Hapes, Kavan (Hapes-System)

- Hapes - Ta?a Chume?Dan, in Vincents Wohnung - mit Vincent -

Welle um Welle sich steigernder Erregung überlief Tinyas Köper, konzentrierte ihre Aufmerksamkeit schließlich auf einen Punkt ihres Unterkörpers und ließ sie alle Eindrücke um sich herum vergessen: Vince' Zärtlichkeit, mit der er jeden Zentimeter ihres Körper verwöhnte, den Duft seiner Haut, der sich mit dem Duft der frischen weichen Bettlaken vermischte, seine Haare, die sie überall kitzelnden, seine vorwitzigen Finger, die sie längst von allen Kleidungsstücken befreit hatten .....
Niemals hätte sie geglaubt, so empfinden zu können, willenlos zu werden und scheinbar nur noch aus explodierenden Gefühlen zu bestehen. Doch ihr Geliebter schaffte es, ihre Lust noch zu steigern, sie hinzuhalten bis zum Point of no return ? dem Punkt an dem alles andere unwichtig erschien und an dem das Verschmelzen zweier Individuen zu einem Ganzen zum einzigen Sinn und Zweck des Daseins werden sollte.
Sie hätte schreien mögen, als er plötzlich inne hielt, sich wieder entfernte und sie zu einer Ruhe kommen ließ, die sie gar nicht haben wollte. Seine Finger reizten sie zusätzlich ? schufen eine Folter der Lust, die sie weiter in den Wahnsinn trieben.
Nur vage vernahm sie die Reaktion des eigenen Körpers, der sich irgendwann wild hin und her warf, als er in ekstatische Zuckungen verfiel. Feine Schweißtröpfchen überdeckten ihren gesamten Körper, perlten daran herab, vermischten sich mit der Feuchte zwischen ihren Beinen und ihr Atem wurde hörbar lauter bis er schließlich in ein heftiges Keuchen überging.


?Stopp! Vince halt an, ich sterbe.?

Mit diesen, nur in ihrem Kopf geflüsterten Worten, riss sie ihren Kopf in die Höhe und krallte sich mit ihren Händen an seinen Haaren fest.

?Hör auf! Ich kann nicht mehr! Lass uns gemeinsam .......!?

Sanft zog sie ihn zu sich hoch, bis sie sich schließlich in die Augen sahen und sich beide in denen des jeweils anderen verloren. Tinya las eine kurze Enttäuschung in den seinen - Enttäuschung darüber, dass sie ihn seinem Tun gestört hatte. Offensichtlich hatte er genauso viel Lust darüber verspürt, wie er ihr bereitet hatte.
?Ich mach es wieder gut? ? diese Worte legte sie in ihren Blick. ?Aber wenn du jetzt weiter machst, dann ....?

Ihr Kopf - immer noch angehoben ? näherte sich Vince' Lippen und sie gab ihm einen Kuss, in den sie all ihre Gefühle legte: tiefe Liebe, grenzenlose Lust und ein schier unersättliches Verlangen.
Wieder küssten sie sich ? wild dieses Mal. Wälzten sich über das Bett, schoben eine kurze Pause ein, der sie sich kitzelten und balgten, bis sie erneut ganz außer Atem waren. Es war Tinya, die den spielerischen Kampf gewonnen hatte und schließlich triumphierend auf Vince' Unterkörper saß - erst grinste und dann plötzlich ganz still wurde. In seine geheimnisvollen Augen blickend, die gerade einen dunklen und wehmütigen Orangeton angenommen hatten, konnte sie jetzt nicht mehr an sich halten. Jetzt! Tinya war bereit und er war es auch. Noch ein letzter sanfter Kuss und ein dahin gehauchtes:


?Ich liebe dich!?

bevor Tinya mit ihrem Unterkörper suchte, schließlich fand und langsam und sanft mit dem Becken zu kreisen begann............

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Nicht, dass der Hapaner keinerlei Ekstase oder Spaß dabei empfunden hätte, er hatte nur nicht damit gerechnet, das ihm auch diese eher passive Rolle derart Freude bereiten würde. Und doch erschien es so, als wenn alles dies eine längst schon geschehene Sache sein müsste. Im Sinne dessen, das sie an sich überfällig war und nicht, das sie schon passé sein sollte. Ihre Schenkel, die immer und immer wieder seine Haut berührten und trotz dessen Impulse aus kribbelnder Erregung durch ihn jagten, tat ihr übriges zu Geschmack, Geruch und Gehör. Er war berauscht, volltrunken vor Liebe und Tinya. Und er dachte bei weitem nicht daran, sich jetzt einfach etwas anderem zu widmen. Er kostete diesen Moment, sie, voll aus. Immer heftiger wurden unterdessen die Bewegungen der geliebten Frau und zeugten von dem gefallen, den sie an ihrem Spiel fand. Hatte er sich doch zuvor in nicht anderer Situation befunden. Nicht das ihn nichts und niemand stören würde, können, das dachte er jedenfalls, aber Tinya bewies das Gegenteil.
Krallte sich an seine, Schopf fest und sorgte dafür, dass er ihren Bewegungen folgte und sich selbst nach oben bewegte.

Es war nur ein flackern, für den kurzen Moment einer Sekunde war es lediglich zu sehen und doch hatte Tinya es bemerkt. Was ihm wiederum ein sanftes Grinsen entlockte. Sobald sich die beiden wieder küssten, stahlen sich seine Hände wieder hinauf, griffen ihren Kopf und die andre umfasste ihre Seite, zog sie, in der Rollbewegung – welche einsetzte - näher an ihn heran. Ohne zögern steigerte sich die Intensität ihres Kusses, woraufhin die beiden sich in exzessiven Bewegungen über die Breite seines… ihres Bettes bewegten und nie länger als ein paar Sekunden anhielten um nach Luft zu schnappen. Der heiße, vom Schweiß leicht feuchter Körper Tinyas sorgte dafür das, das Kribbeln in ihm nicht nachließ. Egal was sie auch taten. Selbst dann nicht, als der verrauchte und die beiden zu Kabbeleien übergingen. Spielerisch, sicher, aber als sie zum stillstand kamen. Noch immer schwer atmend, zum einen dank der erlangten Erregung und auch wegen dem ausgelassenen Spielen. Tinya saß nun auf ihm und mit einem Mal waren sie beide fast schon totenstill. Versuchten den Atem anzuhalten, da sie beide wussten, was ihnen… was sie nun erleben würden. Keiner der beiden hatte Angst, oder zögerte. In Vincents Augen lag für einen kurzen Moment all die Verletzlichkeit, die in ihm schlummerte, denn fürwahr, dass Sprichwort Harte Schale, weicher Kern, traf bei ihm ohne Zweifel zu. Manchmal erschien ihm das Innen Leben doch etwas sehr weich.

Losgelöst von solchen Gedanken schienen seine Hände selbstständig zu werden, fuhren sanft, immer und immer wieder ihre Schenkel entlang, berührten ihr Becken, wanderten die Seiten ihres Körpers hinauf und strebten gen Po. Er konnte und wollte nicht genug von ihr kriegen. Und als sie diese drei kleinen, für ihn – sofern sie von ihr kamen – so wichtig gewordenen Worte aussprach, geradezu ekstatisch hauchte, war ihm ebenso klar, dass es soweit war. Langsam bebend vor Erwartung sammelte sich alles was in seinem Körper getobt hatte an und begann weiter sich zu steigern. Immer mehr, immer weiter hoch hinaus.
Dann war es soweit. Er konnte die sanften Berührungen der Blonden sofort deuten und biss sich, zugleich tief einatmend schlussendlich auf die Unterlippe, als er in sie drang.

Urknall, Thermaldetonator, Turbolaser, überhitzender Reaktor. Was auch immer es war, es war, es entlud sich in ihm. Sprengte seine Sinne auf eine weitere Ebene der Existenz. Jeder Atemzug war scheinbar anders, doch ging alles nur vom Punkt ihrer Vereinigung aus. Hitze, Lust, Begehren. Auch die kleinste Bewegung ihrerseits schien ihn, als wäre es ein Gewicht das an seinem Geist hing, tiefer in den Ozean der Ekstase zu ziehen. Seine Hände waren noch immer auf ihren Schenkeln zugange, während ihre Bewegungen langsam intensiver wurden. Nicht mehr so zögerlich wie am Anfang, sicherer, bestimmter. Vince reagierte mit schwerem Atem, heißem Schweiß und unbändigem Feuer in seinen Augen. Zeit war nun vollkommen bedeutungslos und vergessen. Da in beiden ein verzehrendes Feuer danach verlangte seinen Tribut zu bekommen, blieb es nicht bei der Ausgangsposition und immer wieder wechselten die beiden, instinktiv nach ihrem eigenen gefallen und empfinden, stets jedoch auch auf den anderen bedacht. Vince verlor sich immer weiter, kam nicht umhin ihren Namen mehrmals von seinen Lippen zu senden und nach einer mehr als nur zu kurzen Ewigkeit spürte er, wie sich das finale aufflammen anbahnte…


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Wie lange? Tinya vermochte es nicht zu sagen. Zeit war unbedeutend geworden, ebenso die Welt um sie herum. Wo befand sie sich noch mal? An welchen Ort der Galaxis hatte sie es gerade hin verschlagen? Auch unwichtig – alles war unwichtig geworden, alles..........

Vince!”

Er war alles, was zählte. Nur mehr ein Hauch ihrere Stimme war übrig geblieben, als sie dem Ruf ihres Liebhabers, ihres Geliebten antwortete. Heißer und heißer wurde das alles verzehrende Feuer der Leidenschaft in ihr drin, brannte von innen nach außen aus ihr heraus und ließ sie in einem explodierenden Feuerball verglühen. Tinya brannte lichterloh und Vince nicht weniger. Im Augenblick waren sie zwei glühende Fackeln in der Dunkelheit, deren Flammen höher und höher empor züngelten, sich miteinander verschlangen zu einer einzigen und sich schließlich in einer gewaltigen Stichflamme miteinander vereinigten. Die anschließende Explosion beraubte Tinya jeglicher Kontrolle über das Geschehen, so dass sie weder wusste was sie tat, noch wie sie es tat.
Gleich einer Supernova, welche sich zunächst expandierend ausdehnte, sprengte das Erlebnis jedwede Grenze des bewusst Erlebbaren und erst nach einer kleinen Ewigkeit kamen sowohl Tinya als auch Vince keuchend wieder zu sich.
Am ganzen Körper zitternd erwachte sie, schweißgebadet wie nach einem anstrengenden Flug und wurde ergriffen von einer wohligen Erschöpfung, die sie nach und nach übermannte.
Erst langsam realisierte sie, was geschehen war und das, was es war – mit all seinen Konsequenzen - machte sie glücklich, unendlich glücklich. Neben ihr lag das Liebste, was ihr je auf dieser Welt begegnet war: Vincent Val'en'tine, genannt Scythe, ein daher gelaufener Kopfgeldjäger, der sie hatte fangen wollen und in dessen Fängen sie nun tatsächlich gelandet war.
Und nun lagen sie beide nebeneinander und hatten sich einander das Schönste geschenkt, was zwei Menschen sich schenken konnten: sich selbst. Tinya, die immer Zweifelnde, hatte sich ihm hingegeben, ohne wenn und aber und auch nur darüber nachzudenken, denn ...sie liebte diesen Hapaner, sie liebte ihn von ganzen Herzen und aus tiefster Seele.

Den Kopf auf einen Arm gestützt, auf der Seite liegend und wieder etwas zu Atem gekommen, himmelte sie ihn an, betrachtete ihn ganz genau und ließ ihre Fingerspitzen über seinen immer noch vor Hitze glühenden Körper gleiten. Glücklich lächelnd registrierte sie zuckende Muskelnpartien, wenn sie einmal gar zu zärtlich gewesen war und ihn an diversen Stellen gekitzelt hatte. Dann liebkoste sie diese Stelle stattdessen mit ihren Lippen und bedeckte sie mit zärtlichen Küssen.
Erst jetzt, nach und nach, kam auch sie gänzlich zur Ruhe und hielt endlich inne in ihrem Tun, sah Vince mit einem verliebten Blick an und schmunzelte, denn auf ihren Lippen lagen wieder jene drei Worte, die sie bereits so oft und unablässig wiederholte hatte, die er in und auswendig kennen musste und doch war ihre Bedeutung und die Botschaft, welche sie übermitteln sollten, nicht weniger geworden.


“Ich liebe dich.”

Sie kicherte jetzt und ließ sich auf den Rücken fallen.

“Aber das weißt du sicherlich schon, ich muss es dir mindestens tausend Mal gesagt haben.”

Wieder entfuhr ihrem Mund ein Kichern, welches in ein gelöstes Lachen überging. Tinya war einfach nur ....glücklich – glücklich und verliebt ......

