Teil 24
So damit ist die Winterpause beendet und wir melden uns mit Teil 24 zurück.
Wir wünschen allen Lesern auch im neuen Jahr viel Spaß.
Nun aber geht es los:
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HK47 feuerte mehrere Schüsse aus seinem Blastergewehr ab und verpasste so einigen seiner Brüder einige tiefe Löcher in ihre metallenen Körper. Durch die Druckwelle wurden sie leicht nach hinten geschleudert und gingen zu Boden, so dass sich HK47 dem nächsten widmen konnte.
?Sie scheinen einfach nicht weniger zu werden,? beschwerte sich Bao Dur, während er immer wieder mit seinem selbstgebauten Lichtschwert die Blasterschüsse der Angreifer abwehrte und damit ein ums andere Mal die Zerstörung des in seiner Obhut befindlichen Droiden verhinderte. Eigentlich mochte er HK47 nicht einmal. Und das obwohl er eigentlich ein Freund von Droiden war, aber HK war ihm einfach zu unfreundlich und seine Sprüche waren oft sehr verletzend, gerade für einen Droidenfreund wie Bao Dur. Aber sein Freund und Mentor, ein Jedi der unter dem Namen Exilant bekannt war, da ihn die anderen Jedi ins Exil geschickt hatten, den er aber immer nur General nannte, hatte ihm diesen Droiden anvertraut und er nahm seine Aufgabe sehr ernst und versuchte ihn zu schützen. Theoretisch sollte HK genauso stark sein wie seine Ebenbilder, was bedeutete, dass er eigentlich kaum in der Lage sein würde gegen eine Übermacht von ihnen zu bestehen. Doch im Gegensatz zu den Doppelgängern hatte er ja den treuen Bao Dur an seiner Seite.
Gekonnt ließ Bastila an der anderen Flanke immer wieder ihre goldene Doppelklinge auf die Droidenübermacht niederregnen und lichtete so die Reihen ihrer Widersacher schneller und gekonnter als es ihre zwei Kameraden auf der anderen Seite taten. Zudem setzte sie immer wieder ihre Machtkräfte ein und schleuderte ihre Gegner mit Hilfe des Machtschubs von sich weg oder ließ sie gar durch Einsatz von Droidenlähmung komplett in sich zusammensacken.
Doch trotz ihrer Bemühungen gelang es ihnen nicht sich aus der Zange ihrer Feinde zu befreien. Also setzte Bastila zum entscheidenden Gegenschlag an und wirbelte alle Gegner durch den Machtsturm durcheinander und von sich und ihren Begleitern weg. Noch im selben Moment setzte sie zum Machtsprung an und flog regelrecht über die Köpfe der anderen hinweg und landete geradewegs vor den Füßen des dunklen Lich!
Sie holte zum Schlag mit ihrer Doppelklinge aus und wollte sie gerade gegen den fiesen Wissenschaftler einsetzen, als ihr Schlag durch den dazwischen gehasteten Arm seines bulligen Droiden gestoppt wurde. Verwundert darüber, dass ihre Klinge bei dem Droiden nicht die geringste Wirkung zeigte, nahm sie ihre Waffe zurück.
Dann blickte sie zu Lich, der sich hinter seinem Droiden versteckte.
?Darf ich vorstellen, das ist HK500 aber ich nenne ihn Drake.? Lich war überschwänglich stolz auf sein Objekt und gab offenbar sehr gerne damit an, denn er wollte gerade dazu ansetzen ihr die Vorteile dieses Modells zu erläutern. Doch Bastila hatte nicht im geringsten Interesse daran. Stattdessen fragte sie Lich ob er zu feige sei selbst gegen sie zu kämpfen.
Lich lächelte sie mit seinen widerlichen gelben Zähnen an und überlegte dann kurz.
?Hmh ja, schon möglich!?
In dem Moment breitete Drake seine Hände aus und aus seinen Handflächen schossen die Griffe zweier Lichtschwerter heraus. Er umfasste sie fest, jedes mit einer Hand und dann aktivierte er sie. Es waren zwei rote Doppelklingen, die er wie Rotorblätter kreisen lies. Bastila kam sich vor als wäre sie in einem riesigen Ventilator gefangen und machte automatisch einen Schritt zurück. Als sie auf eine kleine Stufe traf blieb sie stehen und sah zu ihren Verbündeten Bao Dur und HK47 hinüber. Sie standen regungslos da. Die HK50 hatten sie wieder umzingelt, griffen aber nicht an. Offenbar wollte sich keiner diese Show entgehen lassen.
