Eltern-Thread

Aber sich hinstellen und sagen man hätte einen viel härteren Job als der Mann der fast jeden Tag arbeiten geht? Ich glaube da übertreibt jemand ein bisschen seine Rolle. Ich mein die Kleine schläft im dem Alter doch eh ziemlich viel und lässt sie meistens sogar nachts schlafen.

Arbeit X mit Arbeit Y vergleichen ist immer schwer*. Aber Care Arbeit ist alles andere als einfach und ganz ehrlich: Ich finde es auch anstrengender. Aber anders eben.

Ein Kind kann man in der Regel nicht einfach mal kurz liegen lassen. Mal mit den Kollegen plaudern und diese Mikropausen einlegen ist bei Care Arbeit auch nicht immer möglich. Selbst wenn ich einen absolut stressigen Tag im Büro habe, habe ich trotzdem jederzeit die Möglichkeit für 5-10 Minuten mal die Tür zuzumachen und mich geistig abzumelden, nur zum Durchschnaufen. Ist Zuhause mit Kind nicht unbedingt möglich.

Allerdings, und das klingt jetzt fast ein wenig pathetisch, ist diese Care Arbeit mit einem ganz anderen Gefühl verbunden: Sinnhaftigkeit. Also wirklich tiefste Sinnhaftigkeit, dass dieses Kümmern um das eigene Kind ein super wertvolles Geschenk ist, sei es noch so anstrengend. Und die Entwicklungsfortschritte sind ein wundervoller "Lohn"

Ich habe 3 Monate Elternzeit Zuhause gemacht und ganz ehrlich? Das sollte Pflicht für jedes Elternteil sein, welches meint, auf die Kinder aufpassen läuft von alleine. Es war absolut anstrengend und deutlich anders als ich es mir vorgestellt habe und ich habe sowohl die Erzieherausbildung als auch ein Pädagogikstudium, aber ich war so ziemlich auf NICHTS vorbereitet, was da kam :D

Ich mein die Kleine schläft im dem Alter doch eh ziemlich viel und lässt sie meistens sogar nachts schlafen.

Oh sweet summer child.. Unser Nachwuchs hat seit seinem dritten Lebensmonat maximal(!) eine halbe Stunde geschlafen, wenn er geschlafen hat. Das war dann von 9 bis 9:30, von 13 bis 13:30 und dann nochmal meist von 16 bis 16:30. Ansonsten war das Kind immer wach und hat gefordert was es eben so braucht. Und selbst Nachts schläft er jetzt mit einem Jahr und vier Monaten nicht durch und ist alle Stunde bis alle zwei Stunden wach. Letzteres läuft jetzt schon fast ein Jahr so. Schlafverhalten ist sooo unterschiedlich und von verschiedensten Faktoren abhängig.

*Übrigens ist selbst auf Kinder aufpassen nicht wirklich miteinander vergleichbar mit auf Kinder aufzupassen. In der Kita-Gruppe zu arbeiten ist zB etwas anderes, als sich um sein Kind zu kümmern.
 
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Bin mir gerade nicht sicher ob das ernst oder satire ist...?
Du meinst das ernst oder?

Also erst mal, es ist in meinen Augen schwierig das aufzuwiegen, weil jeder Job und jedes Kind unterschiedlich sind.
Aber hast du schon mal 24h nonstop gearbeitet, ohne mal 3 Stunden am Stück zu schlafen, für Monate? Selbst wenn das kind schläft so ist es doch meist bei der mama oder direkt nebenan, man lauscht immer mit einem ohr. Eventuell noch nicht mal deinen eigenen Körper für dich gehabt, weil kuscheln oder trinken? Tagelang nur Gesellschaft eines Babys gehabt, mit niemandem Erwachsenen gesprochen (boy, ich habe irgendwann mit random kassiererinnen gesmalltalked, nur damit jemand mit mir spricht)? Baby schläft noch viel? Joa, schön wärs. Es will aber auch permanent Aufmerksamkeit. Schläft vlt nur mit körperkontakt oder mit viel geschaukel. Bloß nicht zu laut atmen! Haushalt parallel? Oft unmöglich. Also machen, wenn das Kind dich mal 5 Minuten lässt. Immer mal wieder. Was beginnen und beenden? Oh, wäre schön! Kotzwäsche andauernd, weil das Baby dich und sich vollspuckt und vollkackt. Ab 6 Monaten kommt eventuell noch frisch kochen dazu.

