Esseles (Essesia-System)

Esseles - Raumhafen ? nahe Landebucht 87 ? Seitengasse ? mit Akemi, K'kruhk und Jezza

Nur erst einmal irgendwo Unterschlupf finden. Irgendwo, wo die Schergen der Imperiums nicht nach ihnen suchen würden. Auch wenn Jo noch immer die rechte Idee, wo dieser Ort wohl sein mochte, fehlte, wusste sie, das sie weiter gehen mussten. Nur nicht stehn bleiben.
Leicht verzog Jo ihr Gesicht bei dem was Rima ihnen hinterher rief.
?Im Gegenteil Miss Saunders. Ich denke sie unterschätzen die Jedi!?
Dachte sich Jo und schüttelte kurz darauf ihren Kopf.
Befehlen? Rima dachte wirklich sie könnte ihr befehlen? Ja, Jo hatte Sheldon versichert sich und K?kruhk unter seinen Befehl zu stellen und zu diesem Wort stand sie auch. Aber es war Sheldon?s Befehl dem sie sich unterstellte. Nicht der von Saunders. Und so lange Sheldon nicht wieder da war, würde Jo tun, was sie für richtig hielt. Eiligen Schrittes lief sie weiter und wollte Rima rufen lassen was sie wollte. Entweder kam die Agentin mit oder sie lies es. Auf lange Diskussionen würde sich Jo nicht einlassen bevor sie nicht eine zu mindest etwas sichere Zuflucht gefunden hätten.
Beinahe hätte Jo Rima Saunders letzten Satz gar nicht wahr genommen. Bevor der Sinn der Worte ganz in Jos Bewusstsein eingedrungen war, hatte sie einige Schritte weiter zurück gelegt gehabt. Doch dann?.


?? Nur ich weiß, wohin sie den Lieutenant gebracht haben, Akemi!??

Ruckartig drehte sich Jo um. Akemi müsste eigentlich hinter ihr sein. Aber? da war keine Akemi!
Jo sah gerade noch wie das Mädchen mit Rima um eine Ecke bog.


Akemi!? Nein!? Bleib hier!? Das ist zu?

Aber es war Sinnlos. Das Mädchen war schon mit der Agentin verschwunden.
Vor allem auf sich und ihre langsame Reaktion wütend schnaufte Jo und wandte sich zu K?kruhk und Jezza!


Wir müssen hinterher! Wir können die Kleine doch nicht alleine lassen. Verdammt?! Ich hab ein Verdammt mieses Gefühl bei der Sache. Ich vertraue Rima nicht im Geringsten! Sie benimmt sich nicht wie ein Offizier! Auch beim Geheimdienst ist es doch sicher so, das dein Vorgesetzter für alle seine Teammitglieder verantwortlich ist. Rima ging es aber nur um Akemi! Irgend etwas stimmt ganz und gar nicht. Wenn ich nur wüsste was.

Noch einmal schnaufte Jo und schüttelte ihren Kopf. Dann sah sie K?kruhk eindringlich an.

Pass genau auf. Las dich von der Macht leiten und ?

Sie schloss bei ihren nächsten Worten Jezza mit ein.

Bleibt wenigstens ihr beide in meiner Nähe.

Mit den Worten setzte sich in die Richtung in Bewegung, in der Rima mit Akemi verschwunden war. Schon an der nächsten Ecke schreckte Jo zurück und drückte sich gemeinsam mit Jezza und K?kruhk in eine winzige Gasse zwischen zwei Häusern. Gerade noch rechtzeitig um nicht von den vorbei marschierenden Sturmtrupplern gesehen zu werden. Der Weg, den gerade noch eben Rima und Akemi gegangen waren schien nun versperrt, da die Straße herunter ein Kontrollposten eingerichtet wurde. Sicher war das ganze Gebiet übersäht mit diesen Kontrollpunkten. Ein Netz, das sich immer dichter schließen würde und irgend wann selbst Jedi kein Durchkommen lies. Die Sache mit dem ?bei den Mienenarbeitern Unterschlupf suchen? war damit auch in weitere Ferne gerückt. Suchend blickte sich Jo um und ihr Blick ging mit einem Mal nach oben. Die Hauser waren recht hoch, aber sie hatte Flachdächer wenn Jo sich nicht irrte und sie standen meist nahe genug bei einander um, mit etwas Anstrengung, selbst ohne Unterstützung durch die Macht, leicht von einem zum Anderen zu gelangen. So könnte auch Jezza mit ihnen mit halten und falls nicht konnten sie die Mon Calamari immer noch levitieren.
Jos Blick suchte die Hauswände der naheliegenden Häuser an. Nicht ohne unter Zeitdruck zu sein, da sich die Sturmtruppler anscheinend gerade dazu durchrangen doch die Seitenstraße, in die sie sich gedrückt hatten durchsuchen zu wollen. Hastig zeigte sie auf eine in etwa drei Meter Höhe angebrachten Balkon, wies Jezza an, sich an ihr fest zu klammern und sprang dann, von der Macht verstärkt nach oben. Das, durch die zusätzliche Person, ungewohnt hohe Gewicht machte ihr etwas zu schaffen aber sie bekam das Balkongeländer zu fassen und schwang sich und die Agentin hinauf. K?kruhk folgte keine Sekunde zu spät. Drei Sprünge später standen sie nun auf dem Dach des Gebäudes und machten sich daran weiter zu gelangen.
Die Hitze und die Anstrengung verlangten ihren Tribut. Schwitzend und leicht außer Atem stand Jo, fünf Häuser weiter da und sah in weiterer Entfernung Akemi und Rima auf der Straße stehn. Leider waren sie so weit fort, das Jo, selbst durch die Macht unterstützt, nicht erkennen konnte was genau dort vor ging. Doch ihr Gefühl sagte ihr das es nichts Gutes war.
Eilig wies Jo in die Richtung in der Rima und Akemi standen um K?kruhk und Jezza ihre Entdeckung zu zeigen, und dabei unterdrückte Jo den Impuls Akemi zu rufen. Sie durften nicht auffallen. Aber sie mussten die Beiden auch unbedingt einholen. Unbedingt!?


Esseles - Raumhafen ? Dach ungefähr drei Quergasse von der Garnison entfernt ? mit K'kruhk und Jezza
 
- Esseles - Raumhafen - Gasse vor der Garnison- Mit Rima -

Obwohl man ihr noch nie eine Pistole an den Kopf gehalten hatte und sie nicht wusste, wie es sich anfühlte, erkannte Akemi sofort, in welcher Situation sie sich befand. Rimas Stimme war so kalt und schneidend wie ein Eiszapfen. Der Lauf des Blasters drückte ihr hart und fordernd in den Hinterkopf und beinahe mechanisch, getrieben vom puren Überlebenswillen, setzten sich ihre Beine in Bewegung - Richtung Haupteingang. Geheimagentin Rima Saunders war eine Verräterin. Sie arbeitete für das Imperium. Es bedurfte keiner weiteren Erklärungen, damit Akemi dies jetzt verstand. Die Taten der Blonden sprachen für sich. Akemis Herz klopfte zum Zerbersten laut und es tat ihr in der Brust weh. Langsam rollten die Fragen ein, was alles geschehen war und vor allem, warum. Hatte Rima Saunders von Anfang an ihre Finger im Spiel gehabt? Seit wann war das, wo sie sich befanden, eine Falle? Oder hatte diese Falle bereits zugeschnappt, als Colonel Raistlin sie auf diese Mission geschickt hatte? Hätten sie gar nicht ans Ziel gelangen können? Akemis Wangen waren gerötet, vor Anstrengung, vor Angst und vor Wut. Aber vor allem vor Angst. Ihre Augen waren feucht, doch sie weinte nicht. Sie konnte nicht.

Am Haupteingang der Garnison passierten sie postierte Sturmtruppler und solche, die Patroullie liefen und Akemi wandte hastig den Blick ab und sah nur noch zu Boden und auf ihre eigenen Füße. Sie wollte dies alles nicht sehen. Sie wollte nichts von alldem mitbekommen. In diesem Moment wollte sie nur noch fort, nach Hause, nach Bothawui, zu Papa und Mama. Von ihnen wollte sie in den Arm genommen und getröstet werden wie ein kleines Kind. Mama sollte ihr etwas zum Einschlafen singen und sie zudecken. Akemi würde sich in ihrem Bett verkriechen, ihr Kuscheltier fest an sich drücken und von etwas wunderschönem träumen. Und auf der anderen Seite des Zimmer läge Hana in ihrem Bett, die irgendwann, mitten in der Nacht, aufstehen und zu Akemi hinüber kriechen würde. Dies aber war alles nicht möglich. Esseles, sie befand sich auf Esseles. Innerhalb der imperialen Garnison... und sie war eine Gefangene. Seltsamerweise verspürte sie nicht einmal eine mit einemmal besonders ausgeprägte Wut auf Rima Saunders. Sie hatte diese Frau vorher gehasst und sie tat es noch immer. Aber sie war nicht enttäuscht von ihr, weil sie sowieso nur das Schlechteste von ihr gedacht hatte. Nun also war sie hier und wurde in zügigem Tempo durch die Gänge getrieben. Irgendwo waren sie stehen geblieben und Rima hatte ein paar Worte mit einem imperialen Offizier gewechselt. Akemi hatte nicht hingesehen und auch von dem Gespräch war nichts zu ihr durchgedrungen. Sie war zu verwirrt und zu verängstigt, um sich zu widersetzen oder aufmerksam zu sein. Dennoch verhaspelte sie sich in wirren Gedanken, wo man sie hinbringen und was man mit ihr machen würde. Was tat das Imperium mit Gefangenen, mit Agenten des Geheimdienstes? Was... was hatten sie mit Cris gemacht? Leicht hob Akemi den Blick und musterte endlich die Umgebung. Wenn sie in eine Zelle gebracht wurde, würde Cris dann auch dort sein? Ihr war mittlerweile klar, dass Cris nicht einfach so vom Imperium gefangen genommen worden war. Er war nicht unvorsichtig gewesen, das hatte sie gewusst. Rima Saunders hatte ihn getäuscht und überrumpelt. Es war allein ihre Schuld. Und sie hatte ihn dann hierher gebracht, vermutlich genau so, wie sie es nun mit Akemi tat. Waren er nur wenige Stunden vor ihr genau diese Gänge entlang gegangen? Neue Hoffnung wagte sich in Akemi zu setzen. Wenn Rima sie zu Cris brachte, war nicht alles verloren.


