Brianna Kae
Silbermähne
Alter Sithtempel - Kerkergänge - Janus, Ranik, Kira - Cal, Kestrel, Brianna
Brianna schwelgte im Gefühl der Überlegenheit. Janus bettelte mit zitternder Stimme um sein Leben, und es schien, als würde Kiras Ablehnung ihres Plans, die sie ihr mental hatte zukommen lassen, auch keine Rolle mehr spielen. Sie wunderte sich ein wenig, was er von ihr dachte. Er hatte sie hinters Licht geführt und betrogen. Sie war oft wütend auf ihn gewesen, aber natürlich würde sie ihn nicht töten. Nicht nur, weil sie niemanden mehr getötet hatte seit sie von Gamorr weg war, sondern auch wegen dem, was der Halb-Echani hätte sein können. Aber er war es nicht. Was sie aus seiner Art zu kämpfen und seiner Haltung herausgelesen hatte, bestätigte nur ihren Eindruck aus den Gesprächen, und ließ wenig Hoffnung auf Umkehr. Soweit sie überhaupt bestand, wusste sie, dass sie nicht stark genug war, um ihn zum Licht zu führen, so wie es Dhemya einst mit ihr gemacht hatte. Doch während sie noch ihre Antwort zurechtlegte, sah sie nach Kestrel, und infolgedessen kam es nicht mehr dazu.
Die junge Echanifrau musste zu ihrem Leidwesen erkennen, dass sie mit ihren Worten kaum mehr zu der Ritterin durchdrang, dafür aber Raniks Aufmerksamkeit erregte. Die Euphorie, ihren Kontrahenten so deutlich in die Schranken gewiesen zu haben, war schon dank ihrer Freundin weitgehend verflogen; der Rest wich nun dem allzu vertrauten Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber Machtangriffen. Sie wusste, sie konnte von Glück sagen, dass Kira dergleichen nicht in dem Maße beherrschte, und sie so ihre überlegenen körperlichen Fähigkeiten ausspielen konnte - falls es jetzt noch dazu käme. Der Warrior drohte nämlich damit, der Echani die Beine auszureißen um sie in der Folterkammer zu Tode zu quälen und zu sehen, ob sie genauso erbärmlich um Gnade winselte wie ihre Freundin.
Ihr Verstand sagte ihr, dass es nicht dazu kommen würde. Mitten in einem Lichtschwertkampf konnte er die Konzentration nicht entbehren, die er brauchte, um ihr etwas anzutun, genauso wie er jetzt nur die Gelegenheit ergriff, weil Kestrel gerade dabei war, den Splitter oder was auch immer zu entfernen, und sie ihn auf der Stelle töten würde, sollte er auch nur versuchen, ihrer Padawan etwas anzutun. Jedoch war es nicht ihr Verstand, der momentan den Ton angab. Sie hatte Angst, große Angst. Sie war wehrlos gegen den Ranik, ein Gefühl, das sie früher kaum gekannt hatte und das ihr seit der Begegnung mit den Sith sehr zu schaffen machte. Ihre Flucht war damit wohl praktisch gescheitert, und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft dahin. Ihre Dummheit mit dem Lichtschwert, die Schwäche, der Wahrheitsdroge nicht widerstanden zu haben wie ihre Freundin und ihr Zögern und Zaudern als der Weg schon frei war hatten sie überhaupt erst in diese Situation gebracht. Als ob die Dinge nicht schon schlimm genug wären, verfiel die Person, die ihr in der Galaxis am meisten bedeutete, gerade der Dunkelheit, und ließ ihre Chancen noch weiter schwinden. Nichts blieb mehr, außer jenem irrationalen Fünkchen Hoffnung, das immer noch in ihrem Herzen glimmte, der kleine Teil von ihr, der immer noch an ein Wunder glaubte.
