Lord Barkouris
Darth Aggregate
Na ja, dass kann man denke ich so oder so sehen. In meinen Augen hatte auch Guinness zu Beginn seiner Karriere zwar mit der einen oder anderen Hauptrolle aufwarten können, doch gerade in die Zeit großer US-Filmerfolge bzw. -Produktionen vermochte er nicht, gegen die damaligen "Hauptfilmstars" in Hollywood sich gleichsam durchzusetzen. Guinness wurde und blieb somit eher ein sehr guter und beliebter "Nebendarsteller", was auch dann in den 60ern eher schlechter als besser wurde. In sofern ist schon richtig, dass Guinness nicht wirklich "weg vom Fenster" war, aber den sogenannten "wirklichen großen Hollywood-Durchbruch" schaffte er sozusagen "nur" als Nebendarsteller (und Du kannst mir nicht erzählen, dass 1973 die Darstellung von Hitler für einen britisch-amerikanischen Filmstar eine förderliche Rolle gewesen wäre. So etwas danken einem allerhöchstens die Kritiker, wenn man da darstellerisch glänzt. Doch ist und bleibt dabei dann auch die Frage, gegen WELCHE Vorbilder man als Darsteller dabei antritt: Charles Chaplins "großer Diktator" stand da auf einem weitaus "glänzenderem Blatt Papier").Alec Guinness war eigentlich nie wirklich weg ...
In sofern - und das schrieb ich ja auch - sehe ich Guinness "Rückkehr als Jedi-Ritter" von "...einem gewissen Standpunkt aus betrachtet..." p) als eine Art Comeback. Wie gesagt - nicht das Guinness bis dahin "arbeitslos" gewesen wäre, aber sein letzter, sozusagener "großer Filmerfolg" (und wer erinnert sich, dass Sir Alec Guinness tatsächlich 1965 in "Dr. Schiwago" mitgespielt hat? Kaum jemand. Die meisten erinnern sich da eher an Omar Sharif, Julie Christie oder auch Rod Steiger!!!) war 12 Jahre her und Filme wie "Das Quiller Memorandum" oder "Eine Leiche zum Dessert" ungeachtet dessen, dass das tolle Filme waren, nicht gerade Rollen, die seiner Popularität großen Schub gegeben hätten. Denn egal, wie man Guinness sehen will (Für mich war er eindeutig ein fantastischer und toller Schauspieler!), solche "Star-Kunststücke" wie Richard Burton z. B. hatte Guinness eben nicht geschafft - also als "Charakterdarsteller" auch gleichsam ein Kino-Filmstar zu werden.
Wobei ich immer wieder zu bedenken gebe (bzw. geben möchte), dass ich nicht glaube, dass auch Guinness - ebenso wenig wie GL selbst - seinerzeit ahnen oder wissen konnte, was für ein Erfolg ANH werden würde. Und er war bereits um die 62- 63 Jahre alt (1914 geboren!). Für Guinness neigte sich sozusagen seine "Lebens-Karriere" unweigerlich allmählich dem Ende zu und IMO handelte er hier wohl eher ebenfalls aus einer gewissen Mischung aus Verzweifelung und Verständnis heraus. Selbst wenn GL, ihm und allen daran Beteiligten der Erfolg von ANH im Halse stecken geblieben wäre, für Guiness dürfte es damals so ziemlich der letzte Versuch gewesen sein, noch einmal mit irgendetwas "Großem" in Verbindung gebracht zu werden - zumal die 70er Jahre nicht gerade ein Jahrzehnt waren, welches den alten "Verehrungsmythen großer Filmstars" zuträglich gewesen war....Guinness stand damals hinter dem Projekt und wirkte auch positiv auf die britische Filmcrew an, die von Lucas nicht viel hielt...
Vielleicht war es gar auch nur innerlich vergrämter und verhärmter Trotz seinerseits ggü. der Branche, die ihn erst sozusagen "groß gemacht" hatte und dann "fallen lies".
