Esseles (Essesia-System)

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Akemi -

Sie hatten noch nicht einmal ganz die Tür erreicht, um auf den Gang hinaus zu treten, als plötzlich der Line Captain höchstpersönlich, Nereus Kratas, den Raum betrat. Seine Haltung wirkte irgendwie versteift und die Anrede, die er für Valara benutzte, ausgesprochen förmlich. Verblüfft hörte sich Valara an, was er zu sagen hatte und merkte, dass er sehr verärgert zu sein schien. Betroffen bis sie sich auf die Unterlippe.

Oh, Nereus, es war ganz sicherlich nicht meine Absicht, die Kontrolle über diese... Operation einzunehmen.

Was für ein Gedanke! Sie winkte ab.

Das wäre sowieso viel zu viel Arbeit für mich und viel zu lästig.

Sie nestelte an ihrer Handtasche herum, und warf einen Blick auf ihre Uhr. Dann sah sie entschuldigend auf und lächelte den Line Captain einsichtig an.

Es tut mir sehr leid. Ich wollte wirklich nichts verderben, ganz und gar nicht.

Ihr Blick glitt über ihre Schulter, fiel auf Akemi und kehrte dann, mit ungewohnt ernstem Ausdruck, wieder zurück zu Nereus.

Sie ist noch ein Kind, Nereus!

Zischte Valara mit gesenkter und ruhiger Stimme und atmete tief aus.

Sehen Sie sie an. Ein so junges Ding hat keine Folter verdient, egal wie wichtig Ihre Operation auch sein mag! Wenn Sie Profis sind, dann werden Sie einen anderen Weg finden.

Einen Moment suchte Valara nach den richtigen Worten, der sonst so unbekümmerte Schimmer war vollständig aus ihren Augen gewichen.

Stellen Sie sich vor, sie wäre Ihre Tochter.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Akemi -
 

[Hyperraum ? "Beauty of Corellia" mit Verband ? Brücke] Ramus


Der Verband hatte den Notruf von Esseles empfangen und sprang nun in das System, alle waren Kampfbereit doch niemand wusste genau was sie erwarten würde. Die Crew war nervös aber beherrscht. Das Blau verschwand und ein Planet tauchte auf den Sichtfenstern des MC?s auf.

[Esseles-System - Orbit um Esseles ? "Beauty of Corellia" mit Verband ? Brücke] Ramus


[OP:

NR-Schiffe
MC-90 - "Corellian Star" [3 Y-WingStaffeln, 2 A-Wing Staffeln, 1 B-Wing Staffel]
AF - "Persecutor"
CRV - "Condor IV"
CRV - "Bliv III"
CKB - "Vanguard III"
MAR - "Companion"

Imp-Schiffe
?

Esseles (Imp)
VSD - "Vein of Immortality" [Jäger?]
NEB - ?
2 Jäger-Staffeln

Imperiale Daten laut Needa]
 
[Esseles, Orbit, DSD Entangler, Brücke]- Captain Kaagi, Crew

Gedankenverloren starrte Captain Rostek Kaagi aus der Frontscheibe seines Schiffes, der Entangler. Dank dieses Kommandos würde der hochgewachsene Mann mit den eisblauen Augen seine beeindruckende Karriere bei den imperialen Streitkräften fortsetzen und damit in die Fußstapfen anderer im Kommandantenrang junger Offiziere folgen können. Großadmiral Needa war ein solches Beispiel- und Kaagi hatte sich darauf versteift, ihn weiterhin Großadmiral zu nennen –doch auch Line Captain Kratas schien nur wenig älter als Kaagi selbst. Neid empfand der Kommandant des Dominator-Sternzerstörers jedoch nicht, als sein Blick die Accuser streifte. Die Feuerkraft seines eigenen Schiffes konnte sich mit der des Flaggschiffes ihrer Flottille zumindest ein wenig messen, verfügte dabei jedoch über einen entscheidenden Vorteil. Ohne die Entangler- oder die kleinere Manhunter, die sich fast schutzsuchend im Schatten der zwei Victory-Sternzerstörer aufhielt –würde Kratas die Rebellen nur schwerlich an feiger Flucht hindern können. So jedoch... saßen die Kommandoeinheiten des Feindes am Boden in der Falle. Insgeheim hoffte Kaagi, dass die Rebellen einen Rettungsversuch unternehmen würden. Eine derartige Schlacht versprach Ruhm und die Chance, weiterzukommen...

„Sir, ich empfange mehrere Signale, die sich uns aus dem Hyperraum nähern...“

Betont langsam, so als ob ihn nichts aus der Ruhe bringen konnte, wandte Kaagi sich zu seinem Sensoroffizier um.

“Erzfrachter?“

„Negativ, Sir... es muss sich um republikanische Einheiten handeln!“

Jegliche falsche Gelassenheit fiel von Kaagi ab. Ein mörderisches Glitzern war in seine Augen getreten.

“Gefechtsalarm! Schwerkraftprojektoren auf mein Kommando vorbereiten. Taktik, wie sieht es mit den Stärkeverhältnissen aus?“

“Ein MC-90 Kreuzer und eine Angriffsfregatte, Sir... dazu kleinere Schiffe. Sie sind uns zahlenmäßig unterlegen.“

Grübelnd starrte der Captain aus dem Sichtfenster. Ein Köder? Eine vermeintlich schwache Kampfgruppe, zu der in Kürze ein weiterer Verband aus dem Hyperraum stoßen würde? Nein. Die Rebellen hatten einfach nicht gewusst, wie stark Esseles verteidigt wurde. Kaagi grinste kalt.

“Schwerkraftgeneratoren hochfahren. Informieren Sie Line Captain Kratas, dass die erwarteten Gäste zum angerichteten Bankett erschienen sind...“

[Esseles, Orbit, DSD Entangler, Brücke]- Captain Kaagi, Crew

<hr>

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Aufenthaltsraum]- Valara, Akemi, Nereus

Ohne es sich anmerken zu lassen atmete Nereus erleichtert auf, als Valaras Reaktion sich als nicht gewalttätig entpuppte. Er wusste, dass er den verborgenen Kräften der Sith nichts entgegenzusetzen hatte. Stattdessen lenkte sie seine Aufmerksamkeit auf die junge Gefangene, deren zerbrechlich wirkende Gestalt nichts auszudrücken schien als pure Hilflosigkeit. Nereus schluckte, als er dem verschüchterten Blick der braunen Augen des Mädchens begegnete, der ihm aus einem unerfindlichen Grunde mit Scham überhäufte. Was hatte Valara gesagt...? Seine eigene Tochter... oder sein Sohn... Eryell... wäre sie in einer solchen Lage, würde er nicht gleichfalls nach Gnade verlangen? Oder war es eine vollkommen andere Situation, ein anderer Kontext? Und warum war Valara urplötzlich die Barmherzigkeit in Person?
Die Antwort wurde dem Line Captain erspart. Urplötzlich begannen die Sirenen der Garnison durchdringend zu heulen... Reflexartig griff er nach seinem Komlink.


“Verdammt, was ist da los?“

„Line Captain? Hier spricht Kaagi. Esseles wird angegriffen, ich empfehle Ihnen, dass Sie das Kommando auf der Accuser übernehmen. Ende.“

Wie betäubt starrte Nereus das Gerät in seiner Hand an. Zwar hatte er mit dem Auftauchen der Rebellen bei Esseles gerechnet, doch nicht zu einem derart frühen Zeitpunkt. Solange die Jedi noch auf freiem Fuß waren, bestand selbst durch einen kleinen Kampfverband der Repubik im Orbit Gefahr. Doch der Kommandant der Accuser wusste, wo sein Platz war...

“Passen Sie auf das Mädchen auf. Hier wird es bald heiß hergehen...“ Er wandte sich zum gehen. “Und Valara...?“ Eine kurze Pause. “Ich hoffe Ihr wisst, was zu tun ist, sollten republikanische Einheiten hier eindringen...“

Dann gab sich der Line Captain einen Ruck und ließ beide- Sith und Gefangene –im Aufenthaltsraum zurück...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Gang]- Nereus

NR-Schiffe
MC-90 - "Corellian Star" [3 Y-WingStaffeln, 2 A-Wing Staffeln, 1 B-Wing Staffel]
AF - "Persecutor"
CRV - "Condor IV"
CRV - "Bliv III"
CKB - "Vanguard III"
MAR - "Companion"

Imperiale Schiffe
ISD II- Accuser (6 Staffeln (3 TIE-Jäger-, 3 TIE-Abfangjäger und 3 TIE-Bomber-))
DSD- Entangler (? Staffeln)
VSD- Coat of Arms (2 TIE-Jägerstaffeln)
VSD- Provocateur (2 TIE-Jägerstaffeln)
VSD- Vein of Immortality (2 TIE-Jägerstaffeln) (ursprüngl. Stationierung)
INT- Manhunter (? Staffeln)
VIN- Emerald Sword
VIN- Echoe of Tragedy
VIN- Dawn of Victory
VIN- Eternal Glory
CK- Punisher
CK- Flames of Revenge
CK- Knightrider of Doom
CRV- Infernal Fury
NBF- Lord of the Thunder
NBF- Rage of the Winter
NBF- Wings of Destiny
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Akemi -

Valaras Blick folgte dem Line Captain, als dieser den Raum verließ. Er hatte verstanden, was sie ihm gesagt hatte, war nichts so skrupellos gewesen wie sein erster Offizier es gewesen war. Man musste wirklich ein Herz aus Stein oder Eis haben, um dem hilflosen Ausdruck, der in den Augen dieses Mädchens ruhte, widerstehen zu können. Gleichfalls hatte Valara Nereus' Worte verstanden. Ja, das hatte sie.

