Fazit: Obi-Wan Kenobi (Miniserie)

Wie hat Euch die Serie gefallen (1 bis 10 Punkte)

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  • Umfrageteilnehmer
    53
Bin inzwischen, für mich, zu folgender Erkenntnis gekommen:

Die „Obi-Wan Kenobi“-Serie funktioniert für mich nicht als Zwischenstück zwischen der OT und PT.

Tatsächlich kann ich mich mehr mit der Vorstellung anfreunden, dass die „Kenobi“-Serie als Zwischenstück für TCW und „Rebels“ fungiert.

Hauptgrund dafür ist die Freundschaft zwischen Obi-Wan und Anakin. Das Hauptthema der „Kenobi“-Serie war die tragische Beziehung von ehemals guter Freunden. Das war, meiner Meinung nach, eines der grössten Versäumnisse der PT, dass man diese Freundschaft nie wirklich gesehen. Man hört es zwar ein paar Mal.

Aber wirklich was gesehen, damit ich es als Zuschauer nachvollziehen kann nach klassischem „Show, don‘t tell.“-Prinzip?
Tote Hose. Das ist für mich das grosse fehlende Stück im Puzzle dieser Gesamterzählung, wenn man die PT miteinbezieht.

TCW hat diese Freundschaft für mich deutlich mehr ausgearbeitet. (Hatten aber auch deutlich mehr Zeit.)

Und als Vorgeschichte zu „Rebels“ funktioniert die „Kenobi“-Serie auch gut. Die durch „Rebels“ im neuen Kanon etablierte imperiale Inquisition war im Kontext der „Kenobi“-Serie mehr als passend, wodurch TCW, „Obi-Wan Kenobi“ und „Rebels“ deutlich mehr ineinandergreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Hälfte ist jetzt rum. Fühle mich bis jetzt ganz gut unterhalten.

Minuspunkte

Leias Verhalten während der Flucht auf diesem Shanghai Planeten: sie Quatsch ständig und will, dass Obi WAN sie schweben lässt. Das wirkt mir für eine 10 jährige, die vorher noch nie Alderaan verlassen hatte, viel zu übertrieben taff.

Der Grossinquisitor ist nicht tot, wie ich schon weiß. Wie bitte? Das nervt so langsam. Wurde er auch gemodded? Da fragt man sich doch, warum Qui-Gon überhaupt gestorben ist. Die Aussage Niemand geht je wirklich, bekommt da eine ganz neue Bedeutung. Scheinbar kann man nur noch durch exzessiven Machtgebrauch wirklich sterben und auch sicher tot bleiben.

Positives

Einblicke in Obi-Wans und Leias Gemütswelt, sehr schön das Gespräch auf der Ladefläche des Transporters.

Obi-Wans sehr cooler Humor und die trockenen Bemerkungen.

Und sehr viele andere Kleinigkeiten, die ich einfach cool fand. Die Basis der Inquisitoren, Mustafar, bekannte Welten wieder zu sehen, sehr herzerwärmend.

Was ich mich zum ersten Mal gefragt habe, was machen eigentlich jetzt diese ganzen machtsensitiven Kinder. Wie gehen sie damit um? Gibt es vielleicht noch Bücher oder sonstiges Infomaterial, Holos, mit deren Hilfe man selber lernen kann, mit dieser Besonderheit umzugehen oder sie zu verbergen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich konnte die Obi-Wan Serie nicht überzeugen. Nach meinem persönlichen Geschmack, war das nervende Leia-Kind und die seichte Story darum etwas zu zeitgeistkonform. Und Obi-Wan kam in der Serie so rüber , wie der berühmte "Martin" mit dem Norwegergerpulli. ( Hey Du, laß uns bei Tee und Räucherstäbchen das soziale Problem besprechen..usw..)
War nichts für mich...
 
Obi-Wans Darstellung fand ich sehr gut. Es passte auch perfekt zu seiner Charakterzeichnung in TCW und Episode 1-3. Besonnen, überlegt, mit diesem wundervollen trockenen Humor.

Was hast Du denn erwartet? Einen kriegerischen Hau-Drauf? Die Jedi waren ja Friedenshüter, Konfliktvermittler und -vermeider und wurden ja eher unfreiwillig Teilnehmer einer kriegerischen Partei. Da schoss eher Anakin mit seiner recht aggressiven Haltung heraus.

