Noak Fremyn
"Prince Charming" in Spe
[Mittlerer Rand | Esaga-Sektor | Cygnus-System | auf dem Weg zum Rendezvous-Punkt|| NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Devila und „Besatzungsmitglieder“ der „Alièstra“ sowie mehrere Flottensoldaten]
Nachdem der letzte Versorgungsfrachter endlich all seine Kisten abgeladen und danach sogleich den Hangar der bis dato wartenden „Alièstra“ verlassen hatte, setzte sich das Schiff – erst langsam, dann ein wenig schneller – in Bewegung, verließ in einem sanften Schwenk den Orbit der Thronwelt und steuerte anschließend auf den Rendezvous-Punkt zu, den die Imperialen im Vorfeld mit der Fregatte sowie mehreren cygnischen Kriegsschiffen, die bei der anstehenden Piratenjagd unterstützend tätig werden sollten, vereinbart hatten. Unter der Führung des Anaxsi Manius Selgorias, seines Zeichens imperialer Captain und amtierender Kommandant der corellianischen Korvette „Gladius“, sollte die betagte Nebulon B-Fregatte, deren Besatzung eine Mischung aus Angehörigen der Cygnischen und Imperialen Flotte war, in den Einsatz fliegen. Obwohl bislang bloß ein kleiner Teil der Mannschaft in die aktuellen Missionsparameter eingeweiht war, schien trotz allem das ganze Schiff unter Strom zu stehen. Immerhin hatte sich schon herumgesprochen, dass man auf Wunsch des Königs ins Feld ziehe.
Sich an eine monoton brummende Konsole klammernd stand Noak auf der Brücke, atmete die recht trockene, recycelte Luft ein und hing dabei bloß seinen ganz eigenen Gedanken nach. Obgleich ihre Mission noch nicht einmal richtig begonnen hatte, hatte er schon jetzt das warnende Gefühl, dass er keinen guten Draht zu seinem temporären Vorgesetzten, Lieutenant Commander Devila, hatte. Der Offizier, den der Imperial-II-Sternzerstörer „Accuser“ als Kommandant für die Nebulon B-Fregatte entsandt hatte, schien mit der Gesamtsituation unzufrieden zu sein – und ließ dies unter anderem an dem bakuranischen Lieutenant aus. Schon allein aus diesem Grund drängte sich dem jungen Mann inzwischen mehr und mehr die Frage auf, ob sich das riesige Schlachtschiff, das unter Alynn Kratas' Kommando stand, nicht zu seiner persönlichen Nemesis entwickle. Denn bis dato war ihm einfach noch nichts gutes widerfahren, was der hellgraue Kahn in irgendeiner Weise ausgespuckt hatte. Tief in seinem Inneren bedauerte Noak ein weiteres Mal, dass man ihn – warum auch immer – aus dem Bakura-Sektor abgezogen und näher an die Front versetzt hatte.
„T minus zwei Minuten bis zum Rendezvous-Punkt, mon Commandant“, meldete der Steuermann auf einmal und riss den provisorischen Ersten Offizier aus seinen Gedanken. „Tempo weiterhin bei konstant zwanzig MGLT; alle System laufen routiniert.“
Kurz darauf brachte sich die Kommunikationsstation ein. Pflichtbewusst meldete der diensthabende Offizier: „Eingehende Nachricht von der 'Gladius', Sir. Es ist Captain Selgorias höchstpersönlich.“
Eine letzte Holo-Konferenz vor dem Sprung – in der Imperialen Flotte war dieses Prozedere, soweit der junge Bakuraner jedenfalls wusste, ganz normal. Der Kommandeur konnte so noch einmal kurz und knapp den Missionsrahmen umreißen, letzte Meinungen einholen und abschließende Befehle an die Begleitschiffe erteilen. Es war demnach nur logisch, dass Lieutenant Commander Devila sofort zu einem Projektor im hinteren Bereich der Brücke durchschalten ließ. Obwohl für den Ersten aller Wahrscheinlichkeit nach noch einige weniger wichtige Aufgaben bis zum Sprung ausstanden, löste sich der Lieutenant von der aktiven Konsole und humpelte – kurzzeitig mit schmerzerfüllter Miene – zu dem vorgesetzten Offizier. Vielleicht ließ Selgorias noch ein paar Informationen fallen, die für den Ausgang ihrer Mission – früher oder später – entscheidend sein konnten. Zumal für ihn so die Chance, dass er sich positiv profilieren konnte, stiegen. Womöglich konnte er so sowohl dem stets missgelaunten Scott als auch dem arroganten Devila entfliehen.
