Coruscant

(Alvaba Thropp et al)

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Cpt. Surin, Meister Molfin, Meister Vevis, Meisterin Alvaba (alles NSCs), Dr. Kaveri

Alvaba mochte es, über den Tag hinauszudenken. Wäre es nicht so, würde sie wahrscheinlich immer noch jeden Tag in den Behandlungsräumen des Tempels schuften. Außerdem gab sie sich nicht mit weniger als einhundertkommanull Prozent zufrieden, weshalb sie in dieser Phase ihres Lebens nahezu 24 Standardstunden am Tag dort verbracht hatte. Was Leela vorschlug, war ihr zu sehr die Quick&Dirty-Lösung, mit dem Potential obendrein, eine einmalige Chance wegzuwerfen. Das Ur-C-Virus, das in seiner Phiole vor sich hin schwomm und seine dunkle Aura ausstrahlte, war der Schlüssel zu all diesen Krankheiten. Es war das fehlende Puzzlestück, das es bei der Rakghoulseuche nicht mehr gab, das die Galaxis verändern könnte. Sie würden anstatt nur einer zwei Welten retten, womöglich noch mehr. Nicht, um sich selbst ein Denkmal zu setzen, das lag der Mirialan fern, aber eine Seuche, die sie nicht besiegen könnten, war wie ein Dorn im Fleisch der Jedi-Meisterin, und davon gab es bereits zuviele.

Erst war es Molfin, die ihr widersprach, anschließend tat es Leela in einem leidenschaftlichen Plädoyer, das sie mit einer Warnung vor dem nächsten Schritt des Imperiums verband. Die Kamino-Doktorin des Geheimdienstes stimmte ihr zu und zum Schluss viel ihr Ji Vewis auch noch in den Rücken.


»Ich sehe unsere Situation genauso wie Dr. Kaveri und Cpt. Surin. Da nunmehr jeglicher Zweifel daran ausgeschlossen ist, dass wir es mit einer Biowaffe zu tun haben, müssen wir damit rechnen, dass unser Feind nachlegt und uns vor eine neue, noch größere Herausforderung stellt. Deshalb ist es eminent wichtig, dass wir effektive Methoden zur Schadensbegrenzung entwickeln, die uns nicht nur im Kampf gegen das C-Virus hilft, sondern uns auch gegen den nächsten Angriff abhärtet, der so sicher kommt wie der Winter nach dem Herbst.«

Alvaba seufzte, hob abwehrend die Hände und legte den Kopf in den Nacken.

»Okay, okay, ich gebe mich geschlagen. Lasst uns zusehen, dass wir dieses Provisorium so schnell wie möglich entwickeln, damit wir so schnell wie möglich mit der eigentlichen Forschungsarbeit beginnen können. Aber ich muss insistieren, dass wir uns das Okay des Rates einholen, bevor wir irgendwelche Mutationen des C-Viruses in Umlauf bringen.«

Schließlich, endlich begannen sie mit der Arbeit. Die handwerkliche Tätigkeit des Virus Vermehrens überließ sie den Schulmedizinern, Alvaba konzentrierte sich zunächst darauf, die Probe mit der Macht zu befühlen und zu versuchen, ihre Natur zu ergründen. Sie verglich sie mit den verschiedenen anderen Proben, die sie hatten – verschiedene aktuell in Umlauf befindliche Varianten, die ältesten bekannten Proben, die Exemplare aus der ›Zoohandlung‹. Eine Idee, die sie verfolgte, bestand darin, das Virus zu ›heilen‹ wie einen Patienten. Schließlich zog sie sich zu Beratungen mit Meister Molfin zurück und ließ Dr. Kaveri und Ji Vewis in Ruhe weiterarbeiten. Als sie zurückkam, um zu sehen, ob es schon genug Virus gab, um etwas davon abzuzweigen, war sie überrascht. Sie musste sich kaum mehr konzentrieren, um das C-Virus zu spüren. Es fühlte sich beinahe an, als wäre eine zusätzliche Präsenz im Raum. Doch als die Mirialan sich konzentrierte, schien es ihr durch die Finger zu gleiten. Es war weg. Hatte sie sich das alles nur eingebildet?

Alvaba begann, das Material für die Experimente vorzubereiten, die sie mit dem Yarin besprochen hatten. als Dr. Kaveri mit einem Male laut ›Stop‹ rief. Sie beschrieb, dass die Dunkelheit mit der Menge des Virusmaterials zu wachsen schien.


»Ihr könnt es also auch fühlen,«

Erwiderte die Grünhäutige und war etwas beruhigt, dass sie keine Gespenster spürte.

»Die Dunkelheit wird größer. Sie fühlt sich anders an. Als wäre jedes einzelne dieser Viren machtsensitiv… findet Ihr das eine komische Beschreibung? Diese Aura gefällt mir ganz und gar nicht. Aber was ist die Lösung? Immer nur mit den kleinstmöglichen Mengen zu arbeiten?«

Guter Rat war jetzt erst einmal teuer, deshalb war Alvaba auch ausnahmsweise nicht abgeneigt, als Cpt. Surik vorschlug, eine Pause einzulegen und sich zu vertagen. Bis die anderen in's Labor zurückkehrten, fiel ihr sicherlich ein Weg ein, mit der Situation umzugehen.

»In Ordnung, legen wir eine Pause ein. Ich teile Eure Ansicht, sich zunächst auf diese Marker zu konzentrieren. Ich selbst werde über diese Sache meditieren gehen. Nun denn, möge die Macht mit euch sein.«

Die Jedi-Meisterin verabschiedete sich schnell; der Wunsch war groß, irgendwo einen klaren Gedanken zu fassen, ohne dass diese drückende dunkle Aura sie umgab. Sie begab sich in einen der zahlreichen Meditationsgärten, die von Ithorianern ungeachtet der Epidemie gehegt und gepflegt wurden und sich nach und nach dem Zustand näherten, an den sie sich von früher erinnerte, als sie selbst noch eine Padawan gewesen war, damals, vor dem Fall des Tempels. Wie viele Orte im Tempel war die helle Seite hier sehr stark, es würde ihr helfen, sich zu beruhigen und zu stärken. Sie meditierte – zunächst ausschließlich, um neue Kräfte zu tanken, nach einer Weile aber begann sie über das Virus zu sinnieren, über das, was sie gefühlt und was Dr. Kaveri beschrieben hatte. Sie konzentrierte sich, erinnerte sich an das Virus, betrachtete es vor ihrem geistigen Augae von allen Seiten, als seltsame Empfindungen wie in Wellen zu ihr schwappten. Einzelne Fetzen, schwach, leise, wie der Analogfunk mancher primitiver Völker in alten Zeiten.

»Ich bin die Dunkle Seite…«

»…der letzte Sonnenaufgang vor ewiger Nacht…«

»…Der Kreislauf, das ewige Ringen zwischen Licht und Dunkelheit, endet. Mit mir.
«
Den Rest, verstand Alvaba nicht mehr, sie hörte nur noch Wortfetzen und schließlich herrschte Stille. Sie wusste nicht, was sie gehört hatte, und versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. Das Virus, das war ihr erster Gedanke. Es war aber weit entfernt, sicher weggesperrt in seinem Hochsicherheitslabor. Es konnte vor allen Dingen nicht reden, so lebendig es sich zum Schluss auch angefühlt hatte. Es war wie eine Art Vision gewesen…Vision wovon? Eine Weile grübelte sie darüber nach, meditierte nicht mehr, sondern lief unruhig zwischen Bäumen und Sträuchern hin und her. Auf einmal geschah es… eine starke Erschütterung in der Macht. Etwas war passiert, etwas großes. Ein plötzlicher Schreck durchfuhr die Mirialan, und sie eilte zurück zum Labor. Es war mitten in der Nacht, aber das spielte keine Rolle. Sie musste erfahren, was los war. In aller Eile exerzierte sie das übliche Prozedere von Umkleide und Reinigung und eilte in den Untersuchungsraum. Sie holte die Virusprobe aus dem Safe und konnte von Glück reden, dass sie sie nicht sofort fallen ließ. Die kalte, drückende Aura, sie schien zu pulsieren. Es war, als drückte sie sie zusammen, wie der Wasserdruck in der Tiefsee eine Sauerstoffblase. Es griff nach ihr, wie… wie was? Ein in die Enge getriebenes Tier. Als wollte es von ihr Besitz ergreifen.

Nein. Nicht so. Schnell stellte sie das Virus zurück, verschloss die Safetür und kontrollierte zweimal, dass sie auch wirklich zu und abgeschlossen war. Anschließend führte sie die Umkleide und Desinfektion noch hektischer durch als vorhin schon, aber länger, durchlief die Prozedur zweimal und ließ sich auch vom Bazillometer abscannen, das war der Spitzname das Schnelltestgeräts, den sie ihm damals verpasst gehabt hatten. Anschließend trat sie vor die Tür und blieb dort, als bewachte sie den Zugang. Alleine ging sie dort nicht mehr hinein, zu gefährlich…


Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, vor der Tür zum Untersuchungsraum 13 – Alvaba (NPC, alleine)
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne und Tara Li

Still verfolgte der Morellianer die folgenden Ereignisse. Die Füße trugen ihn automatisch hinter der Togruta hinterher zum HoloNet-Raum, doch seine Gedanken waren ganz woanders. Etwas war aus den Fugen geraten und es würde Krieg geben, davon war er überzeugt. Er wusste nicht, warum er sich da so sicher war, das änderte aber auch nichts daran, dass sich diese Überzeugung für ihn wahrhaftig war. Und er war kein Stück vorbereitet auf das, was da kommen würde. Was auch immer es war.

Taras Recherchen mit ihrer Rittersicherheitsfreigabe ergaben nichts und auch Alerons Militärkontakte wussten nichts zu berichten, was erklären würde, was da draußen passiert war. Allen anderen im Raum schien es genauso zu gehen und diese Ungewissheit sorgte für eine spürbar gedrückte Stimmung. Doch länger tatenlos darüber nachzugrübeln, brachte nichts. Da konnte er seiner Meisterin nur zustimmen.

„Ja, machen wir weiter. Wir wissen nicht, was da auf uns zukommt, doch wir müssen besser vorbereitet sein.“

Zurück im Trainingsraum nahm er still den nächsten Ball zur Hand, um mit dem Training fortzufahren. Tief atmete der Morellianer erst ein und dann aus. Ziel an der Wand fokussieren, Strecke zwischen Ball und Ziel visualisieren und Ball telekinetisch fliegen lassen. In der Theorie klang es recht simpel. Es auch umzusetzen, war da schon etwas anderes. Das Ziel zu treffen, war nicht das Problem. Aber egal, was Aleron heute versuchte, er schaffte es einfach nicht, den Machtstoß direkt oder aus einer Bewegung heraus auszuführen. So blieben seine Ergebnisse allenfalls akademisch. Um die Technik aber in einer realistischen Situation anwenden zu können, würde er noch länger trainieren müssen.

Dabei mangelte es dem Morellianer keineswegs an Einsatz oder Motivation. Zum Ende hin schlug sich die dauernde Anstrengung in physischer Erschöpfung nieder. Der Atem ging Aleron schneller, seine Robe schwitzte mehr und mehr durch. Dennoch machte er stoisch weiter und weiter, bis Tara schließlich das Ende der Übungseinheit verkündete. Der Morellianer atmete tief durch, um seinen Atem zu beruhigen und verbeugte sich respektvoll vor der Togruta.

„Ich danke Euch für die heutigen Lektionen, Meisterin Li. Ich habe noch viel zu lernen und vertraue auf Eure führende Hand.“

Viel hatte er heute gelernt. Im Vergleich zu gestern war er ein neuer Mann. Dennoch, er hatte noch einen sehr weiten weg vor sich. Und es war nicht in Ordnung, denn etwas war aus den Fugen geraten. Er würde nicht unbegrenzt Zeit haben, an seinen Fähigkeiten zu feilen, bevor er zurück in die Schlacht ziehen würde müssen.

Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne und Tara Li

Tara beobachtete Aleron aufmerksam, während er die Übungen mit einer beeindruckenden Entschlossenheit durchführte. Sie konnte seine Anspannung und die wachsende Erschöpfung spüren, doch er blieb fokussiert und gab nicht auf. Diese Beharrlichkeit beeindruckte sie. Sie erinnerte sich an ihre eigene Ausbildung und die unzähligen Stunden, die sie damit verbracht hatte, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren. Wie lange es überhaupt gedauert hatte, sich der Macht zu öffenen und ihre blockierenden Vorurteile abzulegen.
Wes Janson hatte dabei große Mühe gehabt.
Als Aleron schließlich tief durchatmete und sich respektvoll vor ihr verbeugte, erfüllte Tara ein Gefühl des Stolzes und der Zufriedenheit. Trotz der Schwierigkeiten und der anhaltenden Ungewissheit, was die Erschütterung der Macht ausgelöst hatte, hatte er bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Sie wusste, dass es nicht einfach war, die Macht so intensiv zu nutzen und dabei die innere Ruhe zu bewahren, die notwendig war, um diese Techniken zu meistern. Seine Worte zeugten von Demut und einem echten Verlangen zu lernen und sich zu verbessern.

Tara nickte ihm zu und lächelte leicht.


„Du hast heute viel gelernt, Aleron. Die Macht ist stark in dir und mit jeder Übung wirst du besser und sicherer in ihren Anwendungen. Es ist wichtig, dass du dir die Zeit nimmst, um dich zu erholen und die heutigen Lektionen zu verarbeiten. Du hast die Macht heute sehr intensiv genutzt. Ich weiß wie anstrengend das ist, insbesondere, wenn man es nicht gewohnt ist.“

Sie spürte jedoch auch die anhaltende Unruhe in seinem Inneren, die sich mit ihrer eigenen vermischte. Die Erschütterung in der Macht war ein besorgniserregendes Zeichen und sie wusste, dass die kommenden Tage oder sogar Monate mehr Herausforderungen mit sich bringen würden. Doch für den Moment war es wichtig, dass sie beide ihre Kräfte schonten und sich auf das Kommende vorbereiteten.

