[DN1] The Joiner King = Die Königsdrohne

Bei mir lag das auch heute morgen in der Post. Und ausgerechnet heute muß natürlich mein Vater mit ner virusverseuchten Firmendiskette den PC plattmachen. Das dauert bestimmt wieder den halben Tag, bis ich zum Lesen komme... *argl*

Aber zum Glück sind Ferien, also kann man ja mal eine Nacht durchlesen.


Craven
 
Durch diesen thread bin ich ich ja ganz heiss auf das buch gweorden, habe aber leider NJO noch nicht gelesen. Ich muss ja mindestens die reihe gelesen haben bevor ich mit The Joiner King anfangen kann. Meine Frage ist nun kann ich die NJO-Reihe anfangen ohne JJK und YJK gelesen zu haben oder würde mir da viel zu viel fehlen?
 
Nene, ganz so hinterher bin ich auch wieder nicht. Hab bei Dark Force Rising angefangen und bin nun am ende der Black Fleet Crisis, also ich kenn schon Akanah :D
The Truce of Bakura hab ich noch rumliegen und wird nach Tyrat´s Test gelesen. Die nachfolgenden X-Wing Bücher werden auch noch angeschaft.
Ich wollt nur mal nachfragen da JJK und YJK nochmal ca 20 Bücher sind :eek:

THX
 
Troy Denning über 'The Joiner King'.

ChinToka schrieb:
Ich wollt nur mal nachfragen da JJK und YJK nochmal ca 20 Bücher sind :eek:
Aber Kinderbücher. In der NJO sind die Protagonisten ja schon junge Erwachsene (bzw. Jugendliche, die durch den Krieg schneller erwachsen werden als normal).
Was nicht heißt, dass man diese kurzen Romane nicht lesen kann. Mir haben sie gefallen, vor allem die JJK und die ersten sechs Bände der YJK. Man muss nur nicht.
 
So, hab das Buch seit einigen Tagen ausgelesen, bin aber erst jetzt dazu gekommen mal schnell ein paar Gedanken dazu zu schreiben.

Deshalb jetzt ein paar unsortierte Gedanken (ohne die anderen Reviews gelesen zu haben):

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich es nicht in meine Top 5 aufnehmen würde. Dennings Stil gefällt mir, aber irgendwie hat mich die Handlung nicht so recht angesprochen, warum auch immer.

Die Hauptstoryline um die Killiks war zwar sehr nett, aber hat mich nicht so ganz fesseln können. Vielleicht auch, weil derartige insektoide Schwarmintelligenzen schon in mehreren Büchern vorkamen, die ich gelesen habe.

Die jungen Jedi wie Jacen, Jaina, Lowbacca & co. interessieren mich auch eher weniger, auch wenn sie jetzt immer mehr zu den Hauptcharakteren werden. Luke, Leia, Han und die Droiden sind für mich immer noch die interessanteren Charaktere. Von den jungen Jedi hat mir Jacen noch am Besten gefallen, was wahrscheinlich an seinen neuen Ansichten und Fähigkeiten lag.

Das Interessante an Joiner King war eher, zu erfahren was sich in den Jahren nach dem Ende des Krieges so alles in der GFFA getan hat. Aber auf die wirklichen Verhältnisse innerhalb der Galaxis ist der Roman ja leider nicht so sehr eingegangen.

Dafür gabs eine Menge Kontinuitäts-Ausbesserungen: Chiss-Herrscherhäuser, Fels Kinder (obwohl ich bei denen noch nie so wirklich durchgeblickt hab), etc.. Und jede Menge Anspielungen wie Akanah, die Jensaarai, Fallanassi, etc... Und Kyle Katarn wird mehrmals erwähnt und sogar einige Sätze! So ein Roman kann gar nicht schlecht sein ;) Und ein Ewok! Yub Yub!

Was ich dagegen überhaupt nicht mochte, waren die Enthüllungen, daß die Killiks
den Schlund und Centerpoint Station gebaut haben sollen
. Ich mochte eher das Ungewisse... das vielleicht irgendeine bisher unbekannte, hochentwickelte Spezies diese Dinge vor sehr langer Zeit (warum nicht Zehntausende Jahre vor der Gründung der Republik?) erbaut hatte. So wie es im Moment aussieht, werden wohl künftige Autoren diese Informationen einfach unreflektiert übernehmen, auch wenn
Leia am Ende des Romans sagt, daß die Killiks nicht unbedingt die Erbauer sind, sondern sich ihre eigene Wahrheit zurechtspinnen.
. Blöd nur, daß jetzt fast jegliche älteren Bauwerke, Weltwunder etc.. entweder den Rakata oder Killiks (vielleicht noch den Gree) zugeschrieben werden...

Jedi: Zum einen schön, daß es jetzt ein Ausbildungszentrum auf Ossus, dem alten Jedi-Planeten gibt, und wieder einen richtigen Jedi-Tempel. Die Einblicke in die Ausbildung junger Jedi war auch nicht schlecht. Aber was zum Teufel ist mit den Jedi und ihren Ansichten über die dunkle Seite los?! Da bin ich jetzt wirklich gespannt, was Denning daraus macht. Zuerst wurde die dunkle Seite immer von allen (außer den Sith) verteufelt; die Ansicht, daß es keine dunkle Seite gibt und alles vom Nutzer selbst abhängt wurde ja erst mit Stover und dem Hühnchen der breiten Fan-Masse gezeigt. Aber daß jetzt
selbst die höchsten Meister des Ordens mit Lichtblitzen herumschießen,
finde ich da doch sehr komisch. Aber sehr schön, daß Leia jetzt endlich eine "richtige" Jedi werden will; endlos als Hans Kopilot herumzufliegen wäre Verschwendung der Figur gewesen. Mal schaun, ob sie ihre Battle Meditation-Fähigkeit aus Dark Empire II mal etwas weiterentwickelt.

Zu R2: Ich wußte es doch, daß der kleine Gauner alle Informationen irgendwo tief in seinen Speichern stecken hat und nur nichts verraten will. Damit dürften Luke und Leia dann in den nächsten Büchern wohl endlich
alles über Anakin und Padme erfahren
.

Der
Endkampf im Mond Kr gegen das Dunkle Nest war nicht schlecht. Aber irgendwie mußte ich dabei dauernd an Starship Troopers denken. Und als erwähnt wurde, daß einer der Jedi-Meister an Bord des Falcon Kyle Katarn ist, hätte man sich ja schon denken können, daß vom Nest nur noch Trümmer und Käferkadaver übrigbleiben würden ;) Das wäre auch ein schöner Level für ein Dark Forces-Spiel, Kyle gegen endlose Bug-Horden. Daß Luke das ganze überleben würde, war ja eigentlich ziemlich klar, genau wie bei Leia und Han. Bei Maras Verletzung hab ich ja insgeheim ein bißchen gehofft, daß es sie erwischen würde. Sonderlich sympathisch kam sie in TJK nicht rüber.


Craven
 
Craven schrieb:
...., daß es keine dunkle Seite gibt und alles vom Nutzer selbst abhängt wurde ja erst mit Stover und dem Hühnchen der breiten Fan-Masse gezeigt.

Könntest du das näher ausführen ? Ich verstehe die Anspielung nicht.


 
Hört sich ja alles voll super an. Wenn ich nur mehr Zeit hätte zu lesen. Komm auch mit NJO nicht richtig weiter. Aber ich werde mir dieses Buch auf alle Fälle zulegen und dann irgendwann, wenn ich hoffentlich dazukomme, lesen.
Am Anfang war ich ja sehr skeptisch, als ich hörte es kommt nach NJO noch eine Romanreihe mit den OT Helden, aber es hört sich alles recht gut an. Aber das mit den neuen Jedi-Lehren versteh ich nicht ganz. Aber da sollte ich vielleicht wirklich das Buch lesen. Hab auch beim durchlesen der ganzen Threads gemerkt, das mir noch eine ganze Menge an Informationen durch andere Bücher fehlt. Also weiter Infos herreissen. Bitte Bitte Bitte, weil wie gesagt, dauert es bei mir sicher noch länger, das ich zu diesem Buch vorstosse.
 
SO hab auch lange gebraucht bis ich mir das Buch zugelegt habe aber ich habs durch:D

Eigentlich wurde oben schon alles genannte.
Was ich aber ncoh dazufügen möchte ist,dass mit R2s Speicher.
DIe Frage ist warum hat R2 diese Szenen aufgenommen? Als Anakin Padme von dem Traum erzählt war er ja gar nicht dabei!Und warum hat ers aufgenommen? Hat er es von Obi Wan gesagt bekommen,weshalb er dann in Ep IV dann auch sagt er gehöre einem Obi Wan Kenobi?
Ich finds interressant.

Was ich ein bisschen lächerlich finde ist,dass die Führer der Killkis Raynar ,Welk und anscheinend auch Lomi sind.
DIe ROlle von Alema jedoch ist nciht schlecht.SIe
wendet sich gegen alles was sie früher hatte.

Ich find das Buch nciht schlecht und ich freueh mcih schon auf die anderen beiden Teile:D
 
Smash schrieb:
Was ich ein bisschen lächerlich finde ist,dass die Führer der Killkis Raynar ,Welk und anscheinend auch Lomi sind.

