[WICHTIG: Teil 2]
Bei Maul bin ich mit dir nicht ganz einer Meinung, denn bei ihm hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Ansonsten hast du aber recht, dass er toll in Szene gesetzt ist.
Was Dooku anbetrifft, muss ich dir wiedersprechen: Dooku finde ich klasse als Sidiouth "rechte Hand". Ich finde, seine Figur sehr passend, da Palpatine zu jener Zeit noch zu "gutseitig beschäftigt sein musste", so dass Dooku mit seiner konsularischen Erfahrung und seinem ausreichenden diplomatischen Geschick, was wie ich finde dialogisch gut rüber kommt, die "dunklen Verhandlungen" gut übernehmen konnte. Gnaz davon abgesehen fand ich Christopher Lee in der Rolle toll, weil er altersmäßig so eine wunderbare Würde und seinen eigenen Stil einbrachte, die gut zu Dooku passte.
Meiner Meinung nach hatte Dooku zwar nicht mehr Stil, als Maul, doch einen ganz anderen, eigenen Stil. Die beiden kann man einfach nicht vergleichen, finde ich.
Für mich ist Maul einer der großen Pluspunkte von TPM. Das Duell gegen die Jedis (Ja, mit 's'. Bin mit der OT aufgewachsen) ist immer noch weltklasse. 1000 Mal besser als dieses lächerliche rumgehopse in ep3...
Na hoppla..., auch wenn ich deine gefühlsmäßige Meinung im Vergleich zwischen der OT und der PT nachvollziehen kann - ich finde, dass die "Jedi vs. Sith"-Duelle der OT zwar choreografisch nicht so ausgefilt waren, dafür aber im Hinblick zu dem "geistigen Kräftemessen" teilweise viel mehr Stil hatten - würd eich doch zumindest um etwas mehr Respekt gegenüber dem "Rumgehopse in EP III" bitten: Was Haydn Christensen und Ewan McGregor dort abgeliefert haben, fand ich schon sehr bemerkenswert - und wohlgemerkt besser, ausgefeilter und trainierter, als in EP I, was nicht heißt, dass ich dort das tolle Duell zwischen Jinn, Kenobi und Maul nicht würdigen würde. Im Vergleich zur OT war das schon ziemlich erstaunlich. Abe meiner Meinung nach wurde es dann von Film zu Film sogar noch besser, wobei man tatsächlich Kenobis später sichtbare "Fähigkeiten" in sofern bewerten muss, dass er zu dem Zeitpunkt mehr als Jedi-Meister, denn als Jedi-Ritter auftrat - und das zuminest an der Seite seines Schülers.
In EP III waren die beiden jedoch immerhin nicht als Stund-Double engagiert worden, sondern als Schauspieler. Darüber hinaus lässt sich über das "Kräftemessen der beiden" streiten: Ich emfand das als okay, denn es wurde dialogisch dabei meiner Meinung rüber gebracht, was es noch rüber zu bringen gab - und worum es auch tatsächlich ging. Man darf auch nicht vergessen, dass sich Anakin und Kenobi nun seit Jahren ständiger gemeinsamer Missionen sehr gut kannten, während die Duelle der OT eher durch den "Luke"-Faktor mit bestimmt werden - ja, selbst das Duell des "alten Ben" mit Vader in ANH.
In sofern fand ich auch das dramatische Gewicht des Duells zwischen Vader und Kenobi in EP III absolut gut. Außerdem sehe ich hier einen Unterschied ganz klar: In EP III stand das "Duell bis zum Tode", was auch ein dramatisches Gewicht ausmacht, auf einer ganz anderen Basis, als in EP VI, denn Kenobi wusste meiner Ansicht nach im Gegensatz zu Luke sehr genau, dass er Anakin/Vader zwar nur schwer, aber doch mit einiger Gewissheit im direkten Kampf Mann gegen Mann besiegen konnte - was ja letztlich auch geschah.