Bin jetzt durch. Obwohl ich im Vorfeld eher negatives gehört hatte, hat mir die Serie insgesamt sehr gut gefallen und mich auch emotional mitgenommen, dafür gab es 8 Punkte. Auch Reva war gut gespielt und ich empfand sie als passend, ihre Geschichte war wieder eine interessante andere Perspektive.

Mehr wären drin gewesen, wenn der Grossinquisitor und auch Reva nicht vom Lichtschwert durchbohrt und dies überlebt hätten, sondern anders augenscheinlich zu Tode gekommen wären. Bei Reva hätte es glaubwürdiger gewirkt, hätte Vader sie nach der Entwaffnung an die Wand geschleudert o.ä. und sie dann bewusstlos und scheinbar tot liegen lassen. Über diverse Logiklöcher schaue ich großzügig hinweg, auch wenn wir uns alle gefragt haben, womit Reva dann nach Tattoine gekommen ist.

Was momentan an Schüssen, Lichtschwertverletzugen etc. so übererlebt wird…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bin jetzt durch. Obwohl ich im Vorfeld eher negatives gehört hatte, hat mir die Serie insgesamt sehr gut gefallen und mich auch emotional mitgenommen, dafür gab es 8 Punkte. Auch Reva war gut gespielt und ich empfand sie als passend, ihre Geschichte war wieder eine interessante andere Perspektive.

Mehr wären drin gewesen, wenn der Grossinquisitor und auch Reva nicht vom Lichtschwert durchbohrt und dies überlebt hätten, sondern anders augenscheinlich zu Tode gekommen wären. Bei Reva hätte es glaubwürdiger gewirkt, hätte Vader sie nach der Entwaffnung an die Wand geschleudert o.ä. und sie dann bewusstlos und scheinbar tot liegen lassen. Über diverse Logiklöcher schaue ich großzügig hinweg, auch wenn wir uns alle gefragt haben, womit Reva dann nach Tattoine gekommen ist.

Was momentan an Schüssen, Lichtschwertverletzugen etc. so übererlebt wird…
Was Revas Transport angeht: war das Schiff, das Vader zu Boden gebracht hat, nicht baugleich zum Fluchttransporter, in dem Obi-Wan saß? Falls ja, sollte es auch ein Schiff an Bord gehabt haben wie jenes, dass Kenobi nutzt, um Vader hinter sich her zu locken. Vielleicht kann man es sich so erklären. (Vielleicht war auch ein bisschen Bacta an Bord...).
 
Was Revas Transport angeht: war das Schiff, das Vader zu Boden gebracht hat, nicht baugleich zum Fluchttransporter, in dem Obi-Wan saß? Falls ja, sollte es auch ein Schiff an Bord gehabt haben wie jenes, dass Kenobi nutzt, um Vader hinter sich her zu locken. Vielleicht kann man es sich so erklären. (Vielleicht war auch ein bisschen Bacta an Bord...).

Ja stimmt, das wäre eine plausible Möglichkeit, soweit habe ich noch gar nicht gedacht. Aber dass bei einer solchen Verletzung ein bisschen Bacta ausreicht? Es scheinen nur Sturmtruppen oder Droiden durch Lichtschwerter zu sterben. Macht halt Qui-Gons Tod irgendwie overacted :roflmao:
 
Ja, das stimmt schon. Dieses ganze Niedergestochen werden und man überlebt, ist irritierend. Der Grosinquisitor hat immerhin zwei Magen als Erklärung. Und grundsätzlich stirbt man bei Stichverletzungen eher an den Blutungen (was bei einem Lichtschwert ja wegfällt) aber dass dann nur bei Qui-Gon ein lebenswichtiges Organ getroffen wird, ist merkwürdig. Bei Reva stelle ich mir einfach vor, dass Vader sie maximal demütigen will. Erst zeigt er ihr ihre komplette Unterlegenheit, dann fügt er ihr erneut die identische Wunde zu wie als hilflose Padawan und dann lässt er sie liegen und sie weiß, dass sie so unwichtig für ihn ist, dass es egal ist, ob sie lebt oder nicht. Ich glaube zwar nicht zwingend, dass die Schreiber das im Sinn hatten, aber solange Vader nicht das Gegenteil behauptet, ist das meine Version.
 
Der Grosinquisitor hat immerhin zwei Magen als Erklärung.