Der Lieutenant lauschte – ohne einen einzigen Mucks von sich zu geben – der recht umfangreichen Ansprache, die Selgorias via Hologramm gegenüber den vier Kommandanten hielt. Tatsächlich riss der uniformierte Anaxsi noch einmal die Eckpunkte und nächsten Schritte an, ging auf die Frage der Befehlskette ein und bestimmte zudem die Formation seiner Einheit. Im Zentrum der militärischen Anordnung, die einer schlichten Raute gleichen sollte, sollte sich die „Gladius“ befinden; flankiert von der „Claw of Justice“ und der „Diligence“, während die „Silver Bullet“ derweil als Vorhut und die „Alièstra“ dementsprechend als Nachhut fungierten. Nach Auffassung des Bakuraner eine solide Idee. So konnte jedes Kriegsschiff die persönlichen Vorteile ausspielen – zumal man im Bezug auf die Nebulon B-Fregatte bedenken musste, dass deren Mannschaft im Vergleich zu den anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich schlecht abschneiden würde. Immerhin konnte man in der Kürze der Zeit keine zusammengewachsene, eingespielte Besatzung erwarten. Insbesondere in diesem Punkt senkte Noak deshalb seine Erwartungen.
Da der Captain keine Fragen oder Anmerkungen mehr erwartete – eigentlich war in den letzten paar Stunden so gut wie alles zu den nächsten Handlungen gesagt worden –, endete auf sein Zeichen hin die Übertragung. Leise surrend schaltete sich der Projektor wieder ab; schlummerte geduldig bis zu seinem nächsten Einsatz. Es galt abschließende Befehle zu geben, das Schiff in Formation zu halten und dann gemeinsam mit seinen Begleitern in den Hyperraum zu springen. Langsam humpelte der junge Offizier zu „seiner“ Konsole zurück. Kurzzeitig plagten ihn wieder die Schmerzen in seinem linken Oberschenkel. Warum hatte ihn Roice ausgerechnet an einer so empfindlichen Stelle treffen müssen? Hörbar atmete er ein und wieder aus. Nach und nach verschwanden die Schmerzen und er konnte sich wieder mehr auf das Treiben konzentrieren, das vor seinen Augen stattfand. Recht eifrig arbeitete die Brückenbesatzung, um ihr geliebtes Schiff vor den Imperialen nicht zu blamieren. Hier ging es auch um das königliche Ansehen, das man unweigerlich vertrat.
Mit ernster Miene meldete auf einmal der Sensorikoffizier: „Drei Gruppen à zwei cygnische Aufklärerschiffe setzten sich in Bewegung. Laut meinen Berechnungen peilen sie aber einen anderen Vektor als wir an, Sir.“
„Sie werden wohl zeitgleich mit uns andere unbewohnte Systeme durchkämmen“, mutmaßte Noak, sah kurz zum Kommandanten und fügte anschließend hinzu: „Speichern Sie für mich ruhig deren Sprungpunkte. Unter Umständen könnte das früher oder später nützlich sein.“
Der angesprochene Brückenoffizier hatte kaum mit einem lapidaren „Aye, Sir“ reagiert, da schaltete sich sogleich der Steuermann ein: „Die 'Gladius' hat uns die Koordinaten geschickt; Verarbeitung ist gestartet. … Berechnung läuft. … Vektor markiert und angesteuert.“
So wie auch die andere Schiffe richtete sich auch die „Alièstra“ auf den angedachten Sprungpunkt aus. Langsam, schwerfällig mochte der in die Jahre gekommene Kahn im Vergleich zu den flinken Korvetten wirken, aber der cygnische Teil der Besatzung gab in diesem Augenblick sein Bestes. Für sie war es schließlich eine Frage der Ehre! Gewissermaßen als Schlusslicht nahm die Fregatte nach und nach an Fahrt auf. Hell leuchteten die Hecktriebwerke auf. Das helle Blau ging dabei mehr und mehr in ein grelles Weiß über. Ja, das Schiff war langsam bereit für den Sprung in den mysteriösen Hyperraum. Schon schmolzen die Kilometer dahin wie Nichts. Problemlos durchpflügte der äußerst schmale Bug der Fregatte die eiskalte, luftleere Schwärze. Doch dann – als die klitzekleinen weißen Punkte in der Ferne zu langen, dünnen Streifen mutierten – konnte das Schiff nichts mehr aufhalten. Mit einem mächtigen Satz sprang die „Alièstra“ gemeinsam mit seinen Begleitern aus dem Cygnus-System.