Nun wurde also Esseles angegriffen und möglicherweise würden republikanische Truppen in die Garnison eindringen. Hmmm... sollte dies geschehen, wäre es wohl besser, nicht mehr hier zu sein. In Kämpfe wollte Valara nun wirklich nicht verwickelt werden. Ein sicherer Ort, an dem sie warten konnte, bis alles vorbei war, wäre ihr lieber... zum Beispiel ihre Suite an Bord der Accuser. Sie könnte sich mit dem jungen Yonka noch ein paar schöne Stunden machen. Der Gedanke gefiel ihr. Aber nein, erst hatte sie sich noch um etwas anderes zu kümmern: Akemi stand noch immer an Ort und Stelle und wartete wohl darauf, dass sie sich auf den Weg zur Krankenstation machten. Valara wandte sich zu ihr um und lächelte ihr fröhlich zu.


Das war Line Captain Kratas! Aber ich nenne ihn Nereus. Er ist der Bruder einer sehr guten Freundin von mir und ein wichtiger Vertrauter für mich! Oh ja! Aber nun, auf zur Krankenstation! Husch, wir müssen uns beeilen! Kannst du so weit laufen? Du siehst nicht so aus, als ob du es könntest. Kind, wirklich, du musst mehr essen. Schau nur, wie dürr du bist!

Wie sie es schon zuvor getan hatte, packte Valara das Mädchen erneut an der Hand, öffnete die Tür und zog Akemi mit sich hinaus auf den Gang.

Wenn du bei mir leben würdest, würde ich dich erst einmal ordentlich aufpeppeln. Ich könnte dich zum Beispiel zu meiner persönlichen Zofe machen. Aber... ich fürchte, du würdest mir früher oder später sowieso davon laufen, sobald ich einmal nicht acht gebe. Und eine Angestellte, auf die man fortwährend aufpassen muss, ist doch viel zu anstrengend - und erfüllt auch nicht den Sinn und Zweck des Ganzen. Immerhin sind die Angestellten dazu da, sich anzustrengen, nicht die Arbeitgeber! Naja... außerdem bist du so schrecklich klein! Was sagtest du noch, wie alt du bist? Meinst du, du wächst noch? Armes Ding, in ein paar Jahren wirst du bestimmt Komplexe deswegen bekommen. Es ist doch alles so verzwickt im Leben, wenn man so klein ist.

Laut seufzend schüttelte Valara den Kopf und entschied sich wahllos für eine Gangrichtung in der imperialen Garnison, in der sie sich eigentlich gar nicht auskannte.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Gang - Mit Akemi -
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Gang - Mit Valara -

Republikanische Einheiten! Konnte es tatsächlich sein, dass solche hier eindrangen? Akemis Herz schlug plötzlich wieder schneller. Über sein Com hatte der Line Captain mitgeteilt bekommen, dass Esseles angegriffen wurde. Aber... von wem? Wer wusste, dass ihre Mission gescheitert war, dass Riley und Horn tot und Cris und Akemi gefangen waren? Jemand musste die Republik verständigt haben. Und jemand... das war eindeutig Joseline! Das hieß also, dass Rettung nahte! Ob Joseline wusste, dass Akemi auch hier in der imperialen Garnison war? Bisher hatte Akemi noch gar nicht daran gedacht. Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht, war einfach nur hinter Rima Saunders hergelaufen und hatte sich mit Leichtigkeit überführen lassen. Aber jetzt gab es wieder Hoffnung. Akemis Verstand begann wieder langsam, zu arbeiten. War das jetzt nicht ein Moment, den es zu nutzen galt? Sie musste etwas unternehmen, irgendetwas... angenommen, republikanische Truppen schafften es tatsächlich, in die Garnison einzudringen... würde das Imperium dann nicht so schnell wie möglich die Gefangenen woanders hinbringen, damit sie nicht befreit werden konnten? Weg von Esseles...? Man würde Vorsichtsmaßnahmen treffen, ganz bestimmt. Und das bedeutete, dass sie dann außer Reichweite der Republik sein würden. Dann würden sie wahrscheinlich nie mehr Gelegenheit zur Flucht bekommen. Flucht! Ja, jetzt hatten sie vielleicht sogar eine Chance. Aber Cris war noch dort unten in der Zelle - und Akemi unterwegs auf die Krankenstation, an der Seite einer Sith. So würde es nicht funktionieren.

Lady Wingston redete ohne Punkt und Komma. Das hatte sie zuvor bereits getan. Sie erzählte und stellte Fragen, alles leeres Geplauder und Akemi begriff, dass sie darauf gar nicht antworten musste. So etwas kannte sie aus früheren Zeiten, von den Partys auf Naboo, wo sich die Gesellschaft zu Small-Talk und oberflächen Gesprächen traf. Allem Anschein nach hörte die Sith sich gerne selbst reden und erwartete von Akemi gar nicht, dass sie etwas sagte. Also schwieg Akemi weiter und brütete weiter über eine Lösung. Sie musste Cris finden, sie musste ihn aus dieser Zelle herausholen, bevor man ihn von hier fort brachte. Doch wie sollte sie dies anstellen? Sie hatte nicht einmal einen Blaster! Die Idee überkam sie ganz plötzlich und ruckartig blieb das Mädchen stehen. Die Sith drehte sich zu ihr herum und sah sie fragend an. Akemi spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg und kalter Schweiß auf ihrer Stirn ausbrach.


Mir ist? sehr kalt.

Sagte sie matt und wusste einen Augenblick lang selbst nicht, ob sie die Wahrheit sagte oder eine Rolle spielte, bis ihr bewusst wurde, dass beides zutraf. Sie fühlte sich tatsächlich genauso elend, wie es für ihren Plan von Bedeutung war und das vereinfachte ihr die Sache. Betreten sah sie zu Boden. Ihr Körper zitterte ohne ihr Zutun.

Ich hatte eine Tasche dabei, Mylady. Rima Saunders hat sie mir abgenommen, als sie mich hier her brachte. Ob ich... könnte ich mir vielleicht etwas Warmes anziehen, bitte?

In dem Blick, mit dem sie nun wieder aufsah, lag alles Leid dieser Galaxis und Akemis Augen schimmerten erneut feucht von Tränen.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Gang - Mit Valara -
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Shuttleplattform]- Nereus

Im Laufschritt- und stetig begleitet durch das rhythmische Heulen der grausig modulierten Alarmsirenen –hatte Nereus schließlich sein persönliches Shuttle erreicht, an dem zu seiner Überraschung bereits ein äußerst ernst wirkenden Perioma und Yonka warteten, welcher sich wiederum nervös gen Himmel umsah. Die Turbolasertürme der Garnison allerdings rührten sich nicht, also war keines der feindlichen Schiffe in ihre recht beschränkte Reichweite gekommen, die nach Nereus’ Informationen ebenso ausreichte, die Verteidigung der Siedlung und Erzförderanlagen zu garantieren. Wenn Brodik klug war, würde er jedoch in Kürze seine zwei Jägerstaffeln in den Kampf schicken- vorausgesetzt, sie waren aufgrund mangelhafter Wartungsarbeiten nicht dauerhaft an den Boden gefesselt.

„Ich habe es bereits mitbekommen!“, rief sein erster Offizier Nereus über den Lärm hinweg zu. „Wir können umgehend starten!“

“Gut! Yonka, Sie bleiben hier... ich möchte nicht, dass Lady Wingston im Zuge der Schlacht verloren geht... sobald die Lage sich beruhigt hat, nehmen Sie einen der Sturmtruppentransporter zurück zum Schiff.“

Yonka salutierte wortlos und entfernte sich dann rasch von der Fähre. Nereus und Perioma waren gerade eingestiegen, da hoben die Repulsorlifts das elegante Transportmittel in Esseles’ stickige Lüfte und auf den bedeutend kühleren Raum zu.

„Glauben Sie, dass die Rebellen mit einer Flottille wie der unsrigen gerechnet haben?“, fragte Perioma nachdenklich, während unter ihnen die klobige Garnison zu einem bedeutungslosen Fleck zusammenschrumpfte. Nereus zuckte leicht mit den Schultern.

“Ich weiß es nicht, Ferrus. Kaagi jedenfalls klang nicht beunruhigt, also wird es sich um kein unbezwingbares Aufgebot handeln...“

„Kaagi wird sich bewähren wollen.“

“Dann sei es ihm gegönnt...“ Geistesabwesend strich Nereus sich über das Kinn. “Er ist ein tüchtiger Offizier und die Entangler der Schlüssel zu dieser Mission, schließlich hält sich Commander Coltrons Kreativität in Grenzen...“

Perioma schmunzelte ob dieser Einschätzung des einfältigen Kommandanten der Manhunter, ihres zweiten Schiffes mit Gravitationsprojektoren.

„Jedenfalls werden die Entangler und die Manhunter Priorität vor anderen Zielen haben, sofern die Rebellen ernsthaft darum bemüht sind, zu fliehen...“

Nereus Antwort wurde durch die Stimme des Piloten unterbunden.

„Wir erreichen die Accuser. Lieutenant Tane heißt Sie willkommen.“

Der Kommandant der Accuser lächelte dünn. Er wusste, wie der arme Tane sich in Anbetracht der bevorstehenden Schlacht fühlen musste. Nereus selbst war es bei seinem ersten Gefecht auf der Brücke eines Sternzerstörers ähnlich ergangen.

„Für einen ehemaligen IGD-Schergen ist der Lieutenant nicht übel...“, kommentierte Perioma trocken, bevor schließlich ein Ruck durch ihr Shuttle ging und der Kommandant sein Schiff erreicht hatte.

“Ohne Umschweife zur Brücke...“, murmelte Nereus, während die Gangway sich vor ihnen quälend langsam auf den blankpolierten Boden des Hangars senkte, ohne jedoch den Blick auf eine ausreichende Sturmtruppenehrenformation freizugeben. In seiner Eile musste Tane eine derart unwichtige Formalität vollkommen vergessen haben, was Nereus ihm mitnichten verübeln wollte. Eine Schlacht wurde nicht mit übertriebenem Pomp gewonnen.
Kaum auf der Brücke angekommen registrierten beide Offiziere die offensichtliche Erleichterung des zweiten Offiziers, die ihn jeder seiner Bewegungen mitzuschwingen schien.


