Crado
machtsensitiver Cathar mit Hang zur hellen Seite
[: Felucia-System | Felucia | Dschungel :||: Tal | finstere Katakomben :||: Crado, Padawan Jaina Shan, Corporal Sluuk und ein weiterer Soldat :]
Die innere Anspannung ließ nach. Zwar langsam, dafür aber stetig. Bis auf ein Lebewesen, das nach dem grausamen Tod seines Kameraden schlagartig die Flucht angetreten hatte, hatten sie alle Feinde in dieser Halle besiegt – jedenfalls glaubte der schnaufende Cathar das. Obwohl er das Lichtschwert am Ende der Kampfhandlungen deaktiviert hatte, behielt er es in seiner rechten Pranke. Hier lauerte überall der Tod. Nach dieser befremdlichen Begegnung – sowie Kaddhans kuriosem Verschwinden davor – hatte Crado diesbezüglich keine Zweifel mehr. 'Hier geht etwas vor', dachte er, während er in einem langsamen Tempo zurück zu seinen drei Begleitern, Jaina und die beiden republikanischen Soldaten, ging. Dabei spähte er in die Dunkelheit. Hatte er irgendetwas übersehen?
Plötzlich merkte der blauhäutige Soldat Wonto Sluuk überraschend an: „Einer fehlt! Vielleicht ist er hier noch irgendwo!“
Sofort begann die Suche. Aufmerksam tasteten drei helle Leuchtkegel die unebenen Steinwände ab, spähten in vermeintliche Ecken. Wo konnte der verbliebene Gegner bloß stecken? Schlagartig hatte Crado wieder die pirschende Natur seiner Spezies angenommen. Ganz vorsichtig schlich der Cathar umher. Eine leichte Brise ließ ihm unwillkürlich Kaddhans Geruch in die Nase steigen – gemeinsam mit hundert anderen Düften. Hatte man den Jedi-Meister durch diese Halle geschleppt? Schnurrend tigerte das zottelige Katzenwesen weiter durch die zwielichtige Dunkelheit. Indizien hatte er bisher noch keine gefunden. Doch obwohl die Macht an diesem Ort nur unstetig vorhanden war, nagten in diesem Moment keine größeren Zweifel an ihm. Irgendwie schien ihn der überraschende Kampf mit den fremden Wesen beflügelt zu haben.
Nachdem man den Gesuchten gefunden und mit beherzten Handgriffen fixiert hatte, sagte Wonto – mit deutlichem Bedauern in der Stimme – zu den anderen: „Jetzt wünschte ich, Rätin Chesara wäre hier. Oder haben Sie zufällig auch Heilkräfte, Meister Crado? Nach dem, was Sie da eben abgezogen haben, traue ich Ihnen fast alles zu. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wirklich irre, einfach nur irre... ich meine, ich will Ihnen natürlich nicht zu nahe treten, Sir!“
„Nein, so stark sind meine Fertigkeiten in dieser Richtung leider nicht ausgeprägt“, entgegnete der Cathar als ihm der Soldat in dessen „Lobhudelei“ eine winzige Möglichkeit ließ.
Schon auf Coruscant hatte er erlebt wie Wesen, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht – oder nur kaum – in Kontakt mit der Macht gekommen waren, so enthusiastisch reagierten, wenn er plötzlich seine Fertigkeiten in solch sichtbarem Maße entfesselte. Stolz war er darauf jedoch nicht. Mehr aus „Notwehr“ als aus einer kämpferischen Laune heraus hatte er handeln müssen, weshalb er sich eher in Demut übte. Dennoch nutzte er diesen Augenblick nicht, um den Soldaten „Lehrmeisterhaft“ zu tadeln. Moralische Erhabenheit sah er nicht als angemessen an – zumal er mit seinem Eingeständnis sich selbst längst wieder vom Podest heruntergeholt hatte. Während Wonto weiter laut nachdachte, kreisten die Gedanken des Cathar insgeheim um die eine Frage: Was sollten sie mit dem Feind bloß anstellen?
