Kast (Gelber-Stern-System)

Kast, Zitadelle, Zoey und ihre frühere Freundin Elise

Die Lichtschwerter waren aus. Der Kampf ruhte glücklicherweise. Sie schien endlich zu verstehen. Endlich! Es wäre alles nachvollziehbar und menschlich! Auch die Bitterkeit war aus ihrem Ton gewichen. Zoey war erleichtert. Sie war dennoch oder gerade deshalb emotional derart gerührt, dass sie einen fetten Kloß im Hals spürte. Ihre Stimme klang deshalb dünn und belegt, als sie darauf sagte:

“Bin ich froh und dankbar für dein Verständnis! Es bedeutet mir viel. Gerade, weil wir Freundinnen waren und noch wären, wenn wir nicht auf verschiedenen Seiten stehen würden. Es fühlt sich auch für mich falsch an, ehrlich gesagt. ”

Zoey war froh, dass es ohrenbetäubend laut, alles weitläufig und jeder hier arg beschäftigt war und sie sicher sein konnte, dass niemand anders sie so reden hörte. Elise trat näher und sah ihr direkt in ihre Augen. Zoey hatte das Gefühl, sie sähe ihr bis tief in ihre Seele. Man sagte doch, die Augen wären der Spiegel der Seele. Es fühlte sich allerdings für Zoey so unangenehm an. Sie versuchte aber, den Augenkontakt zu halten. Sie glaubte, sonst der Lüge bezichtigt zu werden. Es ging um die Aufnahme in den Jediorden. Elise glaubte fest daran, dass Zoey keine Probleme haben würde. Sie erzählte dann von sich. Sie hätte getötet. Zoey horchte auf. Sie kannte Elise als Schülerin von Markus. Sie hatte also danach als Jedi getötet. Sie hatte eine Einrichtung dem Erdboden gleich gemacht, mit allem und jedem darin, weil sie Kinder gequält hatten. Experimente, wie abscheulich, durchfuhr es Zoey fröstelnd. Sie hätte dafür keinen ausdrücklichen Grund gehabt und es dennoch getan, was in ihren Augen getan werden musste und sie als richtig empfand und auf die Ideale gepfiffen. Überrascht, aber durchaus verständnisvoll, blickte Zoey sie an. Voller Wut im Bauch ging Elise zurück in den Orden und beruhigte sich.

“Abscheulich, die armen Kinder! Okay, hast du ihnen jemals die Wahrheit gebeichtet. Ich meine dem Jedirat?",

fragte Zoey schwach, denn ihr fiel einfach nichts anderes ein. Aber diese Frage interessierte sie. Die Antwort würde bedeutsam sein! Darüber ärgerte sich Zoey und fügte dann nach einer kleinen Pause hinzu:

“Du hast das Richtige getan!”

Fakt war, Elise war dennoch von den Jediidealen weit entfernt gewesen und dennoch war sie auch heute noch eine Jedi. Das brachte Zoey zum Nachdenken und ins Grübeln und Staunen. Doch war sie dort noch im Orden, weil sie etwas verschwiegen hatte?

Als Zoey ihr allerdings vorwarf, als erstes angefangen zu haben, da reagierte sie sauer. Ihre Stimme war laut, machtunterstützt und klang gefährlich mächtig. So richtig im Griff hatte Elise sich nicht. Sie schätzte sich selber sehr gut ein. Sie war keine typische Jedi wie Kestrel oder Q`Tahem. Zoey erschrak und trat einen großen Schritt zurück, um auf sichere Distanz zu gehen. Ihre Hand glitt zum Lichtschwert am Gürtel. Elise war hitzköpfig. Sie erinnerte sich langsam wieder an ihr Temperament auch schon auf Thearterra.

Zum Glück kam Elise schnell wieder runter. Zoey nahm die Hand vom Griff am Gürtel. Sie entspannte sich. Auf ihr Beispiel mit den Grautönen meinte Elise, dass sie sich alle unterschieden und das durchaus gut war. Aber man müsste dennoch eine Entscheidung zwischen Schwarz und Weiß treffen, wohin man gehört. Sie würde niemals einem Massenmörder und Weltenzerstörer folgen. Verblüfft sah Zoey Elise an. Sie war klug. Zoey kam sich richtig dumm vor, sie, die kluge Archäologin! Kleinlaut gab sie zu:


“So habe ich das noch nie gesehen. Mir gefällt das mit dem Verschiedensein. Und wem man folgen will, nun, auch das ist nicht von der Hand zu weisen. Ich bin dem Imperator nie wirklich gefolgt. Ich folgte meinem Meister. Ich folgte dem Grafen. Von Anfang an stand fest, dass sie auch den Imperator für unfähig hielten und stürzen wollten.“ ,

erklärte sie sich. Das war natürlich nur die halbe Wahrheit. Im tiefsten Inneren wusste sie aber, dass sie dem Imperator als Oberhaupt des Ordens auch gefolgt war. Und Saphenus und Sturn und Kira wollten den Imperator nicht wegen seiner Vergehen absetzen bzw. töten, sondern weil er ihnen zu zahm und schwach erschien. Sie folgte dem Großen Dunklen Lord, Graf Sturn, und sie wusste, dass er ein Massenvernichter und Weltenzerstörer sein würde. Sie hatte Sturns Grausamkeit erlebt. Er war zu allem fähig. Er kannte keine Gnade. Er war nicht zu stoppen. Er konnte charmant und liebenswürdig sein. Er war ein Wolf im Schafspelz. Das machte ihn besonders gefährlich. Und er hatte Zoey in der Hand. Sie würde sich wieder und wieder neu beweisen müssen. Und ihre Aufgaben würden haarsträubend sein. Aber die Sichtweise von Elise wirkte auf Zoey inspirierend. Sie dachte zum ersten Mal darüber nach.

“Deine Worte werden mir sicherlich noch länger und öfters durch den Kopf schwirren.“

Zoey hatte die Jedi, insbesondere Elise selbst, als arrogant bezeichnet. Dieses Vorurteil bewahrheitete sich immer wieder. Jedi waren arrogant. Punkt. Doch Elise reagierte hierauf viel versöhnlicher. Sie meinte recht trocken, dass sie nicht alles verstehen müsste. Ein Lächeln huschte über Zoeys schmutziges Gesicht.

Dieses Treffen müsste jetzt enden, sagte Elise. Sie schien nervös und besorgt. Zoey bemerkte auch Unheil aufziehen. Risse entstanden nun auch bei ihnen, Finsternis quoll hervor. Dann passierte etwas großes Finsteres. etwas schier Unbegreifliches! Zoey fühlte die Gefahr! Ihre Haare standen zu Berge. Ihr Magen rumorte. Angst saß ihr im Nacken. Riesige Angst. Sie konnte die Gefahr nicht richtig begreifen, doch sie kam näher und kam vom Großen Dunklen Lord. Würde er sie alle mitopfern, um die Jedi zu töten? Eigentlich wusste sie die Antwort!


“Spürst du das?”,

fragte Zoey ängstlich ihre einstige Freundin. Auch sie spürte etwas, denn sie wollte das Treffen jetzt sofort beenden. Sie meinte nur zum Abschied, dass es einen Weg ins Licht gäbe. Sie schien es wirklich ernst zu meinen. Zoey hatte einen dicken Kloß erneut im Hals und konnte nur nicken. Dann sah sich Zoey rasch suchend nach ihrer Schülerin um.

“Ari`a!?”

Kast, Zitadelle: Elise, Zoey
 
Kast, Zitadelle: Ribanna und JK

Er nahm seine Maske ab. Der Jedi bekam ein Gesicht. Ribanna setzte sich, ihre Arme um die angezogenen Beine geschlungen, auf den Boden. Sie beobachtete einen kleinen fliegenden bzw. schwebenden Droiden, den er mit sich führte, welcher seine Maske, die offensichtlich kaputt war, reparierte. Er schien die Maske gesundheitlich dringend zu brauchen. Sie dachte an die Blutstropfen in der Maske.

Doch kurz darauf sprang sie wieder auf. Sie wollte etwas gut machen, doch es wühlte sie total auf und es war Verrat an den Sith, dass war ihr bewusst. Sie musste sich daher dabei bewegen. Ribanna sagte ihm, wo Kestrel, Q`Tahem und Sane waren. Sie war froh, es gesagt zu haben. Es erleichterte sie. Wie würde er es auffassen? Sie wäre lieber tot und das hatte sie ihm auch gesagt. Er hatte ihr gerade das Leben gerettet und irgendwie war sie dennoch froh darüber und hatte Vertrauen zu ihm gewonnen. Es wäre nie zu spät, begann JK. Der Tod wäre eine sinnlose Verschwendung ihres Lebens. Ribanna stiegen die Tränen in die Augen. Sie setzte sich wieder. Wieder zog sie die Beine heran und umschlang sie fest. Sie begann hin und her zu wippen. Für eine Sekunde presste sie ihre Augenlider aufeinander. Ihr war weinerlich zu mute. Eigentlich wollte sie ja auch leben. Deshalb hatte sie ja die Jedi verraten. Verraten! Das Wort hallte als Echo in ihren Gedanken wieder und es schmerzte sie sehr! Sie fühlte sich sehr schlecht!

Er fuhr fort, dass jeder von ihnen Fehler gemacht hätte und jeder innere Kämpfe auszufechten hatte, die schlimmer als reale Lichtschwertkämpfe waren. Sie sah ihn erstaunt an. Sie hatte immer geglaubt, dass jeder so rein wie Kestrel und Q`Tahem sein würde. Doch er sprach gänzlich anders. Sie merkte, wie Hoffnung in ihr aufflammte. Ein kleines Licht. Sie wollte gerne ihre Zweifel begraben, dass es kein zurück gab. Es gefiel ihr zu hören, was JK ihr zu sagen hatte.

Es wäre nicht alles verloren. Was aufbauend wirken sollte, riss sie innerlich nieder. Ihr Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Es wäre nicht alles verloren?! Was, wenn Kestrel, Q`Tahem und Sane verloren waren, wenn sie längst tot waren, wenn jegliche Hilfe zu spät kommen würde? Oder wenn sie in den Kellern der Sith ihren Verstand verloren? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Sie durfte nicht aufgeben! Als hätte er ihre Gedanken gelesen, kam er jetzt zu ihr und reichte ihr die Hand. Sie nahm sie und stand auf. Vielleicht hatte sie auch ihr Gesichtsausdruck verraten? Vielleicht war auch nichts dergleichen und sie bildete sich alles nur ein? Er versprach, alles zu tun, damit die Jedi gerettet würden. Rechtzeitig. Sie versuchte daraufhin zu lächeln und sagte:


“Danke, das bedeutet mir viel. Das bin ich ihnen einfach schuldig. Brianna war Kestrels Schülerin, daher sagt es ihr unbedingt.”

Er fuhr fort und fragte, was sie beträfe. Die Vergangenheit bestimme nicht den Weg. Sie müsse wegen eines Fehlers nicht den Weg der Dunkelheit bestreiten. Sie wich seinem Blick aus. Ihre Gedanken drehten sich pausenlos in hohem Tempo um die Frage, was wenn die Jedi tot wären?! Es war, als könne er auch diese Gedanken lesen, sagte er nun, dass die Macht vergeben könne, wenn wir den Mut aufbringen könnten, uns zu verändern. Mut?! Ribanna schoss sofort der Gedanke durch den Kopf, dass sie unfassbar feige war. Sie dachte an die Folter von Sane, als sie neben Kira gestanden hatte. Wäre sie mutig gewesen, wäre das anders dort abgelaufen. Wäre sie mutiger, wäre sie jetzt bei den Dreien auf Bastion! Oder auf der Flucht mit ihnen. Sie war so erbärmlich und derart egoistisch. Sie hatte wenig Jediattribute, dafür mehr von den Sith.

Er setzte seine Maske wieder auf. Er fragte sie direkt, wie es nun mit ihr weitergehen sollte. Im Grunde fragte er sie, ob sie mit ihm gehen würde. Vielleicht war das auch nur ein Trick, dachte Ribanna misstrauisch. Vielleicht wanderte sie dann geradewegs ins Gefängnis. Fehler machten alle, aber Fehler, die anderen Jedi Schaden einbrachte? Sie wurde skeptisch. Er wartete auf eine Antwort. Sie wusste keine und eine Sekunde herrschte Schweigen zwischen ihnen und sie überbrückte es mit einem Schulterzucken. Sie holte einmal tief Luft und stieß jene wieder aus. Zögerlich antwortete sie mit einer Gegenfrage:


“Muss ich in der Republik ins Gefängnis, wenn sie tot oder verrückt geworden sind?.. Ach, vergiss es!”

Traurig sah sie weg.

“Es ist eh Wurst! Kira verlässt man nicht!”

Er meinte nun, sie selbst hätte nur Macht über ihr eigenes Schicksal, nicht Kira! Er war so überzeugt von seinen Worten! Sie wusste nichts darauf zu sagen. Sie sah einfach nach unten. Sie hätte etwas in sich, was ihr den Weg zeigen würde, wenn sie bereit wäre. Er hatte ihr Zögern gemerkt, er war ja nicht aus Dummsdorf. Sie nickte. Er ließ sie nun zum Glück in Ruhe und wollte sein Lichtschwert bergen.

“Vielleicht finden wir Meins auch?”

Sie begleitete ihn. Ihr Lichtschwert war schließlich auch dort reingefallen. Doch ihr Lichtschwert war nicht wie JKs zu sehen. Seines war auf einem schmalen Vorsprung liegen geblieben. Ihres war in den tiefen finsteren Schlund gefallen. Außerdem passierte etwas Merkwürdiges und ebenso Grauenhaftes. Man konnte ihres nicht bergen. Ihr aller Leben war plötzlich in großer Gefahr. Was geschah hier?! Und dieses miese Gefühl dabei!

"Wir werden hier alle draufgehen!",

schluchzte sie ängstlich.


Kast, Zitadelle: Ribanna und JK
 
..: Kast .:. imperiale Anlage .:. teils zerstörte Untergeschosse .:. am Rand im hinteren Bereich .:. Ribanna und JK :..

JK spürte
Ribannas Zögern, ihre Furcht, wie sie an der Hand festhielt, aber kaum den Mut fand, ihm zu folgen. Die Schatten der Vergangenheit zogen wie dunkle Geister an ihr, versuchten, sie zurückzuziehen in die Tiefe ihrer eigenen Schuld und Verzweiflung. Der Jedi konnte es spüren, wie stark diese Gefühle sie im Griff hatten, und wie schwer es für sie war, auch nur einen Schritt in Richtung Licht zu machen.

Ribanna, du hast das Gewicht der Welt auf deinen Schultern getragen, und ich weiß, wie sehr es schmerzt. Die Entscheidungen, die du getroffen hast, mögen falsch gewesen sein, aber sie waren auch menschlich. Du hast gehandelt, wie du es für richtig gehalten hast, um zu überleben. Und das ist nichts, wofür du dich schämen musst.“

sprach der Ritter mit ruhiger aber entschlossener Stimme.
Er sah, wie sie den Kopf leicht senkte, ihren Blick abwandte, als könnte sie nicht glauben, was er sagte. Doch er ließ nicht locker.