Das haben viele im Fandom aufgrund der Lore spekuliert. Als der Grossinquisitor aber am Ende von Folge 5 der „Kenobi“-Serie zurückgekehrt ist, sagte er, dass ihn sein Wille nach Rache am Leben erhalten hat. (Die Autoren spielen einfach völlig inflationär die Maul-Karte aus …)
 
Das haben viele im Fandom aufgrund der Lore spekuliert. Als der Grossinquisitor aber am Ende von Folge 5 der „Kenobi“-Serie zurückgekehrt ist, sagte er, dass ihn sein Wille nach Rache am Leben erhalten hat. (Die Autoren spielen einfach völlig inflationär die Maul-Karte aus …)


Die dunkle Seite hilft also, sich ans Leben zu Klammern? Ok, warum nicht? Klingt natürlich auch dramatischer als ein physiologischer Exkurs. Dass es jetzt vermehrt genutzt wird, ist vielleicht auch (unbewusst?) der Versuch, diese abstruse Maul-Rückholaktion unter einem Berg anderer Überlebender zu "verstecken". :-D

Nebenbei bemerkt ist dann bei Mauls endgültigem Ende dann gar nicht mehr viel nötig...
 
Ich hab die Serie (die wieder einmal ein auf Mehrteiler getrimmter Film ist) nun auch gesehen.

Die Geschichte dient nur einem Zweck: Fans ein neues Obi-Wan Abenteuer zu geben. Was da erzählt wird, ist unnötiger Quatsch. Die Geschichte braucht es einfach nicht. Kein Charakter profitiert davon, selbst Obi-Wan nur wenig.

Allerdings ist es von den bisherigen Star Wars Serien wahrscheinlich trotzdem die beste. Denn die Serie hat einige recht gute Ideen, wie etwa das Obi-Wan bzgl. Machtnutzung ziemlich eingerostet ist. Look & Feel sind einwandfrei. Der Cast ist gut (nur bei Flea sollte man sich überlegen ob man ihn wirklich schauspielern lässt....). McGregor kann - im Gegensatz zu Temuera Morrison - so eine Produktion als Hauptdarsteller tragen und er harmoniert seht gut mit der kleinen Leia. ich will sogar sagen, es ist McGregors bester Auftritt als Obi-Wan.

Im Gegensatz zu den anderen SW Realserien stimmt hier das Timing. Da wird nichts mit unnötigen Nebenplots oder Füllfolgen in die Länge gezogen. Und es fehlt das "Bitte kauft den Merchandise", was einem in The Mandalorian mit Grogu permanent aufs Auge gedrückt wurde.

Handwerklich die klar beste Realserie, bis auf das schwache Inqusitor-Makeup (und den mal wieder mäßigen Imperator) sieht die Serie hervorragend aus.

Es mangelt allerdings an guten Gegenspielern. Reva fand ich jetzt nicht so schlimm wie im Vorfeld zu hören war, sie hat eine gewisse Motivation, aber da haut mich nichts um. Nur mal wieder ein Emporkömmling der Vader übertrumpfen möchte. Der Inqusitor aus Rebels hat nicht viel zu tun. Vader ist halt Vader.

Was mir gar nicht gefallen hat: 1. Die Force Unleashed Macht-Materialschlacht. 2. Das Obi-Wan den geschlagenen Vader einfach stehen läßt und geht.... klar, Storytechnisch kann er ihn nicht töten. Aber da hat er die Chance, dem Impererium einen empfindlichen Schlag zu verpassen indem er deren Nr. 2 beseitigt und geht einfach? Also bitte... 3. Jeder Depp weiß offenbar das Anakin noch lebt und Darth Vader ist, nur Obi-Wan nicht. 4. Reva weiß wo Luke ist, jammert Obi-Wan was vor und darf auch dann auch weiterleben. Wie vertrauensselig-naiv ist Obi-Wan eigentlich? 5. Leia ist so wichtig und trotzdem kann sie so einfach entführt werden? Von ein paar finsteren Gestalten im Wald? Wirklich?

Fazit: Völlig unnötig, unausgegorenes Drehbuch aber immerhin gut gemacht und unterhaltsam.
 
Handwerklich die klar beste Realserie, bis auf das schwache Inqusitor-Makeup (und den mal wieder mäßigen Imperator) sieht die Serie hervorragend aus.

Das würde ich im Anbetracht von "Andor" bezweifeln. Kenobi zeigt an vielen Stellen die Grenzen von Stagecraft/The Volume auf (begrenzte Set-Größen, verwaschene Hintergründe etc.).