- Esseles - Raumhafen - Garnison - Gänge - Mit Rima -
 
- Esseles - Raumhafen - Garnison - Imperiale Zelle - Mit Cris und Perioma -

Beinahe, aber nur fast, war Sheldon zu bemitleiden. Er sah fürchterlich mitgenommen aus. Der Verhördroide setzte ihm ganz schön zu, wenn dieser auch - bisher zumindest - keinerlei äußerliche Schäden hinterließ. Da hatte sie mit dem zerstörten Glas noch ganz anders gelegen. Eigentlich war es eine Schande, ein solch hübsches Gesicht wie das des republikanischen Offiziers so zu zerkratzen. Ob wohl Narben zurück blieben? Nein, dafür waren die Einschnitte vermutlich nicht tief genug. Naja, das wäre sowieso sein Problem gewesen. Wobei die Frage wohl eher in der Richtung lag, ob er diese Zelle überhaupt je wieder lebend verlassen würde. Falls nicht, brauchte er sich um sein Aussehen ohnehin keine Sorgen zu machen. Vermutlich war das ohnehin der einzige Trost für den Tod.

Während der Droide fortfuhr und der Gefangene erbittert darum kämpfte, nicht schwach zu werden - beindruckend, wirklich - holte Valara ihren Schminkspiegel aus der Handtasche, prüfte ihre Frisur und zog sich die Lippen nach. Die Situation, in der eine Dame nicht gut auszusehen brauchte, musste erst noch erfunden werden. Mittlerweile hatte Sheldon eine ungesunde Gesichtsfarbe bekommen. Hoffentlich würde er sich nicht übergeben. An dieser Stelle hätte Valara keine Lust mehr und würde sofort das Weite suchen! Bisher aber war er noch sehr unterhaltsam, besonders, da er Commander Perioma und sie kurz vorher noch zur Hölle geschickt hatte. Humor besaß er, der Gefangene! Oder vielleicht war er auch einfach nur naiv, dass er sich in seiner Lage noch getraute, mit Beleidigungen um sich zu werfen. Eigentlich gehörte er dafür noch einmal extra bestraft. Valara klappte den Schminkspiegel zu und sah sich in der Zelle um. Es gab nicht viel, was man gebrauchen konnte... aber da, in ihrer Tasche! Ha, ihr Lichtschwert! Das war so ziemlich genau der richtige Gegenstand, den sie brauchte. Sie nahm es heraus und drehte es, bevor sie es einige Zentimeter über ihrer geöffneten Handfläche levitieren ließ. Die Macht dazu zu gebrauchen, um mit Dingen um sich zu werfen, hatte Exodus ihr auf Bakura beigebracht. Das war ein sehr nützliches Talent, wenn man nicht besonders gut im Schwertkampf war. Und so tat sie es auch nun mit dem deaktivierten Lichtschwert. Valara griff in die Macht hinaus, bündelte sie in sich selbst und konzentrierte sie dann auf das Lichtschwert, um es - einem festen Wurf gleich - auf Sheldon zuzuschleudern und ihm genau in die Magengrube zu hauen, ehe es zu ihr zurück kehrte und wieder in ihrer Hand landete. Sie sah, wie dem Gefangenen für wenige Sekunden die Luft aus den Lungen gepresst wurde und er nach Atem rang. Valara lächelte und schüttelte den Kopf.


Ts, ts, ts... vielleicht sollten Sie lieber zur Hölle fahren, Gefangener Sheldon. Wissen Sie, ich lasse mich nicht gerne beleidigen.

Sagte sie, hob ironisch entschuldigend beide Augenbrauen und drehte demonstrativ ihr Lichtschwert in den Händen. Dieser republikanische Abschaum sollte lieber aufpassen, was er sagte. Ihre Klinge konnte sie jederzeit aktivieren... und dann würden ihm vielleicht hinterher zwei Finger fehlen... oder drei, oder vier...

- Esseles - Raumhafen - Garnison - Imperiale Zelle - Mit Cris und Perioma -
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Nordtor]- Rima, Akemi

Ein wenig überraschte es Rima, wie gefasst die junge Akemi es aufgenommen hatte, vor den Toren einer furchterregenden Garnison feststellen zu müssen, dass ihre Begleitung auf nichts anderes aus war, als sie in die finsteren Zellen dieser Festung zu werfen und dort der Gnade der imperialen Besatzer auszuliefern. Aber höchstwahrscheinlich überraschte diese Wendung das Mädchen nicht im geringsten. Schon vom ersten Moment an war sie es gewesen, die Rima mit misstrauischen blicken bedacht hatte, der das gesamte Verhalten der Doppelagentin seltsam vorgekommen war. Nur niemand hatte ihren Zweifeln Gehör geschenkt. Sheldon war das erste Opfer dieser verblendeten Ignoranz gewesen und jetzt hatte Rima seinen kleinen Schützling in ihren Händen und war somit auf dem besten Wege, das Leben dieses Deserteurs vollkommen zu vernichten. Und er sollte wissen, dass er diese Wendungen ihr zu verdanken hatte... ihr und seiner Blauäugigkeit.

„Sie bauen ab, Targeter...“, richtete Captain Seeno mit erzwungener Herablassung das Wort an sie, da sie ihn zufällig bei der Musterung einer Sturmtruppenabteilung vor der Garnison getroffen hatte. „Erst diesen abgewrackten Geheimdienstoffizier, jetzt ein kleines Mädchen... nicht sehr beeindruckend. Ich wette, dass Colonel Brodik zwei Jedi-Leichen mehr zusagen würden.“

“Der Colonel wird seine toten Jedi bekommen, mit denen er vor Line Captain Kratas im besseren Licht steht... sagen Sie mir nur, wo der Gefangene hingebracht wurde.“

Seeno zögerte kaum merklich.

„Der erste Offizier der Accuser und Lady Wingston sind dabei, ihn zu verhören... bisher ohne Ergebnis.“

Rima merkte, wie sie um eine Nuance blasser wurde. Natürlich war es kein Mitleid dem republikanischen Abschaum gegenüber, doch mit Sicherheit würde es kein schöner Anblick sein, was eine Sith aus Sheldon gemacht hatte. Dass das Verhör nichtsdestotrotz ergebnislos verlaufen war, kümmerte sie jedoch nicht. Sheldon war darauf trainiert, schlimmsten Schmerzen und Qualen zu widerstehen- doch sie kannte nun den Schlüssel zu seinem Herzen. In kurzer Zeit würde sie ihm alles verraten haben und Brodik würde endlich ihren Wert anerkennen müssen...

“Los, weiter...“, knurrte sie Akemi an und trieb die junge Agentin vom Vorhof der Garnison durch das protzig-martialische Portal, dem jedwede Eleganz zu fehlen schien, was jedoch ausgezeichnet zum grimmigen Starren der Sturmtruppenhelme passen wollte, unter deren Blicken Rima Akemi in die kahlen Gänge führte. Das Mädchen versteifte sich weiterhin aufs Schweigen, doch Rima hatte damit keinerlei Probleme. So konnte sie ihren kleinen Triumphmarsch vollkommen auskosten, an dessen Ende der Tod der Jedi und ein gebrochener Sheldon stehen würden. Grinsend schlug die Doppelagentin einen weiteren Gang ein, nachdem ein Turbolift sie tiefer, in die unter dem Erdreich verborgenen Bereiche der Garnison gebracht hatte, wo grelle Deckenlampen die einzige Beleuchtungsquelle darstellten und trotz aller klimatischer Bemühungen eine unangenehm stickige Hitze auf ihnen lastete. Endlich erreichten sie Rimas Ziel. Die Zelle, welche Seeno beschrieben hatte... bereits durch die dicke Tür dieser Hochsicherheitseinrichtung meinte die Agentin, recht eindeutige Geräusche zu vernehmen...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, vor einer Zelle]- Rima, Akemi
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Valara, Cris, Perioma, Wachen

Dann- nachdem der Droide ein wahres Crescendo am Schmerzen heraufbeschworen und all seine „Kunst“ auf Cris hatte einprasseln lassen –stoppte die unbeschreibliche Tortur plötzlich und erlaubte dem ehemaligen Sturmtruppler, seine in der Agonie anormal verzerrten Gliedmaßen, deren unnatürliche Haltung der Pein einige feine Facetten hinzu verliehen hatten, zu entspannen. Das besessene Leuchten in Periomas Augen war längst zu einer lodernden Flamme puren Hasses geworden, offenbar, da er anstatt der heiseren Schmerzenslaute aus Cris’ Kehle eine Kurzanleitung zur schnellen Liquidierung der Jedi bevorzugt hätte. Valara indes machte sogar den Eindruck, als langweile sie das Schauspiel bereits- zumindest bis sie sich dazu entschloss, einen silbrigen Gegenstand, der in seiner Form und Masse mit dem Lichtschwert Joselines vergleichbar war und anscheinend eine ebensolche Waffe darstellte, ohne ihn zu berühren direkt in die Magengrube des Agenten vorpreschen ließ. Cris vermutete, dass sein Körper längst unter der brachialen Gewalt seiner beiden Peiniger nachgelassen hätte, gäbe es da nicht jene Mittle, mit denen der unbarmherzige Droide ihn am Leben hielt.
Gekrümmt sackte er zurück in den Stuhl, unfähig selbst dazu, den dünnen Blutfaden beiseite zu wischen, der ihm aus dem rechten Mundwinkel rann und eine kleine Lache vor ihm bildete. Perioma schien unterdessen in Anbetracht des Lichtschwertes einen Teil seiner Begeisterung zurückgewonnen zu haben.