„Es ist an der Zeit, dass wir uns zur Ruhe begeben und unsere Kräfte sammeln. Geh jetzt in deine Quartier und ruhe dich aus. Morgen beginnen wir erneut. Wir treffen uns zunächst zur Morgenmeditation im Garten und machen etwas Frühsport, danach …lass dich überraschen.“

Tara wandte sich ab und machte sich langsam auf den Weg zu ihren eigenen Quartier. Die Stille des Tempels umgab sie, doch ihre Gedanken wanderten zurück zu den Ereignissen des Tages. Die Ungewissheit zu
Nevis und Ribanna nagten an ihr, ebenso die Erschütterung der Macht und ihre eigene Erschöpfung, aber sie wusste, dass sie ihre Aufgabe erfüllen und Aleron bestmöglich vorbereiten musste. Mit einem letzten tiefen Atemzug trat sie in ihr Quartier ein, entschlossen, am nächsten Tag mit neuer Energie und Klarheit weiterzumachen.

Tara konnte in dieser Nacht keinen erholsamen Schlaf finden. Die Erschütterung der Macht und die beunruhigenden Gedanken über das, was kommen könnte, verfolgten sie bis in ihre Träume. Sie wälzte sich in ihrem Bett hin und her, ihre Gedanken immer wieder bei ihrer Tochter
Nevis. Doch die Sorge um das Wohlergehen ihrer Tochter, gepaart mit der eigenen Unsicherheit über die Ereignisse des Tages, ließen Tara nicht zur Ruhe kommen.
Mitten in der Nacht stand sie schließlich auf, blickte hinaus in die dunklen Gassen und leuchtenden Türme von Coruscant. Sie fühlte sich klein und verloren in der Weite dieser Stadt, trotz der schützenden Mauern des Jedi-Tempels. Die Erschütterung der Macht war immer noch spürbar, wie ein Schatten, der über allem lag. Sie seufzte tief und versuchte, ihre eigenen Gedanken zu beruhigen. Schließlich legte sie sich wieder ins Bett und schaffte es, ein paar Stunden unruhigen Schlaf zu finden.
Am nächsten Morgen erhob sich Tara früh und bereitete sich mental auf den Tag vor. Sie hatte beschlossen, Aleron im Meditationsgarten zu treffen, um den Tag mit einer gemeinsamen Meditation zu beginnen. Der Meditationsgarten war einer ihrer Lieblingsorte im Tempel. Die ruhige Atmosphäre, das sanfte Rauschen des Wassers und die Aussicht auf die Skyline von Coruscant halfen ihr, ihre Gedanken zu ordnen und inneren Frieden zu finden.

Als sie den Garten betrat, erstrahlte der Himmel in den Farben des anbrechenden Tages. Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkenkratzer und tauchten den Garten in ein warmes, goldenes Licht. Aleron war bereits da und wartete auf sie. Tara begrüßte ihn mit einem freundlichen Lächeln und setzte sich auf das weiche Gras neben ihm.


„Guten Morgen, Aleron. Lass uns mit der Meditation beginnen.“

Sie schloss die Augen und begann tief und gleichmäßig zu atmen, ließ die Geräusche und Eindrücke der Umgebung auf sich wirken. Sie konzentrierte sich auf die Macht, spürte, wie sie durch sie hindurchfloss und sie mit dem Universum verband. Die Sorgen und Ängste der letzten Nacht versuchte sie beiseite zu schieben, um sich ganz auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Neben ihr spürte sie, wie Aleron ebenfalls in die Meditation eintauchte, seine eigene Verbindung zur Macht suchend.
Nach einer Weile, die Tara wie eine Ewigkeit vorkam, öffnete sie langsam die Augen. Sie fühlte sich etwas ruhiger und zentrierter, bereit, den Tag in Angriff zu nehmen. Sie sah zu Aleron hinüber und nickte ihm aufmunternd zu.


„Das war gut. Lass uns jetzt mit unserem Frühsport beginnen.“

Gemeinsam erhoben sie sich und begannen mit einigen Dehnübungen, um ihre Muskeln zu lockern und ihre Körper auf die bevorstehenden Übungen vorzubereiten. Tara führte Aleron durch eine Serie von Bewegungen, die darauf abzielten, ihre körperliche und geistige Flexibilität zu verbessern. Sie sprangen, liefen, und übten verschiedene Kampftechniken, immer im Einklang mit der Macht und ihrem eigenen Körper.
Die morgendliche Trainingssession half Tara, ihre Sorgen vorübergehend zu vergessen. Sie spürte, wie die Anspannung in ihren Muskeln nachließ und ihre Gedanken klarer wurden. Aleron zeigte eine bemerkenswerte Ausdauer und Hingabe und Tara war stolz auf die Fortschritte, die er machte.

Als sie schließlich das Training beendeten und wieder ruhig atmend dastanden, fühlte Tara sich erfrischt und gestärkt. Mit einem letzten Blick auf die Skyline von Coruscant, die nun im vollen Tageslicht erstrahlte, wandte sie sich an Aleron.


„Ich habe jetzt Hunger, wie sieht es mit dir aus?“

Nach dem Frühsport machten sich Tara und Aleron auf den Weg zur Kantine. Die Kantine war bereits gut besucht und der Duft von frischem Brot und warmen Getränken erfüllte die Luft. Tara und Aleron nahmen sich Tabletts und füllten sie mit einer Auswahl an Obst, Getreide und Proteinen. Sie setzten sich an einen der langen Tische und begannen, ihr Frühstück in ruhiger Unterhaltung zu genießen. Tara achtete darauf, dass Aleron genügend Nährstoffe zu sich nahm, um die Anstrengungen des Tages bewältigen zu können, auch wenn sie sich bei ihm hinsichtlich dessen kaum Sorgen machen brauchte.

Nachdem sie gegessen und sich etwas ausgeruht hatten, führte Tara ihren Padawan aus der Kantine und durch die gewundenen Gänge des Jedi-Tempels. Schließlich kamen sie an den längsten Flur des Tempels, einen beeindruckenden Korridor, der sich scheinbar endlos erstreckte. Der Boden war glatt und glänzend, aus poliertem Marmor gefertigt und mit kunstvollen Mustern verziert, die den Flur wie ein großes Mosaik erscheinen ließen. Auf einer Seite des Ganges reihten sich majestätische Säulen, die die Decke stützten, während die andere Seite aus einer langen Fensterfront bestand, die den Blick auf die Skyline von Coruscant freigab. Das Licht der Morgensonne tauchte den Gang in ein warmes, goldenes Leuchten und verstärkte die Schönheit der Stadt draußen.
Tara blieb in der Mitte des Flurs stehen und wandte sich zu Aleron.


„Dies ist der perfekte Ort, um Machtgeschwindigkeit zu üben. Der lange, gerade Flur gibt dir genügend Raum, um die Technik zu meistern.“

Sie trat einen Schritt zurück und verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken, während sie kurz überlegte, wie sie ihm die Technik erklären konnte.

„Machtgeschwindigkeit ermöglicht es uns, uns schneller zu bewegen, als es mit bloßer Muskelkraft möglich wäre. Es erfordert eine tiefe Verbindung zur Macht und eine perfekte Balance zwischen Konzentration und körperlicher Bewegung. Stell dir vor, dass die Macht dich vorwärts trägt, während du läufst. Du musst deine Energie kanalisieren und die Macht durch deinen Körper fließen lassen, um deine Geschwindigkeit zu erhöhen.“

Tara demonstrierte die Technik, indem sie sich auf die Macht konzentrierte und plötzlich in einem schnellen, verschwommenen Tempo den Flur hinunterlief. In wenigen Augenblicken hatte sie das andere Ende des Ganges erreicht und kehrte dann ebenso zurück.

„Siehst du, Aleron? Es ist, als ob du von der Macht selbst angetrieben wirst. Nun bist du an der Reihe. Konzentriere dich, spüre die Macht in dir und lass sie dich vorwärts treiben.“

Coruscant | Jeditempel - langer Korridor | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Trainingsraum | Aleron Blackthorne und Tara Li

Viel war heute passiert und er hatte ebenso viel von seiner Meisterin gelernt. Aleron verbeugte sich respektvoll vor Tara zum Abschied.

„Ich danke Euch für den heutigen Unterricht, Meisterin Li.“

Heute hatte er wahrlich viel gelernt und er war gespannt darauf, den neu gefundenen Horizont genauer zu ergründen. Doch für heute war es genug. Er war erschöpft wie schon lange nicht mehr und wusste nur zu gut, dass eine Überanstrengung ihn weit zurückwerfen konnte. Das wollte er unbedingt vermeiden und außerdem hatte er nicht das Gefühl, dass er es sich leisten konnte allzu viel Zeit zu verlieren. So führte ihn der erste gang zur Nasszelle, wo er erst einmal den Schweiß und die Erschöpfung der zurückliegenden Stunden sich vom Körper wusch.

Den Rest des Abends verbrachte er mit einem leichten Abendbrot und entspannter Lektüre auf seinem Datapad. Auch am Rest des Tages gab es keine Nachrichten, die darauf hindeuteten, was genau passiert war. Das Ganze war wirklich ein Mysterium und eines, dessen Auflösung noch auf sich warten lassen würde. Also blieb Aleron nur die Vorbereitung auf den Ernstfall. Mit seinen neuen Padawanberechtigungen schaute er dann noch, welche neuen Bereiche ihm im Intranet des Tempels zugänglich waren und fasste einen ersten groben Plan für eine Bestellung. Doch für jetzt war es erst einmal Zeit, sich zu Bett zu begeben.

Der Wecker klingelte um 4 Uhr morgens. Aleron betätigte den Stummknopf beim ersten Ton, da seine innere Uhr ihn schon ein paar Minuten früher hatte aufwachen lassen. Ohne weitere Umschweife verließ der Padawan sein Quartier und ging zum Sportbereich. Erste Aufwärmübung 4:15 Uhr, erst dehnen, dann 20 Kniebeugen und 10 Liegestützsprünge, anschließend 10 km Dauerlauf. Heutige Zeit: 43:58 Minuten. Nicht schlecht, aber auch keine Bestzeit. Es folgen 5 Sets zu je 20 Liegestützsprüngen, diesmal erfolgt jeder Sprung aus der Hocke über einen Turnkasten. Anschließend 5 Sets zu je 10 Klimmzügen. Heutige Zeit je Set im Schnitt 88 Sekunden. Nicht schlecht, aber auch keine Bestzeit. Abschließend zum Runterkommen geht es in die Schwimmhalle, 1000 m in 24:35 Minuten. Nicht schlecht, aber auch keine Bestzeit. Hier war Aleron in seinem Element und es half ihm, den Kopf freizubekommen.

Es war nun 6 Uhr, Zeit zu duschen und zum Frühstück in der Kantine zu erscheinen. Anschließend morgendliche Meditationsübung. Mittlerweile gelang es dem Morellianer recht mühelos, seinen Geist zur Ruhe zu bringen und die Macht um sich herum wahrzunehmen, wenn er meditierte. Also beschloss er die Schwierigkeit zu erhöhen und nahm sich aus dem Steingarten der Meditationsgärten ein paar Kieselsteine, die er um sich herum ablegte und einen nach dem anderen zum Schweben brachte. Für den Anfang schaffte es der Morellianer, bis zu drei der Kieselsteine ohne größere Anstrengung schweben zu lassen. Das war für den Anfang doch gar nicht schlecht.

Anschließend machte Aleron eine kleine Pause und wandte sich wieder seinem Datapad zu, um die Details seiner am letzten Abend vorbereiteten Bestellung noch einmal durchzugehen und ein paar Korrekturen vorzunehmen. Als er zufrieden war, sendete er seine Ausrüstungsanforderung an die Quartiermeisterei im Tempel. Er war sich sicher, dass er nicht alles bekommen würde, die grundlegenden Dinge sollten jedoch leicht zu bekommen oder sogar im Bestand der Ossus Ranger verfügbar sein. Zunächst jedoch war es Zeit, sich mit Tara zu ihrem Unterricht zu treffen. Es war beinahe 7:30 Uhr, doch er hatte es nicht weit zu ihrem Treffpunkt.

„Guten Morgen Meisterin Li. Sehr gerne.“

Respektvoll verneigte sich der Morellianer vor der Togruta und ließ sich mit ihr nieder, um unter ihrer Anleitung die Meditationsgrundübung zu durchlaufen. Gerne nahm Aleron diese Übung mit. Jede Gelegenheit, seine Verbindung zur Macht auszuloten und zu ergründen, war bestens genutzte Zeit. Und so war er dankbar für diese halbe Stunde der Ruhe. Der anschließende Frühsport ließ Tara die langjährige Erfahrung ihres Padawans spüren. Schon bei den Dehnungsübungen wurde deutlich, dass der Morellianer nicht nur ein Muskelberg war sondern insbesondere für seine Körpermasse eine enorme Gelenkigkeit zeigte. Überhaupt bewegte er sich mit einer Leichtigkeit, die fast schon an eine Ballerina heranreichte. Das war für das wissende Auge ein klares Zeichen dafür, dass er es sonst gewohnt war, enorme lasten, wie einen Vollkörperpanzer und Marschgepäck mit sich herumzutragen.

Die Kampfübungen zeigten, dass er offensichtlich kaum vertraut mit den Jedikampftechniken war. Doch sein gemischter Kampfstil basierend auf seiner Militärausbildung und der dazugehörigen Unterweisung in der Echani-Kampfkunst machten ihr mehr als deutlich, dass er alles andere als wehrlos war. Seinen Bewegungen fehlte jede Formvollendung, die ein Kampfsportler mitbrachte und in Turnieren mehr dem Gefallen der Zuschauern diente als allem anderen. Die Bewegungen des Morellianers waren knapp und präzise, wie man es nur in realistischen Kampfsituationen erlernte. Doch natürlich änderte das nichts daran, dass sie ihm dank ihrer größeren Kontrolle über die Macht haushoch überlegen war, wenn sie es denn darauf anlegte. Zum Abschluss der Lektion verbeugte sich Aleron respektvoll vor Tara.

„Ich danke für diese Lektion, Meisterin Li. Eine leichte Mahlzeit ist wahrscheinlich keine schlechte Idee. Nach dieser zweiten Sporteinheit bin ich tatsächlich ein wenig hungrig.“

Lakonisch sagte er das und erklärte seiner Meisterin auf Nachfrage gerne, wie sein Morgen bisher ausgesehen hatte. Für den Morellianer war das schon vor langer Zeit eine natürlich gewordene Routine geworden und alles andere als außergewöhnlich oder überhaupt erwähnenswert. Er aß nur etwas leichtes. Etwas Obst mit etwas Schinken. Der Zucker in den Früchten gaben ihm neue Energie für die kommenden Stunden und die Proteine im Schinken halfen bei der Muskelregenation.

