Korriban (Horuset-System)

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel sah, wie sich leichte Erleichterung in Brianna?s Gesicht zeigte. Sie brauchte einige Momente bis sie antwortete und es freute Kestrel, dass sie so ihrer Freundin die Last der Schuldgefühle abnehmen konnte. Nur weil sie zufällig und zur selben Zeit das Gleiche getan hatten. Schade, dass sie es beide nicht geschafft hatten, dann hätten sie sich bestimmt irgendwo in der Wüsten oder im nächsten Ort wiedergefunden und hätten Hilfe für Cal holen können. Warum war hier nicht die Macht mit ihnen gewesen, wo es so gut gepasst hätte? Warum musste nur immer wieder alles schief gehen... .
Brianna riss sie dann aus ihren düsteren Gedanken als sie sich plötzlich bedankte und hinzufügte, dass sie ihr ebenso vertraute und sie immer Freundinnen bleiben würden, stockte dann jedoch im Satz und Kestrel sah sie fragend an.


?Aber??

Brianna beendete dann den Satz indem sie sagte, dass ihr ihre Tat trotzdem falsch vorkam. Sie empfand es als leichtsinnig die Sith einfach zurückgelassen zu haben und einfach kopflos durch die Wüste gerannt zu sein und verglich sich mit einem verschrecktem Bantha. Selbst wenn sie dann ein Ziel erreicht hätte, hätte sie nicht gewusst wohin und wer ihr die Story schon geglaubt hätte. Sie sagte noch, dass sie verstehen konnte, dass sie so gehandelt hatte, weil sie sicher Hilfe gefunden hätte, doch sie glaubte, sie selbst hätte alles falsch gemacht.
Kestrel überlegte kurz was sie sagen sollte, da sie nicht ganz so verbissen dachte wie Brianna. Sie fand es mutig und eigentlich nicht dumm, wie Brianna gehandelt hatte, dennoch konnte sie die Argumente ihrer Freundin schon gut nachvollziehen, warum sie so dachte.


?Brianna...du hast es zumindest versucht! Was meinst du, was du jetzt für Gefühle hättest, wenn du es nicht versucht hättest? Du würdest dir Vorwürfe machen, weil du im Nachhinein glauben würdest, du hättest es geschafft. So würde ich jetzt wohl auch denken, wenn ich es nicht versucht hätte, nur mit dem Unterschied, dass du eigentlich noch eine verlockendere Möglichkeit gehabt hattest zur Flucht. Kira war wie du sagtest bewusstlos gewesen. Wer würde da nicht die Chance nutzen? Das ist einfach normal und ich bin stolz auf dich, dass du es überhaupt versucht hast! Hättest du mir erzählt, du hättest es nicht mal versucht, dann wäre ich wohl enttäuscht gewesen, weil ich dann glauben würde, du hättest eine Chance einfach in den Wind geblasen. Es war richtig! Und nicht jeder kann gleich ein Wesen töten, egal wie böse es ist. Du bist eine gute Echani. Ich habe in meinem Leben auch noch nie einen Sith getötet oder ein anderes zivilisiertes Wesen, egal wie böse und gemein es ist. Ich glaube Brianna...ich hätte es auch nicht gekonnt. Ich bin zwar Ritterin, aber das heißt nicht, dass ich alles kann. Dann wäre ich ja Großmeisterin oder Rätin und ich glaube selbst die haben nie ausgelernt. Niemand verlangt auch von dir jemanden zu töten. Das kann nicht jeder. Ich gehöre wahrscheinlich dazu, aber ich muss zugeben, dass ich noch nie in solch einer Situation gewesen bin, wo es die Möglichkeit gegeben hätte. Aber ich weiß, dass ich es nicht so einfach könnte.?

Erzählte Kestrel und sah ihre Freundin eindringlich an.
Brianna zeigte dann sehr viel Mitgefühl und Beistand, als sie von der Folterkammer hörte. Es nahm sie sogar so sehr mit, dass ihr sogar die Tränen kamen und bezeichnete Ranik als eine Bestie. Ja, dass war er, dachte Kestrel bitter und wollte gar nicht zurückdenken welchen Spaß er dabei gehabt hatte, sie auszupeitschen. Sie hatte das Gefühl genau bei den Gedanken wieder mehr Schmerzen am Rücken zu haben. Überall brannte und pochte es noch. Es war wirklich gut, dass sie nicht sehen konnte, wie er wirklich aussah. Wahrscheinlich würde es sie noch mehr fertig machen.
Was Kestrel auch sehr rührte war, als Brianna sagte, dass sie es am wenigsten verdient hatte so gequält zu werden.


?Danke, aber leider trifft es im Leben oft die Falschen. So traurig und ungerecht es ist.?

Meinte Kestrel bitter.
Brianna schimpfte dann, dass die Sith in die Folterkammer hineinsollten und wünschte sich, dass sie nicht gefesselt wäre und sie sie pflegen könnte, um ihre Schmerzen irgendwie zu lindern und fragte dann, ob sie etwas verraten hätte und dass sie selbst dass bestimmt nie durchmachen hätte können und bezeichnete sie dabei als tapfer.

?Danke, dass ist sehr lieb von dir. Und nein, ich habe nichts verraten, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir sehr schwergefallen ist. Hätte ich nie gedacht. Ich war wirklich am verzweifeln, aber ich habe es durchgestanden und werde es hoffentlich auch in Zukunft durchstehen können. Ich war zwischendurch sogar so verzweifelt gewesen, dass ich ihm was vorgelogen habe, nur damit er von mir ablässt, aber leider hat er anscheinend an meinen Gefühlen meine Lüge durchschaut.?

Sagte Kestrel leise, denn sie sah, wie es ihre Freundin mitnahm. Wahrscheinlich sah sie wirklich ziemlich geschunden aus. Es rührte Kestrel, dass Brianna so mitlitt, so war das Ganze etwas besser zu verarbeiten. Reden half immer und ihr Mitgefühl tröstete sie.

Brianna bestätigte ihr dann, dass sie sie ebenfalls nicht mehr missen wollte und sie ihre Freundin war und auch bis zum Rest ihres Lebens bei ihr sein wollte, stockte dann aber wieder und fuhr dann nach einer kurzen Pause fort, indem sie feststellend fragte, dass dies wohl nicht mehr lange sein würde. Kestrel starrte sie schweigend an und irgendwie zog sich etwas in ihrer Brust zusammen, als sie ihre Worte vernahm, denn sie hatte leider recht.

Sie erklärte, dass es sie mit Stolz erfüllte, dass sie sich so ähnlich waren aber leider den selben Fehler gemacht hatten. Kestrel fand den Ausdruck ?Fehler? etwas hart, doch bei den darauffolgenden Worten konnte sie nachempfinden warum. Sie mahnte sie, dass sie nicht hätte zögern dürfen und nach diesen beiden Fluchtversuchen die Sith nicht mehr so nachlässig sein würden, um solche Chancen zu bieten. Genau in dem Punkt hatte ihre Freundin recht. Daran hatte sie selbst noch gar nicht gedacht. Die Sith würden sie jetzt noch mehr bewachen und die Chancen zur Flucht würden sinken.
Brianna verwies dann auf ihre Ketten an ihren Füßen und dann auf ihre nackten Füße, wie sie so durch die Wüste wollte. Auch in dem Punkt hatte Brianna recht. Sie war bewegungsunfähig und hatte sich dies nur wegen ihrer missratenen Flucht eingebrockt. Sie hätte wirklich nicht zögern dürfen oder den Versuch geplanter versuchen sollen, denn eigentlich hatte der Fluchtversuch nur schlechtes gebracht. Der Folterkammer war sie auch nicht entkommen. Bei Brianna war es etwas anderes...bei ihr war die Sith bewusstlos gewesen. Dort waren die Chancen höher gewesen, doch trotzdem war es schief gelaufen und sie hatte wirklich recht. Die Sith würden daraus lernen... .
Brianna fragte sie dann, welche Hoffnung es dann noch für sie gäbe, sie alle drei hier rauszuholen. Kestrel schluckte. Selbst ohne die Ketten...ohne Schuhe durch die Wüste ginge wohl nur nachts. Am tage war es unmöglich, aber es so zu planen, dass es nicht nachts war ebenso unwahrscheinlich, genauso die Ketten irgendwie loszuwerden.
Der nächste Satz ließ Kestrel abermals hart schlucken, als Brianna sie sie fragte, ob sie hier sterben würden und war selbst anscheinend davon überzeugt. Sie fügte dann noch an, dass dann ihre Pläne von Training und Erholung wohl nie wahr werden würden.
Kestrel biss sich hart auf die Lippe und sagte nichts und versuchte ihre Tränen irgendwie zu halten und drehte ihren Kopf leicht von Brianna weg und atmete dann tief durch. Sie hatte so recht. Sie konnte ihr nicht ewig heile Welt vorspielen. Es sah tatsächlich sehr mies für sie aus. Vielleicht war es wirklich falsch sich falsche Hoffnungen zu machen, doch sie konnte nicht anders. Sie wollte nicht sterben! Sie musste sich noch an etwas schönem klammern, sonst würde sie hier wohl versauern.
Kestrel sah aus den Augenwinkeln, dass auch Brianna weinte, denn sie wischte sich gerade die Wange mit der Schulter ab. Lange sagte niemand etwas von ihnen und Kestrel wusste nicht recht, was sie ihrer Freundin antworten sollte. Sie wollte sie nicht weiter anlügen und alles besser reden als es war. Es stand sehr mies um sie und diesmal würde wohl wirklich keine Hilfe kommen, um sie alle zu retten, wie die Male davor. Nein, diesmal war sie auf sich allein gestellt und musste alle retten, doch irgendwie war sie der Aufgabe nicht gewachsen. Anscheinend machte sie hier alles falsch und spielte nur die große Retterin vor. Sie war nichts! Sie war schwach! Sie hatte sie alle in diese Misere gebracht! Kestrel kämpfte mit ihren Tränen und sagte nichts, bis Brianna sie aufhorchen lief, sie schließlich weiter sprach.


Brianna erzählte, dass sie hingegen noch viel mehr Fehler gemacht hatte, die wahrscheinlich sogar fatal waren. Kestrel sah mit leicht geröteten Augen wieder zu ihr und sah sie fragend an.
Brianna erzählte, dass sie Kira schrecklich gereizt hatte und sie Gelegenheit gehabt hatte Kira selbst zu töten, als auch Ranik sie töten zu lassen. Kestrel sah sie mit großen Augen an, weil sie nicht verstrand, worauf sie genau hinaus wollte. Sie erklärte dann, dass sie dies eben nicht gekonnt hatte und nun Angst hatte, dass Kira auch die Folterkammer kannte. Anschließend erklärte sie, dass sie wohl lieber ihren Mund hätte halten sollen oder lieber alles hätte sagen sollen, denn so hätte Ranik, Kira sicher getötet. Jetzt verstand Kestrel gar nichts mehr und sah sie fragend an.


?Was sagen??

Fragte Kestrel völlig verwirrt.
Brianna erzählte dann weiter, dass Kira anscheinend nicht nur seine Schülerin war, sondern auch sein Liebesspielzeug. Dies konnte sich Kestrel gerade noch vorstellen, auch wenn die Vorstellung sonderbar war, doch was sie dann hörte, ließ sie erschaudern. Kira war schwanger?! Von Ranik!?


?Wie bitte?!?

Entfuhr es Kestrel entsetzt.
Brianna ließ sich aber nicht beirren und redete weiter und erklärte, dass sie Zwillinge bekäme und Ranik nicht mal davon wusste, da er keine Nachkommen duldete und daher Kira es vor ihm verschweigt, da sie glaubte, er würde sie dafür töten. Kestrel konnte ihren Ohren nicht trauen. Eine schwangere Sith! Sowas hatte sie ja noch nie gehört! Hoffentlich kamen die Sith nicht auch noch die Idee überhaupt ihre Nachkommen zu züchten. Die Sith breiteten sich auch so schon aus wie Ungeziefer. Überhaupt...die armen Kinder. Doch warum hatte Brianna nichts gesagt?! Dann wären sie wenigstens eine Sith los! Bestimmt hätte er sie dann dafür getötet! Doch die Antwort erübrigte sich von selbst, als Brianna erzählte, dass sie es ihm nicht sagen konnte, da die Sith damit gedroht hatte, ihre Freundin zu töten, obwohl Brianna selbst glaubte, dass sie das niemals tun könnte, da ihr sicher die Zeit dafür fehlen würde, es dennoch aber nicht über das Herz bringen könnte. Leider hatte ihre Rachsucht sie jedoch daran gehindert zu ihren Lügen einfach zu schweigen.

Wütend schlug sie dabei ihre Faust gegen die Steinwand, was Kestrel leicht zusammenzucken ließ. Brianna meinte dann, das so vielleicht alles nicht so schlimm gekommen wäre, da Ranik seine Schülerin sicher quälen würde und er wohl damit recht behielt, dass Kira sich an Brianna rächen würde und Brianna fürchtete das Schlimmste.

Brianna sah sie irgendwie aus einer Mischung aus Angst und Ärger an und Kestrel sah sie mitfühlend an. Sie konnte ihre Freundin verstehen, dass sie Angst hatte. Warum hatte sie auch nicht auf sie gehört und hatte eine Sith auch noch reizen müssen? Aber was dachte sie da...sie war selbst nicht besser. Auch Ranik hatte sie mehrfach erzürnt. Irgendwie ließ es sich kaum vermeiden, wenn die Sith sie behandelten wie Dreck.

Brianna erklärte dann weiter, dass der Kampf nicht die volle Wahrheit gewesen wäre und Kira schon für eine im 6. Monat schwangere ziemlich stark gekämpft hatte. Kestrel zog die Augenbrauen hoch. 6. Monat sagte sie? Das sah man der Frau wirklich nicht an. Sie schien es mit ihrer Robe gut zu verbergen. Und sie hatte überhaupt noch gekämpft?
Brianna meinte dann, dass sie zwar besser gekämpft hatte, aber dennoch die schwereren Verletzungen davon getragen hatte und Kira nichtmal die Macht benutzt hatte. Davon war Kestrel allerdings nicht so überzeugt, denn es klang schon ziemlich utopisch, dass eine hochschwangere so kämpfen konnte. Kira hätte sich wohl waffenlos gut geschlagen und hatte diesmal nicht die Rage verwendet. Ihre Freundin glaubte sogar, dass genau deshalb Kira auf den Kampf ausgewesen war, um zu Beweisen, dass es auch ohne ging. Brianna machte dies wohl sehr fertig, da der Nahkampf doch genau das war, was sie eigentlich sehr gut konnte. Sie verstand einfach nicht, wie eine untrainierte Kira, die auch noch schwanger war so noch kämpfen konnte. Sie selbst würde es wohl kaum schaffen, wenn sie schwanger wäre. Kestrel hörte jetzt schon raus, was Kira wohl gemacht hatte. Natürlich hatte sie die Macht angewandt, doch dies konnte Brianna noch nicht wissen, dafür war sie noch zu unerfahren, dennoch wollte Kestrel sie erstmal ausreden lassen. Sie weinte leicht dabei und fügte an, dass sie nicht mal mehr in dem Terrain mithalten konnte und für alles andere wohl sowieso zu blöd wäre. Kestrel sah sie traurig an, denn, dass was sie sagte traf sie sehr. Wieder machte die junge Frau sich selbst schlecht und schlug alles, was sie ihr damals gesagt hatte einfach in den Wind. Sie wollte von nichts mehr hören, war aber dennoch froh Kestrel kennengelernt zu haben aber glaubte wirklich bald sterben zu müssen, was man ihr nicht verübeln konnte. Sie glaubte, dass sie sie nur belasten würde und es tat ihr auch leid so mies in ihrer letzten Zeit zu reden.

Kestrel atmete tief durch und wusste nicht recht, was sie zu all dem sagen sollte. Brianna war das Ganze nur so aus dem Mund gesprudelt, weil es sie wohl sehr beschäftigte und belastete. Daher wusste Kestrel gar nicht, wo sie anfangen sollte.

?Du tust mir leid und kann deinen Ärger verstehen und dennoch hast du eines außer Acht gelassen, dabei hast du es dir selbst schon beantwortet. Eine Frau im 6. Monat kann nicht kämpfen. Das ist unmöglich. Aber durch was könnte es möglich gemacht werden? Die Macht. Natürlich hat sie die Macht benutzt. Natürlich nicht sichtbar und vielleicht sogar unbewusst. Sie ist Apprentice. Sie macht bereits Dinge im Schlaf. Abwehtechniken, Reflexe, Schnelligkeit... . All dies gesteuert von der Macht. Dies wird den Sith von Anfang an antrainiert, so dass sie es in ihrem Rang aus dem Schlaf können, ohne , dass sie darauf achten. Auch Jedi wird dies gelehrt. Auch ich mache Dinge schon unbewusst. Besonders jetzt wo ich diese Machtunterbindenden Ketten trage, merke ich es besonders, dass ich Dinge tue, die ich sonst nie bewusst anwende. Daher kannst du dich beruhigen. Du bist keine schlechte Kämpferin und ich bin stolz auf dich, dass du dich trotz der unfairen Lage dich so gut gehalten hast.?

Meinte Kestrel und holte dann nochmals tief Luft.


?Und...ja ich gebe dir recht. Kira so zu erzürnen war nicht gerade taktisch sinnvoll, aber ich kann verstehen, dass du die Schwangerschaft nicht ausgeplaudert hast. Sie könnte mich wirklich töten. Hier bin ich wehrlos. Aber ich finde es ungeheuerlich, dass sie schwanger ist. Eine schwangere Sith. So was habe ich noch nie gehört. Hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit bei anderen Sith. Die Sith sind schon so in der Überzahl... .?

Meinte Kestrel bitter.

?Und ja...wir reden nicht mehr über deine Ausbildung. Wenn du es nicht möchtest, werde ich es akzeptieren. Vielleicht ist es wirklich falsch sich noch Hoffnungen zu machen und zu träumen. Ich glaube du hast recht. Wir werden hier nicht rauskommen. Es ist meine Schuld! Ich hätte den Fluchtversuch nicht starten sollen, dann hätte ich diese Kette nicht und die Sith nicht so vorgewarnt. Bei dir war das etwas anderes gewesen. Du hattest eine gegebene Chance. Ich nicht. Ich war einfach nur feige vor der Folterkammer und bin wie blöd losgerannt.?

Schluchzte Kestrel.

?Du hast wirklich recht. Ich weiß es nicht ob ich euch hier rausbekomme. Wir werden hier wohl sterben und sollten uns vielleicht lieber darauf einrichten, als uns falsche Hoffnungen zu machen. Es tut mir leid, wenn ich dir Hoffnung gemacht habe, aber du hast recht. Ich werde es wohl nicht schaffen.?

Meinte sie mit weinerlicher Stimme.

?Und dennoch! Ich mag die Hoffnung nicht aufgeben, so schlimm unsere Situation auch ist! Ich will nicht sterben! Brianna, ich kann irgendwie auch nicht mit dem Gedanken leben! Es geht nicht. Ich brauche noch etwas, woran ich mich festhalten kann....aber ich glaube dass schaffe ich nicht alleine. Wenn du die Hoffnung aufgibst, werde ich es auch tun.?

Schluchzte Kestrel und wischte sich mit der Schulter die Tränen aus dem Gesicht.

?Ich weiß, dass du talentiert bist, aber die Sith scheinen immer wieder alles zu zerstören und alles zu verschlimmern. Sie scheinen richtig danach aus zu sein uns völlig fertig zu machen, bis kein Funken Hoffnung mehr in uns ist, damit wir endlich aufgeben und auspacken! Ja genau das wollen die!?

Schrie sie verzweifelt.


?Ich habe es gewusst...für mich war es zu früh mich zur Ritterin zu machen. Es war meine erste alleinige Mission und schon passiert sowas und ich kann uns wahrscheinlich nicht mal retten und mache auch selbst Fehler. Viel zu große Fehler!?


Jammerte sie.

?Du hast wenigstens einen ordentlichen Kampf hingelegt und obwohl du nicht die Macht genutzt hast ,sie sogar KO geschlagen und hättest sie töten können! Ich hingegen bin wirklich nur geflohen, wie ein kleines Kind!?


Schrie sie.

?Mach dich nicht immer so schlecht Brianna! In Wirklichkeit bist du wahrscheinlich mutiger und tapferer als ich!?

Schrie sie und schluchzte laut.

?Es geht einfach alles schief... .?

Jammerte sie und weinte. Irgendwie fühlte sie sich richtig mies und völlig durcheinander. Viele verschiedene Gedanken kreisten in ihrem Kopf und fühlte sich völlig verzweifelt.

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel machte Brianna Mut und lobte sie nochmals für ihren Fluchtversuch, da sie es zumindest versucht hatte. Sie stellte ihr die Frage, wie sie sich jetzt fühlen würde, wenn sie es nicht getan hätte. Ihre Freundin hatte recht. Sie würde sich ärgern und denken, dass es geklappt hätte. Kestrel wäre sauer auf sie gewesen und das vermutlich zurecht. Tatsächlich war die Chance noch größer gewesen als beim Versuch der Ritterin, mit Kira bewusstlos. Sie sagte auch, dass nicht jeder jemanden töten konnte, egal wie böse, und dass sie selbst es noch nie getan hätte oder überhaupt in einer solchen Situation war. Auch sie war nicht perfekt, und niemand würde es von Brianna verlangen, so etwas zu tun.

Die Echani fühlte sich ein wenig besser. Sie wollte ihrer Mentorin glauben, dass sie das richtige getan hatte und war froh, dass diese sie nicht als dumm oder leichtsinnig ansah. Zumindest musste sie sich nicht schuldig fühlen, obwohl sie die verpasste Chance trotzdem bereute, und sie ihrer Freundin etwas eingestehen musste.

Aber ich habe es schon getan, früher. Aber es waren Leute, die mich bedroht haben, nie wehrlose so wie Kira in diesem Moment. Aber ich weiß nicht, ob ich es jetzt noch könnte. Ich war jung, und schlimme Dinge hatten mich beeinflusst. Vor mir selbst hatte ich mich gerechtfertigt, dass ich mich ja nur verteidigte und die Angreifer ja die Waffen trugen und es nur fair oder noch nicht einmal fair aus meiner Sicht wäre, mit entsprechender Härte zurückzuschlagen. Aber jetzt nicht mehr. Ich habe verstanden, was für eine gefährliche Waffe mein Körper darstellt, und dass es ja der große Vorteil des unbewaffneten Kampfes ist, eben nicht töten zu müssen. Ich hätte es in dieser Lage nicht gekonnt, und ich darf nicht so denken, dass ich es hätte tun müssen. Hätte ich von dem Hangar gewusst, etwas zum Fesseln gehabt oder mich getraut, bis zu den Zellen zu gehen und sie dann irgendwo reinzuwerfen, dann hätte ich es geschafft. Aber ich darf nicht denken, dass ich es deswegen nicht geschafft hab, es gibt immer auch einen anderen Weg.

Die letzten Sätze klangen so, als beschwörte Brianna sich selbst damit, und es war auch so. Es waren Prinzipien, die sie nach ihrer Rettung aufgestellt, und es war richtig, auch in Zeiten der Not nicht gegen sein Gefühl und seine Prinzipien zu handeln. Sie würde niemanden mehr töten wenn es sich vermeiden ließe. Kestrels erstaunter Blick war ihr nicht entgangen, offenbar hatte sie nicht mit so etwas gerechnet. Sie stellte ihr eine Gegenfrage.

Wenn du mit dem Lichtschwert gegen jemanden kämpfst, tust du es dann nicht auch in der Absicht, ihn notfalls zu töten? Man kann mit dem Lichtschwert eben prinzipiell nur töten oder verstümmeln. Wenn dein Gegner sich nicht ergibt, sondern entschlossen ist, bis zum Tod weiterzukämpfen, was machst du dann? Gibst du auf und läufst weg? Oder beendest du den Kampf? Für mich war es dieselbe Situation. Ein Räuber mit einer Vibroklinge rennt nicht vor einem unbewaffneten Mädchen weg, und das war auch nicht so wie es heute wäre. Ich hatte Angst, Todesangst und da überlegt man nicht, was vielleicht passieren könnte, man schlägt einfach zu. Verstehst du das?


Mitleidig hörte Brianna Kestrels Erzählungen von der Folter zu. Auf ihre Feststellung, dass sie das nicht verdient hätte, antwortete sie, dass es leider oft so war im Leben. Die Echani zuckte mit den Achseln.

Sonst wären wir auch nicht hier.


Stellte sie lapidar fest. Kestrel bedankte sich bei ihr dafür, dass sie sie gepflegt hätte, wenn sie gekonnt hätte und bestätigte, dass sie tatsächlich nichts verraten hatte. Es sei allerdings schwierig gewesen, schwieriger als gedacht. Sie hoffte, es auch in Zukunft durchstehen zu können, einmal hatte sie sogar versucht, Ranik anzulügen, doch er hatte sie leider durchschaut.

Na hoffentlich ist er nicht auch in der Lage, den richtigen Standort in deinen Gedanken zu finden. Obwohl, dann würde er dich wohl nicht so foltern, hmm? Ich hoffe nur, dass er dich erst einmal wieder in Ruhe lässt. Es scheint ihm ja richtig Spaß zu machen. Was sind das nur für Menschen, diese Sith?

Erregte sie sich. Es war einfach furchtbar zu sehen, dass ihre Freundin so gequält wurde, und es ärgerte sie, dass sie nichts dagegen tun konnten, noch sie in der Lage sein würden, es ihnen irgendwie heimzuzahlen.


Brianna war überrascht, wie stark ihre Worte Kestrel mitzunehmen schienen, denn sie schien selbst mit den Tränen zu kämpfen, drehte auch ihren Kopf weg und sie hörte es an der Art, wie sie fest ausatmete. Sie hatte sich ohnehin schon gewünscht, es nicht gesagt zu haben. Warum war sie nur so unsensibel? Sie hätte ihrer Freundin wenigstens die Zeit geben müssen, sich von ihrer Tortur zu erholen anstatt sie gleich mit ihren Problemen zu bombardieren. Anscheinend wusste sie nicht, was sie sagen sollte, und die Padawan machte sich Vorwürfe, daher schwiegen sie beide eine ganze Weile. Schließlich lenkte die junge Echani das Gespräch auf Kira.. Zuerst war die Ritterin recht verwirrt, und später, als sie die ganze Geschichte kannte, entsetzt. Sie schien sich viele Gedanken über die Sith zu machen, und ließ sie reden. Als sie fertiggesprochen und gesagt hatte, dass sie Angst hatte, trafen sich ihre Augen, und Brianna wusste, dass ihre Freundin mit ihr fühlte.

Dadurch fand sie die Kraft, weiterzureden und erzählte vom Kampf. Es schien die ziemlich zu überraschen, dass die Apprentice schon im sechsten Monat war, abgesehen davon ließ sie sich nicht viel anmerken. Als Brianna schließlich fertig war, sah sie ihre Freundin, die immer noch schwieg, unglücklich an. Es schien, als ob sie nicht recht wusste, was sie sagen sollte. Schließlich sagte sie, dass es ihr leid tat und sie verstünde, sie aber etwas wichtiges übersehen hatte. Wie sie selbst schon gemeint hatte, eine Schwangere im sechsten Monat konnte unmöglich kämpfen, musste also die Macht gewesen sein, die es ermöglicht hatte. Überrascht hob die Padawan die Augenbrauen. Die Macht? Die Rage war doch nicht im Spiel gewesen. Sie war sich sicher, sie würde es erkennen, wenn es wieder geschehen würde, doch sie hörte erst einmal Kestrel zu, die noch nicht fertig war. Sie hätte es unsichtbar, möglicherweise sogar unbewusst getan. Als Apprentice würde sie schon von der Macht gesteuerte Abwehrtechniken, Reflexe und Schnelligkeit im Schlaf beherrschen, ohne darauf groß zu achten. Den Sith würde dies von Anfang an antrainiert, wie auch den Jedi. Auch Kestrel selbst stellte es an ihr fest, wo sie es durch die Fesseln nicht mehr konnte. Brianna könnte daher beruhigt sein, sie war nicht schlecht, im Gegenteil, sie war sogar stolz auf sie, dass sie sich so gut gehalten hatte.

Die junge Weißhaarige trocknete ihre Tränen und sah sie mit großen Augen an. Sie war ein wenig skeptisch. Konnte das die Erklärung sein? Warum hatte sie dann früher nichts davon erwähnt, bei der Rage und überhaupt, da hatte sie auch nur teilweise recht gehabt, oder, naja, Brianna fand das etwas unfair ihr gegenüber, größtenteils. Immerhin hatte sie Kira ziemlich auf dem falschen Fuß erwischt, als sie sie mit der Erkenntnis konfrontiert hatte. Außerdem war die Logik nicht von der Hand zu weisen. Es konnte kein Kampf mit gleichen Mitteln gewesen sein, weil den eine Schwangere nicht durchgestanden hatte. Dennoch wunderte sie sich, ob das möglich war, mit Blick auf die vielen Machtangriffen, die die Sith benutzt hatte. Sie zwang sich zu einem Lächeln.

