Brianna Kae
Silbermähne
Sith-Tempel, Gang vor den Zellen - Kira, Brianna
Brianna nutzte die Zeit die ihr Kira ließ, indem sie, mit dem Arm auf ihre Schulter neben ihr herlief, um sich mithilfe der Macht gründlich zu untersuchen. Es fiel ihr allerdings recht schwer, sich zu konzentrieren, sehr wohl fühlte sie sich trotz der neuen Freundlichkeit nicht. Nebenbei versuchte sie, sich den Weg einzuprägen, und angesichts der Gleichförmigkeit der Gänge war das gar nicht so einfach. Erst als Brianna nach Verpflegung fragte, sprach die Sith wieder, sagte mit betroffenem Gesicht, dass sie nicht gewusst hätte, dass sie noch nichts bekommen hatten, da Ranik das festlegte, und sie ihnen nichts eigenmächtig geben durfte. Die Echani kaufte ihr die Geschichte nicht recht ab. Sicherlich durfte sie, außerdem würde er es wohl auch gar nicht merken, wenn sie es tat. Nein, sie wollte einfach nicht, und fragte sich, ob aushungern zu ihrer Taktik gehörte. Wenn sie allerdings nicht bald etwas bekommen würden, fürchtete sie, sah es mit der Flucht schlecht aus und irgendwann wäre es auch mit dem, was die Sith eigentlich wollten, vorbei. Wie lange wollten sie das also noch treiben?
Zumindest versprach Kira, ihr etwas Wasser zu organisieren, nicht aber für Kestrel und Cal, wie sie betonte. Was letzteren anging, fragte sie, wie lange er schon ohnmächtig war, und stellte fest, dass er ohnehin sterben würde, ohne Wasser und Essen, wenn es ihm niemand gab. Die Jedi konnten es nicht, und als sie bei diesen Worten ihr Gesicht abwandte, konnte sie ihr Grinsen nicht ganz verbergen. Anscheinend zeigte sie hier wieder ein wenig ihr wahres Gesicht. Diese Gefühlskälte! Wie konnte er ihr so egal sein? Sie kannte ihn doch nicht einmal. Es machte Brianna wütend, dass jemand so eiskalt war. Wenn sie nur irgendwie Wasser zu ihm schmuggeln könnte und es ihm heimlich geben... doch, wie sollte sie das anstellen? Sie hatte kein Behältnis, und selbst wenn, müsste er dazu wach sein. Um es ihn einzuflößen würde sie nicht nahe genug dran kommen, da hatte die Sith leider allzu recht.
Ich kenne ihn nur ein wenig.
Sagte Brianna wahrheitsgemäß, sie wusste nicht, was es ihr brachte, hier zu lügen, oder was sie lügen sollte.
Überleg es dir, bevor du ihn so einfach abschreibst. Ihr versucht doch alles, um aus uns etwas rauszubekommen. Bist du dir sicher, dass ihr es euch leisten könnt, auf ihn zu verzichten?
So zu argumentieren, das war nun allerdings schon sehr verzweifelt, dachte sich auch die Padawan. Wenn sie das täten, konnte sie nur hoffen, dass Cal ebenfalls nicht viel wusste und sie nicht so schnell dahinterkämen. Sagen konnte sie es nicht, sie hatte noch kaum mit ihm besprochen, und woher er kam und was er vorher getan hatte, wusste sie nicht. Zumindest müsste er wach werden, wenn er das nicht tat, war sein Schicksal wohl wirklich besiegelt, und damit konnte sich Brianna nicht so leicht abfinden wie die Sith.
Die Padawan machte langsam Fortschritte mit ihrer Untersuchung. Obwohl sie sich nicht so tief in die Macht versenken konnte, wie es nötig gewesen wäre, konnte sie allmählich ein vages Bild ihres Körpers erahnen. So weit sie es erkennen konnte, waren die Verletzungen vom Kampf dabei, vollständig und auch hoffentlich rückstandsfrei abzuheilen, aber das bedurfte noch näherer Untersuchung, wofür sie aber auch noch Zeit haben würde, wenn die Schwarzhaarige sich weiter so verhielt. Ein bohrender Schmerz schreckte sie dann allerdings hoch, als diese ihre Fingernägel in ihre Schulter drückte, bewusst oder unbewusst, während sie scheinbar über Janus nachdachte. Brianna hielt es für Absicht, vielleicht war sie aber auch einfach nur so unsensibel, dass sie als Sith sowas gar nicht mehr merkte, jedenfalls störte sie dauernd ihre Konzentration mit irgendetwas, und so kam sie nur sehr mühselig vom Fleck.