Als nächstes führte sie ihn durch einige Gänge, bis sie in einem großen, langen Korridor halt machten. Um „Machtgeschwindigkeit“ sollte es hier gehen. Noch vor wenigen Wochen hätte er diese Erklärung verlacht, zu fantastisch klang die Technik. Doch er hatte erst gestern so etwas in der Art erlebt und die Togruta machte es dem Morellianer auch anschaulich vor. Und so machte er sich daran, es seiner Meisterin gleichzutun. Wie am Tag zuvor schloss Aleron seine Augen und atmete mehrmals tief durch, um sich zu zentrieren und ein imaginäres Bild vom Korridor vor sich und seiner Position darin zu bilden.

Schließlich machte er einen Schritt nach vorne, nur um 10 Meter weiter zu stolpern und beinahe zu stürzen. Der Geschwindigkeitsschub, der ihn hierher gebracht hatte, war wahrlich desorientierend gewesen und daher brauchte Aleron einen Moment, um sich wieder zu sammeln und einen zweiten Versuch zu starten. Doch dieses Mal schaffte er es ohne Zwischenfall zum Ende des Korridors, wo er sich umwandte und den Rückweg ohne weitere Probleme antrat. Natürlich war der Morellianer erheblich langsamer als die Togruta es vorgemacht hatte, doch der zweite und auch der dritte Versuch war gar nicht so schlecht verlaufen.

„Diese Fähigkeit ist wirklich beeindruckend. Sich von Deckung zu Deckung bewegen zu können, ohne dass feindliche Scharfschützen auf mich schießen können, wäre auch in der Vergangenheit überaus nützlich gewesen.“

Sofort dachte er an die praktische Anwendungsmöglichkeit dieser Technik. Das lag einfach in seiner Natur. Zu lange war er im Militär gewesen, um nicht sofort darüber nachzudenken, wie ihm diese neu gefundene Ressource im Gefecht vom Nutzen sein könnte. Dabei war ihm klar, dass er bei Weitem noch nicht so weit war, die Machtgeschwindigkeit unter realen Bedingungen einzusetzen. Dazu brauchte er einfach zu lange, um seine Kräfte für den Geschwindigkeitsschub zu sammeln und wenn er ehrlich zu sich war, war diese Technik auch ziemlich anstrengend. Er würde die Technik also weiter üben und seine Konstitution verbessern würden und das war nur ein weiterer Punkt auf einer stetig länger werdenden Liste. Nun, er würde sich zumindest nicht über Langeweile beklagen müssen. Die Frage war nur, wieviel Zeit ihm noch blieb, sich auf die Konsequenzen dessen vorzubereiten, was auch immer gestern diese Machtwelle bis nach Coruscant gesandt hatte.

„Doch wie alles, was Ihr mir gestern gezeigt habt, werde ich wohl noch eine Weile brauchen, bis ich diese Techniken intuitiv und vor allem schnell und ausdauernd werde nutzen können. Da liegt noch viel Arbeit vor mir.“

Abschließend verbeugte sich Aleron respektvoll vor Tara, um ihr für die letzte Lektion zu danken. Ein Blick auf sein Chronometer verriet ihm, dass es kurz vor der Mittagsstunde war und da fiel ihm ein, dass Fabienne sich heute noch gar nicht hatte blicken lassen. Er hoffte, dass es ihr gut ging und ihr nichts passiert war. Und so beschloss er, sich bei ihr zu melden, sollte sie bis zum Abend kein Lebenszeichen von sich gegeben haben.

Coruscant | Jeditempel - langer Korridor | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
(NPC: Tainn Parr, Falleen , Ausbildungsleiter Ossus Ranger)

Nachricht an Tara Li

Sehr geehrte Meisterin Li.
Hiermit melde ich ihren Ranger- Bertheau, Fabienne- als nicht einsatzfähig. Sie wird sich mit euch in Verbindung setzen, sobald sich an diesem Status etwas geändert hat.

Bis dahin
Möge die Macht mit euch sein.
Tainn Parr, Ausbildungsleiter Ossus Ranger

Nachricht Ende
 
Coruscant-untere Ebenen- Gassen- mit Tevin
Radan zuckte mit den Achseln bei der Frage warum er sich nicht den Dealer geschnappt hatte und hielt sein schwert weiter loser in der Hand. Er hatte es noch nicht aktiviert doch er konnte es jederzeit. Manchmal war es nur eine simple drohung etwas tun zu könnrn und es doch nicht zu tun. Diese simple drohung hinderte Tevin sicher etwas dummes zu tun.

"Ich habe eine abwägung getroffen. Der Dealer ist bereits verloren du nicht zumindest denke ich das. Du bist nur auf den falschen Pfad. Vielleicht ist es auch der wille der Macht so oder so wirst du mich nun begleiten und solange du dich weigerst umso mehr wirst du deinen Eltern wohl zu erklären haben. Wobei ich auf diese Erklärung gespannt wäre "
Radans Lippen zeigten sogar die andeutung eines lächelns. Er machte eine einladende Geste die mehr einer Auffoderung glich als einer wirklichen Einladung.

"Mein Gleiter steht zwei Strassen weiter und wir wollen ja nicht zu spät kommen"
Tevin würde leiden das stand ausser Frage doch nicht weil Radan ihn verletzen würde sondern weil er ihn unter Entzug setzten würde und vielleicht würde er diesen Jungen den rechten weg weisen können und vielleicht würde er sich selbst erklären können warum es ihm so wichtig war diesen Jungen zu helfen. Den ihn unterschied nichts von den hundert anderen verllorenen Seelen in diesen geschoss und selbst Radan wusste das er nicht alle retten konnte. Doch diesen Jungen wollte er helfen. Radan ahnte ja nicht welches Band sich daraus entwickeln konnte noch das Tevin möglicherweise anfällig für die Macht war..

"Gehen wir"
sagte er ruhig und setzte sich in bewegung darauf bedacht Tevin immer im Auge zu haben um notfalls eingreifen zu können falls dieser fliehen wollte. Immerhin hatte er ihn verhaftet.

Coruscant-untere Ebenen- Gassen- mit Tevin
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Apartmentkomplex „Sonnenaufgang über Tanaab“ | Wohnung 112] Dr. Kaveri

Leelas Blick ging von dem bodentiefen Fenster des Appartements hinaus über die Türme und Schluchten, die glatten Fassaden, in denen sich Coruscants Abendhimmel spiegelte. Mit jeder Minute, die verging, eine Nuance dunkler. Coruscant war schrecklich schön. Schrecklich und schön. Hier oben öffneten sich weitläufige Plätze und Boulevards dem Licht - eine priveligierte, dünne Schicht, in der man fast vergessen konnte, dass es darunter Ebene um Ebene düsterer und ärmer wurde. Das C-Virus war nicht der große Gleichmacher, als das es immer dargestellt wurde und nicht überall war man gleichgefährdet. Während es in hier oben mittlerweile nur noch sporadisch zu Ausbrüchen kam, wütete es in den unteren Ebenen weiter ungehindert und unkontrollierbar. Die Wissenschaftlerin konnte sich gut vorstellen, dass es dort dutzende weitere Mutationen gab - dass jedoch eine davon inzwischen weniger letal als der Urtyp im Labor was, hielt sie zwar für möglich, aber nach der verstörenden Erkenntnis vor ein paar Stunden für recht unwahrscheinlich.

Ein dunkler, bösartiger Wille hatte sich manifestiert, je mehr Proben vom Ursprungsvirus sie hergestellt hatten, und er lastete drückend auf ihrem Geist. Er war wie ein Summen, ein Flüstern von tausenden Stimmen, das zwischen all ihren Gedanken sprach - und sie konnte ihn nicht ausblenden. Selbst jetzt, weit entfernt von ihrem Labor, an einem Ort, der eine Zuflucht sein sollte, glaubte sie ihn zu hören. Die dunkelhaarige Jedi presste hart die Kiefer aufeinander, aber widerstand dem nutzlosen Drang ihre Hände an die Schläfen zu legen und sie zu massieren. Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf naheliegendere, profane Eindrücke: Den heißen Caf in ihrer Hand, die leichte Brise, die durch das Fenster wehte, das beruhigende Gewicht der beiden Blaster an ihren Hüften... und ein kaum hörbares Piepsen von ihrem Com. Die Nachricht bestand nur aus einem einzigen Wort:


"Caf?"

Von... Fabienne? War sie hier auf Coruscant? Ihre Finger schienen sich von selbst zu bewegen, als sie eine ebenso knappe Antwort an ihre Freundin formulierte: Das Lachende Nexu, morgen nach Feierabend... die Adresse der Bar, in der sie schon einmal mit Riuen gestrandet war, schickte sie vorsichtshalber mit. Inzwischen war es vor dem Fenster fast vollständig dunkel geworden - oder so dunkel, wie es mit Coruscants Lichtermeer werden konnte. Dr. Kaveri fröstelte ein wenig: Die düstere Viruspräsenz kratzte und nagte an ihren Nerven, bis eine andere Präsenz, vertrauter und beruhigend kühl, sich näherte und sie erleichtert aufatmen ließ. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht - wie überaus seltsam das doch war, dass ihre Sorgen und Ängste kleiner wurden, sobald Arkadi bei ihr war. Der Agent kruschelte und raschelte, die Tür schloß geräuschvoller als nötig. Kurzum: er gab sich Mühe, sich anzukündigen. Ohne sich umzuwenden streckte Leela ihre Machtsinne aus, berührte liebevoll seine Aura und ließ ihn damit wissen, dass sie ihn bemerkt hatte. Die junge Frau wußte Arkadis Rücksichtnahme zu schätzen, hatten doch gewisse Ereignisse aus ihrer Vergangenheit dazu geführt, dass sie immer ein wenig angespannt war - was zusammen mit der Tatsache, dass sie als gute Liannerin ihre Blaster jederzeit bei sich trug, das Potential zu Unfällen mit sich brachte.

Ohne den Gruß ihres Liebsten zu erwidern, beantwortete die Wissenschaftlerin stattdessen direkt seine Frage:
"Das Virus verhält sich anders, als es sollte. Unnatürlich anders. Für heute haben wir die Arbeit pausiert, um unser Vorgehen zu überdenken."

Mit einem leisen, erleichterten Seufzer ließ Leela sich gegen den schlanken, blonden Mann sinken, überließ ihre verspannten Muskeln seinen kräftigen Händen, fühlte seine Lippen über die empfindliche Haut an ihrem Hals tiefer wandern und seine Berührungen fordernder werden. Das Abendessen auf dem Tisch blieb unbeachtet und wurde kalt, während sie sich mit großer Hingabe einander widmeten und eine ganze Weile später, auf angenehme Weise erschöpft, nebeneinander lagen. Versonnen und gänzlich entspannt fuhr Leela mit ihren Fingerkuppen federleicht die alten Narben auf Arkadis Oberkörper nach - eine Landschaft aus glatten Flächen und zerklüfteten Rissen - blies sacht über die feinen blonden Härchen auf seiner Haut und begegnete schließlich seinem Blick, fand darin ihre eigenen Gefühle gespiegelt. Da war immer noch die leichte Verwunderung über das Glück, das sie zusammen empfanden... dass am Ende des langen Weges, den sie gegangen waren, die Erkenntniss stand, dass der andere der eine Mensch in der Galaxis war, der zu einem gehörte. So unwahrscheinlich, so aussichtslos und beinahe wahnsinnig das angesichts ihrer beider Vergangenheit auch war...

Leela schloß die Augen, lauschte dem regelmäßigen Rhythmus von Arkadis Atem - als sich die Wirklichkeit selbst plötzlich verschob. Die Realität kippte, wie eine tektonische Platte bei einem Erdbeben. Wie in einem grelleren Licht traten die Dinge um sie herum überdeutlich aus sich heraus ... Wände, Möbel... selbst die Caftasse bekam schärfere Konturen und erschienen ihr gleichzeitig unendlich fremdartig. Dann war der Moment vorbei. Alles war wieder wie vorher, aber Leela krümmte sich zusammen, als hätte sie einen Schlag in den Magen bekommen...
"Was... war... das?" die Worte kamen in einem atemlosen Keuchen, bevor ihr klar wurde, dass sie dieses Ereignis nur durch die Macht gefühlt hatte. Oder war es die Macht selbst, die gebebt hatte?

"Das Virus! Ich muss zurück. Irgendetwas ist passiert... die Macht... ich kann es nicht erklären... muss nachschauen." Aufgelöst und fahrig streifte die sonst so gefasste Wissenschaftlerin ihre Kleidung über, griff das Halfter mit den Blastern, das in Griffweite von einem Bettpfosten hing und wollte aus der Tür stürzen, als sie Arkadis Hand auf der Schulter spürte...

"Ich komme mit. Und Du brauchst ein Lichtschwert." Er hielt ihr den leicht gebogenen, abgegriffen glänzenden Holzgriff der Waffe entgegen, die Wes ihr nach ihrer Prüfung geschenkt hatte. Offenbar hatte die Liannerin sich noch immer nicht daran gewöhnt, sie bei sich zu tragen.

Trotz der späten Stunde summte der Tempel vor aufgeregter Aktivität: Etwas war anders. Irgendetwas war
tatsächlich passiert. Im Laufschritt durchquerten Arkadi und Dr. Kaveri die Eingangshalle, die langen Flure, Stockwerk um Stockwerk... warum war dieser Tempel so verflucht groß? Es schien ewig zu dauern, bis sie wieder in die abgeriegelten Laborbereiche kam, die sie erst vor wenigen Stunden verlassen hatte. Als sie den bewachten Turbolift nach unten betraten, stutzte Leela, als eine zierliche Person zustieg, mit der sie hier im Jedi-Tempel absolut nicht gerechnet hatte. Und nicht nur das: Aus irgendeinem Grund hatte die junge Pilotin auch Zugang zu den gesicherten Ebenen, zu denen sie gerade unterwegs waren. Trotz der Überraschung, die Freundin wiederzusehen, blieb Leelas Gesicht nahezu ausdruckslos und sie nickte ihr knapp grüßend zu - so als hätten sie sich erst gestern voneinander verabschiedet.

"Fabienne."

Je näher sie Ebene Fünf kamen, desto schwerer lastete die düstere Präsenz des Virus auf ihr. Glassplitteriges, vielstimmiges Flüstern schnitt in Leelas Geist, so sehr sie sich auch mühte, ihre mentale Abschirmung aufrecht zu erhalten. Es resonierte mit einer ungeformten Dunkelheit in ihr, die sich so vertraut anfühlte, dass sie schon immer da gewesen, schon immer ein Teil von ihr gewesen sein musste. Die angestrengte Konzentration ließ die verschlossene Wissenschaftlerin mit jeder Minute noch wortkarger und abweisender werden, bis die drei endlich vor den Schleusen des Hochsicherheitslabors ankamen, vor dem schon die mirialanische Jedi Alvaba nervös auf und abging...

[Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13] Meisterin Alvaba, Lt. Commander Arkadi Duval, Dr. Kaveri, Fabienne Bertheau
 
Coruscant | Jeditempel - langer Korridor | Aleron Blackthorne und Tara Li

Tara beobachtete
Alerons Fortschritte mit einer Mischung aus Bewunderung und Zufriedenheit. Es war offensichtlich, dass der Morellianer eine immense körperliche Fitness und Disziplin besaß. Schon bevor sie mit ihrem gemeinsamen Training begonnen hatten, hatte er sich einem intensiven Sportprogramm unterzogen. Dies war sehr beeindruckend und hatte sie mehr als nur überrascht. Das zeigte nicht nur seine körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch seine Entschlossenheit und seinen Willen, sich ständig zu verbessern.
Während sie ihn bei den Übungen zur Machtgeschwindigkeit beobachtete, bemerkte Tara seine anfänglichen Schwierigkeiten, doch es dauerte nicht lange, bis er bemerkenswerte Fortschritte machte. Seine ersten Versuche waren noch unsicher und holprig, doch schnell adaptierte er die Technik und seine Bewegungen wurden flüssiger und kontrollierter.


Aleron, deine körperliche Kondition ist beeindruckend.“

Sagte Tara mit einem anerkennenden Nicken.

„Du hast eine außergewöhnliche Basis, auf der wir aufbauen können. Deine Fortschritte bei der Machtgeschwindigkeit zeigen, dass du nicht nur stark und ausdauernd bist, sondern auch lernfähig und anpassungsfähig. Das sind Eigenschaften, die für einen Jedi von unschätzbarem Wert sind.“

Tara wusste, wie schwierig es war, Machttechniken zu meistern, besonders solche, die eine hohe körperliche und geistige Koordination erforderten. Alerons Fortschritte in so kurzer Zeit zeugten von seiner Entschlossenheit und seinem natürlichen Talent. Sie war sich sicher, dass er diese Fähigkeiten noch weiter verfeinern würde.

„Ich bin beeindruckt, wie schnell du die Machtgeschwindigkeit verstanden hast. Es ist keine einfache Technik, aber du hast sie schon jetzt besser im Griff als viele andere in deinem Stadium. Natürlich, es bedarf noch weiterer Übung, bis du sie intuitiv und in jeder Situation einsetzen kannst, aber du bist auf einem sehr guten Weg.“

Tara lächelte ihn an und legte eine Hand auf seine Schulter.

„Wir werden weiterhin hart arbeiten und ich bin mir sicher, dass du bald in der Lage sein wirst, diese Technik im Kampf anzuwenden. Deine Disziplin und dein Engagement werden dich weit bringen.“

Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete den langen Flur.

„Lass uns diese Technik später weiter verfeinern. Aber denk daran, dass es nicht nur darum geht, schnell zu sein. Es geht auch darum, die Macht mit deinem Geist und deinem Körper zu harmonisieren. Lass uns später noch ein paar Läufe machen. Vielleicht im Garten, wenn die Bodenbeschaffenheit nicht ganz so eben ist.“

Tara war gerade dabei, das Training vor der Mittagspause mit Aleron abzuschließen, als ihr Comlink plötzlich ein leises Piepen von sich gab. Sie zog es hervor und öffnete die Nachricht, die von einem unbekannten Absender stammte. Verwundert las sie den kurzen Text:

„Fabienne ist aktuell nicht einsatzfähig.“

Ein leichter Stirnrunzeln erschien auf ihrem Gesicht. Was konnte das bedeuten? War
Fabienne verletzt oder in Schwierigkeiten? Tara verspürte einen leichten Anflug von Sorge. Sie wandte sich an Aleron und zeigte ihm die Nachricht.

Aleron, schau dir das an. Ich habe gerade diese Nachricht erhalten“

Sagte sie und überreichte ihm das Comlink.

„Es scheint, dass
Fabienne momentan nicht einsatzfähig ist. Ich mache mir Sorgen, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte oder sie muss einfach nur Stunden nachholen, die sie hier versäumt hat.“

Meinte Tara nachdenklich und nahm das Comlink zurück und checkte noch die anderen Nachrichten. Doch es waren nicht viele und leider hatte auch
Wes Janson ihr noch nicht darauf geantwortet, dass sie wieder Teil des Ordens war. Die Togruta seufzte leicht enttäuscht und wandte sich dann Aleron zu.

“Wir machen jetzt Mittagspause. Du hast eine Stunde Zeit zu freien Verfügung. Ich nutze die Zeit und werde im Kommunikationszentrum noch einige Informationen zum Verbleib meiner Tochter
Nevis und meiner ehemaligen Padawan Ribanna sammeln. Sie war zuletzt Kestrel Skyflys Schülerin und sie gelten plötzlich beide als vermisst. Wir treffen uns in einer Stunde im Meditationsraum im Turm. Raum 206.”

Damit wandte sie sich ab und suchte eines der Terminals auf im Kommunikationsraum. Zu
Nevis fand sie keine neuen Informationen, jedoch aber über Ribanna und Kestrel. Zumindest über die Jedi-Meisterin. Sie wurde zuletzt von der Rätin Eowyn El'mireth erwähnt und das jene Gefahr lief in eine Falle der Sith zu laufen. Das waren keine guten Zeichen. Die Zeit der Pause, die sie Aleron gegeben hatte, verflog wie im Flug und auch die Togruta holte sich noch eine Kleinigkeit zum Essen, ehe sie mit einem Turbolift nach oben zu dem Meditationsraum fuhr, der eine atemberaubende Aussicht hatte. Sie setzte sich auf eines der Kissen, mit Blick auf einen Springbrunnen und erwartete lächelnd Aleron.

“Alles gut bei dir? Komm, setze dich zu mir.”

Sie überreichte ihm einen Kasten mit einem Labyrinth und einer Kugel.

“Meisterin
Kestrel Skyfly hat einige Trainingsspielzeuge gebaut, welche ich recht nützlich finde. Deine erste Übung wird sein, deine Machtfähigkeiten etwas zu verfeinern und präzisier anwenden zu können. Führe diese Murmel mit der Macht durch das 3 Stöckige Labyrinth bis zum Ausgang. Ja, du kannst in dem Kasten nicht alle Gänge von außen sehen. Du musst sie fühlen… . Versuche es. Sollte es dir nicht gelingen, gräme dich nicht. Dieser Kasten wird ohnehin deine nächste Hausaufgabe sein, jene Übung immer wieder zu wiederholen.”

Erklärte Tara und lächelte ihn aufmunternd an.

“Versuche dich in eine Art Meditation zu begeben. Schließe deine Augen. Du wirst sie nicht brauchen.”

Ermunterte sie Aleron.

Coruscant | Jeditempel - Meditationsturm | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - langer Korridor | Aleron Blackthorne und Tara Li

Seine Meisterin lobte ihn einmal mehr und er nahm das Lob demütig an. So richtig konnte Aleron nichts damit anfangen, konnte er doch noch keine der Techniken wirklich ausdauernd und intuitiv anwenden. Dennoch war das Selbstbewusstsein des Morellianers nicht so winzig, dass ihm das Lob der Togruta unangenehm war oder ihn auch nur in Verlegenheit brachte. Zum Ende der Übungseinheit dann erreichte Tara eine Nachricht der Ossus Ranger, die sie mit ihm teilte. Er runzelte nach dem Lesen der knappen, emotionslosen Worte ein wenig die Stirn.

„Eine etwas kryptische Nachricht, so ohne Begründung. Ich glaube nicht, dass ihr etwas zugestoßen ist. Aber bevor Ihr etwas unternehmen wollt: Ich denke nicht, dass wir uns in die Interna der Ossus Ranger einmischen sollten. Nicht zuletzt Fabienne würde es uns übelnehmen, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen.“

Die junge Menschenfrau war eine stolze Einzelkämpferin, das hatte der Morellianer schnell gemerkt. So wie er sie einschätzte, würde es ihr schwer fallen, um Hilfe zu bitten und viel schwerer noch, ungebetene Hilfe zu akzeptieren. Die Chancen waren viel größer, dass sie diese ungefragte Einmischung in ihre Angelegenheiten alles andere als gut aufnehmen würde. Also war es das klügste, für den Moment nichts zu tun und sich in Geduld zu üben. Tara verabschiedete Aleron dann in die Mittagspause. Die Togruta hatte noch einmal ihre Sorge über ihre Tochter und alte Bekanntschaften Ausdruck verliehen. Der Morellianer sagte dazu nichts. Es erschien ihm einfach nicht angemessen, dazu etwas zu sagen. Ändern konnte er an der Situation ja doch nichts und wer war er, Tara ihre Gefühle abzusprechen oder sie zu mehr Besonnenheit zu mahnen?

Wenig später in der Kantine schaute sich Aleron um, ob er dort irgendwo Fabienne finden konnte. Natürlich fand er sie nicht. Das Areal war ohnehin viel zu groß, um es ohne weiteres überblicken zu können. Also zückte er sein Komlink, um der jungen Frau eine kurze Nachricht zu schicken, während er für das Mittagessen anstand.

Tainn Parrs kryptische Nachricht hat uns erreicht. Was ist vorgefallen, geht es dir gut? AB

Bis zum Ende seiner Mittagspause gab es leider keine Antwort und so fand sich Aleron in Raum 206 wieder ein, ohne etwas neues berichten zu können. Der Raum war interessant eingerichtet, so weit oben im Turm hätte er alles erwartet, nur keinen Springbrunnen. Er sollte sich zu Tara setzen und sie fragte, ob alles gut bei ihm sei? Dabei hatten sie sich kaum eine Stunde für eine Mahlzeit getrennt. Und so zuckte er einfach mit den Schultern.

„Alles in Ordnung, ja. Es ist in der Zwischenzeit nichts vorgefallen.“

Kaum hatte er ihr geantwortet, landete auch schon ein kleiner Kasten in seinem Schoß. Der Kasten stellte eine interessante Herausforderung da. Nur die oberflächlichen Gänge waren erahnbar, der Kern des Kastens blieb seinen Augen vollständig verborgen und da alle Ausgänge für die Kugel verglast waren, würde er auch keinen Luftzug durch den Kasten verfolgen können. Die Murmel selbst zu bewegen war gar kein Problem. Er hatte mit den Kieseln heute früh erfolgreich die Telekinese geübt und die Murmel ebenso zu bewegen, war wirklich die leichteste Übung. Schwieriger war da schon, die Murmel blind durch den Kasten zu führen.

Er schloss die Augen und begann kontrolliert zu atmen, um sich in eine oberflächlichen meditativen Zustand zu versetzen und versuchte so, den Kasten in seinen Händen zu ergründen. Die bisherige Strategie des Morellianers ging hier nicht auf. Bisher hatte er sich stets ein inneres Bild von seiner Umgebung gebaut, das er zur imaginären Visualisierung dessen genutzt hatte, was er mit der Macht bewerkstelligen wollte. Der Kasten mit seinen verborgenen Etagen verhinderte aber genau das. Natürlich wäre es ein leichtes gewesen, sich systematisch vorzutasten. Sobald Aleron die Murmel in die falsche Richtung bewege, würde er es fühlen können, da die Murmel den Kasten in seinen Händen in eine bestimmte Richtung drücken würde. Mit etwas Übung hätte er die Murmel so wahrscheinlich durch das Labyrinth führen können, ohne das die ihn beobachtende Tara bemerkte, dass er schummelte.

Doch er war nicht hier, um sich durch irgend eine bedeutungslose Schulprüfung zu schummeln. Er wollte stattdessen hier im Kleinen und in einer sicheren Umgebung lernen, was er eher früher als später draußen im echten Leben würde einsetzen müssen. Und da draußen durfte er nicht versagen. Nicht zuletzt, um sein eigenes Leben nicht in Gefahr zu bringen. Also konzentrierte sich der Morellianer zunächst auf das Kästchen selbst und versuchte es in der Macht wahrzunehmen und auf den letzten Millimeter hin zu ergründen. Es dauerte sicher beinahe zehn Minuten, bis die Murmel sich zum ersten Mal bewegte. Nicht, dass das dem in der Meditation versunkenen Morellianer aufgefallen wäre, das Zeitgefühl war mit das erste, dass in der Meditation verloren ging.

Schnell stieß die Murmel gegen eine Wand, was den Morellianer dazu brachte, sie zurück zum Ausgangspunkt zu bewegen und mit der Übung von vorne zu beginnen. Weitere Versuche folgten. Manche kamen weiter als andere, doch keine kam über die zweite Ebene hinaus. Den Machtströmen zu folgen, war eine Sache. Das Innere des Kastens genau zu erfühlen, schon ganz etwas anderes. Die Macht selbst ging zwar aus aller Materie aus, war aber nicht an sie gebunden. Und so verirrten sich seine Machtsinne jedes Mal wieder im Labyrinth im Inneren des Kastens. Doch das war in Ordnung. Er hatte heute wieder viel gelernt und ohnehin nicht erwartet, alles sofort zu begreifen. Sein Scheitern heute begriff er als weitere Herausforderung. Der Kasten kam also auf die wachsende Liste der Machttechniken, die er zu meistern gedachte.

Als Tara das Ende der Lektion einläutete, öffnete Aleron die Augen und lächelte seiner Meisterin zu.

„Dieser Kasten stellt eine interessante Herausforderung dar, habt Dank dafür. Ich denke, ich werde eine Weile daran arbeiten müssen, bis ich sie meistere.“

Um seine Worte zu unterstreichen, verbeugte er sich vor seiner Meisterin.

Coruscant | Jeditempel - Turm, Raum 206 | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant- Jedi-Tempel- Flügel der Ossus-Ranger- Fabienne's Quartier- allein

Wie erwartet liess die Antwort der Liannerin nicht lang auf sich warten. Sie schlug eine Bar vor und schickte ihr die Adresse gleich mit. Fabienne schmunzelte. Caf war der Ärztin wohl nicht stark genug, was Fabienne bei dem, was hier los war, durchaus verstehen konnte. Ne konkrete Zeit gab es auch nicht. Na gut, würde Fabienne ihr halt einfach schreiben, wenn sie soweit war. Wirklich Feierabend hatte Fabienne ja eigentlich auch nicht. Genauso wenig wie als Pilotin. Es gab einfach Zeiten, da war man mehr aktiv und andere, in denen man weniger aktiv war. Dennoch überschlug sie kurz ihren Stundenplan und schrieb zurück.