Das sind nicht die Anführer sondern lediglich die "Anführer" der Joiner dieser Hives. Also die Anführer der Übersetzer und Diplomaten... einen wirklichen Anführer haben die Staaten aber nicht.
 
Also, das macht jetzt neugierig. Nur schade, dass es noch länger dauert, bis das Buch auf Deutsch rauskommt. Bin aber erst bei Band 10 von NJO, von daher. Aber wie war das: Geduld, Geduld mein junger Jedi. Die werde ich jetzt auch haben müssen.
 
Fand das ganze Buch eigentlich auch in Ordung. Warum R2 das ganze aufgenommen hat ist mir auch ein Rätsel. Gewundert hat mich auch das man Frombi eingebaut hat, fand ich irgendwie unlogisch, die ganze Njo hört man nichts von ihm (ich weiß auch das Zahn in erst in SQ eingeführt hat) und aufeinmal taucht er wieder auf.
 
So, ihr habt wahrscheinlich schon längst alles gesagt, was ihr zu sagen hattet, da komme ich endlich mit meinem Review... Aber vielleicht kann ich ja auch nochmal eine Diskussion anleiern. Achtung, berüchtigtes micah'sches Review-Epos voraus! Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. ;)

Spoilerfreier Teil:

Denning hat nach Star by Star und Tatooine Ghost mal wieder einen tollen Roman abgeliefert. Bei ihm kommt auch einfach alles zusammen: Unglaubliches Detailwissen (oder eine gute Enzyklopädie ;)), und, eigentlich noch viel wichtiger: Respekt vor der Kontinuität und Liebe zum Detail. Faszinierend, wie er scheinbar völlig lose herumhängende Fäden aus dem bisherigen Post-Endor-EU, und auch aus Prequel-Zeiten, zusammenführt, ohne dass das ganze erzwungen oder konstruiert wirkt. Er hat einen interessanten Schreibstil, setzt Humor, nachdenkliche Momente und Action in einem ausgewogenen Mix ein und deckt alle wichtigen Elemente wie Politik, private Momente, Jedi-Philosophie und Abenteuer ab.

Er trifft die Charaktere und gibt allen sinnvolle Rollen. Alle Handlungsstränge sind interessant - auch wenn ich zu Anfang eines neuen Kapitels manchmal gedacht habe, "ach, darüber möchte ich jetzt aber nicht lesen" bzw. "grrr, ich will aber jetzt woanders weiterlesen", hat es jedes Mal nur ein paar Zeilen gedauert, bis ich von diesem Strang auch wieder gefesselt war. Manchmal würde ich mir wünschen, dass er noch etwas tiefer in die Gedanken- und Gefühlswelt der Personen einsteigt, aber allzu viel Zeit dafür hatte er bei einer Multi-Charakter-Story wie DN wahrscheinlich einfach nicht. Abgesehen davon haben wir dafür ja auch noch Stover. :)

Prima auch, wie er den Leser relativ lange im Ungewissen darüber hält, wem man nun eigentlich vertrauen kann, wer noch Herr seiner eigenen Gedanken und Taten ist, wer auf der "Guten" und wer auf der "Bösen" Seite steht bzw. was überhaupt die "gute" und die "böse" Seite sind und was die alle eigentlich wollen...

Generell habe ich das Gefühl, dass man sich auch nach der NJO weiter bemüht "erwachsener" rüberzukommen. Die Stimmung ist düsterer, manche Szenen sind sogar zu plastisch-drastisch, was Verletzungen betrifft, es gibt mehr "Sex" bzw. Anspielungen usw.

Es gibt natürlich auch ein paar Aspekte, die mir nicht so gefallen haben, dazu mehr im Spoiler-Teil.

Ich denke, dass auch diejenigen, die der Trilogie ziemlich ablehnend gegenüberstehen, ihr eine Chance geben sollten ? vielleicht werdet ihr ja doch noch positiv überrascht. :)



Ab hier Spoiler!


Optisches:
Zum Cover hatte ich mich ja schon geäußert ? auch "in echt" gefällt es mir sehr gut. Han ist wirklich toll getroffen und kommt auch vom Alter gut hin. Sehr liebevoll gemacht auch, wie nicht nur der SW-Schriftzug und der Titel, sondern auch die Umrisse des mittleren Killik geprägt sind.
Ein bisschen schade finde ich, dass es wieder keine Galaxiskarte gibt, denn gerade den Unknown Regions möchte man ja gerne ein paar mehr Planeten hinzufügen.


Humor:
In den ersten paar Kapiteln hatte ich quasi ständig ein Grinsen auf den Lippen und war teilweise richtig am Lachen. Bei dem Gespräch zwischen Jacen und Akanah z.B. habe ich mich königlich amüsiert, dann kam Ben, der im "Alter" immer nervtötender werdende C3PO, Hans "Kampf" um Killik Twilight und als Krönung Luke mit den Ishi Tib. :stocklol: Danach wurde es dann natürlich etwas dunkler und ernster, aber Denning hat auch weiterhin die richtige Prise Humor eingestreut.


Atmosphäre oder auch "Ekel- und Gruselfaktor":
Durch die fremdartigen und bizarren Killiks wird das ganze Buch hindurch eine gewisse Grusel-Atmosphäre aufgebaut, was mir sehr gefallen hat. Atmosphärisch am beeindruckendsten ist aber Jacens düster-bedrückende Vision von Raynars Schicksal im Feuer. Ein bisschen weit ging mir dann aber das mit dem Auflesen der Knochen, das war einfach nur noch eklig.

Und Raynar und Welk selbst dann schließlich ? ugh, das möchte ich mir lieber nicht allzu genau vorstellen. Ich grusele mich jetzt schon vor einer genaueren Tageslichtbeschreibung von Lomi Plo. Ausgehend von dem, was wir bisher von ihr wissen, scheint von ihrer menschlichen Form ja nicht viel mehr übriggeblieben zu sein als ein "zerschmolzenes" Gesicht, das dann auf einen fliegenden Insektenkörper "montiert" wurde. Uargs...

Auch bei den Kampfbeschreibungen hat Denning es IMHO teilweise ein bisschen überdreht. So blutrünstige Sachen wie "Something spongy and warm landed on her shoulder [...] She hoped it wasn't her brains." oder "She looked down to find ten centimetres of mandible tip protruding from her abdomen." müssen ja nicht unbedingt sein. (Da fällt mir gerade auf, Denning scheint besonders gern den weiblichen Charakteren ordentlich eins überzubraten ? ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass einer von den "Jungs" in tJK so viel abbekommen hätte. Bis vielleicht auf den Ewok, aber der zählt nicht. *g*)


Kontinuität:
Da sind mir keine größeren Fehler aufgefallen, bzw. im Gegenteil, Denning hat ein paar Brüche und Lücken ganz hervorragend ausgebügelt und gestopft. Z.B. haben mir die Lösungen für die diversen Widersprüche in Bezug auf die Chiss, die sich aus HoT, SQ und FH ergeben, sehr gut gefallen. Auch sehr geschickt ist die Sache mit Erzwos am Ende von RotS nicht erfolger Gedächtnislöschung und der Frage, warum er nicht längst etwas erzählt hat, gelöst (dazu unten noch mehr).
Ansonsten bin ich immer wieder beeindruckt, wie Denning Details bzw. größere Plotelemente aus allen möglichen vorherigen Büchern einbaut, ohne dass es erzwungen wirkt. Er schafft es dadurch, ein großes in sich geschlossenes Universum zu erschaffen statt einfach sein eigenes, kleines, parallel existierendes.


Charaktere:

Allgemein:
Da gibt es wirklich nichts weiter zu meckern, die Charaktere sind alle gut getroffen und auch interessant geschrieben. Es sind mir keine größeren out of character-Ausfälle aufgefallen, wenn es auch die ein oder andere Entwicklung gab, die ich so nicht erwartet hatte. Auch die Interaktionen sind prima, allen voran Han und Leia, die Denning nach TG vielleicht auch besonders ans Herz gewachsen sind.


Luke:
Gute Darstellung als Führer der Jedi und einige starke, teils aber auch bedenkliche Aktionen. Mehr als die Demonstration extremer Machtnutzung bei der Tarnung der Shadow inklusive "Ausbrennen" a la Palpatine hat mich allerdings sein Verhalten im Lizil-Nest gestört, wo er ziemlich schnell dabei ist, mit der Macht Druck auszuüben oder sich Informationen einfach aus anderer Leute Gehirn zu holen. Z.B. auch bei dem Ewok-Copiloten, der ja - völlig zu recht ? ziemlich aggressiv reagiert hat. Ich glaube, da hat er etwas das Maß verloren. Am beeindruckendsten fand ich übrigens eine eher unauffällige Sache, nämlich als er am Schluss der Unterhaltung mit Raynar bei ihrer ersten Begegnung seinem Blick standhalten kann.
Etwas schade ist, dass diese Geschichte rund um die Vergiftung durch Shimrras Amphistab und deren Nachwirkungen bzgl. dem Zugriff auf die Macht keine Erwähnung fand, aber das hatte wohl auch damit zu tun, dass die Yuuzhan Vong keine Rolle gespielt haben.
Ein "klassischer Luke" war der letzte Bekehrungs- bzw. Rückholversuch bei Alema. Er wäre nicht er selbst, wenn er es nicht bei jedem versuchen würde. Allerdings fürchte ich, dass er irgendwann einem Gefallenen eine Chance zu viel gibt und dieser die Chance dann nutzt, ihn zu töten...
Mehr zur Frage, was die Jedi in diesem Buch glauben und tun und welche Rolle Luke dabei spielt, siehe unter "moderne Jedi".