Meinst du wirklich? Mir hat das jedenfalls noch keiner versucht, beizubringen. Glaubst du, sie könnte das getan haben, während sie die Macht auch noch anderweitig benutzt hat? Sie hat mich gewürgt, und Steine levitiert und mich mit vielen Machtstößen traktiert, obwohl ich denen weitgehend ausweichen konnte. Aber dann hätte ich mich ja wirklich nicht schlecht gehalten...

Kestrel stellte fest, dass es nicht sehr klug war, Kira zu reizen, verstand aber, dass sie die Schwangerschaft nicht gepetzt hatte. Sie sagte auch, dass sie noch nie von einer schwangeren Sith gehört habe und hoffte, dass das nicht die Regel würde, da die Sith auch so schon mehr waren.

So wie ich das sehe ist das nicht zu befürchten. Anscheinend wollten sie es ja beide nicht, und sowie Ranik dahinter kommt, dürften es eher weniger als mehr Sith werden. Mir macht nur Angst, dass sie gedroht hat, dich in jedem Fall zu töten, wenn die Schwangerschaft ans Licht kommt, auch wenn ich gar nichts dafür kann. Früher oder später wird es soweit sein, ich hoffe, sie blufft nur, allerdings traue ich es ihr auch zu.

Meinte Brianna besorgt. Ihre Meisterin versprach, nicht mehr von der Ausbildung zu reden, wenn sie es nicht wollte, und im ersten Moment war sie erleichtert. Ihre Ausbildung, falls sie jemals fortgesetzt würde, wäre vermutlich sehr anstrengend und frustrierend für alle Beteiligten und kein Thema, an dem man sich in diesem modrigen Kerker hochziehen konnte, und alles, was man hier dazu sagen konnte, war vermutlich auch schon gesagt. Doch was dann kam, erschreckte sie, denn bisher hatten ihr Kestrels Worte neue Hoffnung schöpfen lassen. Sie sprach davon, dass sie sich wohl wirklich keine Hoffnungen mehr zu machen brauchten, sie hier nicht herauskommen würden und das ihre Schuld wäre. Sie drehte den Spieß um, nannte ihren Fluchtversuch sinnlos und feige im Gegensatz zu Briannas, und schluchzte. Die Echani sah sie konsterniert an und fragte sich, was in ihre Mentorin, die immer so stark und tapfer war, gefahren sei. Sie sagte, sie würden hier sterben, denn sie würde es nicht schaffen und sie brauchten sich keine falschen Hoffnungen zu machen und entschuldigte sich dafür, wenn sie es bei ihr getan hätte.

Brianna sah sie mitleidig an. Ihr war selbst zum Heulen zumute, aber was sie an ihrer Freundin sah, tat ihr weh. Klar waren ihre Hoffnungen geschrumpft, nachdem sie beide dem Ziel so nahe waren, doch völlig aufgeben? Warum hatte sie das alles nur gesagt? Selbst wenn es nur einen kleinen Strohhalm gäbe, an den man sich klammern könnte, wäre es noch besser als nichts, doch Kestrel schien drauf und dran, alles wegzuwerfen. Es war, als erkannte sie sich selbst, in ihren schwärzesten Stunden und Tagen, als ihre Freundin sie getröstet hatte und es war ihr, als seinen die Rollen nun vertauscht.

Sie wollte die Ritterin gerade beruhigen, als sie sich wieder zu rappeln schien. Sie sprach davon, dass sie nicht sterben wollte, sich mit dem Gedanken nicht abfinden konnte, doch sie sagte auch, dass sie es nicht allein konnte. Brianna wusste selbst nicht, welchen Grund sie noch hatten, zu hoffen, doch sie wusste auch, dass sie nicht sterben wollte, nicht mehr. Sie musste einfach daran glauben, und wenn es ein Wunder brauchte, um hier rauszukommen, dann mussten sie eben auf das Wunder hoffen. Aber das ihr Leben nach alldem, was sie durchgemacht hatte, so enden sollte, dafür war sie nicht wirklich bereit. Kestrel fuhr fort, dass die Padawan talentiert sei, und sie hatte jetzt keine Lust, darüber zu streiten, doch die Sith zerstörten immer wieder alles. Sie wollten sie immer weiter fertig machen, bis sie keine Hoffnung mehr hatten, und dann vielleicht auspackten. Ja, das war es! Wenn sie sich aufgaben, spielten sie den Sith in die Hände. Das war es, was sie erreichen wollten! Briannas Augen blitzten. Selbst wenn sie sonst nichts erreichen würden, diesen Triumph würde sie ihnen nicht gönnen!

Sie wollte gerade sprechen, doch die Menschin ließ sie nicht zu Wort kommen. Sie zweifelte jetzt an allem, sogar an ihrer Eignung zur Ritterin, und dass sie so viele Fehler machte, dass sie auf ihrer ersten Mission in sowas reingeriet ohne sie retten zu können. Brianna fühlte sich richtig elend. Was hatte sie da nur angerichtet? Wenn sie es nur geahnt hätte, aber sie hätte es nicht für möglich gehalten. Ihre Chancen mochten gering sein, aber noch waren sie nicht am Ende. Vielleicht würden sie hier sterben, doch solange sie lebten, gab es noch Hoffnung. Wenn Kestrel sich allerdings jetzt aufgab, dann waren sie wirklich verloren. Jeder weitere ihrer Sätze war für die Padawan wie ein Stich ins Herz. Im Gegensatz zu ihr, die einen ordentlichen Kampf gezeigt hätte, wär sie einfach nur geflohen. Sie sollte sich nicht immer so schlecht machen, denn sie wäre wohl mutiger und tapferer als sie. Es ging einfach alles schief, meinte sie noch und weinte. Brianna war selbst zum Heulen zumute, als sie ihre Freundin so sah, doch sie nahm sich zusammen und versuchte, so stark zu klingen wie nur irgendwie möglich.

Ich... es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich wollte mich am liebsten dafür treten. Die Angst vor Kira hat es mich tun lassen. Wir sind noch nicht verloren. Unsere Aussicht auf Flucht ist geschrumpft, aber wir sind noch nicht tot, und solange wir leben, können wir weiter hoffen. Die Sith werden die selben Fehler nicht nochmal machen, aber das heißt nicht, dass sie nicht andere Fehler machen. Ich möchte, dass du mir beibringst, was Kira getan hat.

Kestrel! Du bist es jetzt die dich schlecht redet! Du bist mutiger und tapferer als ich. Nun, im Moment zwar nicht, aber sonst schon. Du hast Raniks Folter überstanden, ohne auszupacken. Und jetzt gibst du einfach auf? Nicht im Ernst. Du warst sehr tapfer, du hast ihn geschlagen. Er hat aufgegeben und dich wieder hierher zurückgebracht. Diese Runde geht an dich, sieh es mal so! Leider ist es ein schmerzhaft erkaufter Sieg, aber trotzdem, versuch es einfach so zu sehen. Vielleicht weiß er jetzt genausowenig, was er mit dir machen soll.

Ich bin mir sicher, dass die Jedi, die dich zur Ritterin gemacht haben, an dich geglaubt haben und das immer noch tun. Genauso wie du an mich glaubst. Weißt du was? Ich werde nicht aufgeben, es war falsch, überhaupt daran zu denken. Ich versuche, deinem mir entgegengebrachten Vertrauen gerecht zu werden. Mach es genauso! Du hast völlig recht, die Sith wollen, dass wir aufgeben und verzweifeln, denn dann haben sie leichtes Spiel mit uns! Diesen Gefallen werden wir ihnen nicht tun. Es besteht immer noch Hoffnung. Solange wir nicht tot sind, können wir immer noch hoffen! Als ich völlig verzweifelt war und am liebsten aufgeben und alles weggeworfen hätte, warst du da und hast mir neuen Mut gemacht, neue Hoffnung gegeben. Das war nicht falsch! Ich bin dir sehr dankbar dafür. Dank dir habe ich sogar Kira besiegt, obwohl sie die Macht hatte und ich nicht, und wenn ich gewusst hätte, wo der Hangar ist, wäre ich in Freiheit und würde Hilfe holen. Wenn es nochmal dazu kommt, weiß ich den Weg. Aber ich hätte schon vorher aufgegeben, wenn du nicht gewesen wärst. Lass mich jetzt das gleiche für dich tun! Gib nicht auf!

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
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Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Verzweifelt aber irgendwie auch enttäuscht von sich selbst, dass sie sich vor Brianna so geben musste, schluchzte sie leise und wischte sich immer wieder eine Träne aus dem Gesicht. Am liebsten hätte sie all diese Gedanken für sich behalten, doch sie hatte sich nicht halten können. Nicht immer konnte sie die starke, tapfere Ritterin spielen. Sie selbst war viel zu sensibel dazu, auch wenn sie schon durch Wes und Sarid stabiler geworden war. Doch jetzt schien sich alles erlebte immer wieder zu wiederholen und alles zu Nichte zu machen, was man ihr damals gesagt hatte und Brianna würde sie wohl dabei noch mehr in den Abgrund der Verzweiflung ziehen. Nein, sie musste sich zusammenreißen. Nicht jetzt aufgeben, wo andere sie noch brauchten. Sarid und Wes hatten ihr so viel Mut und Kraft mit auf den Weg gegeben. Sie durfte jetzt nicht alles vergessen und einfach von sich schieben. Sie hatte Verantwortung. Für sich und auch für die Anderen. Besonders für Brianna, die sie am meisten brauchte.

Brianna schien recht geschockt von ihrer Reaktion zu sein. Ihr Blick verriet es ihr. Es war nachvollziehbar, denn sonst war sie immer diejenige gewesen, die immer stark gewirkt hatte, doch jetzt schien plötzlich alles anders. Vielleicht verlor sie auch gerade jede Hoffnung und hatte nun selbst ihr eigene Arbeit mit Brianna zunichte gemacht. Warum ließ sie sich auch nur so hängen?

Die junge Padawan begann dann, scheinbar mit sich selbst ringend, dass es ihr leid tat und sie dies alles nur gesagt hatte aus Angst vor Kira. Außerdem versuchte sie sie zu beruhigen, dass sie ja noch immer lebten und so nicht alle Hoffnung verloren war, sie zwar geschrumpft war, es jedoch trotzdem Möglichkeiten gab zu fliehen, auch wenn die Sith sicher nicht nochmal die selben Fehler machen würden, dafür jedoch andere. Außerdem verlangte die junge Frau von ihr, dass sie die Technik, die Kira angewandt hatte mit der Macht, unbedingt zu lernen.

Kestrel war verblüfft, was Brianna da von sich gab. So kannte sie die Echani gar nicht, dass sie den Wunsch nach Machttraining äußerte, gerade wo sie vor ein paar Minuten noch etwas ganz anderes gesagt hatte.
Sie appellierte, dass sie jetzt nicht aufgeben sollte und doch so tapfer war und sogar die Folter überstanden hatte, ohne etwas auszuplaudern. Sie sollte es als eine Runde an sich sehen, dass Ranik diesmal verloren hatte.
Irgendwie hatte sie recht. Sie hatte dies alles durchgestanden und Ranik hatte schließlich aufgegeben. Dies musste man wirklich zugeben. Doch könnte sie dies jedes Mal so durchstehen? Jedes Mal aufs Neue? Eigentlich fast undenkbar. Sie hatte eben schon fast aufgegeben gehabt. Wie sollte dies schon bessert werden?

Brianna meinte dann, dass die Jedi sie schon mit Bedacht zur Ritterin gemacht hatten, da sie an sie glaubten, genauso wie sie an Brianna glaubte. Außerdem meinte sie, dass sie nicht aufgeben wollte und es richtig gewesen war sie wieder aufzubauen und ihr Hoffnung zu geben. Nicht jede Hoffnung war verloren, denn sie lebten schließlich ja noch. Außerdem gab sie ihr recht, dass die Sith sie nur zur Verzweiflung bringen wollten, damit sie ihnen die richtigen Informationen gaben. Daher appellierte sie, nicht aufzugeben und sie es auch nicht tun würde und nun Kestrel die Kraft geben wollte, die Kestrel ihr damals gegeben hatte, denn nur so hatte sie Kira besiegen können, obwohl sie nicht die Macht gebraucht hatte. Ohne ihre Hilfe hätte sie dies wohl nicht geschafft. Diese Worte wunderten Kestrel, denn sie sprach nun davon, dass sie Kira besiegt hätte. Das Wort "besiegt" war für Kestrel sehr ungewohnt, dass aus ihrem Mund zu hören. Vor ein paar Minuten hatte sie noch etwas ganz anderes erzählt. Erstaunt über ihre Worte starrte Kestrel sie an und trocknete sich die Tränen, sodass all ihre Tränen langsam versiegten und nur ab und zu noch ein kleiner Schluchzer von ihr kam.

Brianna erzählte unterdessen weiter, dass wenn sie vorher gewusst hätte, wo sich der Hangar befände hätte fliehen können um Hilfe zu holen, sie jedoch dafür beim nächsten mal den Weg wusste. Kestrel horchte auf, als sie den Hangar erwähnte.


"Hangar? Das...ist sehr praktisch."


Meinte Kestrel zaghaft und etwas heiser. Dies konnte ihnen tatsächlich später nützlich sein.
Kestrel atmete dann tief durch, setzte sich etwas auf und sah dankbar zu ihrer Freundin hinüber.

"Danke...ich weiß auch nicht, was in mich gefahren war. Es war mir plötzlich alles zu viel gewesen. Es ist so viel passiert und alles lastet auf meinen Schultern und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich das alles nicht mehr tragen kann. Aber du hast recht, wir sollten nicht aufgeben. Wir haben noch uns und leben noch. Ich bin dir sehr dankbar, dass auch du zu mir hälst. Du hast mir eben wieder Kraft gegeben und mir die Augen geöffnet. Dafür danke ich dir. Ja, noch ist nicht alles verloren. Und die Sache mit dem Hangar...klingt sehr gut. An sowas hatte ich nichtmal gedacht und wenn du dir den Weg gemerkt hast, ist das sehr praktisch."

Meinte Kestrel und versuchte dabei wieder etwas stabiler zu klingen.

"Wenn wir beide zusammenhalten und gegenseitig auf uns aufpassen, müssten wir schon eine Chance haben. Du hast recht, die Sith werden nicht nochmal die gleichen Fehler machen, dafür aber andere, denn dafür sind sie einfach zu sehr von ihrem Hass besessen, dass es ihnen den Kopf vernebelt. Wir dagegen müssen aufpassen einen klaren Kopf zu behalten, aber wenn wir beisammen sind, sollte dies kein großes Problem darstellen."

Meinte Kestrel und beruhigte sich immer mehr, denn ihre Stimme war nun langsam nicht mehr ganz so gebrochen.

"Gut, dass wir uns haben. Alleine hier, würde ich wohl wahnsinnig werden. Ganz bestimmt. Hoffnung gibt es immernoch und wir müssen an uns glauben. Nur so können wir es schaffen."


Meinte Kestrel und lächelte nun wieder ein wenig und atmete tief durch. Sie war so froh so eine Freundin zu haben, der sie vertrauen konnte und auf die sie sich verlassen konnte. Ihr konnte man wirklich alles erzählen und dennoch hielt sie noch zu ihr. Immerhin da hatte sie einmal Glück.

"Gerne kann ich dir später, wenn wir hier raus sind, dies beibringen, was Kira angewandt hat. Dies gehört eh zu den Grundlagen. Es wundert mich wirklich sehr, dass du dies in deiner Ausblidung weder gehört, noch gelernt hast. Deine Meister müsste man wirklich dafür schlagen."

Meinte Kestrel und schüttelte den Kopf.


"Schwer ist es in jedem Fall nicht. Das waren auch so meine ersten Dinge, die ich gelernt habe, die einfach ins Blut übergehen sollten. Man muss es nur genug üben."


Erklärte Kestrel ihr und zwinkerte ihr zu und gähnte darauf.


"Aber ich denke...nehme es mir nicht übel, aber wir sollten jetzt schlafen. Ich muss mich dringend ausruhen. Mir tut alles weh und mein Körper verlangt dringend nach Ruhe."


Meinte Kestrel und sah Brianna entschuldigend an. Sie wollte sie nicht kränken, aber ihre Kräfte waren wirklich am Ende. Brianna schien es jedoch zu verstehen, da sie schließlich ebenso Schlaf brauchte.
Kestrel schloss ihre Augen und auch Brianna neben ihr tat es ihr gleich. Viele Gedanken kreisten noch in ihrem Kopf, sodass sie nicht einschlafen konnte. Immer wieder musste sie an Ranik denken, an seine Drohnungen, an seine Blicke und hörte jedes noch so kleine Geräusch in der Zelle. Ab und zu hörte sie einen Tropfen von der Decke fallen oder den Sand, der durch den Wind draußen, durch die kleine Öffnung an der Wand rieselte.

Viele Stunden vergingen, doch sie konnte kein Auge zu tun, obwohl sie hundemüde war. Brianna neben ihr schlief anscheinend tief und fest, denn sie atmete gleichmäßig und ihre Augen waren geschlossen. Kestrel seufzte leise und versuchte eine andere Sitzstellung, um irgendwie einzuschlafen, doch dies war durch die Ketten leider nur bedingt möglich. Schließlich schien sie Brianna durch das Rasseln ihrer Ketten irgendwie geweckt zu haben, denn sie öffnete plötzlich ihre Augen und sah sie fragend an. Kestrel erwiderte ihren Blick mit einem tiefen Seufzer und sah sie mit müden Augen und Augenringen wie Wagenräder an.

"Ich weiß auch nicht. Ich kann seit Stunden nicht schlafen, obwohl ich hundemüde bin. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Mein Körper verlangt nach Schlaf und ich habe schon Kopfschmerzen, so müde wie ich bin, aber ich kann irgendwie nicht. Ich verstehe es nicht. Mir gehen auch dabei irgendwie so viele Gedanken durch den Kopf. Die Folter, Ranik, Kira, alles, was du gesagt hast...vielleicht liegt es auch daran. Ich weiß auch nicht. Normal sollte ich aber dennoch schlafen können, so müde wie ich bin."

Meinte Kestrel leise und wirkte dabei ein wenig verzweifelt.

"Nichtmal Mynock zählen hat geholfen."


Fügte sie missmutig hinzu und seufzte tief.

"Du hast mich vorhin doch gefragt, wie man das mit dem Lichtschwert handhabt. Du hast recht, ich hätte wohl genauso gehandelt. Aus der Angst heraus schätzt man seine Lage ab und flieht entweder oder schützt sein eigenes Leben und wenn es nicht nötig ist, tötet man seinen Gegner nicht. Du hast vollkommen recht. Ich selbst war aber nie in solch einer Lage und ich bewundere wirklich deinen Mut und wie gut du die Situationen abschätzen kannst und ich bin wirkllich froh, dass du das damals alles überlebt hast, sonst hätten wir uns ja nie kennengelernt. Ich habe dich wirklich sehr gern."

Meinte Kestrel und sah sie eindringlich an. Sie fand es wirklich nicht schlimm, dass ihre Freundin schon Leute getötet hatte. Es war Notwehr gewesen und sie war wirklich froh, dass sich ihre Freundin damals richtig verhalten hatte, denn sonst würde sie jetzt nicht mehr leben. Hoffentlich meisterten sie beide auch diese Hürde.

"Und ich habe nochmal darüber nachgedacht, was du vorhin erwähnt hattest, dass Ranik hoffentlich nicht den Standort in meinen Gedanken findet. Ich denke nicht, dass dies möglich ist. Möglich vielleicht schon, aber es wäre dumm von ihm. Jedes geistig starkes Wesen besitzt eine Barriere und Machtsensitive sogar noch eine stärkere. Diese müsste Ranik erstmal bei mir durchbrechen und dies geht nur mit Gewalt und dabei würde er mich zerstören. Besser gesagt Gehirnzellen und meinen Geist. Und wenn er dies tut und dabei noch nichtmal etwas herausbekommt, hat er für immer verloren. Dann wird er nie etwas aus mir herausbekommen. Und ich denke...oder hoffe, dieses Risiko wird ihm zu hoch sein und deshalb es erstma lmit Folter versuchen aber es ist durchaus denkbar, dass er es früher oder später dennoch versucht. So als letzte Möglichkeit, deshalb hoffe ich, dass wir bis dahin von hier weg sind."

Erklärte Kestrel und atmete tief durch.

"Du merkst...ich hatte genug Zeit zum Nachdenken."


Meinte Kestrel missmutig und gähnte.

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna studierte Kestrels Miene und kam sich dabei recht sonderbar vor. Obwohl ihr selbst die pessimistische Sichtweise als die realistischere vorkam, zwang sie sich, die Dinge positiv zu sehen und ihrer Meisterin gegenüber Zweckoptimismus an den Tag zu legen, um sie und auch sich selbst wieder zu beruhigen. Der plötzliche Zusammenbruch ihrer lieben Freundin hatte sie ziemlich verstört; sie wusste jetzt, dass die Jedi tief drinnen nicht so stark war wie sie sich ihrer Padawan gegenüber gezeigt hatte, und diese genauso ihren moralischen Beistand brauchte wie sie es umgekehrt schon bei der Echani getan hatte. Sie wusste wohl, dass die Zeit für die Sith spielte und nicht klar war, ob diese einen entscheidenden Fehler machten, bevor die beiden Freundinnen zu schwach und zu verletzt von den Torturen wären, um sie noch ausnutzen zu können. Völlig offen war außerdem, was Kira mit ihr machen würde. Rache würde folgen, soviel war sicher, aber nicht, wie diese ausfallen würde, ob sie selbst danach überhaupt noch in der Lage wäre, Kestrel aufzumuntern. Zweifellos stand die Sith vor Ranik ziemlich blöd da. Eigentlich hatte sie sich so geschlagen, wie den Umständen nach zu erwarten war, doch genau von diesen Umständen durfte er ja eben nichts wissen. Für ihn hieß es, dass eine Apprentice, fähig, die Macht im Kampfe einzusetzen, von einer bloßen Padawan besiegt worden war. Einer Padawan, die nicht sehr weit in ihrer Ausbildung war noch dazu, aber es war ihr, der Betreffenden, nicht klar, inwieweit der Warrior dies auch wusste. Und ja, "besiegt", so falsch war diese positivere Sichtweise ja nicht. Den eigentlichen Kampf hatte sie ja gewonnen, und Kira k.o. gegangen, all den Verletzungen, die sie selbst hatte einstecken müssen, zum Trotz. Dass sie inzwischen wieder hier in Ketten lag, war reines Pech. Sie musste das Positive sehen. Es gab keinen Grund, warum sie die Schwarzhaarige in einer ähnlichen Situation nicht wieder schlagen sollte. Selbst in den Handschellen konnte sie sie überraschen. Anwendbare Techniken gab es genug. Wenn Kira einen Fehler machte, würde es vielleicht nie zu ihrer Rache kommen. Hoffnung gab es immer, machte sie sich selbst Mut, und beobachtete dabei ihre Freundin, ob ihr Appell eine Verbesserung brachte.

Tatsächlich bewirkte er etwas bei Kestrel, die Tränen schienen aufgehört zu haben. Ihre erste Regung zeigte sich bei der Erwähnung des Hangars, und nun nannte sie es praktisch, auch wenn sie keine rechte Begeisterung verströmte. Danach rappelte sie sich auf, und es schien ihr tatsächlich besser zu gehen. Brianna lächelte sie an, als sie ihren Blick bemerkte. Die Ritterin bedankte sich und meinte, dass sie auch nicht genau wusste, was los war, außer dass ihr alles zu viel wurde. Sie stimmte ihr zu, dass sie nicht aufgeben sollten und war froh und dankbar, dass sie Brianna hatte, die zu ihr hielt und wieder die Augen geöffnet hatte. Auch darüber, dass sie den Weg zum Hangar wusste, konnte sie sich jetzt schon mehr freuen.

Die Jedi fuhr fort, indem sie sagte, dass sie eine Chance haben müssten, wenn sie zusammenhielten und gegenseitig auf sich aufpassten. Für Brianna war das überhaupt keine Frage. Nach alldem, was die Ritterin für sie getan hatte, würde sie immer zu ihr halten und auf sie aufpassen, so gut es ging, und sie war sich sicher, dass es umgekehrt genauso war. Sie war sogar ein bisschen froh, dass Kestrel jetzt nicht ohne sie auskommen musste, sie hier sein konnte, um ihr zu helfen, sich ein wenig zu revanchieren. Wie hätte sie sich jetzt anderenfalls gefühlt! Sicher hätten die Sith ihr nicht die Wahrheit erzählt. Die Dunkelhaarige gab ihr auch Recht, dass die Sith wieder andere Fehler machen würden, allein schon durch ihren Hass, der ihnen den Verstand vernebelte. Sie beiden müssten selbst aufpassen, doch solange sie zusammen waren, hatte sie da keine Sorgen. Die Echani hoffte, dass es auch so bliebe und sie sich gegenseitig Kraft geben konnten. Vielleicht ignorierten ihre Fänger diese Möglichkeit oder schätzten sie gering ein, und weideten sich vielleicht noch am Leid, das die jeweils andere für ihre Freundin empfand, was so nicht stattfinden würde, wenn man sie trennte. Das Konzept von Mitleid schien ihnen ja fremd zu sein.

Auch Kestrel war auch froh, dass sie sich hatten und meinte, dass sie ohne sie wohl wahnsinnig würde. Hoffnung gab es noch, aber sie mussten an sich selbst glauben, um es zu sagen, schloss sie, klang dabei aber schon viel optimistischer. Brianna freute sich über den Wandel, und lächelte sie an. Sie konnte sich selbst gar nicht mehr so pessimistisch fühlen, nachdem sie das gesehen hatte. Sie hatte nicht nur ihrer Freundin geholfen, sondern diese auch wieder ihr.

Ich bin auch sehr froh, dass ich dich habe, und dass ich dir ein klein wenig zurückgeben konnte von dem, was du für mich getan hast. Ich werde immer zu dir stehen und bei dir sein wie ich kann, zumindest in Gedanken, wenn nichts anderes mehr möglich ist. Ich werde versuchen, besonnerer zu reagieren und uns nicht mehr unnötig in Gefahr bringen. Ich kann mit nicht vorstellen, dass Leute wir Ranik und Kira, die sich derart von ihren negativen Gefühlen kontrollieren lassen - wie mir scheint - plötzlich keine Fehler mehr machen sollten. Wenn wir unsere Chancen nutzen, ist alles möglich, auch wenn wir uns natürlich nicht entspannt zurücklehnen können. Wir werden kämpfen und alles geben müssen, um hier herauszukommen, und wenn ich dir dabei helfen kann, werde ich es tun.

Sagte sie, auch wenn sie sich momentan beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie sie allein aus dieser Zelle entfliehen sollten. Doch warum sollten die beiden unverhofften Möglichkeiten die letzten sein? Schon ein Kom, mit dem sie heimlich um Hilfe rufen könnten, würde ihnen genügen.

Kestrel erklärte sich gerne bereit, der Padawan alles beizubringen, was Kira im Kampf angewandt hatte. Es handelte sich ohnehin um Grundlagen, von denen sie sich wunderte, dass Brianna davon nicht einmal gehört hatte, und fand, dass ihre Meister dafür Schläge verdient hätten. Tatsächlich hatte sie manche dieser Dinge schon instinktiv angewendet, und eine dieser Anwendungen hatte es Dar Nimthir überhaupt erst ermöglicht, sie auf Nar Shaddaa zu finden, doch sie selbst wusste nichts von alledem. Sie hatte sich schon gefragt, wie die Jedi-Ritterin so kämpfen konnte, wie sie es tat, aber keine Ahnung gehabt, wie und durch was sie es anstellte. Die Jedi sagte nun, dass es ganz leicht wäre, es in Fleisch und Blut übergehen musste und es auch tat, wenn man es genug übte; doch nach einem Gähnen stellte sie fest, dass Zeit war, sich auszuruhen. Schon von der Folter her tat ihr alles weh und sie brauchte dringend Erholung.

Natürlich nehme ich es dir nicht übel. Ich brauche doch selbst meinen Schlaf, bin ganz schön verletzt und erschöpft vom Kampf und der Flucht. Scheinbar weiß ich noch nicht viel von den Möglichkeiten der Macht und der Art, wie Jedi und Sith kämpfen, und ich bin neugierig, aber das hat noch Zeit. Wir sollten uns zuerst um die Dinge kümmern, die unmittelbar anliegen, und müde und kaputt werden wir nicht viel ausrichten können. Ich wünsche dir daher eine gute Nacht.