Wer es hier nicht bemerkt haben sollte: Die Salto-Rolle, die Anakin von dem Lava-Fluss aus durchzuführen sucht, entspricht bzw. ähnelt dem Salto, den Kenobi in EP I aus dem Schacht heraus durchführt und welche ihn über Maul hinweg trägt, diesen überrascht und Kenobi Maul so besiegen kann. Es ist dabei interessant, wie dieser "bildhafte" Vergleich dieser beiden Szenen wirkt, bzw. was er aussagt:
Es wirkt für mich so, als wenn Kenobi Anakin IRGENDWANN eben von just diesen Begebenheiten erzählen musste - vielleicht weil Anakin ihn mal gefragt hatte, wie das denn zwischen ihm und Maul damals abgelaufen war. Wahrscheinlich hatte Kenobi ihm dabei auch beschreiben müssen, WIE er Maul schließlich besiegen konnte. Nur: Als Kenobi schließlich in EP III zu Anakin sagt, dass er deutlich über ihm stehen würde, bekommt das ein ganz anderes Gewicht, wenn deutlich wird, was Kenobi damit offenbar meint. Kenobi ist durchaus also ein Charakter, der kritikfähig ist - auch sich selbst gegenüber. ER hat so also nie ganz außer acht gelassen, dass Anakin tatsächlich zu einer Bedrohung werden könnte und Anakin war aufgrund seiner eigenen Selbstsicherheit auch nie ausreichend kritikfähig sich selbst oder anderen gegenüber. Jedenfalls wirkt es auf mich ganz eindeutig so, dass Kenobi sich in den Jahren sehr wohl mit sich selbst und der Frage beschäftigt hatte, WIE risikohaft seine damalige Salto-Attacke gegenüber Maul gewesen war und ob Maul möglicherweise nicht doch eine Möglichkeit hätte kennen können, Kenobis Angriff gegen diesen selbst zu verwenden. Nun, mir ist klar, dass das höchst hypothetisch ist - deshalb meiner Ansicht nach aber nicht weniger wahrscheinlich: Kenobi kam offenbar so zu dem Schluss, dass Maul tatsächlich - hätte er das gekonnt oder geahnt - eine mögliche Lücke in diesem Angriff hätte finden können, was den ganz einfachen Unterschied dazwischen ausgemacht hätte, wer am Ende obsiegt hätte.
So konnte Kenobi Anakins Angriffs-Salto durchbrechen und ihn so schwer verletzen. Wäre Kenobi das nicht gelungen, hätte Anakin seinen Meister vermutlich auf dieselbe Weise zu töten gesucht, wie dieser einst Maul tötete. DAS sagt für mich eine ganze Menge über Kenobis und Vaders Charakter aus, was ich schon eine ganze Menge finde - wenn es denn so gedacht gewesen ist!
Wenn es also so gedacht gewesen sein könne, bitte etwas mehr Respekt gegenüber dem Duell in EP III: DARAUF muss man erst einmal kommen.
Harry Potter war für mich nie ein Sympathieträger sondern einfach der übliche gesichtslose, selbstlose Fantasyheld ohne Substanz, auch Voldemort sagte mir nicht wirklich zu, zu klischeehaft, ein fan der Bücher bin ich trotzdem, weil die Zauberwelt die damit geschaffen wurde ... vl neunmalklug sein, aber das sind alle Fernsehkinder und er ist allemal erträglicher als in AOTC und ROTS
Ah, hey Thailog...
Wir zwei mal wieder ...
Oja, Harry Potter... Tja, dass ist so eine Sache. Interessanterweise ist es so, dass Harry auch nicht zwingend der Sympatieträger ist. Auch ich finde, dass ihm so mancher charakterliche Makel weniger gut zu Gesicht gestanden hätte... Nun ja, andererseits weiß ich inzwischen, dass Joanne K. Rowling dass durchaus ganz bewusst so haben wollte. Und wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lassen, muss ich mir tatsächlich auch die Frage stellen, was ich eigentlich will... Ja, gut, man trauert einerseits den "guten, alten Helden" vergangener Film-Zeiten nach. Aber andererseits - also ich für mein Teil hatte oft bemängelt, dass die ja "alles können, die absoluten Super-Typen sind und einen derart weißen Charakter haben, dass einem schon spei-übel bei dem Gedanken daran wird". Und im Grunde genommen muss man sich auch fragen, was man nun wirklich will! Tatsächlich finde ich, wenn ich mal ehrlich bin, die "guten, alten Helden" einerseits schon sehr bemerkenswert und toll, andererseits sind sie in etwa so realistisch, wie ein "Smiley": Nämlich überhaupt nicht.