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Der Sonne des Systems die Schau stehlend, jedenfalls in seinem Kopf, steigerte sich ihrer beider Ekstase in eine tosendes Crescendo das nur langsam wieder abflaute. Als die Körper von Vince, als auch Tinya, noch immer schwer atmend auf das zerfledderte Laken zurücksanken, rann der Schweiß ihren Körper hinab und sie begannen nur langsam abzukühlen. Er für seinen Teil konnte nicht umhin mit einem kleinen, lüsternen Grinsen seine Auen zu schließen und tief einatmend auf dem Rücken zum stillstand zu kommen. Alles was er noch hörte war ihr Atem und die leisen Geräusche die entstanden, wenn sie sich bewegte. Darauf folgend spürte er schon bald ihre Fingerspitzen auf seiner, noch immer leicht überreizten Haut. Ihre sanften Liebkosungen, die hin und wieder in zärtlichen Berührungen ihrer Lippen endeten, brachten ihn jedoch mehr zur Ruhe, als das sie ihn daraus herausrissen. Ihr Kichern ließ in die Augen öffnen und geraden och mitbekommen, wie sie sich nun ihrerseits auf den Rücken sinken ließ. Sein Grinsen wurde kurz breiter.
Wer hätte das vor Monaten schon erwartet? Die Freude ebenso in seiner Stimme wahrnehmbar, wand er sich an seine Geliebte.


„Ach was… schon okay. Solange ich der einzige bin, der das von dir zu hören bekommt.“

Schmunzelte er und zog sie dann, ihren Körper langsam drehend zu sich heran. Sodass sie, halb auf ihm liegend zum stillstand kam. Er umschlang sie mit seinen Armen und fuhr ihr langsam durchs Haare, während sein Blick sich forschend in ihre wachsamen Augen verlief. Ohne großartig nachzudenken, zog er sie weiter an sich heran, um diese so wundervoll zarten Lippen ein weiteres Mal zu küssen. Es war noch immer ein Rätsel für ihn, wie er dermaßen verrückt nach ihr hatte werden können, ohne es wirklich zu merken. Gerade bei ihrer Vorgeschichte, die sie gemeinsam hatten. Oder war es doch gerade das, was die beiden so eng miteinander verband? Grinsend löste er sich wieder von ihr und atmete erleichtert aus.

Noch immer schlugen ihre Herzen schneller, aber mittlerweile hatten sie sich fast gänzlich wieder auf einen normalen Level begeben, was ihre Körpertemperatur begab. Sie glühten nicht mehr. Die blanke, zarte Haut die sich gegenseitig in ihrer Umarmung berührte jagte dennoch immer wieder einen sachte kribbelnden Schauer durch seinen Körper. So simpel und einfach jene Umstand auch war, gerade diese sanfte Berührung genoss er fast schon exzessiv. Wären da nicht ihre Augen gewesen, die ihn immer wieder und auf ein neues in ihren Bann zogen. Soviel lag darin. Zweifelsfrei die Liebe, die sie für ihn hegte und immer wieder bekannte, aber er meinte darin auch, weit verborgen jenen Schmerz zu finden, den er hin und wieder auch gespürt hatte. Dieser Tage lag davon keine Spur mehr darin, scheinbar pures und reines Glück war in sie geträufelt worden, auf das es ihn, oder auch jeden anderen ansteckte. Wenngleich der Hapaner sich lieber einredete, dass es nur für ihn zusehen war. Aber ihm ging es nicht anders. Seine so unergründlichen, roten Augen schimmerten in seltenen orange Tönen, so kam es einem zumindest vor, während sie still und heimlich die zuneigung zu Tinya ausstrahlten, ihr offenbarten wie tief seine Gefühle gingen und wie glücklich auch er mit ihr war. Sanft fuhr seine Hand über ihre Wange.


„Wenn ich dir nicht noch soviel anderes zeigen wollen würde, könnte ich ewig hier so liegen bleiben.“ Kurz hielt er inne. „Das es sich zwischen uns so entwickelt, hätte ich vor Monaten, als wir uns auf Nar Shadda begegnet sind niemals erwartet. Aber ich bin froh, das ich mich damals entschlossen habe um jenen Auftrag zu kümmern.“ Jetzt kicherte er. „Und direkt bist du handgreiflich geworden… Ich hoffe mal, ich bin kein so böser Kerl mehr, dass das noch einmal nötig wird.“

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Die Augen geschlossen, in seinen Armen liegend, genoss sie Vince zärtliches Streicheln ihrer Wange und lauschte seinen Worten, um dann plötzlich die Augen aufzureißen und den Kopf zu heben, als er ihr erstes Zusammentreffen in Erinnerung brachte. Hey, das konnte sie so nicht einfach stehen lassen ? selber schuld war er gewesen, weil er sich an ihr vergriffen hatte. Frech grinsend blickte sie ihm direkt in seine unergründlichen Augen.

?Was hast du erwartet ? dass ich mich dir stillschweigend und brav ergebe? Außerdem ist ja nichts kaputt gegangen oder unreparabel beschädigt worden. Oder etwa doch??

Ihr Blick glitt, begleitet von einem weiteren Grinsen zu seiner unteren Körperhälfte und kehrte dann wieder zu seinen unverschämt anziehenden Augen zurück. Wieder erfolgte ein zärtlicher Kuss ? nicht mehr verlangend, wie die vorherigen, sondern zurückhaltender - als Zeichen der Dankbarkeit und des Glücklichseins.
Einen Augenblick lang kuschelte sie sich dann noch in seine Arme hinein, genoss schweigend seine Nähe, den Duft seiner Haut und lauschte dem Rhythmus seines sich beruhigenden Atems.
Die Augen wieder geschlossen und von Vincents Aussage inspiriert, wanderten auch ihre Gedanken zurück ? doch ebenso, wie die seinen vermutlich, nur bis zu dem ersten Augenblick ihres Kennenlernens. Sie erinnerte sich an ihre damalige Angst, ihr daraus resultierender Mut der Verzweiflung, ihre Wut über die Gefangennahme .... und den ersten Blick in seine Augen. Und an den Augenblick, in dem er ihr die Fesseln abnahm und sich entschloss, sie laufen zu lassen. Schon in jenem Moment hatte sich ein kleiner, vorwitziger und völlig unscheinbarer Faden entschlossen, ein unsichtbares Band zwischen ihnen zu knüpfen und sie somit untrennbar miteinander verbunden. Nur eine kleine Weile später ? eine Sekunde vielleicht in der Ewigkeit des Kosmos ? war dieses Band so fest und stark geworden, dass es der ehemaligen imperialen Pilotin vorkam, als sei es schon immer vorhanden gewesen und könne auch niemals aufgelöst werden.

Just in diesem Moment wich Tinyas Sicherheit aus ihrem Bewusstsein und so etwas wie Verlustangst breitete sich aus. Schon einmal hatte sie geglaubt, nichts und niemand könne sie aus ihrem Traum herausreißen und doch hatte es ein unglücklicher Unfall getan und ihr einen lieben Menschen geraubt. Sicher war es damals anders gewesen. Sie war jung, sehr jung, unerfahren und mit weit weniger tiefen Gefühlen als heute. Und doch hatte sie damals wie heute geglaubt, dass absolute Glück zu erleben....
Nein, Tinya, du hast das absolute Glück, du hast es und es liegt neben dir. Genieße es und zweifle nicht ? ich dachte, du wärst darüber hinweg. Außerdem ist jetzt nicht der rechte Augenblick für solcherlei Gedanken!
Sie schalt sich im Stillen selber und kuschelte sich noch tiefer in Vince' Arme hinein. Wohlige Erschöpfung machte sich endlich in ihr breit und sie spürte, wie ihr Atem ruhiger und flacher wurde.

?Ich möchte aber ewig so neben dir liegen und nie mehr von hier weg.?

Wieder ein Kuss ? diesmal auf die weiche Haut seiner Brust. Sie konnte es einfach nicht lassen, ihn mit ihren Lippen zu liebkosen.

?Außerdem hast du mir schon alles Wunderbare dieser Welt gezeigt und mich spüren lassen. Das wird schwierig werden, mich noch für etwas anderes zu motivieren.?

Aber er wollte so gerne, nur allzu deutlich fühlte sie das. Und wirklich ernst gemeint hatte sie ihre Worte auch nicht. Vince wollte sie ausführen und sie mit seinem Hapes bekannt machen. Stolz schwang in seinen Worten mit, als er ihr auf dem Hinflug von seiner Heimat erzählt hatte und neugierig hatte er sie gemacht, begierig darauf, seine Vergangenheit und seine Herkunft mit ihm zu teilen ? eine Vergangenheit, die sie im Grunde nicht hatte, da sie nicht wusste, woher sie kam. Wie dem auch war ? die Raumstation über Yag Dhul war wohl kaum ihr Geburtsort gewesen. Vielleicht würde sie es eines Tages erfahren ? vielleicht auch nicht, zu diesem Zeitpunkt war das Wissen darum unwichtig, wichtig war nur er allein.
Deshalb sprang sie plötzlich auf und zog Vince mit sich.


?Aber na schön, wie du willst. Hoch mit dir, du hast es nicht anders gewollt.?

In ihren Augen glitzerten jetzt Lebenlust und Tatendrang.

?Aber zuallererst hab' ich Hunger! Sorgt dein Droide auch für einen gefüllten Kühlschrank??

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„Nein, nein. Du hast ja recht.” Murmelte er entschuldigend auf ihre Frage hin. Anders hätte er es ja auch nicht getan. Er drückte sie kurz ein wenig fester an sich, das Lachen auf ihren letzten Kommentar dazu, konnte er nicht zurückhaltend. „Das ich noch vollkommen intakt bin – in der Hinsicht – solltest du jetzt aber wissen.“ Meinte er mit einem unerhört anzüglichem Grinsen, welches Tinya noch mitbekam, ehe sie ihren Kopf herunter gleiten ließ und ihre Augen schloss. Vincent selbst kam nicht umhin und sie einfach still anzusehen. „Ja… wer hätte das gedacht? Und alles fing so katastrophal und chaotisch an.“ Sachte schüttelte er den Kopf.

Aber endlich hatten die beiden Ruhe, Zeit füreinander und konnten ihre Beziehung zueinander weiter festigen. Was im alltäglichen Trubel der Galaxis bestimmt schwieriger geworden wäre. Oder vielleicht leichter? Dort draußen gab es soviel zu sehen, soviel zu entdecken. Aber mit einem Mal hatte es alles seinen Reiz verloren. In den Schatten gestellt von einer Person, die so plötzlich und so unscheinbar in sein Leben getreten war. Es war noch immer keine allzu angenehme Sache an seine Ehe zu denken, aber es fiel ihm jetzt, da er wusste, dass es weiter ging, deutlich leichter. Er kam damit klar. Trauern würde er vielleicht sein ganzes Leben, aber er würde sich nichts anderes sehnlicher wünschen, als mit Tinya weiter zusammen zu sein. Ihr aufgewecktes Gemüt und die einfühlsame Seite die sie hatte, waren beide so unglaublich gefühlvoll zugleich. Etwas das man nicht überall fand. Sanft strich seine Hand durch ihre Haare. Für einen unglaublich kurzen Moment flackerte der Gedanke an heirat in ihm auf. Doch unbewusst drängte er ihn wieder zurück. Bei all dem Glück, wollte er es nicht unnötig herausfordern. Zumal ihrer beider Bindung noch nicht so lange bestand hatte, das er ihr damit irgendwie Angst machen wollte. Damit war wirklich noch Zeit zu warten. Vielleicht musste er sich doch noch daran gewöhnen erneut sie zu empfinden und war deswegen etwas ängstlich was das anging. Doch jener Moment war so schnell vorbei, dass Vincent selbst es fast nicht mitbekam.

Wer wusste schon was die Zukunft an Neuem barg? Wer wusste schon, was sie in den nächsten Wochen alles erleben würden? Hoffentlich nicht allzu viel ärger. Immerhin waren sie ja im Urlaub, dachte er scherzhaft. Tinya weckte seine Aufmerksamkeit, als sie sich kurz regte und er blickte ihr entgegen. „Ich auch, Tinya. Ich auch.“ erwiderte er in Gedanken und kicherte kurz. Aber leider war es nicht ganz so einfach. Für die blondhaarige war es mit einem Mal aber erschreckend leicht aufzustehen. Sie sprang auf und riss ihn förmlich mit. Gut, so schnell hatte er nicht damit gerechnet. Lachend erhob er sich dann, zu erst ein wenig widerwillig, dann freundete er sich aber schnell mit dem Gedanken an.
„Okay, okay. Ganz ruhig. Ich steh ja schon auf.” Meinte er verteidigend und kam dann vollends aus dem Bett emporgestiegen. Der plötzliche Tatendrang der sie erfasste hatte, entlockte ihm ein erheitertes Grinsen. „Einfach unglaubliche diese Frau.“ Dachte er, während er sie anblickte und breit anlachte. Vince setzte an etwas zusagen. Schloss seinen Mund aber wieder und schüttelte den Kopf, als sei er im Disput mit sich selbst. Als sie ihn fragend anblickte, zuckten seine Schultern empor und er zog sie für einen Kuss an sich heran. „Nichts. Ich kümmere mich mal um das Essen, du kannst dich ja noch ein wenig umsehen, oder mir über die Schulter blicken.“ Meinte er – dann an Tinya gewandt – nachdem sie sich wieder gelöst hatten und spazierte in Richtung Küche. Bevor er das Schlafzimmer jedoch verließ, suchte er sich etwas verloren wirkend eine Hose und streifte die über.

