Eltern-Thread

Das finde ich jetzt aber eine der seltsameren Begründungen sein Kind nicht in die Kita zu geben.. :verwirrt:
Sie begründet es mit eigenen Erfahrungen die sie als Kind im Kindergarten gemacht hat.

Generell finde ich den Gedanken, das Kind erst dann in fremde Hände zu geben wenn das Kind sich verbal äußern kann, jetzt gar nicht so abwegig. Das heißt ja nicht dass man generell allen ErzieherInnen gleich etwas schlechtes unterstellt.
 
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Sie begründet es mit eigenen Erfahrungen die sie als Kind in den Kindergarten gemacht hat.

Das tut mir leid zu lesen und prägt dann natürlich. Bei solchen Generalverdächtigungen stößt mir halt oft sauer auf, dass niemand auf die Idee kommen würde, Onkel, Tanten, Großeltern, Freunde und Co. zu verdächtigen obwohl(!) (sexueller) Missbrauch eben in den überwiegenden Fällen im nahen und familiären Umfeld auftritt. Dreiviertel(!!) aller Kinder weltweit zwischen zwei und vier Jahren erleben z.B. verbale und körperliche Gewalt. Das sind Zahlen, die möchte man sich gar nicht vorstellen.

Generell finde ich den Gedanken, das Kind erst dann in fremde Hände zu geben wenn das Kind sich verbal äußern kann, jetzt gar nicht so abwegig. Das heißt ja nicht dass man generell allen ErzieherInnen gleich etwas schlechtes unterstellt.

Grundsätzlich habe ich mit Pseudo-Experten und Insta-Eltern ein Problem die gefährliches Halbwissen verbreiten, dass Kinder U3 generell und sowieso nie in die Kita gehören und das absolut immer schädlich ist. Das ist halt einfach irgendein ideologischer Bullshit.

Auf der anderen Seite sind die institutionellen Probleme mittlerweile so präsent, dass selbst Laien erkennen, dass die wenigen Fachkräfte gerade im U3 Bereich den Bedürfnissen oft nur mit größter Not gerecht werden können. Eine meiner ehemaligen Professorinnen warnt (leider regelmäßig mittlerweile) vor zu viel Stress gerade für Krippenkinder. Wären die wissenschaftlichen Empfehlungen verbindlich, wäre es für alle eine deutlich verbesserte Situation..
 
Meine Schwester arbeitet in einer Kita und sagt selber das man oft zu wenig Personal hat bzw kann man sich oft gar nicht so auf ein Kind fokusieren. Hätten wir keine andere Wahl würden wir auch die Kita nehmen. Aber zum glück helfen bei uns die Grosseltern + arbeitet meine Frau nicht. Das dies ein Privileg ist war uns klar aber wollten wir bewusst so. Spielgruppe mit 3 kommt dann ja eh. Ist halt ne sehr individuele Entscheidung. Dafür können unsere Kids 3 Sprachen ( deutsch/spanisch/vietnamesisch). Das wäre vielleicht nicht gegangen wenn die immer fremdbetreut worden wären. Aber ich verstehe auch Eltern die Ihre Kids in die Kita stecken müssen. Gerade alleinerziehende zb haben da ja oft keine andere Wahl.
 
Das finde ich jetzt aber eine der seltsameren Begründungen sein Kind nicht in die Kita zu geben.. :verwirrt:
Finde ich zum Beispiel gar nicht seltsam, heißt ja erst mal nicht, dass eine Kita per se für doof gehalten wird.
Ich will das hier ganz ähnlich, aber mit mehr Gründen, wobei der schon auch mit rein spielt. Mein Job spielt da eine große Rolle. Würde ich den kleinen vorher in eine Einrichtung geben, würde ich ihn gar nicht mehr sehen. Daher steht dann in ein paar Jahren auch ein Jobwechsel an.
Ich glaube, dass eine gute Einrichtung mit ausreichend Potenzial generell eine gute Sache ist. Aber ist auch nicht so leicht, die zu finden.

@Steven Crant Und dein Post liest sich am Ende jetzt ein bisschen so, als seien wir Rabeneltern, wenn wir so lange warten :p

@Aztlan Fremdbetreut ist auch so ein Unwort irgendwie. Wünschte, das gäbe es nicht. Als würde man das Kind iwo hin stecken...
 
Es gibt auch Eltern die ihre Kinder in die Kita stecken wollen, weil sie um die Vorteile von gemeinschaftlicher Fachbetreuung wissen.