Plötzlich ließ Ranik sie los, und Brianna erkannte, dass Kestrel die Ursache war, die ihren Gegner laut schimpfend in Richtung des entfernten Gang trieb und sich nun offenbar hemmungslos der dunklen Seite hingab. Damit verbesserte sie zwar ihre momentane taktische Situation - Janus und Kira konnten nun nicht mehr auf ihren Meister zählen, der sie vor ihr rettete - doch insgesamt sah es immer noch genauso düster aus. Die Kampfsportlerin musste schnell sein, ihre Gegner so bald wie möglich außer Gefecht setzen, um ihre Freundin noch auf den rechten Weg zurückführen zu können bevor alles zu spät war, und dann mussten sie immer noch irgendwie mit dem Sith-Warrior fertigwerden, wo sie nicht wusste, ob sie ihrer Meisterin dabei überhaupt irgendwie helfen konnte. Doch, alles der Reihe nach. Sie war nicht der Typ, der einfach aufgab. Das einzige Mal in ihrem Leben hatten die Sith sie dazu gebracht, und sie würde diesen Fehler nicht wiederholen. Sie nahm sich zusammen, um noch einmal selbstbewusster zu wirken, als sie tatsächlich war, und sprach den Adepten an, mit Bedauern in der Stimme, und den Dingen im Kopf, die hätten sein können.
So denkst du von mir? Du glaubst, dass ich dich umbringe? Du hältst dich für schlau, und weißt doch immer noch nichts von mir und verstehst mich nicht. Ich hätte dir gehören können, wenn ich nur irgendeine Chance gesehen hätte, dich zur Umkehr zu bewegen, und ich werde dich nicht töten, schon um der Hoffnung willen, dass du noch eines Tages der Person begegnest, der es gelingt. Ich wäre gerne diese Person für dich gewesen, doch dafür bin ich nicht stark genug.
Die Padawan fixierte die verhasste Apprentice. Inzwischen konnte sie frei sprechen, denn Kestrel und Ranik waren bereits über alle Berge.
Ich habe dich nicht betrogen, Kira. Hätte ich dich töten wollen, wärst du heute nicht mehr aufgewacht. Ich habe dieses große Risiko um des unschuldigen Lebens in dir auf mich genommen, und ich werde diese Entscheidung nicht dadurch entwerten, indem ich dich jetzt töte, ohne einen Vorteil davon zu haben außer einem nicht wirklich befriedigendem Gefühl der Rache.
Das bedeutete nicht, dass die Sith sich auf diese Weise von ihrer Schuld loskaufen konnte. Brianna würde sich rächen, falls sie das alles hier überlebte, dann, wenn sie sie bezahlen lassen konnte ohne ihre Kinder dafür beeinträchtigen zu müssen. Sie bezweifelte nicht, dass die Zwillinge in einem Waisenhaus allemal besser dran wären, und fragte sich sogar, ob sie sie nicht dann selbst an sich nehmen konnte. Auf jeden Fall gäbe es ihr mehr, Kira in Angst vor ihrer Rache leben zu lassen, als in den Spiegel zu sehen, um eine Kindsmörderin darin zu erkennen. Den Gedankengang so beschließend wandte sie sich wieder Janus zu.
Ich hoffe, du verstehst, dass ich dir nicht traue und dich daher nicht einfach hier zurücklassen kann. Wenn du einfach nur stillhältst, schlage ich dich k.o. ohne dass du große Schmerzen hast.
Mit diesen Worten stürzte sie sich auf den Halbechani. Die Linke hinter ihrem Rücken versteckt, peitschte sie sie im richtigen Moment nach vorne, gezielt auf seine Schläfe, doch dieser wehrte instinktiv ab, gebrochenes Schlüsselbein hin oder her. Auf die harte Tour also, dachte Brianna. Doch er war ziemlich in die Enge getrieben, immer noch fast mit dem Rücken zur Wand, und kämpfte wieder aus dieser Position. Er trat mit dem rechten Fuß nach ihr, doch die junge Frau wich nach vorne und zur Seite aus, den Tritt mit einem weiten Schwung ihrer Linken zur anderen Seite hin so ablenkend, dass der Aufprall ihre Fingerknochen auf seinen Fußknöchel ihn zweifellos noch einige Tage an diesen Kampf erinnern würde. Brianna ließ den kurzen Moment der Überraschung und Ablenkung durch den plötzlichen Schmerz nicht ungenutzt verstreichen und rammte ihn die Fußaußenkante mit einem Tritt zur Seite in die Rippen, wenn auch zu dem Preis, dass ihr Gegner nun nicht mehr mit dem Rücken zur Wand stand. Sie folgte ihm mit einem langen Schritt, doch der Schlag mit links zum Kinn, der schon das Ende hätte bedeuten können, wenn er ihn nicht allzu einfach mit dem gesunden Arm abgewehrt hätte. Sie beschäftigte ihn daraufhin mit einer Serie aus Faustschlägen und Tritten, von denen auch manche in seiner Magengrube ankamen, und trieb ihn vor sich her, geradewegs auf das Eck des Raumes zu.