Grüße,
Aiden
 
Als gerade - nach jahrelanger PSW-Abstinenz - Wiedereingestiegener, der diesen Thread bislang nicht verfolgt hat, möchte ich ein paar Anmerkungen machen. Auf die Gefahr hin, dass alles so oder ähnlich schon mal geäußert wurde :rolleyes::

...Kein Charakter profitiert davon, selbst Obi-Wan nur wenig...
Da gebe ich Dir recht. Ich bin sogar der Meinung, dass einige Charaktere darunter leiden. Ich mochte die kleine Vivian Lyra Blair sehr gerne als Leia! Aber dass sie Obi-Wan bereits vor den Geschehnissen von Episode IV kannte - bis hin zu einer innigen Abschiedsszene - das funktioniert für mich nicht, wenn ich Ep4 sehe.
Generell liebe ich Star Wars dafür, dass es eine große Geschichte ist. Dass man den "alten EU-Kanon" 2014/15 einfach weggefegt hat, fand ich traurig. Dass man es aber selbst innerhalb der ersten Jahre des "neuen Kanons" nicht schafft, konsistent zu bleiben sowie Widersprüche und "Anschlussfehler" zu vermeiden, wenn man in der Vergangenheit wildert, das ist regelrecht tragisch... (aber da haben die Prequels ja leider schon vorgelegt...)

Allerdings ist es von den bisherigen Star Wars Serien wahrscheinlich trotzdem die beste.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Dennoch bin ich anderer Meinung. "Mando" ist eine Serie, an der ich sehr viel Kritik im Detail habe. Aber sie funktioniert für mich in ihrer Gesamtheit und transportiert für mich genau die Stimmung, die ich an Star Wars liebe.
"Boba Fett" war für mich eine ziemliche Enttäuschung, die auch mehr kaputt gemacht hat, als verbessert. "Kenobi" ist für mich so Mittelmaß. Leider auch mit eher negativer Tendenz. Ich hatte von Anfang an Bedenken, dass sich Obi-Wan und Anakin zwischen Ep3 und Ep4 begegnen. Aber dann gleich zwei Mal ?! Wobei die erste Begegnung absolut unterirdisch inszeniert ist? So eine einmalige (und unnötige!) Sache zu vergeigen, nehme ich den Machern etwas übel :(.
Um dem Ganzen (zum Glück) noch einen positiven Touch zu geben: "Andor" war von allen Serien diejenige, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Und bislang (nach den ersten vier Folgen) bin ich sehr angetan und optmistisch!

...einige recht gute Ideen, wie etwa das Obi-Wan bzgl. Machtnutzung ziemlich eingerostet ist...
Genau das fand ich total dämlich! Selbst wenn wir annehmen würden, dass sich Obi-Wan jahrelang bewusst von der Macht abgeschirmt hat, und selbst wenn wir annehmen, dass er dadurch in Sachen Machtanwendung "eingerostet" ist, dann finde ich es immer noch unglaubwürdig (und schlecht inszeniert), dass er sich derart anstrengen muss, Leia aufzufangen. Wer ein Meister der Macht ist, der verlernt das doch nicht einfach - ist doch wie Fahrradfahren :D.
Außerdem finde ich die Annahme schon blödsinnig, dass sich Obi-Wan von der Macht abgeschirmt hat! Wir kriegen ja gezeigt, dass er meditiert und jahrelang vergeblich versucht, mit Qui-Gons Geist Verbindung aufzunehmen. Das wird er kaum mit hawaiianischer Geisterbeschwörung getan haben, sondern - mittels der Macht!
Das einzige, was die Serie für mich wirklich "besser" gemacht hat, war die Erklärung dafür, warum Vader nicht mehr hinter Obi-Wan herjagt, obwohl er davon ausgehen muss, dass dieser noch am Leben ist/sein könnte.

... Reva fand ich jetzt nicht so schlimm wie im Vorfeld zu hören war, sie hat eine gewisse Motivation, aber da haut mich nichts um...
Reva ist ein ganz eigenes Thema. Aber ihre Motivation fand ich nicht schlüssig dargestellt. Ich war angenehm überrascht von dem Twist, dass sie es eigentlich nie auf Obi-Wan abgesehen hatte, sondern sich an Vader rächen wollte. Stark! Aber was danach passiert, macht wieder alles kaputt :confused::facep:. Ich weiß, es ist schwer, immer wieder neue, interessante und glaubwürdige Bösewichte aus dem Hut zu zaubern. Aber "Kenobi" hat die Messlatte meiner Meinung nach weit nach unten gehängt...