„Sie sehen also, Lieutenant, wie aussichtslos ihr lächerlicher Versuch ist, uns Informationen vorzuenthalten. Ihr Tod könnte sich so schmerzfrei, fast würdig gestalten, sagten sie mir nur, was ich wissen will...“

Der imperiale Offizier lehnte sich zurück und streckte sich.

„Sind Ihnen die Eigenschaften eines Lichtschwertes bekannt, Sheldon? Durch die von ihnen beim Gebrauch angerichtete Hitze, versetzen Sie ihren Besitzer dazu in die Lage, seinem Gegner Wunden beizubringen, ohne dass diese jedoch durch starke Blutungen zum Tode desjenigen führen, der ihre Berührung hat spüren dürfen. Da sie uns keine Informationen liefern wollen, wie wäre es stattdessen, wenn ich mir für jede ihrer bemitleidenswerten Weigerungen ein Stück von Ihnen nehmen würde...?“

Voller Abscheu starrte Cris den imperialen Offizier an, aus dessen Gesicht jeder Rest an Zivilisation getilgt zu sein schien. Das war kein Mensch...

“Sie sind ein Monster, Perioma...“

Der Gescholtene lachte und setzte dann eine bekümmerte Miene auf.

„Oh, bin ich das...? Nun, leider zwingt mich ihre mangelnde Kooperationsbereitschaft dazu, wissen Sie?“

Sein Blick wanderte zu der wartenden Sith.

„Lady Wingston... ich hoffe Ihr versteht zumindest mein Anliegen...“

Ehe die Sith jedoch etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür der Zelle. Unter den verwirrten Blicken der beiden Wachtposten trat eine Frau ein, die Cris schon längst hier erwartet hätte. Rima. Doch sie war nicht alleine...

“Nein...“

Der tiefe seelische Schmerz, der aus diesem halb geflüsterten Wort sprach, ließ Rima ein hässliches Grinsen aufsetzen und Perioma sich halb zu den beiden umdrehen. Als er Akemi erblickte, kehrte das Leuchten zurück...

„Oh, ich verstehe...“, hauchte der imperiale Offizier und erhob sich aus seinem Stuhl, um auf die beiden Neuankömmlinge zuzugehen. Es genügte, dass er seine Hände auf Akemis Schultern zu legen, um Cris zusammenzucken zu lassen.

„Ich habe mich bereits gefragt, warum Lieutenant Sheldon uns mit solcher Vehemenz die Aussage verweigerte... offenbar, weil er etwas schützen wollte...“

Grob entriss Perioma das Mädchen Rimas Fängen, worüber diese offenbar ein wenig verärgert schien. Doch Cris sah die Verräterin gar nicht. Ausschließlich auf Akemi ruhte sein Blick, seine Augen baten sie stumm um Vergebung- doch dazu war es zu spät. Es war zu spät... Wie durch Watte vernahm Cris die weiteren Worte des Folterknechtes.

„Nun, jetzt ist Ihre Weigerung doch überflüssig, oder, Sheldon? Warum ersparen Sie diesem hilflosen Mädchen nicht weitere Unannehmlichkeiten und sagen mir, was ich wissen will?“

Die Zeit schien sich zu dehnen. Unendlich langsam drehte sich der in Wartestellung verharrende Droide, sein starrendes rotes Auge direkt auf Akemi gerichtet, klassifizierend, analysierend.
Rimas kühler Blick lag schwer auf ihm und machte ihm das bewusst, worüber er sich längst im Klaren war. Er war Schuld... von Beginn an. Bilder begannen, vor seinem inneren Auge vorbeizuziehen. Das kleine Mädchen im Park auf Naboo, das seine Flasche alleine nicht hatte öffnen können... das imperiale Attentat... die Entführung aus dem Hotel... der Abschied. Er hätte sie damals sofort alleine lassen sollen, wie die Statuten des Geheimdienstes es besagten. Aber hätte er es gekonnt...?


„Also...?“

Periomas barsche Stimme erschien wie ein Dolch, mit dem der Offizier höhnisch grinsend die Wunden ausweidete, die in Cris aufgebrochen waren. Akemi würde es nicht wollen, dass Cris die Jedi verriet. Sie waren die letzten, die noch eine Chance hatten, zumindest den Rest des Teams von Esseles zu evakuieren. Doch Cris wusste, dass er es nicht ertragen würde, zu sehen, wie der Droide sein schreckliches Werk an Akemi vollendete, in Gegenwart Rimas, die Akemi stets daran erinnern musste, wie schwach er in Wirklichkeit war. Er hatte sie enttäuscht. Und nun stand er vor einer Entscheidung, die er nicht treffen konnte...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Akemi, Valara, Cris, Rima, Perioma, Wachen
 
[Esseles - Raumhafen - in der Nähe der ehemaligen Landebucht 87 - Seitenstraße] - K'kruhk mit Joseline, Akemi und Barak

Wieso denken manche Leute nie nach! K?kruhk war über Akemi verärgert, doch ließ er sich das nicht ansehen. Die Flucht war anstrengend, K?kruhk war vollkommen erschöpft! Nun auf den Dächern angekommen, war sich Joseline sicher Akemi in Richtung der Garnison ausgemacht zu haben. K?kruhk konnte sie nicht erkennen, es waren einfach zu viele leuchtende Flecken um sie zu unterscheiden!

?Wir sollten die Dächer wieder verlassen, sonst entdecken ihre Luftfahrzeuge uns gleich. Oder ihre Satelliten finden uns!?

Da er die Entscheidungen seiner Meisterin nicht in Frage stellte, schwieg er obwohl er nicht sicher war ob eine Rettungsmission erfolgreich sein konnte und wenn ja zu welchen Preis?

[Esseles - Raumhafen - iDach ungefähr drei Quergasse von der Garnison entfernt - Seitenstraße] - K'kruhk mit Joseline und Barak
 
- Esseles - Raumhafen -Imperiale Garnison - Gänge - Mit Rima -

Es schien Akemi eine unendlich lange Zeit zu sein, die sie von Rima Saunders durch die Gänge der imperialen Garnison getrieben wurde. Tausend Gefühle und Gedanken trieben durch sie hindurch, rissen sie mit und ließen sie wie am Ufer eines reißenden Wildbachs zurück. Noch bevor sie ihr eigentliches Ziel erreicht hatten, fühlte Akemi sich erschöpft und ausgelaugt. Ihr Körper fühlte sich heiß und kalt zugleich an und die Angst fraß sie von innen heraus auf. Dennoch hielt sie durch. Es gelang ihr, sich nicht mitten im Gang vor Rimas Füßen zu Boden fallen zu lassen und sich die Angst von der Seele zu weinen. Der Gedanke an Cris und daran, dass sie möglicherweise zu ihm gebracht wurde, gab ihr Halt. Egal was es war, alles würde leichter zu ertragen sein, wenn sie ihn in ihrer Nähe wusste.

Und dann sah sie ihn. Er war der erste, den sie sah, als sich die Tür zu einer stickigen Zelle öffnete, in die Rima sie unsanft hinein schubbste. Ein Schreckenslaut kam über ihre Lippen und sie wollte auf ihn zu laufen, doch Rima hielt sie grob zurück und wieder spürte Akemi den Blaster an ihrem Kopf.


Cris! ... Lasst mich zu ihm!

Entsetzt schüttelte Akemi den Kopf und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Cris sah fürchterlich aus. Blutige Wunden machten sein Gesicht aus, seine Haut schimmerte beinahe gräulich und seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. Akemis Augen ihrerseits begannen wässrig zu glitzern und endlich brachte sie es fertig zu weinen. Was hatten sie mit ihm gemacht? Was hatten sie ihm angetan?! Sie sollten ihn gehen lassen! Noch einmal versuchte sie, sich aus Rimas Gewalt loszureißen, doch Im nächsten Moment kam ein imperialer Offizier auf Akemi zu, den sie bisher nur am Rande wahrgenommen hatte, und legte seine Hände auf ihre Schultern. Ihre Muskeln versteiften sich, doch sie wagte sich nicht zu regen. Ihr Blick vermochte sich nicht von Cris abzuwenden und ihre Lippen öffneten sich nicht, weil sie so vieles sagen wollte, aber doch nicht konnte. Auch ohne, dass er zu ihr sprach, konnte sie durch den Ausdruck in seinen Augen erkennen, was er dachte. Er gab sich die Schuld... aber das sollte er nicht. Er hätte es doch nicht wissen können. Die Worte des imperialen Offiziers ließen sie von ihren eigenen Gedanken abkommen und sich endlich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Mit einem Mal war Akemi klar, warum Rima sie hierher gebracht hatte.... sie war das Druckmittel. Sie sollte Cris dazu bringen, dass er etwas über ihre Mission... oder irgendetwas anderes, verriet. Unendlich langsam wandte sie ihren Kopf zu dem seltsamen Droiden, der die ganze Zeit über neben Cris verharrt hatte, und ihr Magen zog sich zusammen, während ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten. Die Stimme des Offiziers klang beißend und drohend in ihren Ohren. Mit geröteten Augen sah sie zu Cris hinüber.