Mara:
Denning schafft es prima, die vielen widersprüchlichen Facetten ihrer Persönlichkeit in Balance zu halten. Besonders gespannt war ich auf sie in der Mutterrolle und ich muss sagen, das hat er wirklich gut und sehr passend hinbekommen. Der Konflikt mit Ben in Bezug auf "Mami die Mörderin" verspricht interessant zu werden. Ansonsten ein besonders starker Auftritt beim Faustkampf mit Gorog auf Ossus.
Richtig Herzklopfen hatte ich beim Endkampf auf Kr. Genau wie Saba zuvor kriegt Mara eigentlich genug ab, dass man denken muss, Sch*, das kann sie ja eigentlich gar nicht überleben. :eek: Insbesondere das Aufspießen auf die Mandibeln der Made. Autsch! Das zeigt, dass der "NJO-Effekt" ("niemand ist sicher") nach wie vor anhält. Wenn allerdings derartiges "dem Tod von der Schippe springen" zu oft passiert, ist es bald nicht mehr glaubwürdig, d.h., irgendwann muss es wohl oder übel mal wieder eine(n) Tote(n) geben.
Insofern stimme ich gewissermaßen mit Wraith überein (auch wenn Du es angesichts meines Avatars vielleicht nicht glauben möchtest ? allerdings bin ich zum Ausgleich schon ein bisschen grantig mit Dir ob Deiner Giftigkeit ;)). Allerdings wäre es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt für einen großen Tod gewesen ? in einem düsteren zweiten Teil oder zum schaurig-bombastischen Ende der Trilogie würde es besser passen. Ein Tod Maras könnte übrigens auch für Bens Entwicklung interessanten Treibstoff bieten, allerdings wäre das in tJK IMHO ebenfalls zu früh gewesen.


Ben:

Ben ist wirklich herrlich! Genau so musste er werden, bei den Eltern und dem Rest der buckligen Verwandtschaft? :stocklol: Aber im Ernst, ich finde, er ist wirklich gut getroffen als Mischung seiner Eltern, man sieht immer mal wieder Sachen durchschimmern, die typisch Luke oder Mara sind.

Gut gefällt mir auch, dass Ben ein relativ normales Kind sein darf. Die Solo-Kids hatten in seinem Alter schon 3 Mal die Galaxis gerettet (okay, etwas übertrieben) und alle möglichen großartigen Sachen mit und ohne Macht fertiggebracht. Sie waren eigentlich wie kleine Erwachsene. Ben dagegen hat (bisher) eine echte Kindheit und tut ganz normale Dinge. Witzig, dass Wraith Bens Dialoge als zu erwachsen empfunden hat, denn ich habe mir notiert, dass er mir teilweise fast zu jung vorkam. Besonders fiel mir das auf bei den vielen Stellen, an denen er an der Hand herumgeführt wird ? ich weiß nicht recht, ob ein Achtjähriger sich das gefallen lassen würde.

Neben dem witzigen Aspekt gibt es aber auch einige ernsthafte Dinge rund um seine Person. Sehr interessant die Geschichte mit dem Abschotten von der Macht und was sich da noch so an Konflikten mit seinen Eltern anbahnt ("Berufsmörder" und "im Stich lassen"). Ich hatte ja schon irgendwo geschrieben, dass man mit Ben etwas anderes anstellen müsste als einfach den braven Jedi-Erben, der selbstverständlich in die Fußstapfen seiner Eltern tritt. Das sieht ja schonmal ganz gut aus. :) Wobei es für eine echte Rebellion ja eigentlich noch zu früh ist und ich vermute, dass sein Problem, was immer es sein mag, im Laufe der DN-Trilogie gelöst wird.

Ein wenig habe ich darüber gestutzt, dass Ben vor Saba solche Angst hat. Gerade an ihrer Person wurde nämlich in FH I ? Remnant demonstriert, dass er an alle möglichen Aliens gewöhnt ist (Seite 51 im US-Paperback). Bei den meisten anderen Autoren würde ich sofort "Kontinuitätsfehler" schreien, aber bei Denning halte ich es für möglich, dass er sich etwas dabei gedacht hat. Allerdings ist es schon komisch, dass Ben dann ausgerechnet vor Gorog überhaupt keine Scheu hat...

Nanna: Normalerweise habe ich ja ein echtes Problem mit diesen Kinderbetreuungsdroiden, weil ich der Meinung bin, dass Kinder aus Fleisch und Blut zu Eltern/Betreuungspersonen aus Fleisch und Blut gehören und nicht zu Maschinen, egal wie toll programmiert und kinderfreundlich gestaltet diese sein mögen. (Wahrscheinlich ist das auch mit ein Grund, warum ich so allergisch auf die Geburtsszene in RotS reagiere.) Aber Nanna ist einfach so herrlich absurd mit ihrer Mischung aus Kampfdroide und Kindermädchen, dass ich diese Aversion vor lauter Amüsement glatt vergesse.


Leia:
Denning lässt sie wirklich ganz schön was leisten! Die Aktion mit den Wolken und der Kampf gegen Alema Rar waren wirklich beeindruckend. Ein weiteres Highlight war ihre "Verhandlung" mit Raynar am Ende. Und vollends begeistert bin ich sowieso von Leias Entscheidung, jetzt endlich ernst mit der Jedi-Ausbildung zu machen. Es war ja schon vom tUQ-Cover zu erahnen, und als sie sich beim Kampf gegen Alema immer wieder geärgert hat, dass sie die "Tricks" nicht richtig drauf hat, war ich mir sicher, dass es kommen würde. Ich freue mich schon riesig auf das Gespann Saba/Leia. Das verspricht doch einiges an Feuerwerk, sowohl in Form von Diskussionen als auch Humor. :)


Han:
Liegt es an mir, oder hat Han trotz der Ehre, auf dem Cover zu sein, eine etwas undankbare Rolle? Die großen Piloten-Leistungen waren irgendwie nicht so gefragt bzw. gegen die schiere Masse der Killik-Dartships ziemlich nutzlos, und ansonsten war er zwischen den ganzen Jedi als einziger ohne Macht teilweise etwas hilflos. Naja, immerhin hatte er einige verwegen-mutige Ideen.
Ein bisschen viel wurde auch auf seinem Alter herumgeritten. Das eine Gespräch mit Leia und Dreipeo am Anfang hätte gereicht. Mit der Zeit wurden die ganzen Beteuerungen "Ich bin nicht alt" oder "Du bist nicht alt" kontraproduktiv, da man den Eindruck bekommt, dass es gerade deswegen so oft verneint wird, weil es wahr ist...
Ansonsten glänzt seine Figur aber besonders in der Interaktion mit Leia, die viele witzige, aber auch nachdenkliche und bewegende Momente hat. Rührend, wie er sich darum sorgt, ob sie in ihrer momentanen Position zufrieden ist und wie er bereit ist, für sie zurückzustecken.

Fortsetzung folgt...
 
Weiter Spoiler!

Jacen:
Wer ist das, und was hat er mit Jacen Solo gemacht? :rolleyes: Oder wie Han es so schön ausdrückt: "You think you know him and the next thing he does is starting a war." Also diese Charakterentwicklung habe ich so definitiv nicht kommen sehen und ich werde aus ihm absolut nicht schlau. Im Laufe des Buches bin ich ständig hin und her geschwankt und kann mich auch am Ende noch nicht festlegen. Bewegt er sich haarscharf am Abgrund oder hat er alles unter Kontrolle? Und wenn ja, setzt er diese Kontrolle zum Guten oder zum Bösen ein? Folgt er einem höheren Willen oder einer ganz eigenen Agenda? Oder ist er vielleicht doch mehr als alle anderen Joiner und kann das nur besser verbergen?

Ich empfinde ihn als sehr arrogant und er hat etwas an seinem ganzen Verhalten, das mir überhaupt nicht gefällt... Ihm fehlt IMHO die nötige Ernsthaftigkeit, Reife und Demut für einen guten Jedi (das Herumgespiele mit dem Gehirnscanner war dermaßen kindisch, und dann nicht im geringsten auf Lukes Ermahnungen zu reagieren...). Ich bin mir auch keinesfalls sicher, dass Jacen nach seiner langen Wanderschaft "alles geblickt" hat, was die Macht und das Jedi-Sein betrifft. Er kann vielleicht alles. Aber ob er auch verstanden hat, was er alles tun sollte, da habe ich so meine Zweifel... Er ist auf jeden Fall viel zu sehr von selbst und der alleinigen Richtigkeit seiner Ideen überzeugt, und das ist IMHO der einzige sichere Weg ins Desaster für einen Jedi.

Wenn auch das, was Jacen jetzt ist, eine viel logischere Entwicklung aus Traitor ist als das, was er in der NJO lange blieb, ein Charakteristikum hätte er nie verlieren dürfen: "Never stop asking questions". Und zwar nicht nur den anderen, sondern in allererster Linie sich selbst. Die Richtung, in die Luke derzeit abgedriftet ist, mag seltsam sein, aber wenigstens zweifelt er. Das ist IMHO viel wichtiger als alles andere.