Mit einem freundlichen Lächeln erklärte Kira, dass es gut war, dass sie das alles sagte, und dass er seine gerechte Strafe erhalten würde, doch bevor die Weißhaarige antworten konnte, wurde sie heftiger als zu erwarten war von dem Arm auf ihrer Schulter geschubst, und da sie sich gerade in der Bewegung befand und nicht damit gerechnet hatte, wäre sie fast vor einem alten Wasserspeier zu Boden gegangen. Dabei erklärte die Sith, dass sie davon trinken konnte, soviel sie wollte, falls er funktionierte zumindest. Brianna ärgerte sich, als sie sich hinkniete und einen Knopf an dem Speier betätigte. Soviel zur Dankbarkeit. Sith blieben eben Sith. Dies zeigte auch eindeutig, wie weit es mit der neuen Freundlichkeit her war. Nein, zweifellos führte sie etwas im Schilde, und verbarg es nicht sehr gut, anders konnte sie es sich jedenfalls nicht erklären. Die klügste schien sie ja ohnehin nicht zu sein.
Nach einigen Augenblicken kam ein braunes Rinnsal aus der Wasserleitung, das mit der Zeit stärker und klarer wurde, doch wirklich vertrauenserweckend war es nicht. Sollte sie es trinken? Sie wusste nicht, welche Verunreinigungen und Bakterien es möglicherweise enthielt. Andererseits war sie dringend darauf angewiesen, und ob sie nochmal etwas besseres bekommen würde, war nicht sicher. Sie überlegte, es mit der Macht zu untersuchen. Die Analyse ihres Körpers hatte sie ohnehin aufgeben, sie begnügte sich mit dem, was sie jetzt wusste, zu mehr kam sie mit diesen ständigen Unterbrechungen auch kaum. Sie konzentrierte sich auf das Wasser, konnte aber auch nach einiger Zeit nichts besonderes feststellen, genaugenommen fand sie nicht einmal sein Bild in der Macht.
Da sich das Wasser inzwischen weiter geklärt hatte, probierte sie es zähneknirschend. Sie formte ein Schüsselchen aus ihren Händen und trank daraus. Es schmeckte abgestanden und modrig, aber enthielt nichts, was ihre Alarmglocken hätten läuten lassen, also leerte sie es gierig, und wiederholte die Prozedur mehrmals. Kira unterbrach sie und fragte wegen der vorherigen Konversation, was sie wegen ihrer Vergangenheit gesagt hätte und redete ein bisschen wirr. Brianna drehte den Kopf zu ihr, sah sie fragend an und musste kurz überlegen, was sie eigentlich gemeint hatte.
Nein nein, wir sind uns ganz und gar nicht ähnlich, zum Glück. Ich habe lediglich gesagt, dass ich mich ihm sehr nahe gefühlt hatte. Ich habe ihn von meiner Vergangenheit erzählt, und er mir von seiner. Es fühlte sich ziemlich intim an und ich hatte das Gefühl, ihn zu kennen. Nur da habe ich mich getäuscht. Hätte ich gewusst, dass er so ein linkes Aas ist, hätte ich ihm nicht so viel von mir erzählt.
Brianna machte ein wütendes Gesicht, als sie daran dachte, wie er sie betrogen hatte, dann drehte sie sich um und trank ebenso gierig weiter. Während die Sith sie von hinten betrachtete, meinte diese, dass sie es bemerkenswert fand, dass sie ihre Unterlegenheit eingesehen hätte, und lobte sie dafür. Sie hätte gekämpft wie ein verwundetes Tier, und jetzt hätte sie erkannt, wer stärker wäre. Vielleicht würden sie, wenn sie weiter so kooperativ wäre, sie nicht töten, sondern belohnen. Natürlich nur gegen entsprechende Informationen, die sie wegen Ranik brauchte. Die Echani erwiderte nichts darauf, ihr kam das alles sehr merkwürdig vor. Sie klang irgendwie nicht wie eine Sith, die sich tatsächlich überlegen fühlte, dieses Gerede von Lob und Kooperation passte einfach nicht dazu. Sie wurde nicht recht schlau aus ihr. Einerseits hatte sie die Rage gegen sie anwenden müssen um sie zu besiegen, wozu die Schwangerschaft sicher auch beigetragen hatte. Doch andererseits hätte sie sie genauso fertig und kampfunfähig machen können wie eben zuvor Janus, sie hatte es nur nicht getan. Warum nur? Niemals hätte sie sich dagegen wehren können. Und die Rage - waren die Folgen überhaupt so schwer, wie Kestrel sagte? War es wirklich so schlimm? Sie konnte es doch wohl jederzeit wieder tun, wenn sie versuchen würde, sie anzugreifen, versuchen zu fliehen. Aber Brianna war letztes Mal schon fast dabei draufgegangen. War das die Erklärung für das seltsame Verhalten, dass Rage wesentlich unproblematischer war als ihre Mentorin glaubte? Aber warum redete dann Kira so komisch?
