Sir Ben Kenobi II
loyaler Abgesandter
Die Diskussion ist ziemlich abgedriftet.
Marvel hatte doch in Eingangsbeitrag gesagt, er hat das Gefühl, dass man im neuen Kanon nur noch mit weiblichen Hauptcharakteren konfrontiert wird und dass wichtige Ereignisse durch weibliche Charaktere relativierte werden (was genau soll das eigentlich heißen?) bzw. weibliche Charaktere zukünftig über die bisher bekannten gestellt werden sollen. Und am Ende sagte er, dass er selbst hofft, dass seine Vermutungen haltlos sind.
Diese Sache lässt sich ja relativ leicht klären indem man einen genaueren Blick auf die Hauptrollen in den kanonischen Werken wirft - also nicht nur die zwei Filme und Rebels, sondern auch Bücher, Comics und Spiele. Und soweit ich weiß, sieht man da recht deutlich, dass Männer die Mehrheit der Hauptrollen ausmachen. Also kann man die Vermutung, es gäbe nur noch weibliche Hauptrollen schonmal als haltlos ansehen. Marvels Hoffnung hat sich also erfüllt und alle können zufrieden sein.
Aber nein. Statt froh drüber zu sein, dass die aktuelle Sachlage keine Überrepräsentation der Frau belegt, ignoriert man das einfach, um sich streiten zu können. Zudem kommt man immer weiter vom Thema ab. Worum geht es gerade? Farbige? Schwule?
Und da kommen dann auch noch solche "Argumente", die tatsächlich gar nicht einen bestimmten Standpunkt stützen, sondern sich gleichermaßen in beide Richtungen anwenden lassen und somit irrelevant sind. Diese dienen bestenfalls dazu, dass sich die Diskussion ewig im Kreis dreht. Z.B.:
Wenn einer fragt: "Muss der denn schwul sein?", kann man genauso gut fragen: "Muss der denn hetero sein?" Die Antwort und Schlussfolgerung sind immer gleich: "Nein, also machen wir das nicht." Diese Argumentation bestätigt also beide Standpunkte gleichermaßen und ist damit nutzlos.
Es sei denn, man weist den verschiedenen sexuellen Ausrichtungen quasi verschiedene "Wertigkeit" zu. Wenn jemand z.B. Homosexualität nur als eine Abweichung von der "richtigen" Sexualität ansieht (was nicht unbedingt Schwulenfeindlichkeit sein muss), dann ist es nachvollziehbar, dass der die Darstellung von Menschen als homosexuell ebenfalls als Abweichung ansieht. Aber man hat natürlich keinen Anspruch darauf, dass andere diese persönliche Ansicht teilen. Und darum wäre es meines Erachtens unsinnig, es einem Autor, Regisseur oder was auch immer zum Vorwurf zu machen, dass er sein Werk nach seinen persönlich Ansichten gestaltet statt nach denen von einem anderen.
Wenn einer sagt, Minderheiten in Star Wars zu zeigen, politisiert die Saga, kann man genauso gut sagen, dass die Vermeidung von Minderheiten Star Wars politisiert. Denn beides kann vom Zuschauer als Stellungnahme zu diesem Thema interpretiert werden. Der Zuschauer ist es am Ende, der durch seine Reaktion etwas politisiert. Wenn er beim Anblick von Minderheiten fragt, warum die da sind - und auch, wenn er beim Anblick eines ausschließlich weißen Ensembles fragt, warum alle weiß sind - dann eröffnet er in dem Moment eine Debatte (auch, wenn diese vorher schon geführt wurde) und der Filmemacher hat daran keine Schuld, da es ja so oder so passiert.
Wenn jetzt außerhalb des Filmes irgendwelche unschönen Bemerkungen gemacht werden, ist das ein anderes Thema. Denn dann sind diese Bemerkungen das Problem und nicht das Vorhandensein der Frau oder der Minderheiten im Film. Und darum sollte man auch die Bemerkungen kritisieren und nicht die Existenz der Frau/Minderheit im Film. Das Gegenteil wäre ein Gespräch über Symptome während man die Krankheit ignoriert.
Oder die Aussage: Der Ruf der Saga wird durch X beschädigt, weil X denen, die meiner Meinung sind, nicht gefällt.
Und die, die gegenteiliger Meinung sind, sind dann wohl egal. Wenn man nicht X sondern -X macht und das denen nicht gefällt, schadet es dem Ruf der Saga doch genauso.
Eine auf diese Art und Weise geführte Diskussion führt nirgendwo hin und bringt keine Erkenntnis.
Zudem gehen die Diskutierenden anscheinend von unterschiedlichen Prämissen aus. Solange man sich nicht geeinigt hat, ob z.B. SW politische Debatten meiden sollte oder nicht oder ob es sich am Mehrheitsgeschmack orientieren soll oder nicht, solange kann man auch keine triftigen Argumente für oder gegen die Besetzung von Rollen mit Frauen oder Minderheiten anführen, weil der Andere dieses Argument unter einer anderen Prämisse bewertet und es dann für ihn eben nicht gilt. Und wenn man keine gemeinsame Prämisse finden kann, muss man sich wohl damit abfinden, dass der Andere eine andere Meinung und trotzdem nicht Unrecht hat.