Brianna sagte nicht, dass sie sehr skeptisch war, was ihre Fähigkeit anging, diese Kampftechniken zu erlernen und ob sie jemals eine Jedi sein könnte, was hieß, wie eine kämpfen zu können. Doch was sie mit ihrer Bemerkung zuallererst bezweckt hatte, war, Kestrel zu zeigen, dass sie noch an später dachte und schließlich glaubte ihre Freundin an ihre Fähigkeiten und sie hatte ihr versprochen, es zu versuchen und nicht gleich aufzugeben.

Allerdings war die junge Echani tatsächlich sehr müde. Ihr anhaltendes Kopfweh vermieste ihr die Lust auf längere Diskussion, außerdem schmerzten der linke Ellenbogen und die Hüfte, wo Kira sie hart getroffen hatte, von diversen anderen Stellen einmal ganz abgesehen. Sie hoffte darauf, aufzuwachen und sich besser zu fühlen, suchte eine halbwegs bequeme Schlafposition, schloss die Augen und schlief fast sofort vor Erschöpfung ein.

Ein rasselndes Geräusch weckte Brianna auf und sie sah sich verschlafen um. Es war dunkel in der Zelle, durch den schmalen Spalt fiel kein Licht. Kestrel saß scheinbar hellwach da. Sie selbst hatte wirre Alpträume gehabt, von Kira und von der Folterkammer, aber sie konnte sich nicht genauer erinnern. Anscheinend hatte ihre Freundin sie versehentlich geweckt, als sie gerade in einer Phase leichten Schlafes war. Die Jedi bemerkte ihren fragenden Blick, und erzählte seufzend dass sie nicht wusste, was los war. Sie brauchte den Schlaf, konnte aber nicht und hatte schon Kopfschmerzen davon. Sie grübelte anscheinend viel über die Sith und Briannas Worte, meinte aber, dass sie normal trotzdem schlafen können müsste, aber nicht einmal durch Mynock zählen war sie eingeschlafen.

Brianna sah sie mitleidig an. Schlaflosigkeit war normal schon schlimm genug, aber nach all der Folter und Schmerzen musste es noch viel übler sein. So weit man das im fahlen Licht sagen konnte, sah Kestrel nicht gut aus, und die Echani wunderte sich, wie das sein konnte. Normal müsste sie doch einfach einschlafen, so wie sie auch. Es sollte eher schwierig sein, sie noch wachzuhalten. Sie überlegte, was sie so wachhalten konnte und dachte schließlich an die Worte ihrer Freundin, die zwei Spritzen, von denen sie nicht wusste, wozu sie gut gewesen waren.

Du tust mir leid. Ich würde dir gern helfen, aber ich weiß nicht wie. Wenn ich die Macht benutzen könnte, dann vielleicht, aber... du weißt ja. Ich habe mir gerade übelegt, vielleicht kommt es von dem komischen Zeug, das Ranik dir gespritzt hat, eine Nebenwirkung oder sowas. Ich hoffe, es vergeht bald.

Oder es war die Hauptwirkung. Brianna erschrak bei dem Gedanken. Vielleicht griff der Warrior jetzt zu anderen Methoden und versuchte es mit Schlafentzug. Es erschien ihr um diese Tageszeit plausibel, doch sie äußerte den Verdacht nicht. Sie wollte die Ritterin nicht unnötig beunruhigen, nach den letzten Ereignissen erst recht nicht mehr, und möglicherweise gab es sich auch recht bald und es stellte sich als Hirngespinst heraus.

Kestrel griff nun ein Thema wieder auf, zu dem sie vorhin aufgrund ihrer schlechten Stimmungslage nur geschwiegen hatte, und die junge Echani hörte aufmerksam zu. Wenn sie schon sonst nichts tun konnte, wollte sie ihr wenigstens helfen, die Zeit etwas zu vertreiben. Sie hätte auch gerne weitergeschlafen doch ihrer Freundin zuliebe blieb sie wach. Der Schlaf hatte zwar Erholung gebracht, aber nicht genug, auch ihre Verletzungen fühlten sich bei weitem nicht so viel besser an als erhofft. Die Jedi gab ihr jedenfalls recht, was das Töten anging, dass man eben entsprechend der Situation entschied, in die man geraten war, und sie selbst aber noch nie in so einer war. Sie sagte, dass sie Brianna dafür bewunderte, so mutig zu sein und die Lage so gut abschätzen zu können und war froh, dass sie das alles überstanden hatte. Sie bekräftigte noch, dass sie sie sehr gern hatte. Brianna war das fast schon etwas zuviel geschmeichelt. Es brauchte keinen großen Mut, wenn man einfach in etwas hineingeriet und ohnehin keine andere Wahl hatte, außerdem hatte sie bestimmt nicht immer richtig gehandelt und sich auch manchmal verschätzt.

Ich hab dich auch sehr gern. Naja, Mut brauchte es da weniger dazu, vielmehr Glück, das auf Nar Shaddaa sicher oft im Spiel war, sonst wäre ich wirklich nicht hier. Ob meine Einschätzung wirklich immer so gut war, weiß ich nicht. Es gibt Dinge, die ich nicht nochmal machen würde, obwohl sie damals richtig und als einzige Möglichkeit erschienen, jetzt nicht unbedingt aufs Töten bezogen. Mein alter Meister hatte sicher auch einen sehr schlechten Einfluss auf mich, wenn ich nur daran denke, dass ich mich damals den Jedi entgegengestellt habe...

Meinte sie und rollte dabei mit den Augen. Sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen, so gehandelt zu haben. Trotzdem, davon war sie überzeugt, hatte sie niemals leichtfertig getötet, bei den paar Mal, wo es tatsächlich dazu gekommen war, und Waffen immer verabscheut, die das Töten allzu schnell und leicht machten.

Kestrel hatte auch über Briannas Frage nachgedacht, ob die Sith vielleicht den Standort der Basis aus den Gedanken herausfinden konnten und hielt dies nicht für möglich. Sie erklärte die geistigen Barrieren, die willensstarke Personen und besonders Machtsensitive hatten, dass man sie nur gewaltsam durchbrechen konnte und dies möglicherweise Folgeschäden mit sich bringen konnte. Er würde es daher nur im Notfall versuchen, da das Risiko wohl zu groß war, die gesuchte Information für immer auszulöschen. Sie konnte es zwar nicht ausschließen, dass er irgendwann verzweifelt genug sein würde, hoffte aber, bis dahin weit weg zu sein.

Die Padawan dachte über diese Worte nach. Dass ein Machtbenutzer ihre Gedanken studieren könnte wie ein Buch, war immer eine ihrer Ängste gewesen. Einerseits war es beruhigend, dass es nicht ohne weiteres ging, andererseits aber auch nicht. Ranik war sehr mächtig. Vielleicht war er dazu in der Lage. Doch gleichzeitig war er auch sehr ungeduldig. Er hätte es nicht so lange versucht, wenn er es anders leichter haben könnte. Die Dunkelhaarige stellte indes fest, dass sie in der Tat viel Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Brianna musste schmunzeln, hatte aber das Gefühl, nicht viel geistreiches zu dem Thema beitragen zu können.

Das hattest du in der Tat. Ich denke, er hätte es versucht, wenn ihm das Risiko nicht zu hoch wäre. Wenn er mal so weit sein sollte, dass er tatsächlich und endgültig die Geduld verliert, wäre ich ohnehin nicht mehr gerne hier, ob mit Geist brechen oder ohne.

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban - alter Sithtempel - Privaträume - Ranik

Schweiß lief Ranik über die Stirn, das Gesicht hinab bis zum Kinn, an dem die salzige Flüssigkeit einige Sekunde von der Oberflächenspannung gehalten haftete ehe es abfiel und sich auf dem Boden in einer kleinen Pfütze ausdehnte. Der Warrior war nun schon Stunden damit beschäftigt die kleinen chemischen Teilchen des Schlafhinderers in seinen Blutbahnen ausfindig zu machen und in einer kräftezehrenden Prozedur über die Schweißdrüsen auszuscheiden. Es war nur eine kleine Menge gewesen, die Kestrel ihm ins Bein injiziert hatte, doch das Toxit hatte sich mittlerweile überall in seinem Körper ausgebreitet und bereits damit begonnen sich in bestimmten Bereichen wie ein Parasit einzunisten. Der Deformierte könnte brüllen vor Zorn! Der einzigste Gedanke der ihn aufzumuntern vermochte war der, dass Kestrel die Möglichkeit des Austreibens verwährt blieb. Sie würde die wundersame Wirkung bereits gespürt haben und das war erst der Anfang. Ranik würde sie noch viele Stunden oder sogar Tage in diesem Zustand belassen, bevor er auch nur anfangen würde das Gegenmittel in der Datenbank herauszusuchen. Ein leichtes Zucken an seinen Mundwinkeln verriet seine Erregung bei diesem Gedanken. Dieses dumme, kleine Mädchen dachte wohl das ihm die Tricks ausgegangen währen, nachdem er in der Folterkammer nichts aus ihr herausbekommen hatte. Aber sie würde sich noch wundern zu welch kreativen Einfällen sein Hirn imstande war. Sein leben war geprägt von Grenzenlosigkeit, sein Geist war frei und offen für Dinge, die sie niemals begreifen würde. Ihre Jedilügen hatten ihren Verstand in einen Käfig gepfercht. Dienen und schützen, dienen und schützen, daraus bestand ihr jämmerliches Leben. Sie kroch vor ihren ?Meistern?, sofern diese verblendeten Narren diese Bezeichnung verdienten und stellte ihr Leben unter das der Normalen. Kein Machtbegabter sollte soweit sinken, es war eine Schande! Weshalb die Macht kontrollieren wenn man nicht herrschte? Wozu diese unvorstellbare Stärke wenn man sie für die niederen vergeudetet? Es war so simpel?und für viele Machtnutzer scheinbar doch so ungreifbar. Ein weiterer Tropfen erklomm die Oberfläche seines Gesichtes, wurde aus den Poren gepresst und folgte dem Weg seines Vorgängers. Leise und nichts sagend verging das bisschen Flüssigkeit auf dem Boden, während der Lord nach getaner Arbeit seine Augen aufschlug und sich aus dem Schneidersitz erhob.

Am liebsten würde der Deformierte nun sofort wieder in den Kerker stürmen, diese rotznäsige Ritterin erneut in die Folterkammer schleifen und weitere Geräte an ihr ausprobieren. Allerdings würde somit die volle Wirkung des Schlafminderers verfehlt, was eine Verschwendung und gleichermaßen eine riesige Idiotie sein würde. Der Warrior beschloss also sich vorerst von dem Aufenthaltsraum der Gefangenen fern zu halten und stattdessen weitere Studien über die Geräte und dieses Gebäude anzustellen. Möglicherweise ließ sich zwischendurch auch ein oder zwei Stunden Schlaf und eine Fortsetzung der Förderung seiner Machtkenntnisse mit einbeziehen. Letzter Gedanke gefiel ihm besonders und die Idee vom Wälzen irgendwelcher altertümlicher Schriften erschien ihm mit einem mal öde und langweilig. Er hatte schon Stunden mit diesen sinnlosen Aufzeichnungen verbracht und was hatte es ihm genützt?! Er sollte schon längst mit einer Flotte Sternzerstörer auf dem Weg nach Bastion sein! Kestrel, Kira und diese großmäulige Padawan hatten seinen Zeitplan völlig aus der Spur gebracht!! Mit einem lauten Wutschrei setzte Ranik einen Machtstoß frei, der die Mauern bedenklich knirschen ließ. Er ermahnte sich tief durchzuatmen. Dieses Gebäude in Schutt und Asche zu verwandeln würde seinen Plänen nur noch mehr schaden, anstatt seine Zeit noch mehr zu vergeuden sollte er sich lieber auf den schlimmsten aller Fälle vorbereiten. Obwohl er noch ein paar Asse im Ärmel hatte wurde es von Minute zu Minute wahrscheinlicher das all seine Foltermethoden schließlich zum Tod der drei Jedi führten, ohne das er die angestrebten Information erhalten würde. Er sollte sich also, während der Zeit in der die Chemie in Kestrels Leib das Foltern übernahm, auf eine mögliche Begegnung mit alten Feinden vorbereiten. Auch wenn dieser Plan hier schief gehen würde, einfach so aufgeben kam nicht in Frage. Zur Not musste er sich erneut Allegious stellen und um eine weitere Niederlage abzuwenden musste er Trainieren, seine Verbundenheit zur Dunkel Seite noch weiter stärken. Auf einer Karte suchte der Deformierte einen geeigneten Trainingsraum und steuerte diesen an. Es war ohnehin zu lange her, dass er sich mit seinen Fertigkeiten beschäftigt hatte.

Nach nur kurzer Zeit erreichte der zerfressene Lord sein Ziel. Ein Blick in den Raum genügte um klar zu machen, dass sich dieser Trainingsraum immens von denen auf Bastion unterschied. Keine Schwerter oder Blaster schmückten die Wände, keine mit Trainingslichtschwertern gefüllte Urnen standen in den Ecken? es waren nicht einmal Regale mit irgendwelchen Levitationsspielzeugen vorhanden. Es handelte sich hier schlicht um einen großen leeren Raum, in dessen Boden einige rote Markierungen eingraviert waren, vermutlich irgendwelche mentale Begrenzungen für Schwertkämpfende. Dem Deformierten war diese einfache Gestaltung gerade recht. Er war auf materiellen Krimskrams nicht mehr angewiesen, ein Trainingsraum musste für ihn nur eine angemessene Größe und Aura besitzen, was dieser hier hatte. Wie es schien hatte der frühere Erbauer getrennte Trainigssäle für Schüler und Lords eingerichtet, eine Tugend die dem Tempel auf Bastion fehlte. Dort hatte der Warrior die Trainingsräume meiden gelernt um nicht ständig von niederem Gesocks begafft zu werden.
Ranik stellte sich in die Mitte des Raum, schloss die Augen und atmete tief durch. Welche Technik sollte er trainieren? Woran hatte er noch zu feilen? Was fehlte ihm, was seinen Feinden nicht fehlte? Es gab Techniken, die nur durch den aktiven gebrauch im Kampf mit einem anderen Machtnutzer verbessert werden konnten. Der Machtschrei gehörte nicht dazu. Eine Machtanwendung die ihm in letzter Zeit allzu oft gut gedient hatte. Ranik war geübt genug um ihn sich selbst weiter lehren zu können. Der Machtschrei gehörte zu den Techniken, die viele Sith vernachlässigten, sicher auch einige seiner Feinde. Wenn er ihn in meisterhafter Perfektion beherrschen könnte, würde er somit einen großen Vorteil besitzen, denn wie sollten sich seine Widersacher dagegen schützen, wenn sie die Technik kaum verstanden?


Korriban - alter Sithtempel - irgendein Trainingsraum - Ranik
 
Sith-Tempel- kalte, dunkle und nasse Zelle- Kestrel, Brianna und Cal (bewusstlos)

An dem Gesichtsausdruck von Brianna, konnte Kestrel erkennen, dass sie glücklich darüber war, dass sie sich beruhigt hatte. Anscheinend hatte sie ihrer Freundin einen ganzschönen Schrecken eingejagt. Schließlich zählte sie auf sie, denn sie war diejenige, die noch am meisten wusste und von der Macht verstand. Genau das beunruhigte Kestrel etwas, denn sie selbst stufte sich nicht als so reif ein, für solch eine Fluchtaktion, doch sie wusste, dass sie musste und dass man auf sie zählte. Und ja, sie war nicht umsonst Ritterin geworden. Die Jedi-Räte hatten sich sicher zusammengesetzt gehabt und gut über ihre Beförderung nachgedacht. Sie würden niemals einfach mal so jemanden zur Ritterin machen, also hatte sie schon was drauf und dies wusste sie auch eigentlich, doch sehr oft verließ sie einfach der Mut. Zu viel ging zur Zeit schief und schließlich war Ranik auch stark, auch wenn er nur einen Rang höher war als sie. Allerdings wusste sie nicht, wie gut man Sith Ränge mit Jedi Rängen vergleichen konnte. So gut hatte sie sich nie mit der Geschichte der Sith beschäftigt und irgendwie bereute sie es. Sie wusste eigentlich nur dass, was man ihr damals erzählt hatte. Viel zu selten hatte sie sich auf Corellia in die Bibliothek gesetzt, wie manch anderer und wenn, hatte sie ihre Nase in andere Bücher gesteckt über Psychologie oder über die Jedi selbst, nie wirklich über die Sith. Das Thema hatte sie nach ihrer ersten Gefangenschaft immer gemieden. Hätte sie mehr über sie gelesen, könnte sie vielleicht die Sith besser durchschauen, um irgendwie eine Chance der Flucht schneller zu sehen. Doch jetzt konnte sie es auch nicht mehr ändern. Sie konnte sich nur vornehmen, es in der nächsten Zeit in der Freiheit, falls sie diese je wieder erreichen würde, nachzuholen. Doch wie viele Bücher gerettet worden konnten, nach dem Angriff von Corellia, war eh fragwürdig.
Brianna erklärte unterdessen, dass sie selbst auch froh war Kestrel bei sich zu haben und sie ihr ein klein wenig zurückgeben konnte, was sie ihr gegeben hatte. Sie meinte, dass sie immer zu ihr stehen würde und bei ihr sein würde, solange es nur ging. Es tat gut, dies zu hören, denn es beruhigte Kestrel und sie fühlte wie eng ihre Freundschaft bereits geworden war und fühlte sich daher in dem Moment bei Brianna richtig geborgen, wenn die Umgebung und die Situation nicht das Gefühl immer wieder aufs Neue zerstören würde.
Außerdem wollte ihre Freundin ab jetzt besonnener auf die Sith reagieren, um sie nicht weiter unnötig in Gefahr zu bringen. Den Gedanken fand Kestrel sehr gut, dass sie einsah, dass sie ihre Zunge bei den Sith etwas zügeln sollte. Sie hoffte allerdings auch, dass sie es auch in die Tat umsetzte. Kestrel wusste von sich nur zu genau, wie schnell die Sith reizbar waren, aber auch genauso stark sie zum kochen brachten. Auch sie selbst hatte schon viele Fehler gemacht, weil sie ihren Mund nicht halten konnte, daher konnte sie es Brianna nicht verübeln. Sie musste sich selbst an die eigene Nase fassen.
Brianna fügte dann an, dass sie sich nicht vorstellen konnte, dass die Sith keine Fehler mehr machen würden und sie schon ihre Chance bekommen würden und wenn sie die Gelegenheit hatten, sich natürlich nicht entspannt zurücklehnen konnten, sondern bis aufs Letzte kämpfen müssten, bis sie hier raus waren und sie wollte ihr gerne dabei helfen, so gut sie eben konnte.
Kestrel lächelte leicht und nickte. Sie war froh ihre Freundin so zu hören. Sie klang viel optimistischer, als hätte sie durch ihren kleinen Zusammenbruch ihre Freundin wachgerüttelt. Es freute Kestrel und es gab ihr auch gleich mehr Hoffnung.

Brianna nahm es ihr dann nicht übel, dass sie jetzt zu müde war, um weiter darüber zu reden, da ich vor Müdigkeit alles weh tat und auch ihre Ruhe brauchte. Die Padawan bestätigte, dass sie beide Schlaf brauchten, da sie selbst auch verletzt war und sie müde und kaputt niemals etwas gegen die Sith ausrichten könnten. Da hatte sie recht. Sie brauchten ihre Erholung. Außerdem erwähnte sie, dass sie noch nicht viel über die Macht wusste und deren Möglichkeiten und wie Sith und Jedi kämpften. Trotzdem erwähnte sie aber, dass dies alles noch Zeit hatte, da sie sich auf die wesentlichen Dinge lieber konzentrieren sollten und wünschte ihr eine gute Nacht. Kestrel nickte ihrer Freundin freundlich zu.


?Das wünsche ich dir auch. Schlaf gut.?

Meinte sie und lehnte sich zurück. Leider wollte sie jedoch kein einziges Auge zu tun. Brianna schien neben ihr zu schlafen und sie probierte eine Sitzstellung nach der anderen aus und fand einfach keinen Schlaf, obwohl sie todmüde war. Viele Gedanken kreisten durch ihren Kopf, doch diese waren nicht der Auslöser für ihre Schlaflosigkeit. Sie beobachte, wie der Spalt in der Wand immer dunkler wurde und zu vermuten war, dass die Nacht herangebrochen war. Brianna schlief neben ihr und Kestrel beneidete ihre Freundin für ihren Schlaf, denn sie konnte kein Auge zu tun. Sie wollte einfach nicht einschlafen. Schließlich weckte Kestrel ihre Freundin durch eine ungeschickte Bewegung an der Kette, so dass das Rasseln der Ketten, ihre Freundin aufwachen ließ. Kestrel berichtete ihr über ihre Schlaflosigkeit und was sie alles schon dagegen versucht hatte und sie eigentlich todmüde war.
Es tat ihr direkt leid, ihre Freundin nun auch noch aus dem Schlaf geholt zu haben, doch sie hatte es ja nicht mit Absicht getan und irgendwie musste sie das auch loswerden.


Brianna zeigte großes Mitgefühl und sagte auch, dass ihr das sehr leid tat und sie ihr liebend gerne helfen würde. Sie erwähnte dann noch die beiden Spritzen, die Ranik ihr verabreicht hatte und fragte, ob diese vielleicht etwas damit zu tun hatten. Vielleicht eine Nebenwirkung.

Kestrel stockte für einen Moment der Atem. Was hatte ihr Ranik nur gespritzt? Welchen Grund wird er gehabt haben? Bestimmt nichts gutes, denn er hatte sie damit bestrafen wollen und nur mit dem kleinen Stich bestimmt nicht. Er hatte gewollt, dass sie leiden würde und sie empfand durch die Spritze keine weiteren Schmerzen, sondern nur jene, die sie auch vorher gehabt hatte durch die Folter. Hatte er ihr tatsächlich etwas gespritzt, um ihr den Schlaf zu rauben? Das erschien ihr als einzige Möglichkeit, die logisch klang. Es erschreckte Kestrel und sie schluckte, sagte jedoch nichts, sondern versuchte den Gedanken zu verdrängen. Sie wollte den Gedanken nicht weiterführen und es auch nicht wahr haben. Sie wollte somit ihren Geist schützen, noch völlig wahnsinnig zu werden.

Kestrel griff daher, um sich abzulenken ein neues Thema auf, welches sie vorhin schon mal hatten. Brianna antworte ihr, dass sie um zu überleben eigentlich keinen Mut gebraucht hatte, sondern viel mehr Glück, denn sonst wäre sie jetzt wohl nicht mehr hier. Außerdem sagte sie, dass es viele Dinge gab, die sie nicht nochmal machen würde, die ihr damals aber als richtig und als letzte Möglichkeit erschienen waren, was jetzt nicht unbedingt aufs Töten bezogen war. Sie vermutete außerdem, dass ihr alter Meister sicher einen schlechten Einfluss auf sie gehabt hatte, denn sie hatte sich damals sogar den Jedi entgegengestellt, was sie sich jetzt gar nicht mehr vorstellen konnte und rollte dabei mit den Augen.

Kestrel hörte sich die Sache ruhig an und lächelte leicht.


?Ist schon gut. Ich bin froh, dass du aus seinen Fängen entkommen konntest, denn du passt definitiv nicht dahin. Du bist viel zu gut dazu. Aber es tut mir leid, dass du damals dieses Schicksal erleiden musstest. Die Zeit muss wirklich sehr hart für dich gewesen sein. Wann immer du darüber reden willst, ich höre dir gerne zu. Egal, was du damals getan hast, es war nicht deine Schuld und die Jedi und ich werden das verstehen.?

Antworte Kestrel ruhig und lächelte ihre Padawan weiterhin an. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was ihre junge Freundin schon alles hatte durchmachen müssen. Sie konnte immer besser verstehen, warum sie immer so sehr an sich zweifelte und so schnell den Mut verlor. Es war gut nachvollziehbar.

Sie kamen dann auf das Thema zu sprechen, dass Ranik versuchen könnte in ihren Geist einzudringen und Kestrel versicherte ihr, dass er es sicher nur als letzte Option einsetzen würde, durch die viel zu hohen Risiken.
Brianna war dann auch der Meinung, dass er es schon versucht hätte, wenn ihm das Risiko nicht zu hoch wäre. Erklärte aber auch, dass sie eh nicht mehr lange hier sein wollte, wenn Ranik tatsächlich die Geduld verlieren sollte.

Kestrel nickte langsam.


?Ja, und niemand weiß, wann dieser Zeitpunkt sein wird. Ich weiß nicht, wie viel Geduld er hat, aber bestimmt nicht viel, daher wird auch unsere Zeit knapp und wir sollten uns nie zurücklehnen, sondern immer auf der Hut sein, wann wir eine Chance zur Flucht bekommen. Die nächste Chance könnte schon unsere Letzte sein!?

Meinte Kestrel und atmete tief durch. Der Gedanke gefiel ihr nicht, aber leider war es die Wahrheit und Kestrel wusste nun langsam, dass es nichts brachte vor Brianna die Dinge zu verschönigen. Sie mussten sich mit dem Gedanken abfinden, dass sie in starken Schwierigkeiten steckten und vielleicht wirklich nie mehr lebend hier herauskommen würden. Wieder atmete Kestrel tief durch und biss ihre Zähne aufeinander um ihre Tränen zu unterdrücken. Sie mussten sich irgendwie ablenken und wieder mit Körper und Geist in Einklang kommen. So, wie sie jetzt dachten, würden sie niemals einen klaren Kopf bekommen, um irgendwie einen Fluchtplan schmieden zu können. Kestrel dachte an ihre Ausbildung zurück und ihr fiel dann etwas ein, was ihnen sicher beiden sehr helfen würde.

?Ich habe eine Idee, wie wir uns vielleicht etwas entspannen können. Unser Geist ist momentan sehr aufgewühlt und unser Körper sehr geschunden. Jedi müssen immer mit Körper und Geist im Einklang sein, nur so kann man einen klaren Kopf bekommen, den wir beide gerade nicht haben. Vielleicht fällt uns dann etwas ein, wie wir vorgehen können. Ein Versuch ist es wert und vielleicht entspannen wir uns dabei etwas. Ich dachte da an Meditation. Normal macht man das mit der Macht, um mit Körper und Geist und der Macht im Einklang zu sein, doch leider können wir die Macht nicht nutzen, aber ich denke es geht auch ohne die Macht, um etwas runter zu kommen. Dies tut uns sicher beiden gut!?

Meinte Kestrel und schluckte ihren Kloß im Hals herunter und lächelte ihre Freundin an
.

?Als erstes suchen wir uns eine bequeme Sitzstellung, so gut es hier überhaupt möglich ist. Dann such dir einen Gegenstand aus diesem Raum. Vielleicht die Ketten auf der anderen Seite, oder den heruntergefallen Stein an der Wand da drüben oder die Pfütze auf dem Boden. Es ist ganz egal, such dir etwas aus.?

Meinte Kestrel und suchte für sich den Stein aus.

?Ich weiß nicht, ob du schon mal in deinem Leben meditiert hast, daher versuche ich es dir langsam zu erklären und mit der Macht später ist das ganz ähnlich, daher dient das eigentlich gut als Grundlage. Der Gegenstand dient eigentlich nur als Hilfestellung, später geht es auch ohne. Aber so, ist es denke ich für uns beide einfacher, denn auch für mich ist es ungewohnt, ohne die Macht zu meditieren.?


Meinte Kestrel und starrte weiter den Gegenstand an.

?Jetzt beobachte deinen Gegenstand und atmete tief durch, so dass sich dein Bauch gleichmäßig bewegt. Versuche langsam und tief zu atmen und versuche dich einfach fallen zu lassen und keinen Muskel anzuspannen. Es gibt jetzt nur noch dich und deinen Gegenstand und die Zelle um dich herum verschwindet nach und nach.?

Sagte Kestrel und legte dann eine kurze Pause ein und setzte ihr Gesagtes selbst in die Tat um, so dass sie schließlich nur noch den Stein vor sich sah und die Umgebung um sie herum nur noch verschwommen wahrzunehmen war.

?Langsam spürst du, wie du immer leichter wirst, als hättest du kein Gewicht mehr und behälst noch immer deinen Gegenstand im Auge. Beobachte ihn gut, denn jetzt schließe deine Augen und behalte den Gegenstand vor deinem inneren Auge fest und betrachte ihn so weiter.?

Meinte Kestrel und schloss dann selbst die Augen und sah den Stein vor ihrem inneren Auge.