...Jeder Depp weiß offenbar das Anakin noch lebt und Darth Vader ist, nur Obi-Wan nicht. 4. Reva weiß wo Luke ist, jammert Obi-Wan was vor und darf auch dann auch weiterleben. Wie vertrauensselig-naiv ist Obi-Wan eigentlich? 5. Leia ist so wichtig und trotzdem kann sie so einfach entführt werden? Von ein paar finsteren Gestalten im Wald? Wirklich?
Was soll man dazu noch sagen? Alles richtig!


Fazit: Völlig unnötig, unausgegorenes Drehbuch aber immerhin gut gemacht und unterhaltsam.
Bis zu "unnötig, unausgegorenes Drehbuch" stimme ich zu. Danach (leider) nicht mehr...:rolleyes:.
Nicht falsch verstehen! Ich bin kein Hater. Ich will Star Wars lieben! Aber gerade (storytechnische) Logik und Konsistenz sind mir persönlich sehr wichtig. Unnötige Widersprüche ärgern mich. Und da hat es mir "Kenobi" nicht leicht gemacht...
 
Da gebe ich Dir recht. Ich bin sogar der Meinung, dass einige Charaktere darunter leiden.

Ich bin wiederum der Meinung, dass gerade Obi-Wan als Charakter enorm von der Serie profitiert hat. Er ist zu Beginn der Serie im Prinzip ein Wrack, er leidet unter der Vergangenheit, die ihn verfolgt, er ist schwach sowohl im Umgang mit der Macht als auch hinsichtlich seiner kämpferischen Fähigkeiten. All das ändert sich im Laufe der Serie. Insbesondere die vierte Folge bietet da meiner Meinung nach einen wunderschönen und letztlich auch sehr symbolischen Wendepunkt, als sich Obi-Wan im Korridor durch die Sturmtruppen kämpft. Man sieht dabei deutlich, gerade auch im Unterschied zum Duell gegen Darth Vader am Ende der vorherigen Folge - was wohl Obi-Wans erster Lichtschwerteinsatz seit dem Ende von ROTS gewesen sein dürfte -, wie er nicht nur gegen die Sturmtruppen kämpft, sondern wie er sich langsam aber sicher auch zu seiner alten Form zurückkämpft.

Der Obi-Wan am Ende der Serie ist dann ein ganz anderer als der zu Beginn, das sehe ich als sehr starke Charakterentwicklung. Er hat die Vergangenheit hinter sich gelassen und ist wieder im Einklang mit der Macht - genau deswegen erscheint ihm Qui-Gon als Machtgeist auch erst am Ende der Serie bzw. Staffel.

Ich hatte von Anfang an Bedenken, dass sich Obi-Wan und Anakin zwischen Ep3 und Ep4 begegnen. Aber dann gleich zwei Mal ?! Wobei die erste Begegnung absolut unterirdisch inszeniert ist? So eine einmalige (und unnötige!) Sache zu vergeigen, nehme ich den Machern etwas übel :(.

Im Kontext dessen, was ich gerade ausgeführt habe, finde ich beide Begegnungen in der Serie wichtig und sehe sie auch auf der Metaebene als bedeutungstragend. Wenn man beide Duelle miteinander vergleicht, verdeutlicht sich an ihnen genau die Entwicklung Obi-Wans, die er in der Serie durchläuft. Beim ersten Duell ist er noch schwach und abgekämpft, beim zweiten, am Ende der Staffel, hat er wieder zu seiner alten Form und Stärke zurückgefunden und kann über Darth Vader triumphieren.

Außerdem gönne ich beiden Charakteren den Moment, in dem sie sich gewissermaßen nochmal aussprechen konnten. Das war wohl die emotionalste Szene der Serie. Als Darth Vader sinngemäß (genau habe ich es jetzt nicht mehr im Kopf) sagt: "Obi-Wan, I wasn't your failure", spielt er ja deutlich auf Obi-Wans Aussage "I failed you, Anakin" in ROTS an. Das wirkt auf mich so, als wollte er ihm damit die Schuldgefühle nehmen. Der Blick, den er Obi-Wan zuwirft, wirkt auf mich auch sehr traurig. Meiner Interpretation nach hat Anakin hier einen Moment, in dem er sich tatsächlich nach den alten Zeiten mit seinem Meister zurücksehnt. Es ist fast schade, dass daraus dann nichts wird. Aber gut, DAS hätte den SW-Kanon wirklich auf den Kopf gestellt ^^