Ich glaube, du hast wirklich ganz ernsthaft keine Ahnung, was man als Elter daheim mit dem Kind leistet und rechne dir aber hoch an, dass du hier nachfragst! Bitte urteile nicht darüber. Du kennst nur die Rolle eines arbeitenden Menschen, das ist nur die eine Hälfte. Ein Job ist auch oft hart - aber du hast pausen. Bist nur verantwortlich für dich. Als Elter allein daheim nicht.

Da sind sicher noch zehntausend Dinge, die ich nicht bedacht habe, aber ich muss ins Bett, wird ja wieder anstrengend morgen :D nur so viel... mein Mann ist ein großartiger und liebevoller Papa, er liebt beide absolut und er ist sehr modern. Trotzdem war er beide male nach der elternzeit nach 4 Wochen ganz froh, wieder zur Arbeit zu gehen und was anderes zu sehen als Windeln und Gespräche über Stillen zu führen - und wieder durchschlafen zu dürfen, ab da hab ich die Nächte dann alleine gemacht. Ich hab mir das so ausgesucht und wollte es so. Mein Mann, der beides kennt, sagt aber klar, dass mein Job der schwerere ist und war, jetzt wo ich minimal noch arbeite ohnehin, weil noch mehr mental load (oh! Den hab ich oben ganz vergessen :D).
 
Meine Frau bleibt zuhause. Arbeitet ab und zu für den Staat bei der Steuerabteilung. Bei uns wars mehr zufall da ich halt mehr verdiene und wir uns dann für diese versión entschieden. Ab und zu nehme ich auch freí und schmeisse dann den Haushalt + Kinder. Und ich muss sagen die Arbeit zuhause mit Kochen/Haushalt Kinder hütten etc ist teilweise anstrengender als meine Büro arbeit. Ich würde aber das einte nicht gegen das andere ausspielen. Beides wichtig. Hast du schonmal mehrere Tage auf ein Kleinkind aufgepasst ? Das kann schon recht stressig werden.
Edit. Ah und die Fehlende Zeit für sich selber und immer für ein Leben verantwortlich zu sein ist schon nicht ohne . Da ist das Büro eher ne oase dagegen Da es klare Strukturen und Pausen etc hat.
 
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No offense Eo, aber weil du das gerade benutzt: Ich muss mal ganz kurz nebenbei erwähnen, dass ich das Wort "Elter" als Singular für Eltern absolut scheußlich finde. :kaw:
Sorry, aber gib mir ne alternative :D

Hab meinem Mann gerade die Frage gezeigt und er meinte kopfschüttelnd und verzweifelt lachend, dass das Baby zwar vielleicht schläft, aber eventuell nur auf ihr :konfus: :o Das hatte ich schon verdrängt.
 
No offense Eo, aber weil du das gerade benutzt: Ich muss mal ganz kurz nebenbei erwähnen, dass ich das Wort "Elter" als Singular für Eltern absolut scheußlich finde. :kaw:
Ich habe das Wort noch nie gehört. :kaw:

@Alle im Thread. Danke für die Eindrücke. Da ich selbst nicht Papa bin kann ich das noch nicht 100% nachempfinden, deswegen meine Nachfrage. Selber aufgepasst habe ich auf Kleinkinder bisher schon, allerdings nur für ein paar Stunden.

Meine Irritation kommt daher dass hier die Rolle der fürsorgenden Mutter gegen die Rolle des arbeitenden Vaters ausgespielt wurde. Dieses „meine Arbeit ist x mal anstrengender als deine“ ist meiner Ansicht nach aber wenig zielführend und bringt am Ende keiner Partei was. Ich wollte damit nicht die Arbeit der zu Hause bleibenden Mutter oder des zu Hause bleibenden Vaters abwerten.
 
Gibt es hier eigentlich im PSW auch noch „klassische“ Zuhause bleib Mütter? Ich hatte da heute wieder eine weirde Diskussion mit einer. Er (ihr Mann und Vater ihres Kindes), arbeitet fast täglich als Lagerarbeiter und ist dabei täglich von 9 bis 9 unterwegs. Sie ist eine „stay home“ Mom und hütet ihr Kind (5 Monate) zu Hause.
Klassisch nicht, aber mit meinen Arbeitszeiten ab bald wird es schon so sein, dass ich viel zu Hause bin.
Aus irgendeinem Grund findet sie aber dass sie den „viel härteren“ Job hat, weil sie ja (im Gegensatz zu ihm) einen „24 Stunden Job“ hat und sich dabei nicht nur um ihr Kind sondern um die Wohnung kümmern muss.
Aus irgendeinem? :D
@Eowyn Hat sie dir aufgelistet und da ich nun ja beides kenne: Der Job IST härter.

