Leela Kaveri
junges Senatsmitglied
[Coruscant | Obere Ebenen | Jeditempel, Haupttor]Arkadi, Leela, Passanten
Es war Nacht und es regnete in Strömen als Dr. Kaveri zusammen mit Lieutenant Commander Duval zielstrebig über den gewaltigen Platz vor dem Jedi-Tempel eilte. Sie waren erst seit wenigen Stunden wieder von Galantos zurück: Zeit die sie mit Briefings und dem Sichten von Informationen verbracht hatten. Außer gallebitterem Behörden-Caf hatten die schlanke Liannerin noch nichts im Magen. Mit anderen Worten: Ihre Synapsen waren koffeingesättigt, und sie war ganz in ihrem Element.
Für die ehrfurchtgebietende Größe des monumentalen Bauwerks hatte sie in dieser Nacht jedoch keine Aufmerksamkeit übrig - nur das von Militär und den Jedi betriebene Lazarett vor seinem Haupttor ließ die Ärztin innehalten und dem blonden Geheimdienstoffizier an ihrer Seite mit zusammengepressten Lippen einen beredten Blick zuwerfen. Es war ein wortloser Austausch in dem Wissen, dass ihr Partner das Grauen und die kalte Wut hinter ihren Augen sah. Arkadi war der einzige, der sie so gut kannte, dass sie darauf verzichtete, sich hinter die Mauern und Barrieren zurückzuziehen, die die kühle Wissenschaftlerin für gewöhnlich zwischen sich und anderen Wesen errichtete.
Und doch war das, was Leela gerade fühlte nur das vergleichsweise zahme Wiederaufflammen dessen, was sie empfunden hatte, als sie sich zum ersten Mal mit der Erkenntnis über den nicht-natürlichen Ursprung des C-Virus konfrontiert sah. Schon vor Monaten hatte der NRGD ihr Zugang zu sämtlichem Material gewährt: Das öffentlich zugängliche, das zum überwiegenden Teil von ihrem Kollegen Dr. Kaltenbach und einigen Publikationen anderer Forscherteams stammte - und den Teil, den der Geheimdienst aus gutem Grund bisher zurückgehalten hatte. Den Teil, der nahelegte, dass es sich bei dem Virus um eine biologische Waffe handelte, geschaffen, um auf republikanischen Welten Milliarden von Lebewesen zu infizieren, zu töten und die Republik ins Chaos zu stürzen.
Aber jetzt waren sie hier, um diese Informationen zu teilen - mit allen folgenschweren Konsequenzen. Zu diesem Zweck trug Dr. Kaveri Proben mit den Gründer-Mutanten der Virusstämme von den Ausbrüchen auf Kelada, von Mon Kalamari und natürlich von Coruscant - sowie Varianten von weiteren Ästen das Stammbaums des mutationsfreudigen Virus - in einem gesicherten Koffer. Ähnlich wie Arkadi, der ein schmaleres Gepäckstück mit sich führte, welches das umfangreichen Konvolut des Materials enthielt, das seine Behörde gesammelt hatte.
Bevor sie ihren Weg wieder aufnahm, warf sie einen letzten Blick auf das hermetisch abgesicherte Behandlungszentrum vor den Toren des Tempels und erlaubte sich ein wenig Hoffnung.
"Vielleicht haben wir dieses Kapitel schon bald überwunden."
Leelas Stimme war leise, als sie sich an Arkadi wandte und unwillkürlich nach seiner Hand griff und sie festhielt. Sie tauschten nie Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit aus. Bis jetzt. Ihnen beiden war klar, dass hier nur eine Krise von einer anderen abgelöst wurde, und der Republik keine Zeit bleiben würde, sich von der einen zu erholen, bevor die nächste über sie hereinbrach... dass ihnen selbst keine Zeit bleiben würde. Sie konnte nicht auf den richtigen Moment warten, um Arkadi ihre Zuneigung zu zeigen, sie wollte ohne Rücksicht lieben, bevor die Galaxis - vielleicht morgen schon - auseinanderbrach.