'Bis zu welchem Schritt dürfen wir gehen?', fragte sich das untersetzte Katzenwesen, während sein Blick auf der erbärmlichen Gestalt ruhte. Trotz der Wunden sowie der Fixierung wandte es sich, gab schmerzerfüllt kehlige Laute von sich und bedachte jeden mit einem scheinbar bedrohlichen Blick aus seinen dunklen Augenhöhlen. Crado erschauderte. Moralisch stand er in diesem Augenblick vor einem Scheideweg: Entweder ließ er diese Gestalt unangetastet oder er nutzte sie als Werkzeug, um Meister Kaddhan zu befreien. Folgte er bei der zweiten Möglichkeit nicht der Dunklen Seite? Ohne sein aktives Zutun kam ihm diese Frage auf einmal in den Sinn. Schon auf Coruscant hatte er immer wieder ein bisschen gezaudert, doch nun, nach Noomis tragischen Tod, waren die eigenen Zweifel so manches Mal lauter zu hören als früher. Er achtete jetzt einfach mehr darauf als zu den Zeiten als er noch mit Mike Yu und Utopio, seinen beiden Mentoren, unterwegs gewesen ist.
Der Cathar war noch immer in die eigenen Gedanken versunken als sich die Soldaten längst schon der nächsten Sache widmeten. Nur die menschliche Padawan Jaina Shan stand noch immer ratlos an seiner Seite. Sie bemühte sich zwar um eine kämpferische Ausstrahlung, aber in diesem Fall musste man wahrlich kein Kenner der Menschheit sein, um hinter dieser Fassade den Widerspruch zu ihrer wahren Gefühlswelt zu erkennen. Was für ein gewaltiger Schock mochte bloß diese Mission für sie darstellen? Crado war sich sicher, dass man sie im Jedi-Orden eher weniger auf solche unerwarteten Probleme vorbereitet hatte. Höchstwahrscheinlich räumte man mehr Platz eher für die Festigung in den Glauben an die Helle Seite ein. Leise seufzte er. Die gesamte Situation war vertrackt. Sanft ließ er seine linke Pranke auf der schmalen Schulter der Schülerin ruhen, spendete ihr etwas Trost.
Es war wieder der Corporal, der am Lagerfeuer stehend rief: „Das sollten Sie sich ansehen!“
Unverzüglich eilten die beiden Jedi zu dem Feuer. Einzelne Flammen reckten sich immer wieder in die Höhe, drängten das unheimliche Zwielicht ein bisschen zurück und manchmal folgte ihnen eine glimmende Glutwolke. Humanoide Überreste – hauptsächlich in Form von Knochen – lagen in dem Feuer. Während sich Jaina sofort erschrocken wegdrehte und sich dabei instinktiv an den struppigen Cathar klammerte, schluckte dieser derweil hörbar. Mit was für ein grässlichen Kultur hatten sie es hier zu tun? Handelte es sich bei diesen dürren Gestalten etwa um einen vergessenen Stamm voller Kannibalen? Unwillkürlich kroch bei Crado die Frage ins Bewusstsein, ob es sich hier ein weiteres Mal um ein Mitglied der Expedition handelte. Sein Blick wanderte zu der Devaronianerin und dem blauhäutigen Corporal. Offenbar hatte sich die Soldatin im Vorfeld der Mission belesen. Denn exakt in diesem Moment überschüttete sie ihre Begleiter mit kleinen Informationshäppchen über diese „Dschungel-Felucianer“.
Bevor das Katzenwesen aber überhaupt eine Kleinigkeit sagen konnte, wechselte Wonto erneut das Thema: „Egal was an diesen Gerüchten dran ist, diese Wesen sind so oder so eine Bedrohung. Ich habe keine Ahnung, was sie Meister Kaddhan antun wollen oder schon angetan haben. Aber ich denke, es ist kein Zufall, dass sie sich hier aufhalten, wo die Spuren der Expeditionen enden und der Meister verschwunden ist. Sie haben irgendwas damit zu tun. Mein Bauch und mein Rüssel sagen mir, dass wir uns beeilen müssen. Ich gebe zu, dass ich lieber hier verschwinden würde, aber ich denke, uns bleibt keine Wahl, als ihnen zu folgen. Sie sind in die Richtung verschwunden, und wenn ich nicht irre, gibt es da einen Gang. Sir, wollen wir wieder vorangehen?“
„Ja, wir sollten weitergehen“, entschied Crado, obwohl sich gerade jede einzelne Faser seines Seins dagegen sträubte. „Noch gibt es Hoffnung, dass nicht alle Vermissten tot sind – und denen sind wir eine Rettung schuldig!“
Zum Glück war der innere Widerwille nicht gewaltig, denn so konnte der kräftige Cathar tatsächlich den ersten Schritt machen. Zwar setzte sich derweil ein mulmiges Gefühl in der Magengegend fest, aber noch gab ihm das Lichtschwert in seiner rechten Pranke die nötige Zuversicht. So wurde Crado mit jedem Schritt ein bisschen entschlossener. Mit dem Corporal direkt an seiner Seite betrat er den nächsten Gang, der sie tiefer in die Katakomben führen sollte. Dabei tauchte er ein weiteres Mal in eine dieser Anomalien ein. Jegliches Gefühl für die Macht war bei ihm auf einen Schlag nicht mehr vorhanden. Jedoch sagte er Wonto nichts davon. Der Blauhäuter hatte ihn so oft angesprochen, dass er sich unweigerlich als Anker dieser Gruppe fühlte. Sie bezogen ihr Vertrauen aus seiner Person – so wie er das seine aus seinem Lichtschwert, der letzten Verbindung zu den Jedi, gewann. All seine Sinne schärften sich wieder als sie durch die Dunkelheit schritten. Dumpfe Geräusche konnte man erneut aus der Ferne hören. Kamen sie vielleicht doch zu spät?