Ich mein, also komm. Ich bin ja nicht mal Gegner des klassischen Frauenbildes. Your Life, your choices. Aber sich hinstellen und sagen man hätte einen viel härteren Job als der Mann der fast jeden Tag arbeiten geht? Ich glaube da übertreibt jemand ein bisschen seine Rolle. Ich mein die Kleine schläft im dem Alter doch eh ziemlich viel und lässt sie meistens sogar nachts schlafen.
Du unterschätzt die Rolle.
Es gab Zeiten, da habe ich meinen Sohn jede Stunde in der Nacht gestillt und er gehörte zu den Kids, die ich keine 5 Minuten hinlegen konnte, weil er sonst nur geweint hat. Alleine auf Klo? Nein. Mal alleine duschen? Nein. Kochen? Ja, aber nur Sachen, die in 5 Minuten fertig sind.
Von jedem Geräusch wach werden, schon in der Schwangerschaft nicht mehr durchschlafen? Hello.
Ich habe seit mehr als 9 Monaten nicht ein einziges Mal durchschlafen.
Als der kleine Mann Fieber bekam, wer wurde wach?

Aber vielleicht sehe ich die Sache auch komplett falsch und sie ist im Recht? Ich weiß es nicht.
Sie ist im Recht ^^
Weil es meist Frauen sind, die von jedem Mucks wach werden. Weil Mama oder Papa sein bedeutet, dass du deine Pause nicht legen kannst, wie du gerne hättest. Und weil es eben kein 9 bis 9 Job ist. Nix für Ungut, aber dein Post macht einen fast ein bisschen wütend :D
Sind nämlich meist auch die Mamas die ddnekn "Oh, mein armer Mann, der muss ja früh aufstehen" Aber wenn ich um 5 geweckt werde und trotzdem den Tag durchhalten muss, dann ist das auch ein "Job" und dann gehe ich tatsächlich jeden Tag arbeiten, weil ein Kind genau das bedeutet. Jeden Tag auf der Matte stehen. Und eben alles teilen.
 
Sorry, aber gib mir ne alternative :D

Elternteil. Ich weiß, auch damit haben viele ein Problem, weil sie kein "Teil" sind. Aber an Elter komme ich nicht ran :p

Babyschlaf (und Kleinkindschlaf!) ist eine tolle Sache zu der viele eine Meinung haben - diese im schlimmsten Fall auch Expertise nennen - aber keine wirkliche Ahnung. Irgendwo hatte ich vor kurzem erst eine Studie gesehen, dass das richtige selbständige "Durchschlafen" mit dem dritten Lebensjahr beginnt, wenn die Gehirnentwicklung an der Stelle entsprechend abgeschlossen ist.. 1,5 Jahre to go noch für uns :crazy :thup: :crazy :thup:

Was ich übrigens als Elter(nteil) (;)) auch ziemlich herausfordernd finde ist die Ablehnung vom Kind. Der Nachwuchs ist aktuell in einer Mama-Phase, verstärkt durchs Stillen, bin ich also gerade für alles außer manchmal ein wenig Toben und Lesen unbrauchbar. Kein Trösten, kein Kuscheln und schon gar keine Einschlafbegleitung. Es ist super anstrengend für Mama da jetzt allein zu sein und ich empfinde das ebenfalls sehr belastend, weil es schon verletzt.. Und ja, natürlich weiß ich aus fachlicher Sicht was dahinter steckt und wie man damit umgehen kann, aber ich bin ja auch nur ein fühlender Mensch.. :whistling:

Meine Irritation kommt daher dass hier die Rolle der fürsorgenden Mutter gegen die Rolle des Vaters ausgespielt wird. Dieses „meine Arbeit ist x mal anstrengender als deine“ ist meiner Ansicht nach wenig zielführend. Ich wollte damit nicht die Arbeit der Mutter abwerten.