Exakt. Ich musste, wollte aber auch, dass die große mit ca 1,75 in den Kindi ging. Die war so was von reif. Ich konnte sie daheim einfach nicht mehr adäquat betreuen, sie brauchte input, andere Kinder, einfach MEHR. Ich hatte bis dahin nie verstanden, woran man das festmachen könnte, aber da war es mir glasklar. Man merkt einfach, was dem Kind guttun würde.
Ganz anders beim Kleinen, der ging mit knapp nach 2 und da war es vor allem so, dass ICH nicht mehr konnte. Ihm hätte es daheim noch gefallen. Kindi war auch okay und schön, aber der war und ist einfach genügsam und zufrieden mit dem, was da ist.

Daher: Pläne sind das, was die Kinder dann über den Haufen werfen.
 
Solls auch geben. Aber war jetz für uns nie ein Thema bzw ziehe ich Familienbetreuung vor. Mit 3 geht es eh in die Spielgruppe. Wichtig ist einfach das man sozialisiert. Da gibts in der Schweiz einige Kurse wie musikgruppen oder muckiturnen was ganz lustig ist.
 
Wichtig ist einfach das man sozialisiert. Da gibts in der Schweiz einige Kurse wie musikgruppen oder muckiturnen was ganz lustig ist.
Mit der Großen hatte ich 2-3 (!) Kurse pro Woche seit sie ein halbes Jahr alt war und das war ihr einfach nicht genug. Es ist einfach soooo unterschiedlich und kindabhängig.
Und Kindergarten ist ja nicht nur Sozialisierung, sondern ganz viel mehr :)
(Finde es btw prinzipiell voll okay, das Kind länger daheim zu lassen, wenn es für alle (auch die Eltern!) passt. Mir steht absolut kein urteil zu, wer wie sein Kind betreut, so lange es nicht fahrlässig ist.)
 
Aber Kindergarten ist wieder was anderes. Das kommt ja eh mit 3 oder 4. In der schweiz ist es zumindest so. Mit 2 oder 3 Spielgruppe und mit 4 oder 5 Kindergarten.Dachte wir reden über Kita in den ersten 1-3 Jahren.
 
Aber Kindergarten ist wieder was anderes. Das kommt ja eh mit 3 oder 4. In der schweiz ist es zumindest so. Mit 2 oder 3 Spielgruppe und mit 4 oder 5 Kindergarten.Dachte wir reden über Kita in den ersten 1-3 Jahren.
Nein, Kindergarten ist auch regional wie eine "kita" zu sehen. Unser Kindergarten betreut zb ab 2. Vor dem Umzug war sie in weder noch, sondern in einem Kinderhaus. Das kann man nicht unbedingt am Namen festmachen.
 
Ka vielleicht ist das in der Schweiz Anders. Da habe ich Kindergarten nie in diesen Zusamenhang gehört. Ist in der ch auch obligatorisch
 
@Aztlan Fremdbetreut ist auch so ein Unwort irgendwie. Wünschte, das gäbe es nicht. Als würde man das Kind iwo hin stecken...
Vorallem, was bedeutet das überhaupt ?
So gesehen war ich auch "fremdbetreut".
Bei uns war es normal das ein Kind bei den Großeltern "geparkt " wurde.
Und eines Tages war ich an der Reihe.
Ich lebte sage und schreibe 4,5 Jahre bei meinen Großeltern. Ich fühle mich bis heute nicht abgeschoben noch sehe ich meine Mutter als Rabenmutter an.
Im Gegenteil. Ich sehe die Zeit bei den Eltern meiner Mutter als die zweitschönste Zeit meines Lebens an.
@Eowyn
Ich dachte bisher Du hättest zwei Töchter. Habe ich da etwas falsch verstanden ?
 
Grosseltern und Verwandte sind da auch eher nicht gemeint. Sondern Personen ohne direkten Bezug zur Familie. Unsere Kinder sind auch oft bei den Grosseltern oder Tante, Onkel und lieben es dort.
 
Mir ging es ja auch nicht darum jetzt mit irgendeiner Meinung auf den Putz zu hauen sondern nach eurer Meinung zu fragen.

Die Schilderungen in diesem Thread haben mich dann überzeugt dass ich falsch liege. Auch wenn ich es immer noch kritisch sehe wenn ein Partner seinen Part deutlich über den Part des anderen stellt, das führt zu wenig guten. Ist in dem Fall aber auf jeden Fall ein persönliches Problem des Paars. Auf jeden Fall merke ich einmal mehr wie schwer es ist, alles unter einem Hut zu bringen.