?Unterstützender Ausruf: Dreh sie durch den Fleischwolf mein Großer,? rief HK47 dem HK500 zu.
?Hey, ich dachte du bist auf unserer Seite.? erwiderte Bao Dur wütend.
?Einwurf: Ich tue was ihr sagt, Meister.? gab HK47 zähneknirschend zu. ?Aber eigentlich hasse ich alle Lebewesen und möchte sie am liebsten tot sehen, am besten kleingeschnetzelt. Bastila Shan und selbst euch eingeschlossen.?
Bao Dur verzog deprimiert das Gesicht und wandte sich dann wieder dem Kampf zwischen Bastila und dem riesigen Killerdroiden Drake zu und im Gegensatz zu seinem Droiden hoffte er, dass die Jedi gewinnen würde. Unerwartet gab HK47 doch noch etwas Versöhnliches von sich.
?Korrektur: Ihr habt recht, Meister. Eigentlich hasse ich die Kopien von mir noch mehr als alle Lebewesen der Galaxis, diesen HK500 hier eingeschlossen. Es wäre mir also doch lieber wenn Meister Bastila gewinnt!?
Bao Dur lächelte zufrieden und dankbar, dass ihm HK doch noch einen Grund gab ihn nicht genauso zu hassen wie er ihn.
Bastila versuchte zunächst Drake auf Distanz zu halten indem sie ihn mit dem Machtschub von sich weg drücken wollte. Doch der Droide fegte ihren Angriffsversuch einfach weg. Ihr wurde schnell klar, dass der Umgang mit einem oder in seinem Falle, mit zwei Lichtschwertern, nicht die einzige Jedifähigkeit des Droiden war. Besorgt fragte sich Bastila wie es sein konnte das ein totes Wesen, eine künstliche Lebensform wie dieser Drake in der Lage war Machtfähigkeiten einzusetzen? Sie hoffte das Lich nicht über die Möglichkeiten verfügte noch mehr solcher Kreaturen zu erschaffen. Sie fürchtete, dass genau das die Gefahr sein könnte, vor der Revan sie zu warnen versuchte.
Entschlossen wehrte sie die Schläge von Drakes Doppelklingen ab und versuchte dabei auch noch selbst Treffer zu landen, doch sie kam einfach nicht zu ihm durch, zu schwer war es beiden Klingen auszuweichen, für eigene Angriffe blieb da kein Platz. Ihr blieb nur die Chance ihn irgendwie auszutricksen. Blitzschnell stemmte sie immer wieder ihre beiden Klingen gegen jede der zwei Klingen seiner Doppelklingen. Dabei deutete sie mehrfach an selbst eine Attacke starten zu wollen. Nach einigen vergeblichen Versuchen sprang Drake endlich auf den Köder an und schluckte ihn. Doch anstatt anzugreifen, duckte sich Bastila nach unten weg und schlug nun von dieser Position aus unter die Arme des Droiden. So gelang es ihr ihm zumindest seine Waffen aus den Händen zu schlagen. Auch wenn ihr eigentlicher Plan ihm die Arme abzuschlagen fehlschlug. Bisher hatte sie befürchtet, dass Drake aus einem neuartigen Material bestünde, doch nun wurde ihr klar dass es an der Macht lag, sie gab seinem Körper diese Widerstandskraft. Das bedeutete aber auch, dass er verletzlich würde, sobald seine Kräfte nachließen. Bastila beschloss ihn noch mehr zu beschäftigen und ihn dazu zu zwingen seine Machtfähigkeiten vermehrt einzusetzen.