„Sir, unsere Taktikanalyse ist soeben abgeschlossen. Wie es aussieht, sollten wir mit diesem Feindesverband keinerlei nennenswerte Probleme haben. Captain Kaagi hat sich die Freiheit genommen, die Schwerkraftgeneratoren der Entangler hochfahren zu lassen.“

Nereus nickte bedächtig. Das passte zu Kaagi... nun, da er die sichere Beute vor Augen hatte, wollte er sie um keinen Preis des Universums aus ihren Fingern entgleiten lassen.

“Welches ist das stärkste Schiff des Verbandes?“

„Ein MC-90 Kreuzer, Sir. Namentlich handelt es sich um die Corellian Star.“

“Gut. Das ist unser Primärziel. Wir werden uns persönlich um sie kümmern...“

Der Line Captain grinste.

”Und ich bin mir sicher, dass Captain Kaagi uns Gesellschaft leisten will…”

Er warf einen kurzen Blick auf das vor Tane schwebende Taktikhologramm.

“Die Provocateur und die Coat of Arms werden sich um diese Angriffsfregatte kümmern. Die Vein of Immortality soll Commander Coltron davor bewahren, Schläge zu beziehen...“

„Sofort, Sir!“

Tane beeilte sich, seinen Befehlen nachzukommen. Nereus ließ sich indes unter leichten Rückenschmerzen auf seinen Kommandosessel nieder.

“Was denken Sie, Ferrus? Ist das alles, was die Republik anzubieten hat?“

Perioma schnaubte.

“Um ein inkompetentes Kommandoteam zu retten ist das da schon zuviel…”

Inzwischen setzten die imperialen Schiffe sich langsam in Bewegung...

[Orbit um Esseles, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane

[OP@Gilad: Auch wenn die Moderatoren es nicht gerne sehen, habe ich mir die Freiheit genommen, deine Schiffe rot kenntlich zu machen, um dir den Überblick zu erleichtern, was ich mit ihnen anstellen will... ;)[/OP]
 
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[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Cris

Es war ein Dorf. Die primitiven Häuser waren konzentrisch um den zentralen Platz der Siedlung angeordnet, auf dem das von langer Benutzung gezeichnete imperiale Landungsboot gelandet war, ein Fremdkörper wie aus einer fernen Zivilisation und doch Erzeugnis derselben Galaxis, die auch dieses Dorf und seine Bewohner beherbergte. Bewohner, denen das grimmige Starren eines Sturmtruppenhelmes vorkommen musste wie die Fratze eines fleischgewordenen Halbgottes oder Racheengels, der gekommen war, sie für ihre Sünden zu bestrafen und im Fegefeuer der Verdammnis auszuliefern...
Es war nichts ungewohntes daran, den klobigen Panzer zu tragen, unter den weißen Panzerungssegmenten den hautengen Kampfanzug zu spüren, durch dessen Handschuhe der metallene Blasterkarabiner seine Kühle verlor und einen leicht surrealen Anstrich bekam. Es war nichts ungewohntes daran, durch den Filter des Helmes Luft zu atmen, ignorant der Erfrischung gegenüber, die sie ohne Filtrierung jeglichen Lebens anstellen würde. Es war nichts ungewohntes daran, zu töten.
Selbst durch den Helm konnte er es riechen, den Gestank der abgefeuerten Waffe, den Gestank des Todes. Doch er nahm nicht aktiv am Geschehen Teil. Er fühlte, sah, roch... schmeckte sogar den bitteren Geschmack auf seiner Zunge, den das hingestreckte Opfer einer zornigen Blastersalve ausgelöst hatte. Doch er tat nichts. Er war gefangen in einer ferngelenkten Hülle, alles passierte automatisch. Seine schweren Stiefel trugen ihn auf eine der Hütten zu, ohne sein Zutun spannte sich die seine todbringende Waffe umklammernde Hand.
Langsam dämmerte in ihm die Erkenntnis, dass all dies falsch war. Es durfte überhaupt nicht passieren. Es war bereits passiert. Diese ängstlich zu ihm aufstarrenden Augen waren die selben, die ihn tagtäglich in seinen Erinnerungen heimgesucht haben, die er mit brutaler Detailschärfe immer wieder vor sich sehen konnte. Doch dieses Mal... war etwas anders. Er zögerte nicht. Routiniert wie ein Industriearbeiter sein Laserschweißgerät handhabte er den Karabiner, vollbrachte das blutige Handwerk binnen Sekunden. Die flehenden Augen waren verschwunden, die Gesichter unkenntlich. Bis auf eines. Ehemals warme Augen, voller Vertrauen und Zuneigung, starrten nun leer und kalt aus dem ebenmäßigen Gesicht zu ihm empor, dessen Rumpf vollkommen durchlöchert waren. Der zierliche Mund schien halb geöffnet, wie zu einer stummen Anklage, die ihm allein galt. Dieses Gesicht war nicht Teil seiner Erinnerungen. Diese ihm ins Herz blickenden Augen gehörten jemand anderem... Akemi.


Urplötzlich schlug Cris die Augen auf. Es war dunkel und stickig, niemand schien es für nötig gehalten zu haben, an Cris’ zwangsweise gewählter Unterkunft Strom zu verschwenden. Seine Hände waren immer noch an den Stuhl gefesselt, bereits wundgescheuert an den Gelenken und in dieser Phase, der Verarbeitung des Schocks, unkontrolliert zitternd. Kein Laut war zu hören, abgesehen von seinen stoßartigen Atemzügen, die sich gar nicht wieder beruhigen wollen. Über seiner rechten Schläfe, dort, wo Rimas harter Stiefel ihn getroffen hatte, schien seine Kopfhaut aufgeplatzt. Zumindest fühlte es sich so an, eine Überprüfung war unmöglich. Die Schmerzen begrüßten ihn freudig.
Langsam kehrten die durchlebten Bilder zurück. Akemis totes Gesicht... sein Verrat...
Dann heulten plötzlich Sirenen. Sofort wusste Cris, was dies zu bedeuten hatte. Der Stützpunkt des Imperiums wurde angegriffen. Die Flotte griff ein, um sein Versagen zu kompensieren. Doch er hatte unwiederbringlich alles verloren. Er hatte Akemi verloren...


[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Cris
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Gang - Mit Akemi -

Man hat dir dein Gepäck abgenommen? Gütiger Himmel!

Ungläubig starrte Valara das Mädchen an. Wie konnte diese Kleine noch so ruhig sein, wo sie keine Ahnung hatte, wo ihr Besitz mitsamt ihrer Kleidung hingebracht worden war? Valara konnte sehr gut verstehen, wenn Akemi eigene Kleidung tragen wollte. Sie selbst würde auch niemals etwas anderes anziehen. Das wäre widerlich und unhygienisch. Bah!

Natürlich sollst du dir etwas warmes anziehen. Das ist auch dringend nötig. Wenn ich nur wüsste...

Noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte, hörte sie Schritte und einer dieser imperialen Offiziere - oder welchen Rang er auch immer bekleiden mochte - bog um die nächste Ecke. Der Mann war groß, wirkte kräftig und befand sich wohl im Mittelfeld seiner besten Jahre. Er schien es eilig zu haben, vermutlich aufgrudn des vor wenigen Minuten ausgelösten Alarms. Valaras Gesicht erhellte sich und sie deutete mit dem Finger auf ihn.

Sie!

Rief sie aus und wartete, bis er sich ihr zugewandt hatte. Fragend blickte er sie an.

Sie können mir sicherlich eine Antwort geben. Wo werden hier Habseligkeiten von Gefangenen hingebracht?

Der Imperiale schaute etwas verwirrt drein.

"Wir haben hier nur selten Gefangene, Ma'am."

Ungeduldig rollte Valara mit den Augen. Schön, dann eben anders.

Na, fein. Stellen Sie sich vor, es wird ein Gefangener gemacht und man beauftragt Sie, alle Dinge, die er bei sich führte an einen sicheren Ort zu bringen. Wohin würden Sie die Sachen bringen?

"Naja...nun.. es gibt dort unten im ersten Gang des Gefangenentrakts einen Raum, der für verschiedene Dinge genutzt wird. Ist eine Art Allzweckraum, Ma'am."

Der Imperiale holte sein Datapad heraus und rief einen Lageplan des Gebäudes auf. Er hielt es Valara hin und tippte mit dem Finger auf den Raum, den er meinte.

"Sehen Sie, dieser hier."

Na also, geht doch. Ich danke vielmals. Einen schönen Tag noch!

Da sie nun wusste, in welche Richtung sie sich zu begeben hatte, steuerte Valara einen der Turbolifte an und ließ sich hinunter in die unterste Ebene bringen, dort, wo sie heute schon einmal gewesen war. Akemi folgte ihr schweigend. Schließlich erreichten sie den Raum, den der Imperiale beschrieben hatte. Hier unten im Gefangenentrakt war nicht viel los. Nun, warum sollten sich hier auch die Massen tummeln? Mit einem Druck auf den Öffnungsknopf fuhr die Tür zu dem kleinen Raum zur Seite. Valara und das Mädchen betraten ihn und sahen sich um und das erste, was ihnen ins Auge fiel, war tatsächlich eine braune Tasche, die einsam auf einem Tisch stand.

Ist das deine?

Akemi nickte.

Sehr gut, dann kannst du dich jetzt umziehen. Hmm, eigentlich hätte ich das auch dringend nötig.

Valara verzog das Gesicht und sah an sich herunter.

Grundgütiger! Wie lange laufe ich nun schon in diesem Reisekostüm herum? Das ist ja unmöglich! So kann ich mich ja nirgends mehr sehen lassen...hmmm.