„Die Zukunft, was auch immer sie bringt, darf uns nicht davon abhalten, das Richtige im Hier und Jetzt zu tun. Wenn du immer nur an das denkst, was kommen könnte, dann wirst du nie die Kraft finden, die du brauchst, um die Gegenwart zu verändern.“

Er kniete sich vor ihr nieder, sodass er ihr wieder in die Augen sehen konnte.
„Die Republik… sie mag Gesetze haben, sie mag Regeln haben. Aber sie besteht aus Menschen, und Menschen haben die Fähigkeit zu verstehen, zu vergeben. Wenn du bereit bist, für das einzustehen, was du getan hast, wenn du zeigst, dass du dich verändern willst, dann wird es immer Hoffnung geben. Es gibt immer einen Weg, der nicht in ein Gefängnis führt."

Er sah ihr direkt in die Augen.


„Ich kenne die Verzweiflung, die Angst, die Wut. Ich kenne die Dunkelheit, die dich umgibt und zu verschlingen droht. Aber du bist hier, du hast überlebt, trotz allem. Das allein zeigt mir, dass du stärker bist, als du denkst. Du hast die Macht, dich zu entscheiden, deinen Weg zu gehen, egal, wie schwer es ist.“


Er legte seine freie Hand an ihre Wange, berührte sie ganz leicht, und in seinen Augen spiegelte sich ein tiefes Mitgefühl wider.

„Jeder von uns hat eine Dunkelheit in sich, die wir bekämpfen müssen. Es sind die kleinen Entscheidungen, die zählen, die kleinen Schritte, die wir machen. Und du hast heute den größten Schritt getan, den du hättest tun können: Du hast um Hilfe gebeten. Du hast dich mir anvertraut, und das zeigt, dass du bereit bist, einen neuen Weg zu gehen. Einen Weg, der nicht in die Dunkelheit führt, sondern ins Licht.“


JK wusste aus eigener Erfahrung, wie zerbrechlich dieser Moment war, wie leicht sie wieder zurückfallen könnte.

„Ich weiß, dass du denkst, es sei zu spät für dich. Aber es ist nie zu spät. Das Leben,
Ribanna, es ist ein Geschenk, egal wie schwer es manchmal erscheint. Es zu verschwenden, nur weil du denkst, du hast keine andere Wahl – das wäre die wahre Verschwendung.“

Er nahm sie in den Arm, schloss sie fest in seine Umarmung, als wollte er sie vor der ganzen Welt beschützen.

„Ich verspreche dir, ich werde alles tun, um
Kestrel, Q`Tahem und Sane zu retten. Aber auch du musst kämpfen – nicht für sie, sondern für dich. Lass nicht zu, dass Kira oder die Dunkelheit dein Schicksal bestimmen. Du bist mehr als das, du bist stark, und du hast in dir die Macht, dich zu entscheiden.“

Er löste sich von ihr und schaute zu dem Krater, in dem sein Lichtschwert lag.
„Wenn du glaubst, dass du zu schwach bist, dass du es nicht schaffst – dann lass mich dir beweisen, dass du es doch kannst. Kleine Schritte sind der Anfang einer großen Reise.“

Er streckte seine Hand aus, schloss die Augen und konzentrierte sich tief. Er ließ die Macht durch sich fließen, spürte, wie sie ihn mit der Umgebung verband, wie sie in jedem Stein, jeder Faser der Zitadelle pulsierte. Langsam, ganz langsam bewegte sich das Lichtschwert, schwebte aus dem Abgrund empor, während er sich auf jedes kleine Detail konzentrierte. Er wusste, dass dies nicht nur eine Prüfung seiner Fähigkeiten war, sondern auch ein Zeichen für Ribanna, dass es möglich war, das Unmögliche zu erreichen.
Und mit einem letzten, kraftvollen Zug landete das Lichtschwert sicher in seiner Hand. JK öffnete die Augen und sah
Ribanna an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

„Siehst du?“, sagte er leise, aber mit fester Überzeugung. „Es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur sehen und die Kraft finden, ihn zu gehen.“

Er nahm ihre Hand, dieses Mal fester, entschlossener, als wollte er sie aus der Dunkelheit hinausführen, die sie so lange umhüllt hatte.

„Komm, lass uns gehen. Wir haben hier nichts mehr verloren. Es gibt ein Leben außerhalb dieser Mauern, ein Leben, das dir gehört.“

Langsam, Schritt für Schritt zog er sie weg vom Abgrund, weg von dem verseuchten Gebäude, hinaus in die Freiheit.

„Du musst nicht alleine kämpfen. Ich bin hier, deine Ordenschwestern und Brüder warten auf dich und ich werde an deiner Seite stehen so lange du es brauchst."

Inmitten der aufgewühlten Atmosphäre hielt JK plötzlich inne. Die Hand, die
Ribannas Arm leicht umschlossen hatte, versteifte sich für einen Moment, als ob er eine unsichtbare Kraft spürte, die an ihm zog. Sein Blick schweifte in die Ferne, als suchte er nach etwas, das sich seinem Bewusstsein entziehen wollte. Eine tiefe, unheimliche Kälte kroch ihm über den Rücken, eine Vorahnung von etwas Schrecklichem, das sich unaufhaltsam näherte. Etwas, das er nicht greifen konnte, und das doch mit jedem Herzschlag spürbarer wurde.
Die Luft um sie herum schien schwerer zu werden, als ob ein unsichtbares Gewicht auf ihnen lastete, und ein leises, dumpfes Vibrieren, kaum mehr als ein Flüstern, durchdrang die Stille. Es war kein physischer Lärm, sondern eher ein Echo, das durch die Macht hallte, als ob die gesamte Umgebung vor Schmerz und Furcht erzitterte. Das Gefühl war überwältigend und bedrückend, ein dunkler Schatten, der sich in die Gedanken legte und jede klare Überlegung verschleierte.
JKs Herzschlag beschleunigte sich, während sich ein Knoten der Beklemmung in seiner Brust festsetzte. Er konnte die Quelle dieses Gefühls nicht ausmachen, doch es war da, allgegenwärtig, und es wuchs. Es war, als ob der Schleier zwischen dieser Welt und einer anderen, dunkleren, immer dünner wurde, als ob etwas Unaussprechliches kurz davor war, durchzubrechen und alles zu verschlingen, was ihm in den Weg kam. Die Dunkelheit selbst schien sich zu regen, zu winden, als ob sie nach etwas gierte, das tief in ihrem Kern versteckt lag.
Er wusste, dass sie sofort gehen mussten, dass es keine Zeit für Angst gab. Doch das Gefühl, dass etwas Furchtbares, etwas Unausweichliches näher rückte, ließ ihn nicht los. Und obwohl er nicht wusste, was es war, spürte er, dass ihre Zeit knapp wurde
.

..: Kast .:. imperiale Anlage .:. teils zerstörte Untergeschosse .:. am Rand im hinteren Bereich .:. Ribanna und JK :..
 
Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Sith vs. Jedi – die Guldurs vs. Brianna

Nicht dass Brianna nicht alles versucht hätte, um den Ort von Kestrels Gefangenschaft zu erfahren. Kira zu quälen, hatte nur eine Seite der Frau hervorgebracht, von der die Echani immer gewusst hatte, dass sie existierte. Aber dass sie sie in so drastischer Form zu sehen bekäme, damit hatte sie nicht gerechnet. Da war der pure Wahnsinn in ihr Gesicht geschrieben, ihre hässlichen gelben Sith-Augen schienen zu flackern und die Art und Weise, wie sie sich aus Briannas mentalem Griff freikämpfte, sagte das übrige. Ihre Blitze trafen alles im Umkreis, auch Adria, die eigene Tochter. In dem Moment gab es nicht die übliche zwei-gegen-eine-Situation, jetzt mussten sich die beiden jungen und schönen gegen die Blitze der alten Schabracke erwehren (zumindest sah Brianna es in ihrer höchst subjektiven Sicht so).

Die Silberhaarige hatte die günstige Gelegenheit am Schopf gepackt, um Adria zum Ziel ihrer verdrehten Heilkünste zu machen. Das junge Ding konnte sicherlich weit weniger Schmerzen aushalten als ihre Mutter und die ihre eigene Tochter sicher genausowenig leiden sehen wie jede andere. Doch Kira blieb hart. Sie beschimpfte die Jedi mit ihrem wahnsinnigen Geschrei und keifte, dass sie nichts von ihre bekommen würde. Adria, die, obwohl sie sich vor Schmerzen wand, ihre Kira aufforderte, nichts zu verraten. Auch von der jungen Dame wurde Brianna beschimpft, doch sie wirkte noch sehr viel klarer im Kopf als ihre Mutter. Noch – das ließ sich ändern, dachte die Echani in grimmiger Entschlossenheit.


„Na das werden wir ja sehen! Ihr beide werdet noch darum betteln, dass ich aufhöre!“

Mit diesen Worten legte Brianna bei ihrer Folter noch eine Schippe drauf. Da Kira ganz in der Situation gefangen schien, den Wahnsinn im Blick, und keine Anstalten machte, ihre Nemesis zu attackieren, konnte sie es. Der Faktor Schmerz war bereits ausgereizt. Was Brianna tun konnte war, Adria das Bewusstsein verlieren zu lassen, also drückte sie mit dem mentalen Daumen bildlich gesprochen genau da hinein. Wie bei ihrer Mutter war auch in der jungen Guldur das Ki sehr stark. Sie würde nicht auf einen Schlag plötzlich in Ohnmacht fallen und Kira einen Riesenschrecken einjagen, so schön das auch wäre. Doch sicherlich würde sie merken, wie ihre Tochter kämpfte, dass ihr schwarz vor Augen wurde und sie schwankte, als ihr Körper dagegen ankämpfte und sich gegen die Verlangsamung seines Kreislaufs wehrte? Sollte frau meinen!

Ein, zwei Augenblicke lang machte die 28jährige sich Hoffnungen, dass Kira wirklich reden würde. Widerwillig und mit einem unausgesprochenen Ekel, doch es schien so. Als Brianna jedoch dieses irre Grinsen sah, die Mundwinkel zu einer zynischen Fratze verzogen, dämmerte ihr, dass sie den Test der Willensstärke verloren hatte. Kira würde niemals reden. Sie gab nicht klein bei, auch wenn sie ihre Tochter schreckliche Quale erleiden sah. Je mehr Brianna sie unter Druck setzte, desto schlimmer war das, was zum Vorschein kam – und diese innere Kira, unter der Oberfläche des Sich-gerade-noch-so-Beherrschens, dieser innere Orkan setzte sich durch. Es war nicht klar, ob die Sith die Silberhaarige nur reizen wollte, oder ob etwas anderes gerade das Ruder übernahm. Brianna glaubte ihr auch nicht, obwohl ein Rest an Zweifel blieb. Doch es spielte auch keine Rolle mehr.


„Niemals! Das hätte ich gespürt,“

Log die Echani, just als all der Wahnsinn all die Dunkelheit in Kira sich in einen neuerlichen Strom wilder Blitze entlud, vor denen Brianna sich nur durch einen Sprung zur Seite retten konnte. Erst danach hatte sie ihren Machtschild einsatzbereit. Die Kontrolle über Adria hatte sie in dem Prozess leider verloren. Dass diese sich die Zeit nehmen musste, sich heftig schnaufend von den Strapazen zu erholen, die Brianna ihr zugefügt hatte, nutzte ihr leider gar nichts. Ihr blieb gar nichts anderes übrig als zuzusehen, wie die junge Guldur neue Kräfte sammelte, denn sie musste sich selbst gegen die Dunkelheit erwehren. All das Leid, dass die Echani ihrer Nemesis angetan hatte, hatte rein gar nichts gebracht und kam nun wie ein Bumerang zurück. Es war zum Verzweifeln!

Ein Teil von Brianna begann, Kira zu glauben. Sie würde wirklich niemals erfahren, wo Kestrel war. Sie begann feuchte Augen bei dem Gedanken, dass sie völlig machtlos war, dass sie nichts tun konnte um ihrer Mentorin zu helfen, die doch so viel für sie getan hatte. Sterben würde sie nicht, das fühlte sie, aber ihr gingen die Ideen aus und musste sich gleichzeitig einem neuen Feuer aus Machtblitzen erwehren, die sie nun mithilfe ihres Schilds und dem Lichtschwert etwas besser in den Griff bekam. Aber das Problem war: frau erwischte niemals alle. Irgendwas, und sei es ein Seitenast, kam immer durch. Doch schließlich hatte sie es überstanden. Obwohl Kiras Augen glühten wie noch nie, obwohl sie Brianna und Kestrel als schwach beschimpfte, schöpfte die Echani wieder ein bisschen Hoffnung.


Kestrel ist nicht schwach! Genausowenig wie ich! Und das werde ich dir nun beweisen!“

In ihrer Wut kam Brianna nämlich der Gedanke, dass es eine Situation gab, in der Kira doch reden würde – nämlich wenn ihr eigenes Leben davon abhing. Doch dafür musste sie beide Guldurs besiegen, das alte Ziel, nur durchzuhalten und auf Zeit zu spielen galt nicht mehr. Kira musste geschlagen zu Briannas Füßen liegen, den Tod vor Augen, dann würde sie auspacken – das redete die Echani sich zumindest ein. Sie musste erst die eine, dann die andere Guldur mit Aggressivität, mit brachialer Gewalt überwältigen. Was sie bei Janus gelernt hatte, die Rage, würde ihr dabei helfen, und Kira wirkte angeschlagen. Ihren Sprungangriff konterte sie mit Härte und fand sich sogleich auf's neue Adrias Attacken ausgesetzt.

Doch schnell stellte sich heraus, dass die Sith-Vollstreckerin noch keineswegs am Ende war. Benutzte sie auch die Rage, oder war sie in ihrem Wahnsinn schon darüber hinaus? Wie auch immer, sie konnte Brianna standhalten und diese versuchte es in der Reaktion mit immer größerer Gewalt und mit immer weniger von all dem, was sie eigentlich auszeichnete. Außerdem war da natürlich noch Adria, die selbst zu einem eher brachialen Stil übergegangen war, der ihrer Doppelklinge durchaus gut stand, die aber von ihnen dreien nun aber mit Abstand den kontrolliertesten und saubersten Stil pflegte.