?Atme weiter tief durch und spüre wie dein Herz gleichmäßig schlägt und wie das Blut durch all deine Venen gepumpt wird. Dann spürst du, wie die Last auf deinen Schultern, welche voll mit Sorgen ist, immer leichter wird. Stell dir vor, es wäre ein großes Paket. Das Paket rutscht runter zu deinem linken Oberarm, dann ganz langsam zu deinem Unterarm und schließlich zu deiner Hand. Das Paket ist auf seinem Weg geschrumpft und du hälst es jetzt in deinen Händen. Noch immer siehst du den Gegenstand vor dir, doch die Umgebung um dich herum ändert sich, denn wir befinden uns jetzt mitten im Wald, an einem rauschenden, kleinen Fluss. Überall duftet es nach Holz, Wasser und nach Gräsern und Blumen. Atme tief ein und genieße diesen Moment.?

Meinte Kestrel und tat es gleich. Kestrel spürte, dass Brianna gut mitkam, denn sie hörte ihren ruhigen Atem und versetzte sich dann selbst in den Wald und genoss die Vorstellung. Auch sie hatte ihr Paket in der Hand.

?Nun gehen wir zu dem kleinen Bach, dessen Strömung nicht all zu stark ist, aber stark genug, um unser Paket fortzutragen. Nimm dein Paket und werfe es ins Wasser, mit all deiner Kraft die du besitzt!?

Meinte Kestrel mit ruhiger und leiser Stimme und warf selbst ihr Paket in den Bach.

?Jetzt siehst du, wie dein Paket fortgetragen wird, mit all deinen Sorgen, bis es schließlich nur noch ein kleiner Punkt ist und schließlich ganz verschwindet. Atme weiter tief durch und genieße die frische Luft. Ein leichter Wind kommt auf und lässt dein Haar wedeln und überall hört man die Vögel singen und man hört den Wald rauschen.?

Erzählte Kestrel leise und machte dann wieder eine Pause, so dass sie beide den Augenblick genießen konnten.

?Jetzt begebe dich zu dem Bach, ziehe deine Schuhe aus, so fern du welche an hast und stelle dich in den Bach hinein. Er ist nur Knöcheltief. Zuerst spürst du noch nicht die volle Kälte des Wassers. Erst nach und nach merkst du, wie die Kälte deinen Körper ergreift und dies bis auf die Knochen. Finde nun den Schmerz in deinem Herzen, welches ebenfalls belastet ist. Forme deinen Schmerz zu einem handgroßen Stein und lass ihn über deinen Bauch gleiten, über deine Oberschenkel, über deine Schienbeine, bis zu deinen Füßen und übergebe den Stein dem Wasser. Dort sinkt er nun zum Grund und du setzt nun einen Fuß nach dem Anderen aus dem Wasser und wärmst deine Füße am steinigen Ufer auf. Du spürst, wie warm sie werden, dass sie fast glühen und diese wohlige Wärme breitet sich nun in deinem ganzen Körper aus. Du setzte dich nun nieder und beobachtest den Bach. Jeder Gedanke ist verbannt, aus deinem Kopf, denn es gibt nur noch den Bach, den Wald, die Wiesen und die Steine. Jene Last ist für diesen Moment von dir gefallen und du fühlst dich frei und warm. Genieße diesen Augenblick.?

Sagte Kestrel ganz leise und genoss ihn selbst. Viele Minuten sagte sie nichts und sie beide waren mitten in der Meditation. Nicht ein Gedanke kroch in ihr Bewusstsein, sondern sie beobachte nur den Bach und genoss die Geräusche.

Nach einer langen Zeit begann Kestrel dann wieder zu sprechen, jedoch vorsichtig und leise, um Brianna nicht aus der Meditation zu reißen.

?Langsam musst du Abschied nehmen von diesem schönen Ort und nach und nach verschwinden die Bäume, die Gräser und auch der Bach. Dein erster Gegenstand taucht wieder auf und langsam spürst du deinen Körper wieder. Zuerst deinen Kopf, dann deine Schultern, dann runter zu deinen Armen, deine Brust und deinen Bauch und schließlich deine Beine und Füße. Langsam spürst du wieder den echten Boden unter dir und dennoch atmest du weiter ruhig und langsam.?


Meinte Kestrel und machte wieder eine Pause.


?Und jetzt, öffne langsam deine Augen und sehe nun wieder den Gegenstand vor dir, den du die ganze Zeit vor deinem inneren Auge gesehen hattest. Die ganze reale Umgebung baut sich wieder um dich auf und verharre noch mit deinen Augen weiter auf dem Gegenstand, bis du meinst, dass du bereit bist, loszulassen. Dann ist der Weg aus der Meditation beendet.?

Meinte Kestrel leise und holte sich selbst zurück, auch wenn sie selbst nicht so tief in Meditation gewesen war, da sie dabei hatte sprechen müssen und weil ihr dabei die Macht deutlich fehlte. Dennoch spürte sie schon die Wirkung in ihrem Körper, denn sie fühlte sich jetzt viel besser. Vielleicht konnte sie ja jetzt so sogar einschlafen.


Kestrel merkte, dass Brianna aus der Meditation zurückgekehrt war und drehte langsam ihren Kopf zu ihr.


?Alles ok bei dir? Spürst du was??

Fragte Kestrel und lächelte sie an.


Sith-Tempel- kalte, dunkle und nasse Zelle- Kestrel, Brianna und Cal (bewusstlos)
 
Korriban - alter Sithtempel - Vor dem Kerker - Kira, Ranik

Kira wandte sich in Qualen, durch die gewaltigen Blitze des Warriors. Immer und immer wieder verfluchte sie dabei Brianna, denn sie war an allem Schuld! Man konnte ihr nicht trauen und eigentlich hätte sie diese Bestie sofort töten sollen. Dieses Weib konnte ihren Mund nicht halten und somit würde sie garantiert auch noch ihre Schwangerschaft ausplaudern!
Zu weiteren Gedanken kam Kira nicht, denn die Schmerzen drohten sie zu übermannen. Krampfhaft versuchte sie dabei ihre Kinder zu schützen, doch gelang es ihr nicht vollständig.

Schließlich endete Ranik die Prozedur und Kira lag keuchend am Boden und tastete mit der Macht nach ihren Kindern und stellte fest, dass sie glücklicher Weise noch lebten. Hoffentlich hatten sie auch nicht anderweitig Schaden davon genommen, doch dass musste sie später untersuchen, denn jetzt war sie selbst zu erschöpft und kaputt. Qualm stieg noch aus ihrem Körper auf und ab und zu zuckte noch ein Blitz an ihrem Körper entlang.

Ranik erklärte ihr dann, dass es kein ?bisschen? war, die Gefangenen von den Ketten zu befreien und sie in der nächsten zeit die Finger von den Ketten lassen sollte, wenn sie nicht das Leid der Jedi teilen wollte. Außerdem befahl er, dass sie sich von ihm widerstandslos leiten lassen sollte und sie die Jedi nur mit seiner Erlaubnis foltern durfte. Kira ärgerte es sofort, denn sie wollte Rache an dieser Brianna verüben!! In wie viele Schranken würde er sie noch weisen? Er war teilweise schlimmer als Allegious!
Außerdem fügte Ranik noch hinzu, dass ihre Bestrafung noch nicht vorbei war, da sie noch lange nicht aus dem Schneider war. Kira schluckte und verfluchte dabei innerlich Brianna.

Ranik drehte sich dann um und sagte dann mitten im Gehen, dass sie seine Erlaubnis hatte, die Padawan zu foltern, sie aber nicht zu töten. Außerdem sollte sie ihren Schüler aufsuchen. Kira?s Augen blitzten vor Vorfreude, als Ranik ihr erlaubte, Rache an Brianna zu nehmen. Immerhin etwas.

Gut, dass Ranik nicht wusste, dass sie janus in die Zelle gesperrt hatte. Ein Glück. Ihn konnte sie jetzt eh gebrauchen, denn sie brauchte jetzt viel Pflege, bevor sie sich wieder unter die Augen der Padawan wagte. Ihr ganzer Stolz war dahin! Diese Göre hatte ihre Schreie gehört! Welch Demütigung!

Kira kämpfte sich hoch, doch ihr schmerzte alles furchtbar. Ihre Nase blutete wieder stark und ihr ganzer Körper brannte noch von den Machtblitzen. An der Wand zog sie sich mühsam hoch und sie spürte, dass ihre Kinder wild strampelten. Ihnen ging es sicher auch nicht gut, auch wenn sie das meiste hatte abhalten können. Hoffentlich waren sie stark in der Macht. Eine Frühgeburt oder eine Todgeburt, würde hier auf dem Planeten ihren Tod bedeuten! Niemand könnte ihr helfen.

Langsam und mit zittrigen Beinen bewegte sie sich zu der Zelle, in der sie Janus eingeschlossen hatte und öffnete die Zelle.

?So, du darfst dich nochmal beweisen, mein Schüler. Höchstwahrscheinlich habe ich dir unrecht getan, doch noch bist du nicht aus dem Schneider. Du musst dich mir noch beweisen und da habe ich schon ein prima Idee für dich. Bringe mich zu der imperialen Raumfähre und pflege meine Wunden, ohne irgendwelche Fragen zu stellen! Wie sie zustande kamen, geht dich nichts an! Verstanden!? Zeige mir deine Dankbarkeit, dass ich dich wieder aus diesem Loch hole!?

Schrie sie wütend und hielt sich kaum auf den Beinen, denn sie stützte sich am Rahmen. Schließlich konnte sie sich nicht mehr halten und brach zusammen.

Sith-Tempel-Vor Janus Zelle-Kira, Janus
 
Korriban-Sith-Tempel-Vor der Zelle-Janus, Kira


Es war noch nicht vorbei. Janus hatte es geahnt, es gewusst, es vorhergesehen...er war wieder frei, frei und in der Lage, die Dinge nach seinem Willen zu gestalten. Verächtlich blickte er auf die zusammengesunkenen Gestalt seiner...Meisterin herab. Wie typisch für sie, sich immer im passendsten Moment aus der bewussten Welt zu veraschieden und in Morpheus Reich abzugleiten. Seufzend zuckte Janus mit den Schultern und murmelte spöttisch vor sich.

"Ich hoffe nur, Ihr hab nicht zuviel zugenommen..."

Ein Glück, das Kira davon aufgrund ihrer Bewusstlosigkeit nichts mitbekam, sonst wäre Janus längst tot, aber diese kleine Spitze hatte er sich einfach nicht verkneifen können. Vielleicht sollte er das ganze hier und jetzt beenden ? Ein schneller Schlag gegen den Kelhkopf und ein schlichter Genickbruch, und schon wäre dieses lästige...Problem für alle Zeit gelöst. Oder sollte er sich doch das Vergnügen gönnen und sie an Ranik verraten ? Nachdenklich betrachtete der Adept die wehrlose Frau. Nein, er würde sie nicht umbringen-noch nicht, und nicht solange sie ihm noch irgendwie nützlich sein konnte. Wenn er das tat, was sie von ihm wollte, schuldete sie ihm erneut etwas, und er hatte erneut etwas in der Hand, mit dem er sie erpressen konnte. Trotzdem...das war Handlangerarbeit, jemanden zu behandeln, eigentlich weit unter seiner Würde. Dafür hatte er Angestellte und Diener, jemand wie Janus Sturn musste sich dadurch bestimmt nicht die Hände schmutzig machen. Aber wenn es umbedingt sein musste...Seufzend hob der Graf Kira hoch, nicht ohne sich ein wenig zu amüsieren, als er seinen vorherigen Kommentar bestätigt sah. Die ersten Meter zur Fähre erschienen ihm endlos, aber dann nutzte er seine noch begrenzten Fähigkeiten zur Levitation und erleichterte sich daurch im wahrsten Sinne des Wortes die Aufgabe.

Kira in der Fähre zu platzieren und die medizinischen Vorräte zu finden war kein wirkliches Problem, Janus hatte eine Fähre dieses Typs während seiner Zeit als Direktor der Corporation benutzt und kannte sich daher recht gut damit aus. Seine Eitelkeit trieb ihn wieder einmal dazu, zuerst sich selbst und dann seine Kleidung zu reinigen, und dann, als er mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, die Prozedur noch einmal zu wiederholen. Ein frischgekämmter, sauberer und gepflegter Graf Sturn machte sich dann an den lästigen Teil dieser Aufgabe, die Behandlung seiner Meisterin. Vielleicht eine Überdosis Beruhigungsmittel ? Janus genoss die Stille in dem Schiff, als er zunächst die blutende Nase der Apprentice auswusch, sie desinfizierte und anschließend verband. Der Adept konnte sich denken, von wem diese Verletzung stammte, fragte sich allerdings doch, wie die kleine Jedi es geschafft hatte. War ihr Kira zu nahe gekommen und unvorsichtig gewesen ? Lächerlich. Janus hatte Brianna einmal unterschätzt und würde diesen Fehler nicht wiederholen, aber Kira war offensichtlich nicht schlau genug. Was für eine Überraschung, dachte der Adept säuerlich. Anschließend machte sich Janus an die Behandlung der restlichen Wunden, die er schon beinah liebevoll reinigte und mit Bacta-Pflastern versah. Wenn er schon so etwas machen musste, dann würde er es richtig machen, wobei es natürlich weniger um Kira als um die Tatsache ging, das er seine Aufgaben stets perfekt erfüllte. Er war nunmal Perfektionist, und diese Einstellung hatte ihm schon oft geholfen. Verbrennungen. Machtblitze. Ranik. Janus war klug genug, all diese Dinge in den richtigen Konext zu setzen. Offenbar hatte Kira vergeblich versucht, Brianna zum Reden zu bringen, und war für ihr Versagen von Ranik bestraft worden. Narren, alle beide.

Nach vollendeter Arbeit ruhte sich Janus einige Minuten aus und gewährte auch Kira ein wenig Ruhe, anstatt sie sofort zu wecken. Je besser ihre Stimmung beim aufwachen, desto günstiger für seine Zwecke. Es brauchte eine Weile, bis Janus sie wachgerüttelt-und -gerufen hatte, aber schlussendlich war es vollbracht, und Janus, einen höflich-besorgten Gesichtsausdruck wahrend, verneigte sich ergeben.


"Euer Befehl wurde ausgeführt, Mylady."

Geduldig wartete er, seine Neugier geschickt verbergend, was seine noch immer benommene Meisterin sagen würde.


Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira
 
Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Eigentlich hätte Brianna immer noch todmüde sein müssen, doch durch das Gespräch mit ihrer Mentorin wurde sie zunehmend munterer. Diese zeigte sich froh, dass die Echani aus den Fängen des dunklen Jedi entkommen war, da sie nicht dahin passte und viel zu gut dafür war. Die Angesprochene lächelte geschmeichelt, und hörte ihre Freundin sagen, dass ihr ihr Schicksal leid tat. Es müsse wirklich sehr schlimm gewesen sein, und sie bot ihr an, darüber mit ihr zu reden, wann immer sie wollte. Schließlich beruhigte sie sie, ihre Taten seien nicht ihre Schuld gewesen, und sie würden es verstehen.

Danke.

Antwortete sie. Sie lächelte immer noch, dachte aber mit einem leichten Grausen an die alten Zeiten zurück.

Ich werde dir auch davon erzählen, aber nicht jetzt. Vieles davon ist traurig und unschön, und das ist nicht der geeignete Ort für solche Geschichten. Nar Shaddaa war ein gefährlicher und trostloser Platz um erwachsen zu werden, und Gamorr war zwar besser, aber nicht weniger gefährlich, wenn auch auf andere Art. Vielleicht war es sogar gefährlicher. Ich beginne erst langsam zu verstehen, in welcher Gefahr ich mich eigentlich befunden habe.

Meinte sie, und dachte dabei an Kira, die ihr, nach allem, was sie aus ihr herausgelesen hatte, einst in vielerlei Hinsicht ähnlich war. Hinzu kam, dass das, was sie jetzt war, dem ähnelte, was Brianna selbst hätte werden können, wenn ihr damaliger Meister mehr Erfolg in seiner Ausbildung gehabt hätte. Außerdem hatte er sich zeitweise auch nicht besser verhalten als Ranik seiner Schülerin gegenüber. Sie konnte froh sein, dass die Dinge anders gelaufen waren, und recht besehen hätte sie nicht einmal jetzt mit ihr tauschen wollen.

Die Ungeduld des Warriors war indes nicht nur für die Apprentice ein Problem. Kestrel stellte recht treffend fest, wie die Padawan fand, dass er nicht sehr geduldig war. Ihre Zeit war knapp, sie konnten es sich nicht leisten, eine Fluchtgelegenheit auszulassen, die nächste könnte nämlich auch schon die letzte sein. Die Weißhaarige verzog das Gesicht. Sie hatte nur zu recht, aber gerade diese pessimistischen Gedanken hatte sie eben erst vertreiben müssen, damit sie nicht beide verzweifelten oder durchdrehten.

Ja, aber wir werden auf der Hut sein! Wir werden unsere Chancen nutzen und deswegen brauchen wir auch nur noch eine weitere! Selbst wenn nur eine von uns fliehen kann, rettet sie später die andere!

Schwor sie Kestrel und sich ein, fragte sich aber gleichzeitig, ob die eine Chance überhaupt rechtzeitig käme, sagte es nur ihrer Freundin zuliebe nicht. Stark und tapfer war sie ihr wesentlich lieber als die Kestrel, die sie vorhin erlebt hatte. Schon schien sich ihre Stimmung wieder zu verschlechtern, doch bevor Brianna etwas sagen konnte, kam die Ritterin mit einer eigenen Idee zum Entspannen. Sie brauchten jetzt einen klaren Kopf, außerdem war es für Jedi wichtig, mit Körper und Geist im Einklang zu sein, aber diese waren geschunden und aufgewühlt. Das würden sie mit einer Meditation ändern, und obwohl man gewöhnlich zusätzlich die Macht benutzte, um auch mit dieser in Einklang zu kommen, würde es auch ohne gehen und ihnen gut tun.

Brianna nickte. Ihr gefielen diese Art Übungen, gerade weil sie sie nicht so kannte und selber nicht betrieb, und weil sie fand, dass es gerade für eine Echani wichtig war, auch den Geist zu schulen und ihn, wie ihre Meisterin gesagt hatte, im Einklang mit dem Körper zu bringen. Sie versuchte, eine bequeme Stellung zu finden, wie man ihr sagte, und rutschte ein wenig hin und her. Einen Gegenstand suchte sie sich auch, und nach kurzem Überlegen zwischen den Dingen, die Kestrel genannt hat, und den wenigen anderen im Raum, entschied sie sich bezeichnenderweise ebenfalls für den Stein, wusste aber natürlich nichts von der Wahl ihrer Freundin. Diese sagte, dass sie es ihr ganz langsam erklären wollte, da sie nicht wusste, ob Brianna schon einmal meditiert hätte. Mit der Macht wäre es ganz ähnlich wie jetzt, daher war das eine gute Übung, und der Gegenstand war nur als Hilfestellung da, den man später nicht mehr brauchte.

Nein, ich habe noch nicht meditiert, jedenfalls noch nicht so richtig.

Sie hatte zwar schon teilweise etwas gemacht, das sie "meditieren" nannte, aber ohne Anleitung hatte es mehr oder weniger aus mit geschlossenen Augen Stillsitzen und Entspannen bestanden. Die junge Athletin befolgte die Anweisungen ihrer Mentorin, fixierte den Stein mit den Augen und versuchte bewusst langsam und gleichmäßig zu atmen. Sie bemühte sich, ihre Muskeln locker zu lassen und einfach nur entspannt dazusitzen, obwohl es nicht ganz einfach war. Der Boden und die Wände in der Zelle waren sehr unbequem, und das lange Sitzen machte es nicht besser. Außerdem schnitten die Handschellen ins Fleisch, wenn sie ihre Arme einfach hängen ließ. Dennoch versuchte sie, zu gehorchen, und alles außer sich und dem Steinbrocken zu ignorieren und langsam verschwinden zu lassen.

Es dauerte eine Zeit, irgendwann nahm sie den Rest ihrer Umgebung mit den Augen kaum mehr wahr. Brianna konzentrierte sich zusätzlich auf ihr Körpergefühl, sie sollte immer leichter und leichter werden. Mit geschlossenen Augen stellte sich immer noch den Stein vor, doch der Rest begann unwichtig zu werden. Tatsächlich begann sie allmählich zu vergessen, dass die Schwerkraft sie gegen den Boden drückte, und empfand das als sehr befreiend. Immer noch behielt sie den Stein fest im Blick. Schon war ihr, als ob die Schmerzen nachließen, als Kestrel ihr sagte, sich zusätzlich zu dem Gegenstand und der Atmung auf ihren Herzschlag und den Blutkreislauf zu konzentrieren. Bald war ihr, als hörte sie das langsame, gleichmäßige Pochen im Vordergrund und die Stimme ihrer Freundin im Hintergrund, aus dem Off, weit entfernt. Die junge Frau stellte sich ihre Sorgen als Paket, als Last auf ihren Schultern vor, wie sie es ihr sagte, und ließ es in Gedanken immer leichter werden und langsam den Körper und die Arme herunterrutschen, bis sie es - deutlich geschrumpft - in Händen hielt. Brianna fühlte sich leichter und freier als zuvor. Geleitet von der Stimme verpflanzte sie sich den Stein in einen schönen, duftenden Wald mit einem kleinen Fluss. Sie dachte an die Wälder von Gamorr, in denen sie so viel Zeit verbracht hatte. Eigentlich war es ja tatsächlich ein sehr schöner Planet, das Problem waren die Gamorreaner, die da lebten. Im Geiste befand sie sich wieder dort und stellte fest, dass ihr die Natur doch sehr fehlte. Doch nun glaubte sie sie fast zu riechen, als sie einatmete. Sie fühlte sich beinahe tatsächlich dort, nur war es viel friedlicher als einst.

Die Jedi ließ ihr Zeit, den Moment auszukosten, bevor sie zum Wasser gehen sollte. Leichtfüßiger denn je, fast schwerelos schritt sie zum Flusslauf, warf das Paket mit aller Kraft weit weg ins Wasser, und fühlte sich froh und erleichtert, es getan zu haben. Sie lächelte, als sie dem Paket zusah, wie es von der Strömung fortgetrieben wurde, und atmete weiter. Sie stellte sich vor, wie eine leichte Brise durch ihr Haar wehte, es fühlte sich inzwischen überhaupt nicht mehr schmutzig, sandig, klebrig und blutig an, sondern angenehm, als sei es frisch gewaschen und geföhnt. Das Echani-Mädchen glaubte schon, den Wind zwischen den Baumwipfeln und Vögel zu hören, und folgte nach einiger Zeit Kestels Weisung, in den Bach zu steigen. Sie genoss das frische Wasser, und nach einiger Weile fühlten sich ihre Füße tatsächlich kalt anfühlten. Brianna stellte sich den Schmerz in ihrem Herzen vor, all die Angst, Trauer und die ganzen übrigen Gefühle der Schwäche und Unterlegenheit und alles andere, häufte sie auf, presste sie zu einem Stein und ließ ihn Bauch und Beine hinuntergleiten und ins Wasser plumpsen. Das Echani-Mädchen machte einen Seufzer der Erleichterung, als er grundwärts sank. Anschließend stieg sie aus dem Wasser und wärmte ihre Füße auf einem von der Sonne gewärmten Stein. Selten hatte sie sich so gut gefühlt wie jetzt gerade. Ihr wurde so wohlig warm, sie setzte sich auf den Stein beobachtete das Wasser und die Wipfel, die sich im Wind bogen, hörte die Geräusche des Waldes, und genoss die Luft. Sie dachte an nichts mehr, genoss einfach nur den Moment. Sie fühlte sich so frei und leicht, dass sie das Gefühl hatte, aus dem Stand die Baumwipfel überspringen zu können. Lange saß sie einfach nur so da und war glücklich.

Irgendwann - Brianna hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war - hörte sie wieder die Stimme ihrer Freundin. Sie musste Abschied nehmen, und ein wenig sträubte sie dagegen, wieder zurückzukehren, wollte die Vorstellung am liebsten festhalten. Zuerst verschwanden jedoch die Geräusche und Gerüche, das Bild blieb länger, durch irgendwann wurde es undeutlicher, und sie erinnerte sich wieder an den Stein. Die Gefühle ihres Körpers kamen zurück, sie fühlte sich langsam schwerer. Von Kopf bis Fuß spürte sie langsam wieder die Realität, auch die Schmerzen, obwohl sie plötzlich viel leichter zu ertragen schienen. Dennoch war sie sehr entspannt und gelassen, und schließlich öffnete sie die Augen, wie die Ritterin ihr sagte.. Ihre Vorstellung des Steins verschmolz mit dem realen Bild, und allmählich nahm sie die Zelle wieder um sich wahr. Als sie sich wieder in der vertrauten Umgebung befand, immer noch das Objekt fixierend, ließ sie los, wie ihre Freundin es gesagt hatte, bewegte sich wieder und sah sie an. Sie wollte wissen, wie es ihr ergangen war, doch die junge Echani strahlte.

Mir geht es prima. Ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt.

Meinte sie euphorisch.

Ich glaubte beinahe, wirklich im Wald zu sein. Ich wollte den Abschied zuerst gar nicht wahrhaben. Aber jetzt, ich fühle mich immer noch leichter und gelöster als zuvor. Ich danke dir! Du machst das wirklich sehr gut, kein Wunder, dass du Ritterin bist.

Die Padawan machte eine kurze Pause, fragte dann mit einem Lächeln auf den Lippen und Neugier in den Augen etwas, was ihr als logische Konsequenz erschien.

Was wäre anders gewesen, wenn wir die Macht hätten benutzen können?

* * *​

Lange hielt sich die Weißhaarige jedoch nicht mehr, die Müdigkeit kehrte zurück, und so locker und entspannt wie sie war, schlief sie schnell ein wie sie war und schlief lange tief und fest. Es war die beste Nacht von den inzwischen einigen gewesen, die sie an diesem Ort verbracht hatte. Am folgenden Tag ereignete sich nicht viel, abgesehen davon, dass die arme Kestrel immer noch nicht hatte schlafen können. Sie versuchte, sich durch Meditation zu entspannen und etwas zu erholen, und Brianna wollte sie nicht dabei stören. Sie war immer mehr davon überzeugt, dass es Raniks Werk war, schnitt das Thema aber nicht mehr an. Überhaupt schienen die beiden Frauen eine Art stillschweigenden Konsens gefunden zu haben, nicht zuviel von ihrer Lage und den Aussichten zu reden, da sie sich nicht gegenseitig herunterziehen wollten. Sie waren sich beide dessen wohlbewusst, und darüber reden hieß ja auch nicht, nicht wachsam zu sein.

Die Wirkung der Meditation hielt natürlich nicht ewig, und das Echani-Mädchen konnte es auch nicht allein, also verbrachte sie den Tag überwiegend damit, zu dösen, um für den Fall der Fälle fit zu sein und ihre Wunden heilen zu lassen. Die Schläge auf den Kopf machten ihr immer noch am meisten zu schaffen, mit Sicherheit hatte sie eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Außerdem kam eine Magenverstimmung hinzu, die sie auf Kiras Wasserspeier zurückführte. Anscheinend war das Wasser doch nicht so sauber gewesen, wie sie erhofft hatte. Ihr hätte eigentlich klar sein müssen, dass sie nicht darauf verlassen konnte, dass sie in der Macht nichts schlechtes gespürt hatte. Auch hiervon erzählte sie ihrer Meisterin nichts und hoffte, dass es bald wieder verginge.

Ab und zu, wenn Brianna gerade wacher war, dachte sie an die Apprentice und befürchtete, dass sie jederzeit hereinplatzen konnte, um ihre Rache zu nehmen. Doch die Stunden vergingen, und der Besuch blieb aus. Anscheinend war sie mit ihren eigenen Wunden beschäftigt, oder mit was auch immer. Überhaupt ließen die Sith sie in Ruhe, abgesehen davon, dass Ranik ihnen Wasser brachte und anscheinend auch daran interessiert war, dass Cal nicht verdurstete, was die angehende Jedi beruhigte. Anscheinend legten die Sith zumindest vorläufig noch Wert darauf, dass sie - auch die Padawane - am Leben blieben, also bestand zumindest diese Gefahr momentan nicht. Durch den Lichtschlitz draußen fiel bereits wieder weniger und weniger Licht, und irgendwann schlief sie erneut ein.