Das Gespräch mit Akanah hat im Rückblick einen sehr viel ernsteren Charakter bekommen - vielleicht hat sie ja doch mehr Recht mit ihrer Kritik an Jacen, als er sich eingestehen will. (Andererseits fiel mir beim Lesen auf, dass Fallanassi dem englischen Begriff fallacy = Irrtum/Trugschluss ähnelt. Hmmm... Wiederum andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass Kube-McDowell sich beim Entwurf dieses Namens so viel gedacht hat.)

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit Jacen noch irgendetwas gibt. Für dieses Mal scheint er ja recht gehabt zu haben, und zwar auf so präzise Weise, als ob er haargenau gewusst hätte, wie es ausgeht (und vielleicht hat er es ja, wenn ich an seine "Zeitreisefähigkeiten" denke). Aber das wird ihn möglicherweise noch arroganter machen.

Jedenfalls traue ich Jacen nicht über den Weg. (Dafür traue ich Severus Snape. Wahrscheinlich bin ich nicht mehr ganz richtig im Kopf. :konfus: ;))


Jaina (Jag, Zekk):
Bei Jaina liegt der Fall wie üblich nicht ganz so kompliziert wie bei ihrem Bruder ? sie ist schlicht und einfach komplett vom Nest eingenommen worden. Wenigstens weiß man bei ihr, woran man ist! Insgesamt fand ich sie sehr gut dargestellt, eine echte Führerin und äußerlich harte Kriegerin, genau das, was man sich unter dem "Sword of the Jedi" vorstellt.
Was ihr Liebesleben betrifft, so sieht es ja im Moment nach Zekk aus. Schade, mir würde die Paarung mit Jag besser gefallen. Zekk bleibt für mich auch nach diesem Buch ziemlich blass, anonymes Jedi-Füllmaterial sozusagen. Jag dagegen hat Profil und eine echte Persönlichkeit. Eine Beziehung mit ihm würde IMHO auch für die besseren Geschichten sorgen, denn die Verbindung zu den Chiss und die eigenständigen, so völlig gegensätzlichen Karrieren der beiden böten jede Menge Zündstoff.


Alema:
Sie ist nun also der dunklen Seite bzw. dem dunklen Nest verfallen. Wie auch irgendwo im Buch erwähnt - "Luke hatte das erwartet" - war es keine besonders große Überraschung, dass es gerade sie erwischt hat, nach ihrem Schicksal in SbS und ihrer weiteren Charakterentwicklung in der NJO. Erstaunt war ich nur darüber, wie "weit weg" sie war. Aber natürlich kommt hier auch noch die Kontrolle durch das Insektenbewusstsein hinzu.


Saba:
Saba ist mal wieder klasse! Sie ist mir so richtig ans Herz gewachsen mit ihren Echsen-Raubtiergewohnheiten, ihrem ungewöhnlichen Humor und ihrer typischen Art, scharfsinnig den Kern von Problemen aufzudecken. Aber kein Wunder, dass Denning sie besonders gut schreibt, schließlich ist sie ja auch sein "Baby".
Dementsprechend habe ich auch nach ihrem Kampf gegen Welk und die "Assassin-Killiks" richtig um sie gebangt, v.a., als der Falke dann auch noch notlanden musste. Aber ist ja nochmal gutgegangen. :)


Sonstige:
Schade, dass Figuren wie Kyp und Corran nur am Rande vorkamen, aber Denning hatte mit seiner Mannschaft auch so schon genug zu tun. Auch die anderen Joiner Tahiri, Tekli, Lowbacca und mit Abstrichen Tesar kommen leider nicht so wirklich zur Geltung, aber vielleicht wird für sie ja noch eine größere Rolle in den nächsten Bänden aufgehoben.


Handlung:

Killiks:
Insektenvölker mit kollektivem Bewusstsein mögen nicht das Innovativste in der Fantasy/Science Fiction sein, aber ich fand die Idee interessant umgesetzt und variiert.

Eine verzwickte Aufgabe, die Denning da den Jedi auferlegt. Wir haben also eine Spezies, deren Bevölkerung immer dadurch in Balance blieb, dass sie sich um Kranke und Sterbende nicht kümmerten. Das war für sie der natürliche Kreislauf des Lebens, an dem nichts Böses war, auch wenn es natürlich aus unserer Sicht grausam erscheint. Durch die "guten" Absichten eines Jedi, Leben unter allen Umständen zu erhalten, ist die Bevölkerung explodiert und beginnt nun ihrerseits dadurch, anderes Leben zu vernichten... Wirklich schade, dass das Problem dann doch wieder auf ein eindeutig böses und dunkles, nur aggressive Ziele verfolgendes Dark Nest zurückgeführt werden konnte, das man ohne Gewissensbisse platt machen darf...

Andererseits ist das Killik-Problem möglicherweise weder durch die Umsiedlung, noch durch die Vernichtung des Dark Nest endgültig gelöst, denn es wäre doch nur eine Frage der Zeit, bis sie sich über ihren zugewiesenen Lebensraum verbreitet hätten und wieder mit anderen Zivilisationen zusammenprallen bzw. diese als Joiner assimilieren...

Apropos Joiner, ich hatte doch gleich gesagt, dass es nicht Tischler, sondern "Vereiniger" oder "Verbinder" heißt. ;) Allerdings hatte ich mir darunter eher etwas positives vorgestellt. Tatsächlich ist es eine ziemlich unangenehme Sache, wenn man unmerklich seine Individualität verliert und immer mehr Käfer wird wie Jaina und Zekk... Auch wenn die Belohnung dafür ultimative Harmonie ist (hmm, interessante Botschaft). Gleich bei der Ankunft der Skywalkers und Solos im Lizil-Nest hatte ich schon so ein ungutes "Hotel California"-Gefühl ? als ob man nie wieder wegkommt (bzw. weg will), wenn man einmal zu lange dort war. Dieses "membrosia" fand ich auch von vorneherein hochverdächtig und habe mich gewundert, dass darauf nicht weiter eingegangen wurde.

Interessant fand ich die Übergänge zwischen den Bewusstseinsformen, die sich ergeben: Das Kollektivbewusstsein der Insekten, das allmähliche Verschwimmen der Bewusstseinsgrenzen zwischen den Jedi aus dem Myrkr-Team aufgrund des battle melds (Wobei man sich da fragen muss, hat es erst angefangen, nachdem sie Kontakt mit den Insekten hatten? Hat Raynar es schon aus der Entfernung beeinflusst? Oder ist es tatsächlich eine "normale" Auswirkung des melds?), die älteren Jedi, die das (noch?) ganz nach Wunsch steuern können und schließlich Ben, der sich völlig davon abgeriegelt hat.

Clever finde ich, dass durch das "joinen" das Problem umschifft wird, dass man in SW normalerweise ziemlich genau weiß, wer gut und wer böse ist, nicht zuletzt, weil ein Jedi Betrug ja spüren kann. Von Personen, die eigentlich auf der "guten" Seite stehen ist a) nicht klar, ob sie auf eigene Initiative handeln oder durch die Colony kontrolliert werden (oder ob das wechselt) und b) ist nicht klar, ob diese Kontrolle "gute" oder "böse" Ziele verfolgt.

Ansonsten grübele ich darüber, ob es eine besondere Bedeutung hat, dass die Namen der Killiks allesamt Palindrome sind (d.h., sie ergeben vorwärts und rückwärts gelesen das gleiche). Ein bisschen übertrieben finde ich ihre bedeutende Rolle in der Galaxis, dass sie quasi "am Anfang der Dinge" schon da waren, aber mal sehen, was daraus noch gemacht wird...


"moderne Jedi":

Ich fange mal mit dem neuen Ausbildungssystem an, das mir insgesamt gut gefallen hat. Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass alle aus eigener Entscheidung dabei sind und erst anfangen, wenn sie wirklich bereit dazu sind. Und dass die Eltern an der Akademie Arbeit finden können, wenn sie wollen. (Siehe dazu mein Entwurf eines "idealen" Jedi-Ausbildungsmodells.) :)

Auch die einzelnen Trainingsmethoden, die Formbi in der Reihenfolge von steigendem Schwierigkeitsgrad vorgestellt wurden, fand ich sehr interessant. Diese Konzentrationsübungen sind ja vielleicht fies! :eek: Formbis Reaktion darauf war auch herrlich, "he stared at them as if they were Sith Lords" (allerdings, in Anbetracht dessen, was unten noch folgt, finde ich das vielleicht nicht mehr ganz so witzig...). Bei dem Spiel Skorch dachte ich zuerst, na super, Jedi-Quidditch *lol*, aber zum Glück hat sich das ganze dann doch noch als deutlich tiefsinniger und sehr raffiniert herausgestellt.

Einzig die Namen für die verschiedenen Altersgruppen ? Woodoos, Rontos, Banthas usw. ? waren vielleicht etwas albern (wie im Kindergarten *lol*), aber es sei vergeben.

Soviel zu den Dingen, mit denen ich mit Begeisterung übereinstimmen kann...

