratsam sie den Takt vorgeben zu lassen. Vor allem nach ihrer letzten Begegnung die derart nach hinten los gegangen war, das es an ein Wunder grenzte, dass er ihr jetzt gegenüber saß. Wäre das damals, sinnbildlich, ein Blaster gewesen, mit dem er auf sie geschossen hatte, wäre er nun der durchlöcherte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eowyn's Büro - mit Eowyn
 
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