„20:00. CU“

und schickte es ab. Wenn sie was dagegen hatte, würde sie schon meckern. Anschliessend legte sich Fabienne hin, nur um eine knappe Stunde später am eigenen Leib zu erfahren, wie recht sie mit dem fehlenden Feierabend hatte. Ihr Com piepte ungeduldig und riss sie aus dem Schlummer. Sie öffnete den Kanal und hörte Ranger Apodaca, der ihr 10 Minuten bis zur Einsatzbesprechung gab. Einsatzbesprechung? Was? Fabienne sprang aus dem Bett, nahm zur Sicherheit noch einmal Schmerzmittel, warf sich in ihre Uniform und nahm das echte Blastergewehr aus dem Safe. Einsatzbesprechung hiess, dass es ernst war. Zumindest für sie. Wenn Apodaca sie gerade nur auf den Arm nahm, konnte er was erleben. Pünktlich erreichte sie das Büro ihres Vorgesetzten, wo sie nicht nur den sondern auch Tainn Parr vorfand, der sie überrascht ansah, ehe er darum kämpfte , ein Lächeln zu unterdrücken. Nun, er freute sich sicher nicht wirklich , sie zu sehen. Aber das beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie ignorierte ihn und salutierte statt dessen vor Apodaca. Dieser erklärte ihr, dass es eine Störung in einem Hochsicherheits-Teil des Tempels gegeben habe und das man sie dafür ausgewählt hatte. Man? Ihr Blick huschte zu Parr, der sie nun wirklich überaus selbstgefällig anlächelte. Fabienne war sich sicher, dass das auf seinem Mist gewachsen war. Und es war mehr als dreist von ihm, sie schon abzukommandieren, wenn der Rat der Jedi sie erst… gestern Meisterin Li und Aleron zugeordnet hatte. Aber offensichtlich war diese Zuordnung doch nicht so fest, wie sie vermutet hatte.

Apodaca nannte ihr einen Treffpunkt an einem Aufzug, wo sie die anderen Mitglieder ihrer Teams treffen würde und gab ihr eine Zugangskarte, die ihr den Zutritt zu jenem empfindlichen Bereich ermöglichte.

„Danke, Sir. Könnten sie Meisterin Li bescheid geben,sollte ich nicht rechtzeitig zurück kommen? Sie erwarten mich sonst sicherlich.“

meinte sie, doch da trat der Ausbildungsleiter vor und versicherte ihr, das man ihre Jedi darüber informieren würde. Sie traute ihm nicht, hatte jetzt aber auch keine Zeit, sich mit ihm darüber zu streiten. Sie sah ihn nur aus schmalen Augen an, ehe sie noch einmal bittend zu Apodaca sah. Aber der entliess sie nur und sie machte sich auf den Weg. Das Adrenalin hatte inzwischen seine volle Wirkung entfaltet und jede Müdigkeit vertrieben. Aber Fabienne wusste auch, dass das Echo morgen kommen würde. So joggte sie zu besagtem Lift, der von zwei Jedi bewacht wurde. Hui. Schon hier? Sie zeigte ihre Berechtigungskarte, kurz bevor der Lift vor ihr hielt und die Türen sich öffneten. Drinne stand ein Mann mit blondem Haar ( Arkadi) und...Leela, welche sie mit ihrer üblichen, trockenen Art lediglich mit ihrem Namen begrüsste. Fabienne trat zu ihr und nickte ihr zu.

„Nabend, Doc.“

Dann sah sie den Mann an und nickte auch ihm zur Begrüssung zu. Schon schoss der Turbolift nach unten und sie prüfte noch einmal ihr Blastergewehr. Eine unnötige Handlung, weil wäre er nicht einsatzbereit, wäre es jetzt eh zu spät. Doch es war alles in Ordnung. Leela war angespannt, das konnte man sehen. Fabienne versuchte, sich davon nicht anstecken zu lassen und musterte die Liannerin kurz. Dabei erblickte sie das Lichtschwert, welches diese mit sich führte. No way! Leela war ne Jedi? Überrascht runzelte Fabienne die Stirn, ehe der Lift summte und die Ankunft auf der Ziel-Etage ankündigte. Die Türen öffneten sich und gaben die Sicht auf eine Schleuse und eine Frau frei, die vor der Schleuse hin und her pilgerte wie ein eingesperrtes Tier. Was war hier los, wenn alle so verdammt nervös waren? Nun, wahrscheinlich würde sie es wohl bald erfahren. Mit dem Blastergewehr im Anschlag, den Lauf aber noch Richtung Boden gerichtete, verliessen sie den Turbolift und gingen auf die wartende Frau zu, die sich als sie näher kamen als Mirialanerin entpuppte. Auch sie hatte ein Lichtschwert am Gürtel. Ok, was war hier los?

Coruscant- Jedi-Tempel-Ebene 5- vor der Sicherheitsschleuse- mit Leela, Arkadi und Meisterin Alvaba
 
Coruscant-Untere Ebenen- Gassen- mit Radan

Er sass in der Falle. Auch wenn es vielleicht Fluchtmöglichkeiten in der Nähe gab: der Jedi würde ihn eh einholen. Auf Tevin’s Frage, warum er sich nicht den Dealer geschnappt hatte sondern nur einen Kunden wie ihn, beantwortete der Jedi wieder mit seinem Helfer-Komplex. Ehrlich, der Mann brauchte eine Therapie! Tevin verdrehte die Augen und trottete lustlos hinter dem Mann her. Hoffentlich würd das nicht zu lange gehen. Der Jedi erklärte, dass sein Gleiter nur zwei Strassen weiter stehen würde und drängte auf die Zeit. Tevin runzelte die Stirn.

„Haben sie noch ein Date oder sowas?“

Dann hatte er vielleicht Glück und er kam schneller wieder weg. Oder er musste- im schlimmsten Fall- über Nacht bleiben. Nein, das durfte auf keinen Fall passieren. Seine Eltern würden ausrasten! Noch einmal forderte der Jedi ihn auf, jetzt aufzubrechen.

„Jaa, ist ja schon gut…“

grummelte er und ging einen Schritt schneller. Je eher er das hier hinter sich brachte, desto besser. Doch nur eine Querstrasse weiter war es Tevin, als hätte ihm jemand in den Magen geboxt. Er stöhnte auf und fiel auf die Knie, wo er sein Müsli vom Frühstück von sich gab, aber das bekam er kaum mit. Von plötzlichem Schwindel erfasst versuchte er zu verstehen, was hier lief. Doch genauso schnell, wie es gekommen war, ebbte das Gefühl ab und Tevin blickte auf die Pfütze, die er erbrochen hatte. Er war nicht krank. Er hatte auch nicht so viel genommen, dass sein Körper so reagieren müsste. Also blieb nur eine Erklärung. Wütend sah er den Jedi an.

„Ey, man! Was soll das??? Das ist nicht witzig, klar?“


Der Typ ging ihm so masslos auf die Nerven. Konnte man die irgendwo anzeigen? Einen Zivilisten ohne Vorwarnung derart anzugreifen verstiess sicher gegen irgendwelche Regeln oder gar Gesetze. Vielleicht konnte Tevin den Spiess ja umdrehen jetzt und dem Jedi aus seinem Verhalten nen Strick drehen. Wenn er schon mit „Im Namen der Republik“ um die Ecke kam, könnte ihm selbige sicher in seinen Hintern treten für das, was er hier abzog. Voll uncool.

Coruscant- Untere Ebenen- Gassen- mit Radan
 
| Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System | StarExplorer | Cockpit | Ferak Koltari, Sahra, Juna, Suse, Ty​


Ferak zog eine Augenbraue hoch, bevor er sich wieder den Steuerkonsolen zuwandte. „Tarmidia, huh? Das macht die Sache nicht einfacher,“ murmelte er, während er den Navigationscomputer aktivierte. Sahra entschwand ins Schiff um ihren Sohn zu unterrichten. Während sie nach hinten verschwand, ließ der Zabrak den Autopiloten die StarExplorer Systemauswärts fliegen, den Hyperraum-Navigationsbojen folgend, die es im Coruscant-System gab. Er begann, die Route zu berechnen. "Direkt die Perlemianische Handelsroute zu nehmen, wäre schneller, aber wir müssten durch imperiales Gebiet von Alsakan bis Dalcretti. Das ist zu riskant, außerdem liegt Tarmidia in der komplett anderen Richtung..." dachte er laut. "Stattdessen müssen wir den Corellian Run nehmen. Es ist länger, aber sicherer."Er nutzte die Sternenkarten und Berechnungsinstrumente der StarExplorer, um die Reisezeit und die Gefahren der Route abzuschätzen. Der Zabrak konzentrierte sich, während er die verschiedenen Hyperraumrouten in Betracht zog und ging die Berechnungen im Kopf durch:

„Wir beginnen auf dem Corellian Run: Coruscant, Ixtlar, Corellia, Tinnel IV, Loronar, Byblos, Iseno, Abednedo, Denon, Spirana und Rhommamool. Das wird etwa 12 Stunden dauern. Von Rhommamool aus navigieren wir über Tlactehon nach Tarmidia, was etwa 8 Stunden dauert. Das macht zusammen schon 20 Stunden.“
Ferak
rieb sich nachdenklich das Kinn.
„Von Tarmidia nehmen wir den Gamor Run: Gamor, Merkat, Aridus, Charra, Aikhibba, Hoylin, Beris, Deneba, Chokan, Shador, Thokosia und Daalang. Das sind weitere 18 Stunden. Auf dem Trax Tube geht es weiter bis Randon: Deysum III, Lexrul, Uogo'cor, Nanth'ri, Nixor und Daalang. Diese Strecke dauert etwa 8 Stunden. Von Randon wechseln wir auf den Randon Run bis zur Perlemianischen Handelsroute bei Lantillies. Dann folgen wir der Perlemianischen Handelsroute: Phaseera, Uyter, Kashyyyk, Rakhuuun, Chamble, Messert und Randon. Das dauert weitere 12 Stunden.
Schließlich, von Columex nach Ossus, sind es noch etwa 2 Stunden.“

Er schloss die Berechnungen ab und seufzte. Insgesamt wird die Reise etwa 62 Stunden dauern, plus den Zwischenstopp in Tarmidia. Es wird gut 20 Stunden dauern, Tarmidia zu erreichen, da wir uns größtenteils in republikanischem Gebiet bewegen.

Der Zabrak programmierte die Route ein, wartete auf die Bestätigung des Navigationscomputers, das er sich nicht vertan hatte und sie einer Supernova zu nahe kamen oder sonstiges. Tief atmete er noch einmal durch, kämpfte das ungute Gefühl in seinem inneren nieder. Juna kam ins Cockpit, anscheinend hatte sie ihren Droiden repariert. Er blickte zu ihr auf und imitierte das was seine Meisterin lächeln nannte. Auch wenn es wieder mal nur einem Zähnefletschen glich. Die Rattataki fragte wegen der Geschütze nach, der Padawan zog die Stirn kraus und brummte dann.[/i]
"Es ist ganz einfach, je schneller der andere fliegt, umso weiter hältst du vor, ansonsten... vertraue auf deinen Instinkt. Wir fliegen so schon 62 Stunden, da können wir sicherlich ein Asteroidenfeld suchen und dort üben."
Er drehte sich wieder zu dem Pilotenjoch der Yacht um und deaktivierte den Autopiloten. Locker ließ er den Griff auf den Kontrollen des Schiff ruhen, als er zu Juna sagte:
"Du setzt dich besser, wir machen gleich den Sprung durch die Lichtmauer."Und etwas lauter rief er ins Schiff:"Alles gut festhalten, Hyperraumsprung in Fünf... vier... drei... zwei... eins... Sprung!"
Und damit schob er den Schubregler der StarExplorere über die Sperre und die die entfernenten Lichtpunkte wurden zu Fäden und bildeten dann denn bekannten Lichttunnel, der eine Reise druch den Hyperraum begleitete.


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Coruscant | Jeditempel - Turm, Raum 206 | Aleron Blackthorne und Tara Li

Tara beobachtete Aleron aufmerksam, während er sich der Herausforderung der Labyrinthkiste stellte. Sie konnte sehen, wie er seine Machtsinne fokussierte und versuchte, die Murmel durch das verborgene Innere des Kastens zu navigieren. Seine Geduld beeindruckte sie. Es war nicht einfach, sich auf etwas zu konzentrieren, das man nicht sehen konnte und dennoch schien Aleron entschlossen, die Herausforderung anzunehmen und daraus zu lernen.

Aleron, ich bin beeindruckt von deiner Konzentration.“

Sagte Tara schließlich mit einem anerkennenden Lächeln.

„Die Labyrinthkiste ist keine leichte Übung und braucht Zeit. Ich möchte, dass du in deinem Quartier jeden Tag daran arbeitest, bis du mir dieses Spielzeug vorführen kannst. Erst wenn du diese Lektion gemeistert hast, folgt das nächste Spielzeug und damit die weitere Hausaufgabe. Lass uns nun in die Gärten gehen. Wir werden die Machtgeschwindigkeit weiter üben.“

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Gärten des Jedi-Tempels. Die Luft war frisch und angenehm und die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Tara führte
Aleron zu einem Bereich mit unebenem Boden, der eine zusätzliche Herausforderung darstellen würde.

„Wir werden die Machtgeschwindigkeit auf unebenem Boden üben. Eine weit aus realistische Umgebung als ein glatter Gang ohne Hindernisse.“

Erklärte Tara und sah sich kurz um.

„Es ist wichtig, dass du lernst, die Technik in verschiedenen Umgebungen anzuwenden. Mach zwei Durchläufe, dann stoppen wir und gehen zur nächsten Übung über.“

Nach den zwei Durchläufen stoppte Tara nickend die Übung.