Nicht, dass Brianna das noch richtig bewusst wurde. Was die Echani sah war, dass sie Adrias wuchtigen und gezielten Angriffen mehrfach nur sehr knapp entkam, dass sie ihr einige Wunden zufügte, und auch wenn sie den Gefallen erwidern konnte, verlor sie immer mehr an Boden. Verzweiflung machte sich breit. Ihre Strategie war gescheitert. Sie würde Kestrel niemals finden! Schließlich forderte auch die Rage ihren Tribut, machte ihre Beine schwerer und den Arm langsamer, bis sie schließlich im Rückzug stolperte und fiel, ausmanövriert und geschlagen. Sie begann zu spüren, zu viel gewollt und bald gar nichts mehr zu haben. Brianna erwartete das seltsame Gefühl, zu spüren, einen Bruchpunkt, dass sie eine Entscheidung auf Leben und Tod zu treffen hatte, doch da kam nichts, keine alternativen Pfad, keinen Ausweg. Es schien keine Rolle mehr zu spielen, ob sie den Ort erfuhr, wo ihre alte Meisterin gefangen gehalten wurde, denn es schien, als würde sie hier sterben. Kira wusste das auch und breitete all da genüsslich vor ihr aus, als könne sie Gedanken lesen. Zugegebenermaßen waren diese gerade sehr vorhersehbar. Sie würde Kestrel nicht retten können, weil sie vorher starb. Aber das durfte nicht sein, das konnte nicht das Ende sein! Verzweifelt versuchte Brianna die Nachwirkungen der Rage aus dem Kopf zu bekommen, den Nebel, der ihre Gedanken trübte.
‚Denk' nach!‘

„Und wenn das hier mein Ende wäre, ich bin niemals allein, sondern bei meinen Freundinnen. Meine Gedanken sind bei Kestrel und ihre bei mir,“

Gab die Silberhaarige trotzig zurück, die Augen voller Tränen und schalt sich im nächsten Atemzug innerlich dafür: ‚Wirklich? Das ist das Beste, was dir jetzt einfällt?‘ Sie schoss Blitze aus ihren Augen in Richtung Adria ab, als sie mit ansehen musste, wie diese ihr Lichtschwert an sich nahm, jenes, das Janus ihr gegeben hatte, aber eigentlich hatte sie jetzt andere Sorgen. Kira machte sich zum finalen Schlag bereit, aber sicherlich hatte sie nicht vergessen, dass außer den vermutlich defekten Lichtschwertern von Allegious und Ahna auch noch ihr echtes Jedi-Lichtschwert, das sie von Kestrel bekommen hatte, an ihrem Gürtel hing? Brianna war viel stärker und auch schneller als Kira, aber selbst wenn sie in Rückenlage mit einem Arm das Lichtschwert gezogen und den sicher gewaltigen Schlag abgewehrt bekam, würde ihr Adria, das Doppellichtschwert in einer und IHR Sith-Lichtschwert in der anderen, im nächsten Augenblick den Rest geben und sie hätte Kestrel das letzte Mal gesehen.

Nein. Das Beste, was ihrem Echani-Kämpferinnenhirn einfiel war, Kira ein weiteres Mal mit pervertierter Heilung, mit Morichro zu attackieren, dieses Mal aber ihren Kreislauf anstatt ihrer Nervenenden. Ihre kräftige Beine waren alles an Waffen, was Brianna brauchte. Die Sith zu Fall bringen, sich selbst zurückziehen. Nur sie wusste von Kestrels Gefangenschaft und von der ihrer Gefährtinnen, glaubte die Echani. Dieses Wissen durfte nicht mit ihr sterben. Alles andere zählte erst einmal wenig.

Doch zur Ausführung kam ihr Plan nie. Eine Woge der Dunkelheit rollte auf sie zu. Verderbnis, bittere Kälte, Verzweiflung – was wie eines von Briannas ersten Berührungen mit den Dunklen Seite auf Gamorr begann, wurde rasend schnell stärker. Die Panik in den Gesichtern von Kira und Adria sprach Bände – sie musste handeln, wenn diese sie nicht überwältigen sollte. Sie zehrte noch einmal von der Rage – dieses eine Mal musste sie – und mit dem Rücken gegen die Wand gestemmt trat sie mit aller Kraft gegen den Boden unter ihr, dann hüllte sie sich in eine Schutzblase, die sie vor all dem bewahren sollte was kam.


Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Sith vs. Jedi – die Guldurs vs. Brianna
 
Kast, Zitadelle: Elise, Zoey

Das Leben war manchmal wie die Abfolge von steilen und flachen Kurven gewesen. Ausladende, kurze und enge oder quälend flache und nie enden wollende. Es konnte schon viel mentale Stärke darin liegen, sich aufbauende Spannungen auszuhalten und die Geduld und Aufmerksamkeit zu bewahren. Vor allem bei einer so impulsiven Persönlichkeit wie Elise, die gern ihrem Bauchgefühl folgte, und Spannungen gerne direkt auflöste, weil eben da Aushalten genau dieser manchmal nicht unbedingt ihre Stärke war. Doch Es schien zur Charakterbildung, gerade als Jedi, zu gehören diese Fähigkeit Stück für Stück zu entwickeln.

Zoey strapazierte diese zart ausgeprägte Fähigkeit über das gewöhnliche Maß. Im Grunde musste die Jedi-Ritterin ihr dafür dankbar sein. Denn Elise wusste von sich, dass sie einen Muskel nur stärkte, wenn sie ihn nicht nur trainierte sondern auch überstrapazierte. Sie war froh, dass sie in der Lage war diese lange, steile Kurve zu nehmen. Sie merkte regelrecht wie ihr Gegenüber ebenfalls den Gipfel überschritt und sich auf die Worte der Jedi einließ. Es war nicht das übliche 'Komm auf die Gute Seite Geplauder', das im Grunde - wenn Elise ehrlich zu Zoey und sich wahr - aber doch dahinter steckte.

Eine Information war für die ausgebildete Sith entscheidend. Wie würde der Jedi-Rat reagieren? Zumindest meinte die Ritterin diese Motivation zu erkennen.

"Du möchtest wissen, ob es Konsequenzen gab?" versuchte sie zum Pudels Kern vorzudringen. "Ich habe mich dem Jedi-Rat anvertraut, und ich bin hier, bei einer der waghalsigsten Missionen“ sie verschwieg, dass sie sich Wes Janson anvertraut hatte, der ihr grundsätzlich wohlgesonnen war. Hätte sie Murrarchesch vor der Nase gehabt, wäre sie nicht so sicher gewesen. "Und habe erzählt, dass ich mich durch die Basis gemetzelt habe. Ich war entschlossen. Frau meiner Sinne. Und fand einen Weg wie ich mit der Last dieser Erinnerung umgehen konnte. Doch es hat mich verändert. Meine Sicht auf die Dinge. Ich verstehe, dass die theoretischen Doktrin der Jedi utopisch sind. Doch sie zu verfolgen ist dennoch erstrebenswert."

Der kleine emotionale Ausbruch der Ritterin hatte die Archäologin entrüstet. Gut so. Sie würde keine Luft daran lassen, dass sie hier waren um einen hinterhältigen ersten Schlag gegen die Sith zu tun. Und als Angriff würde sie das schon gar nicht gelten lassen. Sie haben eine Ära beendet. Eine Ära des Schreckens. Die Worte Zoeys entlockten ihr ein zartes, sanftes Lächeln und ihre Körperhaltung entspannte sich. Sie lenkte tatsächlich ein. Elise hoffte, dass sie beiden den Kampf überstehen würden. Aber sie rechnete nicht damit, dass die Sith-Kriegerin an ihrer Doktrin zweifelte und sogar bereit war sie in Frage zu stellen.

"Du siehst mich positiv überrascht." einen Nachsatz zum Grafen konnte sie sich dann nicht verkneifen. "Der selbe Graf, der auf Thearterra versucht hat mich zu töten." sie erinnerte sich an einen kurzen Schlagabtausch in dem die damalige Padawan zumindest in der Lage war den tödlichen Schlag gegen sie abzuwehren. "Er ist ein Monster."

Elise deutete auf das Unheil, das auf sie zukam und auf das Zoey soeben ebenso hingewiesen hatte.

"Es wird uns verschlingen. Er wird es. Sith oder Jedi. Sein Wahn kennt keine Grenzen."

Sie spekulierte. Sie kannte keine Details. Doch was hier geschah war unnatürlich und Elise hatte deutlich gespürt, dass eine weitere dunkle Präsenz ins Wanken gerriet. Zoey musste es eben so spüren. Bevor es endete griff Elise die Hand von Zoey und hielt ihre beide Hände vor sich. Eine Geste der Verbundenheit, der Zuwendung die eine klar Botschaft senden sollte. 'Du stehst nicht allein.'

Als die Sith sich ihrer Schülerin zuwandte war der Geist der Ritterin weit geöffnet. Erschrocken suchte auch sie nach in der Macht nach ihrem Padawan. Mit weit geöffneten Augen löste sie die beinahe freundschaftliche Verbindung. "Wir sehen uns."

Mit zwei mächtigen Machtsprüngen setzte sie zu Riuen über, es war Zeit, dass die nächste Wiedervereinigung stattfand. Als sie im Landeanflug war, bemerkte sie wie die Verderbnis ihn beinahe erreicht hatte. Ihre Sinne wurden trüber, ihre Kraft schwächte sich mit jedem Meter, den sie näher kam. Selbst das Atmen fiel schwer. Als wäre ein dunkler Sog in ihrem Inneren entstanden.

"Riuen?!" der Ahnung folgend flog sie zielgerichtet gen Boden, als sie einen knappen Meter neben ihrem Schüler landete. Er, zu Boden gegangen und der dunkle Sog hatte ihn beinahe erreicht. "Durchhalten!" Elise schloss verbissen die Augen, mobilisierte alle Macht die in ihr steckte. Die Konzentration war geschwächt im Angesicht der Aura des dunklen Nebels. Auf die Quelle in ihrem Inneren konzentriert öffnete sie den heilvollen Kanal, den sie spürte, als Wes sie das erste mal in einem Machtschild begrub. Ein enger Machtschild bäumte sich über dem ungleichen Jedi-Duo.

Sie konnte nur hoffen, dass er half und hielt.

Kast, Zitadelle: Elise, Riuen - schwarzes Gift
 
Zuletzt bearbeitet:
Kast - Festung - Thronsaal, im Duell mit Janus; weiter hinten viele andere

Sie hatte keine Ahnung, wie Sturn es schaffte, selbst im Angesicht einer eventuell drohenden Niederlage so ruhig und gelassen zu bleiben. Und so stark. Er stemmte sich gegen Eowyns Machtgriff, was deutlich machte, dass er noch lange nicht besiegt war, fehlendes Schwert und Verletzung hin oder her. Er war ein Sith-Lord - er brauchte keine Waffen, um sie zu besiegen. Seine Verletzung? Verletzt war sie auch, nicht zu knapp, und ihr Körper konnte jede Minute nachgeben. Was umso mehr bedeutete, dass sie es schnell beenden musste. Und wenn Sturn aus dem Weg geräumt war, hatten die anderen hoffentlich genug Zeit und Möglichkeiten, um zu verschwinden, mit sehr viel Glück sogar sie selbst. Wie viel Gefahr von den restlichen Sith ausging, konnte sie nicht sagen. Ihre Konzentration hatte die ganze Zeit voll und ganz auf ihrem Gegner gelegen. Sie konnte nur hoffen, dass die zahlenmäßige Unterlegenheit ihnen nicht zum Nachteil gereicht hatte, aber noch einen Gegner mehr in ihrer Situation hätte Eowyn nicht überlebt. Immerhin hatte sie ihnen Sturn vom Hals gehalten, wenigstens das.
Um sie herum war pures Chaos. Der Boden dampfte, brach auf, Lärm schallte herüber - Lichtschwerter, Blaster, Geschrei. Vielleicht, wenn sie es sich nicht einbildete, waren da ganz, ganz entfernt sogar Raumschiffmotoren zu hören, aber sicher war Eowyn sich nicht und ohnehin hatte sie kein bisschen Kapazität dafür übrig, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sturn war zäh, und ihn zu besiegen würde vielleicht mehr Kraft erfordern, als sie noch hatte, aber aktuell - da stand sie über ihm, und das würde sie sich nicht nehmen lassen. Deshalb spürte sie das Blut nicht, das von ihrer Stirn über ihr verletztes Auge hinablief, genauso wenig wie die Bauchschmerzen oder die vielen, vielen anderen Probleme, die sie mit Hilfe der Macht eisern und nur halb bewusst unterdrückte.

All ihre Kraft lag in ihrem Bestreben, Sturn zu sich heranzuziehen. Es war ein seltsames Kräftemessen, das sich hier Außenstehenden geboten hätte; keine epische Schwertkunst, keine Zauberei, wie manche behaupteten, nein, Eowyn und der Lord standen sich schlicht gegenüber und maßen ihre geistigen Kräfte.
Und urplötzlich, ohne eine Vorwarnung, schoss der Halbechani auf Eowyn zu; so unvermittelt, dass sie sich
vielleicht nicht einmal hätte wehren können, hätte er zum Gegenschlag ausgeholt. Aber nein - zum ersten Mal überhaupt berührten sie sich. Sturn packte sie unangenehm an ihren Schultern, war ihr so nah wie noch nie, so nah wie nur Thanatos und... - ...Sie hatte die Kontrolle über die Situation verloren.
Komplett.
Ihr Lichtschwert war ebenso wenig unter ihrer bewussten Führung wie ihre Gedanken oder Sturn. Seine Fratze direkt vor ihrem Auge in diesem Dämmerlicht war wahrlich unheimlich, auch wenn dies im Moment eher eine untergeordnete Rolle spielte. Schockiert starrte sie in seine gelben Augen. Da war ihr Schwert - irgendwo in seiner Brust. In Sturns Brust. So sehr sie diesen Kampf hatte beenden und ihn somit am Ende bezwingen und töten hatte wollen, müssen - Eowyn erschrak furchtbar; so sehr, dass sie im ersten Moment nicht einmal daran dachte, die Klinge zu deaktivieren und dies erst verspätet nachholte.

Ein würdiges Ende.
Für sie beide.

Sie beide.

Wie auch immer er es tun wollte, Sturn hatte also vor, sie noch irgendwie mitzunehmen, und schien sich hundertprozentig sicher.
Ein Teil von ihr war plötzlich erleichtert. Ihre Aufgabe um das Virus und den Imperator war beendet, sie hatte in den letzten Wochen und Monaten genug gekämpft. Sie war des Kämpfens müde - und wenn sie so ging, dann hatte ihr Tod wenigstens einen Sinn.
Doch der überwiegende Teil, der, der tief in ihr schlummerte und von dem sie nicht gewusst hatte, dass er noch existierte, hatte nicht vor, jetzt kurz vor dem Ziel einfach aufzugeben. Es gab kaum Vorwarnung seinerseits, doch das war auch nicht notwendig. Sturn war unbewaffnet, zumindest was physische Waffen anging, und so gab es nicht viele Möglichkeiten, sie schnell und erfolgreich aus dem Weg zu räumen. Sie handelte vollkommen instinktiv, als Eowyn alles losließ - ihre Schmerzunterdrückung, ihre Körperbeherrschung, ihre mentalen Barrieren und alle Mauern, um ihre letzte verbliebene Energie, jedes kleine Fitzelchen, in eine Art Schutzschild vor sich zu legen.

Die richtige Entscheidung.

Sturn ließ sie los.
Ihre Beine hielten sie so gut wie gar nicht mehr aufrecht, aber sie mussten es auch nur noch für kurze Zeit tun. Das letzte, was Eowyn klar sehen konnte, war Janus Sturn, der manisch lachend mit ausgebreiteten Armen an die Decke blickte - dieses Bild brannte sich unbeirrbar und auf alle Ewigkeit in ihre Netzhaut ein. Dann ergriff eine unglaubliche Schockwelle ihren Körper, warf sie weit nach hinten und ließ sie außer Kontrolle durch die Luft fliegen, bis sie irgendwann ungebremst mit dem Rücken auf eine Oberfläche krachte. Über all dem Tosen, Steinepoltern und Geschrei hörte Eowyn noch ein unangenehmes Knacken, spürte einen seltsamen, neuen Schmerz - und gab sich dann erschöpft, gebrochen und entkräftet endlich der Dunkelheit hin.