Überhaupt nicht gefällt dagegen mir die Richtung, in die die Ethik der "modernen Jedi" im Moment entwickelt wird. Moralischer Relativismus? Wo kommt das denn her? Das war definitiv nicht Bestandteil dessen, was Luke in TUF als neue Richtlinien für die Jedi ausgegeben hatte! Viel zu laxer Umgang mit dem, was früher mal die dunkle Seite war, eine beliebige "alles ist okay, solange man ein 'gutes' Ziel verfolgt"-Ethik in Kombination mit einer gehörigen Portion Arroganz gegenüber dem alten Denkmodell? So hatte ich die Erkenntnisse aus der NJO nicht verstanden und ich denke, darauf sind sie auch nicht (zwangsweise) ausgelegt. Das ist doch im Endeffekt eine genauso primitive Schwarz/Weiß-Malerei wie zuvor ? nur eben von der anderen Seite.

Wahrscheinlich ist das, was ich mir darunter vorgestellt bzw. gewünscht habe, eben doch zu kompliziert für eine Franchise wie Star Wars. Ich fürchte, dass die Autoren/LFL festgestellt haben, dass die große Masse der Fanbasis eine derart komplexe, eben gerade nicht auf einfachen Leitsätzen a la "Liebe führt zur dunklen Seite" basierende Jediphilosophie nicht verkraften und verstehen würde. (Einfältige Amis! *hmpf* ;)) Möglicherweise war es auch von Anfang an gar nicht anders geplant und wir haben es einfach in unserer Traitor-Euphorie überinterpretiert...

So wie es jetzt läuft, sehe ich jedenfalls kommen, dass es demnächst eine ziemlich dicke Katastrophe geben wird, in Form von scharenweisem Fallen zur dunklen Seite, und dass dann der neue Weg als "falsch" erkannt wird und es eine reaktionäre Gegenbewegung geben wird. Rückbesinnung auf die alten Werte mit klaren Dark Side/Light Side-Grenzen, weil das neue, komplexe Modell nicht kontrollierbar ist. :(

Im Gegensatz zu Wraith sehe ich die Schuld an dieser verfehlten Entwicklung nicht in erster Linie bei Luke und ich glaube auch nicht, dass er das neue Machtverständnis falsch interpretiert und dass Jacen derjenige und einzige ist, der es wirklich kapiert hat. Es hat sich wohl eher eine Eigendynamik entwickelt, die Luke überrumpelt hat. Er hat immerhin noch Zweifel, fragt sich, ob sie den Yuuzhan Vong zu ähnlich geworden sind, möchte gerne etwas ändern, bremst sich selbst, als er dabei ist, Welk mit der Macht zu erwürgen. Jacen dagegen scheint der ganze Betrieb überhaupt nichts anzugehen; er hat seine einzig richtige Wahrheit; das dumme Fußvolk da unten, das geht ihn in seiner höheren Sphäre überhaupt nichts mehr an und ist sowieso nicht in der Lage, seinen überlegenen Gedankengängen auch nur halbwegs zu folgen. Sorry, aber genau das ist mein Eindruck von Jacen. Selbst wenn seine Erkenntnisse richtig sein sollten, geht er völlig falsch damit um.


Politik:
Okay, kommen wir mal zu etwas "weltlicheren" Dingen zurück. Was da so im Hintergrund ablief war schonmal interessant und verspricht weitere Spannungen. Vom Konflikt um die Stellung der Jedi in der GFFA, in erster Linie mit Cal Omas, aber sogar unter den Jedi selbst (mit interessanten neuen Allianzen, z.B. Kyp und Mara vs. Corran und Kenth), verspreche ich mir noch einiges. Auch das Problem mit den Ithorianern und Leias innerer Kampf in dem Zusammenhang in Kapitel war ein interessanter Nebenschauplatz.

Etwas schade fand ich, dass der Wiederaufbau der Galaxis nach dem Krieg nur am Rande angerissen wird und die Yuuzhan Vong praktisch abgehakt zu sein scheinen. Wäre schon besser gewesen, erst einmal direkt nach der NJO anzuschließen und diese Dinge aufzuarbeiten, statt gleich wieder neue Probleme einzuführen. Und ehrlich gesagt, durchgestiegen bin ich bei der ganzen Sache mit PlanetReHab usw. auch nicht so ganz... Aber vielleicht sind die YV ja auch nur für den Moment in den Hintergrund getreten und tauchen in LotF wieder auf. (Yep, Wraith, bei der Erwähnung von ar'krai habe ich auch erstmal innerlich gejubelt und ich glaube auch, dass wir Nom Anor wiedersehen werden. Wo keine Leiche ist... :D)

Fortsetzung folgt...
 
So, auf zum dritten und letzten Teil meiner "Review-Trilogie". ;)

Weiter Spoiler!

Padme:
Endlich gibt Erzwo ein paar von den Geheimnissen preis, die er noch in seinen rostigen Eingeweiden trägt! :) Fand ich sehr schön gemacht, die Szene auf der Shadow, wo Padme und Anakin Luke als Hologramm erscheinen wie seinerzeit Leia in ANH. Bisschen sehr bedeutungsschwanger vielleicht, dass es ausgerechnet die "bad dreams about you"-Szene war, aber was soll's. Wenn die DVD von RotS raus ist, muss ich unbedingt darauf achten, wo Erzwo so überall "unschuldig" in der Gegend rumsteht und in Wirklichkeit alles filmt. Hehe! :D

Zuerst habe ich ja gerätselt, wer wohl die Information in ihm so vertrackt verschlüsselt hat. Dabei ist die Erklärung so einfach (und passend) wie nur was: Er hat deshalb jahrzehntelang "geschwiegen", weil er glaubt, dass es zu Lukes Schutz ist. Ich nehme mal an, dass ihm das Obi-Wan in ANH eingeschärft hat, wobei es ihm natürlich in erster Linie um die Identität seines Vaters/Darth Vaders und die Existenz Leias gegangen sein dürfte. Inzwischen dürfte es eigentlich keine Informationen mehr geben, die Luke schaden könnten, aber unpraktischerweise ist Obi-Wan nicht mehr da, um diesen Befehl aufzuheben und Erzwos Loyalität bzw. Stursinn ist ja legendär...

Das einzige, was vielleicht noch ein Problem sein könnte, ist der Grund für Anakins Fall. Aber ich weiß nicht, ob Erzwo etwas gefilmt haben kann, woraus das klar hervorgeht (in Palpatines Büro war er ja nicht dabei). Oh-oh, mir kommt da gerade ein sehr unguter Gedanke, anknüpfend an meine Befürchtungen oben zum Thema "moderne Jedi". Was, wenn die Information, dass Anakin zur dunklen Seite ging, um das Leben seiner großen Liebe zu retten, dazu führt, dass das Beziehungsverbot wieder eingeführt wird? :eek: :( Vielleicht höre ich ja das Gras wachsen, aber es könnte tatsächlich alles darauf angelegt sein, dass die Jedi wieder zum alten System zurückkehren (müssen). Ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung falsch liege, denn dann wäre ich wirklich ziemlich enttäuscht. Naja, erstmal nicht in Panik geraten, sondern abwarten und das beste hoffen...

Schier weggeschmissen vor Lachen habe ich mich übrigens bei Dreipeos Aussage: "Ich würde Master Luke natürlich alles erzählen." Ja, genau, und dazu jedem anderen, der es hören will und allen, die es nicht hören wollen, noch dazu. Deswegen hat man dir ja auch das Gedächtnis gelöscht, du Plaudertasche! :stocklol:


Ende und Ausblick auf Unseen Queen/den weiteren Verlauf:

Das Ende des Buches fand ich ein bisschen abrupt: "Ein Monat später, alle sind soweit wieder fit, die Killiks auf die Hapan-Schiffe umgezogen, Lowie frei, Jaina und Zekk wieder einigermaßen Herren ihrer Sinne (wenn sie sich auch die bizarren Insektenverhaltensweisen nicht abgewöhnen können oder wollen)." Wäre noch etwas ausbaufähig gewesen. Z.B. hätte ich noch einen Austausch mit jemandem auf Ossus ganz interessant gefunden, um zu erfahren, was nun während der Gorog-Massenabschlachtung mit Ben passiert ist. Hm, da fällt mir gerade ein, das wäre ja gar nicht gegangen, es gibt ja keinen HoloNet-Empfang in den Unknown Regions. Dann kommt das vielleicht im zweiten Band.

Ich denke, es ist ziemlich sicher, dass Lomi Plo die "Unseen Queen" ist. Ich bin gespannt, was sie als nächstes ausheckt, nachdem sie Welk verloren und Alema komplett für sich gewonnen hat. Sie scheint ja ganz schön mächtig zu sein und ein paar ungewöhnliche Fähigkeiten zu haben (z.B. Lichtschwertern Energie entziehen). Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und gebe den Tip ab, dass Leia sie am Ende erledigen wird.

Die Verbindung der Gorog zu Ben wird sicher auch noch eine Rolle spielen. Ich glaube auch nicht, dass die Umsiedlung der Killiks schon komplett gegessen ist. Irgendwas ist faul an diesem super-idyllischen Planeten, auf dem kein tierisches Leben existiert und der Kühlflüssigkeit absorbiert. Und wenn sich UnuThul betrogen fühlt, ist die Hölle los...