* * *​

Das erste, woran die Padawan am Morgen dachte, war Kestrel, die anscheinend immer noch nicht schlafen konnte und inzwischen ziemlich fertig aussah. Sie sah sie mitleidig an, und senkte dann den Kopf. Es tat ihr weh, das mitansehen zu müssen und nicht das geringste tun zu können. Dann ärgerte sie sich, da ihre Wunden offenbar nicht in dem Maße besser wurden, das sie gewohnt war und sie auch immer noch Magenschmerzen hatte. Sie betrachtete es als integralen Bestandteil ihrer Persönlichkeit und ihres Wesens, dass Verletzungen ungewöhnlich schnell und narbenfrei verheilten; jetzt musste sie zähneknirschend anerkennen, dass es ohne die Macht, in diesen Fesseln, schlichtweg nicht funktionierte. Das ärgerte sie noch mehr, denn insgeheim dachte sie sich nach wie vor, dass es ihr lieber wäre, wenn es das alles gar nicht gäbe, und vermutete, dass sie dann einen besseren Platz im Leben und in der Galaxis hatte. Schließlich stellte sie fest, dass ihr die ganzen Glieder vom langen Sitzen weh taten. Eigentlich hatte ihr der Kampf vorgestern gut getan, sie brauchte dringend Bewegung. Die sportliche junge Frau stand auf und streckte ihre Muskeln. Danach wärmte sie sich mit einbeinigen Kniebeugen auf, bis es langweilig wurde. Sie setzte die Übungen mit einer traditionellen Echani-Beinstellung fort, bei der man die Oberschenkel im 180 Grad-Winkel öffnete und dann die Knie 90 Grad anwinkelte. Zu Übungszwecken machte sie sie allerdings so tief sie konnte, effektiv beließ sie es dabei, innezuhalten, wenn ihr Hintern eine Fingerbreit über dem Boden war. Aus dieser Position sprang sie hoch in die Luft, um dann wieder in die Ausgangsstellung zurückzukehren, und so weiter, so schnell sie konnte. Als nächstes machte sie Klimmzüge an den Ketten, wobei sie die Arme abwechselte, und den Schmerz in ihrem verletzten Ellenbogen ignorierte. Er war ohnehin schon besser geworden. Sie wollte gerade anfangen, ihren Bauch zu trainieren, als sie bemerkte, dass ihre Freundin sie beobachtete.

Guten Morgen.

Meinte Brianna freundlich, fühlte sich aber nicht gut dabei, denn für Kestrel konnte wohl keine Reden von einem guten Morgen sein.

Wie fühlst du dich? Ist es immer noch nicht besser?

Fragte sie besorgt.

Ich wünschte, wir könnten tauschen, und ich wache eine Nacht für dich. Hoffentlich vergeht es bald. Ich meine, wie lange kann sowas schon anhalten?

Die Weißhaarige nahm an, dass ihrer Zellengenossen inzwischen bestimmt sehr langweilig sein mochte, und versuchte ein Gespräch zu beginnen, in der Hoffnung, dass es sie etwas aufheiterte.

Ich habe nachgedacht.

Begann sie.

Und ich musste einsehen, dass die Macht mein Leben doch mehr beeinflusst, als ich es gerne hätte. Meine Verletzungen, und die Magenschmerzen, die ich seit gestern habe... sie vergehen in den Machtfesseln nicht so wie ich es gewohnt bin. Die Macht beeinflusst mich, und ich verlasse mich auf sie, auch wenn ich mich schwertue, sie aktiv zu nutzen. Ich brauche sie für Dinge, die ich als selbstverständlich erachte, und obwohl es mir lieber wäre, dass es nicht so sei, ist es so, und mir wird allmählich klar, dass ich ohne die Macht nicht die Person sein könnte, die ich bin. Deswegen möchte ich jetzt gerne mehr über die Macht und ihre Techniken wissen. Du weißt schon, worüber wir vorgestern besprochen haben und ich meinte, es hätte noch Zeit bis später. Natürlich nur, wenn du dich entsprechend fühlst?

Sie wartete auf Kestrels Einverständnis, und suchte sich dann einen Punkt zum Anfangen.

Was machst du, wenn dich ein Gegner dauernd mit Machtstößen traktiert, so wie Kira mich während unseres Kampfes vorgestern? Ich meine, ich kann ihnen zwar meistens ausweichen, muss aber drüber oder zur Seite springen, sonst schaffe ich es nicht. Auf Dauer ist das sehr anstrengend für mich, während es sie kaum stört. Gibt es da nicht eine bessere Lösung?

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
[OP] Durch Zeitmangel habe ich es heute nicht Fehlerlesen können. Hoffe, es geht trotzdem so.]

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna bedankte sich bei ihr, dass sie so viel Mitgefühl und Verständnis für ihre Vergangenheit hatte und meinte, dass sie ihr auch irgendwann davon erzählen würde, jedoch nicht jetzt, da viele Sachen sehr traurig und unschön waren und die Zelle nicht gerade der geeignete Ort war, um solche Geschichten zu erzählen. Kestrel nickte verständnisvoll und fand es eine kluge Entscheidung, solche Sachen später zu erzählen, wo sie so schon alle psychisch ganz schön mitgenommen waren. Brianna fügte dann hinzu, dass Nar Shaddaa ein gefährlicher und trostloser Planet gewesen war, um aufzuwachsen. Gamorr war zwar besser gewesen, aber nicht minder gefährlicher. Kestrel merkte, wie tief die Vergangenheit noch in Brianna saß und es tat ihr leid, dass sie solch eine Jugend gehabt hatte.

?Ich war selbst noch nie auf Gamorr oder Nar Shaddaa gewesen, aber alles, was ich bisher davon gehört habe, klingt wirklich unschön. Du tust mir leid.?

Sagte Kestrel und es tat ihr noch mehr leid, dass die junge Frau keine Jugend gehabt hatte und jetzt vielleicht auch noch hier sterben würde. Was für ein leben war dass dann für sie gewesen? Nein, so durfte sie nicht denken. Sie würde Brianna, Cal und sich hier rausholen! Auf jeden Fall! Und dann würde sie Brianna die schönen Seiten des Lebens zeigen und viel mit ihr entspannen. Das hatte sich die junge Frau wirklich verdient! Sie hatte die Erholung nötig und sollte ihre verbleibende Jugend auch auskosten! Auch sie selbst brauchte Erholung, daher traf sich das gut. Sie wollte Brianna helfen und vielleicht würden durch die Erholung und durch ihre Freundschaft, auch ihre Selbstzweifel endlich verfliegen, so dass doch noch eine gute Jedi aus ihr werden konnte.

Brianna bestätigte dann, dass ihre Zeit knapp wurde, doch versprach, dass sie beide auf der Hut sein würden und ihre Chancen auch nutzen würden und sie daher auch keine zweite bräuchten. Außerdem fügte die Padawan an, dass wenn nur eine von ihnen fliehen könnte, diese später die andere rettete. Kestrel nickte und lächelte.


?Genau das machen wir!?


Schwor auch Kestrel und lächelte ihre Freundin dabei an.

Kestrel war dann auf die Idee gekommen, mit ihrer Freundin zusammen zu meditieren. Auf die Frage, ob sie jemals schon einmal meditiert hatte, antwortete Brianna, dass sie noch nie wirklich meditiert hatte. Daher wusste Kestrel, dass sie es ihr ganz langsam erklären musste und sie sie bei jeden einzelnen Schritt begleiten musste, um sie in die Meditation einzuführen und später auch wieder schonend herauszuholen. Kestrel begann mit der leichtesten Meditation, indem man mit einem Gegenstand, den man beobachten musste, begann. Kestrel spürte, dass Brianna bei allen Schritten sehr gut mitkam und es freute Kestrel sehr. Sie hörte ihren ruhigen Atem und auch sie selbst war durch die Meditation ruhig geworden. Das aufwühlende Gefühl war verschwunden und auch all ihr Kummer war wie weggeblasen worden und in diesem Fall, einfach von dem bach weggespült worden.

Langsam und vorsichtig hatte sie Brianna wieder aus der Meditation zurückgeholt und auch Kestrel selbst ließ sich dabei Zeit, um nicht ihre innere Ruhe wieder zu zerrütteln.

Schließlich sah sie zu ihrer Freundin herüber, welche nun auch die Augen wieder geöffnet hatte.

Ihre Freundin berichtete dann fröhlich wie es ihr ergangen war und fühlte sich jetzt wohl ganz prima und sie hätte sich lange nicht mehr so gut gefühlt. Das freute Kestrel sehr und sie lächelte über das ganze Gesicht und ihre Augen strahlten.


?Das freut mich wirklich sehr, dass ich uns beiden so helfen konnte. Auch ich fühle mich spitze. Das sollten wir öfter tun!?

Brianna erzählte dann ganz euphorisch, dass sie tatsächlich das Gefühl gehabt hatte, wirklich im Wald gewesen zu sein und sie zuerst den Abschied gar nicht wahr haben wollte, doch erstaunt war, dass sie sich trotz den Abschiedes noch genauso gut fühlte. Brianna bedankte sich bei ihr und lobte sie, dass sie das wirklich sehr gut konnte und es kein Wunder war, dass sie Ritterin war.

Bei dem Satz wurde Kestrel ganz rot im Gesicht.


?Danke. Dass habe ich meinen Meisterinnen zu verdanken und Wes Janson.?


Meinte Kestrel und fühlte sich glücklich. Ja, sie war doch ein echte Ritterin. Sie konnte doch mehr, als sie sich eigentlich selbst zugestehen wollte.

Brianna fragte sie dann noch, was anders gewesen wäre, wenn sie die macht noch dabei gehabt hätten.


?Das...ist schwer zu beschreiben. Das kann ich dir glaube nicht erklären. Ich denke, dies muss man selbst erleben, um es zu verstehen.?


Meinte Kestrel und Brianna nickte nur darauf. Zu viel mehr Gesprächsthemen kamen sie nicht mehr, denn sie waren beide noch sehr müde. Der Schlitz an der Wand verriet ihnen, dass es noch mitten in der Nacht sein musste und sie mussten sich wirklich schonen und ausruhen. Brianna wurde förmlich von der Müdigkeit übermannt, denn sie schlief fast augenblicklich danach ein.
Kestrel war nach der Meditation auch guter Dinge, ebenfalls so schnell einzuschlafen, denn sie selbst war ebenfalls sehr müde. Doch leider irrte sie sich. So müde sie auch wahr, konnte sie nicht einschlafen, obwohl sie die Augen die gesamte Nacht geschlossen gehalten hatte.

Am nächsten Morgen war Kestrel sehr müde. Ihre Kopfschmerzen drückten stark auf ihr Gemüt und auch all ihre anderen Wunden wollten durch den Schlafmangel erst recht nicht aufhören zu schmerzen oder heilen.

Brianna und Kestrel ruhten sich den gesamten Tag aus und Kestrel versuchte immer mal wieder einzuschlafen, doch gelang es ihr nicht und langsam kam es ihr sehr komisch vor. Hatte Ranik ihr wirklich etwas gespritzt, was diesen Schlafmangel auslöste? Immer wieder hoffte sie insgeheim, dass sie sich das vielleicht nur einredete und deshalb nicht schlafen konnte, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Ranik der Übeltäter war und sie mit Schlafentzug foltern wollte. Es passte auch so gut zusammen, denn Ranik kam an diesem Tag nur einmal herein. Nicht um sie zu foltern, wie Kestrel angenommen hätte, sondern gab ihnen allen etwas zu trinken, doch Essen blieb nach wie vor aus und Kestrel?s Magen knurrte sehr. Vielleicht war auch ihr Magen schuld daran, dass sie nicht schlafen konnte, doch näher lag trotzdem, dass Ranik daran Schuld war, denn es kam ihr schon komisch vor, dass er sie alle heute in Ruhe ließ. Auch Kira ließ sich nicht blicken, auch wenn diese wahrscheinlich erstmal mit sich selbst zu tun hatte, so wie sie ausgesehen hatte. Vielleicht hatte Ranik sie auch getötet...unwahrscheinlich, aber so hätte Brianna eine Sorge weniger. Sie wusste, dass es die Padawan sehr beschäftigte, denn sie döste genauso wie sie vor sich hin. Irgendwie hatte an diesem Tag keiner von ihnen Lust, wirklich ein Gespräch zu führen, aus Angst, sie würden sich damit runterziehen und Kestrel fiel auch nichts gescheites ein, worüber sie sonst reden konnten. Über das Jedi Training zu reden, traute sich Kestrel nicht, da sie sich noch nicht ganz sicher war, ob Brianna sich wirklich dafür interessieren würde, wo sie sonst immer so geblockt hatte. Sie hatte Angst dadurch eine neue Diskussion zu entfachen. Daher blieb sie ruhig sitzen und versuchte ab und zu immer mal zu schlafen, was ihr aber nicht gelang.
Die Meditation vom Vortag war auch nicht mehr recht zu spüren, also versuchte Kestrel alleine etwas zu Meditieren, um wirklich tief zu meditieren, um so vielleicht ihr Schlafpensum aufzuholen, denn wenn sie dazu sprechen musste, konnte sie nicht wirklich tief einsinken. Leider erzielte Kestrel trotzdem nicht die erhoffte Wirkung, da sie sich vermehrt schlechter konzentrieren, durch ihren Schlafmangel, und so nicht richtig meditieren konnte.

Die nächste Nacht war Horror für sie, denn sie wälzte sich hin und her, auch wenn sie sich bei so mancher Stellung selbst weh tat, da sie die Ketten zu sehr straffte, doch sie war so verzweifelt, irgendwie zu schlafen, dass sie es in Kauf nahm, auch wenn es ihr trotzdem nichts brachte.

Brianna konnte nach wie vor weiter gut schlafen und Kestrel beneidete sie dafür und wollte am liebsten vor Verzweiflung weinen, dass sie nicht schlafen konnte. Ihr Kopf brummte und ihre Augenlider waren so schwer, dass sie ihre Augen kaum offen halten konnte. Ihr war richtig schlecht vor Müdigkeit und Hunger.

Als Kestrel das nächste Mal die Augen kurz öffnete, trainierte gerade Brianna neben ihr, indem sie auch die Ketten mit in ihrem Training mit einband. Kestrel war immer wieder erstaunt, wie gelenkig und kräftig sie war und glaubte, auch sicher etwas von ihr lernen zu können.
Brianna bemerkte dann, dass Kestrel sie beobachte und wünschte ihr einen guten Morgen. Kestrel lächelte nur matt, denn ihr war gar nicht zu einem guten morgen.
Ihre Freundin fragte sie dann besorgt, ob es noch nicht besser sei und wie es ihr ginge.


?Ich fühle mich furchtbar. Mein Kopf brummt unaufhörlich und ich kann meine Augen kaum noch offen halten. Außerdem ist mir vor Müdigkeit und Hunger richtig schlecht. Wir haben ja auch, seit dem wir hier sind noch nichts zu essen bekommen. Außerdem fühle ich mich völlig ausgelaugt und meine Wunden tuen durch die Müdigkeit immer mehr weh. Ich kann seit der extremen Folter nicht mehr schlafen, obwohl ich gerade danach eigentlich den Schlaf bräuchte! So habe ich mich davon gar nicht erholen können. Ich graule mich, wenn Ranik wiederkommt und ich da wieder hin muss. Ich habe so gar keine Kraft dafür.?

Meinte Kestrel bedrückt.

Brianna meinte dann, dass sie sich wünschte, dass sie tauschen könnten, dass jeder mal eine Nacht wach bliebe.


?Das ist lieb von dir, aber wie soll das schon gehen... .?


Meinte Kestrel missmutig.

?Langsam glaube ich, dass du recht hast. Bestimmt hat diese Schlaflosigkeit mit den Spritzen zu tun. Ich denke sogar, dass es seine volle Absicht ist! Warum hat er uns wohl gestern völlig in Ruhe gelassen und heute auch? Ich finde es extrem komisch! Und ich drehe noch durch, wenn ich nicht bald schlafen kann... .?

Meinte Kestrel und musste hart schlucken, um nicht zu weinen.

Brianna schien es zu merken und versuchte sie derweil etwas abzulenken, was Kestrel auch ganz gut kam.
Sie sagte, dass sie nachgedacht hatte und sie sich eingestehen musste, dass die Macht sie doch mehr beeinflusste, als sie es gerne hätte. Sie erwähnte, dass ihre Verletzungen und ihre Magenschmerzen, nicht so vergehen, wie sie es gewohnt war, seit dem sie die Machtfesseln trägt. Sie erklärte weiter, dass die Macht sie beeinflusste und sie sich auch auf sie verlassen musste, auch wenn sie sich schwer tat, sie aktiv zu nutzen. Sie erwähnte außerdem, dass sie die macht für Dinge nutzte, die sie für selbstverständlich ansah, obwohl es ihr lieber wäre, wenn es anders wäre, doch ihr war klar geworden, dass sie nicht die Person ohne die Macht wäre, die sie jetzt war. Daher wollte sie gerne mehr über die Macht und über die Techniken erfahren und auch all dies, worüber sie vorgestern gesprochen hatten. Sie fügte noch an, dass dies auch noch Zeit hatte und fragte sie, ob sie sich überhaupt dafür entsprechend fühlte.

Kestrel sah ihre Padawan erstaunt an, denn dies hatte sie jetzt nicht von ihr erwartet, dass sie sich plötzlich für die macht interessierte und plötzlich so anders dachte und die macht in ihr akzeptierte. Kestrel lächelte und nickte.


?Ich fühle mich zwar nicht gut, aber es lenkt mich davon etwas ab. Ich erzähle dir gerne etwas darüber. Jederzeit. Es freut mich, dass du selbst zu dieser Erkenntnis gekommen bist. Ich hatte vor einigen tagen schon versucht es dir irgendwie klar zu machen, aber es ist umso besser, wenn du selbst du der Erkenntnis gekommen bist, dass die Macht ein Teil von dir ist und dich so, wie du bist ausmacht. Ich bin stolz auf dich, dass du dies selbst erkannt hast. Was möchtest du denn gerne wissen??

Fragte Kestrel nun selbst ganz euphorisch.

Brianna fragte sie, was sie machen würde, wenn jemand sie ständig mit Machtstößen attackieren würde, da genau dies Kira vorgestern bei ihr passiert sei und sie nur ausweichen konnte, indem sie akrobatisch zur Seite sprang oder drüber sprang, es jedoch auf Dauer ziemlich anstrengend sei und es Kira gar nichts ausgemacht hatte. Daher fragte Brianna nach einer besseren Lösung.

Kestrel dachte einen Moment nach und überlegte, was sie bei solchen Fällen immer tat.


?Zum einen kann man auch mit der Macht unterstützt springen. Also war dein Ausweichen schon mal ganz gut. Wenn man zum Beispiel den Machtsprung einsetzt, ist man schneller als gewöhnlich und kann auch viel höher springen, ohne, dass es einen körperlich so anstrengt, wie ein gewöhnlicher Sprung. Dennoch ist es auf Dauer auch nicht so sonderlich hilfreich, denn auch da wird es irgendwann recht anstrengend. Ich habe zum Beispiel auf Loronar, wo ich gegen Ranik gekämpft habe, öfters diese Technik beim Kämpfen mit dem Lichtschwer angewandt. So ohne die Macht könnte ich solch hohen Saltos gar nicht.?

Erklärte Kestrel ehrlich.


?Außerdem gibt es noch die Machtabwehr, da kann man den Angriff bei sich abprallen lassen oder sogar zurückprallen lassen, zu dem Gegner, so dass er von seinem eigenen Machtstoß erfasst wird. Dies lernt man auch in der Grundausbildung, also recht am Anfang. Es ist an sich nicht schwer, aber es kommt auch auf den Gegner drauf an, wie stark er ist und wie heftig damit die Machtstöße sind. Von Ranik kann ich sie gerade so abstoßen und auch nicht immer. Man kann Machtstöße, wenn sie zu stark sind aber auch halb abwehren. Das hilft auch ungemein, so fallen sie dann meist sehr schwach aus und man taumelt nur zurück.?

Meinte Kestrel.

?Und wenn man doch einmal von solch einem Machtstoß erfasst wird, kann man immer noch versuchen mitten beim Flug, meist ist hinter einem immer eine Wand, den Aufprall zu mindern, indem man sich mit der Macht abbremst. Meist versucht man sich wie mit der macht von der Wand abzustoßen, bevor man sie berührt, so ist der Aufprall oft geringer, auch wenn dies auch nicht immer klappt.?

Erklärte Kestrel und dachte nach, was ihr noch so einfiel.


?Ablenkung ist auch immer eine gute Taktik, um dem Gegner gar nicht die Zeit zu lassen, so etwas zu vollführen, denn für den Machtstoß braucht man sehr viel Konzentration.?

Erzählte Kestrel und sah ihre Padawan lächelnd an.


?Soweit alles klar??

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Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira

Kira wachte mit pochenden Kopfschmerzen auf einer Liege in der imperialen Raumfähre auf. Irgendetwas hatte sie geweckt, sie stark geschüttelt. Ihr Blick fiel zuerst auf die grellen Lampen über ihr, so dass sie ihre Augen zusammenkneifen musste. Sie fragte sich wo sie war und was geschehen war, doch langsam aber sicher erinnerte sie sich, dass sie vor der Zelle von Janus zusammengebrochen war, nachdem Ranik sie mit Machtblitzen bestraft hatte, die sie sich durch diese Göre eingefangen hatte! Sie musste sie unbedingt dafür bestrafen! So kam sie ihr nicht davon! Sie musste sie so zurechtbiegen, dass sie sich nicht mehr trauen würde irgendetwas von ihr zu erzählen. Die Gefahr war viel zu hoch, dass sie ihre Schwangerschaft ausplauderte. Sie musste ihr eine Lektion erteilen, die sie nicht vergessen würde und sie zum schweigen brachte! Leider war es ihr unmöglich sie zu töten, ohne, dass sie selbst dabei draufging.
Doch wo war Janus!? Wo war er und wo war sie eigentlich?
Kira drehte sich ruckartig zur Seite und bereute es zugleich, als ihr Körper furchtbar schmerzte, so dass sie aufstöhnte. Dabei blickte sie in das Gesicht von ihrem Schüler, der genau neben ihrer Liege stand. Anscheinend hatte er ihren Befehl ausgeführt und sie zur Fähre gebracht. Immerhin dafür war er zu gebrauchen.

Als Janus sah, dass sie erwacht war, verneigte er sich vor ihr und sagte, dass er seinen Befehl ausgeführt hatte. Seine extreme Höflichkeit machte sie irgendwie wütend, denn sie wusste ganz genau, dass er sie hasste und dies alles nur vorspielte. Sie hasste solche Schleimer. Er musste aufpassen nicht selbst irgendwann auf seinem eigenen Schleim auszurutschen!
Kira sah ihn eine Zeit lang schweigend an und betrachtete dann im Liegen ihre gesäuberten Wunden und ihre Verbände. Sie spürte darunter das klebrige, kühle und glitschige Bacta und ekelte sich vor dem Zeug ein wenig, vor allem, weil es immer wieder unangenehm roch. Irgendwie hatte sie davon zur Zeit einen Dauerverbrauch. Entweder wegen dieser Mistkröte Brianna oder wegen ihrem Meister. Wirklich zum verrückt werden! Immer wieder wurde ihr Körper in Mitleidenschaft gezogen, als wäre ihre Schwangerschaft nicht schon schlimm genug!

Ihr Blick wanderte dann zu Janus und sie sah, dass auch er sich gereinigt hatte und seine Wunden versorgt hatte. Auch seine gebrochenen Arme, welche sie ihm zugefügt hatte, hatte er geschient.


„Habe ich dir erlaubt, DICH zu versorgen?!“


War Kira’s erste Reaktion und klang dabei sehr erzürnt und schlecht gelaunt.

„Aber du scheinst deine Arbeit bei mir ganz gut gemacht zu haben, daher sehe ich mal über eine Bestrafung hinweg.“


Meinte Kira grimmig. Sie war eh nicht in der Stimmung ihn irgendwie zu bestrafen. Sie selbst war viel zu müde und verspannt. Überall schmerzten ihre Muskeln vom Kampf. Irgendwie war sie von der Schwangerschaft noch unsportlicher geworden. Sie musste dringend nach der Geburt, sofern sie das überleben würde, sich um ihre Figur kümmern. Diese Brianna war nun schon seit Wochen in Gefangenschaft und war trotzdem noch fit wie ein Turnschuh. Das war nicht zum aushalten!
Sie überprüfte dann noch, ob es ihren Kindern gut ging und sie keinen Schaden erlitten hatten durch den Kampf und der Bestrafung von Ranik und stellte glücklicherweise fest, dass es ihnen gut ging. Sie waren zum Glück auch wieder zur Ruhe gekommen und wenn sie dass richtig sah, handelte es sich um ein Mädchen und um einen Jungen.

Kira sah dann wieder zu Janus.

„Steh da nicht so doof rum! Noch bin ich noch immer sauer auf dich! Noch bist du nicht aus dem Schneider, um mir deine Treue zu beweisen. Und ich habe auch shcon die nächste Aufgabe für dich!“

Fuhr Kira ihn an und ein fieses Lächeln zeigte sich dann auf ihrem Gesicht.

„Du ziehst mir jetzt meine Schuhe aus und wirst meine Füße massieren! Und dies mit deinen eigenen Händen!“

Keifte Kira und wusste sehr genau, dass es eine Qual für janus werden würde. Nicht nur, weil es für ihn unangenehm sein würde, ihre Füße zu massieren, die sicher schweiß nass waren durch den Kampf, sondern auch wegen seinen gebrochenen Armen, würde es eine Qual für ihn werden.

Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira
 
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Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna erschrak geradezu, als sie Kestrels Zustand sah. Sie sagte auch, dass sie sich ganz furchtbar fühlte von Kopfweh, Hunger und Müdigkeit gleichermaßen. Sie wäre ganz ausgelaugt und auch ihre Wunden schmerzten furchtbar. Seit der Folter hatte sie nun nicht mehr geschlafen, obwohl sie die Erholung dringend brauchte, und ihr graute schon davor, wenn Ranik wiederkäme. Den Vorschlag, die Schlaflosigkeit zu teilen, fand sie lieb, stellte aber fest, dass es (natürlich) nicht ginge, was der Padawan auch klar war. Diese wusste gar nicht recht, was sie weiter sagen sollte. Ihre Freundin tat ihr einfach furchtbar leid, und sie fühlte sich ein ziemlich schuldig, dass sie schlief während ihre Mentorin wach bleiben musste. Helfen konnte sie ihr nicht, und richtig trösten auch nicht. Zudem musste sie daran denken, dass Kestrels schlechter Zustand ihre Flucht gefährdete. Es konnte gut sein, dass sich eine Gelegenheit bot, die sie ohne ihre Freundin nicht ausnutzen konnte. Oder sie hätte eine, wäre aber zu schwach, sie auch wahrzunehmen. Sie konnte nur hoffen, dass es bald von selbst verging. Die Jedi sagte jetzt weiter, dass sie ihr jetzt glaubte, dass es von den Spritzen kam und äußerte auch Briannas unausgesprochene Vermutung, dass es des Warriors Absicht war, ihr den Schlaf zu rauben, was erklärte, warum er sie in Ruhe ließ, und schloss damit, dass sie bald durchdrehte, wenn es so weiter ging. Die Padawan antwortete zerknirscht.

Das hatte ich selber auch schon vermutet, aber nicht ausgesprochen. Ich wollte dich nicht mit wilden Theorien beunruhigen und hoffte, es würde sich von selbst geben. Du tust mir wirklich leid, und du hast leider recht, es gibt nichts, was ich tun kann. Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen und mich einfach schlafen gelegt habe, als du mich brauchtest. Hoffentlich hält die Wirkung nicht mehr lange an. Irgendwann muss der Körper die Giftstoffe doch abbauen. Bis dahin werde ich an deiner Seite wachen!

Ich glaube, dass es erfahrene Echani gibt, die den Abbauprozess durch bloße Konzentration oder Meditation stark beschleunigen können, und ich denke, dass dabei auch gar nicht die Macht im Spiel ist. Ich kann es - leider - natürlich nicht. Ich würde dir so gerne helfen und kann nicht.

Jammerte sie, und versuchte, das Gespräch von diesem unangenehmen Thema wegzulenken, um Kestrel auf andere Gedanken zu bringen.

Mir gehts auch noch nicht besonders. Wenn wir hier raus sind, werde ich mir den Bauch vollschlagen, bis ich platze. Aber meine Magenschmerzen kommen nicht vom Hunger, denn ich habe während meines Fluchtversuchs einen Rationsriegel bei Kira gefunden, einen von denen, die einen ganzen Tag lang halten. War wohl ihre eiserne Reserve, scheint mir.

Meinte Brianna und grinste.

Ich glaube, es kommt von dem gammligen Wasser aus einem alten Wasserspeier, von dem sie mich hat trinken lassen. Ich hatte es zwar mithilfe der Macht untersucht, aber scheinbar umsonst. Es muss doch irgendwie verseucht gewesen sein.