Die Sith tat einen Schritt aus dem Raum heraus und besah sich die Tür und den Schließmechanismus von außen. Es gab einen Knopf zum Blockieren, mit dem sie das Mädchen in diesem Raum einschließen konnte. Sie könnte Akemi ein paar Minuten hier lassen und derweil selbst andere Kleidung anlegen. Ihr Gepäck hatte sie schließlich nicht umsonst von Yonka mitnehmen lassen. Die Idee gefiel ihr. Irgendwo musste sie das Mädchen sowieso einschließen, wenn sie sich selbst umkleiden wollte - schließlich konnte sie nicht beides, ein Kleid anziehen und nebenbei noch ein Auge auf eine Gefangene werfen. Und hier unten wäre der beste Ort. Ja... ja, so würde sie es machen! Sie würde sich sogar beeilen und anschließend mit der Kleinen auf die Krankenstation gehen. Aber das.... najaaa, das konnte ja auch noch ein wenig warten. Wichtiger war jetzt erstmal, sich selbst wieder präsentabel herzurichten. Erst das und danach alles andere. Wunderbar!

Hör zu, ich werde mich kurz frischmachen gehen. Du wirst so lange hierbleiben. Ich verriegle die Tür von außen und nichts kann dir passieren. Und wenn doch jemand kommt, dann sag, dass Valara Wingston auf dich acht gibt und gleich zurück sein wird! Verstanden? Und nun zieh dir einen Pullover über. Ich bin gleich zurück!

Zufrieden mit sich und der Regelung der Dinge, schloss Valara die Tür hinter sich, aktivierte die Blockierung und machte sich auf zu den Turboliften, um diese Ebene kurzzeitig wieder zu verlassen.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Gang -
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Allzweckraum -

Ruhig starrte Akemi auf die geschlossene Tür vor sich. Zum ersten mal seit Stunden war sie alleine. Getrieben von Erschöpfung gaben ihre Beine unter ihr nach und sie ließ sich zu Boden sinken. Ihre Augen schlossen sich automatisch und sie legte sich flach auf den Boden, sich dazu zwingend, regelmäßig tief ein und aus zu atmen. Sie hatte Angst, wahnsinnige Angst. Alles konnte passieren und sie war vor niemandem sicher. Schlagartig schlug sie die Augen wieder auf und stemmte sich hoch. Sie konnte nicht hier herum liegen. Selbst wenn sie sich am liebsten irgendwo verkrochen und nie mehr heraus gekommen wäre, konnte sie jetzt nicht zögern. Da war etwas, was sie tun musste: Sie musste Cris befreien. Diese Sache duldete keinen Aufschub.

Hastig griff Akemi nach ihrer Tasche. Niemand hatte es für nötig gehalten, sie zu öffnen und ihren Inhalt zu untersuchen. Wieso auch? Was sollte an dem Besitz eines fünfzehnjährigen Mädchens schon besonderes sein, selbst wenn sie beim Geheimdienst war? Im Gegensatz dazu konnte sie in dem Raum nirgendwo eine Spur erkennen, die irgendwie darauf deutete, dass man Cris' Kleidung auch hierher gebracht hatte. Als sie ihn vorhin gesehen hatte, hatte er nicht seine eigenen Sachen getragen. Er...nein, sie durfte sich nicht wieder von diesen Bildern übermannen lassen. Ihr Verstand musste klar bleiben! So gut wie es ihr möglich war, drängte Akemi die Erinnerung bei Seite und öffnete ihre Tasche. Fast ganz zu oberst lag er, der Blaster. Erfüllt von Erleichterung griff sie nach der Waffe und drückte sie zwei Sekunden lang an sich. Es war der Blaster, den sie aus der Otana mitgenommen, den sie unter der Sitzbank gefunden hatte. Den anderen, den, den Joseline ihr bei ihrer Flucht in die Hand gedrückt hatte, hatte Rima ihr entrissen. Aber Akemi hatte noch einen Ersatz! Damit hatte die blonde Verräterin nicht gerechnet!
Akemi wühlte weiter in ihrer Tasche und zog ein paar Klamotten heraus. Das Oberteil, das sie trug, war schmutzig und verschwitzt. Als sie es auszog, überkam sie ein Schüttelanfall. Es war so kalt... Rasch zog sie sich drei Schichten Kleidung über, ganz zu oberst einen weiten Pullover, der den in ihrem Hosenbund steckenden Blaster verdeckte. Ausgerüstet mit der Waffe fühlte Akemi sich nun schon ein wenig besser, wenn es auch auf der anderen Seite ein seltsames Gefühl war zu wissen, dass sie einen Blaster bei sich trug und diesen auch benutzen konnte. Aber mit solchen Gedanken durfte sie sich jetzt nicht aufhalten. Etwas verloren stand sie in dem Raum und starrte erneut auf die Tür. Zögernd ging sie darauf zu und versuchte sie zu öffnen. Natürlich, sie war verschlossen, blockiert, so wie die Sith gesagt hatte. Was also jetzt? Hier nutzte ihr der Blaster auch nicht viel. Oder würde die Tür sich öffnen, wenn sie auf den Öffnungsknopf schoss? Es war ein Risiko. Angestrengt nachdenkend schürzte Akemi die Lippen, als ihr Blick, fast beiläufig, die Wand entlang glitt und an einer bestimmten Stelle hängen blieb. Das war es, der Lüftungsschacht! Ohne zu zögern stemmte sie den Tisch genau unter die Öffnung des Schachtes, kletterte hinauf und versuchte probehalber, das Gitter zurück zu drücken. Es bewegte sich! Akemis Herz klopfte wie wild. Dies war ihr Weg in die Freiheit, ihr Weg zu Cris.

Die ganze Zeit über hatte Akemi gespürt, wie die Kraft aus ihrem Körper wich. Zum einen hatten sie die pure Anstrengung, die Verzweiflung über ihre Situation und die bereits voran gegangenen Erlebnisse dieses langen Tages erschöpft, doch zum anderen, das wusste sie, war es ihr Körper selbst, der nach Vitaminen schrie. Es war eine Extremsituation, in der sie sich befand und selbst wenn es nicht vergleichbar war wusste Akemi, dass sie schon während ihrer Karriere auf Naboo immer dann mehr Vitamine gebraucht hatte, wenn sie unter Druck stand, wenn sie Stress hatte. Irgendwie war es völlig logisch, in solchen Situationen verlangte sie ihrem Körper mehr ab als sonst. Sie hätte dringend ihre Tabletten gebraucht. Aber die hatte sie nicht. Cris hatte sie gehabt, aber jetzt hatte das Imperium sie...oder auch nicht mehr. Wahrscheinlich hatte man sie vernichtet, zusammen mit Cris' anderen Sachen. Akemi presste die Lippen zusammen, während sie sich durch den schmalen Schacht schob. Sie hatte alle Kraft gebraucht, die sie hatte aufbringen können, um sich zu der Öffnung hoch zu ziehen. Aber nun war sie mitten in dem Schacht und kroch auf allen Vieren vorwärts. Es war eng und erdrückend und selbst für Akemi schien es manchmal beinahe kein Weiterkommen zu geben. Doch irgendwie schaffte sie es, sich hindurch zu quetschen. Wäre sie jetzt nur ein Stückchen größer oder fülliger, hätte sie aufgeben und umkehren müssen. Lady Wingston mochte es schrecklich finden, dass Akemi so klein war, doch im Augenblick war es das Beste, das ihr passieren konnte.

Zwei mögliche Ausgänge hatte Akemi passiert. Den nächsten würde sie nehmen. Sie durfte sich nicht zu weit von ihrer Einstiegsstelle entfernen, damit sie nicht die Orientierung verlor. Außerdem war hier irgendwo Cris' Zelle und genau dorthin wollte sie - wenn auch nicht über den Lüftungsschacht. Das wäre sinnlos.
Lange ließ die nächste Luke auch nicht mehr auf sich warten. Vorsichtig näherte Akemi sich dem Gitter und lauschte auf mögliche Stimmen oder andere Geräusche, die ihr verrieten, dass jemand in der Nähe war. Doch sie vernahm nichts außer sturer Stille, also packte sie vorsichtig das Gitter und zog es aus der Fassung. Dann schaute sie herunter. Das waren die Toiletten! Sie befand sich genau im Lüftungsschacht der Toilettenkabine des Gefangenentrakts... ob man das in gewissem Maße nun Glück nennen konnte? Akemi drehte sich um, hielt sich an dem Vorsprung fest und ließ sich langsam an der Wand hinunter gleiten, bis sie nur noch ein paar Zentimeter über dem Boden war und beinahe lautlos hinunter sprang. Hatte sie sich dort oben in dem Schacht noch ein wenig sicher gefühlt, war es nun wieder vorbei damit. Erbarmunslos heiß wurde Akemi wieder bewusst, wo sie sich befand und was sie zu tun hatte. Angst übermannte sie. Nein, nur nicht aufhalten lassen. Sie hatte etwas zu erledigen! Ihren ganzen Mut zusammen nehmend schlich Akemi in Richtung Tür, lauschte erst noch einmal auf den Gang hinaus und öffnete sie dann vorsichtig. Niemand war zu sehen. Sie prüfte, ob ihr der Gang bekannt vorkam, aber in Wahrheit sah hier doch alles gleich aus. Aus welcher Richtung war sie gekommen? Sie versuchte sich an den Windungen des Lüftungsschachtes zu orientieren. Wenn sie nicht alles täuschte, musste sich Cris' Zelle irgendwo zu ihrer Rechten befinden. Akemi sah sich um und huschte über den Gang. Cris... dort hinten irgendwo war er. Es war nicht mehr weit. Leise schlich sie an er Wand entlang, ging am Ende des Ganges in die Hocke und spähte um die Ecke. Ruckartig zog sie ihren Kopf wieder zurück. Zwei Sturmtruppler standen etwa zehn Meter von ihr entfernt vor einer Tür. Sie hatten ihr halb die Rücken zugewandt. Akemi presste sich die Hand vor den Mund und ihre Gedanken rasten. Verschwommen nahm sie war, dass alle Türen hier anders aussahen, als im restlichen Teil der Garnison. Sicherheitstüren... Sicherheitstüren zu Zellen. Ja... und dort vorne, wo die Sturmtruppler standen... Akemis Hand glitt unter ihren Pullover und griff nach dem Blaster. Er fühlte sich kühl in ihrer Hand an. Fahrig wischte sie sich mit dem Ärmel über die Stirn. Beinahe automatisch, als hätte sie es bereits tausendmal gemacht, entsicherte sie die Waffe. Cris hatte ihr das gezeigt. Und für ihn tat sie es jetzt. Zwei Sturmtruppen, halb mit dem Rücken zu ihr. Der Überraschungseffekt lag auf ihrer Seite. Wenn sie schnell war, hatte sie beide getroffen, noch bevor sie reagieren konnten.