Der Adept, der seine Situation erkannte, versuchte, sich aus der ungünstigen Situation zu befreien. Er sprang zur Seite, in den offenen Raum hinein, und attackierte sie von da aus mit einem kreisenden Fußtritt zu Briannas Kopf, die sich jedoch darunter hinweg duckte. Extrem tief stehend, ging sie in ihn hinein, hakte den rechten Fuß bei ihm ein und führte, Hände ineinander, einen kreisenden Ellenbogenstoß von links gegen seine Rippen, der ihn erneut zu Fall bringen sollte. Dieses Mal ahnte Janus jedoch, was ihm blühte, und befreite seinen Fuß, so dass die Wucht des Stoßes ihn nicht zu Fall brachte, sondern nur zurück trieb, allerdings in Richtung der Ecke, die höchstens noch fünf Meter hinter ihm war. Er startete einen neuen wütenden Angriff, der geradewegs auf ihre kurzen Rippen gezielt war, doch Brianna, einer plötzlichen Idee folgend, dachte nicht daran, abzuwehren. Sie wechselte blitzschnell in eine höhere Fußstellung, so dass der Schlag nun in Magenhöhe kommen würde. Sie spannte ihre Bauchmuskeln ganz fest an, so dass sie hart wie Durastahl wurden, was man selbst unter der Kleidung ausmachen konnte, und krallte sich mit den Zehen am Boden fest, um die Energie abzuleiten. Die durchtrainierte Echani steckte den Schlag ein, um ihn weitgehend wirkungslos verpuffen zu lassen - und um seinen gesunden Arm zwischen ihr und ihren flachen Händen einzufangen, mit denen sie ihn festhielt. Ein schneller, leichter Fußtritt in den Magen des Sith lenkte ihn ab, während sie sein Handgelenk mit der oberen Hand festhielt und mit dem anderen Unterarm gegen seinen Oberarm schlug, ihn effektiv herumdrehend als sie ihn drüber hinweggleiten ließ.
Brianna mochte Hebelgriffe. Sie waren nicht unbedingt typisch für die blitzschnelle Weißhaarige, die ihre Gegner meistens lieber mit flinken Angriffen auf Distanz hielt, so dass diese kaum Gelegenheit hatten, sie effektiv anzugreifen. Um so überraschender waren sie dann, wenn sie eben doch einmal kamen - und es kam hinzu, dass, so wendig und biegsam wie sie war, viele von ihnen bei ihr weniger wirksam waren als die Leute es erwarteten. Beim Adepten hingegen war der Griff ziemlich effektiv, und es hätte auch aufgrund ihrer Körperkraft wenig gegeben, was er dagegen hätte tun können. Die Weißhaarige verdrehte seinen Unterarm so, dass er mit dem Oberkörper nach vorne kommen musste. Sie nutzte die Gelegenheit, den Fuß gegen seinen Kopf kreisen zu lassen, im Versuch, ihn auszuknocken, um dann weiter zu hebeln, bis er keine andere Wahl hatte, als sich auf den Boden fallen zu lassen. Brianna trat mit der Ferse nach ihm, um ihn endgültig zu erledigen, doch er wand sich derart, dass sie ihn nur - wieder einmal - in den Rippen traf. In der momentanen Situation - Janus auf dem Boden und Brianna, die immer noch seinen gesunden Arm festhielt - war das Ende jedoch nur noch eine Frage von Sekunden.