Aber genau deswegen, weil es nicht zu einer erneuten Verbrüderung zwischen den beiden kommt - wie gesagt, meiner Auffassung nach wollen beide Charaktere das in dem Moment, sie, insbesondere Anakin, sind dann aber doch nicht stark genug dafür -, ist diese Begegnung auch für Obi-Wan noch einmal wichtig. Er muss letztgültig erkennen, dass der Anakin, den er kannte, verloren ist, und kann damit abschließen. Das erklärt für mich dann übrigens auch sehr schlüssig, warum Obi-Wan in der OT Darth Vader gegenüber so völlig kaltherzig ist. Dass er am Ende von ROTS, nachdem er Anakin besiegt hat, traurig und enttäuscht ist, ihm sagt, dass er sein Bruder war und er ihn geliebt hat, und dann in der OT aber davon spricht, dass Darth Vader eine Maschine und kein Mensch mehr sei und möchte, dass Luke ihn tötet, war für mich nämlich immer etwas unstimmig. Durch die Serie verstehe ich es besser.

Ich mochte die kleine Vivian Lyra Blair sehr gerne als Leia! Aber dass sie Obi-Wan bereits vor den Geschehnissen von Episode IV kannte - bis hin zu einer innigen Abschiedsszene - das funktioniert für mich nicht, wenn ich Ep4 sehe.
Generell liebe ich Star Wars dafür, dass es eine große Geschichte ist. Dass man den "alten EU-Kanon" 2014/15 einfach weggefegt hat, fand ich traurig. Dass man es aber selbst innerhalb der ersten Jahre des "neuen Kanons" nicht schafft, konsistent zu bleiben sowie Widersprüche und "Anschlussfehler" zu vermeiden, wenn man in der Vergangenheit wildert, das ist regelrecht tragisch... (aber da haben die Prequels ja leider schon vorgelegt...)

Ich sehe da keinen Anschlussfehler oder Widerspruch. Wenn ich mich recht entsinne (ich habe ANH schon länger nicht mehr gesehen), haben Leia und Obi-Wan in dem Film keine wirkliche Szene gemeinsam - ich glaube, zum ersten Mal sieht Leia ihn, als er von Darth Vader getötet wird. Und dass sie, anders als Luke, nicht wirklich um ihn trauert oder zu trauern scheint, lässt sich meiner Ansicht nach auf eine gewisse, ich nenne es mal so, "Professionalität" zurückführen, eine Eigenschaft, welche Leias Charakter ohnehin ausmacht. Auch die Zerstörung Alderaans verkraftet sie ja einigermaßen gut. Leia als Charakter geht nach dem Prinzip vor: Es gibt noch etwas zu tun, eine Aufgabe zu erledigen, und wenn das geschafft ist, DANN ist Zeit zu trauern. Darauf wird ja auch in TLJ in einem Dialog deutlich referiert.
 
Ich sehe da keinen Anschlussfehler oder Widerspruch.

Meiner Wahrnehmung nach beziehen sich die meisten, die den Kritikpunkt haben, die Beziehung von Leia und Obi-Wan werde - im Hinblick auf die Filme - falsch dargestellt, auf die versteckte Botschaft, die sie ihm schickt. Die ist nämlich viel zu unpersönlich/distanziert.

Grüße,
Aiden
 
Die ist nämlich viel zu unpersönlich/distanziert.

Und genau darauf geht @Admiral X ja auch ein:

Und dass sie, anders als Luke, nicht wirklich um ihn trauert oder zu trauern scheint, lässt sich meiner Ansicht nach auf eine gewisse, ich nenne es mal so, "Professionalität" zurückführen, eine Eigenschaft, welche Leias Charakter ohnehin ausmacht. Auch die Zerstörung Alderaans verkraftet sie ja einigermaßen gut. Leia als Charakter geht nach dem Prinzip vor: Es gibt noch etwas zu tun, eine Aufgabe zu erledigen, und wenn das geschafft ist, DANN ist Zeit zu trauern.

Leia Organa ist eine geborene Anführerin, so habe ich sie immer wahrgenommen. Sie verkraftet Verluste ohne groß Emotionen rauszulassen. Und wenn, dann nur in Form von Ehrgeiz, den sie nutzt um die Rebellion an Ihre Ziele zu bringen.