„Ein Tentakelkopf ist mir vorhin entwischt“, merkte Crado auf einmal wispernd an. „Einen zweiten Überraschungsmoment werden wir deswegen nicht mehr haben...“
'… ganz im Gegensatz zu denen', fügte der Cathar in Gedanken hinzu. 'Immerhin befinden wir uns hier in deren Reich.' Seine Ohren zuckten instinktiv als er auf einmal in der Nähe ein fremdartiges Geräusch gefolgt von unheilvollen Zischlauten ausmachte. Selbst ohne Macht zog Crado kurz darauf den richtigen Schluss aus diesen wenigen Informationen: Irgendetwas bevölkerte diesen Gang. Sein Blick wanderte blitzschnell umher. Jede dunkle Ecke nahm er dabei – sofern überhaupt möglich – in Augenschein. Jedoch handelte es sich allem Anschein nach nicht um einen Tentakelkopf. Plötzlich fiel Wontos Lichtkegel auf eine Pflanze, die mitten im Gang stand. Ihre gräuliche Oberfläche pulsierte leicht. Doch gerade als das Katzenwesen einen Schritt darauf zu machen wollte, um sich dieses komische Ding etwas genauer anzuschauen, zischte es; plusterte sich sogar noch ein bisschen mehr auf. In diesem Augenblick reichten die angeborenen Instinkte aus, um eine Gefahr in diesem Ding zu erkennen.
„Diese … Pflanze scheint nicht gerade freundlich gesinnt zu sein“, bemerkte Crado.
Die innere Anspannung ließ nach. Zwar langsam, dafür aber stetig. Bis auf ein Lebewesen, das nach dem grausamen Tod seines Kameraden schlagartig die Flucht angetreten hatte, hatten sie alle Feinde in dieser Halle besiegt – jedenfalls glaubte der schnaufende Cathar das. Obwohl er das Lichtschwert am Ende der Kampfhandlungen deaktiviert hatte, behielt er es in seiner rechten Pranke. Hier lauerte überall der Tod. Nach dieser befremdlichen Begegnung – sowie Kaddhans kuriosem Verschwinden davor – hatte Crado diesbezüglich keine Zweifel mehr. 'Hier geht etwas vor', dachte er, während er in einem langsamen Tempo zurück zu seinen drei Begleitern, Jaina und die beiden republikanischen Soldaten, ging. Dabei spähte er in die Dunkelheit. Hatte er irgendetwas übersehen?
Plötzlich merkte der blauhäutige Soldat Wonto Sluuk überraschend an: „Einer fehlt! Vielleicht ist er hier noch irgendwo!“
Sofort begann die Suche. Aufmerksam tasteten drei helle Leuchtkegel die unebenen Steinwände ab, spähten in vermeintliche Ecken. Wo konnte der verbliebene Gegner bloß stecken? Schlagartig hatte Crado wieder die pirschende Natur seiner Spezies angenommen. Ganz vorsichtig schlich der Cathar umher. Eine leichte Brise ließ ihm unwillkürlich Kaddhans Geruch in die Nase steigen – gemeinsam mit hundert anderen Düften. Hatte man den Jedi-Meister durch diese Halle geschleppt? Schnurrend tigerte das zottelige Katzenwesen weiter durch die zwielichtige Dunkelheit. Indizien hatte er bisher noch keine gefunden. Doch obwohl die Macht an diesem Ort nur unstetig vorhanden war, nagten in diesem Moment keine größeren Zweifel an ihm. Irgendwie schien ihn der überraschende Kampf mit den fremden Wesen beflügelt zu haben.