Was das angekündigte Baby betrifft, schwanke ich im Moment (wie wahrscheinlich jeder) zwischen Jacen/Tenel Ka und Jaina/Zekk. Aber eher ersteres. Ich nehme an, dass Tenel Ka ganz bewusst diese eine Nacht mit Jacen verbracht hat, um schwanger zu werden und damit ein für alle Mal Ruhe vor den sie bedrängenden Verehrern und dem Druck, eine Thronfolgerin zu produzieren, erlöst zu sein. Ooooh, die Moral von SW bräche wirklich vollkommen zusammen, ein uneheliches Kind aus einer einzigen Nacht! Motto: Schock nicht durch neue Jedi-Philosophie, sondern durch lose Sexualmoral? :D

@ Wraith: Ich habe mich übrigens gekringelt über Deine Ausführungen dazu. (Und nein, ich glaube auch nicht, dass Mara und Luke noch eins bekommen. Eins von der Sorte ist wirklich mehr als genug! *rofl*)


Fazit: Fast ein absolutes Top-Buch, mit ein paar kleinen Abstrichen wie dem nach exzellentem "grauem" Anfang doch noch auftretenden klaren Schwarz-Weiß-Schema und meinen Befürchtungen in Bezug auf die Entwicklung der Jedi (aber vielleicht kommt ja alles ganz anders - ich liege sowieso immer falsch mit meinen Spekulationen). Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung! Dass mein tJK so spät angekommen ist, hat immerhin einen Vorteil: Ich muss nur noch einen Monat auf tUQ warten. :)

Micah

PS: Ich will ein Buch, in dem Jacen von Machtorden zu Machtorden wandert und mit allen solche Gespräche führt wie mit Akanah! Okay, das will vielleicht sonst keiner lesen... Wie wäre es dann, wenn es kapitelweise abwechselt mit der Geschichte von Jaina, wie sie 37 Warlords verhaftet und 100 Schmugglerringe sprengt? :D
 
micah schrieb:
Weiter Spoiler!
[...]

Ich empfinde ihn als sehr arrogant und er hat etwas an seinem ganzen Verhalten, das mir überhaupt nicht gefällt... Ihm fehlt IMHO die nötige Ernsthaftigkeit, Reife und Demut für einen guten Jedi (das Herumgespiele mit dem Gehirnscanner war dermaßen kindisch, und dann nicht im geringsten auf Lukes Ermahnungen zu reagieren...). Ich bin mir auch keinesfalls sicher, dass Jacen nach seiner langen Wanderschaft "alles geblickt" hat, was die Macht und das Jedi-Sein betrifft. Er kann vielleicht alles. Aber ob er auch verstanden hat, was er alles tun sollte, da habe ich so meine Zweifel... Er ist auf jeden Fall viel zu sehr von selbst und der alleinigen Richtigkeit seiner Ideen überzeugt, und das ist IMHO der einzige sichere Weg ins Desaster für einen Jedi.

[...]

Jacen dagegen scheint der ganze Betrieb überhaupt nichts anzugehen; er hat seine einzig richtige Wahrheit; das dumme Fußvolk da unten, das geht ihn in seiner höheren Sphäre überhaupt nichts mehr an und ist sowieso nicht in der Lage, seinen überlegenen Gedankengängen auch nur halbwegs zu folgen. Sorry, aber genau das ist mein Eindruck von Jacen. Selbst wenn seine Erkenntnisse richtig sein sollten, geht er völlig falsch damit um.
Ich sehe das im Grunde so wie du, halte aber Jacens Richtung tatsächlich für richtig. Jeder Jedi sollte sich anhören, was die diversen Zauberer, die die Galaxis so bevölkern, zum Thema Macht zu sagen haben. Und dann, je nach Neigung, Zielen und Talenten, das herauspicken, was sie für die richtigen Methoden halten, auch wenn das bedeutet, mit dem Ordensgründer nicht einer Meinung zu sein und sich seinen "Befehlen" sogar zu widersetzen. Der alte Jedi-Rat hätte das sofort als "böse" verschrien. Klar, es hätte ihn obsolet gemacht.
Dass das gefährlich ist, will ich gar nicht bestreiten. Wenn jeder Jedi (oder "Jedi") das macht, was er gerade für richtig hält, ist irgendwann mal einer dabei, der eine falsche und möglicherweise sogar katastrophale Entscheidung trifft. Politisch ist es sowieso nicht gut; würde es uns gefallen, wenn irgendsoeine Fabrik am laufenden Band Telepathen ausspuckt, die dann frei herumlaufen und von niemanden zur Ordnung gerufen werden können?
Aber der Orden muss sich schon entscheiden: Entweder die meisten Jedi sind kleine Kinder, die alles falsch machen, wenn sie nicht auf ihren großen Führer hören. Dann hätten sie nie ausgebildet bzw. in die Galaxis entlassen werden dürfen. Oder aber Luke ist ein fähiger Ausbilder und die Jedi sind mündige Machtnutzer, denen die Macht hin und wieder auch etwas anderes einflüstert als dem Ordensgründer, der ihnen dann trotzdem erlauben muss, ihren Weg zu gehen.
Sicher hast du recht mit deiner Kritik an Jacens Verhalten. Damit wird er demnächst wohl auch auf die Nase fallen. Aber ein bescheidenerer, von mir aus auch geläuterter Jacen ist der einzige, dem ich die Leitung und den nötigen Umbau (siehe unten) der Jedi-Akademie anvertrauen würde. Einschließlich Luke, dem Idioten :-)p), der einen zurecht ausgelöschten Orden auf Teufel komm raus wieder aufbauen wollte und dabei so gute Menschenkenntnis bewiesen hat wie Obi-Wan Kenobi und Mace Windu.