Die besagte Nachricht ist zwar schon etwas sehr "bedürftig" von Leia, aber selbst da versucht sie sachlich zu bleiben. So ist sie halt.
 
Euch sei eure Interpretation natürlich unbenommen. Jedoch ist die Szene, als Leia ihren Hilferuf aufnimmt (und was sie da sagt sowie wie sie es sagt) schon ziemlich eindeutig. Hätte es eine Vorgeschichte zwischen den beiden Charakteren gegeben, hätte sie das meiner Meinung nach angesprochen anstatt ihren (Stief-)Vater als Grund vorzuschreiben.

Dass sie sich nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen wollte, sollte die Nachricht abgefangen werden, kann man jetzt natürlich noch einwenden, da Obi-Wan als Jedi aber bekannt sein dürfte und sie offen seinen Namen sagt, ist das für mich hinfällig.

Meiner Meinung nach zeigt diese Hilferuf-Szene auch ganz gut, dass Lucas zu jenem Zeitpunkt allenfalls sehr grobe Vorstellungen von den Jedi gehabt haben musste. Von (größtenteils fanatischen und stockkonservativen) Kriegermönchen, die in einem namhaften Orden organisiert sind, dessen Hauptquartier an prominenter Stelle auf der Hauptwelt ist, war da mit Sicherheit noch nicht die Rede.

Grüße,
Aiden
 
Zuletzt bearbeitet:
[Obi-Wan] ... zu Beginn der Serie im Prinzip ein Wrack [...] Der Obi-Wan am Ende der Serie ist dann ein ganz anderer als der zu Beginn, das sehe ich als sehr starke Charakterentwicklung.
Soweit die Theorie, die wir Fans uns zurechtgesponnen haben. Für mich gelingt es aber der Serie nicht, das glaubhaft und authentisch darzustellen. Ewan McGregor ist ein hervorragender Schauspieler. Und trotzdem wirkt sein Obi-Wan auf mich in der ersten Kenobi-Folge nicht großartig anders als in der letzten Folge oder in den Rückblenden. Er spielt das routiniert runter, aber das Drehbuch gibt halt nicht mehr her...

[Obi-Wan] muss letztgültig erkennen, dass der Anakin, den er kannte, verloren ist, und kann damit abschließen. Das erklärt für mich dann übrigens auch sehr schlüssig, warum Obi-Wan in der OT Darth Vader gegenüber so völlig kaltherzig ist. Dass er am Ende von ROTS, nachdem er Anakin besiegt hat, traurig und enttäuscht ist, ihm sagt, dass er sein Bruder war und er ihn geliebt hat, und dann in der OT aber davon spricht, dass Darth Vader eine Maschine und kein Mensch mehr sei und möchte, dass Luke ihn tötet, war für mich nämlich immer etwas unstimmig. Durch die Serie verstehe ich es besser.
Obi-Wans Blick auf Anakin hat sich zweifellos zwischen Ep3 und Ep4 gewandelt. Aber das war für mich niemals erklärungsbedürftig, es stand für sich und war in sich schlüssig. Wenn jemand aber in diese zeitliche Lücke hineinstößt, dann muss er selbstverständlich etwas hierzu aussagen. Und genau diese Option, die sich aufdrängt - nämlich Obi-Wans Erkenntnis, dass Anakin zur Maschine geworden und nicht mehr zu retten ist - stellt die Serie für mich nicht glaubhaft dar. Denn trotz allen Disputs auf Leben und Tod passiert meiner Meinung nach viel zu viel auf der emotionalen Ebene zwischen den beiden. Du schreibst es ja selbst:

[...] den Moment, in dem sie sich gewissermaßen nochmal aussprechen [...]
[...] die Schuldgefühle nehmen [...]
[...] Der Blick, den er Obi-Wan zuwirft, wirkt auf mich auch sehr traurig[...]
[...] Anakin [hat] hier einen Moment, in dem er sich tatsächlich nach den alten Zeiten mit seinem Meister zurücksehnt [...]
[...] meiner Auffassung nach wollen beide Charaktere [...] in dem Moment [erneuten Verbrüderung...] sind dann aber doch nicht stark genug dafür [...]
Aus dieser Begegnung dürfte - so wie sie in der Serie dargestellt wurde - meiner Auffassung nach nicht resultieren, dass Obi-Wan resigniert und Anakin aufgibt. Stattdessen müsste er "neue Hoffnung" ( :P ) schöpfen und umso entschlossener versuchen, seinen alten Freund zu retten!