Alter Sithtempel - Kerkergänge - Janus, Kira - Cal, Brianna
Brianna schwelgte im Gefühl der Überlegenheit. Janus bettelte mit zitternder Stimme um sein Leben, und es schien, als würde Kiras Ablehnung ihres Plans, die sie ihr mental hatte zukommen lassen, auch keine Rolle mehr spielen. Sie wunderte sich ein wenig, was er von ihr dachte. Er hatte sie hinters Licht geführt und betrogen. Sie war oft wütend auf ihn gewesen, aber natürlich würde sie ihn nicht töten. Nicht nur, weil sie niemanden mehr getötet hatte seit sie von Gamorr weg war, sondern auch wegen dem, was der Halb-Echani hätte sein können. Aber er war es nicht. Was sie aus seiner Art zu kämpfen und seiner Haltung herausgelesen hatte, bestätigte nur ihren Eindruck aus den Gesprächen, und ließ wenig Hoffnung auf Umkehr. Soweit sie überhaupt bestand, wusste sie, dass sie nicht stark genug war, um ihn zum Licht zu führen, so wie es Dhemya einst mit ihr gemacht hatte. Doch während sie noch ihre Antwort zurechtlegte, sah sie nach Kestrel, und infolgedessen kam es nicht mehr dazu.
Die junge Echanifrau musste zu ihrem Leidwesen erkennen, dass sie mit ihren Worten kaum mehr zu der Ritterin durchdrang, dafür aber Raniks Aufmerksamkeit erregte. Die Euphorie, ihren Kontrahenten so deutlich in die Schranken gewiesen zu haben, war schon dank ihrer Freundin weitgehend verflogen; der Rest wich nun dem allzu vertrauten Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber Machtangriffen. Sie wusste, sie konnte von Glück sagen, dass Kira dergleichen nicht in dem Maße beherrschte, und sie so ihre überlegenen körperlichen Fähigkeiten ausspielen konnte - falls es jetzt noch dazu käme. Der Warrior drohte nämlich damit, der Echani die Beine auszureißen um sie in der Folterkammer zu Tode zu quälen und zu sehen, ob sie genauso erbärmlich um Gnade winselte wie ihre Freundin.
Ihr Verstand sagte ihr, dass es nicht dazu kommen würde. Mitten in einem Lichtschwertkampf konnte er die Konzentration nicht entbehren, die er brauchte, um ihr etwas anzutun, genauso wie er jetzt nur die Gelegenheit ergriff, weil Kestrel gerade dabei war, den Splitter oder was auch immer zu entfernen, und sie ihn auf der Stelle töten würde, sollte er auch nur versuchen, ihrer Padawan etwas anzutun. Jedoch war es nicht ihr Verstand, der momentan den Ton angab. Sie hatte Angst, große Angst. Sie war wehrlos gegen den Ranik, ein Gefühl, das sie früher kaum gekannt hatte und das ihr seit der Begegnung mit den Sith sehr zu schaffen machte. Ihre Flucht war damit wohl praktisch gescheitert, und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft dahin. Ihre Dummheit mit dem Lichtschwert, die Schwäche, der Wahrheitsdroge nicht widerstanden zu haben wie ihre Freundin und ihr Zögern und Zaudern als der Weg schon frei war hatten sie überhaupt erst in diese Situation gebracht. Als ob die Dinge nicht schon schlimm genug wären, verfiel die Person, die ihr in der Galaxis am meisten bedeutete, gerade der Dunkelheit, und ließ ihre Chancen noch weiter schwinden. Nichts blieb mehr, außer jenem irrationalen Fünkchen Hoffnung, das immer noch in ihrem Herzen glimmte, der kleine Teil von ihr, der immer noch an ein Wunder glaubte.