Hat sicherlich viele Gründe wieso die Mutter da in eine Abwehrreaktion geht. Überforderung? Belastung? Oder einfach nur das Gefühl nicht wirklich gesehen zu werden. Gerade letzteres ist bei Care-Arbeit ja leider ein systematisches Problem. Ich bin so unfassbar froh, dass die Mama vom Nachwuchs absolut keinerlei Müdigkeitssymptome zeigt seit der Geburt, trotz immer noch stündlichem Wachphasen. Ich wäre daran absolut kaputt gegangen.

Selber aufgepasst habe ich auf Kleinkinder bisher schon, allerdings nur für ein paar Stunden.

Wie gesagt: Ich empfinde es mittlerweile so, dass das eigene Kind und "fremde" Kinder zwei absolut unterschiedliche Schuhe in so jeglicher Hinsicht sind.

Ich habe das Wort noch nie gehört. :kaw:

Ich bisher hauptsächlich in Elternforen und Co.
 
Ich habe das Wort noch nie gehört. :kaw:

@Alle im Thread. Danke für die Eindrücke. Da ich selbst nicht Papa bin kann ich das noch nicht 100% nachempfinden, deswegen meine Nachfrage. Selber aufgepasst habe ich auf Kleinkinder bisher schon, allerdings nur für ein paar Stunden.

Meine Irritation kommt daher dass hier die Rolle der fürsorgenden Mutter gegen die Rolle des Vaters ausgespielt wurde. Dieses „meine Arbeit ist x mal anstrengender als deine“ ist meiner Ansicht nach wenig zielführend und bringt am Ende keiner Partei was. Ich wollte damit nicht die Arbeit der zu Hause bleibenden Mutter oder des zu Hause bleibenden Vaters abwerten.
Ich weiß nicht was dahintersteckt, aber eventuell ist es ein Beißreflex auf eben jene Vermutungen, dass ihre Arbeit belächelt wird. Grundsätzlich finde ich das auch nicht gut, aber ich kenne die Hintergründe nicht, wieso sie das sagt. Spricht man mich darauf an, mache ich das ja genauso, wie man sieht :D es ist nun mal so, dass diese Arbeit noch immer viel zu sehr unterschätzt wird, siehe hier. Da muss man manchmal kämpfen für sein "Recht".
Vielleicht haben sie daheim aber auch Probleme oder was weiß ich - eben gar nichts :D

Und ja, Kinder von anderen sind nie 24/7 die eigenen. Nie.
 
Elternteil. Ich weiß, auch damit haben viele ein Problem, weil sie kein "Teil" sind. Aber an Elter komme ich nicht ran :p
Ja... da schimpft dann der/die nächste :D Man gewöhnt sich dran. Ich knabber noch an Ärztys und Co. :D

Ach ja... zum Thema eigener Körper. Meine große hat alle 1,5h getrunken. Man konnte die Uhr stellen. Und zwar nur muttermilch, pre hat sie verweigert und brüllte sich in den hungerschlaf. Das macht man dann auch nur noch begrenzt mit. Auch nachts übrigens. Ich konnte nicht abpumpen, das gibt es manchmal. Hieß für mich: 9 Monate alle 1,5h bei meiner Tochter sein. Kein Kino, kein Einkaufen, meine Weiterbildung, kein gar nichts ohne sie. Nichts. Nada. Mein Körper, ich, gehörten nicht mehr mir. Mit 9 Monaten war ENDLICH die erste Mahlzeit ersetzt und ich konnte langsam mit aufatmen beginnen und echt mal vielleicht den wocheneinkauf machen. Nachts ging das noch ca bis 1 jahr so, bis mein mann die reißleine zog, weil ich nur noch ein zombie war. Bis mein Körper wieder mir gehörte verging noch viel, viel Zeit.
Alleine dieser Punkt ist so belastend, dass ich nicht weiß, ob man sich das vorstellen kann. Es war ein horror für mich, und das nach 9 Monaten schwanger, wo ich mit diesem absolut gewünschten Kind schon parasitengefühle hatte.

Und in diesem Stadium musst du funktionieren, dich freuen, dein Baby beschäftigen und fördern, Wohnung machen, und und und. Babys sind keine Puppen, sie verändern nicht nur die Seele, auch den Körper und das Gefühl dafür.


Disclaimer: bei meinem Sohn war alles dann ganz anders. Er trank weniger oft, schlief besser, ließ sich mehr ablegen. So unterschiedlich sind sie. Trotzdem war auch er natürlich nicht immer ein kleiner Sonnenschein, aber das zeigt, Kinder sind unterschiedlich. Jedes einzelne.
 