Dabei sieht mein perfekter Jedi-Orden so aus:
- Kein Training von Kindern. Nada. Erstens ist es selten die freie Entscheidung der Kinder, Jedi zu werden. Vielleicht werden sie von ihren Eltern gezwungen, "weil das das beste für sie ist". Oder, wie im alten Orden, schon aus Prinzip aufgenommen und in jungem Alter so geformt, wie die Ordenschefs das haben wollen. Zweitens sind Kinder unberechenbar. Was passiert, wenn sie sich von aller Gutmenschen-Indoktrination nicht beeindrucken lassen und trotzdem viel größeren Spaß daran haben, Fliegen mit der Macht die Flügel auszurupfen? Rauswerfen? Und dann? Dann hat die Galaxis plötzlich mit einem dem Orden feindlich gesinnten Wesen zu tun, das über rudimentäre Machtfähigkeiten verfügt, die es autodidaktisch erweitern kann.
Nene. Unterhalb einer gewissen Reifeschwelle käme mir keiner in den Tempel. Bei Erwachsenen kann das zwar auch passieren, aber die kann man besser einschätzen. Außerdem ist es ihre freie Entscheidung, auch die Konsequenzen anzunehmen, wenn sie sich nicht dem Wunsch der Ordensoberen gemäß entwickeln. Siehe jetzt gleich.
- Ständige Prüfungen. Damit meine ich nicht Schulaufgaben oder Tests, die feststellen, wie gut ein Schüler mit der Macht schon umgehen kann. Geprüft werden nicht die Fähigkeiten, sondern die Mentalität. Wenn Zweifel an der guten Gesinnung eines Schülers bestehen, war's das. Er wird ausgeschlossen und machtgeblendet wie Ulic Qel-Droma. Das ist keine Bestrafung, sondern eine Vorsichtsmaßnahme. Der Möchtegernjedi wird darüber informiert, bevor er in den Orden eintritt. Wenn ihm das nicht gefällt, soll er nicht unterschreiben. Wenn er in den Orden eintritt und dann geblendet wird, soll er sich nicht beschweren, weil er sich den Regeln schließlich freiwillig unterworfen hat. Wer sich der Blendung entzieht und flieht, wird gejagt.
- Geschlossene Anstalt. Während der ersten Phase der Ausbildung, die solange dauert, bis sie fertig ist, durchaus Jahrzente, verlässt niemand unbeaufsichtigt den Tempel. Den Ausbildern ist unbedingt Gehorsam zu leisten. Das steht nicht im Widerspruch zu dem, was ich oben postuliere: nach der Ernennung zum Meister ist jeder Jedi nur noch sich selbst verantwortlich.
- Phasenweise Ausbildung.
Lehrlingszeit: Der Möchtegern-Jedi wird an speziellen Ausbildungsorten (dem Tempel also, hin und wieder auch mit Exkursionen nach wasweißich) in den Grundlagen der Machtanwendung und der moralischen Lehre der Jedi geschult. Und letzteres lässt sich bestimmt nicht mit "der Zweck heiligt die Mittel" zusammenfassen. Lehrer sind alle Meister, die gerade nicht in der Galaxis herumreisen und sonstwas tun.
Gesellenzeit: Ist ein Meister der Meinung, dass ein Lehrling bereit ist für die nächste Phase, wird dieser - sofern niemand Bedenken anmeldet - heraufgestuft zum Gesellen. Ein Meister (in der Regel wohl der, der das angeregt hat) nimmt ihn zu seinem Padawan. Und macht auch nichts anderes als schon zu Prequelzeiten, mit dem großen Unterschied, dass der Padawan hier viel älter ist. Die beiden reisen in der Weltgeschichte herum und der Meister gibt Weisheiten weiter. Der Meister kann jederzeit die Notbremse ziehen. Der Geselle verliert seinen Padawanstatus und bleibt entweder als Lehrling im Tempel (wenn der Meister meint, dass er doch noch nicht ganz bereit ist) oder wird ausgeschlossen, mit den oben erläuterten Folgen.
Ritterzeit: Wenn ein Meister die Ausbildung seines Padawans für beendet erklärt, wird dieser zum Ritter geschlagen. Ein Jedi-Ritter ist aber lange nicht so eigenständig wie zu Prequel-Zeiten oder auch jetzt nach der NJO. Es ist seine Pflicht, sich auf Wanderschaft zu begeben. Das Lichtschwert, das er während der Padawanzeit gefertigt hat, gibt er ab. (Jaja, ist vielleicht ein bisschen paradox, ein Ritter ohne Schwert, aber 'n Pferd hat er ja auch nicht, und außerdem ist mir ein besserer Begriff nicht eingefallen ;).) Während dieser Wanderjahre macht er auch nichts anderes als vorher, nur eben ohne Meister. Er soll sich die Welt anschauen und natürlich helfen, wo er kann. Er soll außerdem mehrere andere Orden besuchen (heute würde man das "Praktika" nennen), um eine breitere Sicht von der Macht zu gewinnen, als sie bei den Jedi gelehrt wird. Schließt er sich einem dieser Orden (den Aing-Ti-Mönchen beispielsweise) an, ist er kein Jedi mehr und kann auch nicht mehr zurück. Es drohen ihm weiter aber keine Konsequenzen. Trifft der Ritter bei seinen Reisen auf einen Meister, hat er ihm zu gehorchen. Der Ritter kann jederzeit zum Tempel zurückkehren. Er wird von allen anwesenden Meistern geprüft. Wird er für würdig empfunden, erhält er sein Lichtschwert zurück und wird selbst zum Meister ernannt. Wenn nicht, setzt er seine Wanderschaft fort. Wer sich als Ritter daneben benimmt, wird in den Tempel zitiert, angehört und Maßnahmen unterzogen.
Meisterzeit: Ist ein Jedi erst einmal Meister, ist er sein eigener Herr. Es gibt keinen Jedi-Rat, dem er Hörigkeit schuldig ist. (Was nicht heißt, dass es keinen Jedi-Rat geben kann. Aber der hat dann halt bloß repräsentative und verwaltungstechnische Aufgaben. Seine Ratschlüsse kann ein Meister annehmen. Muss aber nicht.)
- Askese. Kein eigener Besitz für Jedi. Alles gehört dem Tempel. Die Jedi (Anwärter wie Ritter wie Meister) führen dezidiert kein luxuriöses Leben. Keine Heirat und definitiv keine Kinder. Das ist mir viel zu gefährlich. Selbst der vernünftigste Jedi-Meister entwickelt möglicherweise plötzlich einen Hass gegen seine Mitjedi, wenn sein Kind aus dem Orden geworfen wird, weil es sich was drauf einbildet, einen großen Meister zum Vater zu haben. Ab und an einmal den körperlichen Zwängen nachzugeben, dagegen habe ich nichts. Das muss auch nicht heimlich passieren. Es sollten dabei aber keine allzufesten Verbindungen entstehen.
- Konsequenz: Extreme Verkleinerung des Ordens auf wenige hundert Mitglieder. Angesichts der möglichen negativen Folgen werden sich nicht viele entscheiden, dieses Leben anzutreten. Während der Ausbildung werden viele den Orden verlassen, manche vielleicht sogar freiwillig. Während der Wanderjahre wird wiederum eine kleine Anzahl bei anderen Orden hängen bleiben. Als Krieger ist diese kleine Gruppe nicht zu gebrauchen. Ich sehe das durchaus positiv. Außerdem sind die wenigen, die durchkommen, wohl zu mindestens 90% der noblen Sorte Jedi zuzurechnen, die weder moralischen Relativismus predigen noch kriegsgeil sind noch allzu schwarz/weiß denken.
Eine weitere Konsequenz sind Ermäßigungspreise für Jedi-Meister im Edelbordell direkt neben dem Tempel. Äh...


So wie es jetzt läuft, sehe ich jedenfalls kommen, dass es demnächst eine ziemlich dicke Katastrophe geben wird, in Form von scharenweisem Fallen zur dunklen Seite, und dass dann der neue Weg als "falsch" erkannt wird und es eine reaktionäre Gegenbewegung geben wird. Rückbesinnung auf die alten Werte mit klaren Dark Side/Light Side-Grenzen, weil das neue, komplexe Modell nicht kontrollierbar ist. :(
ACK (zu beiden Befürchtungen).

Im Gegensatz zu Wraith sehe ich die Schuld an dieser verfehlten Entwicklung nicht in erster Linie bei Luke und ich glaube auch nicht, dass er das neue Machtverständnis falsch interpretiert und dass Jacen derjenige und einzige ist, der es wirklich kapiert hat. Es hat sich wohl eher eine Eigendynamik entwickelt, die Luke überrumpelt hat. Er hat immerhin noch Zweifel, fragt sich, ob sie den Yuuzhan Vong zu ähnlich geworden sind, möchte gerne etwas ändern, bremst sich selbst, als er dabei ist, Welk mit der Macht zu erwürgen.
Er bremst sich, aber stoppt nicht. Er zögert ein bisschen, "soll ich oder soll ich nicht", aber ein richtiges Hinterfragen habe ich nicht feststellen können. Das ist schon Lukes Schuld. Gerade weil er der Großmeister des neuen Ordens ist und zweifelt, kann es nicht angehen, dass er seinen Jedi-Rittern Dinge predigt, an die er selbst nicht so ganz glaubt.

Vielleicht höre ich ja das Gras wachsen, aber es könnte tatsächlich alles darauf angelegt sein, dass die Jedi wieder zum alten System zurückkehren (müssen). Ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung falsch liege, denn dann wäre ich wirklich ziemlich enttäuscht.
Das hörst du nicht alleine. Drüben in den TFN-Foren gibt es Leute, die hoffen, dass sowas passiert.

PS: Ich will ein Buch, in dem Jacen von Machtorden zu Machtorden wandert und mit allen solche Gespräche führt wie mit Akanah! Okay, das will vielleicht sonst keiner lesen...
Nicht wahr, ich will das auch lesen. Geschrieben von Matthew Woodring Stover und ohne PG13-Schranken, damit es in seinen SW-Büchern endlich auch mal so abgeht wie in seinem sonstigen Oeuvre ;).
 
Danke für die sehr interessante Antwort auf meine Kritik! Du bringst mich zum intensiven Nachdenken, und so habe ich's am liebsten. :)


Wraith Five schrieb:
Ich sehe das im Grunde so wie du, halte aber Jacens Richtung tatsächlich für richtig. Jeder Jedi sollte sich anhören, was die diversen Zauberer, die die Galaxis so bevölkern, zum Thema Macht zu sagen haben. Und dann, je nach Neigung, Zielen und Talenten, das herauspicken, was sie für die richtigen Methoden halten, auch wenn das bedeutet, mit dem Ordensgründer nicht einer Meinung zu sein und sich seinen "Befehlen" sogar zu widersetzen. Der alte Jedi-Rat hätte das sofort als "böse" verschrien. Klar, es hätte ihn obsolet gemacht.
Um das noch einmal klarzustellen: Ich habe absolut nichts dagegen, dass Jacen die verschiedenen Machtorden aufgesucht und sich ihre Fähigkeiten, sofern sie ihm hilfreich erschienen, angeeignet hat. Zur zweiten Hälfte des Absatzes gibt es dagegen eine Menge anzumerken.

Da wäre die Sache mit dem "mächtigen" Ordensgründer, der "Befehle" gibt. Das ist in der Tat mehr oder weniger das im Moment praktizierte System. Besonders gefallen tut es mir aber nicht und ich vermute, es ist auch nicht unbedingt das, was Luke selbst will. Er wird aber immer wieder in diese Rolle hineingedrängt, weil der Laden ohne "Leithammel" einfach nicht läuft (siehe z.B. die Streitereien in Kapitel 30). Mein Eindruck ist, dass er sich mit dem Anordnen so stark zurückhält, wie es irgend geht ? für die momentane Situation vielleicht zu stark. Er ist einfach viel zu milde für einen echten Führer. (Das ist generell seine größte Schwäche ? und seine größte Stärke.) Generell denke ich, dass der Jedi-Orden keinen einzelnen so herausgehobenen Führer haben sollte. (Man stelle sich allein das ausbrechende Chaos vor, wenn der dann irgendwann einmal wegfällt!)

Die Situation im Moment gefällt mir also nicht besonders, allerdings kann ich Deinem Modell trotzdem nicht zustimmen.

Dass alle Meister nur noch sich selbst verantwortlich sind, wie Du auch weiter unten ausgeführt hast, halte ich nämlich für gefährlich. Wenn jemand keinerlei Kontrolle mehr unterliegt außer seiner eigenen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es früher oder später schiefgeht, egal wie solide vorher seine Ausbildung war. Jeder kann sich nach und nach in diesem Arroganz-Teufelskreis hochschaukeln. Jacen selbst ist das beste Beispiel dafür: Schau Dir an, wie unsicher er immer war; man hätte nie gedacht, dass er einmal so selbstsicher werden würde, dass es zur Arroganz kommt. Außerdem ist es generell schlecht, mit seinen Vorstellungen immer nur im eigenen Saft zu kochen.