Nachdem der letzte Versorgungsfrachter endlich all seine Kisten abgeladen und danach sogleich den Hangar der bis dato wartenden „Alièstra“ verlassen hatte, setzte sich das Schiff – erst langsam, dann ein wenig schneller – in Bewegung, verließ in einem sanften Schwenk den Orbit der Thronwelt und steuerte anschließend auf den Rendezvous-Punkt zu, den die Imperialen im Vorfeld mit der Fregatte sowie mehreren cygnischen Kriegsschiffen, die bei der anstehenden Piratenjagd unterstützend tätig werden sollten, vereinbart hatten. Unter der Führung des Anaxsi Manius Selgorias, seines Zeichens imperialer Captain und amtierender Kommandant der corellianischen Korvette „Gladius“, sollte die betagte Nebulon B-Fregatte, deren Besatzung eine Mischung aus Angehörigen der Cygnischen und Imperialen Flotte war, in den Einsatz fliegen. Obwohl bislang bloß ein kleiner Teil der Mannschaft in die aktuellen Missionsparameter eingeweiht war, schien trotz allem das ganze Schiff unter Strom zu stehen. Immerhin hatte sich schon herumgesprochen, dass man auf Wunsch des Königs ins Feld ziehe.
Sich an eine monoton brummende Konsole klammernd stand Noak auf der Brücke, atmete die recht trockene, recycelte Luft ein und hing dabei bloß seinen ganz eigenen Gedanken nach. Obgleich ihre Mission noch nicht einmal richtig begonnen hatte, hatte er schon jetzt das warnende Gefühl, dass er keinen guten Draht zu seinem temporären Vorgesetzten, Lieutenant Commander Devila, hatte. Der Offizier, den der Imperial-II-Sternzerstörer „Accuser“ als Kommandant für die Nebulon B-Fregatte entsandt hatte, schien mit der Gesamtsituation unzufrieden zu sein – und ließ dies unter anderem an dem bakuranischen Lieutenant aus. Schon allein aus diesem Grund drängte sich dem jungen Mann inzwischen mehr und mehr die Frage auf, ob sich das riesige Schlachtschiff, das unter Alynn Kratas' Kommando stand, nicht zu seiner persönlichen Nemesis entwickle. Denn bis dato war ihm einfach noch nichts gutes widerfahren, was der hellgraue Kahn in irgendeiner Weise ausgespuckt hatte. Tief in seinem Inneren bedauerte Noak ein weiteres Mal, dass man ihn – warum auch immer – aus dem Bakura-Sektor abgezogen und näher an die Front versetzt hatte.
„T minus zwei Minuten bis zum Rendezvous-Punkt, mon Commandant“, meldete der Steuermann auf einmal und riss den provisorischen Ersten Offizier aus seinen Gedanken. „Tempo weiterhin bei konstant zwanzig MGLT; alle System laufen routiniert.“
Kurz darauf brachte sich die Kommunikationsstation ein. Pflichtbewusst meldete der diensthabende Offizier: „Eingehende Nachricht von der 'Gladius', Sir. Es ist Captain Selgorias höchstpersönlich.“
Eine letzte Holo-Konferenz vor dem Sprung – in der Imperialen Flotte war dieses Prozedere, soweit der junge Bakuraner jedenfalls wusste, ganz normal. Der Kommandeur konnte so noch einmal kurz und knapp den Missionsrahmen umreißen, letzte Meinungen einholen und abschließende Befehle an die Begleitschiffe erteilen. Es war demnach nur logisch, dass Lieutenant Commander Devila sofort zu einem Projektor im hinteren Bereich der Brücke durchschalten ließ. Obwohl für den Ersten aller Wahrscheinlichkeit nach noch einige weniger wichtige Aufgaben bis zum Sprung ausstanden, löste sich der Lieutenant von der aktiven Konsole und humpelte – kurzzeitig mit schmerzerfüllter Miene – zu dem vorgesetzten Offizier. Vielleicht ließ Selgorias noch ein paar Informationen fallen, die für den Ausgang ihrer Mission – früher oder später – entscheidend sein konnten. Zumal für ihn so die Chance, dass er sich positiv profilieren konnte, stiegen. Womöglich konnte er so sowohl dem stets missgelaunten Scott als auch dem arroganten Devila entfliehen.