Kast - Festung - Thronsaal, in der Nähe explodierender Janus; weiter hinten viele andere
 
Kast - Thronsaal - Geschehen um ihn herum - alle irgendwo

Finster war die Nacht, die sich vor seinem inneren Auge ausbreitete. Hinter geschlossenen Lidern wallte die Welt um ihn herum wie ein schwarzer Pulsar, unendlicher, schattenhafter Energie. Sein zermürbtes Inneres fühlte sich an wie eine kahle, trockene Wüste. Kein Ende in Sicht, egal in welche Richtung er schritt. Eine schwarze Sonne die so heiß wirkte, dass es sich anfühlte, als würde es ihm das Fleisch von den Knochen brennen.

Was war passiert?
War es vorbei?
War er tot?

Erfüllt von Schmerz öffnete er die Augen, nur um festzustellen, dass sich feiner Staub direkt auf seine müden Linsen setzte. Ein stechender Schmerz. Der Augenblick visueller Wahrnehmung erlaubte ihm einen kurzen Eindruck der Szenerie. Schutt, Asche, Zerstörung, darin flackernde Lichter, Lärm, Kampfgeräusche.

Er erinnerte sich noch daran, dass der Kel'dor JK wie er sich nannte, den er unverhohlen angegriffen hatte, den Kampf schnell mit einem gewieften Manöver beendete, um sich weiter an der unsicheren Ari'a abzuarbeiten. Sie zu überzeugen die Seite zu wechseln. An das Gute zu appellieren. Lächerlich. Die Monstrosität, die Gewalt die sie alle schon bewiesen hatten in ihren jämmerlichen Leben nun zu hinterfragen war nicht nur dumm sondern Ergebnis unendliche Verblendung. Wie wollten sie sich der Natur konkurrierender Lebewesen entziehen, ihrer Natur? Gewalt war in jedem verankert und die Entfaltung dieser Natur war nur der logische Schritt für den Borosk.

Dennoch. Hier war kein Sieg für ihn zu erringen. Keine Schlacht mehr zu schlagen. Der Vorhang um ihn herum senkte sich auf ihn. Er hatte gespürt was passiert war. Die Rätin hatte die Oberhand gewonnen. Ein verdammter Jammer. Doch seine Hingabe an den mächtigen Lord Sturn milderte das im Widerspruch zu seinen Ansichten kein Bisschen. Denn das was er wurde, würde sie nun alle wahre Macht lehren.

Als der Schatten ihn erreichte gab er sich ihm ganz hin und tauchte mit seinem ganzen Sein in die unendliche Verderbnis ein.

Kast - Thronsaal - Geschehen um ihn herum - alle irgendwo
 
[Kast | Festung des Imperators | Beim Thronsaal | Janus, Jedi vs. Sith

Dies war der Tag. Dies war die Stunde. Kast stand am Rande der Zerstörung, die Festung des Imperators bebte und zitterte vor Energie, von purer Kraft, die danach schrie, entfesselt zu werden. Der einstige Herr dieses Ortes hatte diese Stärke genutzt, sich an ihr gelabt und die von ihm erschaffene Waffe damit genährt, doch nun war er fort. Der Imperator war tot, sein Thron leer, aber die schiere Macht der Dunklen Seite war nicht so leicht zu bannen. Wie ein eingesperrtes Biest tobte sie und rüttelte an den Gitterstäben ihres Käfigs, mit jedem Augenblick wurden die Risse in ihrem Gefängnis größer und die Barriere zwischen der einen Ebene der Existenz und der anderen dünner. Bruchlinien fraßen sich durch Durastahl und Durabeton, durch Erde und Stein, durch Körper und Geist.

Es gab niemanden mehr, der diesen Kataklysmus aufhalten konnte. Die Diener des Falschen Imperators waren tot, die Anhänger der Krath damit beschäftigt, ihre Flucht vorzubereiten, und Jedi und Sith im Thronsaal gefangen in dem Versuch, sich gegenseitig zu vernichten, während Kast um sie herum zerbrach. Sie tanzten auf dem Vulkan, rangen darum, als Sieger auf einer sterbenden Welt zu stehen, vielleicht auch um nur darum, den verhassten Feind vor dem eigenen Ende sterben zu sehen, ohne Rücksicht auf das eigene Überleben. So hatte Eowyn gekämpft, und so hatte die Rätin schlussendlich Janus besiegt, ihr Lichtschwert hatte sich tief in seinen Brustkorb gebohrt und mit jedem Atemzug konnte der Dunkle Lord spüren, wie seine inneren Organe verbrannten und versagten. Es war nur eine Frage der Zeit.

Aber sein Ende würde kein einsamer, stiller Abgang von der Bühne werden. Der weißhaarige Fastmensch hatte seine Gegnerin gepackt, starrte aus golden leuchtenden Augen in die ihren, von einer verstörenden Ruhe und Gewissheit ergriffen, beinah traumwandlerisch. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als würde er über einen Scherz schmunzeln, den die Galaxis nur mit ihm geteilt hatte. Dunkelheit kroch über die Ränder seines Blickfelds, schickte sich an, ihn zu verschlucken und der Vergessenheit zu übergeben. Doch eine Karte hatte er noch zu spielen. Ein letztes Aufbäumen, ein dramatisches Finale für dieses Drama.

Sein Körper mochte sterben, sein Geist verblassen, aber niemals würde jemand diesen Augenblick vergessen. Er war dabei gewesen, als ein Imperator gestorben war, hatte dessen Untergang maßgeblich mit verursacht, gewiss, aber dies war nicht sein ganzes Vermächtnis. Nein, dies würde darin bestehen, dass er die wahre Macht dieses Ortes entfesseln würde. Kast war ein Nexus, ein endloser Abgrund, sie alle würden ihn nähren, Teil der Finsternis werden. Und niemand würde behaupten können, ihn besiegt und überlebt zu haben – selbst im Tode würde der Graf triumphieren. Das war sein Meisterstück. Sein größter Sieg. Dieser Sieg...würde ihn befreien.

Und so ließ der Dunkle Lord los. Nicht seine Kontrahentin, nein, aber alles, was ihn an diese Ebene der Existenz fesselte. Seine Gier, seine Ambitionen, seinen Stolz, sein Verlangen nach Kontrolle, seine hochfliegenden Pläne. Seine Vergangenheit und seine Zukunft. Jetzt gab es nur noch eines: Zerstörung. Das reinigende Feuer, das eine Galaxis verschlingen würde, deren weitere Existenz ohne ihn ohnehin sinnlos war. Die Fingernägel des Halb-Echani gruben sich in Eowyns Haut, als er sich zusammenkrampfte, seine Worte waren kaum mehr als ein blutiges Gurgeln.


„Ich sehe es. Ich sehe alles. Es ist...vergeblich. Eure Taten. Eure Opfer. Nur Staub im Wind...Funken in der Dunkelheit...“

Die Finsternis war es, die nach rief. Die danach brüllte, befreit zu werden. Janus begriff endgültig, dass dies sein Zweck war. Er hielt den Schlüssel in den Händen. Der Dunkle Lord hielt einen Moment inne...und dann öffnete er sich für die Schwärze zwischen den Sternen, für den ewigen Hunger. Er schob den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn...und schenkte der Finsternis die Freiheit. Mit einem gewaltigen Knall und einer Erschütterung der Macht selbst sprang die rasende Bestie aus ihrem Kerker, frei, endlich frei. Alles um Janus herum verschwamm und verblasste, als sein sterblicher Körper den Strapazen erlagt, der blasse Aristokrat sank langsam auf die Knie. Von dem einstigen Grün seiner Augen war nur noch goldener Glanz übrig, als sich seine Adern und Venen schwarz färbten. Seine Gliedmaßen zuckten und zitterten und Blut rann aus seinem Mund zu Boden, als die entfesselte Kraft Besitz von ihm ergriff und ihn benutzte, um die Mauern ihres Gefängnisses einzureißen. Die Bestie holte Luft, klappte ihr Maul auf...und brüllte, ein Schrei jenseits alles bekannten, als sich die gesammelte Energie Bahn brach und sich mit Janus im Zentrum wie eine riesige Explosion aus Schwärze ausbreitete und alles fort schleuderte.

Kast, die verborgene Festung des Imperators, zerbrach. Nicht auf einen Schlag, nicht mit einem Mal, aber der Riss war nun so groß geworden, dass nichts und niemand den Untergang noch aufhalten konnte. Die Erde brach auf eine blutende Wunde, Mauern und Decken stürzten zu Boden, für einige Sekunden schien selbst die Schwerkraft des Mondes außer Kraft gesetzt. Oben wurde zu unten, unten zu oben, Trümmer regneten herab und der Thron des Imperators wurde in der Mitte entzwei gerissen. Stärkster Stein konnte nicht mehr standhalten und ein Beobachter ihm Orbit hätte beobachten können, wie sich Riss um Riss durch die Kruste von Kast fraß und eine riesige Wolke aus purer Finsternis über die Oberfläche raste, wie ein pyroklastischer Sturm bei einem Vulkanausbruch. Es war das Ende. Es war der Anfang.


[Kast | Festung des Imperators | Beim Thronsaal | Janus, Jedi vs. Sith
 
- Kast - Festung - am Ende der Höhle vor dem Thronsaal, Marrev (NPC) -

Marrev rannte wie selten in seinem Leben. So sehr ihm die Konfrontation viel besser gefiel als dieses herumschleichen vorhin - dass noch jemand draufging war nicht das Ziel. Die anderen waren jetzt eigentlich nur noch dabei, die Stellung zu halten, bis er seinen Hintern mit der Nightmare endlich zu ihnen bewegt hatte. Alles hing an ihm, falls die Giftpfeil nicht kam, und das gefiel ihm auf diese Art und Weise so gar nicht. Viel eher hätte er dabei geholfen, die Mistkerle in die Defensive zu drängen, aber er war neben Riuen und vielleicht Eowyn der einzige, der wirklich wusste, wie man die Nightmare schnell in die Luft bekam und sich mit dem Schiff etwas auskannte. Den schon äußerst angeschlagenen Padawan loszuschicken verbot sich von selbst, und Eowyn war eine noch viel unwahrscheinlichere Lösung, vor allem, nachdem sie aus dem Thronsaal gar nicht erst wieder aufgetaucht war.
Also eben er. Fantastisch.

Der Tod des Imperators zusätzlich zur vorherigen Explosion schien immerhin in der Festung nun totales Chaos ausgelöst zu haben. Zwar waren bei weitem nicht alle hier machtsensitiv, aber die zweite sehr reale Erschütterung war für alle spürbar gewesen. Marrev trug noch immer die Kleidung eines Angestellten, was in diesem Durcheinander jetzt wirklich hilfreich war. Niemand fragte nach, was er hier machte, alle waren damit beschäftigt, selbst irgendeiner Aufgabe nachzugehen. So gesehen hätte er doch den Chiss schicken können... Er seufzte innerlich frustriert, aber er konnte nicht hellsehen. Also musste er nun eben den Taxifahrer spielen, während die anderen endlich den ganzen Spaß für sich hatten. Schön wäre gewesen, er hätte die Karte der Festung im Kopf, aber so gut funktionierte sein Gedächtnis nun auch nicht, dass er sich alle Ebenen sofort hatte einprägen können. Also musste er auf gut Glück und mit Hilfe der Macht den Weg zum Ziel finden - dem Peilsender, mit dem er die Nightmare im leeren Raum nach ihrer Einsatzbesprechung ausgestattet hatte.

Das Schiff war ganz sicher bewacht gewesen, aber aktuell scherte sich niemand mehr um sie. Fluchtschiffe gab es sicher genug, falls jemand hier die Nase voll hatte, und ansonsten war Marrev sich nicht einmal sicher, ob es noch eine existierende Kommandokette gab oder was die Technik des Stützpunktes machte - funktionierten deren internen Komsysteme noch? Hauptsache war aber, dass das Schiff brav in dem Hangar stand, zu dem ihn der Peilsender letztendlich dann doch führte. Perfekt. Schön, wenn einmal etwas glatt lief! Auch, wenn es frustrierend lang gedauert hatte.

Der Jedi ließ die Rampe herunter und quasi sofort wieder hinauf; er hatte keine Lust auf irgendwelche blinden Passagiere oder dergleichen. Trotz des Schnellstartes brauchte die
Nightmare ihre Zeit, bis sie endlich abflugbereit war. Kein Kom knackte - die Startvorbereitungen juckten wohl niemanden hier. Faszinierend, wie alles zusammenbrach, wenn ein bestimmter Mann starb... Ungeduldig tippte Marrev mit den Fingern auf der Konsole herum. Verflucht. Jede Minute, ach was, jede Sekunde konnte einen Unterschied machen!

Endlich aber konnte er das Schiff in die Luft bringen. Anstatt den normalen Weg in den Raum zu nehmen, was jede Person in irgendeinem vielleicht noch existierenden Kontrollzentrum erwarten würde, flog er eine Kurve zurück zum Thronsaal in der Hoffnung, irgendein Loch in die Wand schießen zu können oder eine Öffnung zu finden. Was er sah, was er spürte, war alles andere als gut. Da unten war irgendwas heftig am Brodeln, und er wollte verdammt sein, wenn er nicht... -

Eine weitere Explosion erschütterte das Gemäuer. Marrev sah zu, dass er das Schiff schnell erneut in einen Sicherheitsabstand bekam. Das mit der Öffnung hatte sich dann wohl erledigt, denn die Mauern waren nicht mehr wirklich stabil. Stirnrunzelnd versuchte er, gleichzeitig so nah wie möglich an die verbliebenen Jedi zu kommen, andererseits aber nicht das Schiff einer Gefahr auszusetzen. Sekunden später beobachtete der Rattataki, wie eine Außenmauer zusammenbrach. Dahinter war kaum etwas zu erkennen, aber das Risiko musste er eingehen. Die Sensoren zeigten ihm an, dass auch die Giftpfeil nun in der Nähe war - was einerseits seinen Ausflug obsolet machte, andererseits war er sich aber nicht sicher, wie gut die Fernsteuerung des anderen Schiffes überhaupt funktionierte. Vielleicht krachte es auch gleich zusätzlich noch in die baldige Ruine (denn dass das Ding vor ihm bald einstürzen würde, war kristallklar, womöglich brauchten sie dafür nicht einmal ihre letzten Sprengladungen...).
Mit Hilfe der Macht versuchte er, zu Eowyn Kontakt aufzunehmen - immerhin hatte er zu ihr die engste Verbindung. Aber er stellte gleich fest, dass ihre Präsenz zu schwach war, als dass sie bei Bewusstsein sein konnte. Er fluchte und konzentrierte sich dann intuitiv auf Elise. JK wäre zwar die ranghöhere Wahl gewesen, doch mit ihm hatte er noch weniger zu tun gehabt als mit der weiblichen Jedi und Oyim kümmerte sich vermutlich um die Giftpfeil.
Er gab sich Mühe, Elise ein deutliches Bild der in der Luft hängenden
Nightmare zu schicken, fuhr dann vom Cockpit aus die Rampe aus und... hoffte.