Was ich übrigens als Elter(nteil) (;)) auch ziemlich herausfordernd finde ist die Ablehnung vom Kind. Der Nachwuchs ist aktuell in einer Mama-Phase, verstärkt durchs Stillen, bin ich also gerade für alles außer manchmal ein wenig Toben und Lesen unbrauchbar. Kein Trösten, kein Kuscheln und schon gar keine Einschlafbegleitung. Es ist super anstrengend für Mama da jetzt allein zu sein und ich empfinde das ebenfalls sehr belastend, weil es schon verletzt.. Und ja, natürlich weiß ich aus fachlicher Sicht was dahinter steckt und wie man damit umgehen kann, aber ich bin ja auch nur ein fühlender Mensch.. :whistling:
Oh ja das Kenne ich. Unser Sohn hatte auch ne Intensive Mamizeit wo nur sie gewisse dinge tun konnte. Jetz mit 3 findet er aber aber auch wieder mehr Dinge cool die wir gemeinsam geniessen. Nur nicht persöhnlich nehmen. Bei den Mädchen ist es teilweise Anders. Die ist eher auf mich fixiert. Sind phasen die kommen und gehen.
 
Und ja, Kinder von anderen sind nie 24/7 die eigenen. Nie.
Ich muss das mal ein bisschen korrigieren. Es kommt ein bisschen drauf an. In der stationären Jugendhilfe gibt es doch die Fälle, wo es mitunter genau so ist. Keine 365 Tage im Jahr- aber genug davon.
Das Sollte allgemein nie unterschätzt werden.
Care Arbeit ist echt total speziell und ich breche mal die Lanze für alle, die hier in Systemenen gefangen sind, die so nicht sein sollten. Zu kleine Teams, zu hoher Krankenstand - was da manchmal abgeht ist einfach nur traurig.
Pflegekinder, Kleinstheime: Da ist es auch so. Nicht die eigenen, aber 24/7
 
Ich muss das mal ein bisschen korrigieren. Es kommt ein bisschen drauf an. In der stationären Jugendhilfe gibt es doch die Fälle, wo es mitunter genau so ist. Keine 365 Tage im Jahr- aber genug davon.
Das Sollte allgemein nie unterschätzt werden.
Care Arbeit ist echt total speziell und ich breche mal die Lanze für alle, die hier in Systemenen gefangen sind, die so nicht sein sollten. Zu kleine Teams, zu hoher Krankenstand - was da manchmal abgeht ist einfach nur traurig.
Pflegekinder, Kleinstheime: Da ist es auch so. Nicht die eigenen, aber 24/7
Okay, solche pflegefamilien zähle ich persönlich eigentlich als "eigene". Wenn man nicht immer da ist, ist es zugegeben ein Sonderfall, habe ich um 23:30 Uhr im Bett liegenden nicht bedacht :D
Ich zielte eher auf Tantenszenarien oder Kindertagesstätten ab ;)

Was ich übrigens als Elter(nteil) (;)) auch ziemlich herausfordernd finde ist die Ablehnung vom Kind. Der Nachwuchs ist aktuell in einer Mama-Phase, verstärkt durchs Stillen, bin ich also gerade für alles außer manchmal ein wenig Toben und Lesen unbrauchbar. Kein Trösten, kein Kuscheln und schon gar keine Einschlafbegleitung. Es ist super anstrengend für Mama da jetzt allein zu sein und ich empfinde das ebenfalls sehr belastend, weil es schon verletzt.. Und ja, natürlich weiß ich aus fachlicher Sicht was dahinter steckt und wie man damit umgehen kann, aber ich bin ja auch nur ein fühlender Mensch.. :whistling:
Das ist so hart für beide. Haben und hatten wir hier auch beides und ist einfach nur fies. Eine Person will und braucht Entlastung, die andere will einspringen aber das Kind macht nicht mit. So schön...
Ist leider heute noch so, dass die Große in schlechten Momenten nach mir schreit. Auch wenn ich nicht da bin. Scheiße für alle -.- Auch als Fachperson darfst du das richtig blöd finden.
 