Nachdem man den Gesuchten gefunden und mit beherzten Handgriffen fixiert hatte, sagte Wonto – mit deutlichem Bedauern in der Stimme – zu den anderen: „Jetzt wünschte ich, Rätin Chesara wäre hier. Oder haben Sie zufällig auch Heilkräfte, Meister Crado? Nach dem, was Sie da eben abgezogen haben, traue ich Ihnen fast alles zu. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wirklich irre, einfach nur irre... ich meine, ich will Ihnen natürlich nicht zu nahe treten, Sir!“
„Nein, so stark sind meine Fertigkeiten in dieser Richtung leider nicht ausgeprägt“, entgegnete der Cathar als ihm der Soldat in dessen „Lobhudelei“ eine winzige Möglichkeit ließ.
Schon auf Coruscant hatte er erlebt wie Wesen, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht – oder nur kaum – in Kontakt mit der Macht gekommen waren, so enthusiastisch reagierten, wenn er plötzlich seine Fertigkeiten in solch sichtbarem Maße entfesselte. Stolz war er darauf jedoch nicht. Mehr aus „Notwehr“ als aus einer kämpferischen Laune heraus hatte er handeln müssen, weshalb er sich eher in Demut übte. Dennoch nutzte er diesen Augenblick nicht, um den Soldaten „Lehrmeisterhaft“ zu tadeln. Moralische Erhabenheit sah er nicht als angemessen an – zumal er mit seinem Eingeständnis sich selbst längst wieder vom Podest heruntergeholt hatte. Während Wonto weiter laut nachdachte, kreisten die Gedanken des Cathar insgeheim um die eine Frage: Was sollten sie mit dem Feind bloß anstellen?
'Bis zu welchem Schritt dürfen wir gehen?', fragte sich das untersetzte Katzenwesen, während sein Blick auf der erbärmlichen Gestalt ruhte. Trotz der Wunden sowie der Fixierung wandte es sich, gab schmerzerfüllt kehlige Laute von sich und bedachte jeden mit einem scheinbar bedrohlichen Blick aus seinen dunklen Augenhöhlen. Crado erschauderte. Moralisch stand er in diesem Augenblick vor einem Scheideweg: Entweder ließ er diese Gestalt unangetastet oder er nutzte sie als Werkzeug, um Meister Kaddhan zu befreien. Folgte er bei der zweiten Möglichkeit nicht der Dunklen Seite? Ohne sein aktives Zutun kam ihm diese Frage auf einmal in den Sinn. Schon auf Coruscant hatte er immer wieder ein bisschen gezaudert, doch nun, nach Noomis tragischen Tod, waren die eigenen Zweifel so manches Mal lauter zu hören als früher. Er achtete jetzt einfach mehr darauf als zu den Zeiten als er noch mit Mike Yu und Utopio, seinen beiden Mentoren, unterwegs gewesen ist.
Der Cathar war noch immer in die eigenen Gedanken versunken als sich die Soldaten längst schon der nächsten Sache widmeten. Nur die menschliche Padawan Jaina Shan stand noch immer ratlos an seiner Seite. Sie bemühte sich zwar um eine kämpferische Ausstrahlung, aber in diesem Fall musste man wahrlich kein Kenner der Menschheit sein, um hinter dieser Fassade den Widerspruch zu ihrer wahren Gefühlswelt zu erkennen. Was für ein gewaltiger Schock mochte bloß diese Mission für sie darstellen? Crado war sich sicher, dass man sie im Jedi-Orden eher weniger auf solche unerwarteten Probleme vorbereitet hatte. Höchstwahrscheinlich räumte man mehr Platz eher für die Festigung in den Glauben an die Helle Seite ein. Leise seufzte er. Die gesamte Situation war vertrackt. Sanft ließ er seine linke Pranke auf der schmalen Schulter der Schülerin ruhen, spendete ihr etwas Trost.
Es war wieder der Corporal, der am Lagerfeuer stehend rief: „Das sollten Sie sich ansehen!“
Unverzüglich eilten die beiden Jedi zu dem Feuer. Einzelne Flammen reckten sich immer wieder in die Höhe, drängten das unheimliche Zwielicht ein bisschen zurück und manchmal folgte ihnen eine glimmende Glutwolke. Humanoide Überreste – hauptsächlich in Form von Knochen – lagen in dem Feuer. Während sich Jaina sofort erschrocken wegdrehte und sich dabei instinktiv an den struppigen Cathar klammerte, schluckte dieser derweil hörbar. Mit was für ein grässlichen Kultur hatten sie es hier zu tun? Handelte es sich bei diesen dürren Gestalten etwa um einen vergessenen Stamm voller Kannibalen? Unwillkürlich kroch bei Crado die Frage ins Bewusstsein, ob es sich hier ein weiteres Mal um ein Mitglied der Expedition handelte. Sein Blick wanderte zu der Devaronianerin und dem blauhäutigen Corporal. Offenbar hatte sich die Soldatin im Vorfeld der Mission belesen. Denn exakt in diesem Moment überschüttete sie ihre Begleiter mit kleinen Informationshäppchen über diese „Dschungel-Felucianer“.