Der Tempel kam ihr ungewöhnlich dunkel und leer vor. Die kolossalen Säulen der Eingangshalle warfen lange Schatten und selbst als sie in seine Eingeweide hinabfuhren, begegneten sie nur wenigen Ordensmitgliedern. Das Labor, das Rätin El'Mireth Dr. Kaveri für ihre Forschung bereitgestellt hatte, lag am Ende eines Bereiches, in dem auch andere wissenschaftliche Einrichtungen des Ordens beheimatet waren. Praktisch, wenn man mal Hilfe von Kollegen oder deren Instrumenten brauchte. Und auch in diesem besonderen Fall war die Lage von Vorteil: Man hatte Vorsichtsmassnahmen getroffen und diesen Teil des Tempels gemeinsam mit dem NRGD abgeriegelt, so dass nur ein kleiner, handverlesener Personenkreis Zutritt erhielt.
Als die Wissenschaftlerin den Untersuchungsbereich entriegelte, strömte ihr der vertraute Geruch von Ozon und gereinigter Luft entgegen. Alles war so, wie Leela es vor Wochen verlassen hatte - vor Ilum, vor ihrer Prüfung, vor... Galantos. Im hinteren Bereich glomm blau ein Eindämmungsfeld über einem Untersuchungstisch. Darunter lag immer noch unerledigte Arbeit. Schuldbewußt sah sie in eine andere Richtung, packte ihren Koffer auf eine Arbeitsfläche und überprüfte den Stand der Energieanzeige: Nicht auszudenken, wenn die Kühlung versagte... Erst als das erledigt war, erlaubte sich die dunkelhaarige Frau ein tiefes, zitterndes Ausatmen.
"Das ist der Moment, nicht wahr? Von dem wir auf der >Spirit of Dac< gesprochen haben... alles wird sich ändern. Und wir können nicht am Ufer stehen und zusehen, wie die Ereignisse an uns vorbeifliessen. Wir können uns auch nicht mitreißen lassen. Wir müssen selbst der Strom werden."
Leela hatte mit seltenem Nachdruck gesprochen. Unbeirrt und mit einer Bestimmtheit, die ihre Quelle in einem Wissen fand, dass ihr über die Macht zufloß. Etwas wurde ihr in diesem Augenblick mit schrecklicher Klarheit bewußt. Etwas, das ihr den Atem nahm und ihr Herz schmerzhaft gegen ihre Rippen hämmern ließ: Sie hob zitternd ihre Hände und sah Arkadi an:
"Erinnerst du dich an den Traum, von dem ich dir erzählt habe? Den mit den blutigen Händen?"
[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13] Arkadi, Leela
Es war Nacht und es regnete in Strömen als Dr. Kaveri zusammen mit Lieutenant Commander Duval zielstrebig über den gewaltigen Platz vor dem Jedi-Tempel eilte. Sie waren erst seit wenigen Stunden wieder von Galantos zurück: Zeit die sie mit Briefings und dem Sichten von Informationen verbracht hatten. Außer gallebitterem Behörden-Caf hatten die schlanke Liannerin noch nichts im Magen. Mit anderen Worten: Ihre Synapsen waren koffeingesättigt, und sie war ganz in ihrem Element.
Für die ehrfurchtgebietende Größe des monumentalen Bauwerks hatte sie in dieser Nacht jedoch keine Aufmerksamkeit übrig - nur das von Militär und den Jedi betriebene Lazarett vor seinem Haupttor ließ die Ärztin innehalten und dem blonden Geheimdienstoffizier an ihrer Seite mit zusammengepressten Lippen einen beredten Blick zuwerfen. Es war ein wortloser Austausch in dem Wissen, dass ihr Partner das Grauen und die kalte Wut hinter ihren Augen sah. Arkadi war der einzige, der sie so gut kannte, dass sie darauf verzichtete, sich hinter die Mauern und Barrieren zurückzuziehen, die die kühle Wissenschaftlerin für gewöhnlich zwischen sich und anderen Wesen errichtete.
Und doch war das, was Leela gerade fühlte nur das vergleichsweise zahme Wiederaufflammen dessen, was sie empfunden hatte, als sie sich zum ersten Mal mit der Erkenntnis über den nicht-natürlichen Ursprung des C-Virus konfrontiert sah. Schon vor Monaten hatte der NRGD ihr Zugang zu sämtlichem Material gewährt: Das öffentlich zugängliche, das zum überwiegenden Teil von ihrem Kollegen Dr. Kaltenbach und einigen Publikationen anderer Forscherteams stammte - und den Teil, den der Geheimdienst aus gutem Grund bisher zurückgehalten hatte. Den Teil, der nahelegte, dass es sich bei dem Virus um eine biologische Waffe handelte, geschaffen, um auf republikanischen Welten Milliarden von Lebewesen zu infizieren, zu töten und die Republik ins Chaos zu stürzen.