- Esseles - Raumhafen -Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Valara, Rima, Perioma, Wachen -
 
- Esseles - Raumhafen -Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Rima, Perioma, Wachen -

Valara verstand nur zu gut, was Perioma meinte, als er Sheldon die Funktion eines Lichtschwertes erklärte und darauf anspielte, ihm Stück für Stück seine wichtigsten Gliedmaßen zu nehmen - so lange, wie sich der Gefangene eben weigerte, zu sprechen. Kreativ war der Commander, das musste man ihm lassen. Des Weiteren musste Valara ihm zugestehen, das er weitaus mehr über die Funktionsweise eines Lichtschwertes zu wissen schien als sie - wobei diese Wissenslücke nun gefüllt worden war - aber das war ihr nicht viel weiter wichtig. Immerhin führte sie diese Waffe nur und hatte sie nicht gebaut. Wozu komplizierte Dingen wissen, wenn ein Knopfdruck genügte, um sie zu aktivieren? Manche Leute machten es sich einfach unnötig schwer. Leider kam Valara nicht mehr dazu, auf die Frage des Commanders zu antworten. Ihr Mund hatte sich bereits zu einem amüsierten Lächeln verzogen, als in ihrer Fantasie eine Szene reifte, in der der Gefangene zuerst jeden Finger einzeln und später nach und nach seine beiden Hände verlor. Die Tür zur Zelle öffnete sich und eine blonde Frau betrat den Raum, in Begleitung eines äußerst kleinen und zierlichen jungen Mädchens mit kurzen Haaren. Wer war denn das nun? Leichte Verärgerung macht sich in Valara breit. Diese Störung kam äußerst ungelegen, wo sich gerade neues Vergnügen angekündigt hatte. Perioma schien dies ähnlich zu sehen... jedenfalls im ersten Moment. Nur eine Sekunde später zeichnete sich beinahe so etwas wie Freude in seinem Gesicht ab. Valara verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue. Was sollte das nun wieder... ohhh... Perioma hatte eine Lösung gefunden, wie er Sheldon zum Reden bringen konnte! Er wollte das Mädchen foltern.

Das Mädchen?

Natürlich, das Mädchen!

Unangenehm eng schnürte sich die Schlinge der Dunkelheit um Valaras Hals. Beinahe hätte Valara dem Drang nachgegeben, sich beruhigend an die Kehle zu fassen um sich zu versichern, das dort alles in bester Ordnung war. "Der Gefangene war Nichts. Ein Mann, ein Agent, ein Rebell, ein Feind. Ein Fremder. Ein Versuchsobjekt. Etwas. Nichts." ... so war es bei jedem Gefangenen das gleiche. Sie waren alle gleich! Alles der selbe Dreck! Alles... alles...

Allmählich bekam Valara wieder Luft, oder zumindest glaubte sie, dass es plötzlich andere Luft war, die sie atmete... angenehmere Luft. Stolpernd kehrten ihre eigenen Emotionen zurück, während die dunkle Seite widerstrebend von ihr abließ. Ihr Blickfeld verschwamm ein wenig und für einen Moment fragte sie sich beinahe benommen, ob sie auf einmal jemand ganz anderes war... oder die ganze Zeit über sie selbst gewesen war?!


"Warum ersparen Sie diesem hilflosen Mädchen nicht weitere Unannehmlichkeiten und sagen mir, was ich wissen will??

Valaras Kopf flog herum.

Bitte??

Selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme schrill. Fassungslos stemmte sie ihre Hände in die Seiten.

Commander! Ich muss doch sehr bitten! Das ist nicht Ihr Ernst!

Sie schnaubte und schüttelte den Kopf.

Sehen Sie sich dieses Mädchen doch mal an! Wie alt ist sie? 14? Schämen sollten Sie sich, Perioma! Sie Unhold! Tssss... was für eine sinnlose Idee! Das arme Ding ist bereits bleich genug. Die Kleine wird vor Angst an einem Herzinfarkt sterben, noch bevor sie irgendetwas aus Sheldon heraus bekommen haben. Großartige Idee, wirklich! Glauben Sie, danach wird er reden? Pah!

Also wirklich! Wie konnte dieser Offizier nur so rücksichtslos sein! Das hätte sie ja nicht gedacht! Tatsächlich nicht! Unglaublich! Entschlossen hing sich Valara ihre Handtasche um die Schulter, rauschte auf Perioma und das kleine Mädchen zu und riss dieses entschlossen zu sich herum.

ICH werde mich um sie kümmern!

Bestimmte sie anmaßend und funkelte Perioma wütend an.

- Esseles - Raumhafen -Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Rima, Akemi, Perioma, Wachen -
 
[Eseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Akemi, Valara, Cris, Rima, Perioma, Wachen.

Die Reaktion der bisher teilnahmslosen Sith überraschte Cris, auch wenn er sie durch das neblige Labyrinth seiner gemarterten Nerven kaum mitbekam, zutiefst. Ihre Grausamkeit war wie ein abgelegter Mantel verschwunden und sie schien wieder die affektierte Frau, die sie ganz zu Beginn des Verhörs markiert hatte. Während Cris weiterhin die am Boden zerstörte Akemi ansah, konnte Perioma es offenbar nur mit Mühe verhindern, dass seine Kinnlade herunterklappte.

„Ich glaube nicht, Lady Wingston, dass dieser Punkt zur Diskussion steht...“, zischte er bedrohlich, die Hand am Blasterholster. Cris’ Augen verengten sich. Würde der Offizier es tatsächlich wagen, eine Sith anzugreifen und sich damit dem sicheren Tod auszuliefern? Trotz ihres Gebarens hatte Valara bereits belegt, dass die Macht „mit ihr“ zu sein schien.

„Diese Informationen sind von höchster Wichtigkeit. Ich werde nicht zulassen, dass Sie mich daran hindern...“

„Genug...“, mischte Rima sich jetzt ein. In ihrer Hand glänzte Cris’ Blasterpistole tödlich im Schein der Deckenbeleuchtung, die pechschwarze Mündung direkt auf Valaras Stirn gerichtet. Hinter der Agentin schienen die beiden Wachen unsicher, was als nächstes zu tun war. Cris suchte Akemis Blick. Sie durfte jetzt nichts unüberlegtes tun...

„Ich habe diese Gefangene nicht in die Garnison gebracht, um sie einer Sith als Kindermädchen zu übergeben...“ Der ehemalige Sturmtruppler schluckte. Noch nie hatte er Rima derart wütend erlebt. Mit einem Knacken regulierte die Verräterin seinen Blaster auf volle Intensität. Durch den Schmerzensschleier konnte er deutlich ihre blitzenden Augen erkennen, die nicht nur ihn beunruhigten.

„Werden Sie vernünftig, Beide!“ Der Offizier langte nach Akemis Arm und hielt ihn fest. „Line Captain Kratas bestimmt jetzt, was auf Esseles passiert. Und er will diese Informationen, ansonsten werden die Jedi ungestraft entkommen... Lassen Sie das Mädchen los, Lady Wingston!“

Dieses Appell brachte Perioma mit einer deutlichen Schärfe hervor, doch Rimas Blaster bewegte sich um keinen Millimeter. Stattdessen spannte sich der Finger der Agentin um den Abzug der Waffe und Cris erkannte, wie ernst es ihr war...

„Ich warne Sie, Sith...“, spie Rima aus. „Wenn Ihnen Ihre kostbaren Hirnwindungen etwas wert sind, würde ich Ihnen raten, mit uns zu kooperieren... nicht überall toleriert man Ihre Sith-Spielchen...“

Die Atmosphäre schien zum Zerbersten gespannt. Cris’ Blick huschte nervös von Periomas leicht unsicherer Miene, über Rimas grimmiges Starren bis hin zu den rätselhaften Gesichtszügen der Sith. Wie es aussah, war er mit seinen Schmerzen alleine und zum Zusehen verdammt, während Akemi in akuter Lebensgefahr schwebte...

[Eseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Akemi, Valara, Cris, Rima, Perioma, Wachen.
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Büro des Colonels]- Nereus, Brodik, Yonka

Nachdenklich schwenkte Nereus das vom Colonel dargereichte Glas voll bernsteinfarbener Flüssigkeit in seinen Händen und registrierte amüsiert, wie Yonka auf seines starrte, als handle es sich bei dem fein geschliffenen Kristallglas um einen gefährlichen Fremdkörper. Brodik schien davon vollkommen unbeeindruckt und genehmigte sich einen kräftigen Schluk dessen, was er Nereus als mühevoll importierten corellianischen Whiskey vorgestellt hatte. Zufrieden seufzte der Kommandant der Bodenstreitkräfte auf Esseles.

„Ein Grund mehr, Corellia endlich zu erobern, nicht wahr...?“

“Oh, ich könnte Ihnen dabei einige Gründe nennen...“, erwiderte Nereus trocken. Ironisch war nur die Tatsache, dass er mit seinem bisher einzigen Besuch auf der republikanischen Zentralwelt nicht nur negatives verband. Höchstwahrscheinlich würde ihm in Eryells Nähe selbst Kessel wie ein aufregender Erholungsort vorkommen... Der Kommandant der Accuser nippte vorsichtig an seinem Glas. Wo sie wohl war? Hatte sie sich ebenfalls einem dieser törichten Versuche angeschlossen, dem Imperium zu schaden? Sollte jener ebenso schlampig ausgeführt werden wie der Schlag auf Esseles, konnte das nichts gutes bedeuten...

„Ähm... Sir?“

Nereus blinzelte überrascht. Offenbar hatte Brodik seine Ausführungen inzwischen fortgesetzt.

“Entschuldigen Sie Colonel, ich war gerade in Gedanken...“

„Ah ja. Nun, ich wollte Sie gerade zu Ihrer Einschätzung des Erfolgspotentials der gestarteten Suchaktion befragen...“ Brodik schien etwas indigniert in Anbetracht der Tatsache, dass Nereus seinen Worten nicht ständig mit absoluter Aufmerksamkeit gelauscht hatte, was der Colonel anscheinend in purer Selbstüberschätzung für notwendig erachtete.

“Ich würde mich wohler fühlen, brächte das Verhör neue Erkenntnisse. Doch ich fürchte, dass Geheimdienstagenten darauf trainiert sind, selbst der Folter eines Experten zu widerstehen.“

Brodik nickte langsam.