Ihren Versprechungen glaubte sie sie keine Sekunde. Wollte sie sei deswegen mit gespielter Freundlichekeit einlullen? Um ihr den Blick darauf zu verstellen, dass die Versprechungen einer Sith nichts wert waren? Sie würde kein gutes Wort für sie einlegen, und selbst wenn, würde es Ranik nicht interessieren, da war sie sich sicher. Nein, sie durfte nicht kooperieren, auf dieses Geschwafel fiel sie nicht herein, und sie würde ihr so wenig Informationen wie möglich liefern. Sie hörte zu trinken auf, als die Sith von Janus' Worten berichtete. Demzufolge wäre sie schon einmal auf Gamorr gewesen, wo sich auch die Jedi-Basis befände. Sie hätten den Planeten untersucht und nur eine verlassene Basis gefunden, die sie aber nicht den Jedi hätten zuordnen können. Wie Janus darauf kam, verstand die Echani allerdings nicht. Anscheinend hatte er es sich doch komplett aus den Fingern gesaugt. War er es etwa auch gewesen, der nach Gamorr geflogen wäre? Dies erklärte die Wartezeit. Hatte er das etwa eingefädelt, um die Artefakte zu finden, mit der sie ihn geködert hatte, die es aber gar nicht mehr gab? Dann war die "Basis" womöglich Dar Nimthirs altes Lager, nahe des alten Tempels, wo sich diese einst befanden. Die Sith wollte hingegen wissen, ob Brianna Gamorr erwähnt hatte. Die Angesprochene zögerte und überlegte, was sie ihr sagen würde. Abstreiten oder nicht? Sollte sie die Artefakte als Köder ins Spiel einbringen, oder konnte sie sie ein anderes Mal besser gebrauchen. Schließlich entschied sie sich für eine Variante und antwortete langsam und entschieden, aber doch wesentlich schneller als Kira die Frage vorgetragen hatte.
Es stimmt, ich habe einmal auf Gamorr gelebt, das hat Janus aus den Geschichten von meiner Vergangenheit. Eine Jedi-Basis gibt es dort bestimmt nicht, ich weiß nicht, was ihr gefunden habt, aber wie ihr euch so sicher sein könnt, dass das, was ihr gefunden haben wollt, das einzige ist und es keine andere Basis dort gibt, ist mir schleierhaft. Gamorr ist groß, der Wald und die Sümpfe sind dicht, man könnte dort eine Menge verstecken, was niemals jemand finden würde.
Die schwarzhaarige Sith rückte ihr noch näher auf die Pelle, und zischte ihr ins Ohr, dass sie trinken sollte, denn etwas anderes würde sie heute nicht mehr kommen. Mehr und mehr zeigte sie ihr wahres Gesicht, dachte sich Brianna, und bückte sich verärgert zum Wasserspeier. Sie hatte ohnehin vor, so viel wie nur möglich zu trinken, aber sie musste sich was einfallen lassen. Sie musste sehr vorsichtig sein, um nicht Kiras Machenschaften auf den Leim zu gehen. Schade, dass eine Flucht wahrscheinlich unmöglich war. Sie konnte sich zwar den Ort mit dem Wasserspeier einprägen, aber wo sie genau war, und in welche Richtung es hinaus ging, wusste sie nicht, außerdem war ihr die Sith wohl auch einfach zu überlegen. Trotzdem war es leichtsinnig, sie so frei rumlaufen zu lassen. Vielleicht war auch das der Weg, es ihr ein wenig heimzuzahlen. Sie brauchte nur einen Beweis für ihren Leichtsinn. Während sie bewusst langsam abgestandenes Wasser schöpfte, begann sie sich auf den Schnitt am Oberarm zu konzentrieren. Alles was sie brauchte, war ein wenig Ruhe...