Plötzlich ließ Ranik sie los, und Brianna erkannte, dass Kestrel die Ursache war, die ihren Gegner laut schimpfend in Richtung des entfernten Gang trieb und sich nun offenbar hemmungslos der dunklen Seite hingab. Damit verbesserte sie zwar ihre momentane taktische Situation - Janus und Kira konnten nun nicht mehr auf ihren Meister zählen, der sie vor ihr rettete - doch insgesamt sah es immer noch genauso düster aus. Die Kampfsportlerin musste schnell sein, ihre Gegner so bald wie möglich außer Gefecht setzen, um ihre Freundin noch auf den rechten Weg zurückführen zu können bevor alles zu spät war, und dann mussten sie immer noch irgendwie mit dem Sith-Warrior fertigwerden, wo sie nicht wusste, ob sie ihrer Meisterin dabei überhaupt irgendwie helfen konnte. Doch, alles der Reihe nach. Sie war nicht der Typ, der einfach aufgab. Das einzige Mal in ihrem Leben hatten die Sith sie dazu gebracht, und sie würde diesen Fehler nicht wiederholen. Sie nahm sich zusammen, um noch einmal selbstbewusster zu wirken, als sie tatsächlich war, und sprach den Adepten an, mit Bedauern in der Stimme, und den Dingen im Kopf, die hätten sein können.
So denkst du von mir? Du glaubst, dass ich dich umbringe? Du hältst dich für schlau, und weißt doch immer noch nichts von mir und verstehst mich nicht. Ich hätte dir gehören können, wenn ich nur irgendeine Chance gesehen hätte, dich zur Umkehr zu bewegen, und ich werde dich nicht töten, schon um der Hoffnung willen, dass du noch eines Tages der Person begegnest, der es gelingt. Ich wäre gerne diese Person für dich gewesen, doch dafür bin ich nicht stark genug.
Die Padawan fixierte die verhasste Apprentice. Inzwischen konnte sie frei sprechen, denn Kestrel und Ranik waren bereits über alle Berge.
Ich habe dich nicht betrogen, Kira. Hätte ich dich töten wollen, wärst du heute nicht mehr aufgewacht. Ich habe dieses große Risiko um des unschuldigen Lebens in dir auf mich genommen, und ich werde diese Entscheidung nicht dadurch entwerten, indem ich dich jetzt töte, ohne einen Vorteil davon zu haben außer einem nicht wirklich befriedigendem Gefühl der Rache.
Das bedeutete nicht, dass die Sith sich auf diese Weise von ihrer Schuld loskaufen konnte. Brianna würde sich rächen, falls sie das alles hier überlebte, dann, wenn sie sie bezahlen lassen konnte ohne ihre Kinder dafür beeinträchtigen zu müssen. Sie bezweifelte nicht, dass die Zwillinge in einem Waisenhaus allemal besser dran wären, und fragte sich sogar, ob sie sie nicht dann selbst an sich nehmen konnte. Auf jeden Fall gäbe es ihr mehr, Kira in Angst vor ihrer Rache leben zu lassen, als in den Spiegel zu sehen, um eine Kindsmörderin darin zu erkennen. Den Gedankengang so beschließend wandte sie sich wieder Janus zu.
Ich hoffe, du verstehst, dass ich dir nicht traue und dich daher nicht einfach hier zurücklassen kann. Wenn du einfach nur stillhältst, schlage ich dich k.o. ohne dass du große Schmerzen hast.
Mit diesen Worten stürzte sie sich auf den Halbechani. Die Linke hinter ihrem Rücken versteckt, peitschte sie sie im richtigen Moment nach vorne, gezielt auf seine Schläfe, doch dieser wehrte instinktiv ab, gebrochenes Schlüsselbein hin oder her. Auf die harte Tour also, dachte Brianna. Doch er war ziemlich in die Enge getrieben, immer noch fast mit dem Rücken zur Wand, und kämpfte wieder aus dieser Position. Er trat mit dem rechten Fuß nach ihr, doch die junge Frau wich nach vorne und zur Seite aus, den Tritt mit einem weiten Schwung ihrer Linken zur anderen Seite hin so ablenkend, dass der Aufprall ihre Fingerknochen auf seinen Fußknöchel ihn zweifellos noch einige Tage an diesen Kampf erinnern würde. Brianna ließ den kurzen Moment der Überraschung und Ablenkung durch den plötzlichen Schmerz nicht ungenutzt verstreichen und rammte ihn die Fußaußenkante mit einem Tritt zur Seite in die Rippen, wenn auch zu dem Preis, dass ihr Gegner nun nicht mehr mit dem Rücken zur Wand stand. Sie folgte ihm mit einem langen Schritt, doch der Schlag mit links zum Kinn, der schon das Ende hätte bedeuten können, wenn er ihn nicht allzu einfach mit dem gesunden Arm abgewehrt hätte. Sie beschäftigte ihn daraufhin mit einer Serie aus Faustschlägen und Tritten, von denen auch manche in seiner Magengrube ankamen, und trieb ihn vor sich her, geradewegs auf das Eck des Raumes zu.