„Ich habe Seeno angewiesen, unsere Wachmannschaften bei den Erzschürfern zu verdoppelt. Ich denke, wir sind uns beide im Klaren darüber, dass sie das Primärziel der Rebellen waren.“

“Davon ist auszugehen, ja...“

Nereus nahm einen weiteren Schluck. Hoffentlich war das Schicksal der hier in die Falle gegangenen Rebellen nicht tatsächlich für das Eryells...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Büro des Colonels]- Nereus, Brodik, Yonka

<hr>

[Esseles, Raumhafen, Straße]- Seeno, Baruka, Soldaten

“Wie schön, dass es Ihnen wieder besser geht, Lieutenant Baruka...“ Seeno versuchte gar nicht erst, den Hohn in seiner Stimme zu verbergen. Tatsächlich sah Baruka fürchterlich aus, stumpf und alt und machte ein Gesicht, als litt er permanent unter schlimmsten Kopfschmerzen. Der Captain konnte gar nicht in Worte fassen, wie zufrieden ihn die Zuteilung des umtriebigen Lieutenants unter sein Kommando stellte. Gekonnt ignorierte er die finstere Grimasse seines Untergebenen und fuhr fort, die Sturmtruppen dabei zu beobachten, wie sie harmlose Minenarbeiter groben Leibesvisitationen unterzogen, nicht ohne ab und zu harte Schläge mit ihren Gewehrkolben auszuteilen.

„Glauben Sie wirklich, dass die Jedi uns direkt in die Arme laufen...?“, fragte Baruka mürrisch.

“Was weiß ich, wie die Jedi denken...“, schnappte Seeno. “So groß ist diese Siedlung nicht und sämtliche Ausgänge werden scharf bewacht... irgendwann müssen wir sie aufscheuchen.“

„Irgendwann ist ein dehnbarer Begriff...“, wagte Baruka noch einzuwenden, dann verstummte er jedoch unter Seenos mahnendem Blick.

“Halten Sie doch Ausschau nach Ihrer... „Gesellschaft“, bei Ihrem Glück kann genau das die Jedi gewesen sein...“

Baruka ignorierte diese Provokation, doch wenn Seeno nicht alles täuschte, beobachtete er ihre Umgebung plötzlich aufmerksamer. Der Captain zuckte mit den Achseln. Vielleicht hatte er mit seiner bissigen Bemerkung ja sogar ins Schwarze getroffen...

[Esseles, Raumhafen, Straße]- Seeno, Baruka, Soldaten
 
- Esseles - Raumhafen -Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Rima, Akemi, Perioma, Wachen -

Als die blonde Frau die Zelle betreten hatte, hatte Valara ihr nicht besonders viel Beachtung geschenkt. Sie hatte angenommen, die Frau wäre eine einfache Imperiale, die von irgendwo, vermutlich aus einer anderen Zelle, dieses Mädchen herbei geholt hatte. Dies allerdings schien ein Fehlschluss zu sein, wie sie nun bitter erkannte. Der Blaster der Frau war genau auf Valaras Kopf, gerichtet, mitten auf ihre Stirn. Zischend sog Valara Luft ein, während ihre Augen hinüber in Periomas Richtung schielten, der an ihre Vernunft appellierte. Vernunft! Ha! Und das ausgerechnet von ihm! Es lag ihr auf der Zunge ihm zu sagen, dass er der letzte war, der geeignet war, von Vernunft zu sprechen, doch sie schluckte ihre Worte hinunter. Es war nicht wirklich ihr Ziel, heute zu sterben.

"Du musst etwas tun..."

Die Worte schmiegten sich samtig weich um ihre Haut wie ein hochwertiger Pelzmantel. Die Erinnerung an Thal kam Valara ins Gedächtnis. Dort war sie in einer gefährlichen Situation gewesen, hatte sich feige versteckt und hatte davon Schuss in die Schulter geschenkt bekommen. Dabei würde es heute nicht bleiben. Der Blaster war auf ihre Stirn gerichtet, was bedeutete, dass ihr eine falsche Reaktion nicht etwa eine Verletzung, sondern den Tod einbringen würde. Nein, das wollte sie nicht...

"Schau sie dir doch an... sie sieht nicht einmal halb so gut aus wie du. Und von so einer lässt du dich herum kommandieren? Das ist ja demütigend..."

Himmel, es war wirklich demütigend! Sie war Valara Wingston und diese Frau wagte es, sie zu bedrohen! Mehr noch, sie war nicht nur Valara Wingston, noch dazu war sie eine Sith! Entweder diese Frau war völlig beschränkt oder völlig lebensmüde! Was glaubte die eigentlich, wer sie war!

"Dann zeig ihr doch, wer du bist... und was du alles kannst..."

Noch immer hatte Valara sich nicht geregt und noch immer hielt sie den Arm des Mädchens mit einer Hand fest. Sie könnte es wirklich tun... sie könnte dieser Frau zeigen, mit wem sie sich gerade einließ und wen diese beleidigte... ja... das könnte sie. Außerdem war es ein so gutes Gefühl. Es machte sie stark und mächtig. Es berauschte ihre Sinne.

Nachdem Valara dem Gefangenen ihr Lichtschwert in den Unterleib geschleudert hatte, hatte sie es nicht mehr in ihre Tasche zurück gesteckt. Dass sie es offen in den Händen trug hatte ihn an seine Situation erinnern und ihre Stärke demonstrieren sollen. Ja, sie hatte sogar gehofft, ihm damit ein wenig Angst zu machen. Als sie dann vorhin mit ihrer linken Hand das Mädchen am Arm gepackt hatte, hatte sie ihr Lichtschwert in die Rechte geschoben.... wo es sich nun noch immer befand. Valara richtete ihre Augen auf die Blondine und ihre Blicke trafen sich und hefteten sich aufeinander. Provozierend langsam befeuchtete sich Valara mit der Zunge die Lippen. Zeitgleich streckte sie den Arm der Macht hinaus und ließ sich von ihr umschlingen. Sie fühlte alles um sich herum, Emotionen, Präsenzen... der Raum war wie ein brodelnder Kessel, der jeden Moment überzukochen drohte. Und das sollte er auch. Nur einen Augenblick später nutzte Valara die Macht, um einen Machtstoß in Richtung der blonden Frau auszuführen, der sie zwar nicht durch die Luft schleuderte, jedoch von den Füßen riss. Zeitgleich, nicht einmal eine Sekunde später, riss Valara ihr Lichtschwert mit durch die Macht beschleunigter Geschwindigkeit in die Höhe und aktivierte es. Die rote Klinge trennte den Blaster der Imperialen in zwei Teile. Scheppernd, wie geschundenes Spielzeug, fiel er zu Boden und schlug hart auf. Zufrieden hob Valara eine Braue und richtete die Spitze ihres Lichtschwertes auf die Brust der sich gerade wieder aufrappelnden Rima Saunders.


Eigentlich hatte ich es heute schon einmal Mr. Sheldon gegenüber erwähnt...

Schnurrte Valara sanft.

Leider waren Sie zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend. Ich sehe ein, dass Ihnen das zum Nachteil gereicht. Daher werde ich mich noch einmal wiederholen: Ich lasse mich nicht gerne beleidigen.

Ihre Augen funkelten und ihre Gesichtszüge verhärteten sich.

Verstanden?!

Nun war ihr Ton schneidend gewesen.

"Geh noch einen Schritt weiter, wenn du möchtest. Es ist dein gutes Recht!"

Ja, sie konnte jene töten, die sie töten wollte... das wäre nur gerecht. Es wäre mehr als gerecht. Es wäre eine verdiente Strafe. Niemand drohte Valara Wingston. Niemand beleidigte Valara Wingston. Und niemand richtete einen Blaster auf Valara Wingston, verdammt!

Valaras rechte Hand lag sicher um den Griff ihres Lichtschwertes, während die Linke noch immer den Arm des Mädchens umklammert hielt, fester als zuvor, wie sie nun selbst bemerkte. Zweimal atmete sie tief aus. Dann deaktivierte sie das Lichtschwert und wandte sich zu Perioma herum.


Sie haben Recht, Commander. Dieser Punkt steht nicht zur Diskussion - weil ich bereits entschieden habe. Und nun entschuldigen Sie meine kleine Freundin und mich, bitte.

Ein abwertender Blick über ihre Schulter traf die blonde Imperiale.

Und lehren Sie Ihre Untergebenen Vernunft.

Unschuldig zuckte sie mit den Schultern.

Ist nur ein Ratschlag.

Ein gerissenes Lächeln schlich sie auf ihre Lippen.

- Esseles - Raumhafen -Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Rima, Akemi, Perioma, Wachen -
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Valara, Rima, Perioma, Wachen -

Erst als die Frau in dem schicken Kleid angefangen hatte, den imperialen Offizier zu beschimpfen und für Akemi Partei zu ergreifen, hatte letztere ihr endlich Aufmerksamkeit geschenkt. Wer war diese Frau, die so gar nicht in diesen Raum zu passen schien? Sie trug ein perfekt auf sie zugeschnittenes Kostüm, unverkennbar teurer Stoff. Frisur und Teint waren makellos. Verwirrt ließ Akemi zu, wie die Frau ihren Arm ergriff und sie von dem Offizier - Perioma, wie sie ihn nannte - fort riss. Wer auch immer diese Frau war, sie war auf Akemis Seite und das machte Akemi zutraulich. Sie wagte, ein Stück von Perioma abzuweichen und sich dafür beinahe hinter dem Rücken der Frau zu verbergen. Wer immer sie war, bei ihr war sie sicherer als bei diesem Offizier mit dem wahnsinnigen Ausdruck in den Augen.

