Sam Cochran
Skyhopper
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel Landeplatz/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs
Dass sie gerade zwei imperiale Piloten einfach erschossen hatten, schien wirklich niemanden zu stören. Die Soldaten beachteten die beiden Leichen, die da so im Schlamm lagen, nicht weiter und unterhielten sich ungezwungen miteinander. Manche rauchten sogar und auch Sam verspürte plötzlich den Drang, sich etwas zwischen die Lippen zu stecken und anzuzünden. Vielleicht würde sie ja etwas bei einem der toten Piloten finden? Doch etwas anderes hatte Vorrang: Ihre Hand und ein bisschen Kyle, der sich so aufgeführt hatte, wie Sam es sich nie hätte vorstellen können. Sie waren wohl alle etwas abgestumpft. Ein widerliches, ignorantes Pack, ganz nach ihrem Geschmack. Die eigene Haut und maximal der, der neben einem stand, waren das Wichtigste. Alles was weiter entfernt war, spielte keine Rolle und wurde zur Not einfach beseitigt. Eine Lebensart, die Sam schon kannte und durchaus schätzte. Die Strukturen der Imperialen Armee waren ihr von Anfang an zuwider gewesen. Dass spätestens nach dem Fall von Galantos ein wenig Anarchie in die Truppe eingezogen war, die sich mit der Zeit wie ein Feuer ausgebreitet hatte, nahm sie freudig zur Kenntnis. Doch ihr war klar, dass im regulären Dienst dieses Verhalten ihnen schnell wieder ausgetrieben werden würde. Ein Grund, weshalb sie auch nach den letzten Ereignissen noch an ihren Plänen festhalten würde. Verstohlen warf sie einen Blick auf Zakev. Auch bei ihm war eine Veränderung bemerkbar gewesen: Mit zwei Schlägen hatte er den Piloten ohne Vorwarnung zum Schweigen gebracht, bevor Sam ihm den Rest gegeben hatte. Damit konnte sie arbeiten, mit dieser Dynamik hätten sie auch anderswo Chancen als in einem stinkenden Schützengraben. Die Frage war nur: Wie viel Überzeugungsarbeit musste sie bei dem Scharfschützen leisten? War er überhaupt zu bewegen? Sie musste sich unbedingt auch für ihn ein paar Sätze zurechtlegen.
Bei der provisorisch eingerichteten Stelle für Verwundete fanden sie Royce, Vanutur und eine Sanitäterin. Sam beschloss, Zakev die Führung in der Unterhaltung zu überlassen. Der war zwar auch kein Meister darin, sein Mitgefühl oder seine Besorgnis in Worte zu fassen, aber ihm würde wenigstens nichts rausrutschen. Sie wusste, dass sie eine ruppige Art an den Tag legte und konnte damit auch gut leben. Nur wieso sich den Stress machen, wenn der Scharfschütze bereitwillig in die Bresche springt?
Tatsächlich hatte Royce mitgedacht: Die schweren Waffen waren schnell in Position gebracht und die Soldaten sowieso zur Aufmerksamkeit angehalten. Doch bevor Sam ihren Posten einnahm, musste sie sich erst um die beschissene Hand kümmern.
"He, das hier muss noch geschient werden oder so. Und etwas gegen die Schmerzen wäre geil."
Einer der Sanis erbarmte sich. Schnell eilte er zu ihr, überprüfte kurz das Handgelenk und legte ihr dann eine Schiene an. Währenddessen kamen die Soldaten um sie herum in Bewegung: Der Ring um den Sentinel wurde enger gezogen, Zigaretten wurden ausgemacht und Waffen durchgeladen. Es lag wieder dieses Prickeln in der Luft.