Sith-Tempel, Gang vor den Zellen - Kira, Brianna
Brianna nutzte die Zeit die ihr Kira ließ, indem sie, mit dem Arm auf ihre Schulter neben ihr herlief, um sich mithilfe der Macht gründlich zu untersuchen. Es fiel ihr allerdings recht schwer, sich zu konzentrieren, sehr wohl fühlte sie sich trotz der neuen Freundlichkeit nicht. Nebenbei versuchte sie, sich den Weg einzuprägen, und angesichts der Gleichförmigkeit der Gänge war das gar nicht so einfach. Erst als Brianna nach Verpflegung fragte, sprach die Sith wieder, sagte mit betroffenem Gesicht, dass sie nicht gewusst hätte, dass sie noch nichts bekommen hatten, da Ranik das festlegte, und sie ihnen nichts eigenmächtig geben durfte. Die Echani kaufte ihr die Geschichte nicht recht ab. Sicherlich durfte sie, außerdem würde er es wohl auch gar nicht merken, wenn sie es tat. Nein, sie wollte einfach nicht, und fragte sich, ob aushungern zu ihrer Taktik gehörte. Wenn sie allerdings nicht bald etwas bekommen würden, fürchtete sie, sah es mit der Flucht schlecht aus und irgendwann wäre es auch mit dem, was die Sith eigentlich wollten, vorbei. Wie lange wollten sie das also noch treiben?
Zumindest versprach Kira, ihr etwas Wasser zu organisieren, nicht aber für Kestrel und Cal, wie sie betonte. Was letzteren anging, fragte sie, wie lange er schon ohnmächtig war, und stellte fest, dass er ohnehin sterben würde, ohne Wasser und Essen, wenn es ihm niemand gab. Die Jedi konnten es nicht, und als sie bei diesen Worten ihr Gesicht abwandte, konnte sie ihr Grinsen nicht ganz verbergen. Anscheinend zeigte sie hier wieder ein wenig ihr wahres Gesicht. Diese Gefühlskälte! Wie konnte er ihr so egal sein? Sie kannte ihn doch nicht einmal. Es machte Brianna wütend, dass jemand so eiskalt war. Wenn sie nur irgendwie Wasser zu ihm schmuggeln könnte und es ihm heimlich geben... doch, wie sollte sie das anstellen? Sie hatte kein Behältnis, und selbst wenn, müsste er dazu wach sein. Um es ihn einzuflößen würde sie nicht nahe genug dran kommen, da hatte die Sith leider allzu recht.
Ich kenne ihn nur ein wenig.
Sagte Brianna wahrheitsgemäß, sie wusste nicht, was es ihr brachte, hier zu lügen, oder was sie lügen sollte.
Überleg es dir, bevor du ihn so einfach abschreibst. Ihr versucht doch alles, um aus uns etwas rauszubekommen. Bist du dir sicher, dass ihr es euch leisten könnt, auf ihn zu verzichten?
So zu argumentieren, das war nun allerdings schon sehr verzweifelt, dachte sich auch die Padawan. Wenn sie das täten, konnte sie nur hoffen, dass Cal ebenfalls nicht viel wusste und sie nicht so schnell dahinterkämen. Sagen konnte sie es nicht, sie hatte noch kaum mit ihm besprochen, und woher er kam und was er vorher getan hatte, wusste sie nicht. Zumindest müsste er wach werden, wenn er das nicht tat, war sein Schicksal wohl wirklich besiegelt, und damit konnte sich Brianna nicht so leicht abfinden wie die Sith.
Die Padawan machte langsam Fortschritte mit ihrer Untersuchung. Obwohl sie sich nicht so tief in die Macht versenken konnte, wie es nötig gewesen wäre, konnte sie allmählich ein vages Bild ihres Körpers erahnen. So weit sie es erkennen konnte, waren die Verletzungen vom Kampf dabei, vollständig und auch hoffentlich rückstandsfrei abzuheilen, aber das bedurfte noch näherer Untersuchung, wofür sie aber auch noch Zeit haben würde, wenn die Schwarzhaarige sich weiter so verhielt. Ein bohrender Schmerz schreckte sie dann allerdings hoch, als diese ihre Fingernägel in ihre Schulter drückte, bewusst oder unbewusst, während sie scheinbar über Janus nachdachte. Brianna hielt es für Absicht, vielleicht war sie aber auch einfach nur so unsensibel, dass sie als Sith sowas gar nicht mehr merkte, jedenfalls störte sie dauernd ihre Konzentration mit irgendetwas, und so kam sie nur sehr mühselig vom Fleck.