Doch das Gefühl der minimalen Sicherheit währte nicht lange. Es war Rima Saunders, die es zerstörte, indem sie ihren Blaster genau auf die Frau richtete, von der sie mittlerweile wusste, dass ihr Name Lady Wingston war. Der Titel vor ihrem Namen ließ Akemi darauf schließen, dass sie aus gutem Hause und vermutlich sehr einflussreich war - was ihr äußeres Erscheinungsbild schon von Anfang an zu erkennen gegeben hatte. Aber Rima Saunders war nicht gewillt aufzugeben, nachdem sie bereits alles so perfekt geplant hatte. Akemi spürte, wie eine Welle der Wut sie überkam und ihre Hände verkrampften sich, bis das bedrohliche Wort über die Lippen Rimas kam: Sith. Alles Blut wich aus Akemis Wangen und sie ward noch bleicher als zuvor, wenn das überhaupt möglich war. Unweigerlich stahl sich ihr Gespräch mit Cris zurück in ihre Erinnerung, als er ihr von den Sith erzählt hatte... wie grausam sie waren, wie unberechenbar... langsam, weil sie zuviel Angst hatte, um sich ruckartig zu bewegen, wandte ihr Kopf sich hinüber in Cris' Richtung und ihre Augen fanden seinen Blick. Sie schluckte schwer und fühlte die ihren Arm umgreifende Hand der Sith wie eine scharfkantige Vogelkralle, die sich in sie hinein bohrte. Es schien keinen Ausweg zu geben. Da war der wahnsinnige Perioma, die verräterische Rima Saunders und Lady Wingston, eine Sith. Akemi war umzingelt und keine der sich anbietenden Möglichkeiten war auch nur in irgendeiner erdenklichen Weise besser als die beiden anderen.

Sie verhielt sich so ruhig und unauffällig wie möglich, während die Sith und Rima sich gegenüber standen und einander mit Blicken fixierte. Eine kurze Zeit lang war es völlig still im Raum, doch dann ging alles so schnell, dass Akemi gar nicht verfolgen konnte, was überhaupt geschah. Sie merkte nur, wie sie selbst zusammen zuckte und ihren Blick abwandte und ihr Gesicht schützend hinter ihrer Hand verbarg. Erst als Lady Wingston zu sprechen begann, wagte sie wieder hinzusehen und sah, wie das Lichtschwert der Sith auf Rima Saunders gerichtet war. Eine Gänsehaut überzog Akemis Arme, trotz der Hitze im Raum und ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Würde die Sith... ?

Nein, sie tat es nicht. Lady Wingston deaktivierte ihr Lichtschwert, lockerte ein wenig den Griff um Akemis Arm und wandte sich zu Perioma herum. Akemis Herz klopfte zum Zerbersten.


- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Zelle - Cris, Valara, Rima, Perioma, Wachen -
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Akemi, Valara, Cris, Rima, Perioma, Wachen

Dann handelte die Sith. Unwillkürlich hielt Cris den Atem an und verspannte sich trotz seiner protestieren Gliedmaßen, als die Klinge des Lichtschwerts fauchend in unmittelbarer Nähe Akemis zum Leben erwachte und Rimas- seinen –Blaster in vollkommen harmlose Trümmerteile verwandelte, die rauchend zu Boden fielen, wo die Doppelagentin rätselhafterweise ebenfalls gelandet war. Leise knurrend rappelte Rima sich auf, doch Perioma war kreidebleich geworden. Wie hypnotisiert starrte er die summende Klinge der Sithwaffe an und es kam Cris so vor, als spiegelten die Augen des Offiziers längst vergangene Pein wieder... Seine einzige Reaktion- sehr zu Rimas Verdruss –auf Valaras Anmaßungen war ein rasches Nicken. Die beiden Wachtposten hinter ihm schienen ähnlich eingeschüchtert.

„Ich... ich verstehe, Lady Wingston...“, murmelte er eingeschüchtert. Rimas Augen funkelten, ihr Blick durchbohrte die Sith und die verschüchterte Akemi förmlich. Doch sie widersprach Valara nicht- stattdessen trat sie zu Cris.

“Nun, Lady Wingston...“ Der Betonung nach musste es sich bei dem Namen eher um eine Beleidigung handeln. „Vielleicht solltet Ihr noch wissen, dass Eure... Rebellenfreundin hier eine kleine Schwäche für den so ungehobelten Mister Sheldon hat...“

Ehe Cris sich versah, riss eine kräftige Ohrfeige seinen Kopf herum, der Rimas Fingernägel die nötige Würze verliehen hatten. Obwohl bisher so abgebrüht, zuckte Perioma zusammen.

„Normalerweise ist er es, der dieses kleine Gör aus jeder nur erdenklichen Notlage befreit... vielleicht ist sie ja etwas schockiert, dass er es dieses Mal ist, der einer Rettung bedarf?“

Tiefer presste die Verräterin ihre Fingernägel in das weiche Fleisch an Cris Wange, bis zu den vertrockneten Blutspuren der von Valara verursachten Splitterwunden einige zusätzliche Rinnsale traten. Voller Häme begegnete ihr Blick dem des ehemaligen Sturmtrupplers. Als sie genug hatte, riss Rima ihre Hand mit einem unbarmherzigen Ruck zurück. Cris bemerkte, wie ihm trotz der Drogen des Folterdroiden schwarze Punkte vor den Augen tanzten und der letzte Funke Kraft seine Muskeln verließ. Es schien, als wäre es dieses Mal endgültig zuende...

„Vielleicht möchte die Kleine ja in Kürze einem ganz besonderen Schauspiel beiwohnen... wenn ihre Jedifreunde nämlich gefangen wurden, was zweifelsohne geschehen wird, brauchen wir ihn nicht mehr... bis dahin, warum ihm nicht eine Pause gönnen?“

Hätte Cris Rimas Intention in ihrer letzten Bewegung erkannt, hätte er seinen Kopf möglicherweise ein wenig wegdrehen können. So aber traf ihn ihr unnatürlich harter Stiefel direkt an der Schläfe und ließ dort, als Vorläufer der unendlichen Dunkelheit, eine kleine Schmerzexplosion entstehen. Die hilflose Akemi immer noch vor Augen brach der ehemalige Sturmtruppler endgültig unter den Belastungen zusammen...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Akemi, Valara, Cris, Rima, Perioma, Wachen
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Zelle]- Rima, Cris, Akemi, Valara, Perioma, Wachen

Zufrieden stieß Rima kontrolliert Luft aus, nachdem Sheldon unter ihrem überraschenden Tritt vollkommen erschlafft war. Der Atem der Doppelagentin ging bebend, in ihr glühte der Zorn auf die anmaßende Art der Sith, doch der Anblick des blut- und schwellungsübersäten ihres Opfers half ihr, zumindest ihre Atmung auf ein normales Maß herunterzufahren. Immerhin schien Commander Perioma sie nun mit neuem Respekt anzusehen, nachdem die Farbe in sein Gesicht zurückgekehrt war.

„Dieses Verhör ist vorerst vorbei...“, bemerkte Perioma heiser und nickte den beiden Soldaten zu, die daraufhin ihren die Tür flankierenden Posten aufgaben und die Zelle verließen. Der Rest- Rima, nachdem sie Sheldon einen letzten verächtlichen Blick zugeworfen hatte, als letzte –folgte. Auf dem Korridor hatte Perioma sich, offenbar neuen Mutes, vor Valara aufgebaut.

„Euch ist sicher klar, Lady Wingston, dass ich dieses Verhalten Line Captain Kratas melden muss!“

Die Sith schien von dieser jämmerlichen Tirade nicht im geringsten beeindruckt. Rima schnaubte verächtlich, ließ es sich jedoch nicht nehmen, Akemi einen eindeutigen Blick zuzuwerfen. Erst hatte sie genüsslich den „Beschützer“ der jungen Agentin demontiert, gedemütigt und gequält, nun sollte das Mädchen sich in aller Ruhe ausmalen, was auf sie selbst zukam, sollte die Sith ihres Spielzeuges überdrüssig werden...

„Behaltet Eure Gefangene...“, fuhr der erste Offizier unterdessen halb kapitulierend fort. „Doch solltet Ihr auf die Idee kommen, sie laufen zu lassen, werden auch Eure Sith-Kräfte Euch nicht mehr beistehen...“

Schnell- fast fluchtartig, wie Rima amüsiert diagnostizierte, drehte Perioma sich auf dem Absatz um und verschwand in einer überhasteten Version dessen, was er für einen würdevollen Gang hielt. Die beiden Wachen beeilten sich, ihm zu folgen. Valara hatte Eindruck hinterlassen. Rima schenkte der Sith ein offensichtlich falsches Lächeln.

“Was Kratas und sein Hampelmann denken ist mir egal, Lady Wingston...“, sagte sie kalt. “Doch ich werde ebenso wenig zulassen, dass Ihr mir meine Verdienste streitig macht... Mir verdankt das Imperium es, dass Esseles überhaupt gewarnt war. Ohne mich wäre diese Garnison womöglich bereits ein Trümmerhaufen. Nun, gleichzeitig säßet Ihr wohl noch auf Bastion, oder in einer der Suiten von Kratas’ Schiff? Ihr wäret besser dort geblieben... die einfältige Crew eines Sternzerstörers ist leicht zu manipulieren...“

Mit wehenden Haaren wandte die Doppelagentin sich um und ließ die Sith und Akemi hoheitsvoll hinter sich...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Gang]- Rima
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Gang - Mit Akemi -

Entweder war die blonde Imperiale völlig dumm oder völlig lebensmüde. Valara behauptete ja nicht, dass sie selbst besonders intelligent war... aber sie wäre immerhin klug genug, gegenüber jemanden, der gerade eindeutig bewiesen hatte, dass er am längeren Hebel saß, nicht erneut ins Gesicht zu spucken. Um ein Haar hätte sie die Imperiale vor wenigen Minuten umgebracht. Ihr Lichtschwert war ganz kurz davor gewesen... aber letztendlich war sie dann doch zu gutmütig gewesen - und das war nun der Dank dafür. Nunja, sollte sie doch gehen, die von sich selbst überzeugte Blondine mit den falschen Wimpern - uhh, wer trug schon falsche Wimpern? - und denken, was sie wollte. Ihre dahin gepfefferten Kommentare, die darauf schließen ließen, dass sie immer das letzte Wort haben musste, interessierten Valara genausowenig wie Periomas Aussage, dass er ihr "Verhalten" Line Captain Kratas melden musste. Bitte, was um alles in der Galaxis hatte sie davon (oder auch nicht)? Sie war kein Mitglied der Flotte oder irgendeine sonstige Unterstellte von Nereus. Wovor sollte er Angst haben? Dass er sie nicht mehr leiden konnte? Tssss. Niedlich, diese ständigen Drohungen.