Der Lieutenant lauschte – ohne einen einzigen Mucks von sich zu geben – der recht umfangreichen Ansprache, die Selgorias via Hologramm gegenüber den vier Kommandanten hielt. Tatsächlich riss der uniformierte Anaxsi noch einmal die Eckpunkte und nächsten Schritte an, ging auf die Frage der Befehlskette ein und bestimmte zudem die Formation seiner Einheit. Im Zentrum der militärischen Anordnung, die einer schlichten Raute gleichen sollte, sollte sich die „Gladius“ befinden; flankiert von der „Claw of Justice“ und der „Diligence“, während die „Silver Bullet“ derweil als Vorhut und die „Alièstra“ dementsprechend als Nachhut fungierten. Nach Auffassung des Bakuraner eine solide Idee. So konnte jedes Kriegsschiff die persönlichen Vorteile ausspielen – zumal man im Bezug auf die Nebulon B-Fregatte bedenken musste, dass deren Mannschaft im Vergleich zu den anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich schlecht abschneiden würde. Immerhin konnte man in der Kürze der Zeit keine zusammengewachsene, eingespielte Besatzung erwarten. Insbesondere in diesem Punkt senkte Noak deshalb seine Erwartungen.
Da der Captain keine Fragen oder Anmerkungen mehr erwartete – eigentlich war in den letzten paar Stunden so gut wie alles zu den nächsten Handlungen gesagt worden –, endete auf sein Zeichen hin die Übertragung. Leise surrend schaltete sich der Projektor wieder ab; schlummerte geduldig bis zu seinem nächsten Einsatz. Es galt abschließende Befehle zu geben, das Schiff in Formation zu halten und dann gemeinsam mit seinen Begleitern in den Hyperraum zu springen. Langsam humpelte der junge Offizier zu „seiner“ Konsole zurück. Kurzzeitig plagten ihn wieder die Schmerzen in seinem linken Oberschenkel. Warum hatte ihn Roice ausgerechnet an einer so empfindlichen Stelle treffen müssen? Hörbar atmete er ein und wieder aus. Nach und nach verschwanden die Schmerzen und er konnte sich wieder mehr auf das Treiben konzentrieren, das vor seinen Augen stattfand. Recht eifrig arbeitete die Brückenbesatzung, um ihr geliebtes Schiff vor den Imperialen nicht zu blamieren. Hier ging es auch um das königliche Ansehen, das man unweigerlich vertrat.
Mit ernster Miene meldete auf einmal der Sensorikoffizier: „Drei Gruppen à zwei cygnische Aufklärerschiffe setzten sich in Bewegung. Laut meinen Berechnungen peilen sie aber einen anderen Vektor als wir an, Sir.“
„Sie werden wohl zeitgleich mit uns andere unbewohnte Systeme durchkämmen“, mutmaßte Noak, sah kurz zum Kommandanten und fügte anschließend hinzu: „Speichern Sie für mich ruhig deren Sprungpunkte. Unter Umständen könnte das früher oder später nützlich sein.“
Der angesprochene Brückenoffizier hatte kaum mit einem lapidaren „Aye, Sir“ reagiert, da schaltete sich sogleich der Steuermann ein: „Die 'Gladius' hat uns die Koordinaten geschickt; Verarbeitung ist gestartet. … Berechnung läuft. … Vektor markiert und angesteuert.“
So wie auch die andere Schiffe richtete sich auch die „Alièstra“ auf den angedachten Sprungpunkt aus. Langsam, schwerfällig mochte der in die Jahre gekommene Kahn im Vergleich zu den flinken Korvetten wirken, aber der cygnische Teil der Besatzung gab in diesem Augenblick sein Bestes. Für sie war es schließlich eine Frage der Ehre! Gewissermaßen als Schlusslicht nahm die Fregatte nach und nach an Fahrt auf. Hell leuchteten die Hecktriebwerke auf. Das helle Blau ging dabei mehr und mehr in ein grelles Weiß über. Ja, das Schiff war langsam bereit für den Sprung in den mysteriösen Hyperraum. Schon schmolzen die Kilometer dahin wie Nichts. Problemlos durchpflügte der äußerst schmale Bug der Fregatte die eiskalte, luftleere Schwärze. Doch dann – als die klitzekleinen weißen Punkte in der Ferne zu langen, dünnen Streifen mutierten – konnte das Schiff nichts mehr aufhalten. Mit einem mächtigen Satz sprang die „Alièstra“ gemeinsam mit seinen Begleitern aus dem Cygnus-System.
[Hyperraum | nach CSE-Zwölf || imperiale Eingreifgruppe | NBF „Aliéstra“ | Deck Zwei | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Devila und „Besatzungsmitglieder“ der „Alièstra“ sowie mehrere Flottensoldaten]