Ich denke daher, dass es so etwas wie einen Jedirat mit gewissen Kompetenzen auch über das Verwalten hinaus geben muss (irgendwer muss ja schließlich auch bei Dir entscheiden, wer rausgeschmissen und machtgeblendet werden soll ;)). Allerdings nicht in der Form, wie es in der PT war (sehr elitär) und auch nicht so, wie es im Moment läuft (im Endeffekt gibt es doch einen Führer). Das ganze muss stärker demokratisiert werden ? warum nicht Wahlen statt Ernennung von oben (wenn es erstmal genug Meister sind, im Moment würde das noch nicht viel Sinn machen)?

Vielleicht auch eher ein Diskussionsgremium statt eines Befehle erteilenden Rates. Große Entscheidungen würden hier besprochen und abgestimmt (kleinere Dinge bleiben natürlich in Eigenverantwortung, das würde ja sonst total ausufern). Die Möglichkeit, eine Handlung direkt zu verbieten, hätte der Rat nur, wenn weitgehende Übereinstimmung besteht, dass der Vorschlag schlecht ist. Ist der Vorschlag gut und sinnvoll, dürfte es kein Problem sein, den Rat davon zu überzeugen. Bei relativ ausgeglichenem Meinungsbild (d.h. es gibt gute Argumente dafür und dagegen) könnte die Gewissensentscheidung dem vorschlagenden/ausführenden Jedi überlassen werden. Möglicherweise hat er ja im Laufe des Diskussionsprozesses auch neue Einsichten gewonnen, die ihn eine weisere Entscheidung treffen lassen oder ihm einen Kompromiss bzw. einen dritten Lösungsweg aufzeigen.

Klar ist der Prozess zeitaufwendig ([Padme]"That's democracy".[/Padme]) und kann u.U. nicht immer stattfinden, z.B. wenn eine Entscheidung rasch getroffen werden muss. Dann kann aber immerhin noch im nachhinein berichtet, diskutiert und bewertet werden, um bei der nächsten, ähnlich gelagerten Situation weiser zu sein.

Es geht hierbei wohlgemerkt nicht (oder sollte nicht gehen) um Machtausübung als Selbstzweck oder Kontrolle im Sinne von Schikane. Auch wird der Rat der New Jedi Order wohl kaum mehr eine Aktion ohne triftigen Grund als "böse" verschreien (die Hälfte von denen hat selbst genug auf dem Kerbholz :D). Es geht darum, die beste Lösung für ein Problem zu finden, die der Jediorden als ganzes auch verantworten kann. Denn selbst, wenn die Jedi sich hinter dem Argument verstecken, dass die Meister eigenverantwortlich handeln, wird ein Fehlverhalten, eine unbedachte oder auch nur für Normalsterbliche unverständliche Aktion immer auf den gesamten Orden zurückfallen, und sei es mit dem Argument: "Ihr habt ihn/sie ausgebildet und auf die Galaxis losgelassen." (Ich "höre" schon förmlich Cal Omas... :o)

Um auf das konkrete Problem in tJK zurückzukommen: Warum hat Jacen nicht mit irgendwem (muss ja nicht unbedingt Luke sein, wie wäre es mit Leia?) in oberer Position wenigstens abgesprochen, dass er z.B. die Hapan-Flotte zu Hilfe holen möchte? Es sieht ja so aus, als ob er einen sehr konkreten Plan gehabt hätte, der am Ende auch aufgegangen ist. Es wäre doch sicher möglich gewesen, andere von dessen Sinn zu überzeugen. Vielleicht hätten sich sogar, mit etwas mehr Diplomatie, die Konfrontation von Hapanern und Chiss und damit viele Tote und Verletzte vermeiden lassen. (Das ganze ist übrigens auch ein Fall von "Zweck heiligt die Mittel".)

Abgesehen davon, dass es erst gar nicht so weit gekommen wäre, wenn nicht die ganze Horde offenbar zu jung in die (eingeschränkte) Eigenverantwortlichkeit entlassener Jediritter idiotisch-unreif-unbedacht zu den Killiks gestürmt wäre...

Nebenbei bemerkt ist Jacen, der sich einerseits nicht dem Jedi-Orden angehörig und verpflichtet fühlen möchte, andererseits schnell dabei, vom Ansehen der Jedi zu profitieren: "I am a Jedi. All you need to know is my reasons were sound." Für den Satz alleine möchte ich ihm schon eine kleben! ;) Wenn man die Gründe nicht preisgeben will, kann man das nun wirklich auch anders ausdrücken.


Aber der Orden muss sich schon entscheiden: Entweder die meisten Jedi sind kleine Kinder, die alles falsch machen, wenn sie nicht auf ihren großen Führer hören. Dann hätten sie nie ausgebildet bzw. in die Galaxis entlassen werden dürfen. Oder aber Luke ist ein fähiger Ausbilder und die Jedi sind mündige Machtnutzer, denen die Macht hin und wieder auch etwas anderes einflüstert als dem Ordensgründer, der ihnen dann trotzdem erlauben muss, ihren Weg zu gehen.
Warum so schwarz/weiß? Es gibt doch nicht nur die Pole "unwissendes kleines Kind" oder "allwissend-weise". "Ausgelernt" hat ja schon ein Normalsterblicher nie, geschweige denn ein Jedi. Selbst der mündigste und erfahrendste Machtnutzer braucht immer mal wieder einen Input von außen, gegenteilige Ansichten und Meinungen, an denen er sich reiben kann und auch einmal jemandem, der ihm sagt "hier hast du aber Mist gebaut". Ohne das bleibt man stehen bzw. dreht sich nur noch um sich selbst herum im Kreis. Gar nicht gut, meiner Meinung nach.


Sicher hast du recht mit deiner Kritik an Jacens Verhalten. Damit wird er demnächst wohl auch auf die Nase fallen. Aber ein bescheidenerer, von mir aus auch geläuterter Jacen ist der einzige, dem ich die Leitung und den nötigen Umbau (siehe unten) der Jedi-Akademie anvertrauen würde.
Nichts dagegen. Aber zuerst muss diese Läuterung passieren...
(Wie der Umbau dann aussehen sollte, ist eine andere Frage. Wie er im realen EU aussehen wird, nochmal was anderes... Vielleicht sind es am Ende ja zwei Orden...)


Einschließlich Luke, dem Idioten :-)p)
*brodel* ;)


Dabei sieht mein perfekter Jedi-Orden so aus:
Sehr interessantes Modell, das in den meisten Punkten "meinem" Entwurf widerspricht. Trotzdem finde ich einige Elemente auch sinnvoll.


- Kein Training von Kindern. [...] Nene. Unterhalb einer gewissen Reifeschwelle käme mir keiner in den Tempel. Bei Erwachsenen kann das zwar auch passieren, aber die kann man besser einschätzen. Außerdem ist es ihre freie Entscheidung, auch die Konsequenzen anzunehmen, wenn sie sich nicht dem Wunsch der Ordensoberen gemäß entwickeln. Siehe jetzt gleich.
Hmmm, interessanter Ansatz. Geht auf die Kontroverse zurück, was ist besser, ein Kind von Anfang an nach den eigenen Vorstellungen zu prägen oder den reifen Erwachsenen mit all dem "Ballast", den er vielleicht mitbringt, zu akzeptieren. Da muss ich ein Weilchen drüber nachgrübeln, was ich für besser und sinnvoller halte. (Anmerkung: In "meinem" System gibt es keinerlei Altersbeschränkungen, weder nach oben, noch nach unten, aber ebenfalls eine Art "Mentalitätstest" vor der Aufnahme.)

Probleme habe ich immer mit der Unterstellung, dass Indoktrination stattfindet oder nötig ist. Wo ist denn eigentlich die Grenze zwischen Indoktrination und Erziehung/Ausbildung? Haben unsere Eltern uns auch indoktriniert? Indoktriniert uns der Staat mit Bürger- und die UN mit Menschenrechten? Wie ich glaube ich auch schon im "Jedi herzlos?"-Thread geschrieben hatte: Eine "gute" Ethik oder Philosophie braucht keine Indoktrination oder Abschottung, weil sie sich mit überzeugenden Argumenten auch gegen andere Weltanschauungen durchsetzen kann bzw. mit ihnen vereinbar ist.

Ich denke, mit der "richtigen" (d.h. einfühlsamen) Erziehung würde sich jedes Kind überzeugen lassen, dass es kein Spaß ist, Fliegen die Flügel auszureißen. Kein Mensch ist von Geburt an "böse" oder wird das einfach so aus sich selbst heraus.


- Ständige Prüfungen. Damit meine ich nicht Schulaufgaben oder Tests, die feststellen, wie gut ein Schüler mit der Macht schon umgehen kann. Geprüft werden nicht die Fähigkeiten, sondern die Mentalität.
Ja, das halte ich für eine sehr gute Idee. Alles, was man üblicherweise so von der Ausbildung und den Prüfungen erfährt, fokussiert für meinen Geschmack viel zu sehr auf handwerkliche Fähigkeiten, die IMHO aber zweitrangig sind. Viel wichtiger ist die mentale Reifung. Bei den in tJK eingeführten Methoden sehe ich in der Beziehung jedoch eine kleine Verbesserung.

Mist, schon wieder so viel geschrieben, dass ein Beitrag nicht reicht...
 
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