Mit einem freundlichen Lächeln erklärte Kira, dass es gut war, dass sie das alles sagte, und dass er seine gerechte Strafe erhalten würde, doch bevor die Weißhaarige antworten konnte, wurde sie heftiger als zu erwarten war von dem Arm auf ihrer Schulter geschubst, und da sie sich gerade in der Bewegung befand und nicht damit gerechnet hatte, wäre sie fast vor einem alten Wasserspeier zu Boden gegangen. Dabei erklärte die Sith, dass sie davon trinken konnte, soviel sie wollte, falls er funktionierte zumindest. Brianna ärgerte sich, als sie sich hinkniete und einen Knopf an dem Speier betätigte. Soviel zur Dankbarkeit. Sith blieben eben Sith. Dies zeigte auch eindeutig, wie weit es mit der neuen Freundlichkeit her war. Nein, zweifellos führte sie etwas im Schilde, und verbarg es nicht sehr gut, anders konnte sie es sich jedenfalls nicht erklären. Die klügste schien sie ja ohnehin nicht zu sein.
Nach einigen Augenblicken kam ein braunes Rinnsal aus der Wasserleitung, das mit der Zeit stärker und klarer wurde, doch wirklich vertrauenserweckend war es nicht. Sollte sie es trinken? Sie wusste nicht, welche Verunreinigungen und Bakterien es möglicherweise enthielt. Andererseits war sie dringend darauf angewiesen, und ob sie nochmal etwas besseres bekommen würde, war nicht sicher. Sie überlegte, es mit der Macht zu untersuchen. Die Analyse ihres Körpers hatte sie ohnehin aufgeben, sie begnügte sich mit dem, was sie jetzt wusste, zu mehr kam sie mit diesen ständigen Unterbrechungen auch kaum. Sie konzentrierte sich auf das Wasser, konnte aber auch nach einiger Zeit nichts besonderes feststellen, genaugenommen fand sie nicht einmal sein Bild in der Macht.
Da sich das Wasser inzwischen weiter geklärt hatte, probierte sie es zähneknirschend. Sie formte ein Schüsselchen aus ihren Händen und trank daraus. Es schmeckte abgestanden und modrig, aber enthielt nichts, was ihre Alarmglocken hätten läuten lassen, also leerte sie es gierig, und wiederholte die Prozedur mehrmals. Kira unterbrach sie und fragte wegen der vorherigen Konversation, was sie wegen ihrer Vergangenheit gesagt hätte und redete ein bisschen wirr. Brianna drehte den Kopf zu ihr, sah sie fragend an und musste kurz überlegen, was sie eigentlich gemeint hatte.
Nein nein, wir sind uns ganz und gar nicht ähnlich, zum Glück. Ich habe lediglich gesagt, dass ich mich ihm sehr nahe gefühlt hatte. Ich habe ihn von meiner Vergangenheit erzählt, und er mir von seiner. Es fühlte sich ziemlich intim an und ich hatte das Gefühl, ihn zu kennen. Nur da habe ich mich getäuscht. Hätte ich gewusst, dass er so ein linkes Aas ist, hätte ich ihm nicht so viel von mir erzählt.
Brianna machte ein wütendes Gesicht, als sie daran dachte, wie er sie betrogen hatte, dann drehte sie sich um und trank ebenso gierig weiter. Während die Sith sie von hinten betrachtete, meinte diese, dass sie es bemerkenswert fand, dass sie ihre Unterlegenheit eingesehen hätte, und lobte sie dafür. Sie hätte gekämpft wie ein verwundetes Tier, und jetzt hätte sie erkannt, wer stärker wäre. Vielleicht würden sie, wenn sie weiter so kooperativ wäre, sie nicht töten, sondern belohnen. Natürlich nur gegen entsprechende Informationen, die sie wegen Ranik brauchte. Die Echani erwiderte nichts darauf, ihr kam das alles sehr merkwürdig vor. Sie klang irgendwie nicht wie eine Sith, die sich tatsächlich überlegen fühlte, dieses Gerede von Lob und Kooperation passte einfach nicht dazu. Sie wurde nicht recht schlau aus ihr. Einerseits hatte sie die Rage gegen sie anwenden müssen um sie zu besiegen, wozu die Schwangerschaft sicher auch beigetragen hatte. Doch andererseits hätte sie sie genauso fertig und kampfunfähig machen können wie eben zuvor Janus, sie hatte es nur nicht getan. Warum nur? Niemals hätte sie sich dagegen wehren können. Und die Rage - waren die Folgen überhaupt so schwer, wie Kestrel sagte? War es wirklich so schlimm? Sie konnte es doch wohl jederzeit wieder tun, wenn sie versuchen würde, sie anzugreifen, versuchen zu fliehen. Aber Brianna war letztes Mal schon fast dabei draufgegangen. War das die Erklärung für das seltsame Verhalten, dass Rage wesentlich unproblematischer war als ihre Mentorin glaubte? Aber warum redete dann Kira so komisch?