Marvel hatte doch in Eingangsbeitrag gesagt, er hat das Gefühl, dass man im neuen Kanon nur noch mit weiblichen Hauptcharakteren konfrontiert wird und dass wichtige Ereignisse durch weibliche Charaktere relativierte werden (was genau soll das eigentlich heißen?) bzw. weibliche Charaktere zukünftig über die bisher bekannten gestellt werden sollen. Und am Ende sagte er, dass er selbst hofft, dass seine Vermutungen haltlos sind.
Diese Sache lässt sich ja relativ leicht klären indem man einen genaueren Blick auf die Hauptrollen in den kanonischen Werken wirft - also nicht nur die zwei Filme und Rebels, sondern auch Bücher, Comics und Spiele. Und soweit ich weiß, sieht man da recht deutlich, dass Männer die Mehrheit der Hauptrollen ausmachen. Also kann man die Vermutung, es gäbe nur noch weibliche Hauptrollen schonmal als haltlos ansehen. Marvels Hoffnung hat sich also erfüllt und alle können zufrieden sein.
Aber nein. Statt froh drüber zu sein, dass die aktuelle Sachlage keine Überrepräsentation der Frau belegt, ignoriert man das einfach, um sich streiten zu können. Zudem kommt man immer weiter vom Thema ab. Worum geht es gerade? Farbige? Schwule?
Und da kommen dann auch noch solche "Argumente", die tatsächlich gar nicht einen bestimmten Standpunkt stützen, sondern sich gleichermaßen in beide Richtungen anwenden lassen und somit irrelevant sind. Diese dienen bestenfalls dazu, dass sich die Diskussion ewig im Kreis dreht. Z.B.:
Wenn einer fragt: "Muss der denn schwul sein?", kann man genauso gut fragen: "Muss der denn hetero sein?" Die Antwort und Schlussfolgerung sind immer gleich: "Nein, also machen wir das nicht." Diese Argumentation bestätigt also beide Standpunkte gleichermaßen und ist damit nutzlos.
Es sei denn, man weist den verschiedenen sexuellen Ausrichtungen quasi verschiedene "Wertigkeit" zu. Wenn jemand z.B. Homosexualität nur als eine Abweichung von der "richtigen" Sexualität ansieht (was nicht unbedingt Schwulenfeindlichkeit sein muss), dann ist es nachvollziehbar, dass der die Darstellung von Menschen als homosexuell ebenfalls als Abweichung ansieht. Aber man hat natürlich keinen Anspruch darauf, dass andere diese persönliche Ansicht teilen. Und darum wäre es meines Erachtens unsinnig, es einem Autor, Regisseur oder was auch immer zum Vorwurf zu machen, dass er sein Werk nach seinen persönlich Ansichten gestaltet statt nach denen von einem anderen.
Wenn einer sagt, Minderheiten in Star Wars zu zeigen, politisiert die Saga, kann man genauso gut sagen, dass die Vermeidung von Minderheiten Star Wars politisiert. Denn beides kann vom Zuschauer als Stellungnahme zu diesem Thema interpretiert werden. Der Zuschauer ist es am Ende, der durch seine Reaktion etwas politisiert. Wenn er beim Anblick von Minderheiten fragt, warum die da sind - und auch, wenn er beim Anblick eines ausschließlich weißen Ensembles fragt, warum alle weiß sind - dann eröffnet er in dem Moment eine Debatte (auch, wenn diese vorher schon geführt wurde) und der Filmemacher hat daran keine Schuld, da es ja so oder so passiert.
Wenn jetzt außerhalb des Filmes irgendwelche unschönen Bemerkungen gemacht werden, ist das ein anderes Thema. Denn dann sind diese Bemerkungen das Problem und nicht das Vorhandensein der Frau oder der Minderheiten im Film. Und darum sollte man auch die Bemerkungen kritisieren und nicht die Existenz der Frau/Minderheit im Film. Das Gegenteil wäre ein Gespräch über Symptome während man die Krankheit ignoriert.
Oder die Aussage: Der Ruf der Saga wird durch X beschädigt, weil X denen, die meiner Meinung sind, nicht gefällt.
Und die, die gegenteiliger Meinung sind, sind dann wohl egal. Wenn man nicht X sondern -X macht und das denen nicht gefällt, schadet es dem Ruf der Saga doch genauso.
Eine auf diese Art und Weise geführte Diskussion führt nirgendwo hin und bringt keine Erkenntnis.
Zudem gehen die Diskutierenden anscheinend von unterschiedlichen Prämissen aus. Solange man sich nicht geeinigt hat, ob z.B. SW politische Debatten meiden sollte oder nicht oder ob es sich am Mehrheitsgeschmack orientieren soll oder nicht, solange kann man auch keine triftigen Argumente für oder gegen die Besetzung von Rollen mit Frauen oder Minderheiten anführen, weil der Andere dieses Argument unter einer anderen Prämisse bewertet und es dann für ihn eben nicht gilt. Und wenn man keine gemeinsame Prämisse finden kann, muss man sich wohl damit abfinden, dass der Andere eine andere Meinung und trotzdem nicht Unrecht hat.