Noak Fremyn
"Prince Charming" in Spe
[Mittlerer Rand | Esaga-Sektor | Cygnus-System | Cygnus B || Kaprala | königlicher Distrikt | königlicher Friedhof || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Darran, Commander Selgorias, Comte Roice sowie jede Menge Schaulustige und anderes Volk]
Für einen kurzen Moment hatte Noak Fremyn triumphiert; hatte dem Imperium tatsächlich alle Ehre gemacht. Denn er hatte seinen Gegner, den cygnischen Comte der „Silbernen Seen“, in einem Duell wirklich ehrenhaft geschlagen. Ein unbeschreibliches Gefühl! Niemals hätte der Lieutenant, der aus Bakuras einfacher Gesellschaftsschicht stammte, mit solch einem Erfolg gerechnet. Doch das Glück bestand bloß für ein paar Herzschläge, da die anwesenden Sekundanten des Kavalleristen solch eine schmachvolle Niederlage nicht auf sich – und ihrer Einheit – sitzen lassen wollten. So fand sich der Bakuraner schon einen Augenblick später mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem steinigen Boden liegend wieder, während sich die anderen Imperialen schützend um ihn scharrten. Mit recht strenger Stimme bellte der Captain, Manius Selgorias, vereinzelt Befehle, derweil der muskulöse Kater (Tej Darren) angriffslustig fauchte. Verwirrt über den lauten Tumult – sowie völlig überrumpelt von der gesamten Situation – blickte sich der verletzte Offizier um. Was war bloß geschehen?
Plötzlich ertönte die kräftige Stimme des cygnischen Gardekommandeurs: „Erster und Zweiter Zug, trennt sofort die beiden Streitparteien. Dritter Zug, haltet diese Gaffer auf Abstand. Vierter Zug, auf der Stelle zu mir.“ Colonel Novan schien die Situation nicht noch mehr eskalieren lassen zu wollen. Er machte sogar selbst einen Schritt auf den „Brandherd“ zu. „Docteur, kümmern Sie sich sofort um den Comte.“
Kaum hatte der breitschultrige Offizier diese Befehle in einem äußerst rauen Tonfall ausgesprochen, da schritten auch schon dessen Untergebenen, immerhin die cygnische Palastgarde, ein. Gehüllt in eine schützende Rüstung, die wie die Uniformen in einem prächtigen Grün gehalten war, sowie mit schweren Blastergewehren bewaffnet, drängten sich sechzig Mann zwischen die beiden streitenden Parteien. Mochte zuvor noch der eine oder andere energische Hieb mit dem Säbel gemacht worden sein, so unterband man dies nun gekonnt durch die Anwesenheit der Soldaten. Grimmige Gesichter begegneten den zum Teil wütenden, zum Teil verzweifelten Blicken, während im Hintergrund eine andere Einheit die überraschten Zuschauer in Schach hielt. In seinem Bestreben, kein weiteres Blut auf königlichem Boden vergießen zu lassen, war Novan – sowie dessen entschlossene Untergebene – offenbar erfolgreich. Obzwar sich die beiden Streitparteien noch belauerten, unterblieben jegliche Versuche den Kampf erneut zu suchen.
Der Colonel schnaubte. Dann verkündete er: „Hiermit ist das Duell beendet. Lieutenant Fremyn hat den Comte der 'Silbernen Seen' in einem fairen Kampf besiegt – und damit seine Ehre zweifelsohne wiederhergestellt. Sous-Lieutenant Sindal, geleiten Sie die Imperialen durch den nördlichen Zugang nach draußen. Sofern möglich soll sich einer Ihrer Sanitäter um den Verletzten kümmern.“
Entschlossen nickte die junge Frau, die Novan angesprochen hatte, gab ihren Untergebenen schnell mehrere Handzeichen und setzte sich danach selbst in Bewegung. Es waren am Ende zwei Soldaten, die Noak unter die Arme griffen, aufsetzten und dann nach draußen brachten. Leise schnauften sie, sagten aber kein Wort. Umringt von einem ganzen Zug der Palastgarde verließen die Imperialen am Ende also den königlichen Friedhof. Zum Glück hielten sich die gereizten Offiziere der cygnischen Kavallerie in diesem Moment mit irgendwelchen Schmähungen zurück. Natürlich rief der eine oder andere von Roices Sekundanten der imperialen Gesandtschaft irgendetwas hinterher, aber trotzdem schien keiner von ihnen den lodernden Zorn des Colonel gänzlich auf sich ziehen zu wollen. Hatten sie – für den jetzigen Moment – möglicherweise genug getan? Rechnete man vielleicht damit, dass man zu einem späteren Zeitpunkt nochmals auf die imperialen Offiziere treffen würde? Auf Cygnus B schien derzeit alles möglich zu sein.