Danach führte sie das Thema entgültig weg vom hier und jetzt, denn es schien ihr, als wäre ihre Freundin den Tränen nahe. Das wollte sie nicht. Sie litt auch so mit ihr. Es schien, als hatte sie Erfolg, denn die Trauer in Kestrels Gesicht wandelte sich in freudiges Erstaunen, und sie sagte, dass die Ablenkung trotz ihres Zustands willkommen war, und sie ihr gerne über die Macht erzählte. Sie freute sich darüber, dass sie eingesehen hatte, dass diese ein Teil von ihr war, verwies aber darauf, dass sie es ihr schon vor Tagen versucht hatte, zu erklären. Sie nahm es ihr aber nicht übel, war sogar stolz auf sie. Die 21jährige lächelte verlegen, es war ihr ein bisschen peinlich, da jetzt drauf gestoßen zu werden.

Danke, und es tut mir leid, dass ich dir nicht gleich geglaubt habe. Anscheinend hat es ein paar Tage gedauert, sich zu setzen, und einige Beobachtungen erfordert, bis es wirklich bei mir angekommen war.

Sie erzählte ihrer Freundin ihr Problem, diese überlegte kurz und referierte freudig über die Möglichkeiten, die es gab. Brianna hörte ihr dabei aufmerksam zu, und erfuhr, dass die ähnlichste Möglichkeit war, mit der Unterstützung der Macht zu springen. Der Machtsprung sei schneller, höher und weniger anstrengend als ein normaler Sprung, wenngleich es auf Dauer eben auch anstrengend würde. Kestrel hätte diese Technik selbst beim Lichtschwertkampf gegen Ranik für ihre hohen Saltos verwendet, was sie ohne die Macht gar nicht könnte.

Die Echani nickte und war auch ein bisschen verblüfft. Es hatte sie sehr deprimiert gehabt, wie leicht Jedi und Sith ihr bestes in den Schatten stellten. Machtsprünge waren das also. Wobei es eigentlich keine Rolle spielte, auf welche Weise man sie übertrumpfte, wenn sie die Technik nicht auch konnte. Sie war immer noch nicht überzeugt davon, dass sie jemals die Macht während des Kampfes anwenden können würde, deswegen fragte sie auch gar nicht nach, wie man so einen Sprung machte, aber die Möglichkeiten wollte sie eben doch hören, dafür war sie zu neugierig.

Das erklärt natürlich vieles. Ich dachte damals, du springst einfach so viel besser als ich. Es war eigentlich klar, dass es da irgendwas geben muss, nicht, dass du nicht sportlich wärst, aber so kräftig siehst du auch nicht aus. Es beruhigt mich, wenn ich schon mal nicht so falsch gelegen habe, auch wenn euch meine Sprünge vielleicht primitiv oder als überflüssige Anstrengung vorkämen. Das ist immerhin etwas.

Meinte sie, und versuchte eine gewisse Bitterkeit in der Stimme zu verbergen. Sie musste sich zusammennehmen, sagte sie sich. Sie wollte etwas lernen, nicht alte Diskussionen weiterführen und ganz sicher nicht Kestrels gute Laune gleich wieder verderben. Diese berichtete von einer interessanteren Möglichkeit namens Machtabwehr, mit der man die Stöße ab- oder zurückprallen ließ. Man lernte es ganz am Anfang der Ausbildung und es war nicht allzu schwer, wenn der Gegner nicht zu stark sei. Bei Ranik hätte sie es meistens gerade so gekonnt, aber wenn nicht, wäre der Angriff zumindest abgeschwächt und nicht mehr so schlimm. Die Echani hob die Augenbrauen, als sie hörte, dass man, falls es gar nicht klappte, sich auch noch von einer Wand, auf die man möglicherweise zuflog, abzustoßen, um den Aufprall abzuschwächen.

Das klingt interessant, davon habe ich noch gar nichts gehört, ist aber schon logisch, dass es zum Angriff auch einen entsprechenden Konter gibt. Und wenn ich in der Lage gewesen wäre, mich von einer Felswand abzustoßen, wäre mir auf Loronar und danach eine Menge erspart geblieben.

Die Padawan dachte betrübt an Kiras Tritt und die verheerenden Folgen, Dinge, die sie immer noch gelegentlich im Schlaf verfolgten, aber an sich glaubte sie eh nicht, dass sie sich irgendwann schnell genug konzentrieren könnte für sowas. Doch vielleicht könnte sie so einen Machtstoß zumindest überhaupt einmal lernen.

Ist dann ein Machtstoß eigentlich sowas wie eine ruckartige Levitation?

Fragte sie neugierig nach. Levitieren konnte sie ja schon ein bisschen, vielleicht würde sie das andere dann auch noch lernen. Die Ritterin erwähnte Ablenkung als gute Möglichkeit, dem Gegner also gar nicht die Zeit zu lassen, etwas anzuwenden, wegen der hohen Konzentration, die ein Machtstoß erforderte. Brianna strahlte, denn das war tatsächlich eine ihrer Erfolgstaktiken gewesen. Sie empfand es als Bestätigung, eben doch eine geschickte und anpassungsfähige Kämpferin zu sein.

Das habe ich auch gemacht, ich habe Kira keine Ruhe gelassen, und deswegen musste sie wohl auch so sehr in den Nahkampf. Aber das ist nicht so einfach, denn dieses Biest ist so verdammt schnell! Eigentlich ist Echani so etwas wie eine Art Hochgeschwindigkeits-Dejarik. Jeder macht seinen Zug und reagiert auf den Gegner, und man setzt ihn taktisch "matt". Aber ich hatte hier alle Mühe, sie überhaupt irgendwie beschäftigt zu halten.

Meinte die Kampfkünstlerin, erkennbar dadurch genervt, wenn sie Duelle nicht so vorausahnen und -planen konnte, wie sie es gerne hatte.

Überhaupt, wo kriegt sie die Kraft her? Wie hat sie den Fußtritt auf Loronar während der Rage gemacht? Oder vorgestern, da hat einmal mit einem großen Holzpflock gekämpft. Anfangs sah sie so aus, als könnte sie ihn kaum noch halten, aber je wütender sie wurde, je mehr Macht sie also bekommen hat, wenn der Ausdruck richtig ist, desto leichter viel es ihr und desto schneller wurde sie damit, bis sie mich an der Hüfte und am Kopf getroffen hat. Das Resultat kannst du ja jetzt noch bewundern.

Damit, und indem sie ihrer Freundin die Trefferseite dieser speziellen Kopfverletzung zudrehte, hörte sie auf zu reden.

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Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira

Ah, wie schön, das seine Meisterin immer noch die gleiche lästige Harpyie war, dachte Janus in einem Anflug von grimmigen Humor. Es war schlicht und ergreifend eine Qual, mit einer solchen Frau arbeiten zu müssen, und plötzlich wurde Janus wieder einmal klar, warum er den etwas...pflegeleichteren Typ bevorzugte. Seufzend ließ er die Schimpftirade von Kira über sich ergehen und hoffte inständig, dass Ranik beim nächsten Mal auf den Mund zielen würde...oder sie gleich vollständig zum Schweigen bringen würde-und zwar für immer. Tsss. Als ob er ihre Erlaubnis bräuchte, um sich selbst ein wenig behandeln zu dürfen. Janus Arme schmerzten wenigstens nicht mehr allzu sehr, er hatte sie während seiner unfreiwilligen...Pause eingereckt-der Schmerz war ihm noch in viel zu guter Erinnerung- und sie später geschient, so dass die Knochen wenigstens wieder korrekt zusammenwuchsen, aber langsam sehnte er sich doch nach einer Behandlung, um wieder etwas aktiver sein zu können. Nein, wie großzügig, sie wollte ihn nicht bestrafen, welche Gnade ! Erneut wünschte sich der Adept, das Beruhigungsmittel ein kleines, kleines bisschen höher dosiert zu haben, gerade genug, dass Kira lange, lange schlafen würde. Er war einfach zu gut für diese Galaxis, daran lang es wohl.

Oh, sein Meisterin war wütend, nein wer hätte das gedacht ! Sie verbreitete doch sonst immer soooo gute Stimmung. Janus musste sich sehr, sehr zusammenreiße, um nicht loszulachen. Kira war einfach zu amüsant, wenn sie versuchte, bedrohlich zu sein. Bedrohlich wie ein vegetarischer Ewok, ja. Treue beweisen ? Tja, welche Treue denn ? Närrin. Oh, und eine neue Aufgabe hatte sie auch schon ? Nein, wirklich ein fleißiges Mädchen, wirklich...Was ?! Er sollte was tun ? Das war doch, das war...Ungeheuerlich ! Er war doch nicht ihr persönlicher Masseur ! Also...Mühsam behielt der Graf sein beherrschtes Äußeres bei. Er wusste schon, wie man Füße korrekt massierte, allerdings hatte er bisher stets massieren "lassen" und nicht....Sicher war es entspannend, wenn einem eine hübsche Twi´Lek, Zeltron oder Menschenfrau die Verspannungen und oft noch mehr lockerte, aber er ihr...

Das finstere Lächeln auf den Lippen seiner Meisterin verriet nur zuviel, und so gab sich Janus geschlagen, mühsam, aber akzeptierte es. Grimmig schwor er sich, das er, wenn er erst einmal stark genug war, das gleiche mit ihr anstellen würde...und dann würde es nicht bei den Füßen bleiben, oh nein, er würde ihr zeigen, was es hieß, sich mit ihm anzulegen. Bedacht löste er ihre Schuhe von ihren Füßen, nicht ohne sie warnend anzufunkeln.


"Mit Vergnügen, "Meisterin"...."

Kommentierte er trocken, mit leisem Zorn in der Stimme. Wenigstens Kira schien es zu gefallen, als er ihre Füße massierte, sie entspannte sich merklich und seufzte gar das ein oder andere mal auf. Janus teilte ihr Vergnügen zwar nicht wirklich, aber behalf sich, in dem er sie in Gedanken ganz einfach durch ein anderes weibliches Wesen ersetzte, eines, das gar nicht weit entfernt war, das wesentlich attraktiver war...und leider fast so schwierig war wie Kira, wenn auch nur fast. Nun, ein bisschen träumen durfte er ja wohl noch....

Schlussendlich endete dieser kleine Ausflug ins Massagegewerbe, und Janus wischte betont unaufällig seine Hände an einem herumliegenden Tuch ab. Sie schmerzten, wie seine Arme, aber er entspannte seine Hände und dehnte sie, und rasch ließ der Schmerz nach. Hoffentlich fiel Kira nicht noch mehr ein, dachte der Graf und betrachtete seine Meisterin aufmerksam.


Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira
 
Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Man merkte deutlich, dass Brianna sich um sie Sorgte und dies rührte Kestrel sehr. Sie sagte, dass sie selbst die ganze Zeit schon vermutet hatte, dass Ranik dahinter steckte, es wohl aber nicht ausgesprochen hatte, um sie nicht mit wilden Theorien zu beunruhigen.

„Ich habe auch schon lange daran gedacht, wo du die Spritzen erwähnt hattest, es nur nicht wahrhaben wollen und habe den Gedanken daran verdrängt.“

Sagte Kestrel darauf und Brianna entschuldigte sich dafür, dass sie sie einfach im Stich gelassen hatte und sich selbst schlafengelegt hatte und nun deshalb an ihrer Seite wachen wollte, bis die Giftstoffe bei ihr abgebaut waren. Kestrel sah ihre Freundin einen Moment verwirrt an und schüttelte dann den Kopf.

„Du musst dich bei mir nicht entschuldigen. Du hast mich nicht im Stich gelassen. Genauso wenig musst du wegen mir wachen. Das bringt uns beiden nichts, wenn wir beide dann zum Schluss zu müde zu einer Flucht sind! Schlafe wenigstens du, solange du es noch kannst... .“

Meinte Kestrel und dachte daran, dass Ranik es vielleicht nicht nur an ihr ausprobieren würde. Sie hoffte es nicht und verdrängte daher ganz schnell den Gedanken.


„Bitte, mach dir selbst keine Vorwürfe. Du brauchst deine Ruhe und ich bin froh, dass du wenigstens schlafen kannst. Das beruhigt mich.“

Meinte Kestrel und lächelte ihre Freundin an.

Ihre Padawan erwähnte dann, dass sie glaubte, dass erfahrene Echani solche Giftstoffe schneller abbauen konnten mit Konzentration und Meditation, sie es aber leider nicht konnte und ihr somit auch nicht erklären konnte.


„Mach dir keine Vorwürfe. So etwas gibt es bei den Jedi auch. Bei uns nennt es sich Tiefschlaftrance. Dabei werden alle lebenswichtigen Funktionen auf ein Minimum reduziert und man wirkt wie scheintot, doch man regeneriert sich dafür sehr schnell. Es ist nicht ganz ungefährlich, gerade wieder aus dieser tiefen Trance aufzuwachen. Man muss dafür auch eine gewisse Körperkraft noch besitzen, sonst stirbt man dran. Ich kann es persönlich nicht und trau es mir auch nicht zu. Diese Technik ist etwas für erfahrenere Jedi. Sie kann teilweise auch sehr nützlich sein. Ein Beispiel wäre...du bist auf einem Raumschiff und es wird unter Beschuss genommen und die Lebenserhaltungssysteme werden dabei beschädigt. So kann ein Jedi sich mit dieser Tiefschlaftrance in dieser Zeit am Leben halten, bis Rettung kommt.“

Erklärte Kestrel.

Brianna erzählte dann noch, dass es ihr selbst auch nicht so besonders ging und wenn sie hier raus waren, sie sich den Bauch vollschlagen würde, bis sie platzte.
Kestrel musste darüber grinsen und nickte zustimmend.


„Ich auch! So einen richtig großen Braten!“

Meinte Kestrel und stellte sich den Geruch davon vor und den Geschmack auf der Zunge, so dass ihr sogar dass Wasser im Mund zusammenlief.

Brianna fügte jedoch an, dass ihre Magenschmerzen nicht vom Hunger kamen, weil sie bei Kira einen Rationsriegel gefunden hatte, sondern von einem Wasserspeier, von dem sie hatte trinken dürfen. Sie hatte das Wasser wohl mit der Macht untersucht, aber nix gefunden gehabt, aber wohl einiges im Wasser übersehen.


„Das ist auch schwer festzustellen, so klein manche Organismen sind. Ob ich das so könnte, weiß ich nicht mal, wenn die Bakterien zu klein sind. Ich hoffe, dein Magen beruhigt sich schnell davon.“

Meinte Kestrel.

Brianna lenkte dann zu einem anderen Thema und erzählte, dass sie nachgedacht hatte, dass sie ohne die Macht nicht die Person wäre, die sie jetzt war und schon irgendwie in manchen Sachen auf sie angewiesen war, da sie auf sie unbewusst vertraute. Kestrel freute sich darüber und lobte sie dafür und sagte, dass sie ihr dass eigentlich schon vor Tagen versucht hatte zu erklären.

Brianna entschuldigte sich dafür, dass sie ihr nicht gleich geglaubt hatte und es anscheinend ein paar Tage bei ihr gedauert hatte, um sich zu setzen und es einige Beobachtungen gefordert hatte. Kestrel grinste leicht und zuckte dann mit den Schultern.


„Das macht doch nichts. Hauptsache du hast es eingesehen und verstanden, was ich die ganze Zeit meinte.“

Brianna erzählte dann von dem Kampf mit Kira und fragte sie dort diverse Dinge und Kestrel versuchte ihre Fragen genau zu beantworten.

Brianna’s erste Reaktion darauf war, dass ihr langsam klar wurde, warum Kestrel bei dem Kampf mit Ranik hatte besser springen können als sie. Ihr hätte eigentlich klar sein müssen, dass da irgendwas war. Sie meinte, dass Kestrel ja schon sportlich war, aber nicht so kräftig aussah wie sie. Kestrel musste sich verkneifen die Augenbrauen hochzuziehen, aber Brianna hatte schon recht. Den Körper einer Echani hatte sie nicht und würde sie wahrscheinlich auch nicht erreichen. Mit einem leichten Aflug von Bitterkeit erklärte die Echani noch, dass ihnen vielleicht ihre ganzen Sprünge vielleicht überflüssig vorkamen, aber es immerhin etwas war, wo sie körperlich besser war.

„Ich finde es gar nicht überflüssig. Das ist dein Kampfstil. Manche meinen auch, meine Lichtschwertform Ataru wäre überflüssig, weil man da viel zu viel springt und dadurch sich zu viel in Bewegung befindet, ohne einen richtigen Treffer zu landen. Da gibt es gespaltene Meinungen. Von daher. Jede Kampfform hat seine Vor- und Nachteile. Dies wirst du früh genug noch erkennen.“

Meinte Kestrel und zwinkerte ihr zu.

Besonders interessant fand Brianna das Abwehren von Machtstößen und das Abstoßen von einer Felswand und wünschte sich, dass schon gekonnt zu haben, als sie auf Loronar gegen die Wand geknallt war, so hätte sie sich vieles ersparen können. Kestrel verzog leicht mitleidig das Gesicht und nickte leicht.

Brianna fragte dann noch, ob ein Machtstoß dann so wie eine ruckartige Levitation war.
Kestrel überlegte lange über diese Worte und nickte dann langsam.

„Naja, etwas. Es ist schon etwas anders, aber es hat schon mit der Levitation zu tun und ist daher nicht so schwer, solange der Gegner nicht gut Kontern kann. Wie gesagt...vieles hängt wirklich vom Gegner ab. Auch wenn manche Techniken, als leicht erscheinen, so erzielen sie nicht bei jedem Gegner die gleiche Wirkung, egal wie gut man darin ist.“

Erklärte Kestrel.

„Der Machtstoß ist eigentlich...ein kleines Energiefeld, welches man erzeugt. Es geht recht nahe an die Levitation, nur dass man dieses Energiefeld nicht ewig aufrechterhält, sondern es explosionsartig loslässt und zu einem Gegenstand feuert oder zu dem Gegner.“

Erklärte Kestrel langsam, so dass Brianna auch jedes Wort verinnerlichen konnte.

Brianna erzählte dann stolz, dass sie Kira auch abgelenkt hatte, so dass sie ihr keine Zeit gelassen hatte, um die Macht groß zu nutzen, sie nur große Probleme gehabt hatte, weil Kira so verdammt schnell gewesen war und sie nicht verstand, warum sie so flink war, wo doch Echani schon sehr schnell waren.

Kestrel dachte auch hier einen Moment nach und nickte dann.


„Auch hier hat sie die Macht angewandt, ohne dass du es bemerkt hast. Schon alleine, dass sie als schwangere so flink ist, sollte dir zeigen, dass es nur so sein kann. Sie wird die Geschwindigkeit eingesetzt haben, die auch ich im Kampf einsetzte, da sie gut zu verbinden ist mit meiner Lichtschwertform. Bei der Geschwindigkeit kann man seine Reflexe beschleunigen und seine Sprünge und seine ganzen Bewegungen noch schneller ausführen. Außerdem gibt es noch die perfektionierte Körperbeherrschung. Auch genannt „Crucitorn“. Diese habe auch ich gelernt, sonst könnte ich solche akrobatischen Manöver in meinem Kampf gar nicht absolvieren. Es ist Pflicht, dies zu erlernen, um die Akrobatische Lichtschwertform überhaupt erlernen zu können. Geschwindigkeit und perfektionierte Körperbeherrschung. Diese zwei Dinge sind bei der IV. Form das A und O. Ich weiß natürlich nicht, ob Kira auch perfektionierte Körperbeherrschung eingesetzt hat, aber Geschwindigkeit auf jeden Fall.“


Erzählte Kestrel.

Brianna fragte dann noch, woher Kira eigentlich die ganze Kraft hernahm. Besonders, wie sie diesen enormen Fußtritt auf Loronar zustande bekommen hatte und wie sie einen großen Holzpflock hatte schwingen können, obwohl sie am Ende ihrer Kräfte gewesen war. Brianna hatte wohl durch den Gesichtsausdruck von Kira gesehen, dass sie dabei auch immer wütender geworden war und konnte sich nicht erklären, wie sie dass hatte so durchhalten können. Kira hatte sie dann auch schließlich an der Hüfte damit getroffen und auch am Kopf, welches Resultat man heute noch bewundert konnte. Dabei drehte sich Brianna zu ihr um und zeigte ihr blau , lila gefärbtes linkes Ohr und die Schwellungen drum herum.
Kestrel sah sie mitleidig an.


„Aua...sieht wirklich schlimm aus. Da musst du wirklich aufpassen, dass du keine Gehirnerschütterung hast.“

Meinte Kestrel besorgt. Diese Wunde bei Brianna, hatte sie durch die Dunkelheit in der Zelle gar nicht gesehen gehabt und machte sich jetzt richtig Sorgen um ihre Freundin. Anscheinend war es auch nicht ihre einzige Kopfverletzung, denn ihr silbernes Haar war auch hier und da ganz blutverschmiert.

„Ich denke, damals auf Loronar hatte sie die Kraft mit dem Fußtritt, allein aus der Rage weil sie sich tief mit der dunklen Seite verbunden hatte und somit aus der dunklen Seite die Kraft geschöpft hat. Das mag alles für dich etwas merkwürdig klingen und es ist auch schwer zu erklären und du wirst es auch nie rausfinden, wie es sich anfühlt, denn es ist eine Technik der Sith und ich denke mal, du wirst bei uns bleiben und ich würde es dir auch abraten, als Jedi einfach nur auszuprobieren. Die Technik ist gefährlich und funktioniert nur mit viel Hass und Zorn und man kann durch die Technik nicht nur sterben, sondern auch der dunklen Seite verfallen. Daher versprich mir, dass du davon die Finger lässt, so verlockend sie vielleicht auch wirken mag, welch Kräfte man daraus schöpfen kann. Diese Kräfte fordern auch einen hohen Preis, den nicht jeder Zahlen kann und somit mit dem Leben zahlen muss.“

Erklärte Kestrel eindringlich und sah Brianna eine Weile an.

„Das mit dem Holzpflock...ich denke Kira wird so eine Wut gehabt haben und sich stark mit der dunklen Seite verbunden haben, dass sie da durch die Kraft hergenommen hat. Das sind so die ersten Schritte, vor der Rage. So könnte man das vielleicht nennen. So als eine von vielen Vorstufen. Vielleicht...kannst du es dir so vorstellen: Sicherlich warst du auch schon mal sehr wütend und zonig und im Zorn kann man manchmal Dinge, die man sonst nicht kann. Man entfacht plötzlich Kräfte, von denen man nicht wusste, dass man sie überhaupt hat und wenn dann noch die dunkle Seite ins Spiel kommt, die ja überall lauert und ja auf Hass und Zorn basiert, so potentiert sich das und so konnte Kira die Kraft hernehmen. Aus der dunklen Seite der Macht, die dafür aber als Preis an ihrem Körper nagt und sie , wenn sie so weitermacht mit ihrem Hass, noch zerfrisst. Sie scheint wirklich stark mit ihrem Hass zu arbeiten und dies kann wirklich noch ein schlimmes Ende mit ihr nehmen.“

Erklärte Kestrel und sah dann wieder zu Brianna herüber.


„Vielleicht war auch Machtmut im Spiel, dass sie sich stark mit der Macht verbunden hat und somit jede Verunsicherung beiseite gelegt hat und allein auf die Macht vertraut hat, welche ihr Stärke und Entschlossenheit verlieh. Machtmut ist sehr schwer zu erklären, wie die Technik funktioniert, aber sie ist sehr effektiv. Eigentlich ist es eine Technik der Jedi, aber auch Sith machen ab und an davon Gebrauch, daher ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Kira sie benutzte. Durch Machtmut wird man ebenfalls schneller in seinen Bewegungen, ähnlich wie bei der Geschwindigkeit und man entfesselt Kräfte, die man normal nicht an den Tag legt. Man wird im Kämpfen recht präzise, denn die Sinne sind durch die Technik sehr geschärft und besonders die Körperkraft wird dabei erhöht. Selbst ein verletzter Jedi kann sich mit dieser Technik noch gut auf den Beinen halten und kämpfen und überwindet dabei seine Schmerzen. Natürlich ist das nicht ganz ungefährlich, weil der Körper wird dadurch, wenn man sich nicht schont in große Mitleidenschaft gezogen und Wunden könnten sich damit verschlimmern, aber man kann versuchen sich so aus einer gefährlichen Situation zu retten. Bei zu großen Verletzungen ist es natürlich nicht möglich. Es kommt immer drauf an, wie man verletzt ist. Auch alte Jedi-Meister greifen auf Machtmut zurück, um ihre Schwächen des Alters zu überbrücken und zu kämpfen, als würden sie kein Alter kennen. Und so hat vielleicht Kira nicht ihr Alter oder ihre Verletzungen überbrückt, sondern ihre Schwangerschaft. Durchaus denkbar. Es ist eine sehr nützliche Technik. Sehr effektiv.“


„Soweit alle Fragen geklärt?“

Fragte Kestrel und lächelte sie an.

„Ich würde nämlich gerne nochmal versuchen ein wenig zu Meditieren und über die Meditation irgendwie in den Schlaf zu rutschen.“

Meinte Kestrel und lächelte müde.

Sith-Tempel-Zelle-Brianna, Kestrel, cal
 
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Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel antwortete Brianna, dass sie ebenfalls schon vermutet hatte, die Schlaflosigkeit würde mit den Spritzen zusammenhängen, die sie bekommen hatte, es lediglich nicht wahrhaben wollen.

Verständlich. Es wäre auch schlimm, sich etwas einzureden, was gar nicht der Fall ist, und dann nur deswegen nicht schlafen zu gehen. Nur, so langsam kann es fast nicht mehr anders sein. Ich fürchte, dass das Raniks neue Taktik ist, und ich drücke dir die Daumen, dass du dich erneut als stärker erweist als er es für möglich hält.

Die Ritterin wollte nicht, dass sich ihre Schülerin dafür entschuldigte, dass sie sich einfach schlafen gelegt hatte, und auch nicht, dass sie wegen ihr wach blieb. Es würde ihnen nichts nutzen, wenn sie dann beide zu müde zu einer Flucht wären. Brianna sollte lieber schlafen, solange sie konnte, und sie wäre beruhigt, dass sie es konnte.

Na, es ist erstaunlich, wie man sich überhaupt an solche Schlafgelegenheiten gewöhnen kann, aber schön, vielleicht hast du recht. Ich mache mir trotzdem Sorgen um dich. Wenn es zu schlimm wird, und du, meinst, du hältst es alleine nicht mehr aus, dann zögere nicht, mich zu wecken.

Erwiderte die Echani, die sich im Stillen dachte, dass ihre eigene Verfassung eher zweitrangig war. Wenn es bei einem Fluchtversuch hart auf hart käme, wären sie auf die Jedi angewiesen, und zwar in nicht übermüdetem Zustand, oder sie würden scheitern. Nicht nur darum hoffte sie, dass die Wirkung bald verging, und sie vertraute auf die beträchtliche innere Stärke ihrer Freundin, dass dies auch der Fall sein würde.

Kestrel erzählte, dass auch die Jedi einen Weg hatten, solche Giftstoffe schneller vergehen zu lassen und erzählte von der Tiefschlaftrance, durch die alle Körperfunktionen auf ein Minimum reduziert würden, eine gefährliche Technik allerdings, für die man auch einiges an Kraft brauchte. Jedoch konnte man so unter widrigen Bedingungen überleben, auf einem Raumschiff mit beschädigten Lebenserhaltungssystemen zum Beispiel.

Das klingt ein wenig wie die Heiltrance, die ich ja schon gelernt habe. aber gefährlicher, viel gefährlicher. Ich denke, ich wollte so etwas nicht einmal lernen, das wäre mir viel zu groß. Da du es aber auch nicht kannst, hat es wohl wenig Sinn, den Möglichkeiten nachzutrauern, die wir nicht haben.

Erwiderte die Weißhaarige, die es schwer fand, es sich überhaupt vorzustellen. Eine Art Winterschlaf, noch extremer eigentlich, durch die Macht, klang in ihren Ohren schon sehr abgehoben, auch wenn sie sich inzwischen kaum noch über etwas wunderte, was die Jedi und ihre Fähigkeiten anging. Sie war davon überzeugt, auch wenn ihre Mentorin es bestritt, dass viele von ihnen sich wie Halbgötter fühlten und zumindest manche sich auch so benahmen. Es war kaum anders vorzustellen, solche Macht musste einem einfach zu Kopf steigen. Ihr selbst würde das nicht passieren, da sie die meisten dieser Dinge niemals beherrschen würde.

Auch Kestrel schien von der Vorstellung sich nach ihrer Flucht den Bauch vorzuschlagen, sehr angetan und schwärmte von einem großen Braten. Brianna nickte und versuchte, sich das nicht zu bildlich vorzustellen, davon würde sie nur bestimmt einen Riesenhunger bekommen, den sie so schnell nicht würde stillen können, doch die Idee, mit ihrer Freundin zusammen ein kleines Festmahl zu halten gefiel ihr, und sie hoffte inständig, dass sie das auch tatsächlich erleben würden.