[...] vierte Folge [...] symbolischen Wendepunkt, als sich Obi-Wan im Korridor durch die Sturmtruppen [...] zu seiner alten Form zurückkämpft.
Das war auch zweifellos die künstlerische Intention der Szene. Abgesehen davon, dass es ein bisschen plump und "in your face" ist, könnte ich auch damit leben. Aber dann stolpere ich über handwerkliche Fehler, die mich aus der Geschichte reißen. Du meinst doch die Szene, in der Obi-Wan nach dem Kampf im Wasser plötzlich knochentrocken hinter dem verschlossenen Luk steht, oder?

Im Kontext dessen, was ich gerade ausgeführt habe, finde ich beide Begegnungen in der Serie wichtig und sehe sie auch auf der Metaebene als bedeutungstragend.
Ich hatte ja schon gesagt, dass ich ein generelles Problem mit den Begegnungen habe ("Als ich Euch verließ, war ich Euer Schüler, Obi-Wan. Jetzt bin ich der Meister" (Ep4). Aber zumindest bei der ersten davon, kommen meiner Meinung nach auch noch massive handwerkliche Fehler dazu. Die brauche ich gar nicht aufzuzählen, die sind hinlänglich bekannt. Dass die erste Begegnung / der erste Kampf grottig inszeniert war, gehört wahrscheinlich zu den wenigen Punkten, auf den sich die meisten einigen können.
Am zweiten Kampf habe ich hingegen nichts auszusetzen. Den fanden ja viele "over the top", aber mir hat er gefallen - auch und gerade durch die emotionalen Komponenten, die aber - wie oben ausgeführt - für mich nicht richtig dazu passen wollen, wie Obi-Wan fortan zu Anakin steht.


[Leia] Ich sehe da keinen Anschlussfehler oder Widerspruch [...] "Professionalität" [...] Aufgabe zu erledigen, und wenn das geschafft ist, DANN ist Zeit zu trauern.
So könnte man sich das hinbiegen. Ich will mir aber bei Star Wars nicht immer wieder Sachen "hinbiegen" müssen. Da wacht doch eine hochbezahlte Story-Group über die Kontinuität, oder? Was machen die denn den ganzen Tag?

Ich bin der festen Überzeugung, eine Leia, die mit Obi-Wan derart innig verbunden ist, hätte nicht mit den Worten um Hilfe gerufen: "Einstmals habt Ihr meinem Vater in den Klonkriegen gedient". Und sie hätte auch anders reagiert, als sich Obi-Wan auf dem Todesstern geopfert hat.
[EDIT: Ganz ähnlich im Vorpost von @Aiden Thiuro dargestellt. Der entstand, während ich hier noch am Tippseln war :-)]

Und all das führt (neben anderen Kritikpunkten) dazu, dass die Serie meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre. Es gab da keine unverzeihlichen Lücken, die unbedingt gefüllt werden mussten. Und das, was man schließlich in diese Lücken gefüllt hat, birgt meiner Meinung nach zu viele Unstimmigkeiten, schlechte Entscheidungen und handwerkliche Fehler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Leuten, die Leias Zusammentreffen mit Obi-Wan kritisieren, komme ich nie umhin mich zu fragen, ob die in ihrem Leben noch nie die Situation hatten, einem flüchtigen, weitaus älteren Bekannten, dem sie in früher Kindheit für kurze Zeit begegnet sind, als Erwachsene wieder über den Weg zu laufen.

Meiner bescheidenen Lebenserfahrung nach begrüßt / behandelt man so jemanden nicht wie einen guten alten Freund.
 
Bei Leuten, die Leias Zusammentreffen mit Obi-Wan kritisieren, komme ich nie umhin mich zu fragen, ob die in ihrem Leben noch nie die Situation hatten, einem flüchtigen, weitaus älteren Bekannten, dem sie in früher Kindheit für kurze Zeit begegnet sind, als Erwachsene wieder über den Weg zu laufen.

Meiner bescheidenen Lebenserfahrung nach begrüßt / behandelt man so jemanden nicht wie einen guten alten Freund.
In den wenigsten Fällen rettet der „Flüchtige Bekannte“ aber jemanden mehrmals das Leben. ;)
 
Der flüchtige Bekannte ist aber kein gewöhnlicher Mensch, sondern ein Jedi, der sich Rettung und Schutz zum Lebensziel gemacht hat. ;-)
 
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