- Kast - in der Luft nahe der Festung beim Thronsaal an Bord der Nightmare -
 
Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Jedi und Sith

Kira erwachte langsam aus der Dunkelheit, umgeben von Staub und Trümmern. Ihr Kopf dröhnte und jeder Atemzug war ein Kampf gegen die dichte, stickige Luft. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie überhaupt realisierte, wo sie war. Um sie herum bebte der Boden und die Decke war durchzogen mit heftigen Rissen oder war zum Teil überhaupt nicht mehr vorhanden.
Die Erinnerung kam wie ein Schlag zurück – die Explosion der Dunklen Seite, Janus' gewaltiger Ausbruch, die Finsternis, die alles verschlungen hatte. Sie hatte nichts dagegen tun können, und dann… die Schwärze, die sie umhüllt hatte. Panik erfasste sie sofort. Wo war Adria? Ihre Tochter war in ihrer letzten Erinnerung von ihr weggelaufen, hatte versucht, der Finsternis zu entkommen, die Janus entfesselt hatte. War sie in Sicherheit? Lebte sie überhaupt noch? Warum war sie auch nicht bei ihrem Schutz geblieben?
Kira keuchte auf und weitete ihre Sinne, tastete mit der Macht nach der Präsenz ihrer Tochter. Sekunden fühlten sich wie Stunden an, während sie verzweifelt suchte. Und dann – da! Sie spürte es. Eine schwache, aber lebendige Verbindung in der Macht. Adria lebte, sie war nur ein paar Meter entfernt, im Staub und Dreck begraben. Ohne zu zögern, kämpfte sich Kira auf die Beine, jeder Schritt ein qualvoller Kraftakt, und schwankte in die Richtung, in der sie die schwache Präsenz ihrer Tochter gespürt hatte.
Als sie Adria erreichte, sah sie die junge Frau reglos am Boden liegen, der Körper von Schutt bedeckt, die Haut blass und aschfahl. Für einen Moment hielt Kiras Herz an. Angst und Verzweiflung durchströmten sie, als sie ihre Tochter mit zitternden Händen aus dem Dreck zog.

Adria!“


Rief sie, die Panik in ihrer Stimme deutlich hörbar. Sie schüttelte sie sanft, dann fester. Nichts. Keine Reaktion. Kira spürte, wie ihre Kehle sich zuschnürte, während die schlimmsten Gedanken ihr durch den Kopf schossen.
Sie weigerte sich, das zu akzeptieren. Sie würde Adria nicht verlieren. Mit einem Ruck zog sie den letzten Schutt von ihrem Körper und beugte sich über sie.

Adria, wach auf!“

Flehte sie, während sie die Macht nutzte, um den Puls ihrer Tochter zu fühlen. Da war es – schwach, aber vorhanden. Ein Hoffnungsschimmer. Sie atmete auch wieder! Vielleicht hatte der Schutt sie daran gehindert.
Langsam, ganz langsam öffnete ihre Tochter die Augen, die Lider schwer und erschöpft. Kira atmete tief aus, die Panik wich, zumindest für einen Moment. Sie lebte. Sie war nicht verloren.
Kira half ihr prompt auf die Beine, stützte ihre Tochter mit einem Arm, während sie selbst noch immer gegen die schmerzenden Glieder ankämpfte. Sie hatten keine Zeit! Der Boden bebte stärker als zuvor und Kira wusste, dass sie hier nicht länger bleiben konnten.


Wir müssen weg von hier“

Sagte sie hastig und schob ihre Tochter in Richtung der Überreste der Festung.


Sturn… er hat alles zerstört.“

Ein Blick in die Richtung, wo Sturn zuletzt gestanden hatte, ließ ihr Herz schwer werden. Der Sith lag reglos auf dem Boden, seine dunkle Robe zerrissen und vom Staub bedeckt. Tot – oder zumindest dem Tod nahe. Aber die Macht flüsterte ihr etwas anderes zu, als ob ein Teil von ihm noch in der Dunkelheit verweilte, irgendwo zwischen Leben und Tod.
Es spielte keine Rolle. Was zählte, war, dass sie entkommen mussten, bevor die Festung und der Planet selbst unter ihnen zusammenbrach. Kira fühlte es in jeder Faser ihres Seins – die massive Gefahr, die wie eine drohende Welle über ihnen hing.

Wir müssen zu
Sturns Schiff und hoffen, dass es noch flugtauglich ist und nicht schon in eine Felsspalte gerutscht ist.“

Drängte sie Adria und zog sie mit sich. Die Zeit lief ihnen davon, und sie wussten beide, dass dies die letzte Chance war, diesen Ort lebend zu verlassen.

Kira atmete schwer, ihr Körper war müde, ihr Geist noch müder. Ihre Gedanken wanderten zu der Jedi,
Brianna, mit der sie und Adria gekämpft hatten. Die silberhaarige Echani hatte ihnen mehr Probleme bereitet, als Kira erwartet hätte. Doch jetzt war sie nirgendwo zu sehen. Vielleicht war sie ebenso verschüttet worden, in den Trümmern begraben, als die Explosion alles um sie herum in Chaos stürzte. Kira spürte keine Spur mehr von ihrer Präsenz in der Macht, doch das konnte auch bedeuten, dass Brianna bewusstlos oder tot war. Sollte sie sich überhaupt um sie kümmern? Es war unwahrscheinlich, dass die Jedi überlebt hatte, und selbst wenn, Kira wusste, dass sie keine Zeit hatte, sie zu suchen. Es gab Wichtigeres. Auch so war es nach den Kämpfen ungewöhnlich Still... . Was war eigentlich mit Ribanna, ihrer Schülerin? Keine Zeit dafür. Sie war nicht zu sehen. Vielleicht hatte sie nicht überlebt. Was zählte, war aktuell nur sie und ihr Fleisch und Blut an ihrer Seite.
Ihr Blick wanderte zu
Sturn. Der Sith, der für diese Zerstörung verantwortlich war, lag bewusstlos auf dem Boden, sein Körper von den Trümmern und Staub fast vollständig verdeckt. Kira hielt einen Moment inne, während sie ihn ansah. Erinnerungen schossen ihr durch den Kopf – das erste Mal, als sie ihn gerettet hatte, als er fast durch Zoey gestorben wäre. Damals hatte sie gezögert, aber sie hatte ihn gerettet. Doch jetzt? Jetzt war alles anders. Ein zweites Mal… sie konnte sich nicht noch einmal für ihn opfern.

Ihre Gedanken rasten. Er war zu schwer verletzt, um alleine zu entkommen. Und wenn sie versuchte, ihn zu retten, würde er sie und
Adria nur aufhalten. Er war ein Hindernis. Kira kämpfte kurz mit dem moralischen Dilemma, doch die Vernunft siegte über jeden Funken Liebe, den sie für ihn empfand. Sturn hatte seine Wahl getroffen, als er dieses Chaos entfesselte. Und jetzt… war er einfach zu schwach. Vielleicht war er es generell. Immerhin lag er nun schon ein 2. Mal so vor ihr auf dem Boden. Er sollte auf dem Thron sitzen! Nichts war so verlaufen wie erhofft!
Mit einem kalten, entschlossenen Blick trat Kira knirschend über Geröll über den reglosen Körper des Sith, ohne ihn auch nur zu berühren. Der Schmerz der Entscheidung nagte an ihr, doch sie schob ihn schnell beiseite. Er hatte seine Chance gehabt, und er hatte versagt. Sie konnten ihn nicht mitnehmen.

Wir lassen ihn hier


Sagte sie tonlos zu Adria.

Komm!“,

Drängte Kira, und sie zogen weiter, weiter durch die einstürzenden Festung, hin zu Sturns Schiff. Der Boden unter ihnen bebte weiter, riesige Risse zogen sich durch die Erde, und sie mussten mit jeder Bewegung vorsichtig sein.

Gerade als sie einen Vorsprung überquerten, krachte hinter ihnen eine massive Säule zu Boden, die den Weg, den sie genommen hatten, komplett versperrte. Kira spürte, wie der Windstoß und das Beben durch ihren Körper fuhren, aber sie waren rechtzeitig ausgewichen. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Adria. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Jeder Moment zählte.
Der Weg zum Schiff war weiter als gedacht und die Gefahr wuchs mit jeder Sekunde. Die Festung zerfiel, und der Planet selbst schien kurz davor zu stehen, auseinanderzubrechen.


Schnell!”

Flüsterte Kira atemlos, während sie Adria weiterdrängte. Sturn war zurückgelassen, und
Brianna schien verschollen, ebenso die anderen Jedi und Sith. Das Einzige, was zählte, war jetzt, diesen verdammten Ort lebend zu verlassen. Doch dies war nicht so einfach, denn die Festung stürzte immer mehr ein.

Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Jedi und Sith
 
Zuletzt bearbeitet:
Kast - imperiale Anlage - teils zerstörte Untergeschosse - vor dem Thronsaal - Nira und Gaya



Es war ein Instinkt. Ein Zucken. Ein Atemzug. Nira wusste nicht, wie lange sie weg gewesen war. Obs Sekunden, Minuten, Stunden oder gar Tage waren. Nach der Umgebung zu Urteilen können es höchstens Stunden gewesen sein. Überall war der Boden aufgebrochen. Etwas schwarzes schien aus den Spalten zu sickern, während die Kämpfe scheinbar zum Erliegen kamen. Zumindest wirkte es erst einmal so, als die Rothaut sich schließlich träge zur Seite drehte. Die Togruta war vor ihr und so musste Nira davon ausgehen, dass diese lästige Padawan sie am Ende doch geschützt hatte. Nervig. Am Ende würde man sie wohl damit im Sith Tempel aufziehen. Gerettet und beschützt von ihrem erklärten Todfeind. Langsam setzte sich Nira auf. Die Schmerzen der Rippe und ihr benommener Zustand waren ein klares Zeichen. Sie war nicht zu sich gekommen, weil sie sich erholt war. Es waren ihre primitiven Instinkte. Erschöpft streckte Nira ihre Hand nach ihrem Lichtschwert aus, welches nicht direkt beim ersten Versuch den Weg zu ihr flog.

Das Aufstehen alleine war schon ein halber Kraftakt. Doch noch bevor sich Nira irgendwie bei Gaya hätte melden oder gar bedanken könnte, stürmte Nira an ihr vorbei. Sie sah die Finsternis vor sich. Wie eine unstoppbare Welle raste diese Dunkelheit auf die Beiden zu. Sie starrte in eine Welle, die absolut tödlich wirkte. Wie im Schnelldurchlauf flogen Bilder vor Niras inneren Auge vorbei. Bilder von Korriban, Bilder vom Sith Tempel, wie sie Schülerin wurde, die Prophezeiung und dann, wie sie von ihrem Meister betrogen worden war. Ein animalisches Lachen entwich Niras Kehle. Sie stand ihrem Ende gegenüber. Es war ihr Ende. So viel war klar! Sie schaute zu Gaya und fing an, die dunkle Seite in sich so gut sie konnte zu sammeln. Denn für das, was sie tun würde, brauchte sie alle Macht, die die Rothaut aufbringen konnte.

“Ich glaube… ich muss mich noch revanchieren.”

Langsam hob sie ihre Hände und ihre Augen fingen an, bedrohlich zu leuchten.

“Heute… ist ein guter Tag zum sterben…”

Damit nahm Nira alles was sie hatte zusammen und stieß Gaya mit der Macht so weit es ihr möglich war von der Welle weg. Sie hatte eine Chance verdient. Eine Chance, diesem Ende zu entgehen. Es war hoffentlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie Erfolg hatte. Nachdem Gaya fort war drehte sich Nira zu der Welle um und breitete die Arme aus, als wolle sie einen alten Freund umarmen und lachte. Sie lachte wie eine Verrückte. Das Tier in ihr war am Durchdrehen, wollte es doch leben und nicht hier und jetzt sterben. Ihre Instinkte, einfach alles in ihr, wollte weg laufen. Doch wohin? Diese Welle würde sie erreichen. Sie würde ihr Ende mit offenen Armen empfangen. Ohne Furcht. Lachend. Dann war der Moment da. Wie in Zeitlupe, so schien es ihr, traf die Verderbnis ihren Körper und schleuderte ihn weg. Das war also das Ende? Jämmerlich. Keine Fanfaren, keine Legenden, die man über sie erzählen würde. Nur Versagen. Lächerlich…

Als der Staub sich legte, lag unweit der Jedi eine Gestalt in zerfetzten, schwarzen Roben. Die einst streng nach hinten gebundenen Haare hingen nun offen und völlig wir den Kopf herunter. Der rothäutige Körper lehnte an einer Wand und aus mehreren Schnittwunden floss das Blut der Reinblütigen Sith. Langsam kam etwas Bewegung in die Glieder. Erst zuckten die Fingerspitzen, dann ballte sich die erste Hand zur Faust, ehe diese sich wieder entspannte. Es passierte erst einmal nichts weiter. Nira hörte noch, wie eine schwere Steinsäule kippte. Dann öffneten sich flatternd ihre Augen. Der Versuch, ihre Arme zu heben, endete in einem schrecklichen Schmerz. Langsam hob sie ihren Kopf. Ihr Flug war scheinbar nicht so weit gewesen. Um genau zu sein, musste sie recht schnell gegen eine der Säulen in ihrer Nähe geknallt sein. Verfluchter Dreck. Sie glaubte zumindest einen der Jedi, gegen den sie versucht hatte zu kämpfen, nicht weit von sich liegen zu sehen (JK). Nach ein paar Atemzügen stand Nira auf und hing ihr Lichtschwert an ihren Gürtel. Langsam wankte die Rothaut auf den Thronsaal zu oder vielmehr dem, was davon noch übrig war. Alles war zerstört. Krater, Risse im Boden… Ihr Fuß stieß gegen eine Hellebarde der Tempelwachen, welche Nira aufhob und erst einmal als Gehstock missbrauchte.

Nie hatte die Rothaut den Thronraum betreten. Jedoch war auch hier alles komplett zerstört. Noch immer fielen Trümmer von der Decke. Sie stand einfach da. Den Griff der Hellebarde mit beiden Händen umklammert. Doch selbst so war es eine Qual zu stehen. Ihr ganzer Körper protestierte. Sie stand quasi im Zentrum dessen, was geschehen war. Ihr Blick wanderte zu den Resten des Thrones, den sie einst zu besteigen dachte. Langsam trat sie direkt vor eben diesen und schaute sich das an, was davon übrig war. Es ging ihr sehr viel durch den Kopf. Sie verlor sich einfach da stehend in Gedanken. Ihr Leben bis hier hin… Es war verschwendet gewesen. Sie stand genau vor diesem Thron. Die Rothaut hätte schwören können, dass in ihrer Vision, in der, wie sie dachte, Prophezeiung, genau dieser Thron jener gewesen wäre, auf dem sie gesessen hat. Wahrscheinlich war das nur ein Wunsch gewesen… Doch was nun? Was wollte sie? Wohin sollte sie gehen? Was war überhaupt passiert? Hatte überhaupt jemand heute irgendetwas gewonnen? Sie konnte es nicht sagen. “Wenn der Imperator gefallen ist, wird sein Nachfolger hier vorher sanieren müssen, bevor er dieses Etablissement wieder eröffnet…” Das waren die Worte der Padawan gewesen. Es stimmte. Jedoch war auch ein anderer Punkt richtig gewesen. Worte, die direkt danach kamen. Nira würde wirklich dabei keine Rolle spielen. Ihr steckte ein Kloß im Hals. Sie war so schwach. So wertlos. Wo sollte sie nun hin? Sie war gescheitert. In jedem Bereich ihres Lebens. Es war schmerzhaft. Ihr Körper litt, ihr Geist genauso und sowohl physisch wie auch psychisch musste sich Nira an der Hellebarde festklammern, um nicht zusammenzubrechen. Eine tolle Sith war sie. Hoffentlich hat Gaya überlebt. Hoffentlich hat ihr Handeln wenigstens einmal funktioniert. So stand sie da und schloss ihre Augen in dem Glauben, die einzige Überlebende zu sein. Es fühlte sich wie ein Fluch an. Auch wenn sie nicht wusste, dass sie nicht als einzige noch lebte.




