Utopio
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, ni
Eben nicht.Moment mal, dass klingt für mich ganz verdächtig nach einem Glaubenssatz. ^^
Religionen / Ideologien: Ich weiß was die Wahrheit ist (und jede andere Wahrheit ist Ketzerei, jedenfalls bei manchen).
Wissenschaft: Ich weiß, dass ich die Wahrheit nicht kenne, aber ich lerne täglich etwas dazu.
Messfehler haben nichts direkt mit Reproduzierbarkeit zu tun.Aber auch die Reproduzierbarkeit hat ihre Grenzen. Schon alleine aufgrund von Messfehlern kann es keine zwei identischen Versuche geben
Darauf deutet ja schon das Wort Fehler hin.
Du würdest ja auch nicht behaupten Flugzeuge fliegen in Wahrheit gar nicht, nur weil es mal irgendwo einen Pilotenfehler oder Triebwerksfehler gab.
Reproduzierbarkeit spielt darauf an, dass in der Wissenschaft jeder beliebige Wissenschaftler auf der ganzen Welt die Ergebnisse wiederholen können muss, vorausgesetzt er macht keinen Fehler. Ist das nicht der Fall, hat die Hypothese offensichtlich irgendwo in sich einen Fehler und kann daher auch nicht als wissenschaftliches Faktum gelten bis dieser Fehler gefunden und beseitigt wurde.
Natürlich leben wir in einer Welt mit begrenzten technischen Möglichkeiten. Unsere Instrumente, unsere Computer sind nicht unendlich leistungsstark. D.h. dann eine Theorie ist bis zur maximalen Leistungsfähigkeit des Messinstruments reproduzierbar.
Damit muss man in der Praxis leben, dann hat man womöglich keine exakte Zahl, sondern nur eine Spannweite von bis, man muss sich halt im Hinterkopf behalten wie genau die Instrumente wirklich sind und welche Fehlervarianz eine Messung demzufolge haben kann.
Dies muss man dann eben in sein Kalkül miteinbeziehen, wenn man damit arbeiten muss.
Profis sind nicht allwissend, Zaubermessinstrumente gibt es nicht, die wie bei Star Trek dir mit einem Knopfdruck sagen ob es irgendwo Rumpfschäden o.ä. gibt. Und die Space-Shuttles sind inzwischen nunmal auch schon langsam in die Jahre gekommen und leiden daher zunehmend an Problemen und die NASA hat bislang nicht die Mittel bekommen, um sich entweder neue zu bauen oder am besten gleich ein ganz neues Modell zu entwickeln.Ein anderes Beispiel sind die tragischen Space-Shuttle-Katastrophen und da sind nun wirklich Profis am Werk.
Man darf sich hier auch nicht naiv stellen. In der Theorie kann die Wissenschaft viele Fragen beantworten. In der Praxis treten natürlich ständig Probleme auf, die aber mit der Wissenschaft selbst nichts zu tun haben, sondern einfach auf einer ins Unendliche ausufernden Komplexität beruhen.
- Nichtlineare dynamische Systeme, Stichwort Chaostheorie und Butterfly Effect
- Informationsdefizite, man muss mit einer begrenzten Anzahl an Informationen arbeiten und kann daher nicht jede Variable, jeden einzelnen Einflussfaktor in seine Berechnungen miteinbeziehen
- Messinstrumente reichen nicht an die Genauigkeit heran, die man benötigte
- Geld. Man hat nicht unendlich davon, d.h. man muss Kosten sparen. Daran kann die Qualität der praktischen Umsetzung leiden, weil man sich Deadlines setzt und die Leute damit unter Druck setzt, weil man nicht die besten Ingenieure/Wissenschaflter bezahlen kann, weil man kein Geld für die besten Materialien/Computer/Instrumente etc. hat...
- Und letztendlich weiß man eben doch noch nicht alles und hat auch in der Theorie kein perfektes Allwissen, man nähert sich der Realität eben doch "nur" an, kennt sie aber nicht in all ihren Facetten. Wenn man schon alles wüsste, müsste ja auch kein Wissenschaftler mehr forschen.
Du hast ja selbst gesagt, dass es so viel Wissen gibt, dass man Vertrauen in die Erkenntnisse anderer haben muss.
Ich hab das aber auch noch weiter ausgeführt.
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