In Wahrheit tragen wir alle Fehler und Schwächen mit uns herum und dazu zu allem Übel durchaus mögliche Eigenschaften der "dunklen Seite". Das heißt, jedem von uns könnte es passieren, durch bestimmte Situationen in seinem Leben "der dunklen Seite zu verfallen" - oder zumindest Dinge zu tun, die nicht so ganz astrein sind. (Ich kann hier für niemand anderen sprechen, aber jeder muss sich zumindest ehrlich mal die Frage stellen, ob er nicht schon einmal irgendwann - und unabhängig vom Grad der Schwere - gelogen und betrogen hat?)
Harry Potter nun besitzt eine ganze Reihe Vorurteile, die sich beispielsweise hier und da später in seinem Umgang mit Draco Malfoy zeigen und die genau so auch gedacht waren. Nun, und ehrlich gesagt kann ich mich auch nicht davon freisprechen, Vorurteile und Vorstellungen gegenüber anderen Menschen zu haben, die sich eben als unwahr, falsch oder auch unfair herausstellen können - oder oftmals sind.
Für mich jedenfalls hat sich diese Figur von Buch zu Buch und Film zu Film zu etwas weiter entwickelt, was zumindest emotionale Reaktionen in mir weckt - ob er mir nun dadurch weniger oder mehr sympatisch wird. Jedenfalls muss man, wenn man ehrlich sich selbst gegenüber ist, sichmal die Frage stellen, ob an ähnlich wie Harry so manche seiner durchaus "heldenhaften" späteren Entscheidungen auch treffen würde, oder ob man vielleicht eher jemand wäre, dem dazu der Mut fehlt.
Und was Anakin Skywalker anbetrifft, kann man das hier durchaus vergleichen: An welchen Stellen sind wir selbst verzogen, wirken auf andere unausstehlich oder tragen das "Potenzial zur dunklen Seite" in uns?
Oder wieviele von uns wären durchaus dazu fähig, sich z. B. im Kontakt mit jemandem, der so verschlagen ist, wie Palpatine, NICHT herein legen zu lassen?
Im Film sieht das immer ganz einfach aus, weil man es dennoch meist immer objektiv betrachtet. Und man möchte Anakin manchmal zurufen, ob er so blöde ist oder nicht merkt, dass er von Palpatine umgarnt wird.
Und in sofern - dass muss ich leider auch sagen - teile ich Deine Auffassung über Voldemort nicht. Das heißt um Gottes Willen nicht, dass ich einen solchen Charakter wie ihn gut heißen würde. Die eiseskälte, mit der Voldemort Morde nicht einfach nur begeht, sondern plant, kalkuliert - aus rein egostischen, wohl durchdachten Motiven, Gründen, die aber nicht im Geringsten selbstlos sind, sondern nur und alleine ihm selbst nützlich sind, ist meiner Ansicht nach nichts, was erstrebenswert ist!
Dennoch die Frage - gibt es so etwas etwa nicht in der Wirklichkeit? Oder genauer: Muss man nicht vielleicht in unsere eigene, gar nicht so weit entfernte geschichtliche Vergangenheit schauen, um spätestens dort zu sehen, dass Menschen durchaus zu solchen kalkulierten Morden fähig sind, sogar zu Massenmorden?
Ihr wisst, wovon ich spreche. Es geht auch nicht darum, diese Dinge ständig und immer wieder durchzukauen, aber es geht darum, dass sie nicht vergessen werden.
Und meiner Meinung gibt es bis heute Menschen, die zwar vielleicht nicht unbedingt auf diese Weise morden, die aber vielleicht auf eine solche oder ähnliche Weise Existenzen anderer Menschen bewusst vernichten. -Ich betone: VIELLEICHT!!!
Voldemort aber "...war und ist..." nicht nur ein Teil seiner eigenen Vergangenheit (als Tom Riddle), sondern auch der unserigen Vergangenheit.
DAFÜR steht für mich Voldemort... und DAFÜR, dass NIE vergessen werden darf und sollte, dass so etwas möglich ist!
In sofern stimmt es nicht, dass Voldemort klischeehaft ist. Wofür? Dafür, dass man darüber nicht mehr reden braucht, weil es zu abgedroschen wäre?
Wie gesagt: Es geht nicht darum, etwas zu zerreden, aber es geht darum, es NIEMALS zu vergessen.
Denn wer die Aufzeichnungen der KZ-Leichenberge gesehen hat - wenigstens dann sollte man wissen, dass so etwas NIE WIEDER GESCHEHEN darf!!!