Bevor das Katzenwesen aber überhaupt eine Kleinigkeit sagen konnte, wechselte Wonto erneut das Thema: „Egal was an diesen Gerüchten dran ist, diese Wesen sind so oder so eine Bedrohung. Ich habe keine Ahnung, was sie Meister Kaddhan antun wollen oder schon angetan haben. Aber ich denke, es ist kein Zufall, dass sie sich hier aufhalten, wo die Spuren der Expeditionen enden und der Meister verschwunden ist. Sie haben irgendwas damit zu tun. Mein Bauch und mein Rüssel sagen mir, dass wir uns beeilen müssen. Ich gebe zu, dass ich lieber hier verschwinden würde, aber ich denke, uns bleibt keine Wahl, als ihnen zu folgen. Sie sind in die Richtung verschwunden, und wenn ich nicht irre, gibt es da einen Gang. Sir, wollen wir wieder vorangehen?“
„Ja, wir sollten weitergehen“, entschied Crado, obwohl sich gerade jede einzelne Faser seines Seins dagegen sträubte. „Noch gibt es Hoffnung, dass nicht alle Vermissten tot sind – und denen sind wir eine Rettung schuldig!“
Zum Glück war der innere Widerwille nicht gewaltig, denn so konnte der kräftige Cathar tatsächlich den ersten Schritt machen. Zwar setzte sich derweil ein mulmiges Gefühl in der Magengegend fest, aber noch gab ihm das Lichtschwert in seiner rechten Pranke die nötige Zuversicht. So wurde Crado mit jedem Schritt ein bisschen entschlossener. Mit dem Corporal direkt an seiner Seite betrat er den nächsten Gang, der sie tiefer in die Katakomben führen sollte. Dabei tauchte er ein weiteres Mal in eine dieser Anomalien ein. Jegliches Gefühl für die Macht war bei ihm auf einen Schlag nicht mehr vorhanden. Jedoch sagte er Wonto nichts davon. Der Blauhäuter hatte ihn so oft angesprochen, dass er sich unweigerlich als Anker dieser Gruppe fühlte. Sie bezogen ihr Vertrauen aus seiner Person – so wie er das seine aus seinem Lichtschwert, der letzten Verbindung zu den Jedi, gewann. All seine Sinne schärften sich wieder als sie durch die Dunkelheit schritten. Dumpfe Geräusche konnte man erneut aus der Ferne hören. Kamen sie vielleicht doch zu spät?
„Ein Tentakelkopf ist mir vorhin entwischt“, merkte Crado auf einmal wispernd an. „Einen zweiten Überraschungsmoment werden wir deswegen nicht mehr haben...“
'… ganz im Gegensatz zu denen', fügte der Cathar in Gedanken hinzu. 'Immerhin befinden wir uns hier in deren Reich.' Seine Ohren zuckten instinktiv als er auf einmal in der Nähe ein fremdartiges Geräusch gefolgt von unheilvollen Zischlauten ausmachte. Selbst ohne Macht zog Crado kurz darauf den richtigen Schluss aus diesen wenigen Informationen: Irgendetwas bevölkerte diesen Gang. Sein Blick wanderte blitzschnell umher. Jede dunkle Ecke nahm er dabei – sofern überhaupt möglich – in Augenschein. Jedoch handelte es sich allem Anschein nach nicht um einen Tentakelkopf. Plötzlich fiel Wontos Lichtkegel auf eine Pflanze, die mitten im Gang stand. Ihre gräuliche Oberfläche pulsierte leicht. Doch gerade als das Katzenwesen einen Schritt darauf zu machen wollte, um sich dieses komische Ding etwas genauer anzuschauen, zischte es; plusterte sich sogar noch ein bisschen mehr auf. In diesem Augenblick reichten die angeborenen Instinkte aus, um eine Gefahr in diesem Ding zu erkennen.
„Diese … Pflanze scheint nicht gerade freundlich gesinnt zu sein“, bemerkte Crado.
[: Felucia-System | Felucia | Dschungel :||: Tal | finstere Katakomben :||: Crado, Padawan Jaina Shan, Corporal Sluuk und ein weiterer Soldat :]