Noak verzog schmerzerfüllt das Gesicht als er mit dem einen Bein auftreten wollte. Mehr und mehr machten sich bei ihm die Wunden bemerkbar, die ihm der Comte zugezogen hatte. Irgendwie schien die Schutzkleidung, die ihm der Captain kurz vor dem Duell noch angelegt hatte, bloß den nötigsten Dienst erfüllt zu haben. Trotzdem gestattete sich der Bakuraner ein kämpferisches Lächeln als sich Konsularagentin Tebelon kurz zu ihm umdrehte. Mit dem blutigen Rapier der cygnischen Prinzessin in der Hand ging sie neben Captain Selgorias und dem imperialen Botschafter vor ihm, während zur gleichen Zeit der uniformierte Kater quasi als „Nachhut“ fungierte. Schwarze Flecken bildeten sich in seinem Sichtfeld, das Blut rauschte laut in seinen Ohren. Und hätten ihn in diesem Moment nicht zwei breitschultrige Soldaten gestützt, wäre er wohl spätestens jetzt zusammengeknickt. Nein, Noak mochte zwar das Duell gewonnen haben, in bester Verfassung war er deshalb trotzdem nicht.
Eher zufällig hörte der Bakuraner noch wie der Baron von Milaris zum Captain sagte: „Ich glaube, bis sich die Lage beruhigt hat, sollten wir Zuflucht in der Botschaft suchen. Zwei, drei Zimmer für Sie und Ihre Leute kann ich schon organisieren. Des Weiteren habe ich in der Botschaft ein ganzes Bataillon an Sturmtruppen als Wache zur Verfügung, was eine mögliche Rache frühzeitig vereiteln kann.“ Kurz ließ er seinen Blick ebenso zu dem humpelnden Offizier wandern. „Zwar kann ich mir vorstellen, dass König Aguro seinen Leibarzt später auch zu Lieutenant Fremyn schicken wird, aber bis dahin kann sich mein medizinisches Personal um die Sache kümmern. Consul Falstom kann das alles in die Wege leiten.“
Für einen kurzen Moment hatte Noak Fremyn triumphiert; hatte dem Imperium tatsächlich alle Ehre gemacht. Denn er hatte seinen Gegner, den cygnischen Comte der „Silbernen Seen“, in einem Duell wirklich ehrenhaft geschlagen. Ein unbeschreibliches Gefühl! Niemals hätte der Lieutenant, der aus Bakuras einfacher Gesellschaftsschicht stammte, mit solch einem Erfolg gerechnet. Doch das Glück bestand bloß für ein paar Herzschläge, da die anwesenden Sekundanten des Kavalleristen solch eine schmachvolle Niederlage nicht auf sich – und ihrer Einheit – sitzen lassen wollten. So fand sich der Bakuraner schon einen Augenblick später mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem steinigen Boden liegend wieder, während sich die anderen Imperialen schützend um ihn scharrten. Mit recht strenger Stimme bellte der Captain, Manius Selgorias, vereinzelt Befehle, derweil der muskulöse Kater (Tej Darren) angriffslustig fauchte. Verwirrt über den lauten Tumult – sowie völlig überrumpelt von der gesamten Situation – blickte sich der verletzte Offizier um. Was war bloß geschehen?
Plötzlich ertönte die kräftige Stimme des cygnischen Gardekommandeurs: „Erster und Zweiter Zug, trennt sofort die beiden Streitparteien. Dritter Zug, haltet diese Gaffer auf Abstand. Vierter Zug, auf der Stelle zu mir.“ Colonel Novan schien die Situation nicht noch mehr eskalieren lassen zu wollen. Er machte sogar selbst einen Schritt auf den „Brandherd“ zu. „Docteur, kümmern Sie sich sofort um den Comte.“
Kaum hatte der breitschultrige Offizier diese Befehle in einem äußerst rauen Tonfall ausgesprochen, da schritten auch schon dessen Untergebenen, immerhin die cygnische Palastgarde, ein. Gehüllt in eine schützende Rüstung, die wie die Uniformen in einem prächtigen Grün gehalten war, sowie mit schweren Blastergewehren bewaffnet, drängten sich sechzig Mann zwischen die beiden streitenden Parteien. Mochte zuvor noch der eine oder andere energische Hieb mit dem Säbel gemacht worden sein, so unterband man dies nun gekonnt durch die Anwesenheit der Soldaten. Grimmige Gesichter begegneten den zum Teil wütenden, zum Teil verzweifelten Blicken, während im Hintergrund eine andere Einheit die überraschten Zuschauer in Schach hielt. In seinem Bestreben, kein weiteres Blut auf königlichem Boden vergießen zu lassen, war Novan – sowie dessen entschlossene Untergebene – offenbar erfolgreich. Obzwar sich die beiden Streitparteien noch belauerten, unterblieben jegliche Versuche den Kampf erneut zu suchen.