„ Jetzt kommen wir zur nächsten Übung. Im Kampf ist niemals nur eine Technik gefragt, sondern stets mehrere. Deine Aufgabe ist es zum Baum machtverstärkt zu rennen, dabei die Bänke zu umrunden und am Ende des Gartens auf den Baum dort machtverstärkt zu springen und auf dem stärksten Ast zu landen. Danach kehrst du genauso schnell zurück und aktivierst am Ende dein Trainingslichtschwert, um mit mir einen kurzen Kampf in Form I zu wiederholen. Das sollte eine gute Wiederholung des Gelernten von heute beinhalten. Dies wiederholen wir mehrere Male. Danach, zum Abschluss des Tages ,folgt dann noch eine letzte Lektion für heute.“

Tara trat ein paar Schritte zurück und beobachtete, wie er die Übung begann. Die Togruta zog ebenfalls ihr Lichtschwert, drosselte die Energie der Klinge und nahm die Grundstellung der Form I ein.

„Bereit,
Aleron?“

Fragte sie mit einem herausfordernden Lächeln.

Coruscant | Jeditempel - Gärten | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Turm, Raum 206 | Aleron Blackthorne und Tara Li

Mit dem Labyrinth in der Tasche verließen sie Raum 206 und den Turm in Gänze, um zurück zu den Meditationsgärten zu gehen. Aleron musste seiner Meisterin Tara zustimmen. Die Übung war alles andere als einfach für ihn gewesen und gerade deswegen war sie ideal, um ihn an die Grenzen seiner Fähigkeiten zu erinnern, während sie ihm ermöglichte, seinen Lernfortschritt genau zu verfolgen. Und das beste daran war, dass er diese Übung vollkommen unabhängig von einem Lehrer oder einem anderen Schüler durchführen konnte. Die geringe Größe des Kastens sorgte außerdem dafür, dass er die Übung stets mitführen und in einem ruhigen Moment quasi überall durchführen konnte. Damit fügte sich das Labyrinth auf brillant einfache Weise in seinen Alltag ein.

Doch jetzt erst einmal sollte der Morellianer einen spontan ausgedachten Parcour in den Gärten unter Beobachtung der Togruta durchlaufen. Realistischer war diese Situation ohne Zweifel, doch hatte Aleron derlei schon unzählige Male als Marine sowohl in Übungen als auch in Gefechtssituationen durchgeführt und entsprechend fiel ihm diese Übung wiederum erheblich leichter. Sicher, die Machtgeschwindigkeit dabei einzusetzen, hätte ungewohnter nicht sein können. Dennoch war die Technik nur eine unbekannte neue Komponente unter vielen, die ihm schon vor langer Zeit quasi zur zweiten Natur geworden waren. Und so hatte er keine Schwierigkeiten, Taras Anleitung zu folgen. Natürlich brauchte er wieder etwas Zeit, um sich zu zentrieren und seine von der Macht beschleunigte Geschwindigkeit war immer noch, ganz im Gegensatz zu Taras Vorführung ihrer Beherrschung der Technik, mit dem bloßen Auge nachverfolgbar.

Tara zeigte sich zufrieden mit Alerons Leistung und so ging es anschließend zur nächsten Übung. Er sollte einen anderen Parcour als vorher laufen und anschließend auf einen Baum springen? Die Kombination von zwei Techniken klang nach einer verlockenden Herausforderung, sie war ohnehin der logische nächste Schritt. Machtgeschwindigkeit und Machtsprung schienen dem Morellianer so nah miteinander verwandt, dass er die neue Aufgabe ohne zu zögern anging. Anschließend sollte er sich mit Tara duellieren? Das dürfte interessant werden. Die Togruta war immer noch schwer angeschlagen von ihrer Gefangenschaft und ehrlich gesagt immer noch kaum mehr als ein Strich in der Landschaft. Sicher, sie war ihm ohne Zweifel haushoch überlegen, was Technik und Erfahrung mit dem Lichtschwert anging. Dennoch machte sich der Morellianer innerlich Sorgen, ob seine Meisterin ihre Kräfte da gerade nicht überschätzte. Dennoch würde es ihm im Traum nicht einfallen, ihr Wort so einfach anzuzweifeln und so begann er die Übung ohne seine Bedenken mit ihr zu teilen.

"Ja, ich bin bereit."

Nachdem er sich zentriert und die anstehende Aufgabe innerlich visualisiert hatte, rannte er in einer unnatürlichen Geschwindigkeit los, der wohl nur ein Elternteil gleichkommen konnte, das ein Kind vor einem Sturz bewahren wollte. In wenigen Sekunden hatte Aleron die Sitzgruppe, um den ersten Baum erreicht und umrundete diese einmal, wie von Tara vorgegeben. Der weiche Boden gab unter jedem Schritt leicht nach und machte es daher tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftiger, hier zu rennen als in der steinernen Halle zuvor. Zum Glück waren sie für den Moment aber allein, denn der Boden hatte noch eine andere Eigenheit. Aleron hinterließ hinter sich eine Staubwolke, in die er auch selbst hineinrannte, als er den Baum umrundete. Hätte dort jemand gesessen, er hätte sich herzlich bei ihm bedankt, doch sie hatten Glück. Danach ging es den weiteren Parkweg entlang zum Rand des Gartens, wo ein weiterer, erheblich größerer Baum stand. Der Baum war ihm vertraut, schon duzende Male war er an ihm vorbeigegangen. Und so viel es ihm im Anlauf auch gar nicht schwer, einen Ast zu finden, von dem der Morellianer glaubte, dass er sein Gewicht hielt. Und so sprang er zwei Meter vor dem Baumstamm ab, um dreieinhalb Meter über dem Gartenboden, auf dem Ast zu landen.

Dort oben angekommen, atmete er erst einmal tief durch, um neue Kraft zu schöpfen. Doch dann ging es direkt weiter. Nach einem beherzten, machtunterstützten Sprung in die Tiefe kam Aleron im Laufschritt auf und eilte ohne Verzögerung und verstärkt durch die Macht den Weg zurück zu Tara zurück. So komplettierte er das Dreieck des Parcours und zögerte nicht aus dem Lauf heraus, gemäß der Lehren des Shii-Chos mit einem Stoßangriff auf Taras Schwertgriff zu eröffnen. Der Togruta gelang es natürlich, den Angriff ihres Padawans mühelos abzuwehren. Doch der Morellianer ließ sich davon nicht entmutigen und parierte ihren Konterschlag mit der eigenen Klinge, bevor er dann seine ganze Kraft und sein ganzes Gewicht in die gekreuzten Klingen legte, um die zierliche Frau, zurückzudrängen. Auch wenn er um ihre Fitness besorgt war, würde er nicht mit halber Kraft kämpfen.

Coruscant | Jeditempel - Gärten | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Gärten| Aleron Blackthorne und Tara Li

Tara beobachtete Aleron geduldig, als er sich entschlossen und konzentriert den Herausforderungen stellte, die sie ihm auferlegte. Seine Ausführung der Machtgeschwindigkeit und des Machtsprungs zeigte, wie sehr er sich bereits verbessert hatte, auch wenn er es vielleicht selbst kaum bemerkte. Dennoch konnte sie erkennen, dass er noch Übung benötigte, um die Techniken nahtlos und intuitiv zu kombinieren. Das war jedoch zu erwarten und sie war zufrieden mit seinen Fortschritten.

Als er schließlich in einem mächtigen Satz auf dem Ast landete und dann den Weg zurück zu ihr einschlug, spürte Tara eine gewisse Freude. Sie wusste, dass der bevorstehende Übungskampf eine gute Möglichkeit sein würde, seine Fähigkeiten weiter zu schärfen. Doch tief in ihrem Inneren war sie sich auch bewusst, dass ihre eigenen Kräfte nach der Gefangenschaft noch nicht vollständig zurückgekehrt waren. Sie würde vorsichtig sein müssen, nicht nur um sich selbst zu schonen, sondern auch um sicherzustellen, dass der Kampf für Aleron lehrreich blieb.
Der Kampf begann, und Tara merkte sofort, dass Aleron entschlossen war, sein Bestes zu geben. Er stieß mit einem kräftigen Angriff vor, den sie mühelos abwehrte. Dennoch konnte sie die Wucht seiner Attacke spüren, und sie erinnerte sich daran, dass Aleron ein ausgebildeter Marine war, dessen physische Stärke beträchtlich war.


„Gut, Aleron. Denke daran, die Grundlagen der Form I, Shii-Cho, zu nutzen und dabei sauber in der Ausführung zu bleiben. Sie ist ideal für Anfänger, da sie auf einfachen, weiten Hieben basiert, die leicht zu erlernen und effektiv im Kampf sind. Selbst erfahrene Lichtschwertkämpfer, kann man mit der Grundform schlagen.“

Aleron führte einen weiten Hieb aus, den Tara problemlos parierte. Doch je länger der Kampf dauerte, desto mehr spürte sie die Anstrengung. Ihre Bewegungen waren präzise und technisch einwandfrei, doch die körperliche Belastung machte ihr mehr zu schaffen, als sie erwartet hatte.

„Konzentriere dich auf deine Haltung und die Balance.“

Sagte sie, während sie seinen nächsten Angriff abwehrte.

„Shii-Cho betont die Nutzung der ganzen Körpermasse hinter jedem Hieb. Es geht darum, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen.“

Aleron parierte einen ihrer Angriffe und setzte sofort zu einem Gegenangriff an. Tara wich elegant aus und nutzte die Gelegenheit, um einen schnellen Schlag auf seine Seite zu führen. Aleron blockte den Angriff mit bemerkenswerter Geschwindigkeit, doch Tara konnte sehen, dass er sich langsam aber sicher an die verschiedenen Techniken der Form I anpasste.

„Sehr gut. Jetzt versuche, deine Angriffe zu variieren. Shii-Cho ist flexibel und kann sowohl für offensive als auch defensive Manöver eingesetzt werden.“

Tara setzte zu einem schnellen, diagonalen Schlag an, den Aleron nur knapp abwehren konnte. Sie bemerkte, wie er sich bemühte, ihre Bewegungen vorherzusehen und entsprechend zu reagieren. Es war offensichtlich, dass er viel über die Grundlagen gelernt hatte, aber es gab noch Raum für Verbesserung in der flüssigen Anwendung dieser Techniken.
Der Kampf dauerte an, und Tara spürte, wie ihre Kräfte langsam nachließen. Jeder Schlag, jede Parade kostete sie mehr Energie, als sie bereit war zuzugeben. Doch sie blieb fokussiert und entschlossen, Aleron so viel wie möglich beizubringen. Schließlich erkannte sie, dass es Zeit war, den Kampf zu beenden, bevor sie selbst an ihre Grenzen stieß.
Mit einem letzten, kräftigen Hieb drängte sie Aleron zurück und trat dann einen Schritt zurück, um den Kampf zu beenden. Sie deaktivierte ihr Lichtschwert und atmete tief durch, um ihre Erschöpfung zu verbergen.


„Das war gut, Aleron.“

Sagte sie mit einem anerkennenden Nicken.

„Du hast die Grundlagen von Shii-Cho gut angewendet und gezeigt, dass du in der Lage bist, die Techniken zu kombinieren. Mit weiterer Übung wirst du diese Fähigkeiten noch weiter verbessern.“

Meinte Tara und merkte wie ihr immer mehr schwindelig wurde und sie mehr schwitzte, als im Kampf normal üblich. Die Togruta strauchelte leicht, ehe sie sich an einer Lehne der Parkbank abfing und tief durchatmete.

Coruscant | Jeditempel - Gärten | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant | Jeditempel - Gärten | Aleron Blackthorne und Tara Li

Shii-Cho war uralt und basierte daher auf Techniken, die ursprünglich für herkömmliche Schwerter entwickelt worden waren. Es fiel dem Morellianer daher vergleichsweise leicht, sich mit der Philosophie und den Techniken von Form I vertraut zu machen. Die Grundlagen waren ihm bereits von seiner vorherigen Kampfausbildung, insbesondere in der Echani-Kampfkunst vertraut und so schaffte er es auch, mit den Angriffen der Togruta mitzuhalten. Taras Anweisungen und Korrekturkommentare taten ihr übriges, um sein Verständnis von Form I zu vertiefen und so tauschten sie recht schnell Hiebe, Stöße und Paraden aus, die mehr einem echten Trainingsduell glichen als einer einfachen Schwertkunstlehrstunde. Tara trieb Aleron zu größeren Leistungen an, doch schließlich verlangte die übermäßige Anstrengung ihren Zoll. Während der Morellianer gut durchgeschwitzt war und nach Atem rang, war Tara spürbar angeschlagen und musste sich schließlich sogar abstützen, um nicht umzufallen.

Das zu sehen, besorgte ihn zutiefst. Er hatte ja schon vorab befürchtet, seine Meisterin würde sich zu viel zumuten und im Kampf dann doch dazu verleiten lassen, weniger achtsam zu sein und ihren Angriffen nach bestem Wissen und im Rahmen seiner derzeitigen Fähigkeiten zu begegnen. Jetzt schalt sich Aleron dafür, wollte er doch nicht dafür verantwortlich sein, dass Taras Genesungsprozess ins Stottern geriet oder sie vielleicht sogar einen Rückfall erlitt. Nichts davon drang nach außen, der ehemalige Marine hatte schon vor langer Zeit gelernt, seine wahren Gedanken und Gefühle vor Vorgesetzten oder Untergebenen nicht allzu offensichtlich auf seinem Gesicht zu zeigen. In der Vergangenheit war das unzählige Male eine überaus nützliche Fähigkeit gewesen, doch im Angesicht einer ausgebildeten Jedi-Ritterin nützte das natürlich nichts. Tara würde keine Probleme haben, seine Sorge um sie zu erspüren. Statt ihr jedoch die Blöße zu geben, sie darauf anzusprechen, verbeugte er sich respektvoll und dankte ihr für die heutigen Lektionen.

„Habt dank für die heutigen Lehrstunden, Meisterin Li. Viel habe ich heute gelernt und ihr habt mir noch mehr Anstoß zum Nachdenken und weitere Lektionen auf den Weg gegeben. Es ist schon spät geworden. Mit eurer Erlaubnis würde ich mich jetzt aber gerne zurückziehen, um mich etwas zu erholen und noch ein wenig mit der Labyrinthkiste zu üben, bevor es Schlafenszeit ist.“

Auch sein Versuch, Tara die Peinlichkeit eines Zusammenbruchs vor ihrem Padawan zu ersparen, würde sie dank ihrer überlegenen telepathischen und empathischen Kräfte leicht durchschauen können. Nachdem sie Aleron für den Abend entlassen hatte, verließ der Morellianer zügig, aber ohne offensichtliche Eile den Sichtbereich um die Parkbank, auf die die Togruta sich stützte. Auf dem Weg zum Turbolift überprüfte er sein Komlink, das eine Nachricht von Fabienne für ihn bereithielt.