Die davon stolzierende Imperiale ignorierend, wandte sich Valara zu ihrer kleinen Begleiterin herum. Das Mädchen sah aus, als hätte es gerade einen Geist gesehen... oder eine Sith. Beruhigend tätschelte Valara ihr den Kopf.


Nur keine Angst, nur keine Angst! Die anderen haben wir abgehängt und vor mir brauchst du dich nicht zu fürchten. Gütiger Himmel, du bist wirklich leichenblass, Kleine. Nun beruhig dich erstmal. Wir sollten irgendetwas spannendes unternehmen, das dich auf andere Gedanken bringt. Dieser Ort ist ja auch wirklich nicht der richtige Aufenthaltsort für ein Kind. Wie alt bist du, hm? Es ist mir unbegreiflich, wie jemand in deinem Alter auf einer solch abscheulichen Welt herumlaufen kann. Du bist doch nicht etwa freiwillig hier, oder? Na, nun schau nicht so, war ja nicht böse gemeint. Ich finde jedenfalls, dass dies hier für niemanden der richtige Ort ist, außer vielleicht für schmutzige Mienenarbeiter... aber lassen wir das. Was wollten wir noch gleich... achja, etwas unternehmen. Also erstmal musst du wieder etwas Farbe in die Wangen bekommen. Das sieht ja fürchterlich aus. Und diese Frisur... Mädchen sollten keine kurzen Haare tragen. Ich kann das nicht ausstehen. Es ist einfach so... jungenhaft. Das gehört sich nicht. Aber nun komm erstmal, wir wollen sehen, dass wir nicht länger hier im Gang herum stehen.

Gluckenhaft langte Valara nach der Hand des Mädchens und zog es hinter sich her. Die Sith ging geradezu auf in ihrer neuen Rolle, fand sie es doch sehr edel und mutig von sich, dieses Mädchen vor Folter und Schmerzen gerettet zu haben udn sich nun um es zu kümmern. Und wer sollte es sonst machen, wenn nicht sie? Sie hatte nun einmal ein großes Herz für arme Geschöpfe, das stand schonmal fest. Irgendwann würde sie einmal reich dafür belohnt werden, dass sie so vielen Menschen half!

So tief in ihre Lobpreisungen über sich selbst versunken bemerkte Valara gar nicht, wie das Mädchen ihr nur unwillig und mit betrübtem Blick folgte und sich eigentlich mehr von der Sith mitziehen ließ, als dass sie selbst ging. Auch hatte sie noch keinen Ton gesprochen, was Valara aber ohnehin nicht weiter störte, da ihr das mehr Gelegenheit gab, selbst das Wort zu führen.


Ich weiß, dass hier irgendwo so eine Art Aufenthaltsraum ist...

Überlegte sie laut, nachdem sie bereits den Turbolift genommen und zwei Etagen hinauf gefahren waren.

Zumindest bin ich vorhin an einem solchen vorbei gekommen. Die Gänge hier sehen doch auch alle gleich aus. Ach, dort vorne ist es!

Sie betraten einen schlichten Raum mit drei Tischen und wackligen Stühlen. Zwei Getränkeautomaten und einer, der Snacks enthielt, standen an einer der schmucklosen Wände. Entschieden drückte Valara das Mädchen auf einen Stuhl.

Nun setz dich hin, Kleine, sonst fällst du noch um. Und dann verrat mir erst einmal, wie du heißt.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Akemi -
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Valara -

Akemi war weder in der Lage, sich der Sith zu widersetzen, noch ihr zu gehorchen. Sie ließ sich einfach mitziehen, ließ sich willenlos auf den Stuhl drücken und starrte schweigend auf die zerkratzteTischplatte hinunter. Sie konnte nicht einen einzigen klaren Gedanken fassen. Ihr Angst um Cris war unendlich groß und sie bekam das Bild nicht aus dem Kopf, wie er in der Zelle gesessen und Rima Saunders ihn getreten und geschlagen hatte. In diesem Moment war etwas in Akemi gerissen, von dem sie nicht wusste, war es war, geschweigedenn, dass es existiert hatte. Aber in dem Moment als es geschehen war hatte sie verstanden, dass es mit ihrer Moral zu tun hatte. Als die Sith zuvor ihr Lichtschwert auf Rima gerichtet hatte, hatte Akemi, trotz ihres Hasses auf sie gehofft, dass die Sith sie nicht umbringen würde. Sie konnte es nicht erklären, besonders nicht nach alldem, was Rima getan hatte. Aber dennoch hatte sie gewusst, dass es nicht richtig war, zu töten und dass niemand den Tod verdiente. In dem Augenblick jedoch, als die Imperiale Cris geschlagen und ihm mit ihren Fingernägeln die Wangen zerkratzt hatte, war Akemi dieses Wissen von einer Sekunde zur anderen abhanden gekommen. Ihre Moral war wie von reißen Flutenden davon geschwemmt. Es hatte ihr das Herz gebrochen, Cris leiden zu sehen.

Sie hatte irgendetwas zu Rima Saunders sagen wollen, als diese ihr unten auf dem Gang den Rücken gekehrt hatte, aber sie hatte nicht gekonnt. Die Tränen, die ihr die Wange hinunter geflossen waren, schienen ihren Verstand und ihre Stimme mitgenommen zu haben. Sie fühlte sich leer, hilflos und durchsichtig. Wenn dies hier das Ende war, dann war das Leben nicht nur ungerecht, sondern auch sadistisch.

Obwohl sie sich Mühe gab, dem Gerede der Sith Aufmerksamkeit zu schenken, bekam Akemi nur die Hälfte mit. Sie konnte sich kaum konzentrieren. Seit sie mit Rima die Zelle betreten und Cris geschunden vorgefunden hatte, war ihr eiskalt. Wegen der Temperaturen auf Esseles trug sie nur ein dünnes Oberteil. Jetzt konnte sie sehen, wie eine Gänsehaut ihre Arme überzog. In ihrem Kopf hämmerte es ununterbrochen ihre Brust fühlte sich seltsam angespannt an. Während sie den Gang entlang gegangen waren, hatte sie ein leichtes Schwindelgefühl verspürt, doch das war jetzt besser geworden, seit sie saß. Vorsichtig sah sie sich im Raum um und schlang die Arme um ihren Körper.


Ich heiße Akemi, Mylady.

Sagte sie leise, ohne aufzublicken, bemüht jeden Blickkontakt zu meiden. Was wollte diese Frau von ihr? Warum hatte sie sie mitgenommen? Sie war eine Sith! Und wie ging es Cris? War er noch dort unten in dieser Zelle? Was tat man jetzt mit ihm? Ließ man ihn endlich in Ruhe? Was würde noch alles geschehen? Was würden sie mit ihr selbst tun?

Ein Glas Wasser wurde vor sie auf den Tisch gestellt und die Sith, Lady Wingston, lächelte. Kurz sah Akemi zu dem Getränkeautomat hinüber, schluckte, zögerte und schwieg. Sie wollte um ein Glas Saft bitten, aber das war unklug. Sie war nicht in einer Situation, in der man besondere Wünsche aussprach, selbst wenn es für sie augenblicklich gesünder wäre, Vitamine zu sich zu nehmen. Ein Glas Saft würde ihr auch nichts nutzen, wenn die Sith ob ihrer Bitte verärgert war. Und von Lady Wingston ging im moment die größte Gefahr aus.


Vielen Dank.

Sprach sie also scheu, griff nach dem Glas und trank einen Schluck. Die Flüssigkeit tat ihrer Kehle gut und belebte ihren Körper ein wenig. Die Anspannung blieb jedoch. Die Anspannung und die Unwissenheit, was als nächstes geschehen würde.

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Valara -
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Büro des Colonels]- Nereus, Brodik, Yonka

Colonel Brodik schien das plötzlich eintretende Schweigen Unbehagen zu bereiten, da sein Blick unstet über Nereus und Yonka huschte, der für ihn scheinbar eine unbekannte Größe schien. Nereus konnte dem Colonel dies nachempfinden, schließlich wusste er im Nachhinein selbst nicht mehr, welcher Umstand den Brückenoffizier gestattete, ihn auf den Planeten zu begleiten. Zur vorsichtigen Manipulation der Sith jedenfalls schien der Jüngling sich nicht zu eignen, eher im Gegenteil.
Brodik wurde teilweise erlöst, als Perioma urplötzlich schwer atmend das Büro betrat und eine eher nachlässige Ehrenbezeichnung erkennen ließ.


“Und, Commander, hat Ihr Verhör erste Früchte getragen...?“, fragte Nereus milde interessiert, beiläufig sein inzwischen geleertes Glas abstellend. In Periomas Gesicht arbeitete es.

„Offen gestanden... Nein, Sir.“

„Sind die Rebellen aus härterem Holz geschnitzt...?“, fragte Brodik, für Nereus’ Geschmack eine Spur zu spöttisch. Er bedachte den Kommandanten der Bodenstreitkräfte auf Esseles mit einem warnenden Blick und fixierte dann seinen ersten Offizier.

“Erklären Sie das...“

„Nun... alles lief nach Plan...“ Perioma schien Mühe zu haben, die Fassung zu bewahren. „Eine zweite Gefangene wurde uns ausgeliefert, von dieser ominösen Geheimdienstlerin, über die der Colonel so abschätzig zu denken scheint...“

Der erste Offizier der Accuser wurde mit einer verstimmten Miene Brodiks belohnt.

„Und dann... hat SIE alles verdorben.“

“Wer? Die Agentin?“

„Nein, Lady Wingston.“

Urplötzlich wurde der Li8ne Captain wachsamer. Er hatte sich geschworen, keinerlei Intervention der Sith zu dulden- dass nun Valara Urheberin einer solchen sein sollte, überraschte ihn.

“Inwiefern?“

Perioma wand sich unter dem wachsamen Blick seines Kommandanten.