In der Küchenecke angekommen durchforstete er seine Vorräte nach Zutaten für ein ansprechendes und wohlschmeckendes Mahl. Die er auch schnell fand, doch noch während er sie dann, in ihrer Gänze betrachtete, fiel dem Hapaner auf, dass es sich dabei mehr um Dinge handelte, die er gern verzierte, die Mischung anderen aber nicht allzu gut bekam. Diese unmöglichen Essgewohnheiten, die er auf den langen Raumflügen entwickelt hatte. Er schüttelte den Kopf und räumte mehr als die Hälfte wieder weg. Das was übrig geblieben war, ergänze er dann mit passenden und begann sogleich benötigte Utensilien, wie Pfanne, Töpfe und dergleichen hervor zu zaubern. Vince gestattete sich immer wieder einen Moment, in dem er aufblickte und nach Tinya sah. Stets mit einem verträumten Grinsen auf den Lippen wand er sich dann wieder seiner Arbeit zu. Im letzten Stadium, da er nur noch warten konnte, dass die Mahlzeit fertig wurde, schlich er sich davon und ‚überfiel’ Tinya mit einer Kitzelattacke von hinten, die schnell in einem Gerangel endet, was die beiden auf die Couch ‚stürzen’ ließ und in einem kurzen Moment, da sie inne hielten und zu Atem kamen, presste er seine Lippen in einem zarten Kuss auf die ihrigen. Gespielt überrascht schreckte er hoch und meinte trocken:
„Das Essen, oh weh, oh Schreck.“ Bei seinem kulinarischen Ergebnis angekommen grinste er breit. „Feeeeeeertig.“ Und begann dann, auf zwei Teller zu verteilen.

Schlussendlich fanden sich die beiden am Esstisch wieder. Gegenüber sitzend und Vince noch immer nur in eine simple Jeans gekleidet.
„Ich hoffe mal es schmeckt dir. Das Rezept hab ich von meiner Mutter. Bis jetzt hat es jeder gemocht, der es jemals gegessen hat. Ich weiß klingt etwas hochtrabend, aber es stimmt. Daher… lass es dir schmecken. Wenn nicht, um die Ecke gibt’s einen Laden der super Nudelgerichte zaubert.“

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Tausend Credits für seine Gedanken hätte sie gegeben, als er sie so nachdenklich ansah, nachdem sie ihn hochgezogen hatte. Doch auf ihren fragenden Blick hin nahm er sie nur in seine Arme und küsste sie zum mindestens millionsten Mal an diesem Tage. Ein wenig versöhnt war sie jetzt zwar, aber nachdem er sich in Richtung Küche verabschiedet hatte, blieb sie mindestens so nachdenklich zurück, wie er es eben gewesen zu sein schien.
Sein Blick hatte ihr für einen Moment einiges von ihrem Tempo genommen. Langsam sank sie erst einmal auf das Bett zurück, ließ sich ganz nach hinten und so quer über das Bett fallen und starrte an die Zimmerdecke. Feinste Lichtspiele fanden darauf statt ? verursacht durch das schräg auf den Spiegel fallende und dann reflektierte Sonnenlicht. Tinya schloss die Augen und dachte zurück an jene kurze Zeitspanne, in der sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte erzählt hatten. Ob sein Blick etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte? Erinnerte er sich in diesem Moment an seine Frau? An eine alte Beziehung? An jemanden, der schon einmal mit ihm in diesem Bett gelegen hatte? Was kümmerte sie das eigentlich überhaupt? Warum diesen Augenblick an Gedanken verschwenden, die vielleicht noch nicht einmal gedacht waren....

Mit einem Ruck kam sie wieder hoch in den Stand. Ihr fröstelte und sie blieb einen Moment lang mit um den Körper geschlungenen Armen stehen. Erst verdächtige Klirr- und Scheppergeräusche aus der Küche brachten sie dann dazu, sich wieder zu bewegen und auf die Idee, dem unangenehmen Gefühl der Kälte Abhilfe zu schaffen. Suchend sah sie sich um, raffte ihren Pullover auf, der ihr für den Augenblick aber weder passend noch bequem genug erschien, sodass sie ihn wieder beiseite legte. Ob sie wohl? Ach was, sicher, Vince hatte bestimmt nichts dagegen und so machte sie sich denn an den Türen seines Kleiderschranks zu schaffen, die seufzend und mit einem leisen Quietschgeräusch nachgaben. Ohne ein allzu großes Durcheinander zu machen, zog sie schließlich ein langes und weites Hemd altmodischen Schnittes daraus hervor. Es war von leuchtend roter Farbe und somit sicher schon lange nicht in Vince Gebrauch gewesen und doch prima für ihre Zwecke geeignet. Schnell schlüpfte sie hinein, zog es dann gänzlich über den Kopf und stellte grinsend fest, dass ihr die Ärmel bis an die Knie und der Saum bis in fast an die Waden reichte. Aber der Stoff selbst war von wirklich guter Qualität, angenehm weich und warm und roch, trotz all der Jahre, die das gute Stück sicherlich im Schrank verbracht hatte, angenehm nach irgendeinem hapanischen Waschpulver.
Wieder ein Scheppern, diesmal blechern und von auf den Herd geschobenen Pfannen oder Töpfen zeugend, veranlasste sie dann, rasch die zu langen Ärmel hochzukrempeln und sich auf den Weg zu machen.

In der kleinen aber feinen Küchenecke der Wohnung angekommen, blieb sie erst einem Moment lang stehen und betrachtete ihren werkelnden Hausmann von hinten. Nett sah es aus, wie er so dastand: mit nacktem Oberkörper, bekleidet nur mit einer engen Jeans, die seinen muskulösen Körper noch hervorhob. Kribbelnde Gedanken schoben sich vorwitzig wieder in den Vordergrund ihres Denkens und wurden dann doch besiegt von dem in die Nase steigenden Duft des Essens und ihrem leise knurrenden Magen. Sie beließ es dann bei einer zärtlichen Umarmung ihres Geliebten von hinten und einem sanftem Kuss auf seinen Rücken. Kurz inspizierte sie dann das auf dem Herd stehende Bratgut, wedelte sich mit gespieltem Ernst den Duft, welchen die Speisen verströmten, in ihre Nase und machte sich dann nach der Feststellung, nichts weiter tun zu können außer zu warten, wieder auf und davon ? auf weiteren Erkundungsgang durch die Wohnung, die in der nächsten Zeit ihr Zuhause sein sollte.
Wieder waren es Worte wie ?Zuhause? und ?Angekommensein?, die leise wispernd immer zu in ihrem Kopf herum spukten. Ob Vince sich hier ebenso wohl fühlte wie sie gerade? Schließlich war er lange nicht mehr hier gewesen ? so hatte er es auf jeden Fall kundgetan, nachdem sie hier angekommen waren. Wie mochte es ihm hier jetzt ergehen, jetzt nach all der Zeit, die inzwischen vergangen war? Sicherlich war es seine Idee gewesen, hier Urlaub zu machen, aber wie es sich schließlich wirklich anfühlte, an einem längst hinter sich gelassenen Ort zurückzukehren, konnte dann doch keiner im Voraus wissen .....


?Oh du bist gemein! Du Schuft! Es ist nur gerecht, wenn alles verbrannt ist!?

Tinya kam japsend wieder zu Atem. Sie fand sich auf der Couch wieder, mit vor Lachen tränenden Augen, mit hochgerutschtem Hemd und Vince nachblickend, der schnell aufgesprungen war, um das Essen auf Teller zu verteilen. Tinya mochte nicht länger untätig liegen bleiben, eilte ihm hinter her, kramte in den Küchenschubladen nach Besteck und in den Schränken nach Gläsern, stellte alles auf dem Esstisch ab und setzte sich dann. Das Essen roch wirklich gut und sah alles in allem appetitlich aus. Sogar einzelne Bestandteile konnte man erkennen, richtig schön bunt sah es aus ? für eine Ex-Piratin und -Pilotin ein richtiges Festmahl. Geradezu andächtig betrachtete sie die Mahlzeit, spießte vorsichtig mit der Gabel hinein, sog den appetitlichen Duft in sich hinein und schob den Happen dann langsam in ihren Mund. Genüßlich kaute sie, kostete den Geschmack der verschiedenen, für sie fremdartigen Gewürze darin und schluckte den Bissen dann hinunter ? ohne jedoch eine Miene zu verziehen und sich eine Reaktion anmerken zu lassen.

?Von deiner Mutter sagst du??

Der nächste Happen verschwand in ihrem Mund. Wieder genüßlich kauend und schluckend ließ sie Vince abermals schmoren. Erst dann ließ sie sich zu einer Antwort herab ? die Rache für seine Kitzelattacke von eben. Und wieder, ohne eine Miene zu verziehen.

?Von deiner Mutter also? , murmelte sie, grinste dann und strahlte schließlich. ?Lecker würde ich mal sagen, es schmeckt wirklich gut. Manche der Gewürze sind etwas ungewohnt für meinen ungeübten Gaumen ? aber ..total lecker. Sie hat dich wirklich gut erzogen. Darf ich dich mal was fragen? Lebt deine Mutter noch??

Seine Mutter ....Tinya war es im Augenblick selber schleierhaft, warum sie gerade jene Frage nach seiner Mutter stellte. Vielleicht, weil sie in Gedanken selber so mit ihrer Vergangenheit und der Frage nach dem ?Woher? beschäftigte. Und vielleicht war es auch einfach unpassend, die Frage gerade jetzt zu stellen, aber hatte Vince sie nicht selber erwähnt und sich an sie erinnert? Schließlich war es seine Heimat hier und Fragen, die mit seiner Vergangenheit in Zusammenhang stehen sollten, würden unweigerlich so oder so aufkommen und von ihr gestellt werden.

?Entschuldige bitte, sollte ich dir zu nahe gekommen sein. Es hat mich einfach nur interessiert, weil du sie erwähnt hast. Du musst nicht antworten. Auf jeden Fall schmeckt es sehr gut. Ich ernenne dich hiermit zu meinem Lieblingskoch und du musst mir von jetzt ab jeden Tag etwas anderes servieren.?

Tinyas Gesichtsausdruck war feierlich, um dann sogleich in eine prustendes Lachen überzugehen und schließlich grinsend weiterzusprechen.

?Nein, wir können auch Essen gehen oder du musst mit meinen sehr spärlichen Kochkünsten vorlieb nehmen ? Magendrücken inbegriffen."

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Ein wenig mit dem Sag-jetzt-ja-nichts-falsches Blick, aber zugleich auch aus einfacher Anspannung verengten Augen, blickte er die blondhaarige Göttin ihm gegenüber an und wartet auf ihr Urteil, das sie, einmal mehr hinauszögerte. Sie wartete, zögerte länger, marterte ihn um dann doch enthusiastisch zuzustimmen. Ihr Lachen trieb ihm ebenso ein Grinsen ins Gesicht.

„Okay, das beruhigt mich.“

Das letzte Mal das er gekocht hatte war bereits so lange her. Etwas wehmütig, aber nicht niedergeschlagen, oder zu sehr von Trauer ergriffen dachte er daran, dass das letzte Mal, als er gekocht hatte für seine damalige Frau gewesen war. Während der Blick des Hapaners aufklarte, war es Tinya die sein Blickfeld einnahm und er konnte sich nur schwer von dem Anblick losreißen, ihr einfach nur zuzusehen war einfach noch immer so verlockend. Daher war er etwas dankbar für ihre Frage, wenngleich ihn die Entschuldigung ein wenig stutzen ließ. Entschuldigung? Sie hatte doch nur gefragt. Vince stoppte mit seinem Mahl und legte das Besteck beiseite um etwas zu trinken, ehe er antwortete.

„Mal davon abgesehen, das du mir nicht mehr näher kommen kannst…“ Er zwinkerte ihr kurz spitzbübisch zu, das sie auch merkte worauf er das logischerweise bezog und fuhr dann unbeirrt fort. „…war die Frage nicht schlimm. Ja, sie lebt noch. Und ich fürchte sie gedeiht prächtig.”