Meine Irritation kommt daher dass hier die Rolle der fürsorgenden Mutter gegen die Rolle des arbeitenden Vaters ausgespielt wurde. Dieses „meine Arbeit ist x mal anstrengender als deine“ ist meiner Ansicht nach aber wenig zielführend und bringt am Ende keiner Partei was. Ich wollte damit nicht die Arbeit der zu Hause bleibenden Mutter oder des zu Hause bleibenden Vaters abwerten.
Ich glaube, es geht gar nicht ums "ausspielen", sondern um Anerkennung.
Wenn du dich mal umhörst, dann wünschen sich die meisten Frauen mehr Unterstützung (gab da eine interessante Doku auf dem ZDF meine ich, wo Familien begleitet wurden).
Ich kenne einige Mamas die darunter leiden, dass ihre Männer selten zu Hause sind und oft zu Freunden fahren.
Mit der Elternrolle verändert sich einfach eine Menge für beide- oft genug aber mehr für die Frau.
Und damit klar ist, dass das keine Empfindungen sind, hier ein paar Quellen, die belegen, dass Carearbeit eben schon eher Frauensache ist.
Noch deutlicher: " Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt: Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 44,3 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Dieser Unterschied wird als Gender Care Gap bezeichnet." (Quelle)
Kommt vielleicht nicht von ungefähr, dass 10-15% aller Frauen an einer Postpartalen Depression erkranken (Quelle). Darüber hatte @Aztlan schon bisschen was geschrieben.
 
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Was ich übrigens als Elter(nteil) (;)) auch ziemlich herausfordernd finde ist die Ablehnung vom Kind
Das haben wir gefühlt jeden Abend. Sobald die Kleine müde wirdx klebt sie an der Mama und Papa ist doof.
Aktuell arbeiten wir daran, dass ich sie überzeuge im Bett vorgelesen zu bekommen (auch wenn es danach im Anschluss viel Geschrei gibt und ich viel gut zureden muss), damit unser Großer auch mal von Mama ins Bett gebracht wird. Er ist zwar ein großes Papakind, aber es macht ihm zu schaffen, wenn er nie von der Mutter ins Bett gebracht wird.
 
Mein Mann hat beim ersten sogar freiwillig Überstunden in einem sehr anstrengenden Projekt geschoben, weil es zuhause noch stressiger war, dafür schämt er sich mittlerweile sehr. Aber Elternzeit für Männer damals total unpopulär und für beide gleichzeitig auch unmöglich. Nach dem obligatorischen Urlaub 14 Tage nach der Geburt wurde man erst mal ins klassische Rollenmodell gezwungen.

Und wer trägt dann den Kleinen stundenlang nachts durch die Gegend, damit er Papa nicht wachbrüllt?
 
Puh, ich merke gerade, wir mich solche Diskussionen immer noch in Wut versetzen können, obwohl die Kinder schon aus dem Gröbsten raus sind.
Aber ihr habt es ja sehr zivilisiert geklärt. Daumen hoch! :D
Mir ging es ja auch nicht darum jetzt mit irgendeiner Meinung auf den Putz zu hauen sondern nach eurer Meinung zu fragen.

Die Schilderungen in diesem Thread haben mich dann überzeugt dass ich falsch liege. Auch wenn ich es immer noch kritisch sehe wenn ein Partner seinen Part deutlich über den Part des anderen stellt, das führt zu wenig guten. Ist in dem Fall aber auf jeden Fall ein persönliches Problem des Paars. Auf jeden Fall merke ich einmal mehr wie schwer es ist, alles unter einem Hut zu bringen.

Übrigens, auf meine Frage wann sie denn ihre Tochter in die Kita geben will meinte sie „erst wenn sie sprechen kann“. Das finde ich schon eine richtige Einstellung. Auch wenn man wohl davon ausgehen kann dass in 99,9% aller Fälle alles einwandfrei abläuft gibt es leider immer noch Fälle von Missbrauch. Da ist es sicher richtig zu warten bis das Kind sich äußern kann.
 
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Übrigens, auf meine Frage wann sie denn ihre Tochter in die Kita geben will meinte sie „erst wenn sie sprechen kann“. Das finde ich schon eine richtige Einstellung. Auch wenn man wohl davon ausgehen kann dass in 99% aller Fälle alles einwandfrei abläuft gibt es leider immer noch Fälle von Missbrauch. Da ist es sicher richtig zu warten bis das Kind sich äußern kann.

Das finde ich jetzt aber eine der seltsameren Begründungen sein Kind nicht in die Kita zu geben.. :verwirrt:
 
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