>Parr hatte mir ne Zwischen-Quest rein gedrückt. Hatte eigentlich Apodaca gebeten, euch Bescheid zu geben. Ich kann Parr echt nicht ab. Er hat gesagt, nach dem Einsatz Meldung bei ihm. Mal gucken, was der sich noch ausdenkt....hab das Gefühl er will mich entweder testen oder vergraulen.<*

Einen langen Moment lang dachte er über seine Antwort nach. Die Turbolifttüren öffneten sich, er trat ein und die Türen schlossen sich wieder. Aleron war schon fast an seinem Ziel angekommen, als er seine Antwort an Fabienne abschickte.

>Verstehe, halte mich bitte auf dem Laufenden.<

Seine Antwort war kurz und seine Anteilnahme war knapp. Doch letztenendes kannten sie sich noch nicht lange und eine allzu persönliche Antwort wäre unangemessen gewesen. Die junge Frau war vor allem genau das...jung. Der Morellianer wollte unbedingt verhindern, dass sie sich irgendwie von ihm bevormundet fühlte. Also hatte er ein unverfängliches Angebot gemacht, jetzt war es an Fabienne darauf einzugehen oder es zu lassen. Jetzt ging es für Aleron erst einmal an ein kurzes Cardio- und Dehnprogramm, um den Körper runterzufahren. Nach einer kurzen Dusche ging es dann in die Kantine für ein leichtes Abendbrot, bevor er noch ein paar Stunden über der Labyrinthkiste meditierte. Die Kiste selbst ließ er über seinem Schoß schweben, während er sich daran versuchte, die Kugel durch die Bahnen zu lenken. Bis es schließlich Schlafenszeit war und er sich für den Tag zur Ruhe begab. Die Kiste überwand er auch am Abend nicht, es war eine wirklich knifflige Übung.

Coruscant | Jeditempel - Alerons Padawanquartier | Aleron Blackthorne

*abgesprochen mit Sahra Kenobi
 
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Coruscant | Jeditempel - Gärten | Aleron Blackthorne und Tara Li

Tara spürte, wie die Anstrengung des Kampfes sie mehr forderte, als sie erwartet hatte. Ihre Bewegungen wurden langsamer, ihre Schläge weniger präzise. Aleron hatte sich gut geschlagen, seine Techniken zeigten deutliche Fortschritte. Doch nun merkte Tara, dass sie an ihre Grenzen stieß. Ihre Beine zitterten leicht, und sie musste sich an der Bank abstützen, um nicht umzufallen.
Alerons Reaktion war genau das, was sie sich erhofft hatte. Er verbeugte sich respektvoll und dankte ihr für die heutigen Lektionen, ohne auf ihre offensichtliche Schwäche einzugehen. Seine Haltung zeigte, dass er ihre Situation respektierte und ihr die Peinlichkeit ersparen wollte, ihre Erschöpfung zu thematisieren. Tara war dankbar für seine Rücksichtnahme und wusste, dass er ihre Schwäche bemerkt hatte, auch wenn er sie nicht ansprach.
Tara verabschiedete ihren Padawan und sah ihm nach, wie er den Garten verließ. Sie war erleichtert, dass er von sich aus das Training beendete, was sie begrüßte. Sie selbst fühlte sich erschöpft und wusste, dass sie sich ausruhen musste, um ihre Kräfte wiederzuerlangen.

Nachdem Aleron gegangen war, suchte Tara sich einen ruhigen Platz im Garten, wo sie sich niederließ, um zu meditieren. Sie schloss die Augen und ließ ihre Gedanken zu den vergangenen Ereignissen wandern, die sie als Sklavin erlebt hatte. Die Erinnerungen waren schmerzhaft, aber die Meditation half ihr, sie zu verarbeiten und inneren Frieden zu finden. Es war wichtig für sie, diese Erlebnisse zu reflektieren und ihre Emotionen zu kontrollieren, um sich vollständig zu heilen.
Nach einer Weile erhob sie sich und ging in ihre Unterkunft. Sie aß eine nahrhafte Mahlzeit, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen, und bereitete sich auf die Nacht vor. An diesem Tag ging sie früh zu Bett, um ihrem Körper die nötige Ruhe zu gönnen.

Am nächsten Morgen traf Tara sich mit Aleron auf einer der höchsten Terrassen des Turms. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und tauchte Coruscant in ein warmes, goldenes Licht. Ein frischer, kühler Wind wehte über die Terrasse und ließ die Roben der Togruta leicht flattern. Von hier oben hatten sie einen beeindruckenden Blick über die unendliche Skyline der Stadt, mit ihren majestätischen Türmen und dem regen Treiben auf den darunterliegenden Ebenen.

Tara hatte die Ausrüstung für die heutige Lektion bereits vorbereitet. Als Aleron sich ihr näherte, nickte sie ihm lächelnd zu und hielt ihm einen Helm entgegen. Der Helm war speziell dafür entworfen, dem Träger jegliche Sicht zu nehmen, um seine anderen Sinne zu schärfen.


„Hallo, Aleron. Wie geht es dir? Hast du Fortschritte mit deiner Hausaufgabe gemacht? Heute werden wir eine neue Herausforderung angehen.“

Sie überreichte ihm den Helm und deutete auf den Kampftelematen, der über ihr schwebte.

„Dieser Helm wird dir die Sicht nehmen. Deine Aufgabe ist es, die Blasterschüsse des Telematen mit deinem Lichtschwert abzuwehren, ohne deine Augen zu benutzen. Du sollst dich vollkommen auf die Macht konzentrieren. Mit Sicherheit auch nicht so ganz einfach, an einem so schönen Ort hier oben. Lass dich also nicht ablenken.“

Sie beobachtete, wie er den Helm aufsetzte, und sah zu, wie seine Welt um ihn herum erlosch und nur noch Dunkelheit herrschte. Tara wusste, dass diese Übung eine der anspruchsvollsten war, aber auch eine der wichtigsten. Sie lehrte den Jedi, sich auf die Macht zu verlassen und ihren Fluss zu spüren.

„Erlaube der Macht, dich zu leiten,“

Sagte sie ruhig und beruhigend.

„Vertraue deinen Gefühlen und lasse die Macht durch dich fließen. Spüre den Weg der Blasterschüsse, bevor sie abgefeuert werden. Dein Lichtschwert wird zur Verlängerung deiner selbst, und die Macht wird dein Führer sein.“

Tara trat einen Schritt zurück und aktivierte den Trainingsttelematen. Ein leises Summen ertönte, als das Gerät hochfuhr und sich auf den Kampf vorbereitete und nun über Aleron schwebte und hin und her huschte. Sie konnte sehen, wie Aleron sich konzentrierte, sein Atem wurde ruhig und gleichmäßig, seine Körperhaltung straffte sich. Der Wind auf der Terrasse verstärkte die Atmosphäre, ließ die Herausforderung noch greifbarer erscheinen.

„Bereit?“


Tara wusste, dass diese Übung ihn sowohl physisch als auch mental fordern würde, aber sie war überzeugt, dass Aleron die Herausforderungen meistern würde. Die friedliche Umgebung und die atemberaubende Aussicht von der Terrasse gaben der Lektion eine besondere Bedeutung und erinnerten beide daran, dass sie Teil eines größeren Ganzen waren – der Macht, die alles durchdringt und verbindet.

Coruscant | Jeditempel - Turmterrasse | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
(Jedi-Meisterin Alvaba Thropp)

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, vor der Tür zum Untersuchungsraum 13 – Alvaba (NPC, alleine)

Zunächst blieb Alvaba nur vor der Zugangstür stehen und überlegte, was passiert sein könnte. Passiert, sowohl was das Virus anging, als auch, welche starke Erschütterung sie gespürt haben mochte. Sie versuchte sich zu erinnern, ob sie schon jemals von etwas Ähnlichem gehört hatte. Diese Schlinge um ihren Verstand, sie war immer noch präsent, schwächer als im Labor aber immerhin. Die Entfernung allein machte den Unterschied, der Durastahl des Tresors spielte offenbar keine Rolle für dieses Etwas. Ein anderer Begriff fiel ihr dafür nicht ein. Viren griffen nicht nach dem Geist einer Person wie es ein Machtbenutzer täte, auch das Rakghoul-Virus nicht, mit dem sie diesen Erreger so lange Zeit gerne verglichen hatte. Sollte sie in die Bibliothek gehen und in alten Aufzeichnungen stöbern? Die Idee erschien Alvaba sinnvoll, dann sollte sie aber eine Nachricht an ihr Team schicken, sich dem Labor nur in der gegebenen Vorsicht zu nähern. Nur, eigentlich hatte die Mirialan so gar kein gutes Gefühl dabei, das Unbekannte dort drinnen komplett unbewacht zu lassen.

In ihrer Ratlosigkeit bemühte die Jedi-Meisterin ihr Kom, in der Hoffnung, wenigstens in der anderen drängenden Frage der Nacht eine Antwort zu bekommen, doch sie fand: nichts. Weder in den Nachrichten, noch im Tempelintranet noch in den Holomedien gab es eine Erklärung für das Ganze. Keine Antworten zu haben machte sie wütend, ein komisches, fast vergessenes Gefühl. Sie kannte etwas Ähnliches, so etwas wie gerechten Zorn auf Plünderer, die vom Chaos auf vielen Ebenen Coruscants profitierten, auf die Rücksichtslosen, die die Quarantänebestimmungen unterliefen, auf die Dummen, die den Holonetgerüchten glaubten und versuchten, sich mit C-Virus-Partys zu immunisieren. Doch so richtig animalische, rein egoistische Wut kannte Alvaba eigentlich nur noch aus ferner Erinnerung. Warum also jetzt? Der Stärke dieses Dings, des Ur-C-Viruses in Ermangelung eines besseren Begriffs, wuchs von Minute zu Minute. Es versuchte Besitz von ihr zu ergreifen, und die ungewohnten negativen Emotionen waren sicherlich eine Folge davon.

Beunruhigt entfernte die Mirialan sich etwas weiter von der Labortür, im Versuch, etwas schützende Distanz aufzubauen, doch der Effekt war kaum spürbar. Was tun? Sie schickte Nachrichten an ihr Team als Warnung – würden sie überhaupt vor dem nächsten Morgen angehört werden? – versuchte sich zu beruhigen, sich mit meditativen langen Atemzügen und Konzentration gegen den dunklen Einfluss zu wehren. Bleiben oder flüchten, das war hier die Frage. Der Gedanke, die Dunkelheit im Labor einfach allein zu lassen, gefiel ihr immer weniger, und doch schien es immer gefährlicher zu werden, zu bleiben. Alvaba begann, ihre Gedanken und Vermutungen in ihr Kom zu diktieren, ergriffen von einer plötzlichen Woge existenzieller Angst. Andere sollten gewarnt sein vor dem, was sich hinter der Tür verbarg, wenn sie es nicht mehr konnte.


›Nein. Das ist dumm, Alvaba,‹ sagte sie sich. ›Wenn du dem Druck nicht mehr standhalten kannst, musst du gehen. Du hilfst niemandem, wenn du länger bleibst, als dir möglich ist.‹

Die Jedi-Heilerin war noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung gelangt, als die Turbolifttüren sich zischend öffneten und die hochgewachsene Dr. Kaveri daraus hervortrat, in Begleitung von Agent Duval und einer unbekannten Rangerin (Fabienne). Letztere waren inzwischen kein ungewöhnlicher Anblick mehr im Tempel, aber gerechnet hätte sie nicht damit. Die Erleichterung war Alvaba in's Gesicht geschrieben, die Last einer einsamen Entscheidung war von ihr genommen. Sie konnte sich ja nicht einmal mehr sicher sein, ob ihre Gedanken überhaupt noch ihre eigenen waren.

»Ich grüße euch,«

Meinte sie zu den Neuankömmlingen als Gruppe und sah dann die Soldatin an.

»Ich bin Jedi-Meisterin Alvaba Thropp und ihr seid? Das hier ist ein Sicherheitsbereich, müsst Ihr wissen.«

Gemeint war es als freundliche Warnung, weniger als ein ›kein Zutritt‹. Rein technisch hatte ihnen Rat Murrrar auch nur verboten, anderen die wahre Herkunft der Proben zu offenbaren und nicht, dass niemand außer den Eingeweihten das Labor betreten durfte, oder? Dachte sie das gerade selbst oder war das ein Virus auf der Suche nach einem leichten, weil nicht machtsensitiven Opfer?

»Habt Ihr das auch gespürt? Könnt Ihr es jetzt spüren?«

Fragte Alvaba vor allem in Dr. Kaveris Richtung. Die beiden Muggles ( :braue ) dürften ja aller Wahrscheinlichkeit nach nichts bemerkt haben. Anschließend fasste sie zusammen, was sie im Zusammenhang mit der Erschütterung der Macht und seitdem erlebt hatte, unterbrach ihre Ausführungen kurz vor Ende jedoch aufgrund einer plötzlichen Eingebung.

»Gerade ist etwas da drinnen passiert,«

Verkündete sie mit todernster Miene. Das war keine Frage, die Grünhäutige war sich einhundertprozentig sicher. Zudem schien die Dunkelheit schlagartig stärker geworden zu sein. In ihrem Kopf hörte sie Stimmen, die in einer unbekannten Sprache grässlich klingende Sätze formten.

»Wir müssen nachsehen. Das könnte sich aber als zu gefährlich für euch beide erweisen.«

Alvaba hatte Bedenken, ob Agent Duval und Fabienne dem psychischen Druck als Nicht-Machtsensitive standhalten konnten.

Die Standardprozedur brachten sie gemeinsam hinter sich, wobei Alvaba unter dem Eindruck des Schocks von vorhin mit Handschuhen, Atemmaske, und Kopfhaube nichts dem Zufall überließ. Sie führte die anderen zum Safe und wiederholte ihren Bericht von vorhin, während sie den Biometriescanner bediente, um ihn zu öffnen.