Wie benebelt schmeckte Akemi den Geschmack von Salz. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie zu weinen begonnen hatte. Aber sie war im Begriff, zwei Menschen zu töten. Zwei Menschen! Dafür würde sie in die Hölle kommen. Ihre Unterlippe zitterte. Wer war sie, dass sie kurz davor stand, einen Blaster zu benutzen? War sie noch Akemi Akanato? War sie noch sie selbst? Oder kannte sie sich selbst nicht? Töten war Sünde. Es war falsch. Sie konnte es nicht tun...

Hinter dieser Tür war Cris.

Zum Teufel mit der Moral! Das Imperium handelte auch nicht danach! Es war Notwehr! Es war nicht böse.... es war für Cris. Zitternd nahm Akemi den Blaster und hielt ihn, wie sie es am Schießstand im Geheimdiensthauptquartier getan hatte. Sie konnte es. Zwei Schüsse. Dann wäre sie bei Cris. Benommen schloss sie die Augen, verharrte eine Sekunde, wandte sich herum und löste zwei Schüsse. Die Sturmtruppler fielen zu Boden, noch bevor sie ihre Waffen ziehen konnten. Akemi starrte mit offenem Mund auf die Leichen im Gang. Das war sie gewesen. Sie hatte es getan. Zögernd näherte sie sich und als sie sicher war, dass sich die Imperialen nicht mehr regen würden, stürmte sie auf die Tür zu, entriegelte sie mit Hilfe der an der Wand angebrachten Konsole und öffnete sie.

In dem Raum war es dunkel. Akemi wich zurück, zögernd in das Schwarz hinein starrend. Sie hörte nichts außer ihrem eigenen, dahin rasendem Atem. Eine kurze Weile verging, ehe sich ihre Augen an das Dunkle gewöhnt hatten und dann half ihr das vom Gang in die Zelle hinein fallende Licht, noch ein wenig mehr zu sehen. Sie wagte nicht, ihre Stimme zu erheben. Nicht hier, wo sie noch mitten auf dem Gang stand. Langsam bewegten sich ihre Beine hinein in den Raum. Ihre Hände tasteten an der Wand nach Halt. Alles in ihr sträubte sich, weiter zu gehen. Es war dunkel, es war gefährlich. Dunkelheit macht schutzlos. Doch dann sah sie seine Umrisse. Ein undeutbarer Laut entwich ihrer Kehle und sie ließ von der ihr Sicherheit gebenden Wand ab.


Cris! Cris, ich bins!

Sie glitt vor ihm zu Boden und umklammerte seine Hände. Ihre Stimme war dünn, aber fest.

Geht es dir gut?

Er war gefesselt. Eilig tastete Akemi nach einer Konsole, fand sie und löste die Lähmschellen. Mit einem Mal hatte eine unheimliche Ruhe von ihr Besitz ergriffen und sie fühlte sich mehr wie eine Beobachterin, als tatsächlich in die Ereignisse eingebunden. Sie hatte keine Ahnung, was dieser wahnsinnige Offizier, Rima und die Sith Cris angetan hatten, aber unbewusst war ihr klar, dass noch nicht der Zeitpunkt gekommen war, ihm schluchzend in die Arme zu fallen. Sie durften keine Zeit verlieren.

Wir müssen so schnell wie möglich hier weg!

Drängend versuchte Akemi, Cris hoch zu ziehen.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Zelle - Mit Cris -
 

[Esseles-System - Orbit um Esseles ? "Beauty of Corellia" mit Verband ? Brücke] Ramus


Ramus war geschockt, die Informationen der Verteidigung waren vollkommen falsch gewesen, die Imperialen hatten einen gro0ßen Flottenverband hier, eine ihm weit überlegen Flotte.

?Alle Einheiten zusammenziehen! Gegenseitig Deckung geben! Feuer frei mit allen was wir haben. Neue Sprungvektoren berechnen!?


Er kam mit der Situation gar nicht zurecht, das Team auf dem Planeten zu holen war so gut wie unmöglich. Aber das war sein Auftrag. Er durfte noch nicht verschwinden. Verdammt!

?Befehls Änderung! Die "Condor IV", "Bliv III" und die "Vanguard III" sollen Versuchen mit ihrer höheren Geschwindigkeit um die Feindliche Flotte zu gelangen, auf den Planeten zu fliegen und versuchen das Team heraus zu holen, der Rest versucht die Flotte zu beschäftigen und von den schnelleren Schiffen abzuhalten!?


Die Wahrscheinlichkeit das dieser Plan funktionieren würde war so gering! Aber was sollte er schon tun, der Befehl lautete das Team da heraus zu holen.
Nun kamen sie in Feuerreichweite und die ersten Salven wurden Ausgetauscht. Während die kleineren Schiffe versuchten um die Flotte herum zu kommen.



[Esseles-System - Orbit um Esseles ? "Beauty of Corellia" mit Verband und Imperiale Flotte? Brücke] Ramus


[OP: Du hättest ja Orange nehmen können. ICh hoffe mein Post passt so mal!]
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Cris

Das Heulen der Sirenen war unerträglich. Mittlerweile wusste mit Sicherheit jede im Tiefschlaf befindliche oder sogar halbtote Imperiale Offizier, dass Esseles angegriffen wurde. Zu gerne wüsste Cris, wie die Sachlage im Orbit sich entwickelte. Wie viele Schiffe hatte das Imperium nach der Ankunft des Geheimdienstteams durch Rimas Verrat hier stationiert? Wie viele Männer würden sterben, nur weil er auf ein hübsches Gesicht hereingefallen war? Der ehemalige Sturmtruppler spürte, wie ihm schlecht wurde. Er hatte vorgehabt, seine Schuld abzutragen. Eryell davon zu überzeugen, dass Majeres Äußerungen nicht der Wahrheit entsprachen. Er hatte sie alle enttäuscht. Eryell, Joseline, K’kruhk, Jezza... und Akemi. So ungerechtfertigt es auch erscheinen musste, vor dem Gedanken an eine den Sith ausgelieferte Akemi verblassten all die anderen Punkte vollkommen. Rimas Sieg war total gewesen...
Seltsame Geräusche ließen den ehemaligen Sturmtruppler aufhorchen. Schüsse... und dann das charakteristische Klappern eines Sturmtruppenpanzers, der mit den metallenen Bodenplatten eines Standardkorridors kollidierte. Die Miene des Agenten verzog sich argwöhnisch. Was geschah dort draußen? Hatte Rima sich dazu entschlossen, ihren Pakt mit den Imperialen zu brechen und ihn lieber sofort zu töten, ehe die Flotte ihr diese Chance verdarb? Erschaudernd starrte er auf die sich öffnende Tür, in deren grellem Lichtschein ein Schatten erschien. Die notwendige Skrupellosigkeit besaß sie. Sich wappnend biss Cris trotz der Schmerzen die Zähne zusammen. Er würde nicht wimmernd vor ihren Stiefeln zugrunde gehen...
Doch es geschah nichts. Keine eisige, triumphierende Stimme schallte ihm von der Tür her entgegen. Stattdessen spürte er urplötzlich zarte Finger seine gefesselten Hände berührend und hörte eine Stimme, deren süßen Klang er eigentlich nie mehr hatte vernehmen können...


Akemi...?“

Alleine die Erwähnung ihres Namens ließ einen Teil seiner Schuldgefühle verschwinden. Sie war entkommen... irgendwie war die junge Schauspielerin der Sith entkommen, hatte die Sturmtruppen ausgeschaltet und war entkommen.
Schnappend öffneten sich die Schellen um Cris Handgelenke und er spürte, wie Akemi versuchte, ihn aus seinem Stuhl hochzuziehen. Sie schaffte es nicht, er war einfach zu schwer. Cris versuchte, sich aus eigener Kraft zu erheben, doch seine zitternden Muskeln weigerten sich, seinen Körper aufrecht zu halten und so war er gezwungen, vor ihr auf die Knie zu fallen. Ohne seine neugewonnene Freiheit dazu zu verwenden, seine Wunden abzutasten, versuchte der ehemalige Sturmtruppler jedes Detail des jungen Mädchens in der schummrigen Dunkelheit der Zelle zu erkennen. War sie verwundet?


“Oh Akemi, es tut mir so Leid...“, flüsterte er. “Ich... ich habe euch alle ins Verderben geschickt...“

„Wie rührend...“ Da war sie, die eisige, triumphierende Stimme. Später als Cris sie erwartet hatte. Und doch ließ sie seinen Mut umgehend wieder sinken.
Im Türrahmen stand- spektakulär eingerahmt durch das aus dem Korridor einfallende Licht –Rima Saunders, in der Hand einen Blasterkarabiner, den sie offenbar einem der toten Sturmtruppler abgenommen hatte. Ihr Mundwinkel schien amüsiert zu zucken, als ihr Blick auf die vollkommen entkräftet wirkende Akemi fiel.