Murmelte er dann ihr entgegen und schüttelte mit einem Lachen auf den Lippen seinen Kopf. Zum Teil auch ihrer ausgesprochenen Ernennung seinerseits zum Lieblingskoch wegen. Na das konnte was werden, jeden Tag etwas anderes. Gib einer Frau den kleinen Finger und sie nimmt die ganze Hand, so hatte Ver’ata immer gesagt. Zwar erinnerte sich Vincent nun daran, aber keines Falles negativ, selbst sein alter freunde hatte es ja nicht ernst gemeint damit. Ohne das er weiter darüber nachdachte, platze die nächste Frage einfach so aus ihm heraus. Tief gehende Gedanken was sie davon vielleicht halten würde, oder was auch immer man dadurch annehmen mochte, kamen ihm erst als er die Worte ausgesprochen hatte.

„Willst du sie kennen lernen?”

Als er sie ansah wölbte sich kurz eine seiner Brauen, glättete sich jedoch schnell wieder. War das vielleicht ein No-go gewesen, das er gerade gebrochen hatte? An und für sich war ja nichts dabei. Damals, noch bevor man erwachsen geworden war, kam doch so oder so immer einmal der Zeitpunkt, da man seinen Partner den Eltern vorstellte. Und da durchzuckte es ihn. Sie hatte ihm ja erzählt was es mit ihrer Kindheit auf sich hatte. Wehmut und Reue huschten durch seine Augen. Doch er fing sich. Sie war kein kleines Kind mehr, sie war erwachsen und außerdem stärker, als sie vielleicht selbst dachte. Außerdem… wer sagte denn das sie so sehr daran kaute, das sein Kommentar sie derart beeinflussen würde?

Als das Mahl beendet war, räumte er den Tisch ab und überließ dem Haushaltsdroiden den Rest, während er Tinya an sich zog und in seine Arme schloss. Sie sanft immer näher zog und die innige Umarmung in einem Kuss gipfeln ließ. Ihre Lippen ließen ihm schneller als erwartet wieder warm werden und Erregung in ihm aufkeimen. Aber so gern er jenem Verlangen auch nachgeben wollte, dafür hatten sie später noch mehr als genug Zeit. Und so löste er sich von ihr, hauchte noch einen letzten Kuss auf ihre Lippen und hielt sie dann, etwa auf Armeslänge von sich.


„Was hältst du davon, wenn wir unsere erste Tour durch Ta’a Chume’Dan sagen wir… ahm... jetzt beginnen?“

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.:: Scythe|Tinya ::.
 
Hapes - Ta?a Chume?Dan, in Vincents Wohnung - mit Vincent

Das Leben war wundervoll. Zwar fühlte sich Tinya schon eine ganze Weile lang so wohl, wie schon lange nicht, doch wurde dieses Gefühl mit jeder Minute in Vince' Nähe stärker und tiefer gehend. Leichte Unsicherheiten im Umgang miteinander, etwaige Ängste, man könnte dem anderen zu nahe treten oder ihn gar an nicht verarbeitete Erlebnisse erinnern, stellten sich mehr und mehr als unnötig heraus.
Sein Lachen, welches das ihre erwiderte, erzeugte erneutes Kribbeln tief in ihrem Inneren und am liebsten wäre ihm Tinya wieder sofort um den Hals gefallen und hätte ihn ins Bett gezerrt. Tiefe Dankbarkeit an den Schöpfer (oder wer immer auch für jene schicksalshafte Begegnung auf Nar Shaddaa verantwortlich gewesen sein sollte) erfüllte sie erneut. ?Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich!? - abermals hallten die drei Worte in ihr wider.
Schluss jetzt mit den Grübeleien. Tinya schüttelte innerlich den Kopf. Und Schluss mit den Unsicherheiten. Vince und sie waren jetzt ein Paar, hatten das Bett miteinander geteilt und hatten darüber hinaus längst in stillem Einverständnis beschlossen, auch ihr Leben miteinander zu teilen. Das hier war keine Teenagerliebe oder ein ? wenn auch ziemlich tiefgehender ? Flirt. Das hier war mehr ? vielmehr......
Tinya verfiel in ein kurzes Schweigen, während sie weiter aßen und antwortete erst mit einer kleinen Verzögerung.


?Ob ich sie kennen lernen möchte? Wie kannst du fragen ? natürlich möchte ich, sehr gerne sogar.?

Sie grinste, als sie bemerkte, dass es diesmal an Vince war, unsicher zu sein. Schnell griff sie über den Tisch kurz nach seiner Hand, drückte sie fest und lächelte ihn an, damit er wusste, dass es in Ordnung für sie war.
Flugs hatten sie dann zu Ende gegessen und Tinya fühlte sich pappsatt und rundherum wohl.
Sie genoss die abschließende Umarmung und den innigen Kuss, verspürte das heftige Kribbeln, welches sich einstellte und war fast schon ein wenig enttäuscht, als ihr Partner sie sanft aber bestimmt von sich weg schob. Sein Vorschlag jedoch gefiel ihr ausnehmend gut. Ohnehin voller Tatendrang war sie geradezu begierig darauf, sofort los zu ziehen und die Stadt unsicher zu machen.


?Gern, mein Schatz. Aber zuerst begleitest du mich noch irgendwo hin.?

Tinya grinste, zog den Hapaner wieder an sich, umarmte und küsste ihn und dirigierte ihn sanft aber bestimmt in eine bestimmte Richtung.
Ihr Ziel war die Hygieneeinheit der Wohnung, denn sie hatte ganz keck und frei von Leber weg beschlossen, erst das Kribbeln in ihrem Bauch zu besänftigen, bevor sie überhaupt irgendwo hin gehen würde. Dort angekommen kam Tinya mit einem frechen Blick umgehend zur Sache. Diesmal weit weniger rücksichtsvoll als beim ersten Mal, bedeckte sie abwechselnd den freien Oberkörper und dann die Lippen ihres Geliebten mit Küssen, während sie hastig an seiner Hose nestelte, um sich dann ebenfalls zu entkleiden. Rasch sprang sie unter die Dusche und zog Vince mit sich mit. Heißes Wasser prasselte alsbald auf die beiden Liebenden herab und das glitschige Duschgel tat sein übriges .........


Hapes - Ta?a Chume?Dan, in Vincents Wohnung - mit Vincent (unter der Dusche :braue)
 
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Irgendwohin klang an und für sich unschuldig. Aber gepaart mit dem Blick und der Tonlage die Tinya gerade anwandte, ließ Vince eine Braue wölben. Aber aus gespielter Ernsthaftigkeit, die sich schnell auflöste, als sie ihn an sich zog und es die beiden in die Dusche verschlug. Für einen Moment war er wirklich hin und her gerissen gewesen, etwas zu sagen von wegen, sie konnten das ja auch später noch erledigen, als er aber geschnallt hatte was sie vorhatte, kümmerte er sich nicht mehr als ein Zucken seiner Schultern darum. Als würde er Zweisamkeit mit ihr ausschlagen und ganz bestimmt nicht jene, die sich unter der Dusche zu einem lustvollen und zugegeben glitschigen Spiel entwickelte. Die zusätzliche Feuchte jedoch machte das Ganze nur umso erregender und zugleich auch durch andere Stellungen auch ansprechend abwechslungsreich.

Das Ende kam, wie bei schönen dingen, immer zu schnell. Doch sollte es an schönen dingen nicht mangeln, nicht hier, nicht jetzt. Dachte sich der Hapaner und führte Tinya, nachdem sie beide frisch getrocknet waren und dann auch angezogen, zu seiner Wohnung hinaus. Erneut fuhren sie mit dem Fahrstuhl, er nutzte die Fahrt ihr einen kurzen Überblick zu geben, soweit es möglich war, da sein Wohnsitz mit Nichten das höchste Gebäude der Stadt war. Unten angekommen, von der sonne verlockt und auch favorisiert, entschied man sich für’s Laufen. Die ersten Minuten waren noch mit wenig Sehenswürdigkeiten gefüllt, womit er Tinya aber auch nicht überhäufen wollte. Sehenswürdigkeiten konnte jeder begutachten, dafür musste man sich nun wirklich nicht anstrengen. Und so führte er sie als erstes auf einen, nicht weit entfernten, großen Platz, in dessen Mitte ein imposanter, zwei, fast drei Stockwerke hoher Brunnen stand. Dutzende der früheren Inhaberinnen des Titels der Königinmutter waren eingearbeitet und das heraussprudelnde Wasser lief in kunstvoll geschwungenen Bahnen herab. Rund herum waren Sitzbänke aufgestellt, die derzeit auch scheinbar alle belegt waren. Sein Blick glitt, noch während er ihn fixierte ein kleines bisschen in die Ferne.


„Während den Pausen, oder nach den Lesungen kam ich früher immer hier auf diesen Platz, der wohl einer der bekanntesten Treffpunkte ist. Im eigentlichen Sinn keine Sehenswürdigkeit, oder etwas besonderes, aber von hier aus kommt man an viele, viele wirklich schöne Orte in Ta’a Chume’Dan. Wenn sich nichts geändert hat, ist der Brunnen Nachts beleuchtet. Was von einem ruhigen Cafe aus, einfach klasse aussieht.“

Irgendwie war diese kleine Tour durch die Stadt, die sie hier machten, auch etwas für ihn und nicht nur für Tinya gedacht. Immerhin war er ebenfalls lange nicht mehr hier gewesen und die letzten Male waren nur geschäftlich, oder aus unschönen Dingen heraus gewesen. Jetzt forcierte er sich wieder auf das hier und jetzt und ließ seinen Blick kurz schweifen, ehe er eine Richtung wählte und Tinya weiter führte. Kurz folgten noch ein paar Worte zu den Geschäften die ringsherum auf jenem Platz standen und das sie zwar eher Touristenanlaufstellen waren, einige davon aber trotzdem einen Besuch wert waren. Nicht das er etwas gegen Touristen hatte, aber jene Orte waren bewusst für diese Zielgruppe hergerichtet werden. Zwar protze man auf Hapes viel, die Natürlichkeit war aber trotzdem ein für ihn wichtiger Aspekt. Vince suchte nun eine einigermaßen gut besuchte Straße heraus, die nicht minder üppig gestaltet war. Aber doch irgendwie dezent wirkte. Im Abstand mehrerer Meter waren Bäume gepflanzt, die auf der – als reinem Fußgängerweg gedachten – Straße kühlende Schatten schufen. Hier und da fand sich ein Laden für die unterschiedlichsten Dinge. Doch sein Augenmerk lag mehr auf dem Ziel jener Straße. Denn ganz in der Nähe von deren Ende befand sich die Universität.

Minuten und ein zwei kleine Stopps später, befanden sie sich vor der breiten Treppe, die hinauf zum Hauptgebäude führte. Der Vorplatz war erfüllt von Gesprächen, viele auf hapanisch – wenn nicht alle. Der imposante Vorbau, wurde wie viele andere Gebäude auch, von Säulen getragen. Das breite Eingangstor war gesäumt vom dritten ‚Königspaar’, wobei es sich da um die Königinmutter und ihre Tochter handelte. Abgebildet waren sie hier, weil sie es waren, die dafür gesorgt hatten, dass die Universität überhaupt gegründet wurde.


„Die beiden Frauen neben dem Eingangstor, sind die dritte Königinmutter Tenejel Mao und ihre Tochter Prinzessin Esimal Mao.“

Langsam gingen sie näher auf das Gebäude zu, blieben aber noch immer in etwas Entfernung stehen. Vince nutzte die Gelegenheit und zog Tinya enger an sich. Küsste sie sanft und blickte einen Moment unbewegt in ihre Augen. Nur beschwerlich konnten sich die beiden wieder ein wenig von einander lösen. Irgendwo in der ferne brach eine Gruppe junger Studenten in Gelächter aus, worauf er reagierte und hinblickte. Mit einem wissenden Grinsen verharrte er noch einen Moment bei den heranwachsenden und inspizierte dann noch einmal das komplette Hauptgebäude.