Kast - imperiale Anlage - zerstörte Untergeschosse - Überreste des Thronsaal - Nira, bewusstlose Jedi und Sith
 
Kast - Zitadelle - Standort unklar - mit Riuen unter Trümmern

Ein Moment der formvollendeten Zerstörung entfaltete sich und riss alles, das nicht festes Gemäuer war mit sich. Eine Schockwelle, so stark wie ein tosender Sturm, der auf Land traf. Elise hatte noch nie so eine unbändige Macht erlebt. Der Lärm von fallendem Gestein und die boshaft erfüllte Luft waren so ohrenbetäubend, dass sie paralysierend auf die Ritterin wirkten. Gerade eben so hatte sie Riuen erreicht, ihren Padawan. Ohne eine große Wahl zu haben hing sie förmlich über ihn, konzentriert eine stabile Machtblase um sie, die sie vor dem schlimmsten bewahren konnte. Unter anderen Umständen hätte die Alderaanerin sich etwas anhören können, doch im Angesicht des nahenden Endes plagten sie andere Gedanken. Ihr Zentrum war stabil, die Macht floß durch sie hindurch. Ihre Fingerspitzen fühlten sich an wie glühende Energiequellen, die versuchten der Verderbnis zu trotzen. Ein kräftiger Schild hatte sich aufgestellt, der Sekunde um Sekunde schmolz wie Eis in der Sonne. Zu mächtig die dunkle Kraft Sturns. Zu erschöpft die Notleidenden. Es kam wie es kommen musste.

Herabfallendes Geröll zerschellte auf dem Schild und überspannte den Bogen, nachdem die fürchterliche Schockwelle vorüber gezogen war. Wurden sie nun nicht von dunkler Macht zersetzt, so drohten die Trümmer sie zu erschlagen. Eine Säule fiel quer über sie und eine Wand direkt darauf. Sie kauerte sich über ihren Schüler, schützend so gut es ging, was aufgrund seiner Größe unmöglich war.

Ein Steinschlag verletzte sie dann am Bein, am Rücken, am Kopf.
Dann Stille.
Ein lautes Pfeifen und ein schrilles Dröhnen durchzog das Innere ihres Schädels.
Sie wagte es nicht die Augen zu öffnen. Und dann war sie weg. Der Schild zerfallen.

Keine Bilder erschienen. Keine Träume oder hoffnungsvolle Erinnerungen entstanden.
Nur lange, stille Nacht war übrig nach den so qualvollen und ereignisreichen Stunden.

Ohne ein Zeitgefühl zu haben regte sich erneut Leben in ihr. Schmerz stach in ihren Körper, an jeder nur erdenklichen Stelle.

"Riuen?" war das erste Wort, das sie flüsterte. Nicht weil sie still sein musste oder sich nicht sicher war, ob noch Feinde in der Nähe warteten, sondern weil sie kaum Luft bekam und sofort angestrengt husten musste, was genau so schmerzte wie der Rest ihres Körpers. Sie merkte wie sie noch immer in der schützenden Haltung kauerte. "Riuen, sag etwas!" Und nach dem sie sich versichert hatte, dass das Leben nicht aus ihrem Schüler gewichen war, realisierte sie die Misere in der sie steckten. Ein lautes Rumoren um sie herum dominierte die Geräuschkulisse, doch was war das? Wirkte ein Erdbeben auf den Komplex, nein auf den ganzen Planeten ein? Auf jeden Fall schien der Boden unter ihnen zu zittern, ja beinahe nachzugeben.

"Kannst du dich bewegen?" und nach ein paar Momenten des Orientierens, Drehens, Windens schafften sie es von den erdrückenden Gesteinplatten wegzukommen. Zumindest soweit, dass sie ein klein wenig mehr Bewegungsfreiheit hatten. Elise checkte sich. Sie hatte überall klaffende Wunden, doch es schien nichts gebrochen zu sein. Die Schutzblase schien das schlimmste verhindert zu haben. Ein wahres Wunder.

"Wir müssen das Geröll wegkriegen, sonst werden wir hier lebendig begraben." in Notsituationen hatte sie immer den Hang das Offensichtliche laut auszusprechen. Eine Übersprungshandlung? Oder war es eher der Impuls des Mutmachens, des Suggerierens einen Plan parat zu haben? Denn von nichts war die Ritterin weiter entfernt als von einem Plan. Alles konnte einstürzen, wenn sie die verkeilten Gesteinsschichten über sich bewegten. Doch es nützte nichts. Der Hohlraum der sich um sie herum gebildet hatte war ein Vakuum. Es konnte sie für den Moment schützen. Doch sollte es nachgeben wäre es ihr sicherer Tod!

"Hier!" ein Ausweg? "Hier scheint mehr Luft durch zu kommen. Mit einem Ruck oder Levitieren?" Riuen hatte die Wahl. Es mit einem Machtstoß wegsprengen oder versuchen es sachte wegschweben zu lassen? Oder womöglich hatte er noch eine andere Idee.

Kast - Zitadelle - Standort unklar - mit Riuen unter Trümmern
 
Zuletzt bearbeitet:
Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Jedi und Sith

Ari’a kam benommen wieder zu sich. Ihr Kopf fühlte sich schwer an, wie in Watte gepackt. Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie war. Alles um sie herum war dunkel, erdrückend still – bis auf das dumpfe, pochende Geräusch ihres Herzschlags in ihren Ohren. Es dauerte einige Sekunden, bis sie verstand, was passiert war. Dann traf es sie wie ein Blitzschlag – die Explosion. Diese dunkle Welle, die alles verschlungen hatte. Und
Sturn... Sturn hatte das ausgelöst.
Sie versuchte, sich zu bewegen, doch ihr ganzer Körper fühlte sich schwer und gelähmt an. Etwas drückte auf ihre Brust, ihre Glieder fühlten sich wie Blei an, und es fiel ihr schwer, Luft zu holen. Die Panik begann sich in ihrer Kehle zusammenzuschnüren, als sie erkannte, dass sie unter Trümmern begraben war.
Ihre Finger tasteten vorsichtig über die Oberfläche der Bruchstücke, die sie bedeckten. Kalt. Hart. Scharfkantig. Stein, Metall, Schutt... und viel zu viel davon. Ihr Bein... es war eingeklemmt. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie, als sie versuchte, es zu bewegen. Der Schmerz in ihrem Knie – oh, sie erinnerte sich daran. Der Schub, der sie zu Boden gerissen hatte. Der Aufprall. Und jetzt... war sie gefangen.
Ihre Atmung wurde schneller. Panik stieg in ihr auf, während sie an den Trümmern zerrte, aber es war zwecklos. Ihr Bein steckte fest, unter einer massiven Steinplatte eingeklemmt, die sie mit all ihrer verbleibenden Kraft nicht bewegen konnte.

„Zoey...?“

Keuchte sie, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ihre Kehle war trocken, und ihr ganzer Körper fühlte sich an, als würde er zerquetscht werden. Tränen stiegen ihr in die Augen, als die Verzweiflung über sie hinwegrollte. Sie war allein. Begraben. In einem kalten, düsteren Gefängnis aus Trümmern, das sie zu zerdrücken schien.

„Zoey!“

Diesmal schrie sie, aber ihre Stimme klang heiser, brüchig, als würde sie in der dichten, erstickenden Luft ersticken.
Sie zerrte erneut an den Trümmern, doch die Steinplatte bewegte sich keinen Millimeter. Ihr Atem ging schneller, hektischer. Der Schmerz in ihrem Bein war unerträglich, und jeder Versuch, sich zu befreien, ließ ihn nur schlimmer werden.

„Zoey!

Schrie sie noch einmal, ihre Stimme schwach, voller Verzweiflung. Neben sich nahm sie eine Bewegung wahr. Direkt an ihrem linken Arm. Es war warm...
Sedros! Ja, die Erinnerung kam zurück! Er hatte sie beide schützend in eine Spalte gerollt. Er schien zu leben!

"Sedros?!"

Hauchte sie, doch er reagierte nicht.

Zoey... bitte... hilf mir...“,

Flüsterte sie, die Tränen liefen über ihr Gesicht, und sie zitterte unkontrolliert. Es fühlte sich an, als würde jede Sekunde in dieser Dunkelheit ihr die Lebensgeister mehr und mehr rauben. Sie konnte nicht atmen. Ihr Herz raste, und doch schien es, als würde es gleichzeitig langsamer schlagen. Alles tat weh, aber nichts so sehr wie die Angst, die sie ergriff. Sie wollte nicht sterben. Nicht so.

„Ich... will nicht sterben.“

Flüsterte sie, beinahe zu sich selbst. Ihr ganzer Körper bebte. Die Trümmer, die auf ihr lasteten, schienen immer schwerer zu werden, drückten ihr die Luft aus den Lungen. Und das Schlimmste war: Sie konnte nichts tun.

Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Jedi und Sith
 
Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Jedi und Sith

Staub und Rauch wirbelten in der Luft, als die Explosion alles erschütterte. Die Dunkelheit, die von Janus Sturn ausging, hatte sich wie ein unaufhaltsamer Strom ausgebreitet, alles verschlingend, was ihr in den Weg kam. Es war, als würde der Planet selbst schreien – ein Beben, das durch Mark und Bein ging und die Welt um sie herum in Trümmer verwandelte. Die Decke des Raumes stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen ein, doch Daemon hatte instinktiv reagiert, bevor ihn das Chaos erfasste. Mit einem schnellen Rollen rettete er sich unter ein umgekipptes Fahrzeug, das die einstürzenden Trümmer blockierte und ihm so das Leben rettete.
Für einen Moment atmete er schwer, der Schweiß lief ihm in die Augen, vermischte sich mit dem Staub und Blut auf seiner Stirn. Die Welt um ihn herum war zu einem dumpfen, entfernten Grollen geworden. Alles fühlte sich plötzlich still an, nur sein pochendes Herz und die Reste des Schmerzes in seinem Rücken erinnerten ihn daran, dass er noch lebte. Er wusste, er konnte sich nicht lange verstecken. Nicht hier. Nicht jetzt.

Er kroch unter dem Wrack hervor, die Trümmer knirschten unter seinen Stiefeln, als er sich vorsichtig aufrichtete. Das Chaos um ihn herum offenbarte sich in seiner ganzen zerstörerischen Pracht. Einstürzende Decken, zerschmetterte Säulen und Rauch, der von den zerbrochenen Mauern aufstieg. Die Dunkelheit, die
Sturn entfesselt hatte, lag wie eine schwere Decke über dem Raum, als hätte sie die Seelen der Gefallenen verschluckt. Viele waren einfach verschwunden, verschüttet unter den gewaltigen Massen von Schutt und Trümmern.
Daemon spürte, wie das Zittern des Planeten unter seinen Füßen stärker wurde. Es war, als würde der Planet selbst rebellieren, sich auflösen, vor Wut beben. Und dann, inmitten des Chaos, sah er ihn. Janus Sturn.
Der Sith-Lord lag leblos am Boden, seine einst so gewaltige Präsenz jetzt auf ein leises Flackern reduziert. Doch selbst in diesem Zustand war Sturn noch am Leben – gerade so. Der Sith atmete flach, aber er lebte. Daemon näherte sich vorsichtig, sein Blick blieb kurz auf den blassen, fast toten Zügen des Mannes hängen. Es war eine Gelegenheit, die sich ihm hier bot. Ihn zu retten… das könnte Daemon im Orden von unschätzbarem Wert sein. Vielleicht sogar den Unterschied machen, ob er in der Hierarchie aufstieg oder zu Staub verging wie die vielen anderen.
Er packte
Sturn unter den Armen, ignorierte das Zittern in seinen eigenen Gliedern, den Schmerz, der in seinem Rücken pochte. Mit jedem Atemzug brannte die Erinnerung an den Sturz, den er erlitten hatte, in seinem Kopf, aber er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Hier ging es ums Überleben, ums Weitermachen. Es war verdammt schwer, den leblosen Körper des mächtigen Sith über den unebenen Boden zu ziehen, doch Daemon wusste, dass er keine Wahl hatte.
Seine Muskeln protestierten bei jedem Zug, als er
Sturn weiter durch die Trümmer schleppte. Der Sith war schwerer, als er ausgesehen hatte, aber Daemon biss die Zähne zusammen. Vielleicht, wenn er ihn weit genug von diesem höllischen Chaos wegbrachte, könnte er sich später um seine eigenen Wunden kümmern. Vielleicht.
Dann hörte er es. Schreie. Zuerst kaum wahrnehmbar, übertönt vom Knirschen und Bersten der einstürzenden Mauern und der Gewalt des Bebens. Doch dann wurde es klarer. Der Schrei einer Frau. Einer blauen Twi'lek.
Daemon hielt inne, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er konnte den Schmerz in dieser Stimme spüren, das verzweifelte Rufen. Er drehte sich um und sah in die Richtung, aus der die Schreie kamen. Die Twi’lek. Das musste
Ari'a sein. Aber da war noch jemand.
Sedros! Sein Herz setzte einen Schlag aus. Sedros war bei der Twi'lek gewesen, als alles zusammengebrochen war. Er war verschüttet worden! Der einzige Freund, den er in diesem verfluchten Orden hatte. Daemon fluchte leise, spürte die Kälte der Panik, die sich langsam in seinem Inneren ausbreitete. Sedros war nicht nur ein Verbündeter, er war seine einzige Chance, einen Platz in dieser dunklen Welt zu finden. Ohne ihn… Daemon wusste nicht, wie lange er überleben würde.

Er konnte
Sturn nicht zurücklassen. Aber er konnte Sedros auch nicht einfach dem Tod überlassen.

„Verdammte Scheiße,“

murmelte Daemon leise, während er einen schnellen Blick auf
Sturn warf. Er legte den Sith behutsam auf den Boden. Das Zittern des Planeten schickte erneut eine Welle des Chaos durch die Umgebung, als weitere Steine von der Decke fielen. Doch Daemon ignorierte es. Er musste Sedros retten. Sedros… und vielleicht auch die Twi’lek, wenn sie nicht schon tot war.
Seine Finger gruben sich in den Schutt und das Geröll, während er hektisch begann zu graben. Staub und Schmutz klebten an seinen schwitzenden Händen, jeder Griff fühlte sich wie ein Kampf gegen die Zeit an. Der Geruch von brennendem Metall und Zerstörung hing in der Luft, doch Daemon konnte ihn kaum wahrnehmen.
Der Gedanke, dass
Sedros unter den Trümmern begraben war, ließ seine Nackenhaare aufstehen. Sein Herz schlug schneller. Der reinblütige Sith war der Einzige, der ihn im Orden respektierte. Sie waren zusammen hierhergekommen, hatten zusammengekämpft. Er konnte ihn nicht verlieren. Nicht jetzt. Zusammen waren sie ein gutes Team.

„Komm schon…“,

Murmelte Daemon, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als er schneller grub. Das Gewicht des Schutts schien unerbittlich, aber er ließ sich nicht davon abhalten. Der Schmerz in seinem Rücken pochte bei jedem Zug, doch er ignorierte es.
Sedros zu retten war alles, was jetzt zählte.

Und dann – unter den Trümmern – sah er eine Hand.