„Na, haben wir uns da etwas übernommen?“

In ihrer Hand erkannte Cris ein schmales Röhrchen. Er erkannte es sofort. Es waren die Vitamintabletten, die Akemi so dringend brauchte und an ihn weitergereicht hatte, weil sie ihm vertraute. Und nun waren sie in Rimas Besitz. Cris konnte eben so verhindern, dass er nicht vollkommen zusammenbrach.

„Immerhin, berechenbar ist die Kleine ja. Ich hatte mir fast gedacht, dass diese als Sith getarnte Modeschickse sie nicht wie der Commander es befahl in Gewahrsam halten würde.“

Rima zuckte mit den Achseln.

„Nun, er und sein fabelhafter Line Captain sind wohl in diesem Moment dabei, einen weiteren Sieg für das Imperium zu schmieden. Ein Sieg, gefertigt aus dem Blut toter Rebellen. Sag mir, Sheldon, wie fühlt man sich... als Massenmörder?“

Cris antwortete nicht. Um ihn herum schien alles dumpf, unecht. Es war wie ein niemals enden wollender Alptraum.

„Einerlei. Lange wirst du dieses Gefühl nicht genießen dürfen.“ Die Doppelagentin grinste kalt und legte ihre Waffe auf ihn an.

„Ich habe lange nachgedacht, wen von euch beiden Süßen ich als ersten töte. Den anderen würde es zerbrechen. Schade, Sheldon, du bist bereits gebrochen genug... Also ist meine Wahl auf dich gefallen.“

Wie in Zeitlupe nahm Cris nun wahr, wie sich Rimas Finger um den Abzug ihrer Waffe legte und das Grinsen der Verräterin breiter wurde. Tastend griff er nach Akemis linker Hand. In ihrer rechten, vor Rima verborgen, lag immer noch der Blaster, mit dem die junge Agentin die beiden Sturmtruppen getötet hatte. Doch er würde kein weiteres mal von ihr verlangen, für ihn zu töten. Er verdiente es nicht...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Akemi, Cris, Rima
 
[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

„Die Entangler hat die Verifizierung des Primärziels bestätigt, Sir!“

Nereus nickte bedächtig.

“Sehr gut. Weiter Kurs auf die Corellian Star halten. Und öffnen Sie mir einen Kanal zu diesem Schiff.“

Rasch arrangierte Lieutenant Tane, während Perioma weiterhin das taktische Hologramm studierte, den Kanal zum Mon Calamari-Kreuzer, dem augenscheinlichen Flaggschiff des Feindes. Nereus räusperte sich leicht, fast ein wenig wichtigtuerisch, ehe er zu sprechen begann.

“Achtung, fremder Flottenverband. Hier spricht Line Captain Nereus Kratas von seiner imperialen Majestät Sternzerstörer Accuser. Ich appelliere an ihre Einsicht. Ihr Verband ist uns hoffnungslos unterlegen und Ihr Fluchtweg in den Hyperraum ist abgeschnitten. Ihr Kommandoteam ist entweder in Gewahrsam oder tot. Deaktivieren Sie Waffen und Antrieb, oder ich sehe mich gezwungen, Ihre Schiffe zu vernichten.“

Die Verbindung wurde unterbrochen.

“Denken Sie, dass die Rebellen darauf eingehen, Sir?“, fragte Perioma zweifelnd.

“Natürlich nicht. Niemals würden sie uns derart vielversprechende Prisen gönnen. Deshalb sind sie allesamt dem Untergang geweiht. Bugbatterien bereithalten, das Feuer auf die Corellian Star zu eröffnen.“

Der keilförmige Sternzerstörer schob sich weiter auf den feindlichen Flottenverband zu, begleitet von der Entangler, deren Kanoniere sich nun ebenfalls auf einen Angriff vorbereiten würde. Neben ihnen steuerten die Coat of Arms und die Provocateur auf die Angriffsfregatte Persecutor zu, flankiert von zweien der Vindicator-Kreuzer, deren Kommandanten augenscheinlich ebenfalls ein Stückchen vom Ruhm der Schlacht haben wollten.

“Die Manhunter und die Vein of Immortality halten sich dicht am Planeten?“

„Wie Sie befohlen haben, Sir“, bestätigte Perioma. „Sobald die Rebellen versuchen, ihr Primärziel zu erfüllen, können sie eingreifen...“

In diesem Moment erwachten die Turbolaser der Accuser brüllend zum Leben. Massen an destruktiver Energie verließen den waffenstarrenden Sternzerstörer und ergossen sich zusammen mit ähnlichen Todesgrüßen der Entangler über die Bugschilde des feindlichen Kreuzers, der seinerseits das Feuer erwiderte. Nereus wusste, dass die Schilde dieses Schiffstyps äußerst stabil waren, doch das kombinierte Feuer zweier Zerstörer dürfte selbst diesem Bollwerk auf Dauer gebührlich zusetzen.

„Sir, mehrere Feindschiffe lösen sich aus dem Verband, anscheinend wollen sie uns umgehen und Esseles anfliegen!“, rief Lieutenant Tane von einer taktischen Konsole.

“Befehl an die Lord of the Thunder (NBF), die Rage of the Winter (NBF) und die Eternal Glory (VIN): Abfangen. Die Vein of Immortality soll um jeden Preis ihre Position über Esseles halten.”

„Sofort, Sir!“

Nereus warf Perioma einen Blick zu.

“Feindliche Jäger?“

„Negativ, Sir. Aus welchem Grund auch immer, der Feindkommandant scheint sie zurückzuhalten.“

“Starterlaubnis für unsere Bomberstaffel: sie sollen die Persecutor ein wenig ärgern und für unsere Schiffe mürbe machen. Geben Sie unsere beiden Abgangjägerstaffeln zum Geleit.“

„Zu Befehl, Sir.“

Zufrieden betrachtete der Kommandant den Verlauf der Schlacht. Während sich seine beiden Sternzerstörer der Victory-Klasse auf die feindliche Angriffsfregatte einzuschießen begannen, belegten die Accuser und die Entangler das Führungsschiffs ihres Feindes weiterhin mit mörderischem Trommelfeuer. Die Zerstörung dieses Schiffes sollte den Feinden ihr moralisches Rückgrat brechen, zumal sie bald feststellen würden, dass die sich lösenden Schiffe eine vollkommen leere Geste waren. Solange die Entangler ihre Schwerkraftgeneratoren aufrecht erhielt, würde es nur äußerst schwer möglich sein, das System wieder zu verlassen...

[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

Übersicht:

MC 90 Corellian Star vs. ISD II Accuser, DSD Entangler

AF Persecutor vs. VSD Coat of Arms, VSD Provocateur, VIN Dawn of Victory, VIN Echoe of Tragedy

MAU Companion ?

NBF Lord of the Thunder, NBF Rage of the Winter, VIN Eternal Glory Kurs auf CRV Bliv III, CRV Condor IV, CKB Vanguard III

VSD Vein of Immortality, INT Manhunter Position über Esseles halten

Rest Imperiale: mal abwarten ;)
 
-Orbit um Esseles, Dragonlance, Kommandobrücke-


"Sir...wir verlassen den Hyperraum. Es ist auch schon eine Meldung unserer Leute hereingekommen. Die Lage ist ernst, die Imperialen haben großes Aufgebot hier, unsere Leute sind in Schwierigkeiten."

Nickend nahm es der Captain zur Kenntnis. Seine Sorge galt mehr den GDler und den Jedi, erst dann kamen die Flottenleute aber in erster Linie musste er herausfinden, wo die GDler und Jedi waren.

"Finden sie heraus, wo unsere Leute sind, auf den Planeten oder in eines der Schiffe. Boden wäre optimal, dann können wir Ihnen eine Nachricht schicken, daß wir sie holen."

Doch nun musste er sich mal darum kümmern, wie sie die Linien umgehen konnten. Sein Vorteil war, daß die Dragonlance kein riesiges Schiff war, also konnte er sich irgendwie durchboxen. Inzwischen befanden sie sich im Orbit von Esseles, vor ihm ragte eine ISD Kl II auf, die ihm den Weg versperrten. Seine Position befand sich etwas abseits dem Geschehen, eben weil ihm die ISD, den Weg versperrte. Nun musste er abwarten, ob sich das imperiale Schiff meldete oder ob er sich irgendwie durchschleichen konnte. Die Verteidigung stand auf jeden Fall, die Waffen alle aktiv, auch wenn sie gegen die ISD, nicht viel ausrichten konnte, würde er sich auf jeden Fall verteidigen.


-Orbit um Esseles, Dragonlance, Kommandobrücke-
 
[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

Ein dumpfes Grollen hallte durch den gesamten Sternzerstörer, ausgelöst durch die schweren Turbolaserbatterien, deren Kanoniere immer noch darum bemüht waren, die robusten Schilde des Kreuzers zu knacken. Nereus hatte sich unterdessen aus seinem Kommandosessel erhoben und verfolgte unruhig auf dem taktischen Hologramm, wie einige seiner Schiffe sich wie befohlen abwandten, um die feindlichen Ausreißer zu stellen. Von der Coat of Arms erreichte die Accuser zudem die Bestätigung des endgültigen Feindkontakts. Der Sternzerstörer der Victory-Klasse hatte gemeinsam mit seinem Schwesterschiff Provocateur das Feuer auf die Persecutor eröffnet. Grüne und rotgoldene Strahlen zischten zwischen den Kolossen hin und er, erhellten die bleichen Rumpfplatten der Zerstörer und ließen die Schilde der Giganten knistern. Ein paar kleine Punkte auf dem Hologramm symbolisierten die inzwischen gestarteten Bomberstaffeln, die bereit waren, der Coat of Arms und den übrigen Schiffen im Kampf gegen die Angriffsfregatte beizustehen, indem sie ihre tödliche Fracht auf dieses breite Ziel abfeuerten.

„Ein neuer Kontakt, Sir! Vollkommen anderer Eintrittswinkel als die Flotte der Rebellen...“

Nereus drehte seinen Kopf leicht in Richtung des Meldung machenden Lieutenant Tane.

