Das Problem ist aber, dass wir als Zuseher Protagonisten wollen, mit denen wir uns identifizieren können, zumindest unterbewusst. Das fällt bei Aliens schwerer, je fremdartiger sie sind.
Stimmt das denn? Ich mein, so ganz spontan klingt das natürlich richtig und würden viele Zustimmen aber nach drei Jahrzehnten Unterhaltung muss ich sagen, dieses Identifikationsding klappt nicht. Das ist wie mit männlichen, weißen, heterosexuellen Menschen. Gerade halt bei Videospielen. Angeblich identifiziert man sich damit besser, er ist kein Produkt der Faulheit, sondern ist geradezu konstruktiv, weil Zuschauer, was dann immer auch Männer sein sollen, sich viel besser damit identifizieren. Nur.. irgendwie stimmt das nicht. Und mittlerweile zeigen das immer mehr weibliche Figuren, es haben im Filmbusiness auch schon lange vorher schwarze Darsteller gezeigt. Identifikation entsteht natürlich durch Dinge die man teilt aber Äußerlichkeiten sind nur eine Ebene. Gefühle, Wünsche, Interessen, Abneigungen, Erfahrungen gehören auch dazu. Deswegen sind auch immer wieder Figuren erfolgreich, die so ganz und gar nicht menschlich in ihrem Äußeren sind. Ich erinnere mich auch an einen Kurzfilm auf Youtube, mit einer schlangenähnlichen Kreatur, die gefoltert wird und obwohl sie wirklich fremd ist, nicht mal mehr wie Pixar wenigstens noch irgendwie ein menschliches Antlitz irgendeiner Art hat, war Identifikation und Sympathie (sollte man auch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen).
Ich denke nicht dass Star Wars ein Diversitätsproblem hat, sondern eher einzelne Bestandteile. In Rogue One gibt es unter den Antagonisten keine Frau, kein Alien, kein Andersfarbigen. Die Gegenseite hat damit weniger ein Problem (aber auch kein einziges Alien als Protagonisten). In Hauptrollen also richtige Hauptrollen, nicht wie Chirrut Imwe, sind Asiaten immer noch Tabu und Aliens ebenfalls. Comics und Bücher hatten dagegen bei Star Wars damit kein Problem, bei Videospielen auch weniger. Es sind eher die Filme die damit Schwierigkeiten haben.
Ansonsen was Aliens angeht, die nicht-humanoid sind:
Ich persönlich würde gern klassische Star Wars Aliens in Hauptrollen sehen. Twi'Leks, Zabraks, Mirialaner, Zeltron ect.. Grund dafür ist einfach, dass alles was sich sehr vom Menschen entfernt immer ein wenig Glaubwürdigkeitsprobleme hat. Ich mein, man kann es machen aber nicht alles was man sich an crazy-stuff ausdenkt, könnte auch tatsächlich Werkzeuge in die Hand nehmen und in einem Film alle Ansprüche erfüllen. CGI sieht immer noch Fake aus und ich persönlich würde lieber etwas reales sehen. Dazu kommt dann auch einfach die Ästhetik und da sehe ich auch die Sache, neben Empathie, mit den Fischen bei Findet Nemo. Schnell Emotionen erkennen ist für einen Film schon recht gut und wenn der oder die Protagonistin auch eine gewisse Attraktivität hat und einem optisch sympathisch ist, wäre das auch nicht ganz verkehrt.