Ich fand es auch recht überzeugend. Was mich stört: Alles geschieht "off-screen". Es gibt zwar den kleinen Moment, in dem Luke Han konfrontiert, seine Entscheidung reift jedoch ohne Zeugnis des Zuschauers.
Was soll denn da auch "on-screen" passieren, wenn Han Solo mehrere Monate eingefroren ist?
Erst danach hat er sich doch richtig verändert, was man daran sieht, daß er sich z.B. freiwillig für den Einsatz auf Endor meldet oder Lando sein Schiff überlässt.
Daß er bei der Schlacht um Yavin zurückkommt, markiert dabei höchstens den Beginn eines Umdenkens, zumal er ja anschließend noch sagt, die ganze Ehre und die Belohnung nicht Luke allein überlassen zu wollen.
Eine weitere Frage: Was kann Padmé denn den Kindern bieten? Nichts. Die Kinder konnten ohnehin nicht bei ihr Leben, ohne vom Imperium (Vader) geschnappt zu werden. Die Alternative wäre, zusammen irgendwo in Angst sich zu verstecken.
Welche Mutter möchte da nicht ihren Kindern eine relativ sorglose Kindheit bei Adoptiveltern bieten? Ohne tägliche Angst?
Wie "sorglos" z.B. die Kindheit als Adoptivtochter eines der größten Gegner des Imperiums aussieht sei jetzt mal dahingestellt. Padmé sterben zu lassen war eh einer der größten Fehler der PT. Man hätte sie z.B. in der Rolle eines Kindermädchens mit nach Alderaan gehen lassen können, so wie sie bereits früher zur Tarnung als eine der Kammerzofen der "Königin" fungierte. Wäre in jedem Fall eine elegantere Lösung gewesen, als nachträglich das entstandene Handlungsloch wegen Leia's Erinnerungen aus ROTJ mit allen möglichen halbgaren Erklärungen stopfen zu wollen.
Wie dir klar sein sollte, vollzieht sich ein Fall immer rasch. Der Gang zur Klippe ist der längere Weg udn dieser war durchaus glaubhaft dargestellt.
Nö, war er nicht und schon garnicht onscreen. Wie ich bereits weiter oben ausgeführt habe, wird z.B. Anakin's Hass auf Obi-Wan an keiner Stelle glaubhaft rübergebracht. Ebenso fehlt mir, warum Anakin in Episode II plötzlich ein angeblich so enges Verhältnis zum Kanzler haben soll.
Und selbst wenn. Die Darstellung der Sith-Zeremonie, die Anakin zu Darth Vader macht ist komplett lächerlich. Er kniet sich ein paar Sekunden vor Palpatine hin, der hat auch gleich einen Namen für ihn parat und als Anakin aufsteht ist er bereits so böse und verdorben, daß er schnurstraks loszieht und anscheinend ohne Gewissensbisse seine ehemaligen Freunde sowie eine Gruppe Kinder hinmetzelt. Da braucht es Jahre, um zum Jedi zu werden, aber zum Sith wird man durch ein paar Sekunden Hinknien und die Vergabe eines neuen Namen. Ja, nee... is' klar.
Genauso könnte ich sagen, dass Darth Vader innerhalb von 20 Sekunden wieder zur guten Seite wechselt. Ich glaube für diesen Übertritt gibt es weniger Anhaltspunkte als für Anakins, aber nur weil er "gut" wird, nimmt man es der gemeine Mensch kritikfrei hin.
Immerhin wusste man ja spätestens sein TESB, daß Darth Vader Luke's Vater ist und als solcher mal ein guter Mensch gewesen sein muß, und auch in ROTJ wird seitens Luke mehrmals erwähnt, daß er überzeugt ist, daß noch Gutes in seinem Vater steckt. Außerdem wusste man ja, daß es sowas wie eine Vorgeschichte zur OT geben musste, und das dort näher auf das Leben von Anakin eingegangen werden wird, und warum er zu dem wurde, was er in der OT ist. Daß diese Vorgeschichte dann leider fast komplett an die Wand gefahren wird, konnte man 1983 freilich noch nicht ahnen.
Padmé hat ihr ganzes Leben für die Freiheit ihres Volk und der Republik gekämpft und nun, nachdem ihr Mann offensichtlich schon zu Massenmörder wurde hat sich genau der Mann, welchem sie vertraut hat und ihn auf ihrer Seite gewähnt hat, welchen sie in diese Machtposition gehievt hat (es ist ihre Schuld! Ein weiterer Grund als Motiv des verlorenen Lebenswille: Sie hat es subjektiv verdient zu sterben, weil sie Palpatines Machtergreifung ermöglichte) als Unheil der Galaxis offenbart und all das zerstört, wofür sie jahrelang gekämpft hat.
Ihr Mann war bereits ein Massenmörder, als sie ihn geheiratet hat.
die gesamte PT geht Wege, die manchmal merkwürdig erscheinen
Den Satz sollte man in Stein meißeln.
moses schrieb:
Also von der "privaten" Padme sieht man doch fast nix.
Wenn sieht man doch immer die "dienstliche" Königin/Senatorin.
Und Privat und Dienstlich können ja durchaus recht unterschiedlich sein.
Naja, sie wird "dienstlich" schon für politische Überzeugungen eintreten, die ihr auch privat liegen, würde ich mal sagen, und so vehement, wie sie für Frieden, Deeskalation, Freiheit usw. eintritt sollten ihr Dinge wie Massaker an Unschuldigen auch in ihrem privaten Umfeld eher unangenehm sein.
Was bei Hormonwallungen zwischen Menschen ist den schon nachvollziehbar plausibel?
Filmromanzen sollten schon halbwegs plausibel dargestellt werden, sprich irgendwann im Verlauf des Films sollte ein Schlüsselerlebnis vorkommen, welches dazu führt, daß sich auch sehr unterschiedliche Charaktere ineinander verlieben, und der Zuschauer diesen Schritt nachvollziehen kann. In AOTC sehe ich kein solches Schlüsselerlebnis, im Gegenteil. Anakin bietet Padmé eigentlich durchgängig Gründe, sich nicht auf ihn einzulassen. Das jetzt mit "bei Hormonwallungen agieren Menschen nunmal nicht immer rational" erklären zu wollen ist imho ein recht schwacher Versuch ein mieses Drehbuch und miese schauspielerische Leistungen zu kaschieren.
Das Sachen nicht gut gespielt sind stimmt. Aber die Idee der Handlung finde ich ok.
Naja, die Idee, daß sich Anakin irgendwann im Lauf der PT mal in eine Frau verlieben muß, um Luke & Leia zu basteln dürfte vier Fünfteln der Weltbevölkerung seit 1980 ca. bekannt gewesen sein, und davon zu der Erkenntnis zu kommen, daß diese Frau vermutlich ein Meilenstein auf Anakin's Weg zu dunklen Seite darstellt, muß man auch nicht gerade ein Genie sein. Wenn ein Teil einer Handlung also bereits dermaßen offensichtlich ist, bevor die entsprechenden Filme das Licht der Leinwand erblicken, dann sollte das doch zumindest gut und interessant dargestellt sein... ist es aber nicht!
C.