„Es ist schon so lange her, das ich fast meine, es wäre ein anderes Leben gewesen, das ich hier täglich hergekommen bin.“ Murmelte er gedankenverloren. „Damals war es fast so gut wie heute.“ Sprach er schlussendlich lauter aus und blickte wieder zu Tinya. Kurz schenkte er ihr ein Lächeln und sie setzen sich wieder in Bewegung. Da sie schon einige Zeit unterwegs waren, beschlossen sie nach einer weiteren verstrichenen Stunde, der Nachmittag näherte sich mittlerweile seinem Höhepunkt und die Hitze war vorläufig auf ihrem Klimax angelangt, in einem Cafe einzukehren und sich etwas kühle Luft und Erfrischung zu gönnen. Da die Bedienung in dem altmodischen Laden, in einer Seitenstraße, fernab des Lärms der Passanten kein Basic sprach, wiegelte er die Bestellungen ab, nachdem er Tinya hier und da ein paar Worte auf der Speisekarte übersetzt hatte…

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Hapes - Ta’a Chume’Dan, in Vincents Wohnung - mit Vincent

Immer noch prickelte Tinyas Körper an allen möglichen und unmöglichen Stellen. Grinsend und atemlos standen sie sich eine Weile gegenüber, bevor sich Vince auf die Suche nach einem Handtuch zu machen begann. Fündig geworden, rubbelten sie sich kurz darauf gegenseitig trocken und machten sich dann stadtfein – das hieß Tinya versuchte es einigermaßen, aber so wirklich wollte ihr das nicht gelingen. Wohl oder übel würde sie irgendwann einer der Wege durch Ta’a Chume’Dan in ein Kleidergeschäft führen müssen. Recht beschränkt nämlich war die Auswahl in ihrem Seesack und vorwiegend von praktischen Nutzen und keineswegs ausreichend um den ihrer Meinung nach auf Hapan herrschenden Sinn für Ästhetik genüge zu tun. Nunja, fürs Erste müssten Pulli und einfache Hose, die mit vielen praktischen Taschen besetzt war, aureichen. Ihr “Gehen wir?” wurde von Vince bejaht und kurz darauf schlenderten die beiden Hand in Hand durch die Gassen der Stadt.
Das heißt, allzu weit liefen sie zunächst gar nicht. Ihr erster Anlaufpunkt war ein prachtvoller Brunnen in der Mitte eines großen Platzes. Unzählige Kaskaden der Wasserspiele funkelten in der Sonne und Tinya konnte sich gar nicht satt daran sehen, wenn ihr auch die dargestellten Figuren überhaupt nichts sagen wollten. Auf jeden Fall waren es Abbilder von vielen Frauen, sehr schönen, wunderschönen Frauen. Da fiel ihr ein, was Vince ihr von Hapes und seinen Königinnen erzählt hatte. Vielleicht hieß er ja sogar der Königinnen-Brunnen, oder so etwas in der Art halt. Aber egal, Vince erwähnte seinen Namen nicht und Tinya interessierten auch vielmehr vielen kleinen Wasserkaskaden. Brunnen, Wasser, Teiche, Tümpel hatte sie schon immer über alles geliebt. Warum, war ihr bis heute verborgen geblieben, aber egal wo sie war, sie fühlte sich vom Wasser gerade zu magisch angezogen. Nicht, dass sie hinein wollte in das kühle Nass, nein, das nicht, aber sie mochte es, seine Bewegungen zu beobachten, dem Rauschen zu lauschen und im Falle von belebten Seen oder Teichen, seine Bewohner zu beobachten. Tinya konnte stundenlang davor sitzen und zusehen. Schade, dass die Bänke alle besetzt waren.
Aber auch bei Vincent schien der Brunnen etwas auszulösen. Er erzählte, was er früher hier gemacht hatte und schien in Gedanken in Erinnerungen zu schwelgen. Tinya lächelte, als sie ihren Hapaner so nachdenklich sah. Augenscheinlich waren es sehr angenehme Erinnerungen, die er mit diesem Platz verband. Sie fasste ihn umso fester an der Hand, als er wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte und ließ sich weiter führen. Ta’a Chume’Dan war wirklich eine wunderschöne Stadt und mit Vince hatte sie die beste Reiseleitung, die man sich nur wünschen konnte – er hatte auf dem Anflug hierher tatsächlich nicht übertrieben.


Ihr nächstes Ziel lag ebenfalls nicht weit entfernt. Ein großes Gebäude, gesäumt von mehreren Nebengebäuden, dessen Aufgang aus einer breiten Treppe bestand, welche durch ein Tor führte, neben dem ähnlichen Figuren abgebildetet waren, wie auf dem Brunnen zuvor. Diesmal bestätigte der Hapaner ihre Vermutungen und verriet, dass es sich um eine Könniginmutter mit ihrer Tochter handelte. Sehr fremdartig klangen ihre Namen in Tinyas Ohr, wie überhaupt das ganze Sprachwirrwarr um sie herum . Etliche junge Leute standen oder gingen auf dem Vorplatz herum und unterhielten sich wohl auf hapanisch.
Wieder hielt Vince kurz inne, schwelgte in Erinnerungen, zog sie in eine Umarmungen an sich heran und teilte dann seine Gedanken mit ihr. Das hieß, Tinya konnte sich nur zusammenreimen, dass es sich wohl um die hießige Universität handeln musste, denn sie wagte es nicht, sein andächtiges Schweigen zu stören, als er sich noch ein wenig umsah. Ganz im Gegenteil sah sie ihm nur still zu und genoss seinen glücklichen Gesichtsausdruck. Was er wohl studiert hatte? Welche Fächer er wohl belegt hatte? Kurz spukten wiederum törichte Gedanken durch ihren Kopf. Vince war gebildet, hatte studiert, auch wenn er nun als Kopfgeldjäger durch die Galaxis zog. Und sie war nur eine einfache Piratin, die sich zwar bemüht hatte, sich ein wenig Wissen anzueignen, aber ob sie ihm auf Dauer genügen würde?

Ach Tinya, hör auf! Entschlossen erwiderte sie sein aufmunterndes Lächeln und setzte sich wieder mit ihm Bewegung. Nach einer Stunde wunderschöner, aber auch anstrengender Besichtigungstour schlug sie sein Angebot, eine Pause einzulegen, nicht aus.
Die Speisen, die er ihr vorlas, klangen allesamt fremdartig und exotisch. Da es inzwischen Nachmittag geworden war und ziemlich heiß, entschloss sie sich für etwas Desertartiges mit Früchten und einen eisgekühlten Saft.
Während der Hapaner dann das Gewünschte bestellte, schaute sich Tinya weiter um. Hapes war wirklich wunderschön und ihr Aufenthalt entwickelte sich allmählich zu einem echten Urlaub – oder jedenfalls, was sie sich darunter vorstellte. Ihr Blick wurde kurz angezogen von einer Gestalt, die zwischen den wenigen Passanten umher huschte und dann wieder aus ihrem Blickfeld verschwand. Aber die Ankunft der Bestellung lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das hier und jetzt. Vorsichtig probierte sie – mhhh lecker!


Doch allzu lange hielt es die beiden nicht in dem Café. Immer noch unternehmungslustig und noch dazu frisch gestärkt, brannte sie darauf, weiter zu gehen, jedoch erst nachdem sie Vince danach gefragt hatte, was er denn überhaupt studiert hatte. Kurz darauf schlenderten die beiden händchenhaltend weiter. Immer wieder jedoch drehte Tinya den Kopf so, dass sie den Hapaner von der Seite her anschauen - hm, nein anhimmeln konnte war wohl der bessere Ausdruck. Und dann und wann trafen sich ihre Blicke und entlockte beiden ein Grinsen, welches meist in einem Stehenbleiben und einem schnellen, aber nicht minder liebevollem Kuss endete. Dann und wann blieb Vince stehen, erklärte ihr wieder dies und jenes schwelgte in eigenen Erinnerungen und ließ ihr die nötige Zeit zum Staunen und Bewundern. Irgendwann jedoch war ihr Kopf voll und auf Vince fürsorglichen Blick hin, nickte sie. Es war an der Zeit, zurückzukehren und sie steuerten den Heimweg an.

“Soso, da ist ja unser Prinzesschen wieder und immer noch in Begleitung von deinem Prinzen!”

Tinya fuhr herum. Er war wieder da, der alte Brad (NPC) stand hinter ihnen und wirkte genauso widerlich wie eh und je. Mit einem Mal war die schöne Stimmung verdorben.

“Was willst du schon wieder?”

Tinyas Blick war trotz ihrer Erschöpfung feindselig. Ihr Blick eben im Café hatte sie also nicht getäuscht. Doch sie stockte recht schnell, als sie bemerkte, dass Brad noch abgerissener und zerlumpter aussah als damals auf Toong'l. Sein Gesicht war eingefallen und sein Blick noch müder. Außerdem führte einen Stock mit sich, um überhaupt noch von der Stelle zu kommen. Er schien unter entsetzlichen Schmerzen zu leiden. Nichts erinnerte Tinya in diesem Moment noch an den widerlichen Typen, der ihr immer nachgestellt hatte. Mitleid erfasst sie. Aus den Augenwinkeln sah, wie Vince zu seiner Waffe griff, doch sie bedeutete ihm, sie stecken zu lassen und abzuwarten. Der alte Brad stellte, so wie er da stand, keine Bedrohung mehr für sie da.

“Können wir uns setzen?”

Der Alte zeigte auf eine Steintreppe in unmittelbarer Nähe. Sie stellte den Zugang zu einem Wohnhaus dar, welches aber reichlich verlassen schien und lag somit vor Blicken neugieriger Passanten geschützt im Schatten. Tinya nickte und folgte Brad dorthin. Sie war gespannt, was er von ihr wollte, erwartete eigentlich nur weitere hämische Bemerkungen. Doch etwas in seiner Haltung hatte ihr verraten, dass er diesmal aus anderen Beweggründen gekommen war. Sie wartete bis er sich ächzend gesetzt hatte und stellte sich dann vor ihn hin. Warum musste sie ihre Vergangenheit nur immer wieder einholen?

“Erzähl!”


“Hast du dich nie gefragt, wo du her kommst, Prinzessin? Du hattest immer das Gefühl, nie so richtig dazugehört zu haben, nicht wahr?”

Wie erwartet – aber nicht erhofft – klangen die Worte des Alten hämisch. Tinya setzte an, etwas zu erwidern, aber Brad hob müde die Hand als Zeichen, dass er noch nicht fertig war. Dann fingerte er umständlich in einer seiner löchrigen Taschen herum und zog einen Datenchip heraus, den er ihr schweigend reichte. Hin und her gerissen, nahm sie diesen schließlich an sich und steckte ihn ein.

“Meine Zeit ist gekommen und ich kann nicht mehr länger auf dich aufpassen. Ich war sehr froh, als ich dich auf Toong'l in Begleitung deines Prinzen gefunden hatte. Versprechen Sie mir, dass Sie auf sie aufpassen werden?”

Brads Blick glitt fragend zu Vince und wieder zurück zu ihr.

“ Auf dem Chip findest du hoffentlich Antworten auf alle Fragen, die du dir gestellt hast. Früher, als zu diesem Zeitpunkt konnte ich sie dir nicht geben – verzeih.”

Stöhnend erhob er sich dann und schickte sich an, davon zu humpeln. Tinya blieb einen Moment lang die Sprache weg, bevor sie etwas erwidern konnte. Damit hatte sie in keinster Weise gerechnet - nicht hier und nicht jetzt. Und auch nicht damit, dass sie dem alten Brad noch jemals dankbar für etwas sein konnte. Hatte sie ihn gar gänzlich falsch eingeschätzt - die ganzen Jahre lang? Hatte sie ihm etwas unterstellt, was gar nie statt gefunden hatte? Wieso hatte er sich nicht früher offenbahrt? Wieso jetzt erst? Tausende von Fragen spukten durch ihren Kopf. Doch war jetzt weder Zeit noch Ort, um sich darüber auszutauschen.

“Kann ich noch irgendetwas für dich tun, Brad?”

“Nein, ich bin unter Prinzessin. Für meine nutzlose alte Hülle ist vorgesorgt, wenn ich nicht mehr bin, wird man sich darum kümmern. Und du hast, was du brauchst, Tinya.”

"Tinya", zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, hatte er sie bei ihrem Namen genannt. Schweigend schaute sie ihm nach, als er wieder in der Menge verschwand. Ihre Hand glitt wieder zu dem Chip in ihrer Tasche – sollte sie jetzt erfahren, was sie wissen wollte?

Hapes - Ta’a Chume’Dan, in den Straßen unterwegs - mit Vincent
 
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Zwischen all den Erinnerungen die in ihm empor gestiegen waren, hatte ihn hin und wieder, aber für nur wirklich kurze Augenblicke ein gewisser Stich durchzuckt. Nicht, das es Tinya irgendwann zuviel wurde, aber jedes Mal reichte ein kurzer Seitenblick zu ihr und er konnte erleichtert aufatmen. Seine Geliebte sah keines Falles irgendwie betrübt, noch irgendwie in Sorge verfallen aus. Ganz im Gegenteil. Dieser Tag heute, einmal davon abgesehen das er so oder so ziemlich glücklich war, war einer jener, die zu einer Erinnerung würde, die selbst in Jahrzehnten noch lebhaft und voller Farben pulsieren würde. Das warme Licht der Sonne, all die fröhlichen Menschen, das Lachen im Hintergrund, die hundertfachen Gespräche die an und abschwollen. Und nicht zuletzt ihr Grinsen, als er sich zu ihr beugte um sie zu küssen. Hapes war ein Ort vieler alter Erinnerungen für ihn gewesen, war es noch immer, aber jetzt, ab diesem Tag, würden neue Erinnerungen dafür sorgen das die Vergangenheit ihn nicht mehr so leicht packte und verdrehte. „Oh nein Vince. Das willst du dir nicht antun. Wer weiß, was sie sonst dir antut!” scherzte er in Gedanken, als sie den Weg fortsetzen und ein Viertel Ta’a Chume’Dans anvisierten, das aus kleineren, aber nicht minder beschaulichen Gassen bestand einbogen.