Der Adept, der seine Situation erkannte, versuchte, sich aus der ungünstigen Situation zu befreien. Er sprang zur Seite, in den offenen Raum hinein, und attackierte sie von da aus mit einem kreisenden Fußtritt zu Briannas Kopf, die sich jedoch darunter hinweg duckte. Extrem tief stehend, ging sie in ihn hinein, hakte den rechten Fuß bei ihm ein und führte, Hände ineinander, einen kreisenden Ellenbogenstoß von links gegen seine Rippen, der ihn erneut zu Fall bringen sollte. Dieses Mal ahnte Janus jedoch, was ihm blühte, und befreite seinen Fuß, so dass die Wucht des Stoßes ihn nicht zu Fall brachte, sondern nur zurück trieb, allerdings in Richtung der Ecke, die höchstens noch fünf Meter hinter ihm war. Er startete einen neuen wütenden Angriff, der geradewegs auf ihre kurzen Rippen gezielt war, doch Brianna, einer plötzlichen Idee folgend, dachte nicht daran, abzuwehren. Sie wechselte blitzschnell in eine höhere Fußstellung, so dass der Schlag nun in Magenhöhe kommen würde. Sie spannte ihre Bauchmuskeln ganz fest an, so dass sie hart wie Durastahl wurden, was man selbst unter der Kleidung ausmachen konnte, und krallte sich mit den Zehen am Boden fest, um die Energie abzuleiten. Die durchtrainierte Echani steckte den Schlag ein, um ihn weitgehend wirkungslos verpuffen zu lassen - und um seinen gesunden Arm zwischen ihr und ihren flachen Händen einzufangen, mit denen sie ihn festhielt. Ein schneller, leichter Fußtritt in den Magen des Sith lenkte ihn ab, während sie sein Handgelenk mit der oberen Hand festhielt und mit dem anderen Unterarm gegen seinen Oberarm schlug, ihn effektiv herumdrehend als sie ihn drüber hinweggleiten ließ.
Brianna mochte Hebelgriffe. Sie waren nicht unbedingt typisch für die blitzschnelle Weißhaarige, die ihre Gegner meistens lieber mit flinken Angriffen auf Distanz hielt, so dass diese kaum Gelegenheit hatten, sie effektiv anzugreifen. Um so überraschender waren sie dann, wenn sie eben doch einmal kamen - und es kam hinzu, dass, so wendig und biegsam wie sie war, viele von ihnen bei ihr weniger wirksam waren als die Leute es erwarteten. Beim Adepten hingegen war der Griff ziemlich effektiv, und es hätte auch aufgrund ihrer Körperkraft wenig gegeben, was er dagegen hätte tun können. Die Weißhaarige verdrehte seinen Unterarm so, dass er mit dem Oberkörper nach vorne kommen musste. Sie nutzte die Gelegenheit, den Fuß gegen seinen Kopf kreisen zu lassen, im Versuch, ihn auszuknocken, um dann weiter zu hebeln, bis er keine andere Wahl hatte, als sich auf den Boden fallen zu lassen. Brianna trat mit der Ferse nach ihm, um ihn endgültig zu erledigen, doch er wand sich derart, dass sie ihn nur - wieder einmal - in den Rippen traf. In der momentanen Situation - Janus auf dem Boden und Brianna, die immer noch seinen gesunden Arm festhielt - war das Ende jedoch nur noch eine Frage von Sekunden.
Alter Sithtempel - Kerkergänge - Janus, Kira - Cal, Brianna
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