»Es pulsierte und fühlte sich so lebendig und böse an, dass ich sie vor Schreck beinahe fallen gelassen hätte…«

Die Jedi ließ ihre Stimme verstummen. Etwas fiel klirrend aus dem Tresor, Glasscherben. Es waren aber nicht die ganzen Phiolen, die beim Öffnen aus dem Schrank gefallen und beim Aufprall auf den Durabetonboden zerbrochen waren. Sie waren bereits geborsten, während sie wohl behütet im besten Probenschrank aufbewahrt worden waren, den die Industrie zu bieten hatte. Auf den Scherben war keine Pfütze, nicht ein einziger Tropfen der schwarzen Virusproben-Substanz verblieben, auf keiner von ihnen. Die Probenfläschchen waren samt und sonders kaputt und sein Inhalt war eine einzige zähflüssige schwarze Lache, die im Begriff war, langsam von einem Tresorzwischenboden zu fließen…

Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)
 
Coruscant | Jeditempel - Alerons Padawanquartier | Aleron Blackthorne

Der Wecker klingelte um 4 Uhr morgens. Aleron betätigte den Stummknopf beim ersten Ton, da seine innere Uhr ihn schon ein paar Minuten früher hatte aufwachen lassen. Ohne weitere Umschweife verließ der Padawan sein Quartier und ging zum Sportbereich. Erste Aufwärmübung 4:15 Uhr, erst dehnen, dann 20 Kniebeugen und 10 Liegestützsprünge, anschließend 10 km Dauerlauf. Heutige Zeit: 44:21 Minuten. Nicht schlecht, aber auch keine Bestzeit. Es folgen 5 Sets zu je 20 Liegestützsprüngen, diesmal erfolgt jeder Sprung aus der Hocke über einen Turnkasten. Anschließend 5 Sets zu je 10 Klimmzügen. Heutige Zeit je Set im Schnitt 89 Sekunden. Nicht schlecht, aber auch keine Bestzeit. Abschließend zum Runterkommen geht es in die Schwimmhalle, 1000 m in 24:53 Minuten. Nicht schlecht, aber auch keine Bestzeit. Hier war Aleron in seinem Element und es half ihm, den Kopf freizubekommen.

Es war nun 6 Uhr, Zeit zu duschen und zum Frühstück in der Kantine zu erscheinen. Anschließend morgendliche Meditationsübung. Dem Morellianer gelang es heute wieder schnell, seinen Geist zur Ruhe zu bringen und die Macht um sich herum auch mit geschlossenen Augen wahrzunehmen. Statt der kleinen Steine nahm er sich heute aber den Labyrinthkasten vor und ließ ihn von seinem Schoß aufsteigen und etwa auf Brusthöhe vor sich schweben. Langsam drehte sich der Kasten um alle Achsen und Aleron versuchte dabei ein besseres Gefühl für seine innere Beschaffenheit zu bekommen. Schließlich begann er auch die kleine Kugel in das Labyrinth zu führen. Doch auch nach der heutigen längeren Kontemplation der Aufgabe, gelang es dem Morellianer nicht, die Kugel durch das komplette Labyrinth zu führen. Der Fortschritt war zwar da, doch die Aufgabe würde ihn sicher noch eine Weile beschäftigen.

Sein Chrono kündigte den Beginn der achten Stunde an und so ließ er es erst einmal gut sein. Spürbare Fortschritte hatte er heute früh gemacht und Aleron war in keiner Eile, durch die Lektionen seiner Meisterin zu hasten. Stattdessen suchte er einen der Übungsräume auf und wendete sich der Schwertkunst zu. Die Grundlagen des Shii-Cho musste er sich erst noch viel besser aneignen, bevor er darüber nachdenken konnte, einen eigenen Kampfstil auf Basis einer der fortgeschritteneren Formen zu entwickeln. Eine Stunde später kündigte das Chrono den nahenden Termin mit Tara an. Sie hatte ihn auf eine der höchsten Terrassen des Tempels bestellt und da wartete der Morellianer auf die Ankunft der Togruta. Oder vielmehr wartete er hinter der Brüstung auf einem der ausliegenden Träger, stand dort als wäre es das normalste der Welt wie ein Wahnsinniger oder jemand, der große Höhen einfach gewohnt war. An seiner Seite schwebte einer der Überwachungsdroiden der Außenanlage, der verzweifelt versuchte, den Padawan davon zu überzeugen, zurück hinter die Brüstung zu gehen, aber von Aleron vollkommen ignoriert wurde.

Stattdessen ließ er die Sinneseindrücke hier draußen auf sich wirken, bis Tara zum vereinbarten Termin erschien. Grazil drehte er sich bei ihrer Ankunft auf dem Träger um und ging sicheren Schrittes zurück zur Brüstung, was den Droiden beruhigte und zum Abdrehen bewegte, um sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zu widmen. Er sprang über die Brüstung als wäre es nichts und verbeugte sich dann respektvoll vor ihr. Taras Anblick erleichterte ihn, sie schien sich von der gestrigen Überanstrengung schon wieder erholt zu haben.

„Guten Morgen, Meisterin Li. Mir geht es gut, danke. Ich bin bereit in den Tag zu starten. Fortschritte habe ich tatsächlich gemacht, allerdings bin ich noch weit davon entfernt, die mir gestellte Aufgabe zu erfüllen. Das Labyrinth ist wahrlich eine faszinierende und doch so simpel gestaltete Prüfung. Sie gefällt mir.“

Tara erklärte nun die erste Übung für den heutigen Tag und tatsächlich hatte Aleron schon daran gedacht, genau diese Übung eigenständig durchzuführen, dafür bisher nur noch keine ruhige Stunde gefunden. So setzte er sich also ohne größeres Aufheben den Helm auf und bereitete sich innerlich auf die Angriffe des Telematen vor. Es half definitiv, sich voll und ganz auf die eine Gefahrenquelle konzentrieren zu können. Weniger hilfreich war, dass der blendende Helm den Morellianer vor dieselbe schwierige Aufgabe stellte, die auch der Labyrinthkasten darstellte. Also stellten sich hier Aleron natürlich auch dieselben Probleme. Hilfreich war hingegen die gefährliche Wirkung der Blasterbolzen, so klein sie auch sein mochte.

Dennoch, die Gefahr kommen zu spüren, war ganz etwas anderes als ihr auch begegnen zu können. Einige der Blasterbolzen konnte er zwar ablenken, doch nicht selten war er zu langsam oder zu schnell, sodass seine Klinge den Blasterbolzen des Telematen verfehlte und stattdessen ihn selbst traf. Vor 20 Jahren hätte ihn die Übung sicher schnell frustriert, doch heute sah er sie ganz im Gegenteil als willkommene Herausforderung und Gelegenheit, etwas neues auszuprobieren. Bei seinen Studien als Anwärter war Aleron eine Machttechnik begegnet, die sein Interesse geweckt hatte. Die Energieabsorbtion war keine einfache Technik und barg offensichtliche Risiken. Dennoch hatte der Morellianer sofort ihre Nützlichkeit zu schätzen gewusst. Tatsächlich hatte er ursprünglich im Sinn gehabt, die Technik zur Bewegung wie dem Abfedern von Stürzen zu verwenden. Doch sie war vor allem bekannt dafür, im Kampf eingesetzt zu werden, um zum Beispiel Blasterbolzen zu absorbieren.

Und so versuchte er nun genau das und wandelte so die Lektion in eine doppelte Übung um. Natürlich blieb es vor allem sein Ziel, die Blasterbolzen mit dem Lichtschwert abzuwehren, doch gleichzeitig blieb er auch gefasst darauf, vom Telematen getroffen zu werden und begann verschiedene Techniken auszuprobieren, um die Energie der Blasterbolzen schadlos zu machen. Natürlich gelang es ihm heute kein einziges Mal, nicht zuletzt weil er über die Zeit mehr und mehr der Blasterbolzen tatsächlich abwehren konnte und so immer weniger Gelegenheiten bekam, die Energieabsorbtion zu üben. Doch der Anfang war gelegt und das reichte dem Morellianer für heute.

Coruscant | Jeditempel - Terrasse eines Turms | Aleron Blackthorne und Tara Li
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)

Manchmal musste alles ganz schnell gehen, blieb keine Zeit für große Worte, musste man anderen vertrauen und sich auf sie verlassen. Während seines Dienstes bei der Armee war das für Arkadi selbstverständlich gewesen. Er hatte genau gewusst, wer seine Freunde und wer seine Feinde gewesen waren und was er zu tun hatte. Mittlerweile war vieles anders geworden. Komplizierter. Der blonde Geheimdienstoffizier kämpfte nun in einem Krieg der Lügen, der Täuschungen, der Spionage, des Verrats und der Korruption. Grenzen waren verschwommen und an manchen Tagen konnte Arkadi nicht mal mehr sagen, wer er selbst war und warum er tat, was er tat. Aber nicht heute und nicht jetzt. In dieser Situation wusste er, wem er vertrauen konnte und auf wen er sich stützte, und so war er Leela ohne Zögern und Zweifeln gefolgt, als sie angesichts einer bösen Vorahnung losgestürmt war, in der Eile fast ihr Lichtschwert vergessend. Arkadi rückte noch im Gehen seine schlichte, praktische Kleidung zurecht und stellte sicher, dass er seine Ausrüstung bei sich trug.

„Bin direkt hinter Dir.“


Meinte er ebenso knapp wie eindringlich, als er sich mit der Jedi an seiner Seite zum Tempel begab. Etwas Schreckliches musste dort vorgefallen sein, er hatte seine Partnerin selten so aufgewühlt und nervös erlebt. Arkadi setzte per Kom eine kurze Nachricht ab und beschleunigte dann seine Schritte, um zu Leela aufzuschließen. Als sie den Fahrtstuhl zum Sicherheitsbereich betraten, wartete dort bereits eine Frau (Fabienne) in der Gewandung der Ossus Ranger, die die Ärztin begrüßte und auch Arkadi ein Nicken schenkte. Der Geheimdienstoffizier erwiderte die Geste kurz und musterte sie aus kühlen blauen Augen. Fabienne war ihr Name, eine Bekannte von Leela, vielleicht auch eine Art Freundin. Was tat sie hier? War sie berechtigt, hier zu sein? Unwillkürlich wurden Arkadis Augen eine Spur schmaler und er ertappte sich dabei, wie seine Finger langsam Richtung Blasterpistole wanderten, er schüttelte leicht den Kopf. Ausatmen. Auf vier zählen. Einatmen. Der Geheimdienstoffizier beließ es dabei, seine Blasterpistole zu ziehen, das Energiemagazin zu prüfen und die Waffe dann bereit zu halten.

Der Fahrstuhl schien quälend lange zu Ebene 5 unterwegs zu sein, Arkadi spürte, wie sein Kopf pochte und er zunehmend ungeduldig wurde. Warum bekam er keine konkreten Informationen? Was verheimlichten die Jedi – hatten sie gepfuscht und war etwas mit den Proben passiert? Es wäre besser gewesen, Sektion Null hätte sie bekommen. Sicher, es gab lobenswerte Ausnahmen, aber als Organisation waren die Jedi einfach nicht für solche Herausforderungen geeignet. Sie waren naiv. Unvorsichtig. Nicht entschlossen genug, den letzten Schritt zu gehen, zu tun, was notwendig war. Arkadis Kiefer mahlte und er versuchte, seinen aufwallenden Ärger herunter zu schlucken. Endlich erreichten sie das Labor, vor dem Meisterin Alvaba aufgeregt auf und ab ging, die Mirialanerin wirkte sichtlich erleichtert, dass Verstärkung eintraf.

Mit betont stoischer Miene verfolgte Arkadi, wie die Jedi die anderen begrüßte, sich erkundigte, ob die Rangerin überhaupt hier sein durfte – wenn das fragwürdig war, warum war diese Frau überhaupt noch am Leben? Bei Sektion Null, selbst bei den Zauderern des allgemeinen NRGD, wäre das niemals passiert. Nachlässig. Unvorsichtig. Meisterin Alvaba schlug vor, sich die Sache gemeinsam anzusehen, etwas Furchtbares sei dort im Labor passiert. Als sie meinte, dass es für Arkadi und die Rangerin zu gefährlich sein könnte, schrillten bei dem ehemaligen Soldaten sämtliche Alarmglocken. Wollte sie etwas vertuschen? Die Ranger dienten dem Orden, war das Ganze ein Trick? Er würde ganz sicher nicht mit einer Agentin der Jedi draußen warten und diese unbeaufsichtigt im Labor herumhantieren lassen!


„Ich werde Euch auf jeden Fall begleiten, Meisterin. Befehlen Sie die Abriegelung des ganzen Bereichs, bis die Lage geklärt wurde.“


Arkadis Stimme war ruhig, sein Tonfall kühl und sachlich, aber es war klar, dass es sich nur sehr bedingt um einen Vorschlag handelte. Der NRGD besaß gewisse Rechte, was den Zugang zu den Proben anging, und diese würde er wenn nötig mit Nachdruck einfordern. Und so betrat er nach der üblichen Dekontaminierung zusammen mit den anderen das Labor und ließ sich von der Jedi-Forscherin zum Tresor führen, während er misstrauisch die Umgebung und die anderen Anwesenden im Auge behielt. Er fühlte sich beobachtet und ihm war...heiß, als würde er unter der Schutzkleidung schwitzen, was er allerdings nicht tat. Als Meisterin Alvaba allerdings den Tresor öffnete und die Reste der Phiolen darin zu Boden fielen, kam Arkadi tatsächlich der kalte Schweiß. Im ersten Moment wollte Arkadi die Jedi anbrüllen ob ihrer Tollpatschigkeit, dann wurde ihm klar, dass es sich um Scherben handelte. Die Phiolen waren bereits im Tresor zerstört wurden. Unfall? Sabotage? Arkadi machte instinktiv einen Schritt zurück, positionierte sich taktisch und entsicherte seine Blasterpistole.

„Wir haben ein Leck. Dieses Projekt muss stillgelegt werden. Vollständig stillgelegt.“


Verkündete der Geheimdienstoffizier eisig, seine blauen Augen bar jeder Gefühlsregung, sein Gesicht eine stoische Maske. Wenn diese Einrichtung kompromittiert worden war, war nicht bloß der Jedi-Tempel gefährdet, sondern ganz Coruscant. Hatten imperiale Spione die Anlage unterwandert – vielleicht einer der Sith, die die Jedi so großmütig in ihre Reihen aufgenommen hatten? Für diesen Fall hatte Arkadi seine Befehle und würde sie ausführen. Der Geheimdienstoffizier war so darauf fixiert, potentielle Verräter und Schläfer rechtzeitig zu erkennen und unschädlich zu machen, dass seinen sonst so aufmerksamen Sinnen entging, wie eine ölige schwarze Masse über den Boden rann, sich verdichtete und eine vage Form annahm, nach Geist und Körper griff...


Coruscant – Jedi-Tempel – Ebene 5, Untersuchungsraum 13 – Leela, Arkadi, Fabienne und Alvaba (NPC)
 
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