Der Colonel schnaubte. Dann verkündete er: „Hiermit ist das Duell beendet. Lieutenant Fremyn hat den Comte der 'Silbernen Seen' in einem fairen Kampf besiegt – und damit seine Ehre zweifelsohne wiederhergestellt. Sous-Lieutenant Sindal, geleiten Sie die Imperialen durch den nördlichen Zugang nach draußen. Sofern möglich soll sich einer Ihrer Sanitäter um den Verletzten kümmern.“
Entschlossen nickte die junge Frau, die Novan angesprochen hatte, gab ihren Untergebenen schnell mehrere Handzeichen und setzte sich danach selbst in Bewegung. Es waren am Ende zwei Soldaten, die Noak unter die Arme griffen, aufsetzten und dann nach draußen brachten. Leise schnauften sie, sagten aber kein Wort. Umringt von einem ganzen Zug der Palastgarde verließen die Imperialen am Ende also den königlichen Friedhof. Zum Glück hielten sich die gereizten Offiziere der cygnischen Kavallerie in diesem Moment mit irgendwelchen Schmähungen zurück. Natürlich rief der eine oder andere von Roices Sekundanten der imperialen Gesandtschaft irgendetwas hinterher, aber trotzdem schien keiner von ihnen den lodernden Zorn des Colonel gänzlich auf sich ziehen zu wollen. Hatten sie – für den jetzigen Moment – möglicherweise genug getan? Rechnete man vielleicht damit, dass man zu einem späteren Zeitpunkt nochmals auf die imperialen Offiziere treffen würde? Auf Cygnus B schien derzeit alles möglich zu sein.
Noak verzog schmerzerfüllt das Gesicht als er mit dem einen Bein auftreten wollte. Mehr und mehr machten sich bei ihm die Wunden bemerkbar, die ihm der Comte zugezogen hatte. Irgendwie schien die Schutzkleidung, die ihm der Captain kurz vor dem Duell noch angelegt hatte, bloß den nötigsten Dienst erfüllt zu haben. Trotzdem gestattete sich der Bakuraner ein kämpferisches Lächeln als sich Konsularagentin Tebelon kurz zu ihm umdrehte. Mit dem blutigen Rapier der cygnischen Prinzessin in der Hand ging sie neben Captain Selgorias und dem imperialen Botschafter vor ihm, während zur gleichen Zeit der uniformierte Kater quasi als „Nachhut“ fungierte. Schwarze Flecken bildeten sich in seinem Sichtfeld, das Blut rauschte laut in seinen Ohren. Und hätten ihn in diesem Moment nicht zwei breitschultrige Soldaten gestützt, wäre er wohl spätestens jetzt zusammengeknickt. Nein, Noak mochte zwar das Duell gewonnen haben, in bester Verfassung war er deshalb trotzdem nicht.
Eher zufällig hörte der Bakuraner noch wie der Baron von Milaris zum Captain sagte: „Ich glaube, bis sich die Lage beruhigt hat, sollten wir Zuflucht in der Botschaft suchen. Zwei, drei Zimmer für Sie und Ihre Leute kann ich schon organisieren. Des Weiteren habe ich in der Botschaft ein ganzes Bataillon an Sturmtruppen als Wache zur Verfügung, was eine mögliche Rache frühzeitig vereiteln kann.“ Kurz ließ er seinen Blick ebenso zu dem humpelnden Offizier wandern. „Zwar kann ich mir vorstellen, dass König Aguro seinen Leibarzt später auch zu Lieutenant Fremyn schicken wird, aber bis dahin kann sich mein medizinisches Personal um die Sache kümmern. Consul Falstom kann das alles in die Wege leiten.“
[Mittlerer Rand | Esaga-Sektor | Cygnus-System | Cygnus B || Kaprala | königlicher Distrikt | königlicher Friedhof || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Darran, Commander Selgorias, Baron von Miralis, Konsularagentin Tebelon sowie ein Zug der cygnischen Palastgarde]