„Nun... sie hatte... Mitleid mit der zuweiten Gefangenen, einem kleinen Mädchen, mit dessen Hilfe ich diesen Offizier brechen wollte...“

„Sie wollten ein kleines Mädchen foltern?“, warf Brodik schockiert ein.

“Seine Schuld wäre es nicht gewesen, höchstens die der Republik, Kinder auf ihre Mission zu schicken...“ Der harte Klang in Nereus’ Stimme ließ den Colonel abrupt in seinen Sessel zurücksinken, aus dem er sich halb erhoben hatte. “Fakt ist, dass Lady Wingston ihre Kompetenzen deutlich überschritten hat.“

Ein vehementes Nicken von Perioma.

„Vollkommen richtig, Sir.“

“Ich werde mit ihr sprechen.“

„Alleine?“

“Natürlich alleine!“ Der Kommandant der Accuser machte eine wegwerfende Handbewegung. “Wie Sie zweifelsohne bereits bemerkt haben, ist pure Waffengewalt gegen eine Sith sinnloser als Faustschläge bei einem Rancor...“

„Sir, Sie hat der Agentin mit ihrer Waffe gedroht... ein Streich mit dem Lichtschwert reicht, um sie...“

Rasch schnitt Nereus ihm das Wort ab.

“Sie wird es nicht soweit kommen lassen. Wie will sie zurück nach Bastion gelangen, wenn der gesamte Planet sich gegen sie stellt?“

Der Line Captain erhob sich und verließ ohne ein weiteres Wort, Perioma, Brodik und den verdächtig stillen Yonka zurücklassend, das Büro in Richtung der Inhaftierungsblöcke. Irgendwo dort würde er die Sith finden und ihr klarmachen, dass Nereus Kratas’ Weg ein kein weiteres Mal von einem Machtbenutzer durchkreuzt werden würde...

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Gang]- Nereus
 
- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Akemi -

Akemi... hmm, den Namen hab ich doch neulich schonmal irgendwo gehört.

Valara ließ sich auf einem Stuhl gegenüber von dem Mädchen nieder und nippte an ihrem eigenen Wasserglas, das sie sich aus dem Getränkeautomaten hatte ausgeben lassen.

Ach, ich weiß! Auf Naboo gibt es eine Schauspielerin, die auch so heißt. Ich habe das irgendwo gelesen... die Naboo sollen ganz verrückt nach ihr sein. Naja, ich bin zur Zeit nicht so ganz auf dem Laufenden. Schrecklich ist das. Aber seit ich bei den Sith bin, komme ich nur so selten dazu, die Medien zu studieren.

Nachdenklich musterte Valara Akemi. Gütiger Himmel, das junge Ding war so schmal und zerbrechlich, dass es fast aussah, als würde es jeden Moment in Ohnmacht fallen. Und außerdem... zitterte die Kleine etwa?

Meine Güte, du frierst doch nicht etwa? Weißt du, wieviel Grad es hier drin sind? Dieser Planet ist ein einziger Heizofen!

Resolut langte Valara über den Tisch hinweg und legte ihre Hand auf Akemis Stirn. Das Mädchen zuckte zurück.

Kind, du glühst ja!

Rief sie erschrocken aus und kniff die Lippen zusammen.

Das ist eindeutig Fieber! Vermutlich bist du das Wetter nicht gewohnt. Und dann die ganze Aufregung! Ojemine! Kein Wunder, dass dein Körper da nicht mitmacht... armes Ding! Was machen wir da nur... du musst dich ganz dringend warm anziehen, jawohl! Warm halten ist wichtig. Hmm..... lass mich überlegen. Die Krankenstation, ja! So etwas muss es doch hier geben! Du wirst dich ordentlich untersuchen lassen müssen. Wir müssen ausschließen, dass es nichts ernstes ist!

Rasch erhob Valara sich.

Hopp, hopp! Wir dürfen keine Zeit verlieren!

- Esseles - Raumhafen - Imperiale Garnison - Aufenthaltsraum - Mit Akemi -
 
[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Gang]- Nereus

Nereus schenkte den geschäftig in der Garnison umhereilenden Offizieren des Imperiums, deren plötzlicher Aktionismus seine Ursache augenscheinlich in der Suche nach den Jedi hatte, keinerlei Beachtung. Mit verkniffener Miene bahnte der Kommandant der Accuser sich seinen Weg zum Gefangenentrakt, ohne auf die Eskortierangebote einiger Wachen einzugehen. Gegen Valara würde er etwas anderes benötigen, als sinnlose Waffengewalt...
Der Posten am Eingang des Traktes beeilte sich, den neuerdings ranghöchsten Offizier auf Esseles durchzulassen. Nereus grinste kalt. An vielen Details war ersichtlich, wie schlampig Brodik hier gearbeitet hatte und wie der Planet Esseles die Moral seiner Besatzungstruppen korrumpierte. Hier zu dienen kam einer Strafe gleich, doch anstatt diese dem Imperium zum Wohle durchzustehen, suchten ansässige Offiziere nach Zerstreuung und waren ihren Soldaten alles andere als ein leuchtendes Beispiel...
Auf halbem Wege zur Zelle des Delinquenten meinte der Line Captain plötzlich, eine wohlbekannte Stimme zu hören. Sie schallte aus einem kleinen Aufenthaltsraum, der für gewöhnlich von Wachtposten für Pausen oder illegitime Schichtunterbrechungen benutzt wurde. Nereus wappnete sich. Er war fest entschlossen, Valara seine Missbilligung zu verdeutlichen und ihr klarzumachen, dass er auf diesem Planeten bis zum Abschluss der Operation- also dem Tod der Jedi –bestimmte. Sich streng räuspernd trat er ein...


“Endlich finde ich Euch, Lady Wingston...“, eröffnete er das Gespräch, in Anbetracht der anwesenden Gefangenen die etwas distanziertere Anrede wählend. Kurz blieb sein Blick an der jungen Republikanerin hängen. Das war eine Agentin des Feindes? Wie schlimm musste es um die Personallage des Geheimdienstes bestellt sein? Und wie um die Skrupel seines ersten Offiziers, dieses Mädchen foltern zu wollen? Er verdrängte diesen Gedanken. Er durfte sich nicht aus dem Konzept bringen alssen.

“Wisst Ihr, als ich Euch mit auf die Oberfläche nahm, geschah dies aus reiner Höflichkeit. Niemals habe ich den Sith die Kontrolle über diese Operation zugebilligt. Weder Euch, noch Eurem schleimigen Kompagnon, der es nicht einmal für nötig hält, sich an der Suche nach der Jedi zu beteiligen...“

Nereus legte eine Kunstpause ein und schüttelte leicht mit dem Kopf.

“Und nun höre ich, dass Ihr ein vielversprechendes Verhör abgebrochen habt, entgegen des Willens meines ersten Offiziers und somit gegen meinen Willen?“

Da er bemerkte, wie er sich in Rage redete, atmete der Kommandant tief durch.

“Ich verlange eine Erklärung...“, schloss er.

[Esseles, Raumhafen, imperiale Garnison, Raum]- Valara, Akemi, Nereus
 
[OP]Da Jo ja mit größter Wahrscheinlichkeit keine Antwort bekommen wird, nehme ich mir einfach mal die Freiheit einen kleinen Zeitsprung zu machen, Reaktionen von K?kruhk und Jezza an zu nehmen und uns in einen kleinen unbewachten Sendeemitter für Holonachrichten zu transportieren um den Hilferuf ab zu setzen. Wenn irgend was so nicht geht einfach Nölmeldung an mich![/OP]

Kleine Sendestation ? mit K?kruhk und Jezza

Vorsichtig sah Jo sich um. Es war schon fast ein Wunder, das sie diese, nur schwach bewachte, Sendestation gefunden hatten. Nur drei Wachen, die dank K?kruhk und Jezza verhältnismäßig leicht zu überwinden waren. Noch immer fragte sich Jo was das für ein Griff war, mit dem die Mon Calamari den Wachmann so schnell außer Gefecht gesetzt hatte. Falls sie alle das hier irgendwann lebend überstehen würden, würde sie sie danach fragen, doch jetzt machte sich Jezza erst einmal an der Konsole der >Sendeeinrichtung zu schaffen und tippte, während Jo und K?kruhk die Umgebung überwachten, möglichst schnell eine Nachricht ein.


****Hilferuf an die republikanische Flotte****

Einsatzteam auf Esseles aufgeflogen?. Verluste: zwei Piloten und Schiff ? zwei Teammitglieder wahrscheinlich vom Imperium aufgegriffen. ? Rest versucht unter zu tauchen und Auftrag eventuell noch durch zu führen. Wahrscheinlichkeit läuft jedoch gegen 0?. Erbitten, wenn möglich, Hilfe.

****Ende****


Die Nachricht war, in der Hoffnung das sie so eher durchkommen würde, nicht lang gehalten.

Jezza! Wir müssen weiter.

Rief K?kruhk während er in eine Richtung wies, Jezza zur Eile mahnte und Jo auf eine näherkommende Patrouille aufmerksam machen.
Mist nicht einen winzigen Moment fanden sie Ruhe. Anscheinend war doch aufgefallen, das hier irgend etwas nicht stimmte und nun kam man zum kontrollieren. Zum Glück war Jezza gerade fertig und so war die Kleine Gruppe schon wieder in den von Mienenarbeitern bevölkerten Straßen untergetaucht. Zum Glück war wohl gerade Schichtwechsel denn es wimmelte geradezu von Lebewesen die in die eine oder andere Richtung strebten. Vorerst ließen sich die drei Flüchtlinge also erst einmal mit der Masse treiben und hielten die Augen offen, nach einem Platz an dem sie vorerst einmal untertauchen und ihre weiteren Vorgehensweisen überdenken konnten ohne jeden Augenblick mit einer Wache rechnen zu müssen.


Straßen ? mitten unter Mienenarbeitern ? mit K?kruhk und Jezza
 
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