Der Besuch in dem Café währte nicht sonderlich lange, war aber umso erfrischender. Und die Kräfte für die nächste Runde waren hiermit auch geweckt. Ohne sonderliche Hast beschlossen sie weiter zu ziehen. Bevor dem so war, war es Tinya die ihn fragte, was er überhaupt studiert habe. Bei der Frage, er war im Begriff zu wesen aufzustehen, setzte er sich wieder hin und nur für einen winzigen Moment drifteten seine Augen in die Vergangenheit, ehe er sie mit seinem ruhigen Blick fixierte. Sein Studium war wirklich interessant gewesen und die eine oder andere Abhandlung zu jenem Thema lag noch immer irgendwo auf seinem Schiff herum.


„Heute glaubt mir das fast keiner mehr, aber ich habe ‘Kunst’ studiert. Hauptsächlich lag der Schwerpunkt auf der geschichtlichen Entwicklung der Erzeugnisse der Völker der Kernwelten, im vergleich mit jenen Kulturen des äußeren Rands. Nein, das ist kein Scherz. Du kannst meine Mutter fragen, die übrigens nicht gerade erbaut davon war. ‚Brotlose Kunst’ ‚Davon wirst du niemals irgendetwas haben Junge!’ Naja, irgendwie hat sie recht gehabt. Abgesehen davon das ich finde, das meine Wohnung recht gut aussieht… okay, ich bin still, gehen wir weiter.“

Unterbrach er seinen Redeschwall letzten Endes selbst, sodass sie ihre Tour fortsetzen konnten. Spürbar gestärkt gingen sie nun den zweiten Teil der Führung an. Blieben immer wieder stehen, ob er ihr nun etwas erklärte, oder sie schlichtweg am Ufer eines der durch die Stadt fließenden und wohl geplanten, sowie bebauten Flüsse anhielten. Aber all die Idylle die sich über den Tag hinweg aufgebaut hatte, wurde nur binnen weniger Sekunden, wie die Scheibe mit einem Stein, zerschmettert. Brad war zurück. Der Kerl von Toong’l den er mit Nichten in guter, positiver Erinnerung hatte. Vince war selbst etwas überrascht wie schnell er im ‚Beschützermodus’, wäre beinahe etwas enttäuscht gewesen, wenn er sich nicht darauf besonnen hätte, wie wichtig Tinya ihm war. Die nur angedeutete Bewegung Tinyas verstand er richtig, ließ seine Hand vom Halfter sinken und verschränkte die Arme anstelle dessen trotzig vor der Brust. Nun, welche Gefahr ging schon von einem Greis aus? Immer in entsprechender Entfernung bleibend, sodass er nicht zu nahe stand, aber auch ganz bestimmt nicht weit weg, folgte er Tinyas und Brad. Kurz wanderte sein Blick nach links und nach rechts. Nicht das sie hier noch eine unliebsame Überraschung in Form von anderen Söldnern, oder Piraten überkam. Die Geschichte, die sie ihm erzählt hatte, war keine schöne gewesen und für gewöhnlich waren Weltraumpiraten mindestens so mies drauf wie jeder sagte, wenn nicht schlimmer.

Als wäre er eine Gefahr, rief er sich wieder ins Gedächtnis. Wenn es überhaupt ging, wirkte der alte Mann noch schlimmer, als vorher. Und das nicht im herabwertenden Sinne. Nein, es ging ihm ganz offensichtlich wirklich schlecht. Mitgefühl regte sich in ihm, was jedoch schnell von den Erinnerungen an sein Verhalten auf der Roadrunner Station verdrängt wurde. Später vielleicht, sagte sich der Hapaner und lauschte ihm dann als er sprach. Die Worte des Mannes, ließen ihn Vince Blick zu Tinya huschen. Das war wohl genau der richtige Punkt an dem er ansetzen musste. Einerseits war er hin und her gerissen, was er von diesem Mann halten sollte, entweder sollte er ihn fortschaffen, andererseits hatte er gerade ein Thema angeschnitten, das Tinya spürbar beschäftigte. Damals schon, als sie ihr die Geschichte erzählt hatte, hatte sie es selbst ähnlich formuliert. Dieses Gefühl, nie richtig dazuzugehören. Jetzt konnte er nicht anders, als selbst auch gespannt auf die nächsten Reaktionen zu warten. Vielleicht, nur ganz vielleicht war der alte Brad gar nicht der Kotzbrocken, für den er ihn hielt. Die müden und spärlichen Bewegungen, die ausgemergelte Haut, schütteres strähniges Haar. Er musste eigentlich Mitleid empfangen, sollte. Kaum merklich schüttelte er den Kopf. Wenn er jedem Wesen in der Galaxis dem es so ging wie ihm Mitleid entgegenbringen würde, hätte er bald kein eigenes Leben mehr. Armut, Hungersnot und all das waren leider viel zu präsente Dinge. Seufzend verbannte er sie aus seinen Gedanken und richtete sein Augenmerk auf den Datenchip den er Tinya überreichte.

Er konnte nicht mehr länger auf sie aufpassen? Konnte das der Grund sein, weswegen er zwei Mal in solch kurzen Abständen bei ihnen aufgetaucht war, oder war der Datenchip eine Fälschung? „Du paranoider Theoretiker.“ rügte Vince sich selbst und nickte kurz angebunden, als der Blick des Mannes ihn kurz streifte. Die Entschlossenheit in seinem Blick schien beinahe zu leuchten. Sofern Brad die Wahrheit sagte, brauchte sich dieser keine Gedanken machen. Ob nun mit oder ohne dessen Frage, würde er Tinya beschützen. Das und seine Gefühle zu ihr, standen außer Frage.
So plötzlich wie er aufgetaucht war, war er dann auch wieder verschwunden. Vince blickte ihm nur einen kurzen Moment hinterher, ehe sich seine Aufmerksamkeit auf Tinya richtete. Behutsam legte er ihr einen Arm um die Schulter und bugsierte sie in Richtung seiner Wohnung zurück durch die Stadt. Das war wohl das unmissverständliche Zeichen, das der Ausflug für heute ein Ende gefunden hatte. Als wolle ihm eine höhere Macht Recht geben, senkte sich die Sonne bereits dem Horizont entgegen. Nur kurz blickte er zum sich langsam rot färbenden Himmel, ehe er sie wieder ansah.


„Ich denke, das war dann das Zeichen zu gehen, hm? Lass uns erst einmal zurückgehen, das du alles ordnen kannst was dich beschäftigt...“

Auf ein wenig gewundenen Pfaden durch die Viertel die für Touristen keinen Reiz bargen, waren sie, fernab des Lärms und fernab der Menschenmengen schnell wieder bei ihm angekommen und befanden sich, vielleicht knappe 50 Minuten später wieder im Eingangsbereich seiner Wohnung, wo er den roten Umhang zurück ließ, sein Stirnband ebenfalls abnahm und sich mit flinken Bewegungen einen Gummi in die Haare flocht. Da er nicht so recht wusste, was er gerade sagen sollte, trat er nur langsam von hinten an sie heran und legte seien Hände behutsam auf ihren Schultern ab, massierte sie leicht, während er sich zu ihr beugte.

„Wenn das alles etwas viel für dich war… noch wegen der Führung, dann kannst du dich auch erst ausruhen. Und wenn du irgendetwas brauchst, frag einfach….”

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Hapes - Ta?a Chume?Dan, in den Straßen unterwegs - mit Vincent

Erst als sie Vince Hand auf ihrer Schulter spürte, lies das kurzzeitige Frösteln nach, welches sie nach dem Verschwinden des Alten überfallen hatte.
Tinya nickte nur stumm auf seinen Einwand hin, schmiegte sich an Vince und ließ sich zurück geleiten. Der Hapaner schien zu fühlen, was sie bewegte, denn er führte sie abseits der touristischen Sehenswürdigkeiten durch stille Gassen und Winkel auf dem schnellsten Wege zur Wohnung zurück. Eine knappe Stunde dauerte es, währenddessen Tinyas Hand immer wieder in ihre Hosentasche glitt und nach dem Datenchip griff, die ihr der alte Brad (NPC) gegeben hatte. Ihre Gedanken ordnen ? dazu hatte Vince ihr Gelegenheit geben wollen, doch Tinya fühlte sich keineswegs in der Lage dazu. Während der ganzen Strecke kamen immer wieder alte Erinnerungen an die Oberfläche ? brachten sie mehr durcheinander, als das es ihr möglich war, das Chaos zu durchdringen und ein System hineinzubringen. Welche Fragen sollten das sein, zu denen sie eine Antwort suchte? Woher wusste Brad, was sie beschäftigte? Ihr ganzes Piratenleben lang hatte sie sich von ihm verfolgt gefühlt, gar bedroht und durch ihn gefährdet und nun behauptete er, nicht mehr länger auf sie aufpassen zu können? Nicht mehr auf sie aufpassen zu müssen ? weil er Vince an ihrer Seite wusste.
Von dem Hapaner unbemerkt ging Tinyas Blick zur Seite hoch und blieb an seinen geheimnisvollen Augen hängen. Fürwahr, da hatte der Alte recht. Vince war es nun, der auf sie aufpasste, sie hütete wie einen Schatz und es war ihr keineswegs entgangen, wie schnell er bei ihr gewesen war, als er in Brad eine mögliche Bedrohung ausgemacht hatte. Auf Tinyas Gesicht erschien ein glückliches Lächeln und sie fasste die Hand ihres Geliebten nur mehr umso fester.
Doch zurück zu dem Alten: wieso hatte er sich als Aufpasser gesehen? Warum war er immer so feindselig gewesen zu ihr? Und nicht zuletzt, was würde sie in dem Chip vorfinden? Welche Erklärung würde sie ihr für all die Ungereimtheiten bieten? Gab es überhaupt eine Erklärung?
Tinya schüttelte unmerklich den Kopf. So kam sie einfach nicht weiter ? sie würde abwarten und erkunden müssen, welche Daten auf dem Chip verborgen sein mochten. Sie stoppte den Fortgang des Gedankenchaos in ihrem Kopf an dieser Stelle und schmiegte sich ganz eng an ihren Liebsten an. Später ....später würde sie nach den Daten sehen und wie in Trance folgte sie ihrem Hapaner weiter durch die Dämmerung.

Es war schon fast dunkel, als sie zu Hause ankamen. Zu Hause ? Tinya erschauderte bei dem Gedanken. Es war wohl wahr, dass sie sich in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit auf Hapes ganz wie zu Hause und geborgen gefühlt hatte. Ein wenig bekam sie es nun mit der Angst zu tun. Bot der Chip ihr etwa so etwas wie ein anderes Zuhause an? Eines, mit den älteren Rechten und Pflichten, die damit verbunden sein mochten?
Tinya fand sich nun hin und her gerissen zwischen erwartungsvoller Vorfreude darauf, dass sie endlich erfahren könnte, woher sie nun wirklich kam und vielleicht sogar was ihre eigentliche Bestimmung in dieser Galaxis sein mochte ? und der bangen Befürchtung, dass vielleicht alles besser so bleiben würde, wie es war.
Während Vince dann ihre von der Anspannung verkrampften Schultern massierte, fasste sie einen Entschluss, den sie mit einem zärtlichen Kuss auf seine Wangen besiegelte, als er sich zu ihr hinunter beugte. Langsam und vorsichtig drehte sie sich zu ihm um, schlang ihre Arme um seine Hüften und schmiegte sich an seine Brust an.


?Deine Führung war wunderschön ? Hapes und Ta?a Chume?Dan sind wunderschön - und im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher, als hier für immer mit dir bleiben zu können.?

Tinya hielt inne, legte den Kopf in den Nacken, um ihrem großen Hapaner in die Augen schauen zu können. Ein unsicheres Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht.

?......aber ? stopp, nein, kein aber - halt mich einfach nur ganz fest und dann erzählst du mir bitte, wo ich mir die Dateien auf dem Chip ansehen kann.?

Ganz still wurde sie jetzt und vergrub den Kopf wieder in seiner Brust, bevor sie flüsternd weitersprach.

?Ich werde doch erst zur Ruhe kommen, wenn weiß, was ich darauf finden werde.?

Hapes - Ta?a Chume?Dan, Wohnung von Vince - mit Vincent
 
- [Hyperraum nach Hapes ? Horizon-class Yacht "Prince" - Cockpit] - mit Ashe

Nach einem schnellen Frühstück, im Aufenthaltsraum der "Prince" verschwanden die beiden wieder in ihre Quartiere und suchten ihre Sachen zusammen. Jace ließ den Blaster liegen und steckte nur seine Messer ein, der Blaster war ihm eh er hinderlich als nützlich und den Umhang streifte er nur kurz mit seinem Blick, da er nicht vorhatte ihn zu tragen. Er lies den Blick noch einmal kreisen und steckte noch ein Datapad, so wie ein paar leere Datacards ein - man konnte nie Wissen. Er war als erste fertig, was auch kein Wunder war, bei dem Berg an Messern den die Assassine noch verstauen musste. Aus dem Cockpit ertönte der Alarm des Rückfalls, allerdings war es nur eine Vorwarnung, es war noch fünf Minuten zeit. Der Pilot rannte ins Cockpit und ließ sich auf den Pilotensitz fallen und begann mit der Überprüfung der einzelnen Systeme. Kurz darauf erschien auch Ashe im Cockpit und ließ sich wieder auf den Copilotensitz sinken. R2 pfiff irgendwas über Hapes vor sich hin.