Ihre Meisterin fand, dass es gar nicht so einfach war, Mikroorganismen im Wasser aufzuspüren, und sie gar nicht wusste, ob sie es selbst konnte. Sie wünschte, dass sich der Magen bald beruhigte.

Bestimmt.

Erwiderte die 21jährige.

Dann kann ich ja beruhigt sein, wenn das gar nicht so einfach ist. Ich hatte nur auf so ein abstraktes Gefühl für Gefahr gehofft, wie es die Jedi in den Holofilmen immer haben.

Kestrel nahm es ihr nicht übel, dass Brianna ihr nicht sofort geglaubt hatte, was die Macht in ihr anging. Die Hauptsache sei, dass sie nun verstanden und eingesehen hatte, was sie ihr hatte sagen wollen. Das Echani-Mädchen nickte und lächelte. Ihre Freundin sagte, dass sie ihre Sprünge für gar nicht überflüssig hielt, da es einfach ihr Kampfstil sei. Manche hielte ja auch Ataru, ihre Lichtschwertform, für überflüssig, wegen den vielen Sprüngen ohne Treffer, und sie fügte an, dass sie noch erkennen würde, dass jeder Stil seine Vor- und Nachteile hatte.

Manche denken bestimmt so, weil sie die Sprünge mit der Macht viel leichter machen können als ich mit meinem Körper.

Wandte Brianna ein.

Kira lacht sich bestimmt über mich kaputt. Aber du hast schon recht, alles hat zwei Seiten. Ich verstehe das mit deinem Stil. Es ist viel Show dabei, und während dem Flug kann man keine starken Schläge ausführen, wenn man nicht gerade auf den Gegner zuspringt. Dafür kann man damit möglicherweise Gegner aus der Reserve locken, die sich bei einem normalen Kampf keine Blöße geben würden.

Fand sie. Die Jedi-Ritterin erklärte ihr, dass Machtstöße zwar mit Levitation zu tun hatten, aber schon was anderes waren. Sie seien daher nicht so schwer, wenn der Gegner sich nicht wehren konnte, aber es war eben sehr von seinem Gegenüber abhängig. Es sei eine Art Energiefeld, das man aufbaute und dann explosionsartig abfeuerte. Brianna war sich nicht sicher, ob sie verstand. Welche Energie? Wo sollte die denn herkommen. Sie hatte immer das Gefühl gehabt, von nichts oder von einer Windböe erfasst worden zu sein.

Energiefeld?

Wiederholte sie langsam.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass es sowas wie leichte Techniken überhaupt gibt. Wenn es der Levitation sehr ähnlich gewesen wäre, dann wäre es vielleicht einfacher zu lernen, aber so nicht. Ich wüsste gar nicht, wie ich mir das vorzustellen hätte, mit Energie loslassen und so.

Kiras Schnelligkeit, erklärte die Jedi, war ebenfalls ein Produkt der Macht, aufgrund der Schwangerschaft konnte es gar nicht anders sein. Mit einer Fertigkeit namens Geschwindigkeit hatte man schnellere Reflexe und konnte sich zusätzlich schneller bewegen und springen. Außerdem gab es Crucitorn, die perfektionierte Körperbeherrschung, die Kestrel ebenfalls für ihre akrobatischen Manöver im Kampf benutzte, und die man für den akrobatischen Stil auch können musste, genau wie die Geschwindigkeit, sonst war es nicht möglich. Sie sagte, dass die Sith zumindest die Geschwindigkeit mit Sicherheit eingesetzt haben musste, und Brianna dämmerte langsam, wie unfair dieser Kampf eigentlich gewesen sein musste. Einerseits kam sie sich langsam ziemlich vera....t vor, andererseits freute sie sich, dass der Apprentice ihr wirklich peinlich sein konnte, zumindest, wenn sie die Schwangerschaft nicht berücksichtigte, und das schien sie ja recht selten zu tun.

Ataru... die akrobatische... ist also die vierte Form? Die ist dann wohl doch nichts für mich. Der Stil ist mir zu sehr von der Macht abhängig, ich könnte das gar nicht, ständig die Macht im Kampf einsetzen zu müssen. Ich bräuchte eine Form, die zu mir passt, die auch für physische Kämpfer geeignet ist. Ich kann mir vielleicht eine Machttechnik im Kampf vorstellen, aber mehrere gleichzeitig? Allerdings würde mich interessieren, wie Kira ohne Macht-Geschwindigkeit kämpfen würde.

Die Menschenfrau sah sie mitleidig an, als die Padawan ihr ihr die verletzte Kopfseite zeigte und fand, dass es sehr schlimm aussah und aufpassen musste, keine Gehirnerschütterung zu haben.

Wahrscheinlich habe ich sogar eine leichte. Das ist nicht einmal die einzige Kopfverletzung, da kannst du dir vorstellen, dass ich neugierig bin, auf welche Weise sie das zustande gebracht hat.

Auf Loronar hatte der Apprentice wohl die Rage alleine gereicht, um die enorme Kraft aufzubringen. Sie hatte sie aus der dunklen Seite geschöpft, es mochte merkwürdig klingen und war schwer zu beschreiben, aber da sie hoffte, dass Brianna bei den Jedi bleiben würde, würde sie auch nie herausfinden, wie es sich anfühlte. Sie riet ihr davon ab, es auszuprobieren, sie funktionierte nur mit Hass und man dadurch der dunklen Seite verfallen oder sterben, da diese einem einen so hohen Preis zahlen musste. Brianna sollte daher versprechen, die Finger davon zu lassen, so verlockend sie auch sein mochte. Und verlockend klang sie in der Tat, sie brauchte sich nur erinnern, zu was Kira mit ihr in der Lage gewesen war. Die Gefahr, daran sterben zu können, erschien ihr nicht so groß, sie musste sich nur ihre momentane Situation ansehen. Sie waren es, die um ihr Leben bangten. Der Sith ging es zweifellos prima. Trotzdem war es nichts für sie, allein schon der dunklen Seite wegen, aber mit dem Zorn und alledem.

Na komm, hältst du mich für willens oder fähig, auf eigene Faust eine Sithtechnik zuerlernen? Das würde auch nicht zu mir passen als Echani. Ein Kampf ist immer ein persönlicher Test, eine Chance, sich selbst und andere besser kennenzulernen. Wir lesen Gefühle, und versuchen nicht, krampfhaft bestimmte zu erzeugen. Obwohl ich zugeben muss, dass mich Kira tatsächlich jedesmal ziemlich auf die Palme bringt. Aber du hast Recht, ich kann mir nicht recht vorstellen, wie die dunkle Seite jemandes Muskeln stärker machen sollen, oder wie negative Gefühle einen mächtig machen sollen. Mein alter Meister hat mir schon versucht, das weiszumachen, doch es hat niemals funktioniert.

Meinte die junge Sportlerin süffisant. Ihre Zellengenossin erklärte weiter, dass die Sache mit dem Holzpflock wohl eine Vorstufe der Rage sei und so ebenfalls die Kraft aus der dunklen Seite geschöpft hatte. Langsam begann sie sich zu fragen, was mit den Jedi war, da es sich doch ziemlich praktisch anhörte. Die Jedi brachte das Beispiel, wenn jemand sehr wütend war, dass man dann ja auch Dinge konnte, zu denen man sonst vielleicht nicht in der Lage war. Brianna nickte. Mit der Dunklen Seite war es dann noch viel extremer, wodurch die Sith dann in der Lage gewesen wäre, doch das hatte alles seinen Preis, die Ritterin vermutete, würde ihr Hass sie wohl noch zerfressen und es ein schlimmes Ende mit ihr nehmen.

Die andere Möglichkeit wäre Machtmut gewesen, dass sie vielleicht ganz auf die Macht vertraut hätte, die ihr mehr Stärke und Entschlossenheit verlieh. Es wäre eine sehr effektive Jedi-Technik, die deswegen auch manchmal von Sith verwendet würde. Sie machte einen schneller, stärker und präziser in seinen Bewegungen. Sie verbesserte die Sinne und vor allem die Körperkraft. Sogar seine Schmerzen konnte man dadurch in den Griff bekommen und weiterkämpfen und sich vielleicht retten, auch wenn das die Gefahr bot, dass sich die Verletzungen dadurch möglicherweise noch verschlimmerten, und auch gealterte Jedi konnten dadurch die Folgen des Älterwerdens ausgleichen, ebenso wie Kira möglicherweise ihre Schwangerschaft damit ausgeglichen hätte. Brianna hatte das alles mit großen Augen und gespitzten Ohren angehört, denn diese Technik hatte sich wirklich verdammt gut angehört, hatte allerdings das Gesicht verzogen, als die Rede von der Apprentice war. Nein, das passte nicht zu ihr. Machtmut klang der Beschreibung nach sehr wie "mit sich selbst im Reinen sein", und das konnte sie sich bei ihr ganz und gar nicht vorstellen. Kestrel fragte dann noch mit einem Lächeln, ob alles geklärt wäre, da sie dann gerne noch einmal versuchen würde, zu meditieren und so vielleicht schlafen zu können.

Bei den zwei Möglichkeiten muss es wohl die Vorstufe zur Rage gewesen sein. Machtmut kann ich mir bei Kira schwer vorstellen, in der Situation bestimmt nicht. Aber diese Technik würde mir sehr gut gefallen. Kann man Mut als Jedi-Gegenstück zur Rage verstehen? Es klingt mir danach. Aber meditier ruhig, ich wünsche dir, dass du Schlaf, oder zumindest Erholung findest. Ich glaube, ich habe erst einmal genug gelernt. Machtstoß, Machtabwehr, Machtsprung, Macht-Geschwindigkeit, Perfektionierte Körperbeherrschung, Machtmut... wer soll das jemals alles lernen, geschweige denn im Kampf einsetzen können? Mir schwirrt schon der Kopf, ich habe sowieso immer noch ziemliches Kopfweh. Ich muss froh sein, wenn ich das alles behalte. Aber danke, du bist eine gute Lehrerin.

Schloss Brianna, und ließ ihre Freundin in Ruhe. Sie dachte viel über die ganzen Möglichkeiten in der Macht nach, ließ den Kampf noch einmal Revue passieren und überlegte wo Kira welche Technik benutzt haben könnte. Echani hatten generell ein bemerkenswertes Gedächtnis für die Einzelheiten irgendwelcher Kämpfe oder Auseinandersetzungen, doch es war schwer zu sagen, ob das nun genetisch oder trainingsbedingt war. Dabei fiel ihr auf, dass sie nach einer Sache nicht gefragt hatte, der Sicht. Woher wusste die Apprentice, wenn sie von hinten kam? Sie spekulierte, dass es mit über die Wahrnehmung von Präsenzen funktionierte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass man mit der Macht sehen konnte wie mit normalen Augen, und trotzdem schien es ein wenig so zu sein, da sie es schon genauer gewusst hatte als nur, wo Brianna sich befand. Sie wusste zumindest auch, wo sie angriff. Sie seufzte leise. Noch eine Machttechnik. Sie hatte schon Mühe damit, die Techniken, von denen sie gehört hatte, zu unterscheiden und voneinander abzugrenzen. Wie sie funktionierten, und was man dafür tun musste, sie anzuwenden, konnte sie sich eh nicht vorstellen. Sie ließ sich all die Techniken durch den Kopf gehen und überlegte hin und her. Was machte eigentlich Crucitorn genau, fragte sie sich. Kestrel hatte sie nur beiläufig erwähnt, und sie hatte nicht mehr nachgefragt. Würde Ataru nicht auch mit Machtmut alleine funktionieren?

Sie spekulierte lange über diese Dinge. Selbst wenn sie das alles hier überleben würden, konnte sie sich nicht vorstellen, das alles erlernen zu können, dafür fehlte ihr das Talent. Vom praktischen Einsatz ganz zu schweigen. Kämpfen und Macht benutzen waren zwei Dinge, die ihre volle Konzentration erforderten. Sie konnte nicht eins von beiden nur nebenher machen. Ihre Freundin hatte gesagt, es passierte ganz automatisch. So automatisch, wie sie sich scheinbar automatisch und unbewusst des Nachts hiel, während sie schlief? Vielleicht würde sie den Automatismus erlernen, wenn sie sich sehr anstrengte, mehr als die anderen, und sich auf eine oder wenige Techniken konzentrierte. Sie würde dafür kämpfen, dafür klang das alles auch zu verlockend. Wahrscheinlich würde sie es nie mit einer nicht schwangeren Kira aufnehmen können, selbst wenn diese von jetzt an stagnierte, aber sie würde es trotzdem versuchen. Sie hatte es Kestrel und sich selbst versprochen. Sie hatte für vieles hart arbeiten und kämpfen müssen, was andere für selbstverständlich war, für Essen, ihre Freiheit, um ihr Leben. Falls sie und ihre Freundin diesen Kampf überstehen würde, würde sie gleich den nächsten beginnen...

Die Zeit verging mit wenigen Störungen, wie ihrer täglichen Wasserration beispielsweise, und irgendwann begann es draußen dunkler zu werden, was sich nur unmerklich auf die Zelle auswirkte, und irgendwann schlief Brianna ein.

* * *​

Als sie am anderen Morgen, wie so oft ziemlich früh, aufwachte, verspürte sie erneut den Drang, sich zu bewegen. Gestern hatte sie nur wenig gemacht, bevor sie unterbrochen worden war, doch sie überlegte sich andererseits, dass sie mit so wenig Nahrungszufuhr mit ihren Kräften Haushalten musste, und beschloss daher, nur ein paar Dehnübungen zu machen, und diese so leise wie möglich, um ihre liebe Mentorin nicht zu stören. Sie beschloss, heute von oben zu beginnen und legte ihren Hals auf die linke Schulter, während sie den rechten Arm nach unten ausstreckte und ihren Körper stark nach rechts durchbog.

Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban - alter Sithtempel - irgendein Trainingsraum - Ranik

In perfekter Symbiose verließen Schall und Macht die Kehle des Deformierten. Mit einem grauenerregenden Geräusch, dem Schrei eines Menschen in keiner weise mehr ähnelnd prallten die angesammelten Kräfte an die Wand und ließen Staub und kleinere Steine herabregnen. Der leere Raum bot zwar kein Übungsobjekt, welche die zerstörerische Wirkung sichtbar gemacht hätte, allerdings war Ranik auf solcherlei Spielzeug keinesfalls angewiesen. Er war erfahren genug um den möglichen Schaden einschätzen zu können. Sein Machtschrei hätte einen unerfahrenen Adepten oder Padawan zerschmettert und währe auch an einem Ritter nicht spurlos vorbeigegangen. Zwar war die Entwicklung dieser Technik noch lange nicht so weit, wie er es gerne hätte, doch für den Anfang war das Ergebnis akzeptabel. Übung und vor allem Praktische Anwendung würden ihm mit der Zeit eine Waffe verschaffen, gegen die es kaum einen Schutz gab. Der blonde Lord stieß ein kurzes Lachen aus als er an seine Feinde mit ihren ach so tollen Lichtsäbeln dachte. Kurze Reichweite und eine vergleichsweise milde Zerstörungskraft?eine lächerliche Waffe im vergleich mit der Macht. Die Dunkle Seite hatte keine Begrenzungen, ihre Kraft und der Grad der Vernichtung konnte unendlich sein. Was half hirnlosen umhergefuchtel gegen eine solche Stärke?! Das Schwert war für jene, die zu schwach waren die Macht zu begreifen, eine Stütze für die niederen. In der Tat gab es kaum etwas erbärmlicheres als einen Schwertmeister.

Nach Stunden der Übung verließ der Sith den Trainingsraum. Er fühlte sich ein wenig ausgelaugt, vermutlich war es fehlender Schlaf. Ranik verbrachte die nächste Zeit also damit diesen Mangel zu befriedigen. Er unterbracht seine Ruhefase nur einmal um den Gefangenen Wortlos das überlebensnotwendige Maß an Wasser zu überreichen. Mit Freuden hatte er dabei festgestellt, das es Kestrel nicht sonderlich gut zu gehen schien, der Schlafmangel hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Vielleicht würde sie so seinen Forderungen offener gegenüberstehen. So Diszipliniert ihr Geist auch sein mochte, irgendwann würde sie nachgeben. Irgendwann würde ihr Körperliches Leiden und ihr Wunsch nach Ruhe die Loyalität zu ihren Freunden überwiegen. Wenn Ranik dafür den Dauerbewusstlosen und diese hübsche Brianna töten musste, würde er es mit Freuden tun. Aber jetzt noch nicht! Die beiden wussten vielleicht mehr als es den Anschein hatte. Geduld war angebracht, nicht eine von seinen Tugenden, doch ein notwendiges Übel um seine Zukunft als Herrscher zu sichern.


*************************************************

Im Schneidersitz meditierend hatte Ranik fast den ganzen letzten Tag verbracht. Er hatte sich in die düstersten Abgründe der Dunklen Seite versenkt, so tief das er von seiner Außenwelt rein gar nichts mitbekam. Natürlich hatte er sich in den privaten Raum des Erbauers begeben um in diesen Stunden der Hilflosigkeit von Machtversiegelten Türen geschützt zu sein. Kein Machtnutzer, der nicht die Kenntnis eines Warrior besaß würde den Raum betreten können. Der Deformierte traute seiner Schülerin nicht, sie schien noch immer einen tiefen Groll gegen ihn zu hegen. Wahrscheinlich aufgrund der kurzlebigen, sexuellen ?Beziehung? die beide miteinander durchlebt hatten, aber vielleicht war es auch einfach nur ihr Neid. Ihre Gier nach Stärke und ihr widerstreben sich irgendwem unterzuordnen waren gute Anlaufstellen um aus ihr eine wahrlich furcht erregende Sith zu formen, doch eben diese Eigenschaften machten sie auch so gefährlich. Kira war heimtückisch und in höchstem Maße auf sich selbst bezogen, sie tat nichts was ihr selbst keinen Vorteil verschaffte, es seiden um eine Bestrafung zu vermeiden. Der Deformierte hatte keine Zweifel, dass sie ihn kaltblütig meucheln würde, wenn es ihren Interessen diente. Im Grunde ein Wundervoller Charakter, doch niemals würde er ihr achtlos den Rücken zukehren.

Bei den Gedanken an die Apprentice hatte Ranik vergessen die Konzentration zu wahren, in den tiefen der Dunklen Seite in denen sein Geist sich Moment herumtrieb konnte das sehr gefährlich werden. Sein Körper hatte automatisch damit begonnen sich aus der Meditation zu lösen, eine Art Schutzmechanismus den er sich antrainiert hatte um zu verhindern das sein Geist zu weit abdriftete und er bis ans Ende seiner Tage in der Meditation stecken bleiben würde. Der blonde Lord lies es geschehen. Es war ohnehin viel Zeit vergangen und er sollte nach den Gefangenen sehen. Kestrel musste mittlerweile am Ende ihrer Kräfte sein und das nicht nur aufgrund des Schlafmangels. Ranik hatte den Jedi bisher kaum etwas zu Essen zukommen lassen und er würde ihnen auch weiterhin allerhöchstens eine schimmelnde Scheibe Brot geben. Indem er ihren Körpern die Grundbedürfnisse vorenthielt, hoffte er ihren Geist zu schwächen.
Als Ranik sich vollends aus der Trance gelöst hatte, erhob er sich, streckte seine Steifen Glieder und begab sich zu einer kleinen Kantine. So alt der Tempel auch wahr, hier gab es in einigen Kühltruhen noch immer Essen, das mit überragender Technik über all die Jahre Frisch gehalten worden war. Der Deformierte entnahm einen der Behältern einen köstlich wirkenden klumpen Banthafleisch, wärmte ihn auf und legte ihn auf einen Teller. Mit dem Mal in der Hand marschierte er zu der Zelle und öffnete die Tonnenschwere Metalltüre.


Gut geschlafen meine Damen?

Sprach er unüberzeugend Freundlich und trat ein.

Dann können wir ja weitermachen.

Er lief bis zu Mitte des Kerkers, beäugte die beiden Frauen einen Moment und ging dann in die Hocke. Anscheinend versuchte Kestrel den Schlafmangel mittels Meditation zu minimieren?pha, sie würde damit nur Temporär etwas erreichen. Die Padawan hatte er offenbar beim Praktizieren von Dehnübungen gestört. Alles für den Körper, oh wie er all diese Eitelkeit hasste!
Er fixierte die hübsche weißhaarige mit einem finsteren Blick und biss übertrieben genüsslich in das, vor Saft triefende Fleisch.


Wo waren wir??

Schmatzte er mit vollem Mund und biss ein weiteres mal zu.

Ach ja?die Basis. Ich denke ihr wolltet mir soeben den Standort veraten.

Seine Augen schweiften zu Kestrel, seine Stimme nahm nun einen deutlich drohenden Unterton an.

Wenn du heute Nacht schlafen willst währe es zumindest äußerst Ratsam. Glaub mir kleine Jedi, ich kann auch anders. Du hast keine Ahnung was ich alles bereit bin zu Opfern!

Sekundenlang fixierten seine glühenden Augen, die Müden seiner Gegenüber bevor er den Fleischbrocken ein erneutes mal zu seinem Mund führte.


Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Brianna, scheintoter Cal, Ranik
 
Sith-Tempel, Zelle - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Brianna gab zum Ausdruck, dass sie sich auch nichts anderes vorstellen konnte, dass Ranik hinter all dem steckte und es wahrscheinlich seine neue Taktik war, etwas aus ihr rauszubekommen. Ihre Padawan und Freundin fügte jedoch optimistisch hinzu, dass sie ihr die Daumen drücken würde, dass sie sich dennoch als die Stärkere erwiese und Ranik trotzen würde.
Kestrel lächelte matt und seufzte.


„Ich hoffe es auch. Im Moment für mich schwer vorstellbar, dennoch danke. Ich werde es schon irgendwie schaffen.“

Meinte Kestrel und klang dabei selbst weniger optimistisch, sondern man hörte eine gewisse Bitterkeit aus ihr heraus. Sie hatte Angst, dass sie es nicht schaffen würde, denn sie fühlte sich schrecklich und sie konnte nur erahnen, was Ranik noch mit ihr anstellen würde. Es würde auf jeden Fall nicht besser werden und dies machte ihr Angst. Konnte sie ihm wirklich trotzen?
Trotzdem versuchte Kestrel sich zusammenzureißen und legte dann wieder ein heiteres Gesicht auf, als Brianna ihr versicherte, dass sie nicht wachen würde, sondern sich auf ihren Wunsch hin doch schlafen legte. Sie betonte dabei, dass sie sich trotzdem um sie sorgte und bat sie, sie zu wecken, wenn es ihr schlecht ginge.


„Das mache ich, ganz bestimmt. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Irgendwann wird es schon vorbeigehen – hoffe ich jedenfalls.“


Meinte Kestrel und seufzte leise.

Brianna erklärte dann auf Kestrel’s Erklärungen hin, über die Tiefschlaftrance, dass sie nur die Heiltrance kannte und diese irgendwie so ähnlich klang, nur sehr viel gefährlicher und sie diese lieber nicht probieren wollte.


„Ja, in deinem Rang auch nicht empfehlenswert. Ich kann es wie gesagt eh nicht und trau es mir selbst auch nicht zu, aber es ist denke gut, wenn man trotzdem weiß, dass es sowas gibt.“

Meinte Kestrel und zwinkerte ihrer Freundin zu.

Die Echani erwähnte dann noch, dass sie beruhigt sei, dass es nicht so einfach war herauszufinden, wie die Qualität des Wassers wäre, doch hatte sie sich irgendwie ein gefühl erhofft, was sie warnen würde, so wie es die Jedi immer bekamen in den Holofilmen.


„Naja, solche Gefühle hat man nicht immer. Meist werden sie häufiger, um so reifer man in der Macht ist, denn erst da nimmt man die Warnsignale auch richtig wahr.“


Die junge Frau war dann noch der Meinung, dass bestimmt einige Leuten denken würden, dass ihre Sprünge viel zu überflüssig waren, da sie mit der Macht leichter waren, als mit der reinen Körperkraft. Sie fügte noch an, dass tatsächlich alles zwei Seiten hatte und auch Kestrel’s Kampfkunst ihre Vorsteile und Nachteile hatte und lag bei ihrer Einschätzung gar nicht mal so schlecht, dass tatsächlich vieles nur Show war, um den Gegner abzulenken , um ihn dann hart zu treffen.

„Gut beobachtet. Sehr schön!“

Lobte Kestrel sie.


„Es gibt noch andere Vor- und Nachteile bei der Stilart, aber die erzähle ich dir mal ein anderes Mal.

Meinte Kestrel bestimmt.

Was sich Brianna allerdings nicht so gut vorstellen konnte, waren die Energiefelder, die man sich vorstellen sollte, um einen Machtstoß zu vollführen. Sie hatte gehofft, dass es der Levitation ähneln würde, klang daher auch etwas entmutigt, als es nicht ganz der Fall war.


„Das kann ich dir jetzt auch nicht mal so schnell erklären. Ich werde dir helfen, sobald wir hier raus sind und es dir genauer erklären und es dich fühlen lassen. So nur in der Theorie kann man sich das auch nicht vorstellen, aber du hast nun mal gefragt, drum wollte ich es dir auch beantworten. Gib nicht gleich auf, bevor du es noch nicht mal richtig gelernt noch probiert hast.“


Meinte Kestrel und lächelte sie an.

Brianna dachte dann eine Weile über die akrobatische Form Ataru nach und fragte sie, ob dies also die vierte Form war und Kestrel nickte darauf nur. Die Echani erklärte dann, dass die Technik ihr zu sehr von der Macht abhängig war und sie niemals so viele Techniken gleichzeitig beherrschen würde. Sie bräuchte wohl eine Kampfform, die zu ihr passte und auch für physische Kämpfer geeignet war.


„Ataru ginge sicher auch so. Die Regeln sind nicht unbedingt für Echani ausgelegt worden. Du bist da eine Ausnahme. Welche humanoiden Wesen können schon so akrobatische Sprünge vollführen und so kämpfen? Sehr wenige. Und dennoch wollen jene, die es nicht können, gerne so kämpfen und darum gibt es eben diese zwei Techniken dafür. Ich habe dich schon kämpfen sehen...auf Loronar. Ich könnte mir schon vorstellen, dass du es als Echani auch ohne die Techniken schaffen würdest. Du wärest damit eine Ausnahme, aber da sist ja nichts schlimmes, sondern eher was positives. Dennoch ist es dir überlassen, was du wählst. Es ist deine Entscheidung. Es ist schon richtig...finde, was zu dir passt, dann bist du auf dem richtigen Weg.“


Meinte Kestrel und nickte ihr aufmunternd zu.

Brianna antworte dann auf ihre Besorgnis hin, dass sie shcon glaubte, eine Gehirnerschütterung zu haben. Zumindest eine leichte. Außerdem hatte sie wohl noch eine andere Kopfverletzung.


„Ohje...dachte ich mir schon fast. Tut mir wirklich leid. Hat dich ja wirklich ganzschön erwischt.“

Meinte Kestrel und sah ihre Freundin mitleidig an.
Auf die Sache hin, mit der rage, antworte Brianna etwas süffisant, dass sie niemals auf eigene Faust eine Sithtechnik erlernen würde und es auch nicht die Art einer Echani war, solche Gefühle hervorzurufen, wo sie sich sowieso nicht vorstellen konnte, wie Wut, Zorn und Hass dazu beitrugen, solche Kräfte zu entfachen. Schon ihr alter meister hatte versucht ihr das beizubringen, war jedoch gescheitert.

Manchmal, wenn Kestrel das so hörte, machte sie sich schon Sorgen um ihre freundin, was sich in ihrer Vergangenheit so abgespielt hatte. Man hatte sie wirklich gelehrt, die dunkle Seite zu gebrauchen. Es war wirklich schlimm, sich dass vorzustellen und konnte Brianna so auch leicht glauben, dass ihr alter Meister nicht viel Erfolg bei ihr hatte, ihr die Lehren der dunklen Seite zu zeigen. Sie war viel zu gut dazu, dennoch erstaunte es sie, wie sie damals schon, ohne Vorwissen der dunklen Seite getrotzt hatte. Es war wirklich bemerkenswert.


„Nein, ich trau dir solch eine Aktion nicht zu, aber ich fühlte mich als Freundin und deine Meisterin gezwungen, dich dennoch zu warnen.“

Meinte Kestrel und zwinkerte ihr zu.