“Was für ein Schiff?“

„Eine Fregatte, Sir. Allerdings sind mir ihre Absichten nicht vollkommen klar...“

Zu Nereus hatte sich nun ebenfalls Commander Perioma gesellt. Gemeinsam musterten sie diese wahnsinnige, einzelne Fregatte, die sich Esseles und den kämpfenden Großkampfschiffen seitwärts näherte.

“Einen Kanal öffnen...“, befahl Nereus schließlich. “Wer auch immer sie sind, sie werden diese Operation nicht behindern...“

Tane nickte gehorsam, während Perioma weiter auf das Hologramm starrte.

„Sir, das sind Rebellen, zweifelsohne...“

“Wir werden sehen, Ferrus. Lieutenant, steht der Kanal?“

Ein bestätigendes Nicken.

“Achtung, nicht identifizierte Fregatte. Hier spricht Line Captain Nereus Kratas vom imperialen Schlachtschiff Accuser. Sie halten sich in imperialem Sperrgebiet auf. Drehen Sie bei, deaktivieren Sie Ihre Waffen- und Antriebssysteme und bereiten Sie sich auf eine Inspektion vor. Sollten Sie sich widersetzen, werden wir das Feuer auf sie eröffnen!“

Perioma verzog unwillig das Gesicht.

“Wir sollten sie sofort vernichten...“

“Wir haben hier zu tun, Ferrus. Sollte die Fregatte Dummheiten machen, wird die Vein of Immortality sich um sie kümmern.“

[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

<hr>

[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, INT Manhunter, Brücke]- Commander Coltron, Crew

Auf der Manhunter beobachtete man ebenfalls argwöhnisch das plötzliche Auftauchen der unbekannten Fregatte, nachdem die Brückencrew des Abfangkreuzers einer minutenlangen Tirade ihres Kommandanten gegen Line Captain Kratas hatte lauschen dürfen. In Commander Coltrons Augen war der Platz seines Schiffes an vorderster Front, nicht hier, im Schatten eines alten Sternzerstörers der Victory-Klasse, dazu verdammt, der Dezimierung der Rebellen aus weiter Ferne zuzuschauen. So wurden keine Beförderungen gemacht.

“Warum unternimmt Kratas nichts gegen dieses Schiff?“, blaffte Coltron ungehalten in Richtung seines ersten Offiziers. Lieutenant Emerson duckte sich wie vor einem Schlag.

„Der Status dieses Schiffes ist unklar, Sir. Ich glaube, Line Captain Kratas möchte keine unnötigen Opfer provo...“

“Dieses Schiff ist nicht unklar, sondern ganz eindeutig ein Rebellenraumschiff! Navigation, Kurs auf diese Fregatte setzen! Artillerie, bereithalten!“

„Sir, wir sollen unsere Position halten...“

“Die Umstände haben sich geändert!“ Coltrons Augen funkelten angriffslustig.

“Jetzt werden wir uns unsere Spesen verdienen...“

[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, INT Manhunter, Brücke]- Commander Coltron, Crew

Übersicht:

MC 90 Corellian Star vs. ISD II Accuser, DSD Entangler

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INT Manhunter Kurs auf NBF Dragonlance

VSD Vein of Immortality Position über Esseles halten
 
Zuletzt bearbeitet:
-Orbit um Esseles, Dragonlance, Kommandobrücke und drumherum lauter andere Schifferln-


Abwartend, sah er auf den Schirm. Laut den Scannern, befand sich die Fregatte mitten in einen Chaos. Über ihn schwebte eine VSD, die ihm etwas beunruhigte aber nicht in Panik geraten ließ. Viel mehr machte ihm die Interdictor Sorgen, die auf ihn zukam.

"Captain, man ruft uns."

Nickend nahm er es zur Kenntnis und wartete, bis der Kanal stand, damit er sich das anhören konnte, was man von ihm wollte. Wobei es sowieso nur eine Frage der Zeit war, bis sich eines der imperialen Schiffe meldete. Er zog eine Augenbraue hoch, als er die Stimme, besonders den Namen hörte. Sieh an, sieh an...der Line Captain persönlich, was für ein Zufall. Seine Blicke schmälerten sich, da er genau wusste, wer dieser Nereus war.

"Die Waffen und Schilde aktiviert lassen Lt. und stellen sie einen Kanal her, wir wollen ja nicht unhöflich sein und uns nicht melden."

An die ISD Accuser, hier spricht Captain Majere der Fregatte Dragonlance. Ich habe eine Nachricht an sie Line Captain Nereus, melden sie sich auf einen privaten Kanall...Ende..

Seine Blicke schmälern sich immer mehr, als er den Kontakt beendet hatte. Er nahm gelassen auf seinen Captainstuhl Platz, auch wenn die Interdictor immer näher kam, behielt er die Nerven. Schließlich hatte er einen Trumpf im Ärmel und den würde er ausspielen.


-Orbit um Esseles, Dragonlance, Kommandobrücke und drumherum lauter andere Schifferln-
 
[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke]- Nereus, Perioma, Tane, Crew

Die Antwort der fremden Fregatte sorgte einen Moment lang dafür, dass Nereus der Mund offen stehen blieb, während um ihn herum die Schlacht weiter tobte. Perioma und Tane wechselten einen ratlosen Blick, während der Kommandant der Accuser einen Blick auf die Abtastungsergebnisse warf. Es war eine Fregatte, normale Größe, absolut ungefährlich für den weiteren Verlauf der Mission. Was wollte der Kommandant des Schiffes ihn also wissen lassen? Eine List, ihn vom Schlachtgeschehen abzulenken?
Hinter ihm räusperte Perioma sich.


„Sir, ich bin der Meinung, dass wir dieses Schiff zumindest kampfunfähig schießen sollten. Wir könnten es nach der Schlacht genauer untersuchen...“

Nereus wollte bereits nicken, doch dann traf ihn ein Gedanke wie ein Schlag. Er hatte sich seit seiner Ankunft bei Esseles gefragt, wo Eryell sich aufhalten mochte. Was, wenn sie ausgerechnet an Bord dieses Schiffes war und versuchte, ihre aufgeflogenen Agenten zu retten? Wenn sie in ihrer Verzweiflung ihre letzte Chance darin sah, ihn zu kontaktieren? Der Kommandant der Accuser merkte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Diese Situation war fatal. Er durfte nicht scheitern... doch gleichzeitig durfte er sie nicht dem Turbolaserfeuer seiner Schiffe ausliefern.

“Wir setzen den Angriff auf die Corellian Star fort...“, bestimmte er heiser. “Ich werde dieses private Gespräch führen.“

Periomas Augen weiteten sich überrascht.

„Sir, was denken Sie sich dabei?“

“Wir wissen nicht, welchen Zweck diese Fregatte hat... sogar unser eigener Geheimdienst könnte dahinterstecken. Ich werde mir ein Bild machen und danach eine Entscheidung treffen.“

Sein erster Offizier wirkte nicht überzeugt, nickte dann jedoch langsam und wandte sich wieder dem Taktikhologramm zu.

„Sir, die Manhunter hat ihre Position verlassen. Coltron scheint diese Fregatte angreifen zu wollen...“, warf Tane ein.

“Was denkt dieser Narr sich? Pfeifen Sie ihn zurück!“ Nereus merkte, dass seine Stimme aufgeregter klang, als er beabsichtig hatte. Daher war es mehr als verständlich, dass Tane ihn entgeistert anstarrte.

„Äh... jawohl, Sir.“

Abrupt wandte der Line Captain sich ab und verschwand in einem kleinen Nebenbereich der Brücke, der privaten Kommunikationskammer, die für gewöhnlich nur hohen Offizieren vorbehalten war. Momentan bestand jedoch eine Ausnahme. Rasch programmierte er seinen persönlichen Code ein und stellte eine Verbindung zur Dragonlance her.

“An den Kommandanten der Dragonlance. Hier spricht Line Captain Kratas. Sie können jetzt frei sprechen...“

[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke, Kommunikationsraum]- Nereus

Übersicht:

MC 90 Corellian Star vs. ISD II Accuser, DSD Entangler

AF Persecutor vs. VSD Coat of Arms, VSD Provocateur, VIN Dawn of Victory, VIN Echoe of Tragedy

MAU Companion ?

NBF Lord of the Thunder, NBF Rage of the Winter, VIN Eternal Glory Kurs auf CRV Bliv III, CRV Condor IV, CKB Vanguard III

INT Manhunter Kurs auf NBF Dragonlance (vorerst abgebrochen)

VSD Vein of Immortality Position über Esseles halten
 
-Orbit um Esseles, Dragonlance, Kommandobrücke-


"Sir...die Interdictor kommt immer näher, sollen wir nicht langsam etwas machen?"

Der Captain schüttelte nur den Kopf, da er sich auf sein Gefühl verließ. Er fühlte sich auch ein wenig selbstsicher, auch wenn das nicht gerade der richtige Ort dafür war. Aber wenn sich dieser Line Captain melden sollte, konnte er nicht hierbleiben, also ging er in sein Büro, daß gleich neben der Brücke war, dort wartete er, bis der private Kanal piepste. Ein paar Minuten später, meldete sich auch der Line Captain. Zufrieden lächelte Artos insich hinein, gab noch seinen Code ein, ehe er sich meldete.

"Sehr schön Line Captain...eigentlich bin ich kein großer Redner aber Kriege lassen einen anders handlen. Sie fragen sie sicher, was ich von Ihnen will. Nun, eigentlich hab ich vor, das Team der NR vom Planeten zu holen, da ein Hilferuf weggeschickt wurde...nicht nur von diesen Planeten. Es wird sie vielleicht interessieren, daß auch von Anaxes, ein Hilferuf kam..."

Kurz stoppte der Captain, da er es ein wenig spannend machen wollte. Eigentlich plauderte er etwas offen, doch er wusste, daß dieser Nereus das nicht ausnützen würde.