Sie drehte sich unter ihm weg und entging so knapp einem Schlag seiner Fäuste, die nun krachend auf dem Fabrikboden aufschlugen und fast so etwas wie ein kleines Erdbeben verursachten. Dann verpasste sie ihm rechts und links Schläge mit den Klingen ihres Lichtschwerts und rollte sich erneut nach hinten weg um dann wieder auf die Füße zu kommen. Nun stand sie zwischen Drake und seinen Lichtschwertern. Sie wollte abwarten was er tun würde, wurde jedoch im selben Augenblick von ihm von den Füßen gerissen und durch die Machtquetschung gewürgt. Hilflos musste sie dann mit ansehen wie er auch noch seine Schwerter durch die Luft und zurück in seine Hände schweben ließ. Sofort aktivierte er sie wieder und ging damit auf die scheinbar wehrlose Jedi los. Doch so leicht ließ sich Bastila Shan nicht besiegen. Sie setzte ihre Fähigkeiten zum Machtwiderstand ein und löste sich aus dem Griff des machtbegabten Droiden. Sie schwang ihr Lichtschwert durch die Lüfte und wirbelte es von sich weg auf den Kopf des überraschten Droiden zu. Für Drake kam diese Attacke so unerwartet, dass er sie nicht mehr abwehren konnte. Er versuchte noch sich zu ducken, aber die Doppelklinge traf ihn an der Schläfe und brachte ihn zum taumeln. Sofort setze Bastila wieder ihre Fähigkeiten ein und riss Drakes Arme auseinander, so dass er seine Doppelklingen nun weit vom Körper wegstreckte. Sie fing ihr Lichtschwert wieder auf und stürmte direkt auf Drake zu, setzte zum tödlichen Stoß an und hielt dann aber direkt vor seinem Gesicht inne. Sie blickte in seine Augen und erstarrte im selben Moment, als habe sie einen Geist gesehen. Sie wich zurück und ließ Drake wieder mit seinen Ketten rasseln. Er wirbelte mit den Doppelklingen in seinen Händen vor seinem Körper herum und versuchte Bastila zu treffen, die jedoch zum sofortigen Rückzug ansetzte. Mit ihren Fähigkeiten riss sie sich und den anderen eine Schneise durch die Mauer aus HK50 Droiden durch die sie fliehen konnten. Mit HK47 und Bao Dur im Schlepptau rannte sie den Gang zurück zum G-Wing entlang.
?Was ist überhaupt los?? fragte der Iridorianer besorgt, doch Bastila antwortete nicht.
?Protest: Wir hätten bleiben sollen, unsere Chancen zu siegen waren nicht sehr hoch.? Bastila ignorierte beide und lief weiter, doch nach ein paar Metern blieb Bao Dur einfach stehen.
?Ich geh nicht mehr weiter bevor ihr mir nicht sagt was das zu bedeuten hat. Im Augenblick klingt HK?s Vorschlag zu kämpfen sehr viel verlockender als eurer zu fliehen.?
Bastila begann zu stottern, rang nach Worten. ?Da, da war etwas in seinen Augen, ich kann es nicht erklären. Es war...wir müssen von hier verschwinden, sofort!?
Doch dazu kam es nicht mehr, Blitzschnell waren hinter Bao Dur, der als letzter weit hinter HK und Bastila stand, Unmengen an HK50 aufgetaucht. HK47 versuchte sofort seinem derzeitigen Meister zu helfen und das Feuer auf seine Klone zu eröffnen, doch die Blasterschüsse prallten an einer Energiebarriere zwischen ihm und Bao Dur ab.
Eine solche Wand stellt jedoch eigentlich kein Problem für den künstlichen Arm des Mechanikers dar. Ein einziger Schlag genügte und die Energiebarriere war durchbrochen. Doch fast zeitgleich schloss sich davor eine Stahltür. Bastila versuchte noch ihre Hand nach ihm auszustrecken, aber es war zu spät, ihr Freund war verloren. Das Tor schloss sich und es gab keine Möglichkeit mehr ihn zu erreichen.
HK47 jedoch wollte nicht aufgeben und feuerte aus allen Rohren auf das Stahltor.
?Es hat keinen Sinn.? gab Bastila geknickt zu.
?Widerspruch: Er ist mein Meister, auch wenn ich ihn nicht leiden kann. Ich kann nicht anders, ich muss alles versuchen was in meiner Macht steht um ihn zu retten,? erwiderte HK47 entschlossen und schlug dabei wütend mit der Faust gegen das Metall.
?Aber es steht nicht in deiner Macht durch diese Tür zu kommen.? Machtlos blickte sie auf den kalten Stahl. ?Sie werden ihm nichts tun. Hätten sie ihn töten wollen, wäre er längst tot, wir wären alle längst tot!?