Ich finde es bedenklich, den Kontakt zu Kindern als gesundheitliches Risiko darzustellen.
Ich möchte in so einer Gesellschaft nicht leben und bin "unseren" Lehrerinnen und Betreuerinnen sehr dankbar, dass sie es die Kinder nicht spüren lassen und ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Wie Steven Crant auch schon geschrieben hat, geht es ja nicht um Kinder im Speziellen, sondern um den Kontakt mit Menschen generell. Das "Problem" in Schulen und mehr noch in Kindergärten sind nicht die Kinder an sich, sondern die ungeschützten Arbeitsbedingungen, die sonst niemand in Kauf nehmen muss: Den ganzen Tag mit vielen Personen in einem Raum, keine Möglichkeit, Abstand zu halten, Maske unpraktikabel / unzumutbar, oft schon aus baulichen Gründen keine Möglichkeit, ausreichend zu lüften, von dem dann im Herbst / Winter dazukommenden Temperaturproblem gar nicht zu reden...
Und ja, natürlich finde ich es auch bewundernswert, dass / wenn Lehrer*innen und Erzieher*innen trotzdem unbefangen mit den Kindern umgehen können und sie ihre eventuell vorhandene Angst nicht spüren lassen.
Ich habe ja selbst eine enge Freundin, die als Erzieherin arbeitet und bin voller Ehrfurcht, wie sie damit umgeht - zumal ihre Mutter Hochrisikogruppe für Corona ist.
Meine Kinder tragen nun täglich 6 Stunden durchgehend Masken, auch dank der feierfreudigen Menschen im Kreisgebiet. Danke für nichts!
Ja, so müssen die Kinder dann unschuldig ausbaden, was andere egoistisch angerichtet haben.
Dabei wären eben Kinderbetreuung und Schule wie auch die Pflegeheime so viel sicherer, wenn wir das Infektionsgeschehen insgesamt auf dem nIedrigstmöglichen Level halten würden. Aber der Zug ist offensichtlich abgefahren...
Es gibt wohl schon erste Konzepte, wer wann wie geimpft werden soll, wenn es soweit ist. Vermutlich zuerst das Personal in den Kliniken. Dann hängt es aber wohl auch vom Impfstoff ab. Nachdem er eher an Menschen "mittleren Alters" getestet wird, werden mutmaßlicherweise Ältere und Kinder erstmal warten müssen, bis auch hier die Wirksamkeit belegt ist...
Naja, wenn ein "Konzept" aber so aussieht, wie es mit den Schulen gelaufen ist - sprich, man verkündet vor den Sommerferien das "Konzept", dass es danach Regelbetrieb geben wird und verfällt dann in der letzten Ferienwoche in hektische Aktivität, wie das denn genau aussehen soll, um dann wenige Tage vor Schulbeginn das Ergebnis zu verkünden - dann ist es nicht viel wert.
Für die Impfkampagne reicht es eben nicht aus, mal darüber zu reden, dass man zuerst Krankenhaus- und Pflegepersonal, Polizei, Kinderbetreuung etc. impfen will. Da gehört dazu, die jeweils zu erwartende Anzahl (mit verschiedenen "Impfbereitschafts-Szenarien" bzw. ggf. eben unter Zugrundelegung einer Pflicht, die für bestimmte Berufsgruppen sicher kommen wird) zu ermitteln, um zu wissen, wie viele Dosen man braucht und ab wann man zur als nächstes berechtigten Gruppe übergehen kann.
Dazu gehört auch, sich zu überlegen, wie die Impfberechtigung nachgewiesen wird. Bei Altersgruppen ist es natürlich relativ einfach, da kann der Perso vorgelegt werden (aber wie Du glaube ich auch nicht, dass man mit den Älteren und insbesondere sehr Alten anfangen wird, auch wenn die am meisten gefährdet sind - zu groß ist hier eben auch die Gefahr von schwerwiegenden Nebenwirkungen). Aber bei Berufsgruppen muss man schauen, wird staatlicherseits eine Bescheinigung ausgestellt, auf Basis von Steuer- und Sozialversicherungsdaten (Datenschutz?!), oder von den Krankenkassen? Oder machen das die betreffenden Arbeitgeber?
Ich fürchte, dass man mit diesen durchaus komplizierten Detailfragen auch wieder viel zu spät anfangen wird und dann kostbare Zeit beim tatsächlichen Verabreichen der Impfungen verliert bzw. am Anfang völliges Chaos herrscht und die vorhandenden Dosen gar nicht an die Menschen gebracht werden können.
@Darth Keebo: Genau das.
Lehrerinnen und Lehrer sind offiziell von der Maskenpflicht im Unterricht befreit, wenn sie den Abstand von 1,5 Metern zu ihren Schülern einhalten können. Aber was das Schulministerium gestattet, ist eine Sache, es geht auch um die Vorbildfunktion des Lehrers. Ich kann nicht von einem Schüler verlangen, wozu ich nicht selbst bereit bin.
Kann ich nachvollziehen, aber ganz so einfach finde ich es auch nicht. Abgesehen von pädagogischen Gründen (Lippenbewegung im Sprachunterricht sehen können) reden die Lehrer halt in der Regel sehr viel mehr als die Schüler und das kann mit der wegen der Maske höheren Lautstärke sehr anstrengend werden. Andererseits werden gerade beim Reden vermehrt Aerosole frei, so dass gerade dann eine Maske angebracht wäre. Irgendwie ist alles schwierig
und man kann wirklich nur hoffen, dass es halbwegs gut geht.
Micah