Wookie Trix schrieb:
Das ist wieder mal typisch. Ganz Deutschland schreit danach, dass man sich als Ausländer gefälligst anzupassen hat und im gleichen Atemzug krebsen wir zurück und räumen jedem Ausländer ein, all seine Gewohnheiten beizubehalten und ja nichts zu zun, was diese Gewohnheiten beschneiden könnte.
Ich weiss nicht was die restlichen Deutschen schreien, aber ich verlange von niemandem bedingungslose Anpassung. Integration bedeutet fuer mich, dass deutsche und auslaendische Mitbuerger friedlich miteinander leben, respektvoll miteinander umgehen und jeder den anderen in seiner Andersartigkeit akzeptiert und respektiert. Das sind meiner Ansicht nach einfache und wichtige Prinzipien in einer freien, demokratischen Gesellschaft. Auch wenn es inzwischen vielleicht unpopulaer ist: ich glaube an eine multikulturelle Gesellschaft.
Anpassung verlange ich nur soweit, soweit es im Rahmen unserer Gesetze und im Rahmen eines friedlichen Zusammenlebens in einer Gesellschaft notwendig ist. Dazu gehoert aber ganz bestimmt nicht, dass sich Herr Oetztuerk, Herr Kowalski und Herr Wasweis ich in jedem Detail seines Lebens benehmen muss wie Hinz und Kunz und auch noch deren Essgewohnheiten teilen muss. Wenn jemand seine tuerkische, russische oder sonstige Kueche lieber mag als deutsches Schnitzel und Sauerkraut, dann ist das doch seine Sache.
Was verlangst du denn noch? Dass diese Leute jeden Sonntag in die Kirche gehen, weil das hier in Deutschland nunmal so ist? Dass sie jede Woche ihren Rasen maehen, weil das zum deutschen, kleinbuergerlichen Verhalten gehoert? Dass sie sich Gartenzwerge in den Garten stellen? Dass auch die Muslime anfangen Schweinefleisch zu essen, weil das beim durchschnitts Deutschen eben auf den Tisch gehoert?
Sorry, aber meiner Meinung nach ueberteibst du es gewaltig, wenn du verlangst, dass diese Leute deutscher als die Deutschen werden muessen.
Wookie Trix schrieb:
Das ist paradadox, wenn nicht sogar paranoid...
Was hat das ganze jetzt mit Verfolgungsangst zu tun?
Aber weisst du was wirklich paradox ist: Du verlangst auf der einen Seite (zu Recht), dass Einwanderer die hiessigen Gesetze und Regeln einer freien und liberalen Gesellschaft achten (also keine Zwangsehe, Gleichberechtigung der Frau etc.), forderst aber gleichzeitig, dass diese Leute ihr - von unserer Verfassung garantiertes - Recht auf freie Lebensgestaltung und Individualitaet aufgeben...
Wookie Trix schrieb:
Solange keine Einigkeit darüber herrscht, wieviel Anpassung nötig ist, um als integriert zu gelten, werden wir der Lösung des Ausländerproblems keinen Schritt näher kommen.
Integration ist nicht gleich bediengungslose und komplette Anpassung. Pardon, wenn Integration tatsaechlich komplette Anpassung bedeutet, dann will nicht mal ich in Deutschland integriert sein.
Wookie Trix schrieb:
Integration hängt nicht nur davon ab, wie und und welcher Sprache an unseren Schulen gesprochen wird, sondern davon, wie der Deutsche generell mit Zuwanderen umgeht und umgekehrt und davon wie offen und tolerant man gegenseitig auf einander zugeht.
Genau diese Toleranz scheint dir aber abzugehen, wenn du verlangst, dass sich Auslaender klischeehafte Eigenheiten der Deutschen aneignen sollen, die nicht mal von allen Deutschen geteilt werden.
Wookie Trix schrieb:
Wenn es egal ist, wie schnell sich hierzulande ein Zuwanderer in die Gemeinschaft einfügt, wieviel er von den hiesigen Gepflogenheiten annimmt, resp. ob er überhaupt gewillt ist, sich hier irgendwie hier anzupassen, dann, meine lieben Freunde, dürfen keine Forderungen bezügl. des Erlernens der hiesigen Amtssprache noch der Gesetzesrtreue in den Raum gestellt werden, denn dann gibt es für Ausländer schlicht und einfach keinen Grund Deutsch zu lernen, noch sich sonst in irgend einer Weise anzupassen oder sich dem geltenden Ehrenkodex entsprechend aufzuführen
Tut mir leid, aber die These die du hier aufstellst, halte ich fuer voelligen Quatsch. Ich habe in meinem Umfeld viele auslaendische Freunde, die sehr gut Deutsch koennen, die sich and die Gesetze halten, integriert sind und trotzdem viele ihrer Eigenheiten beibehalten haben.
Totale Anpassung in allen Lebensbereichen als Bedingung fuer eine erfolgreiche Integration zu machen, ist nicht nur illusorisch, sondern auch ueberheblich.
Wookie Trix schrieb:
Für mich gehört es zum Hiersein dazu, möglichst viel von dem anzunehmen, was hier Sache ist. Und das ist keinesfalls etwas, was mir leicht fällt. Aber ich sehe das als Preis dafür an, dass ich hier leben und arbeiten darf (ich will bei Deutschen keine Ängste schüren, indem ich anders bin). Wenn das nicht nötig ist, dann bin ich doch blöd, wenn ich das tue. Schweizerin sein, fällt mir nämlich viel leichter, als Deutsch zu sein.
Ich gesteh es dir absolut zu, Schweizerin zu sein und deine schweizerischen Essgewohheiten beizubehalten etc.. Das stoert mich nicht im geringsten und Angst hab ich davor schon gar nicht - und ich glaube das geht den meisten anderen Deutschen genauso. Wenn du es fuer dich persoenlich aber notwendig haelst, dich anzupassen, dann ist das genau so deine Sache.