Als der Sani endlich fertig war - Schmerzmittel gab es keine mehr - eilte Sam, nun mit einer Schiene und einem Verband an der linken Hand zu Zakev. Die Schmerzen waren zwar noch da, doch jetzt musste sie nicht mehr so höllisch darauf aufpassen, dass sie ihren Arm nicht bewegte. Womöglich konnte sie so sogar halbwegs anständig ihren E-11 halten und abfeuern.
"Was wirst du als erstes machen, wenn wir hier raus sind, Zakev?"
, fragte die blonde Beobachterin im Plauderton, während sie ihr Elektrofernglas hervor holte.
"Ich glaub, ich werde mich besaufen. Noch bevor ich duschen gehe."
Der letzte Schluck Alkohol war schon eine Weile her. Obwohl sie es sich bei jedem Streifzug durch die Ruinen der Stadt fest vorgenommen hatte, Alkohol zu organisieren, wurde sie nie fündig. Eine frustrierende Bilanz. Das Zeug, das sie in den imperialen Kantinen ausschenkten war zwar weder wirklich gut noch stark, doch in genügend Mengen würde auch das sie früher oder später umhauen. Ein gutes Ziel, wie sie fand.
"Da vorne kommt was aus der Stadt raus. Oh, scheiße. Vier imperiale Truppentransporter, Typ K79-S80. Leute, wir bekommen Besuch, 220 Grad. He, Pilot, irgendwas neues von der Lieutnant?"
"Negativ, Private", antwortete der letzte seiner Art über den ComLink-Kanal.
"Ich sag es nur ungern, aber wir haben für sie getan, was wir konnten. Hier zu kämpfen ergibt keinen Sinn, wir sollten abhauen."
Sie hatten wirklich viel Zeit geschindet und alles unternommen was in ihrer Macht stand, um Salisi von Galantos zu schaffen. Vielleicht hatte sie ja ein defektes ComGerät? Oder war zu schwer verletzt um zu antworten? Oder versteckte sie sich und antwortete nicht aus Furcht, sie würde sich damit verraten? Fragen, auf die sie wohl nie eine Antwort bekommen würden.
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel Landeplatz/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs
Dass sie gerade zwei imperiale Piloten einfach erschossen hatten, schien wirklich niemanden zu stören. Die Soldaten beachteten die beiden Leichen, die da so im Schlamm lagen, nicht weiter und unterhielten sich ungezwungen miteinander. Manche rauchten sogar und auch Sam verspürte plötzlich den Drang, sich etwas zwischen die Lippen zu stecken und anzuzünden. Vielleicht würde sie ja etwas bei einem der toten Piloten finden? Doch etwas anderes hatte Vorrang: Ihre Hand und ein bisschen Kyle, der sich so aufgeführt hatte, wie Sam es sich nie hätte vorstellen können. Sie waren wohl alle etwas abgestumpft. Ein widerliches, ignorantes Pack, ganz nach ihrem Geschmack. Die eigene Haut und maximal der, der neben einem stand, waren das Wichtigste. Alles was weiter entfernt war, spielte keine Rolle und wurde zur Not einfach beseitigt. Eine Lebensart, die Sam schon kannte und durchaus schätzte. Die Strukturen der Imperialen Armee waren ihr von Anfang an zuwider gewesen. Dass spätestens nach dem Fall von Galantos ein wenig Anarchie in die Truppe eingezogen war, die sich mit der Zeit wie ein Feuer ausgebreitet hatte, nahm sie freudig zur Kenntnis. Doch ihr war klar, dass im regulären Dienst dieses Verhalten ihnen schnell wieder ausgetrieben werden würde. Ein Grund, weshalb sie auch nach den letzten Ereignissen noch an ihren Plänen festhalten würde. Verstohlen warf sie einen Blick auf Zakev. Auch bei ihm war eine Veränderung bemerkbar gewesen: Mit zwei Schlägen hatte er den Piloten ohne Vorwarnung zum Schweigen gebracht, bevor Sam ihm den Rest gegeben hatte. Damit konnte sie arbeiten, mit dieser Dynamik hätten sie auch anderswo Chancen als in einem stinkenden Schützengraben. Die Frage war nur: Wie viel Überzeugungsarbeit musste sie bei dem Scharfschützen leisten? War er überhaupt zu bewegen? Sie musste sich unbedingt auch für ihn ein paar Sätze zurechtlegen.