Übrigens, auf meine Frage wann sie denn ihre Tochter in die Kita geben will meinte sie „erst wenn sie sprechen kann“. Das finde ich schon eine richtige Einstellung. Auch wenn man wohl davon ausgehen kann dass in 99,9% aller Fälle alles einwandfrei abläuft gibt es leider immer noch Fälle von Missbrauch. Da ist es sicher richtig zu warten bis das Kind sich äußern kann.
Ich finde es absolut ok. darüber zu sprechen und auch zu reflektieren. Da müssen auch die Eltern mal über ihren Tellerrand schauen.

Nur sind an solchen Themen schon einige Freundschaften oder Bekanntschaften zerbrochen, da erwartet wurde, dass wir unser altes Leben weiterführen, nur halt mit Baby. Aber so lief das nunmal nicht und wenn dann noch tolle Ratschläge von der Schwiegermutter, anderen Müttern und das Gehacke in den Medien dazukommt, wird man als Jungeltern schon ein bisschen dünnhäutig.

Deswegen finde ich es gut, dass du nachfragst und auch auf Erläuterungen eingehst, anstatt sie abzutun. :)
 
Ich denke, ein guter Kindergarten kann für ein Kind wirklich sehr wertvoll sein. Meine Kinder erzählen heute noch gerne von irgendwelchen Spielen oder was sie dort gerne gegessen haben usw. Es war für die doch eine schöne, behütete Zeit. Die Kita war allerdings klein, nur rund 40 Kinder und tolle Erzieherinnen, die ein gutes Gespür für jedes Kind hatten.

Ich höre aber auch von reinen "Aufbewahrungsorten", wo die Kinder sich selbst überlassen sind. Aggressive Kinder alle Aufmerksamkeit der Mitarbeiter abziehen usw. Ich glaube schon, dass solch ein Ort bei einem kleinen Kind Schaden anrichten kann.

Ich finde diese polarisierten Debatten sowieso schlimm. Zu meiner Zeit wurde den Frauen eingeredet, sie würden zu Hause auf jeden Fall verblöden und sollen nach einem Jahr wieder voll arbeiten. Übrigens eine westdeutsche Debatte, wie so oft. ;)
Ich hatte beim zweiten Kind keinerlei Kraft mehr und konnte zum Glück 3 Jahre zu Hause bleiben. Damals gab es die geschmähte "Herdprämie" und ich war froh drum. Bis mein Mann sich voll verantwortlich als Vater fühlte, vergingen tatsächlich mehrere Jahre. Das waren harte Zeiten für uns als Paar. :(
 
Ich finde es absolut ok. darüber zu sprechen und auch zu reflektieren. Da müssen auch die Eltern mal über ihren Tellerrand schauen.

Nur sind an solchen Themen schon einige Freundschaften oder Bekanntschaften zerbrochen, da erwartet wurde, dass wir unser altes Leben weiterführen, nur halt mit Baby. Aber so lief das nunmal nicht und wenn dann noch tolle Ratschläge von der Schwiegermutter, anderen Müttern und das Gehacke in den Medien dazukommt, wird man als Jungeltern schon ein bisschen dünnhäutig.

Deswegen finde ich es gut, dass du nachfragst und auch auf Erläuterungen eingehst, anstatt sie abzutun. :)
Naja, ich hatte auch schon der Fall dass ich von nem Freund mehr oder weniger geghostet wurde nachdem das Kind da war (von obligatorischen Einzeilern auf WhatsApp an Geburtstagen mal abgesehen). Der ist dann irgendwann aus Zeitgründen auch aus allen WhatsApp Gruppen raus. Das sorgte bei einer mehr als 10 jährigen Freundschaft natürlich für Irritationen. Aber ich denke kommt man selber in die Situation versteht man das definitiv besser.
 
Das ist normal. Man hat schlicht keine Zeit mehr und muss Prioritäten setzen. Kollegen fliegen da meistens als erste raus. Zumindest mit den Kollegen die auch Kids haben pflege ich noch gute Beziehungen. Zu den anderen hat man grösstenteils den Kontakt verloren. Die Leben sind zu verschieden. Bin zb auch aus gewissen Gruppen raus weil es mich nervte zu sehen in welche Partys oder was weis ich meine Kollegen gingen. Dieses fear of missing out nervt nur, aber man gewöhnt sich dran bzw findet eine ganz neue rutine.
 
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