Ihren Versprechungen glaubte sie sie keine Sekunde. Wollte sie sei deswegen mit gespielter Freundlichekeit einlullen? Um ihr den Blick darauf zu verstellen, dass die Versprechungen einer Sith nichts wert waren? Sie würde kein gutes Wort für sie einlegen, und selbst wenn, würde es Ranik nicht interessieren, da war sie sich sicher. Nein, sie durfte nicht kooperieren, auf dieses Geschwafel fiel sie nicht herein, und sie würde ihr so wenig Informationen wie möglich liefern. Sie hörte zu trinken auf, als die Sith von Janus' Worten berichtete. Demzufolge wäre sie schon einmal auf Gamorr gewesen, wo sich auch die Jedi-Basis befände. Sie hätten den Planeten untersucht und nur eine verlassene Basis gefunden, die sie aber nicht den Jedi hätten zuordnen können. Wie Janus darauf kam, verstand die Echani allerdings nicht. Anscheinend hatte er es sich doch komplett aus den Fingern gesaugt. War er es etwa auch gewesen, der nach Gamorr geflogen wäre? Dies erklärte die Wartezeit. Hatte er das etwa eingefädelt, um die Artefakte zu finden, mit der sie ihn geködert hatte, die es aber gar nicht mehr gab? Dann war die "Basis" womöglich Dar Nimthirs altes Lager, nahe des alten Tempels, wo sich diese einst befanden. Die Sith wollte hingegen wissen, ob Brianna Gamorr erwähnt hatte. Die Angesprochene zögerte und überlegte, was sie ihr sagen würde. Abstreiten oder nicht? Sollte sie die Artefakte als Köder ins Spiel einbringen, oder konnte sie sie ein anderes Mal besser gebrauchen. Schließlich entschied sie sich für eine Variante und antwortete langsam und entschieden, aber doch wesentlich schneller als Kira die Frage vorgetragen hatte.
Es stimmt, ich habe einmal auf Gamorr gelebt, das hat Janus aus den Geschichten von meiner Vergangenheit. Eine Jedi-Basis gibt es dort bestimmt nicht, ich weiß nicht, was ihr gefunden habt, aber wie ihr euch so sicher sein könnt, dass das, was ihr gefunden haben wollt, das einzige ist und es keine andere Basis dort gibt, ist mir schleierhaft. Gamorr ist groß, der Wald und die Sümpfe sind dicht, man könnte dort eine Menge verstecken, was niemals jemand finden würde.
Die schwarzhaarige Sith rückte ihr noch näher auf die Pelle, und zischte ihr ins Ohr, dass sie trinken sollte, denn etwas anderes würde sie heute nicht mehr kommen. Mehr und mehr zeigte sie ihr wahres Gesicht, dachte sich Brianna, und bückte sich verärgert zum Wasserspeier. Sie hatte ohnehin vor, so viel wie nur möglich zu trinken, aber sie musste sich was einfallen lassen. Sie musste sehr vorsichtig sein, um nicht Kiras Machenschaften auf den Leim zu gehen. Schade, dass eine Flucht wahrscheinlich unmöglich war. Sie konnte sich zwar den Ort mit dem Wasserspeier einprägen, aber wo sie genau war, und in welche Richtung es hinaus ging, wusste sie nicht, außerdem war ihr die Sith wohl auch einfach zu überlegen. Trotzdem war es leichtsinnig, sie so frei rumlaufen zu lassen. Vielleicht war auch das der Weg, es ihr ein wenig heimzuzahlen. Sie brauchte nur einen Beweis für ihren Leichtsinn. Während sie bewusst langsam abgestandenes Wasser schöpfte, begann sie sich auf den Schnitt am Oberarm zu konzentrieren. Alles was sie brauchte, war ein wenig Ruhe...
Sith-Tempel, Gang vor den Zellen - Kira, Brianna