Bei der provisorisch eingerichteten Stelle für Verwundete fanden sie Royce, Vanutur und eine Sanitäterin. Sam beschloss, Zakev die Führung in der Unterhaltung zu überlassen. Der war zwar auch kein Meister darin, sein Mitgefühl oder seine Besorgnis in Worte zu fassen, aber ihm würde wenigstens nichts rausrutschen. Sie wusste, dass sie eine ruppige Art an den Tag legte und konnte damit auch gut leben. Nur wieso sich den Stress machen, wenn der Scharfschütze bereitwillig in die Bresche springt?
Tatsächlich hatte Royce mitgedacht: Die schweren Waffen waren schnell in Position gebracht und die Soldaten sowieso zur Aufmerksamkeit angehalten. Doch bevor Sam ihren Posten einnahm, musste sie sich erst um die beschissene Hand kümmern.
"He, das hier muss noch geschient werden oder so. Und etwas gegen die Schmerzen wäre geil."
Einer der Sanis erbarmte sich. Schnell eilte er zu ihr, überprüfte kurz das Handgelenk und legte ihr dann eine Schiene an. Währenddessen kamen die Soldaten um sie herum in Bewegung: Der Ring um den Sentinel wurde enger gezogen, Zigaretten wurden ausgemacht und Waffen durchgeladen. Es lag wieder dieses Prickeln in der Luft.
Als der Sani endlich fertig war - Schmerzmittel gab es keine mehr - eilte Sam, nun mit einer Schiene und einem Verband an der linken Hand zu Zakev. Die Schmerzen waren zwar noch da, doch jetzt musste sie nicht mehr so höllisch darauf aufpassen, dass sie ihren Arm nicht bewegte. Womöglich konnte sie so sogar halbwegs anständig ihren E-11 halten und abfeuern.
"Was wirst du als erstes machen, wenn wir hier raus sind, Zakev?"
, fragte die blonde Beobachterin im Plauderton, während sie ihr Elektrofernglas hervor holte.
"Ich glaub, ich werde mich besaufen. Noch bevor ich duschen gehe."
Der letzte Schluck Alkohol war schon eine Weile her. Obwohl sie es sich bei jedem Streifzug durch die Ruinen der Stadt fest vorgenommen hatte, Alkohol zu organisieren, wurde sie nie fündig. Eine frustrierende Bilanz. Das Zeug, das sie in den imperialen Kantinen ausschenkten war zwar weder wirklich gut noch stark, doch in genügend Mengen würde auch das sie früher oder später umhauen. Ein gutes Ziel, wie sie fand.
"Da vorne kommt was aus der Stadt raus. Oh, scheiße. Vier imperiale Truppentransporter, Typ K79-S80. Leute, wir bekommen Besuch, 220 Grad. He, Pilot, irgendwas neues von der Lieutnant?"
"Negativ, Private", antwortete der letzte seiner Art über den ComLink-Kanal.
"Ich sag es nur ungern, aber wir haben für sie getan, was wir konnten. Hier zu kämpfen ergibt keinen Sinn, wir sollten abhauen."
Sie hatten wirklich viel Zeit geschindet und alles unternommen was in ihrer Macht stand, um Salisi von Galantos zu schaffen. Vielleicht hatte sie ja ein defektes ComGerät? Oder war zu schwer verletzt um zu antworten? Oder versteckte sie sich und antwortete nicht aus Furcht, sie würde sich damit verraten? Fragen, auf die sie wohl nie eine Antwort bekommen würden.
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ Sentinel Landeplatz/ Sam, Sorel, Kyle und seine Jungs