Aber jetzt waren sie hier, um diese Informationen zu teilen - mit allen folgenschweren Konsequenzen. Zu diesem Zweck trug Dr. Kaveri Proben mit den Gründer-Mutanten der Virusstämme von den Ausbrüchen auf Kelada, von Mon Kalamari und natürlich von Coruscant - sowie Varianten von weiteren Ästen das Stammbaums des mutationsfreudigen Virus - in einem gesicherten Koffer. Ähnlich wie Arkadi, der ein schmaleres Gepäckstück mit sich führte, welches das umfangreichen Konvolut des Materials enthielt, das seine Behörde gesammelt hatte.
Bevor sie ihren Weg wieder aufnahm, warf sie einen letzten Blick auf das hermetisch abgesicherte Behandlungszentrum vor den Toren des Tempels und erlaubte sich ein wenig Hoffnung.
"Vielleicht haben wir dieses Kapitel schon bald überwunden."
Leelas Stimme war leise, als sie sich an Arkadi wandte und unwillkürlich nach seiner Hand griff und sie festhielt. Sie tauschten nie Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit aus. Bis jetzt. Ihnen beiden war klar, dass hier nur eine Krise von einer anderen abgelöst wurde, und der Republik keine Zeit bleiben würde, sich von der einen zu erholen, bevor die nächste über sie hereinbrach... dass ihnen selbst keine Zeit bleiben würde. Sie konnte nicht auf den richtigen Moment warten, um Arkadi ihre Zuneigung zu zeigen, sie wollte ohne Rücksicht lieben, bevor die Galaxis - vielleicht morgen schon - auseinanderbrach.
Der Tempel kam ihr ungewöhnlich dunkel und leer vor. Die kolossalen Säulen der Eingangshalle warfen lange Schatten und selbst als sie in seine Eingeweide hinabfuhren, begegneten sie nur wenigen Ordensmitgliedern. Das Labor, das Rätin El'Mireth Dr. Kaveri für ihre Forschung bereitgestellt hatte, lag am Ende eines Bereiches, in dem auch andere wissenschaftliche Einrichtungen des Ordens beheimatet waren. Praktisch, wenn man mal Hilfe von Kollegen oder deren Instrumenten brauchte. Und auch in diesem besonderen Fall war die Lage von Vorteil: Man hatte Vorsichtsmassnahmen getroffen und diesen Teil des Tempels gemeinsam mit dem NRGD abgeriegelt, so dass nur ein kleiner, handverlesener Personenkreis Zutritt erhielt.
Als die Wissenschaftlerin den Untersuchungsbereich entriegelte, strömte ihr der vertraute Geruch von Ozon und gereinigter Luft entgegen. Alles war so, wie Leela es vor Wochen verlassen hatte - vor Ilum, vor ihrer Prüfung, vor... Galantos. Im hinteren Bereich glomm blau ein Eindämmungsfeld über einem Untersuchungstisch. Darunter lag immer noch unerledigte Arbeit. Schuldbewußt sah sie in eine andere Richtung, packte ihren Koffer auf eine Arbeitsfläche und überprüfte den Stand der Energieanzeige: Nicht auszudenken, wenn die Kühlung versagte... Erst als das erledigt war, erlaubte sich die dunkelhaarige Frau ein tiefes, zitterndes Ausatmen.
"Das ist der Moment, nicht wahr? Von dem wir auf der >Spirit of Dac< gesprochen haben... alles wird sich ändern. Und wir können nicht am Ufer stehen und zusehen, wie die Ereignisse an uns vorbeifliessen. Wir können uns auch nicht mitreißen lassen. Wir müssen selbst der Strom werden."
Leela hatte mit seltenem Nachdruck gesprochen. Unbeirrt und mit einer Bestimmtheit, die ihre Quelle in einem Wissen fand, dass ihr über die Macht zufloß. Etwas wurde ihr in diesem Augenblick mit schrecklicher Klarheit bewußt. Etwas, das ihr den Atem nahm und ihr Herz schmerzhaft gegen ihre Rippen hämmern ließ: Sie hob zitternd ihre Hände und sah Arkadi an:
"Erinnerst du dich an den Traum, von dem ich dir erzählt habe? Den mit den blutigen Händen?"
[Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 5, Untersuchungsraum 13] Arkadi, Leela