"Klappe. Leg es mir lieber auf Schirm drei.", meinte Jace nur und wandte seine Aufmerksamkeit kurz Schirm drei zu und ignorierte den beleidigt piependen R2.

Sie würden wohl auf dem Raumhafen der Hauptstadt, Ta?a Chume?Dan, landen und sich auch dort mit Kate treffen und die Ortszeit 20:46 betragen, wenn sie eintrafen. Der Rückfallalarm erklang erneut und mit einem Ruck verschwand der blaue Strudel des Hyperraums vor den Cockpitfenstern, stattdessen füllten ein großer Planet und seine sieben Monde nun die Cockpitfenster der kleinen Yacht.
Die Sensoren konnten die "Fist" nicht identifizieren, also war die dunkelblonde Schmugglerin noch nicht eingetroffen oder bereits in Ta?a Chume?Dan gelandet.
Die Raumkontrolle des Raumhafens meldete sich nun und Jace warf einen Blick zu der Assassine hinüber.


"Interesse den Herren dort unten mitzuteilen was wir hier wollen? Erzähl ihnen einfach ne schöne Geschichte und sie sollen bloß nich unsere ID's dort unten verlangen oder du bekommst wieder Arbeit.", meinte er mit schiefem Grinsen.

Er hatte nämlich nur seine echte und er konnte sich nicht Vorstellen das die Hapaner einfach so einen imperialen Deserteur und Elite Piloten einreisen lassen würden.
Jace steuerte die "Prince" nun in einem weiten Bogen, auf die Nachtseite des Planeten und damit auf Ta?a Chume?Dan zu...


- [Hapes-System - Orbit über Hapes - Horizon-class Yacht "Prince" - Cockpit] - mit Ashe
 
- Hyperraum nach Hapes – an Bord der "Fist" - im Cockpit - mit Kaylo -

Kaylo hatte sich ein bisschen auf's Ohr gelegt und kam nun mit völlig zerzaustem blonden Haar und zerknitterter Kleidung zurück ins Cockpit. Er rieb sich verschlafen ein Auge, schien irgendwie schlecht geschlafen zu haben und ließ sich unsanft in den Copilotensessel fallen. Kate hatte keine Minute geschlafen. Vieles ging ihr zur Zeit durch den Kopf. Unter anderem auch Dany, der es anders als sie selbst für gut befand, sich für tot zu erklären lassen. Sicher würde er damit Problemen aus dem Weg gehen, doch was war mit den Problemen, die sich dadurch innerhalb der Black Sun auftaten. Im Moment gab es keinen festen Kopf der Black Sun und sie hatte so ein seltsames Gefühl im Bauch, dass sich etwas zusammenbraut.
Doch man würde sehen.


Wir sind gleich da!

, informiert sie Kaylo kurz und knapp, ohne lange Ausführungen. Er besah sich die Zahlen auf dem kleinen Schirm vor sich und erkannte selbst, dass es nur noch wenige Minuten bis zum Austritt aus dem Hyperraum waren. Ein Nicken seinerseits. Auch er fand keine weiteren Worte, mochte dies wohl an seinem Zustand liegen... Der lange Schlafentzug und nun nur wenige Stunden schlechten und unruhigen Schlafes... Damit wurde nicht einmal er fertig, ohne sichtbare Spuren.

Minuten später verließ die "Fist" den Hyperraum. Die Sterne sprangen an ihren festen Ort und verblieben dort in Ruhe und vor ihnen lag der Planet Hapes, welcher sich durch seine hellen blauen und grünen Farbtöne vom tiefen Schwarz des Weltraums abhob. Der Planet war auf gewisse Weise sogar mit Kates Heimatplaneten Talus vergleichbar. Warum sie ausgerechnet in diesem Moment an ihre Heimat dachte, war ihr selbst ein Rätsel, kannte sie doch so etwas wie Heimweh nicht... Jedenfalls nicht unter normalen Umständen.


Dann wollen wir das Baby doch 'mal landen!

- Weltraum um Hapes – an Bord der "Fist" - im Cockpit - mit Kaylo -
 
~ Hyperraum nach Hapes ~ Jace Schiff ~ Quartier ~ Jace, Ashelia ~

Auf seine kleine Frage hin, reagierte sie mit einem kaum merklichen Wölben ihrer Braue, sowie kurzen Blick zur Komanlage. Dafür war sie also wieder gut, dachte Ashe schmunzelnd und wand sich dann der Kommunikation zu, aber erst nachdem sie erfolgreich in ihrem Hirn gekramt hatte und die Heimatsprache der Hapaner hervorgeholt hatte. So leierte sie eine etwas zu lange, aber stets in einem vertrauten Ton gesprochene Geschichte das sie einem Freund, den sie besucht hatte, nun einmal ihre Heimat zeigen wollte und da ihr Schiff leider nur ein Einsitzer war, waren sie mit seinem Schiff angereist, weswegen sie die ID Signatur wohl kaum kennen würden. Da Ashe all das so langatmig und ausgeschmückt mit einzelnen Details ausformulierte, beließ man es am anderen Ende dabei, sie weiter zu belästigen. Nachdem man sich mit einer kurzen Floskel verabschiedet hatte lehnte sich die schwarzhaarige zurück.

„Die werden uns nicht mehr behelligen.“

Sprach sie lässig dahin und schlug dann die Hände hinter dem Kopf zusammen und wartete, etwas teilnahmslos bis das Schiff endlich gelandet war. Nur semiinteressiert betrachtete sie den Planeten Hapes, mit seinen 7 Monden, die das Licht der Sonne dementsprechend stark reflektierten, das es eigentlich nie so etwas wie Nacht gab. Zwar wurde es dunkler, aber das schlug sich kaum nieder. Wann sie das letzte Mal hier gewesen war, konnte sie nicht einmal mehr sagen, aber es war noch kein ganzes Jahr her, soviel wusste die Assassine noch und an ihr Opfer erinnerte sie sich ebenfalls schmunzelnd noch.

Die Landung vollzog der Ex-Imperiale mit einiger Bravour, kaum verwunderlich bei seiner vorherigen Profession, dachte Ashe nur kurz und musste, als er dann das Cockpit verließ, feststellen das ihr Komlink vibrierte. Als sie die einkommende Verbindung entgegennahm, staunte sie nicht schlecht. Sie hatte nicht mit einem neuen Auftrag gerechnet, hatte sie sich doch für ein erstes abgemeldet. Daher packte sie sofort ihre ganzen Sachen zusammen und folgte Jace dann, ohne weiteres zu sagen, hatte sie doch den ausdrücklichen Befehl mit niemandem darüber zu sprechen. Erst als sie den Raumhafen verlassen hatten, ließ sie sich langsam zurückfallen ehe sie dann in einer Gasse verschwand. Die Art des Abschieds war vielleicht nicht die ganz feine hapanische Art, aber als Entschädigung tippte sie dem Piloten eine Nachricht, sobald sie wieder in einem Raumschiff saß und erneut zu neuen Gefilden unterwegs war. Aber Ashe war ehrlich betrübt Jace verlassen zu müssen. Der Ex-Pilot war wirklich ein netter Zeitgeselle gewesen...



Komnachricht an Jace:

Tut mir Leid Cowboy, aber ich hab einen neuen ‚Marschbefehl’ erhalten. Musste dich daher abrupt verlassen und damit keiner von uns beiden weinen muss, bin ich gegangen ohne was zu sagen. Ich hoffe aber, dass wir uns eines Tages wieder über den Weg laufen. So ein persönlicher Pilot wäre wirklich etwas, was ich mir irgendwann mal zulegen könnte…

Sichere Wege, Cowboy und bis bald,
Ashelia​

Nur kurz nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte, erreichte ihr Schiff den Obrit und machte sich für den Sprung in den Hyperraum bereit. Einen kurzen Moment, für vielleicht drei, oder vier Sekunden bereute sie ihr jetziges Leben und die Tatsache, das sie immer wieder hin und her reisen musste, von a nach b und wieder zurück ans ende der Galaxis…


~ Hapes Orbit ~ Passagierschiff ~ Ashelia ~
 
- [Hapes-System - Orbit über Hapes - Horizon-class Yacht "Prince" - Cockpit] - mit Ashe

Während Jace die Yacht in die Atmosphäre eintauchen ließ erzählte Ashe dem Typen an der Raumkontrolle irgendwas auf, er vermutete Hapanisch und kurz darauf bekamen er auch schon ein Landesignal und eine Einflugschneise auf die Schirme. Während die Assassine die Komverbindung schloss, erreichten sie Ta’a Chume’Dan und er steuerte die Yacht auf den Raumhafen zu. Anscheinend hatte sie dem Beamten mehr als genug erzählt, so dass die Hapaner sich wohl nicht mehr für sie Interessieren würden. Er landete das Schiff ohne Probleme und Butterweich auf dem ihnen zugewiesenen Landeplatz und fuhr die Triebwerke herunter. Ja, die "Prince" wurde ihm von Tag zu Tag, von Manöver zu Manöver und von Landung zu Landung immer bekannter und er war sich schon fast sicher - das er nahezu alles mit diesem Schiff würde anstellen können. Er warf Ashe einen kurzen Blick zu und verließ dann das Cockpit. Im Aufenthaltsraum warf er einen Blick zu dem Schrank, in welchem er die Flasche Cognac verstaut hatte und überlegte ob er sie gleich mitnehmen sollte. Entschied sich dann aber dagegen, er würde sie ihr auch später noch geben können. Er ging weiter und tippte den Code mit flinken Fingern ein, um die Rampe herunter zu lassen und während diese sich zischende öffnete, warf er einen Blick über die Schulter und schaute nach der Assassine welche irgendwas rumruschelte. Er zuckte mit den Schultern und schritt, die sich nun vollends geöffnete, Rampe hinab. Der Raumhafen könnte auf jedem x-beliebigen Planeten stehen, aber das war wohl bei allen Raumhäfen so - sie sahen alle gleich aus. Allerdings schien die Hauptstadt ein etwas anderes Kaliber als auf anderen Planeten, alles wirkte Sauberer und irgendwie luxuriöser. Er wartete noch einen Moment auf Ashe und dann machten sie sich auf den Weg in die Stadt und zu einer bestimmten Kneipe. Dem "Hapan Drunkard", wenn man nachdem Namen ging war es wohl eine der üblichen zwielichtigen Kneipen in die, die Sicherheitskräfte nur mit Spezialeinheiten kamen.

Er ließ den Blick kreisen als sie durch die Straßen der Hauptstadt gingen, keinen Zweifel Hapes war ein sehr schöner Planet und Ta’a Chume’Dan eine schöne Stadt. Allerdings würde er ohne Stadtplan nie diese Kneipe finden, daher steuerte er eins der überall stehenden öffentlichen Info Terminals an. Dort verband er sein Datapad mit dem Terminal und begann einen Stadtplan herunter zu laden. Einen Moment später hatte er ihn auf seinem Datapad, aber als er sich umwandte um die Assassine etwas zu fragen, war diese verschwunden. Er blickte sich suchend auf der Straße um, allerdings konnte er sie nirgends entdecken. Mit schnellem Schritt ging er an zwei hübschen Hapanerinnen vorbei und ließ den Blick suchend über die Straßen und Seitengassen huschen. Nichts. Wütend kickte er einen Stein gegen einen Speeder, dessen Seitenwand nur ein dumpfes Klonk von sich gab und sich etwas eindellte. Einige Leuten warfen ihm einen bösen Blick zu, doch es interessierten ihn nicht. Er hatte gedacht Ashe wäre in Ordnung, aber anscheinend hatte sie nur einen kostenlosen Flug nach Hapes haben wollen - hatte er sich wirklich so in ihr getäuscht? Er konnte es sich eigentlich nicht vorstellen, aber sie war ein Profi, von daher war es nicht unmöglich. Wütend stampfte er die Straße hinunter, den Blick immer wieder auf das Datapad gerichtet um seinen Weg zu verfolgen. Es war noch ein gutes Stück bis zu der besagten Kneipe und er überlegte ob er nicht ein Taxi nehmen sollte, entschloss sich dann aber dagegen, ein bisschen gehen würde ihm gut tun.
Während des gesamten Weges kreisten seine Gedanken um die Assassine, es konnte einfach nicht sein. So leicht ließ er sich doch normalerweise nicht verarschen. Irgendwas musste passiert sein.