Das Guinness hierbei aber etwas wusste oder gewusst hätte, was nicht einmal GL zu dem Zeitpunkt wirklich für so wahrscheinlich hielt und woran außer GL und den damals sonstigen Beteiligten am Projekt niemand wirklich glaubte, glaube ich nicht bzw. halte ich für unwahrscheinlich.
Natürlich sind sie das - von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet! D)Peter-der-Meter schrieb:...Es sind halt nur Filme, und sonst nichts besonderes...
Von einem anderen aus gesehen sind sie wiederum eben mehr. Aber hier spricht man auch von dem Unterschied, was einem gut und gut gemachte (bzw. geschauspielerte) Spiel- bzw. Kino-Filme bedeuten können und was bestimmte, spezifisch-fantastische Inhalte wie eben von ST oder SW.
Wenn der Film als eine Form des Mediums eines solchen Themengenres dann auch noch gut gemacht und geschauspielert ist, ist das sozusagen für den Fan eine doppelte Freude.
In sofern - Filmen innerhalb solcher Themengenres aber sind entsprechend mehr als ihre reine Summe ihrer Machart. Bei SW war aber zumindest GL (aus meiner Sicht) einer der ersten, die mal eher öffentlicher transparent gemacht haben, dass Themen filmischer Stoffe durchaus erarbeitet werden können und man sich gewissen handwerklichen Techniken und Möglichkeiten dabei ebenfalls sozusagen bedienen kann. Dank ihm kann man sagen, dass für uns heute somit auch die "Darstellung bzw. Präsentation von Themen bzw. thematischen Stoffen" eher auch eine Frage bestimmter Methoden und Techniken eines Handwerks sind - nämlich basierend auf den Prinzipien des "Geschichtenerzählens".
ACK, das kann ich dabei allerdings nur unterstreichen! Egal, was einem ein fiktiver,fantastischer Stoff bzw. alles, was damit zusammenhängt, auch immer bedeuten mag - Leute , die dabei vergessen oder verwechseln, dass die Darsteller in Filmen solcher Stoffthemen eben nichts weiter sind als ganz normale Menschen mit einem ganz normalen Leben und einer ganz eigenen, normalalltäglichen Identität, sind aus meiner Sicht nur peinlich. Ich für meinen Teil käme nie auf den Gedanken, einen Darsteller wie Christensen mit "Hey Anakin..." anzusprechen - oder einen Brief an Sir Alec Guinness mit der Anrede "Sehr geehrter Obi-Wan Kenobi..." oder ähnlichem Schwachsinn zu schicken....Auf der anderen seite würde ich mich niemals mit einem Schauspieler identifizieren bloß weil der in Star wars mitgespielt hat ...
Für jüngere oder Jungdarsteller ist es bis heute wahrscheinlich ohnehin ausreichend schwierig, die Bedeutung solcher Medienprodukte bzw. von Filmen für bestimmte Themen-Communities tatsächlich zu verstehen oder nachzuvollziehen- nicht emotional (denn Portman, Christensen, McGregor usw. sind ja ihrerseits irgendwo selbst mit SW aufgewachsen gewesen!!!), sondern eher rational.
Für sie dürfte schwierig sein, hier genau zwischen dem zu unterscheiden, was ein "Erfolg innerhalb eines solchen Fan-Domes" im Unterschied zu einem mit einem Einzelwerk wirklich bedeutet.
In sofern finde ich zwar Aussagen wie die von McGregor, der sich seinerzeit schon vor Annahme der Rolle als Obi-Wan in der PT kritisch über SW äußerte nicht sonderlich toll - vor allem ob ihres wenig differenzierten Inhalts - kann aber verstehen, dass McGregor sie getätigt hat. Immerhin hatte McGregor sich zuvor ein eigtl. völlig anderes "Filmdarsteller-Image" erarbeitet gehabt - ein weitaus realistischeres und kritisch angehauchteres! Die Annahme der Rolle des jungen Obi.Wan Kenobi war also trotz seiner Popularität für ihn und sein berufliches Fortkommen bzw. Dasein eindeutig ein Risiko.