"..auf Anaxes befinden sich einige Sith, die nicht gerade zimperlich mit Machtbegabten umgehen aber um auf den Punkt zu kommen, der Hilferuf kam von einer Person, die sie gut kennen. Eine wirklich bezaubernde Person...die sonst nie Hilferufe von sich gibt...die arme Eryell...."

Nun stoppte er endgültig die Verbindung. Nun wartete er einmal auf die Reaktion vom Line Captain ab.


-Orbit um Esseles, Dragonlance, Büro-
 
[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke, Kommunikationsraum]- Nereus

Nereus fühlte, wie sich ein unangenehmer Eisklumpen in seinen Eingeweiden zu bilden begann. Der Kommandant der Dragonlance war also ein Geheimdienstler. Und aus irgendeiner Quelle wusste er zumindest, dass Eryells Schicksal dem Kommandanten der Accuser nicht gleichgültig war. Seine Zunge fühlte sich staubtrocken an. Dieser Offizier verfügte über genug Wissen, um sein Leben und das Eryells zu zerstören... doch das würde er nicht zulassen. Um nichts in der Galaxis.

“Eryell?“, antwortete er kaltblütig. “Nun, wenn Sie Eryell Raistlin meinen... in der Tat, sie ist mir bekannt. Auf Bastion ist sie mir knapp entkommen, eine ihrer lästigen Eigenschaften, wissen Sie? Da ist es doch nur förderlich, dass sich nun die Sith persönlich um ihre Gefangennahme kümmern...“

Es war für ihn selbst ein Wunder, wie ruhig er angesichts dieser Situation bleiben konnte. Was sollte er tun? Kontakt mit der Flottenleitung Anaxes herstellen? Darauf hoffen, dass dieser Captain ihm eine geschickte Lüge auftischte? Bisher hatte der andere Offizier noch keinerlei Forderungen gestellt...

“Also hören Sie mir zu...“, fuhr er scharf fort. “Denn das ist vielleicht das letzte, was sie tun werden. Ich bin versucht, der langen Liste der Geheimdienstopfer dieser Tage einige Einträge hinzuzufügen. Ihre kleine Fregatte hat unseren Schiffen nicht viel entgegenzusetzen, wie Sie zweifelsohne bereits selbst festgestellt haben. Was also hindert mich daran, dem Interdictor in Ihrer Nähe einfach den Befehl zum rücksichtslosen Angriff zu geben?“

Nereus merkte, wie sein Zorn auf diesen namenlosen Mann wuchs. Am liebsten hätte er Commander Coltron sofort den Feuerbefehl erteilt. Doch das war nicht möglich... vielleicht würde der Rebell in seiner Zwangslage präziser werden, erst dann war es an der Zeit, ihn für seine Anmaßungen zu bestrafen.

“Ich höre Sie, Captain... aber nicht mehr lange.“

[Orbit um Esseles, Flottillenverband Eraser, ISD II Accuser, Brücke, Kommunikationsraum]- Nereus

Übersicht:

Wie gehabt
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Zelle - Mit Cris -

Geschwächt und gedemütigt von der Folter des Imperiums, war Cris vor Akemi zusammen gebrochen. Schwerfällig versuchte sie ihn, auf die Füße zu ziehen, doch nicht einmal wenn sie im Vollbesitz ihrer körperlichen Kräfte gewesen wäre, wäre ihr dies gelungen. Verzweifelt warf sie einen Blick zurück zur Tür. Ihr war, als hätte sie ein Geräusch gehört. Aber vielleicht hatte sie es sich auch nur eingebildet. Doch im nächsten Moment stand sie im lichtspendenden Eingang und warf einen langen Schatten: Rima Saunders. Akemi erstarrte in ihrer Bewegung und ihre rechte Hand, in der sie den Blaster hielt, schob sich unwillkürlich hinter ihren Rücken. Es war das erste Mal, dass Akemi der Dunkelheit danken konnte, die ihr heute ermöglichte, etwas zu verbergen.

Rimas Stimme war so kühl, wie sie immer gewesen war, doch zum ersten Mal vernahm Akemi noch etwas völlig anderes, von dem sie sicher war, dass es zuvor nicht existiert hatte... wahres Vergnügen. Ihr drohte übel zu werden und alle Grundsätze versenken ergreifend langsam wie in einem tiefen Moor. Es war ein langer Kampf gewesen, die ganze Zeit über, seit sie der blonden Imperialen, getarnt als Agentin des republikanischen Geheimdienstes, zum ersten Mal begegnet war. Abneigung war von Anfang an vorhanden gewesen, doch aus Gründen, die sehr viel anders waren als diese, die sie heute aufrufen konnte. Und immer wieder hatte Akemi versucht, ihre Gefühle zu unterdrücken, das zu tun, was Recht war und nach den Regeln zu leben, nach denen sie erzogen worden war. Doch in diesem Moment verlor sie diesen Kampf. Alle moralischen Bedenken fielen über Bord. Das hatte diese Frau aus ihr gemacht. Das war ihr Werk. Und wahrscheinlich war sie auch noch stolz darauf.

Akemis Blick fixierte die Tabletten in Rimas Hand, während die Imperiale all diese scheußlichen Dinge sagte, aus denen ihre Seele gemacht zu sein schien. Als Rima den Blaster jedoch auf Cris, der noch immer auf dem Boden hockte, richtete, brach ihre Vernunft. Denn dies war kein Augenblick der Vernunft. Und wenn doch, dann war das einzig Vernünftige, hier und jetzt ein Ende zu setzen. Unwiderruflich.

Es war nur eine einzige Sekunde, die verstrich, während Akemi tausend und mehr Gedanken durch den Kopf schossen. Ihr Leben, ihre Erziehung, ihre Familie. Cris. Nur eine einzige Sekunde, doch ihr selbst kam es vor wie die Ewigkeit. Eine einzige Sekunde, die sie benötigte, um ihren Finger um den Abzug ihres eigenen Blasters zu legen und diesen auf Rima Saunders zu richten, deren Aufmerksamkeit Cris Sheldon galt, und den zu töten ein Genuss für sie zu sein schien. Akemi riss ihre Waffe nicht ruckartig hoch. Das hätte sie nur Zeit gekostet. Sie wusste nicht warum, aber in diesem Augenblick war ihr dies bewusst. Es ging um alles. Einfach alles. Dann drückte sie ab.

Es riss Rima förmlich herum. Der Schuss hatte sie in den Bauch getroffen. Automatisch löste sich ihr Griff um den Blaster und die Waffe fiel zu Boden, ebenso das schmale Röhrchen mit Akemis Tabletten. Rima taumelte zurück und ihr Blick begegnete Akemis.


Dafür komme ich in die Hölle, Miss Saunders.

Akemis Stimme war tränenerstickt. Der Blaster, den sie nun mit beiden Händen umklammert und vollständig auf Rima Saunders gerichtet hielt, schwankte leicht.

Nicht für die beiden Sturmtruppler, dort draußen vor der Tür.

Sie schüttelte den Kopf.

Sondern für Sie. Und wissen Sie auch warum? Weil... weil ich weiß, dass Sie auch dorthin kommen... und weil ich persönlich Sie dorthin schicken will! Sie haben es nicht verdient zu leben. Ich hasse Sie.... Und ich habe noch nie jemanden gehasst.

Der nächste Schuss fiel und diesmal sank Rima Saunders vollständig zu Boden. Langsam sanken Akemis Arme zurück an ihre Seite, ehe sie selbst in die Hocke ging und ihren Kopf zu Cris herum wandte. In ihrem Gesicht lag ein Ausdruck aus Schuld, Angst und etwas tieferem, unergründlichen, für das es keine Beschreibung gab. Ja, sie kam in die Hölle. Aber es war vorbei. Vorerst. Und sie war bei Cris.

Zitternd lehnte Akemi ihren Kopf an Cris' Schulter.


Mir tut es leid.

Flüsterte sie und schloss für einen winzigen Augenblick der Ruhe die Augen.

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-Orbit um Esseles, Dragonlance, Büro-


Auf die Worte des Line Captain, brauchte er nicht lange warten. Sie kamen schnell, sogar recht ruhig, zu ruhig für seinen Geschmack, doch er lehnte sich nur entspannt auf seinen Stuhl zurück. Die weiteren Worte von Nereus, stimmten den Captain etwas nachdenklich, da er etwas kaltblütig mit seinen Worten umging, besonders bei den Namen von Eryell. Vielleicht tat er nur so oder er betrachtete die Colonel als Spielzeug, daß ihm überhaupt nicht gefiel. Also blieb ihm nichts übrig und musste aufs ganze setzen.

"Es ist mir bewußt Kratas, daß sie nur mit dem Finger schnippen brauchen und meine kleine bescheidene Fregatte in die Luft jagen aber ich denke, daß sie es besser nicht tun sollten, sondern mich ziehen lassen werden. Aus dem Grund schon, weil ich weiß, daß Eryell Ihnen nicht egal ist, abgesehen davon, erwartet sie nicht ein Kind von Ihnen?"

Seine Blicke schmälerten sich bei den letzten paar Worten, seine Stimme blieb ruhig aber mit einem gewissen herausfordernden Unterton.

"Wenn der Dragonlance etwas passiert Kratas, dann wird Ihr Flottenkommando erfahren, daß sie etwas mit der Geheimdienstleiterin haben und umgekehrt natürlich auch und denken sie nicht, wenn mein Schiff jetzt in tausend Stücke explodiert, daß ich keine Gelegenheit dazuhabe, ich habe bereits dafür gesorgt. "

Nun hatte er seinen Trumpf ausgespielt, auch wenn es natürlich ein Risiko war, schließlich konnte ja sein, daß der Line Captain Eryell, nur als Spielzeug betrachtete. Seine Miene blieb nun ausdruckslos, während er auf eine Antwort wartete.


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