Ihre Padawan erklärte dann noch, dass sie sich eigentlich nicht vorstellen konnte, dass Kira Machtmut angewandt hatte, da sie dafür viel zu wütend gewesen war. Doch Brianna schien sich für diese Technik zu interessieren, denn sie fragte gleich nach, ob Machtmut das gegenstück der Rage wäre. Kestrel dachte kurz darüber nach und nickte dann.


„Ich denke...ja, dass könnte man so sagen. Habe ich zwar noch nie so gesehen, aber du hast recht. Ja, dass kann man sagen.“

Erwiderte Kestrel.
Brianna wünschte ihr dann, dass sie sich bei der Meditation gut erholen würde und sie erstmal genug gelernt hatte und aufpassen musste, die Sachen nicht durcheinander zu bringen oder gar zu vergessen. Sie bedankte sich jedoch für dieses Wissen und meinte, dass sie eine gute Lehrerin sei. Kestrel wurde daraufhin ganz rot und nickte dankend.


„Danke, du wirst es schon nicht vergessen. Außerdem war es wirklich sehr viel und dies alles hat wirklich Zeit. Niemand wird dich drängen und ich ganz bestimmt nicht.“

Meinte Kestrel zuversichtlich.

„Schlaf gut und träum was schönes, auch wenn es wohl hier an diesem Ort eher schwierig ist.“

Meinte Kestrel und schloss dann die Augen. Einige zeit dachte sie noch über Brianna’s Worte nach und noch immer hatte sie das Gefühl, dass die Echani noch viel zu sehr an sich zweifelte, doch wenn sie dass immer hörte, was sie damals alles durchgemacht hatte, wunderte es sie nicht, doch irgendwie machte dies ihr auch Angst, dass sie Brianna vielleicht aus diesem Grund vielleicht doch nicht helfen konnte, weil ihre Vergangenheit eben nicht zu ändern war und vielleicht so tief saß, dass ihre Selbstzweifel nie verschwänden und sie tatsächlich nie eine jedi werden konnte und all ihre Versprechungen falsch waren und sie damit enttäuschte. Nein...so durfte sie nicht denken...und wenn es passierte, dann musste sie sie eben ziehen lassen. Sie konnte sie zum Jedidasein nicht zwingen.

Irgendwann hatte Kestrel alle Gedanken verdrängt und befand sich mitten in der Meditation. Der Tag ging seinem Ende entgegen, so dass die Zelle nach und nach immer dunkler wurde, so dass man irgendwann nicht einmal die eigene Hand vor den Augen sehen konnte. Brianna neben ihr schien wie auch gehofft, schlafen zu können, was Kestrel sehr beruhigt und somit auch ihre Meditation auch sehr gut klappte, wenn auch ohne großen Erfolg. Ihre Müdigkeit ließ sich dadurch nicht wirklich auskurieren, was sie eigentlich auch schon befürchtet hatte. Kestrel dachte mehrfach darüber nach, Brianna zu wecken, weil ihr die Nacht tatsächlich unendlich lang vorkam, konnte sich jedoch nicht dazu durchringen, denn sie schien sehr ruhig und friedlich zu schlafen. Daher wollte Kestrel sie nicht mit ihrem Problem belasten. Die junge Ritterin versuchte daher weiterzumeditieren, in der Hoffnung, dass es irgendwas bringen würde.

Als es endlich Morgen wurde, beschäftigte sich Brianna wieder mit ihrem Training und probierte sich diesmal an ein paar Dehnübungen, die Kestrel ebenfalls beeindruckend fand, denn sie konnte sich nicht so verrenken, wie sie. Wahrscheinlich würde sie sich eher dabei verletzen. Eine ganze zeit beobachtete sie ihre Freundin dabei, bis sie doch wieder in die Meditation überging.

Das laute Geräusch einer schweren Tür, ließ sie in die Gegenwart zurückkehren und sie blickte in die gelben Augen des Warriors, der direkt vor ihnen hockte und sie freundlich begrüßte, wie man es von ihm nicht kannte. Was Kestrel sofort bemerkte, war der Geruch von Essen und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen und begann komische Geräusche von sich zu geben. Ranik hielt einen Braten vor sich, welchen er mit Genuss verspeiste. Es war genau der Braten, den sie und Brianna sich gestern noch ausgemalt hatten und es war für sie eine Qual, dieses Essen zu riechen und nicht antasten zu dürfen. Stattdessen stopfte Ranik sich das Fleisch wie ein Ferkel rein. Kestrel funkelte ihn aus einer Mischung aus Hilflosigkeit und Wut an, als er ein weiteres Mal rein biss und das Fett ihm nur so über die Finger lief. Kestrel musste mehrfach schlucken, um nicht noch vor Hunger zu sabbern.

Ranik kam dann mit seiner typischen Forderung, ihm den Standort der Basis zu verraten und funkelte dann Kestrel drohend an, dass es besonders für sie ratsam war, es ihm zu verraten, wenn sie heute Nacht schlafen wollte. Also doch! Hatten Brianna und sie rechtgehabt! Ranik drohte dann noch, dass er noch ganz anders konnte, was sie sich nicht im entferntesten vorstellen konnte, was er dafür alles opfern würde. Ein Hauch von Angst huschte kurz über ihr Gesicht, denn sie hatte Angst, dass Ranik ihrer Freundin oder Cal etwas antun würde und sie als Druckmittel missbrauchte oder andere Sachen, die sie verstümmelten oder sonst was. Sie fürchtete ihn, auch wenn sie wusste, dass sie es nicht durfte.


„Hatte ich mir ja schon fast gedacht, dass ihr dahintersteckt. Schmeckt denn wenigstens das Fleisch, wenn ihr schon so fresst wie das Bantha auf eurem Teller, als es noch lebte?!“

Meinte Kestrel frech, auch wenn sie wusste, dass sie wiedermal kein gutes Vorbild für ihre Padawan war, doch seine Aktion machte sie einfach wütend.

„Ich sage ihnen weiterhin nichts. Schlafmangel und Hunger halten mich nicht davon ab, meine Freunde zu verraten und sie alle in den Tod zu stürzen. Lieber sterbe ich!“

Meinte Kestrel, auch wenn sie sich nicht so stark fühlte, wie sie vielleicht klang. Eigentlich fühlte sie sich schlapp und völlig ausgelaugt.

„Wo ist denn eigentlich eure Schülerin? Habt ihr sie wegen ihres Versagen umgebracht oder seit ihr nicht mal dazu in der Lage? Wenn ihr schon zu ihr gnädig seid, obwohl sie euch angelogen hat...dann brauchen wir euch wohl auch nicht zu fürchten.“

Kestrel wusste, dass sie zu weit ging, aber irgendwie schien sie schon wieder ihre Angst und ihre körperliche Schwäche, mit hohen Tönen überspielen zu wollen, auch wenn es ein Fehler war, aber sie war eben auch nicht fehlerlos und was ausgesprochen war, war nun mal nicht mehr rückgängig zu machen. Außerdem würde er sie eh nicht schonen, selbst wenn sie höflich zu ihm wären...eigentlich machte es keinen großen Unterschied, wenn sie genau nachdachte.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Brianna, scheintoter Cal, Ranik
 
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Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Brianna, scheintoter Cal, Ranik

Eine Mischung aus Wut und Enttäuschung manifestierte sich in Raniks Gesichtszügen. Tagelang hatte Kestrel nun weder geschlafen, noch gegessen, doch ihre Reaktion auf seine Forderungen hatten sich nicht geändert. Kein Bisschen! Was war das nur für eine Frau? Wie konnte sich ein einzelnes Individuum von den schmierigen Jedi Lehren nur derart einlullen lassen?! Sie war bereit zu sterben, wie sie von sich gab, bereit noch weitere Folter auf sich zu nehmen, nur um dieses Gesindel zu schützen, welches sie schon längst aufgegeben hatte. Ihr Geist war total verdreht, die Gehirnwäsche ihres Ordens hatte tiefgehender Wirkung als es sich der Deformierte jemals erträumt hätte. Er hatte dieses Mädchen für schwach gehalten, damals als er sie auf Alderaan getroffen hatte. Als sie vor Schmerzen weinend und wimmernd vor ihm gelegen hatte. Keine Härte, kein Fünkchen Würde hatte sie auf dem widerlich grünen Planeten demonstriert?er hatte sie verabscheut! Doch die junge Frau die nun vor ihm saß und ihn mit banalen Beschimpfungen bewarf, war eine andere. Das flennende Mädchen, das er mit seiner Folter hervorlocken wollte war tief begraben, vielleicht zu tief als das er sie mit körperlichem Leiden erreichen konnte.


Ich gehe mit dem Leben meiner Diener nicht so verschwenderisch um wie du mit dem deinen!

Antwortete er zischend und erhob sich aus der Hocke. Zornentbrannt schmiss er den Brocken Fleisch in eine, für die Gefangenen unerreichbare Ecke.
Ranik levitierte sein Comm von dem Gürtel in seine Hand und begann eine Nachricht zu tippen. Er würde die Beschaffung seines nächsten Druckmittels, mit Kira?s angekündigter Strafe verbinden. Er hatte seine Schülerin Schmerz spüren lassen, nun würde er sie demütigen.


~~~Nachricht an Kira und Janus~~~

Ihr beide werdet euch sofort zur nächstgelegenen
Siedlung begeben und mir ein Ehepaar bringen.
Menschlich, möglichst mit Kind. Ich will sie unversehrt,
also keine übertriebene Gewalt!

Janus, ich erlege dir das Privileg auf über deine
Meisterin zu wachen. Sie wird dir für die Zeit
dieser Besorgung unterstellt. Das heißt, dass SIE
die Drecksarbeit verrichten und deinen Aufforderungen
folge leisten wird. Hält sie sich nicht daran
wirst du es mir unverzüglich berichten und ich werde
dafür Sorgen dass sie noch vor den Jedi, den Tod findet!

Ihr habt eure Befehle. Keine Verzögerungen!

- Lord Ranik Dran

~~~Nachricht an Kira und Janus~~~


Der Deformierte wusste das es Kira besonders schwer fallen würde sich einem Niederrangigen unterzuordnen, doch sie hatte keine Wahl. Vielleicht würde sie dann endlich begreifen, das sie bei zukünftiger Untergrabung seiner Autorität nicht nur körperliche Schäden zu befürchten hatte.
Der Warrior steckte das Comm weg und richtete seine Aufmerksamkeit wieder den Gefangenen zu. Sie hatten keine Ahnung vor welche Wahl er sie stellen würde. Sein Hassverzerrtes Gesicht entspannte sich und nahm ein arrogant spöttisches Grinsen an.


Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es. Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es. Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es. Tod gibt es nicht, die Macht gibt es.

Zitierte Ranik den Kodex der Jedi und betonte einige Worte überdeutlich.

Es ist paradox wie du alles diesen Lehren unterordnest und wie du sie doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit brichst. Vergiss diesen Orden! Denkst du der von dir so hochgelobte Jedirat wird dir auch nur eine Träne nachweinen? Oder diesen nutzlosen Schülern? Sie haben dich längst abgeschrieben. Niemand wird kommen um euch zu retten und weist du auch warum? Weil deine Meister und Advisor ihr Leben niemals für eine durchschnittliche Ritterin aufs Spiel setzen würden! Sie werden dich ganz einfach ersetzen und dein Name wird für alle Ewigkeit in Vergessenheit geraten. Euer Rat macht euch zu willenlosen Sklaven, doch sie selbst sind nicht anders als wir Sith. Selbstsüchtig, Erbarmungslos, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Ich kenne deinen Orden besser als du selbst, denn mir haben deine Anführer keine Scheuklappen angelegt! Bist du wirklich bereit für Leute zu sterben, die sich einen Schei*dre*k für dich Interessieren?

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Brianna, scheintoter Cal, Ranik

[OP: Naja...mir gefällt der Post nicht, aber seinen Zweck wird er erfüllen ^^]
 
Sith-Tempel, Zelle - Ranik - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna

Kestrel lächelte nur matt als Brianna meinte, dass sie Ranik trotzen würde und meinte bitter, dass sie das hoffte, obwohl sie es sich schwer vorstellen konnte. Die Padawan nickte nur dazu, ebenso, doch mit einem leichten Lächeln, quittierte sie, dass sie sie notfalls wecken würde und die Wirkung des Schlafserums schon hoffentlich irgendwann enden würde.

Die Ritterin erklärte, dass die Tiefschlaftrance für eine Padawan wirklich nicht zu empfehlen war, es aber gut zu wissen war, dass es so etwas gab.

Ja, natürlich. Ich mache mir auch gar keine Gedanken darüber, so etwas zu erlernen, aber ich interessiere mich in der Tat sehr für die Techniken, die es so gibt.

Erwiderte die Schülerin und kommentierte die Antwort ihrer Mentorin, dass die Macht einen nicht immer warnte, aber immer öfter, wenn man erfahrener wurde, mit einem Schulterzucken.

Immerhin ein Punkt, bei dem diese Holos recht haben, ich hatte es halt gehofft, obwohl ich dazu keine eigenen Erfahrungen haben.

Bei dem anderen Punkt aus den Filmen, dass Jedi immer gewannen, konnte sie nur hoffen, dass er ebenso eintreffen würde, denn ihre Lage war doch ziemlich kritisch.

Kestrel lobte ihren Schützling, dass sie Ataru gut beobachtet hatte und fügte an, dass es noch andere Vor- und Nachteile gab, die sie ihr ein andermal erklären würde. Die junge Echani lächelte. Sie freute sich sehr über dieses Lob, bewies es doch wieder, dass ihr Sachverstand, was Kampf anging, auch bei den Jedi nicht unnütz war.

Auch die Machtstöße wollte die Ritterin erst später erklären, da es sehr schwer war, diese theoretisch zu erklären, ermahnte die Padawan jedoch, nicht gleich aufzugeben, bevor sie es überhaupt einmal versucht hatte. Diese verzog das Gesicht, sie fühlte sich ertappt.

Hmm... du hast ja schon recht, ich geb ja auch nicht auf, das habe ich dir ja versprochen, trotzdem wär es mir anders lieber, wenn die Fertigkeiten größere Ähnlichkeit hätten.

Brianna wurde ein wenig rot, als die Jedi erklärte, dass sie ihr Ataru auch ohne Machthilfe zutraute, auch wenn andere Humanoide die genannten Techniken brauchten, und sie ja auch nicht diesen Stil wählen musste. So kämpfen wie ihre Freundin konnte sie schließlich nicht, offensichtlich traute sie ihr aber eine Menge zu.

Du schmeichelst mir! Aber du hast recht, es hat keinen Sinn, sich in irgendeine Richtung zu versteifen, wo ich noch keine anderen Stile kenne.

Die junge Echani bedankte sich bei Kestrel wegen des Mitgefühls bezüglich ihrer Kopfverletzungen, und nickte, als diese meinte, sich gezwungen zu sehen, sie vor der Rage zu warnen.

Sie freute sich, als die Dunkelhaarige ihr recht gab, dass Machtmut eine Art Rage der hellen Seite war und fühlte sich darin bestärkt, sich diese Technik besonders vorzunehmen, und lächelte, als eine geschmeichelte Ritterin meinte, sie würde nichts vergessen, obwohl es wirklich viel war, und ihr dann gute Nacht wünschte.

Danke, das werde ich, keine Sorge. Ich wünsche dir, dass du dich einigermaßen erholen kannst, und vielleicht schläftst du ja doch ein bisschen!

Nun war die Weißhaarige mit Dehnübungen beschäftigt, so gut es eben ging, denn die Ketten behinderten sie ständig. Gerade dehnte sie ihre rechte Körperseite, indem sie die rechte Hand so tief es ging flach auf den Rücken legte und dabei ihren Körper stark nach rechts bog, so dass sie beinahe aussah wie ein Fragezeichen, als Ranik in die Zelle stürmte. Seine scheinheilige Frage, ob sie gut geschlafen hätten, beantwortete sie mit einem finsteren Blick. Oh, er wusste nur zu gut, was los war, davon war sie überzeugter denn je.

Der Warrior begab sich in die Hocke und begann, an einem Stück Braten zu kauen. Brianna glaubte ihren Augen kaum. Er tat es vor ihren Augen! Wütend warf sie sich gegen die Ketten, gab eine Art ersticktes Fauchen von sich. Sie wünschte sich, ihn zu fassen zu kriegen, erkannte dann aber die Sinnlosigkeit ihres Tuns, stellte sich gerade und ungerührt hin, schluckte das Wasser im Mund hinunter, als ginge es sie gar nichts an, obwohl es sie innerlich fast zerriss und sie alle Mühe hatte, die Fasson zu wahren.

Mit vollem Mund kam er auf die Jedi-Basis zu sprechen, und die Padawan nahm an, dass das seine normalen Tischmanieren waren. Jemandem wie ihm traute sie es zumindest zu. Er outete sich entgültig als er Kestrel vor die Wahl stellte, weiter dazu zu schweigen oder die nächste Nacht schlafen zu können, und die Padawan warf ihrer Meisterin einen vielsagenden Blick zu. Außerdem sprach er etwas rätselhaftes, was er bereit sei zu opfern. Was konnte er schon opfern. Sie befürchtete, dass das seine Art war, zu sagen, dass sie und Cal bald schlimmes zu befürchten hatten, verbarg es aber. Sie musste weiter an ihre Flucht glauben. Vielleicht beging der Sith, wo seine Maßnahmen scheinbar verwegener, um nicht zu sagen verzweifelter wurden, bald einen entscheidenden Fehler.

Die Ritterin gab sich unbeugsam. Zuerst erschrak Brianna ein wenig über ihren Tonfall, nachdem diese sie erst neulich ermahnt hatte, kein Risiko einzugehen, fühlte jedoch, wie sehr sie ihr aus der Seele sprach. Sie sagte, dass sie Schlafentzug und Hunger nicht dazu bringen würde, ihre Freunde zu verraten und sie lieber sterben würde. Die Echani lächelte und nickte unmerklich für sich. Hoffentlich würde sie standhaft bleiben. Wenn sie nicht fliehen konnten, war ihr Schicksal besiegelt, selbst wenn sie die Basis verraten würde. Kiras Falschheit vor drei Tagen, aber auch Janus, der Verräter, hatten sie davon überzeugt, dass sich auch der dritte im Bunde nicht anders verhalten würde. Er würde sich den Spaß nicht nehmen lassen, die Jedi zu töten. Sie würden so nur eher sterben, sie müssten so eher alle Hoffnungen fahren lassen.

Ihre Freundin erwähnte Kira, und ob sie sie etwa umgebracht hätte. Brianna musste leicht grinsen, als sie sich das vorstellte, dachte gerade nicht an ihre Kinder, kam jedoch auch schnell zu der Überzeugung, dass er es nicht gemacht hätte. Er war genauso auf sein Fußvolk angewiesen, das er herumschubsen konnte, wie sie auf ihn. Sie dachte sich, dass er sich sicher ganz klein vorkommen würde, wenn er niemanden hätte, wo er im Vergleich dazu mächtig sein konnte und fand diese Vorstellung auf einmal recht befriedigend, wohl wissend, dass sie momentan diejenigen waren, die er für sein eigenes Selbstwertgefühl herumschubsen würde.

Er konterte, recht schwach, wie die Padawan fand, und tat dann etwas, war ihr in der Seele wehtat. Er pfefferte das Stück Banthafleisch in eine Ecke und lieg es liegen. Brianna sah ihm fassungslos vor Wut und Entsetzen nach, merkte erst spät, dass Ranik etwas in sein Kom tippte und machte sich auch keine Gedanken darüber. Schließlich begann der Warrior, etwas zu zitieren, was der Kodex der Jedi sein konnte oder eine verdrehte Kopie davon, sie war sich nicht sicher. Niemand hatte sich bisher die Mühe gemacht, mit ihr Grundlagen zu pauken. Er hielt jedenfalls einen Vortrag über den Kodex, und wie Kestrel ihn gebrochen hätte. Seine Lügen machten sie wütend. Er behauptete, die Jedi würden sie abschreiben und vergessen. Er behauptete, sie wären ebenso selbstsüchtig und erbarmungslos wie die Sith, und wie gut er sich doch bei den Jedi auskannte. Sie dachte an Wes, und Dhemya, und all die anderen Jedi, die sie kannte. Sie würden sie niemals im Stich lassen, und sie hätten keine Angst vor jemandem wie ihm. Sie platzte fast vor Ärger über diese Unterstellungen. Sie müssten nur wissen, wo sie waren, das war das Problem. Sie versuchte, sich zurückzuhalten, aber schweigen konnte sie nicht mehr.

Schickt doch der Republik eine Nachricht, dass wir hier sind.

Meinte sie, ihre Stimmung mit zuckersüßem Tonfall kaschierend.

Dann werden wir ja sehen, was passiert. Ich glaube, ihr werdet keinen Meister oder Advisor finden, der Angst vor jemandem wie Euch hat.

Sith-Tempel, Zelle - Ranik - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna
 
Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira

Die Fußmassage hatte Kira gut gefallen, auch wenn ihr nicht entgangen war, dass es Janus gar nicht gepasst hatte. Sein Gesichtsausdruck und sein Tonfall hatten Bände gesprochen. Eigentlich hätte sie sich normal darüber aufgeregt, doch da er tat, was sie verlangte, wollte sie sich diese Entspannung nicht durch eine Bestrafung entgehen lassen und irgendwie freute es sie sogar, dass es ihm keinen Spaß machte, denn es war ja auch eigentlich ihre Absicht gewesen.

Auch die darauffolgenden Tage ruhte sie sich aus und kurierte somit auch ihre Wunden. Ihren Schüler nutzte sie weiterhin aus, indem er für sie kochen musste, sie massieren und ihr jeden noch so kleinen Wunsch erfüllen musste. Die meiste Zeit blieb die Sith im Bett und bewegte sich lediglich, um zu duschen oder zu essen, auch wenn sie sich so manches Mal das Essen ans Bett bringen ließ. Sie genoss die Unterwürfigkeit ihres Schülers und spürte immer wieder, wie zornig ihn das machte, was sie wiederum freute.

Ihre Kinder in ihrem Leib hatten sich weitgehend beruhigt und es war wohl keine Frühgeburt mehr zu fürchten und sie schienen auch unversehrt. In der ersten Nacht hatten die Beiden so gestrampelt und sich nicht mehr beruhigt, dass Kira schon Angst gehabt hatte, sie würde sie verlieren, denn hier war kein Krankenhaus in der Nähe oder irgendwer, der ihr helfen konnte. Sie fragte sich sowieso wie lange sie noch auf diesem Planeten bleiben würden, denn hier...so ganz ohne Hilfe könnte sie die Kinder wohl kaum zur Welt bringen. Aber irgendwie befürchtete sie, dass es sowieso so kommen würde. Selbst wenn Ranik es bis dahin wusste, er würde ihr bestimmt nicht helfen. Genau dies machte ihr Angst. Ihr Leben hing tatsächlich an einem sehr dünnen Faden. Entweder Ranik würde sie töten oder sie würde vielleicht noch an der Geburt sterben. Der Gedanke daran machte sie wütend, doch sie wusste sich auch keinen Rat. Ab und zu dachte sie an die Worte von Brianna, dass sie einfach fliehen sollte von ihm, doch das ging nicht so einfach. Ranik hatte viele Kontakte, er würde sie wohl töten lassen oder sie selbst aufspüren...er war viel zu mächtig. Und gegen einen Haufen Kopfgeldjäger sähe sie wohl auch recht schlecht aus. Sie konnte nicht fliehen. Das einzige, was sie tun konnte, war ihm irgendwie ihre Treue zu beweisen, damit er sie nicht tötet, wenn er von seinen Kindern erfuhr. Das würde nicht einfach werden, denn er machte es ihr nicht gerade leicht. Sie dachte auch darüber nach, ihm im Schlaf aufzulauern und zu töten, doch auch das war viel zu Riskant. Er würde sie sicher spüren und ihr Vorhaben bemerken, bevor sie überhaupt seinen Raum betreten hätte.

Mit einem großen Kraftaufwand erhob sie sich dann von ihrer Liege und streckte ihre steifen Glieder, die noch bei jeder Bewegung schmerzten. Jedes Mal, wenn sich ihre Brüche und Wunden meldeten, keimte wieder der Zorn in ihr auf, dass Brianna das Büßen würde, denn sie war an allem Schuld. Außerdem musste sie sie sowieso bald möglichst zum Schweigen bringen, bevor sie auch noch ihre Schwangerschaft ausplauderte. Sie musste ihr die Lektion erteilen, die sie nicht vergessen würde. Doch dazu käme sie später. Zuerst wollte sie ihr Frühstück, bevor sie sich der Göre widmete.


?Janus! Was brauchst du Nichtsnutz schon wieder so lange?! Ich habe dir vor zehn Minuten befohlen mir Gorakeier zu bringen und zwar gekochte!?

Brüllte Kira und saß nun auf der Bettkante. Schließlich kam ihr Schüler endlich aus der kleinen Boardküche mit einem Tablett und wirkte ziemlich gereizt und genervt.

?Wurde auch Zeit!?

Sagte Kira barsch und riss ihm das Tablett aus der Hand. Gerade wollte sie sich ihrem Frühstücksei widmen, piepste genau in dem Moment ihr Com. Fluchend legte sie den Löffel beiseite und holte ihr Com aus einer Tasche ihrer dunklen Tunika.
Ranik hatte ihr geschrieben, was sie fast schon erwartet hatte, da sie sich ja auch Tage lang nicht mehr hatte blicken lassen. Sie aktivierte die Nachricht und es wunderte sie sehr, dass die Nachricht für sie und janus bestimmt war. Janus bemerkte sofort, dass die Nachricht auch für ihn war, da er sich neugierig zu ihr rübergelehnt hatte und las die Nachricht bedauerlicherweise mit, denn was Kira da las brachte sie beinahe zur Weißglut. Ihre Hand, welche das Com hielt begann bedrohlich vor Wut zu zittern und ihre Augen färbten sich rot. Sie hasste Ranik dafür noch umso mehr! Wie konnte er es wagen ihr solch eine Aufgabe zu erteilen!? Anscheinend wollte er sie damit noch bestrafen, sonst hätte er nicht so überdeutlich geschrieben, dass SIE die Drecksarbeit erledigen sollte! Hätte sie Janus doch niemals mitlesen lassen, dann hätte sie das Kommando gehabt, ohne, dass er es Ranik petzen würde.
Wutentbrannt stand sie auf und riss dabei das Tablett mit, so dass die Eier und der Kaff auf den Umhang von Janus kippte. Kira war dies ganz egal, denn sie lief im Raum auf und ab und konnte es nicht fassen, wie Ranik auf die Idee kam, sie ihrem Schüler zu unterstellen! Die Aufgabe an sich war nicht schwer, aber es war erstens nicht die Aufgabe einer Apprentice, sondern eines lausigen Jüngers oder Adepten! Nicht einer Apprentice! Sie würde sich doch nicht von ihrem Schüler herumkommandieren lassen! Das war ja wohl die Höhe! Doch leider hatte sie ja keine Wahl! Sie traute Janus zu, dass er jede Gelegenheit ausnutzen würde um sie zu verpetzen, nur um sie loszuwerden! Gerade jetzt, wo sie ihn Tagelang herumkommandiert hatte!
Kira trat mit voller Wucht gegen eine Versorgungskiste und schrie vor Wut auf.
Doch leider konnte sie auch so nichts anderes, als Raniks Befehl auszuführen, denn sie musste ihm ihre Loyalität unter beweis stellen, nur so würde er sie vielleicht am Leben lassen, wenn er von den Zwillingen erfuhr, da sie eben doch von großem Wert war. Alles hatte sie nur dieser ekelhaften Brianna zu verdanken! Das war ihr Werk! Dafür würde sie büßen! Und jetzt konnte sie sich noch nicht mal gleich rächen, wie sie es für heute geplant hatte! Stattdessen musste sie diese Drecksarbeit erledigen! Wie sie sie dafür hasste!

Kira drehte sich dann zu Janus um und funkelte ihn wütend an.


?Bild dir ja nichts ein! Wenn ich dich auch nur erwische, dass du irgendwas Ranik petzt, dann töte ich dich, bevor du überhaupt das Com aktiviert hast! Ich werde dich im Auge behalten! Ich spüre jeden Verrat!?


Kreischte sie und war vor Wut völlig außer Atem und fuhr sich nervös mit den Händen im Haar herum.


?Vergiss nicht! Ich lehre dir die dunkle Seite, nicht Ranik! Er wird dich auch niemals als Schüler akzeptieren! Er benutzt dich nur als Mittel und Zewck, um mich zu bestrafen! Bild dir also ja nicht ein, mich loswerden zu können, um so Raniks Schüler zu werden! Der Plan geht nicht auf! Nur ICH bin deine Meisterin! Vergiss das nicht! Ich behalte dich im Auge! Verlass dich drauf!?


Schrie sie wutentbrannt.


Korriban-Imperiale Fähre-Janus, Kira
 
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