Kast – in der Festung des Imperators, zerstörter Thronsaal – Jedi und Sith
 
Kast, Zitadelle, weit vorm Thronsaal: Zoey und Elise


Zoey war über Elises Antwort wirklich überrascht, geradezu erstaunt. Elise hatte sich dem Jedirat anvertraut und ihr war nichts passiert. Das hätte sie nicht gedacht! Das hätte sie nicht erwartet! Zoeys Augen wurden groß. Gut zu wissen, dachte sie sich. Es hätte nur ihre Sicht verändert, sprach Elise weiter. Theorie und Praxis klaffen wie so oft auseinander. Auch beim Jedidoktrin. Aber sie empfände es als erstrebenswert. Zoey verstand, was sie damit ausdrücken wollte und nickte.

Als Zoey verriet, wem sie folgte, meinte Elise, dass Sturn ein Monster wäre und sie auf Thearterra fast getötet hätte. Am liebsten hätte Zoey gesagt, mich auch, aber biss sich auf die Zunge. Sie hätte ihr verraten können, dass sie ihn auf Ziost töten wollte und es versucht hatte, aber hielt ihre Zunge artig im Zaum. Sowas könnte gefährlich für sie werden. Sie war nochmal glimpflich davon gekommen, auch wenn er sie jetzt in der Hand hatte.

Was für ein Monster er war, bewies er kurz darauf. Er hatte etwas Gewaltiges, etwas Finsteres, ein größeres Monster, als er es selbst war, erschaffen und losgelassen. Sie mussten sich alle retten. Elise meinte, dass das, was da auf sie zukam, jeden verschlingen würde, egal welcher Seite man angehörte. Zoey nickte. Elise sagte schnell, aber warmherzig, freundschaftlich und zuversichtlich: “Wir sehen uns!”. Zoey lächelte und meinte:


“Auf Wiedersehen!”

Zoey sah sich sofort nach ihrer Schülerin um und rief sie. Elise schien das auch zu tun. Wo war sie nur? Es war alles so staubig. Die Erde bebte. Das gewaltige Etwas kam. Es wirkte wie ein Hurrikan oder Taifun oder so ähnlich, nur das es die Finsternis enthielt. Sie hatte mit Elise abseits gestanden, dennoch lief sie zur Wand und sprang hinter eine einen halben Meter hohe Mauer, die der Anfang einer Treppe nach unten war und hüllte sich in eine Machtblase. Sie konnte kaum atmen. Zoey hielt sich fest. Sie kniff die Augen zusammen und hatte den Kopf schützend gesenkt. Ihre Haare flattern, dabei bekam sie nur das am Rande mit. Es war sooo laut. Sie war jenseits des Epizentrums. Konnte das jemand überleben, dachte sie bange und dachte an Ari`a. Plötzlich wurde sie total sentimental. Das Mädchen stand doch in ihrer Obhut! Irgendwie hatte das Gespräch mit Elise das Gute in ihr geweckt.

Es war vorüber. Sofort stand sie auf. Überall Trümmer. Man konnte nichts sehen! Alles war staubiger als zuvor. Sie musste husten. Wenn sie sich hätte sehen können! Ihr Gesicht, ihr Haar, ihre Klamotten grau vom Staub! Ihre Augen brannten und juckten! Ihr Hals kratzte. Sie griff zur Luma und knickte sie an. Sie streckte ihre Fühler aus. Sie fühlte Ari`a in Gefahr und hörte sie im Geiste nach ihr rufen. Zoey fand sie. Sie war nicht weit entfernt. Zoey setzte noch ihre Atemmaske auf, sonst würde sie nur husten. Sie stieg über Schuttberge, sprang über tiefe Bodenrisse und stand dann plötzlich vor einem Berg Schutt. Geschockt begriff sie, das Mädchen lag darunter. Sie spürte noch einen der Jünger darunter, der ihr geholfen hatte. Der Langhaarige Jünger versuchte sie mit den Händen frei zu schaufeln.


“Moment! Geh ein Stück zur Seite! Ich mach das!”.

Zoey dachte voller Wut an Sturn und levitierte mit Leichtigkeit, dank der Macht, ein riesiges Stück weg. Es war ein Balken oder so.

Daemon, richtig? Halte das kleine verkeilte Brett da fest und hoch. Ich ziehe das nächste große Stück drunter hervor!”

Daemon half, sie levitierte ein riesiges Betonstück weg. Jetzt sah sie die Beiden! Den anderen Jünger, Sedros, und ihre Schülerin. Zoey stiegen die Tränen in die Augen.

“Warte Ari`a, halte aus, gleich ist es geschafft!"

Sie hob noch ein großes Teil weg und noch zwei Kleine mit der Hand und war dann bei ihrer Schülerin.

Ari´a, Mädchen, meine Schülerin, es wird alles gut!”

Sie zog sie zum Sitzen hoch und umarmte sie.

“Du hast es überlebt! Du hast dich gut geschlagen und warst sooo tapfer! Wir haben es geschafft! Wir sind noch da! Das ist alles so ein Irrsinn! Bleib noch einen kurzen Moment sitzen! Dein Kreislauf! Wo hast du Schmerzen? Kannst du dich bewegen?”

Zeitgleich kümmerte sich Daemon um Sedros. Sie griff auch schon in ein kleines Gürteltäschchen und holte eine Dose Schmerztabletten heraus.

“Hier, nimm Zwei!”

Sie reichte sie zu Sedros rüber.

“Du auch!”

Sie sah zu den Jüngern von Einem zum Anderen.

“Übrigens, danke für eure Hilfe!”

Zoey wusste, Sith fanden Anwärter ersetzbar, aber sie freute sich, sie lebend zu sehen und ihr wurde ganz warm ums Herz. Besorgt sah sie sich nun die Verletzungen ihrer Schülerin an.

“Wir müssen schnell hier raus! Hört ihr das laute Knacken! Es arbeitet im Gebälk! Es wird hier gleich alles noch richtig einstürzen.",

sagte sie warnend an die Drei gerichtet. Sie richtete sich auf.

“Wir müssen nur schnell raus hier. Das wird ein Klacks!”,

sagte sie so fröhlich und zuversichtlich, wie sie es hinbekam in ihrer miesen Lage. Sie brauchten dringend eine Mütze voll Optimismus, fand sie. Da sah sie plötzlich, als sie mit der Luma leuchtete, um zu schauen, wo sie am besten langgehen sollten, Sturn liegen. Wut überrannte sie. Sie ging die drei Schritte, oder auch vier, hin und trat dem offensichtlich Bewusstlosen oder Toten, wortlos so richtig kräftig in die Rippen. Er wollte sie auch draufgehen lassen! Dann ging sie zurück zu Ari`a und zog sie hoch.

“Ich stützte dich. Wir schaffen das auch noch!”

Sturn war ihr persönlich egal. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, zu schauen, ob er noch lebte. Er bekam es ja nicht mit. Wenn er tot war, war sie frei. Allerdings bekam sie dann nicht ihre Belohnungen. Ihr war alles so egal. Sie wollte hier nur raus. Und das schnell. In welcher Richtung lag Sturn`s Schiff?


Kast, völlig zerstörte Zitadelle: Zoey, Ari`a, Sedros, Daemon, unweit liegend bewusstloser Janus
 
Kast | Thronsaal | Ari'a und Sedros, schutzsuchend unter einem Trümmerstück

Etwas hatte sich verändert. Die Machtexplosion hatte alles aus den Fugen gerissen. Irgend etwas war mit dem schwarzen Loch in der Brust des reinblütigen Sith passiert. Es war...still. Der sonst immer spürbare Hunger in ihm verlangte zum ersten Mal seitdem er denken konnte nicht nach Nahrung. Er war...gesättigt. Sedros konnte nicht abschätzen, was das bedeutete und wie es ihn verändert hatte und doch war ihm gewiss, dass dieses Ereignis ihn bis ins Mark beeinflusst, ja transformiert hatte. Das Loch war keineswegs verschwunden, wenn überhaupt war es angewachsen, doch es war einem leeren Gefäß gleich bis zum Rand gefüllt worden. Sedros beschloss darüber zu meditieren, was das für ihn und seine Zukunft bedeutete, doch dann wurde sein Bewusstsein äußerst unsanft zurück in die Realität gerissen.

Namen wurden gerufen, einer davon war seiner und doch konnte er sich nicht bewegen, ein überaus schweres Trümmerstück nagelte ihn am Boden fest und verhinderte, dass er sich erheben konnte. Doch dann
levitierte Zoey die Trümmer von Ari'a und ihm runter und Daemon zog ihn aus dem Loch in dem sie begraben gewesen worden waren. Sedros war noch gar nicht richtig zu sich gekommen als Zoey ihm die Schmerztabletten reichte. Zu jeder anderen Gelegenheit hätte er sie abgelehnt, schließlich konnt ein Sith aus dem Schmerz, den er spürte, Stärke ziehen. Doch er war bei weitem noch nicht wieder klar genug bei Verstand, um das Gesagte zu verarbeiten und zu widersprechen. Stattdessen schluckte er die Tabletten ohne ein weiteres Wort und ließ sich von Daemon auf die noch etwas wackligen Beine helfen.

"Mach dir nicht so viele Sorgen, ich bin nicht tot. Noch nicht."

Er wusste Daemons Sorge um ihn zu schätzen, mehr als er bereit war zu zeigen, bei weitem mehr. Jetzt war ohnehin nicht die Zeit für ausschweifende Reden, sie mussten von diesem Mond verschwinden. Stattdessen machte er eine Bestandsaufnahme seiner Verletzungen. Er war ziemlich mitgenommen und Blut floss ihm aus vielen Verletzungen. Dazu gesellten sich noch die Innereien unzähliger Piranhakäfer, die von den Trümmerstücken zerquetscht worden waren und so den Druck auf seinen Brustkorb etwas abgedämpft hatten. Ein Jammer. Aber die kleinen tierischen Diener des reinblütigen Sith hatten so ihren Zweck erfüllt und ihr Leben für ihren Meister gegeben. Besser sie als er. Das stand vollkommen außer Frage. Anschließend sah sich Sedros um, langsam, denn ihm schwirrte noch leicht der Kopf. Da waren neben ihm Daemon, Zoey und Ari'a zu sehen...ach und die augenscheinliche Leiche des Grafen. Doch sonst bemerkte er niemanden.

"Wo sind die Guldurs, haben sie überlebt?"

Doch dann machte Zoey sie alle auf die drohende Gefahr einer einstürzenden Decke aufmerksam. Die Zeit drängte und es blieb keine Zeit nach anderen Überlebenden zu suchen. Stattdessen machten sie sich auf den Weg zurück zur Landeplattform.

"Hier entlang, wir müssen nur der Spur verstorbener Soldaten folgen, die wir auf den Weg hierher gelegt haben."

Sedros konnte zwar halb benommen noch immer nicht richtig sehen, aber sie waren alles andere als subtil auf dem Hinweg gewesen und konnten so einer buchstäblichen Spur von unzähligen Leichen wieder raus folgen.

Kast | Thronsaal |
Janus, Ari'a, Zoey, Daemon und Sedros, auf dem Weg zurück zur Landeplattform
 
Kast - imperiale Anlage - zerstörte Untergeschosse - Überreste des Thronsaal - Nira, bewusstlose Jedi und Sith




Sie bemerkte eine Bewegung hinter sich. Jemand (Deamon) zog die scheinbare Leiche (Janus) weg. Lebte der noch? Sie hätte sich beweisen können. Warum hat sie diesen Mann nicht gerettet? Wenig später hielt er wo anders inne. Am Ende standen da mehrere Leute, die dann gingen. Einen Moment wollte sie ihnen nachlaufen, doch blieb sie stehen. Sie war wütend und der Boden bebte immer wieder. Irgendetwas passierte hier und es war nicht schön. Sie musste los. Schließlich hörte sie eine Stimme. Eine weibliche Stimme. Vielleicht eine weitere Sith? Wenn sie nun diese Sith retten konnte… Es gab also eine Chance, keine totale Versagerin zu sein. ‘Hier scheint mehr Luft durch zu kommen. Mit einem Ruck oder Levitieren?’. Wer immer da war. Sie war nicht alleine. Wenn sie nun zwei Sith rettete! Sie könnte ihren Ruf doch noch retten. Sie fand ein Loch in einem Geröllhaufen. Sie zog ihr Lichtschwert und zerschnitt damit die großen Trümmer, bis nur noch eine große Platte den Weg für die Verschütteten versperrte. Gut. Nun hieß es den Weg frei machen.

“Bleibt ein wenig vom Loch weg!”

Damit schnitt
Nira mit ihrem Lichtschwert das Loch größer und sah dann zum ersten Mal die Person, die da nun lag (Elise). Sie erstarrte kurz und grinste dann ein wenig bösartig.

“Ich wollte schon immer eine Jedi zu meinen Füßen haben…”

Nira erkannte die Frau noch. Eine der Jedi. Wieder einmal bebte der Boden und nur gerade so konnte sie verhindern, dass ein Felsen auf sie und die Öffnung stürzte.

“Gibt wohl nur eine Sache, die ich tun kann…”

Sie dachte eher laut, als dass sie mit
Elise sprach. Sie hob die Hellebarde an, welche ihr unter anderem als Gehhilfe gedient hatte. Sie rammte den Stiel unter die Platte, die den Weg für die Jedi blockierte und stemmte sich selbst dagegen, wodurch das Loch größer wurde und die Verschütteten raus konnten.

“Ist gerade definitiv nicht die Zeit, um irgendeine Feindschaft auszuleben.”

Nira hatte die Übersicht verloren. Sie wusste nicht, in welchem Hangar die anderen geflohen waren. Sie selbst hasste Schiffe so sehr, dass sie nicht einmal wie diese Schiffe überhaupt fliegen konnten. Es war für die Reinblütige einfach nur schwarze Magie. Sie war wahrscheinlich eh schon geächtet. Da konnte sie zumindest ihr Überleben sichern. Tja, und der beste Weg war dieser unsäglichen Jedi zu helfen. Die hatten bestimmt eine Möglichkeit, hier weg zu kommen. Wenn die Jedi sich immer als die Guten sahen, dann würden sie Nira hier nicht alleine zurücklassen. Nicht wenn sie dieser Frau und wer auch immer bei ihr war, helfen würde, zu überleben. Sie spürte die Schmerzen in ihrem Körper. Hoffentlich würden sie sich beeilen. Denn lange würde Nira das Ganze nicht aushalten. Auch wenn sich versuchte entsprechend ihrer Lehren Kraft aus den Schmerzen zu ziehen, protestierte ihr Körper inzwischen bei jeglicher Anstrengung. Jetzt aber waren die Jedi wohl ihre letzte Chance, hier wegzukommen. Die anderen würde Nira nicht mehr einholen. Sie hätte einfach gehen müssen. Auf der anderen Seite war ihr der Ehrgeiz im Weg gewesen, sich wieder zu beweisen. Es war wirklich lästig. Wirklich richtig lästig.