Nun kam er in die zwielichtigen Bereiche, wie es sie in jeder Stadt, auf jedem Planet gab. Die Häuser und Gehwege wurden zunehmend dreckiger und gekritzel tauchte an den Wänden auf. Auch die Leute wurden zwielichtiger, manchen trugen nur dreckige Lumpen, andere wirkten schlicht und ergreifend gefährlich und prostituierte standen an den Ecken. Jace ließ das Vibromesser in seine Hand gleiten und umschloss den Griff, was ihm ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Laut des Datapads musste die Kneipe bereits in Sicht sein, war sie aber nicht. Er fluchte und ging zu jenem Haus, welches der Stadtplan als "Hapan Drunkard" auswies. Dies war garantiert keine Kneipe. Eine alte Frau, in fetzen Gekleidet lang im Eingang und starrte ihn an. Der Pilot erwiderte kurz ihren Blick und wandte sich dann von dem Haus ab und ging langsam weiter die Straße entlang. Super, wenn er die verdammte Kneipe nicht fand würde er irgendwie anders Kontakt mit Kate aufnehmen müssen. Zum Beispiel am Raumhafen hoffen das er ihr Schiff finden würde oder nachfragen, allerdings wollte er ihr auch keine Schwierigkeiten machen und da er ihre Komnummer nicht hatte, würde er sich auch schlecht anrufen können. Geschrei und das laute Lachen von Betrunkenen ließ ihn seinen Blick heben. Eine Menschenmasse hatte sich vor einem hellerleuchteten Haus versammelt. Jace blickte auf das Schild über dem Eingang und starrte es einen Moment an. Dieser verdammte Stadtplan war eine Katastrophe, die gesuchte Kneipe hatte sich doch glatt drei Straßen weiterbefunden. Vor der Tür schien es gerade zu einer Schlägerei gekommen zu sein. Er ging langsam auf die Menschenmenge zu und warf einen Blic auf das, was das Interesse der Zuschauer fesselte. Ein Rodianer und ein Devaronianer umkreisten sich in der Mitte des Kreises und schienen ganz offensichtlich darauf aus den anderen fertig zu machen. Jace umschloss sein Messer fester und steuerte auf den Eingang der Bar zu.

Da er zu Fuß gekommen war und auch Zeit mit dem Suchen der Kneipe verschwendet hatte, war er nun schon Arg spät dran und die dunkelblonde Schmugglerin würde vermutlich schon auf ihn warten...


- [Hapes-System - Hapes - Ta’a Chume’Dan - zwielichtiges Viertel - "Hapan Drunkard"] - mit Kate (?) und Abschaum
 
.:: Vince Wohnung.Ta’a Chume’Dan ::.
.:: Scythe|Tinya ::.

Trotz allem, das gerade passiert war und das die Stimmung dank Brad irgendwie im Keller war, huschte ein kurzes Grinsen über sein Gesicht, das derzeit auf die an ihn gedrückte Tinya blickte. Für einen Moment verflogen die Wolken und es war beinahe, so wie kurz vor dem kleinen Zusammenstoß mit dem alten Kerl. Die Arme um sie geschlungen, ließ er nicht zu, das die Gedanken ihn erneut mit sich rissen auf Talfahrten in Irrwitzige Gespinste die nicht stimmten. Das was sie auf dem Chip vorfinden würde, würde wohl kaum derart gravierend sein, wie er gerade versuchte sich in seinen Worst-Case-Szenarien gerade auszumalen. Vince tat einfach wie ihm geheißen und schlang seine Arme wieder ein wenig enger um seine Tinya, legte den Kopf sanft mit seiner Wange an ihren und hielt, für den Moment den sie brauchte, einfach still. Mit etwas Mühe zwang er sich zur Ruhe, da der Hapaner am liebsten direkt fünf Sachen gleichzeitig gemacht, geholt, gekauft, gekocht und was nicht noch alles, für sie getan. Schlussendlich aber wollte sie eben genau das gerade nicht.

Da Worte in jenem Moment einfach überflüssig waren, blieb er sie niemandem schuldig, während er weiter schwieg und nur nach und nach mit seinen Händen ihren Rücken streichelte. Beruhigend, so hoffte er zumindest, auf das egal wie aufgewühlt sie noch war, der Rest auch noch verfliegen würde und wenn er ehrlich war, so wollte er irgendwie ja auch wissen was auf dem Chip war. Ihre Geschichte, ihr Leben um es genau zu nehmen, war im Vergleich zu seinem, schon immer das eines Freibeuters, eines Piraten, gewesen. Er war ein ehemaliger Kunststudent, wer hätte schon gedacht das er einmal zum Kopfgeldjäger würde, der dazu in seinem Handwerk durchaus passabel und gut verdienend war? Sie hingegen, von einer Piraten erwartete man auch nicht gerade, das sei zum Imperium gingen, aber nicht jeder war für das Piratenleben geschaffen, oder wollte es. Sie, Tinya, war wohl einer der letzteren gewesen. Unter ihren Umständen, vollkommen nachvollziehbar.

Langsam brachte er sie auf Armeslänge von sich und schenkte ihr ein aufmunterndes Grinsen, gefolgt von einem kurzen, zärtlichen Liebkosen seiner Lippen, das er ihrer Stirn schenkte, ehe Vince über sie hinweg in eine bestimmte Ecke des Appartements nickte. Ein etwas abseits stehender Schreibtisch dessen Arbeitsplatte aus dem durchsichtigen Transparistahl gefertigt war, der auch für Fenster genutzt wurde, dort befand sich sein persönlicher Computer, der für jene Aufgabe vollauf ausreichen würde. Während Vince sprach, führte er sie bereits nach hinten…


„Da auf dem Tisch. Den Chip einfach hier in den Adapter und dann sollte eigentlich auch gleich die Datei aufgerufen werden, ich denk mal die Bedienung wie du’s dir dann anschaust, kann ich mir sparen?“

Meinte er noch, gewohnt lässig mit einem Augenzwinkern in ihre Richtung. Kurz später hatte Tinya den Chip bereits eingelegt und auf dem flachen, von weißem Fieberplast umgebenen Bildschirm erwachte ein neues Fenster zum leben. Kurz aufblickend, um zu signalisieren das es sich um die Dateien des frisch eingelegten Chips handelte…

.:: Vince’ Wohnung.Ta’a Chume’Dan ::.
.:: Scythe|Tinya ::.
 
- Hapes-System - Hapes - Ta’a Chume’Dan - zwielichtiges Viertel - "Hapan Drunkard" -

Kate hatte den YT-1300 ohne Probleme im Raumhafen von Hapes landen können. Corrixto hatte sich abgeseilt, wollte wahrscheinlich endlich wieder etwas auf eigene Faust unternehmen. Irgendwie muss ihn die Situation gelangweilt haben, jedenfalls sah es ganz so aus, da er eine ganze Weile kein Wort mehr gesprochen hatte.
Kate sollte es Recht sein, schließlich kannte sie den Kerl noch nicht sehr lange und er war auch noch kein vollwertiges Mitglied der Black Sun, bemühte sich auch nicht, dies zu werden.

Zwei knappe Stunden später saßen Kaylo und sie bereits in der Kneipe, welche sie ohne Umstände gefunden hatten, auch ohne Plan. Warum sollte man einen Plan benutzen, wenn man doch einen Mund zum Sprechen und genug Mut hat, sich mit den zwielichtigen Gestalten auf der Straße zu unterhalten?! Vier leere Schnapsgläser standen bereits vor ihnen auf dem runden Tisch. Sie unterhielten sich gerade über irgendetwas und kippten schon den nächsten klattooinischen Cognac, welcher doch das Lieblingsgetränk, wenn man es denn als solches bezeichnen konnte, der Schmugglerin war. Die Schlägerei war nur kurz zuvor nach draußen verlegt worden, als der Wirt sich darüber beschwert hat, dass die ganze Innenausstattung des "Lokals" durch diese Streithähne zerstört werden würde.
Die beiden Schmuggler hat dies nur bedingt interessiert, schließlich hatten sie besseres zu tun, und zwar zu warten. Wann würde Jace endlich kommen? Kate hatte mindestens schon drei Mal das Chrono an der Wand beäugt und jedesmal den Kopf geschüttelt. Überpünktlich ist sie selten und doch ließ sie nie jemanden mehr als eine halbe Stunde warten.

Zum wiederholten Male öffnete sich die elektronische Tür zur Kneipe und zum wiederholten Male sahen Kate und Kaylo beinahe zeitgleich in diese Richtung. Die Talusianerin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust und nickte. Daraufhin hob Kaylo die Hand und beorderte Jace zu ihnen an den Tisch.


- Hapes-System - Hapes - Ta’a Chume’Dan - zwielichtiges Viertel - "Hapan Drunkard" - mit Kaylo und Jace -
 
- [Hapes-System - Hapes - Ta’a Chume’Dan - zwielichtiges Viertel - "Hapan Drunkard"] - mit Kate, Kaylo und Abschaum

Jace betrat die stickige und verqualmte Kneipe und sah sich suchend nach Kate um. Er wusste das er arg spät dran war, der Weg war doch länger als erwartet gewesen und zu Fuß hatte es noch mehr Zeit gekostet - zu mal er sich nicht gerade beeilt hatte. Vielleicht war die Schmugglerin auch schon wieder verschwunden, er hoffte dem war nicht so.
In der Kneipe tummelten sich alle möglichen Spezies, manche waren ihm gänzlich unbekannt, aber um alle zu kennen gab es einfach zu viele verschiedene Rassen in der Galaxie. Sein Mangel an Wissen über Nichtmenschliche Spezies, war nicht gerade ungewöhnlich, da er im Imperium aufgewachsen war. Klar, auf Coruscant hatte er einige kennen gelernt, aber seit er mit der Ausbildung begonnen hatte waren ihm immer weniger unter gekommen - Schade eigentlich.
Jetzt bemerkte er einen großen, blondhaarigen Mann an einem Tisch, der ihn zu sich winkte. Jace fragte sich einen Moment wer das sein sollte, bis ihm die Frau auf dem Stuhl daneben ins Blick fiel. Weit auf ihrem Stuhl zurückgelehnt, die Hände vor der Brust verschränkt und mit dunkelblonden Haaren, saß dort Kate Manice. Anscheinend war sie doch noch nicht gegangen, er würde sich wohl eine gute Entschuldigung einfallen lassen müssen. Während er sich durch die Leute auf den Tisch zu schob, piepte sein Kom, er blieb kurz stehen und zog es aus der Tasche. Eine Textnachricht. Als er sie öffnete und lass, war er eigentlich froh diese Nachricht bekommen zu haben. Also hatte er sich in der Assassine doch nicht getäuscht, sie hatte nur neue Befehle erhalten. Schade. Naja, er war es als ehemaliger Kampfpilot gewöhnt Kameraden zu verlieren, auch wenn es nie leicht war. Er würde ihr später wohl Antworten. Schnell ließ er das Kom wieder in die Tasche gleiten und ging die letzten paar Meter zu dem Tisch an dem die Schmugglerin und der ihm unbekannte Mann saßen. Ihr Freund? Mann? Co-Pilot? Geschäftspartner? Er würde es sicher gleich erfahren.
Mit einem Grinsen bemerkte er die leeren Gläser auf dem Tisch und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen.


"Seit ihr überhaupt noch zurechnungsfähig oder solln wir das Morgen erledigen?", fragte er und fuhr direkt fort, "Sorry, der Weg war etwas länger als angenommen und zu Fuß wars noch ein Stückchen weiter. Außerdem war ich insgesamt schon etwas spät dran, bin erst vor cirka 3 Stunden gelandet."

Während er sprach blickte er sich kurz um, er saß mit dem Rücken zum Raum und seit er auf The Wheel in den Bars gesessen hatte, saß er lieber mit dem Rücken zur Wand. Dann sah er wenigstens was hinter ihm los war, jetzt würde er sich auf die Schmugglerin und ihren Begleiter verlassen müssen. Er begann leicht auf den hinter Beinen seines Stuhls zu kippeln und hielt einen vorbeikommenden Kellnerdroiden an, der schon einige Jahrhunderte hier zu Arbeiten schien. Dieser brauchte einen Moment um seine Photorezeptoren scharf zu stellen und fragte dann mit quietschender Stimme, was er wolle.

"Corellianischen Whiskey oder das hiesige Gegenstück.", er stockte kurz und blickte auf die Gläser auf dem Tisch und warf den beiden ein Grinsen zu. "Außerdem noch eine Runde für die Beiden."

Der Droide stakste wieder davon, um sich um seine Bestellungen zu kümmern.

"Na wie siehts den aus? Alles klar? Hast du alles bekommen können?", fragte er an die Schmugglerin gewandt.

Dabei fiel ihm ein das er sie eh noch Fragen wollte, wie es mit ihrem mechanischen Fähigkeiten aussah und ob sie Interesse hätte an seinem Schiffchen mitzuwerkeln. Allerdings stellte er diese Frage hinten an und wartete erst einmal auf eine Antwort...


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