Kast - imperiale Anlage - zerstörte Untergeschosse - Nahe der Überreste des Thronsaal - Nira, Riuen und Elise, bewusstlose Jedi und Kayn in der Nähe
 
Kast - imperiale Anlage - zerstörte Untergeschosse - Nahe der Überreste des Thronsaal - Nira, Riuen und Elise, bewusstlose Jedi und Kayn in der Nähe

Sie waren in einem sehr aktionsgeladenen Thriller gelandet. Alles, was geschah, schien mehr einem Filmsi, als der Realität zu entsprechen. Ari’a, die glaubte, Riuen wolle sie töten. Der Chiss, der der Twi’lek erst das Schwert abnahm, um es ihr wiederzugeben. Die ernste Dankbarkeit, die in der Stimme der jungen Frau lag, weil der Chiss ihr Leben, das nie in Gefahr gewesen war, verschont hatte.
Und dann diese elende Welle. Nur Moment, Moment. Das war kein Film, kein Roman, nein, irrsinnige Realität. Riuen hätte gerne etwas auf die Frage seiner Kontrahentin erwidert, aber erstens hatte er selbst keine Ahnung, was das war und zweitens fegte, was auch immer es war, ihn selbst von den Füßen. Zeitlupe. Erneut, wie im Film. Der Chiss nahm seinen eigenen Flug wahr, versuchte, sich irgendwie zu schützen, aber da waren so viele Trümmerhaufen, so viele Gefahrenquellen, dass es überhaupt nicht möglich war, auf alles zu achten. Riuen wusste nicht einmal, was ihn alles traf, doch alles abzuwehren war unmöglich. Ein Teil, das ihn in Breite und Länge mehr als überragte, würde ihn umbringen. Er sah es elend langsam auf sich zukommen und doch schloss er die Augen, wartete auf den Aufprall, wartete auf den Tod. Doch nichts geschah. Riuen begriff nicht, ob er noch lebte, oder nicht, die ganze Luft erzitterte noch immer vor Dunkelheit und alles, jeder Knochen, jedes Gelenk schmerzte ihn. Irgendwann spürte er Elise über sich, konnte auch sie kaum realisieren. Da war keine Sekunde, um etwas Doppeldeutiges zu sagen, oder zu denken, ja nicht mal Zeit, um etwas zu fühlen. Er versuchte, sich an Elise zu klammern, nicht wegen seiner Gefühle, nicht aus Angst, sondern weil vage in seinem Hinterkopf war, dass hier gerade alles zusammenbrach und er sie schützen wollte. Doch sein Körper gehorchte kaum und erneut wusste Riuen nicht, ob die Ohnmacht oder der Tod, nach ihm griff. Was auch immer es war, er kämpfte dagegen an, denn ersteres konnte zu letzterem führen. Wach bleiben. Überleben. Elise festhalten. Wachübelise. Die Worte verschwammen. Aber da war kein Tunnel. Kein Licht. War es nicht das, was man sah, wenn man starb?
Sein Name drang zu ihm durch und beim zweiten Nachfragen spürte Riuen, dass Elise noch immer über ihm lag und er sie noch immer an sich gedrückt, ja gepresst hielt, in dem Versuch, mit seinen Armen und seinen Beinen so viel wie möglich von ihr zu schützen.

Etwas sagen? „
Scheiße“, keuchte er leise, und versuchte, sie loszulassen, was im ersten Anlauf nicht gelang. Sein Körper brannte vor Schmerz, es fühlte sich an, als schwimme er in einem See aus Lava und es dauerte, bis er sich von Elise loslösen konnte und noch einmal, bis er realisierte, dass er sich zwar nicht gut, aber trotzdem bewegen konnte. Etwas steckte in seinem Bein. Und seine künstliche Hand funktionierte nicht. Da war die Schusswunde, da waren Prellungen und was auch immer – aber er konnte sich mühsam bewegen.
Das Geröll wegbekommen? Klang nach einem Plan. „
Ja“, kam bloß aus seinem Mund und den letzten Buchstaben zog er unnatürlich lang, dann schüttelt ihn ein Hustenreiz, der sich anfühlte, als würde er seine Lunge ebenfalls begraben. Die Entscheidung, was sie tun sollten, wurde ihm abgenommen, als eine Klinge den Weg zu ihnen fand, nicht, um sie zu zerstückeln, sondern das, was auf ihnen lag. Irgendjemand schien ihnen zu helfen.

Levitieren, jetzt“, klang wie ein Befehl, als jemand von oben (Nira) versuchte, die Platte weg zu hebeln. Gesagt, getan. Nur wenige Sekunden später, war die Platte verschwunden und gab den Blick auf eine Sith frei. Auf die Spezies. Doch offensichtlich hatte die Dame nicht vor, sie anzugreifen und sie sah auch nicht aus, als hätte sie genug Kraft, das zu tun. Mühsam kamen sie aus dem Loch heraus gekrochen.
Die Lage weiter zu sondieren war allerdings auch zeitlich begrenzt, denn der Tempel war noch immer am Einstürzen und nicht nur der Tempel. Der Boden bebte und Riuen beschlich das Gefühl, dass der ganze Planet auseinander zu brechen drohte.
Wo sind die anderen?“, Riuens Blick ging durch den Thronsaal, halb am Boden kauernd. Doch es war unmöglich irgendjemanden zu erkennen. Da waren Personen, doch der ganze Staub… Idiot.

Die Macht, er musste sie nutzen und die Erste, die er aufzuspüren versuchte, war Eowyn. „Scheiße“, kam erneut, diesmal viel eindringlicher, nicht nur, weil Riuen Eowyn nicht spüren konnte, sondern weil der Versuch, richtig aufzustehen, ihn beinahe sofort wieder zu Boden drückte.
Die mechanische Hand gab ihm keinen Halt und jetzt erkannte Riuen, dass ein Metallstück aus seinem Bein ragte und er wusste, dass er es nicht herausziehen durfte – denn es sorgte dafür, dass die Wunde nicht blutete. Wunderbar. Zwei angeschlagene Beine.
Noch einmal Kräfte mobilisieren. Aufstehen. Noch einmal spüren. Wo, zum Henker, war Eowyn? In einem zweiten Versuch Eowyn aufzuspüren, nahm er etwas wahr. Allerdings nur einen Hauch und das war, wie oft hatte er schon Scheiße gedacht?, egal! SCHEIßE!
Der Boden bebte noch immer, dennoch gab Riuen Elise zu verstehen, wo er Eowyn auszumachen glaubte und bewegte sich humpelnd auf die Stelle zu.
Sehen konnte er sie nicht, aber da war ein Flimmern, das schnell zu übersehen oder zu erspüren.
Er drehte sich zu Elise und de Sith.
Eowyn liegt irgendwo da drüben.“ Halb tot, fügte er gedanklich hinzu.

Kast - imperiale Anlage - zerstörte Untergeschosse - Nahe der Überreste des Thronsaal - Nira, Riuen und Elise, bewusstlose Jedi und Kayn in der Nähe
 
Kast - Zitadelle - Standort unklar - mit Riuen unter Trümmern

Die wärmende gegenseitige Nähe an einem solch verdorbenen Ort wirkte wie ein heilsamer Trost. Balsamierend, kraftspendend. Als Elise den Kopf von der Brust ihres Schülers nahm und sich sachte von der wohlwollenden Umklammerung gelöst hatte und Zentimeter für Zentimeter nach vorn gekrochen war, wirkte seine Präsenz nach. Ihre empathische Prädisposition macht ihre Konzentration nicht gerade ungeteilter. Sie schaffte es dennoch. Auch der Schmerz, den Riuen unbewusst geteilt hatte, wirkte in Elise. Sein Bein war verletzt, hoffentlich nicht zu schlimm. Das Letzte, das sie jetzt gebrauchen konnten war, dass eine/r von ihnen immobil wurde. "Immerhin kannst du fluchen.", 'dann kann's so schlimm nicht sein', sparte sie sich.

Die Bruchstelle in dem kuppelartigen, zerbrechlichen Gefüge begann dann plötzlich zu sprechen. Noch ehe sie es sich versah stach dann auch noch eine Klinge durch die empfindliche Struktur und die Ritterin hoffte inständig, dass wer auch immer da begann mit Arbeiten, dass das Konstrukt halten würde. Die Klinge war eher halbrund, das konnte nichts gutes bedeuten. Waren die Schergen Janus' in Vorhand gekommen? Würden sie nun ihrem Ende entgegentreten, nach dem sie das fahle Licht des Tempels wieder erblicken konnten?

Doch kein Argwohn begegnete ihr. Keiner, der es auf ihr Leben abgesehen hatte. Als sie erneut in Deckung gegangen war und einige Brocken Schutt auf das Schüler-Meister-Gespann herabbröselte, öffnete sich der Spalt schließlich und mit Anstrengung bugsierten sich Riuen und Elise aus der Versenkung, nachdem sie zwei größere Stein-Dura-Stahl-Platten weg levitiert hatten. Die Alderaanerin richtete sich auf und zog ihr Schwert mit der Macht zu sich, blickte aus erschöpften, stahl-blauen Augen zu der rothäutigen Sith. Sie hatte sich aufgebäumt und atmete tief ein. "Danke, Nira." Für einen Moment war sie nahe genug an Gaya und Nira um zu verstehen, wie ihr Name war. "Wirst du uns helfen, die anderen zu bergen?" Elise dachte nicht daran ihr irgendetwas zu versprechen. Vielleicht war das auch nicht mal nötig.

Offensichtlich war sie nicht unter ihresgleichen. Wo waren die verdammten Sith nur geblieben? Wo war Zoey und die anderen dunklen Präsenzen? Ihre Wahrnehmung wurde von dem undurchdringbaren, verdorbenen Dunst vernebelt, der sie lediglich ein paar Meter spüren ließ, was ihre Umgebung für sie bereithielt. Dann fiel ihr Riuen's Bein wieder ein.

"Hiergeblieben!" herrschte er den blauen Hünen an, der losgegangen war. Es galt wie immer "Selbstschutz vor Fremdschutz." Beinahe fühlte sie sich wie eine Feuerwehrfrau. Sie hockte vor Riuen und aktivierte vorsichtig ihre Klinge, als sie präzise das Metallstück abschnitt, das aus seinem Bein ragte. Dann legte sie ihre staubigen Hände über die Wunde und klebte ein Pflaster aus Energie auf die Blessur. Heilen war noch nie ihre Stärke, doch etwas tat sich. Es musste reichen. Und dann war der Padawan nicht mehr zu bremsen und suchte weiter. Erschöpft fiel sie auf ihre Buchstaben zurück und kämpfte mit dem Schwindel. Auch sie musste aufpassen, dass sie sich nicht verausgabte.

Dann bemerkte sie, dass auch ihre unheilvolle Retterin unter Schmerzen litt. Kommentarlos näherte sie sich auch ihr und berührte ihre Schulter. Sie hatte recht, es war nicht die Zeit für Todeskämpfe, es war Zeit zu leben. Nach erneuter Macht-Anstrengung gelang es ihr, auch der dunklen Schülerin ein wenig Besserung zu verschaffen, was sie endgültig an die Grenzen ihrer Reserven brachte. Sie wurde blass und ihre Augen wurden immer schwerer.

Dann meldete sich Riuen erneut. Diesmal nicht fluchend. Sondern mit einem Funken Hoffnung. Er hatte Rätin El'mireth entdeckt, gut. Ein schmales Grinsen mit hauchzarter Kopfbewegung folgte, bevor der Padawan wie ein Detektor losging. Doch neben der Rätin waren noch mehr Vermisste Jedi. Was war mit JK und Gaya, Oyim und Marrev? Als sie sich mit Mühe aufraffte erreichte sie der nächste Schock. Wie in einem Traum, als würde sie tief und fest schlafen, manifestierte sich ein Bild vor ihrem inneren Auge. Eine Halluzination? Was war das? Sie schloss die Augen und stütze sich an einem Trümmer ab, durch den sie in Kürze auf allen vieren durch musste, um weiter voran zu kommen. 'Ein ... Schiff?' ... und plötzlich, als hätte sie nach einer durchzechten Nacht schlagartig 2 Promille verloren, weiteten sich ihre Pupillen und das Adrenalin kam ihrer Erschöpfung zu Hilfe.

"Marrev!" sie hustete laut. "RIUEN! Marrev kommt in der Nightmare! Er muss irgendwo in der Nähe sein." Sie konnte spüren, dass da etwas war. Aber sie war nicht so weit. Vor allem nicht in dieser Verfassung. Sie konnte ihm nicht antworten. Hatte keine Ahnung, wie. Dann ließ sie sich fallen. Atmete kurz durch, als sie wieder bemerkte, wie der Boden unter ihnen rumorte. "Okay, Elise." schnaubte sie. "Sammeln." Sie schloss kurz die Augen. Erst ein Atemzug, dann ein Zweiter. Ein leichter, unsichtbarer Schleier umschloss sie. Ließ sie kurz aufblitzen in der Macht, bevor er ihrem verletzten Körper neuen, wenn auch begrenztem, Schwung verlieh. Sie kroch dann durch die Öffnung und half Riuen bei der Suche. Meter um Meter tastete sie mit ihren lädierten Macht-Antennen ab. Überall Staub, an einigen Stellen waren Feuer ausgebrochen, weil Trümmer Gas- und andere sensible Leitungen getroffen hatten. Die Explosion der Versorgung tat ihr restliches und immer wieder mussten irgendwo Verpuffungsexplosionen dafür sorgen, dass die Integrität der Struktur der ehemaligen dunklen Hallen mehr und mehr an Halt verlor. Dann kam Elise bei Riuen und Eowyn an. Das sich ergebende Bild war grauenhaft. "Rätin Eowyn-" es verschlug der Ritterin die Sprache und eine kleine Träne rollte über ihre Wangen. Doch es bestand Hoffnung. Es sah schlimm aus um sie, doch sie konnten es schaffen. Wieder musste die rudimentäre Machtheilung herhalten, wieder wich ein Stück Lebenskraft aus der Ritterin. Hoffentlich wurde Eowyn zumindest stabilisiert.

Dann richtete sie sich erneut auf, über ihr war ein Luftzug zu spüren. Die dichte Staubwolke über ihnen musste das letzte sein, was sie vom dunklen Nachthimmel über Kast trennte.

Marrev, die Nightmare.

Elise wusste was sie zu tun hatte. Erneut sammelte sie sich, kanalisierte die Macht und bündelte sie, sodass sie einen schwachen aber ausreichenden Machtstoß nach oben durchführen konnte, der die dichte Masse an fliegenden Staubpartikeln kurzzeitig auflöste und Marrev hoffentlich ein ausreichendes Positions-Signal gab, um sein Pilotentalent im Blind-Tiefflug unter Beweis zu stellen.

"Schaff sie hier weg" meinte er bittend zu Riuen, als sie seine Schulter knetete. Etwas war noch zu erledigen. In dem Moment in dem die Ritterin den Machtstoß abgab, leuchteten weitere Präsenzen in der Macht auf. Elise humpelte weiter, denn sowohl eine dunkle, als auch eine helle Präsenz war auf ihrem Radar erschienen. "Janus Sturn." Zielgerichtet näherte sie sich in großer Anspannung dem Ziel und machte sich bereit jeder denkbaren Überraschung zu begegnen.

Kast - imperiale Anlage - zerstörte Untergeschosse - Nahe der Überreste des Thronsaal - Nira, Riuen, Eowyn und Elise in der Nähe von Janus, bewusstlose Jedi/Sith in der Nähe

[OT: ich unterstelle jetzt, dass die Sith - Ari'a, Zoey, Sedros und co. - ohne die 'Leiche' von Janus geflohen sind, es also zwischen euren und meinen Posts einen minimalen zeitlichen Versatz gibt, der das rechtfertigt, mache aber hier trotzdem erstmal den Stop.]
 
Zurück
Oben