Hybris NPCs
Geboren um zu dienen ... und zu sterben
::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Ignavius Residenz ::: In einem Gang in der Nähe der "Grabkammer" ::: Ignavius (NPC) :::::
Es hatte nicht lange gedauert und da war die Präsenz des Jen'ari wieder aufgetaucht und hatte Gänge wie Räume gefüllt, als wäre sie Luft oder ein toxisches Gas. Ignavius assoziierte diese Aura immer mit einem Gift, welches das Opfer zuerst einlullte und dazu brachte sich hinzulegen, damit es ihn dann ganz langsam zersetzen konnte. In seiner manchmal übermäßig lebendigen Phantasie flackerten dann seine Barrieren, welche seinen so kostbaren Geist beschützen sollten, immer auf. Er kannte das Geräusch, welches entstand wenn Materie gegen einen Partikelschild prallte und verging und genau so stellte er sich das gerade vor. Doch noch nie zuvor war der Jen'ari außerhalb seiner Kammer gewesen, nie hatte er sich hier mit ihm auseinandersetzen können. Las er jetzt wieder seine Gedanken? Wusste er was Ignavius tatsächlich über ihn dachte? Hoffentlich nicht. Doch er spürte ihn auch nicht in seinem Kopf. Kein Druck, kein Nasenbluten. Nein, er war noch alleine. Und nun auf dem Weg zu etwas, dass es ihm ermöglichen würde auch in naher Zukunft alleine zu sein. Es gab hier unten eine einzige gesicherte Vorratskammer. Nur eine. Und nur er besaß den Schlüssel. Manche seiner kostbarsten Spirituosen durften keinen größeren Temperaturschwankungen oder überhaupt Hitze ausgesetzt werden, weshalb sie hier unten, fern jeder Wärme aufbewahrt wurden. Außerdem fürchteten sich seine Diener vor dem Grab, weshalb es kaum einen sichereren Aufbewahrungsort dafür gab. Keine fünf Minuten nachdem er die Kammer des Jen'ari verlassen hatte, stand er auch schon vor der Tür. Sie gehörte noch zum ursprünglichen Inventar, doch das Schloss hatte Messga ausgetauscht. Und wie alles technologische der Marasan war auch dieses Stück aus Ignavius Sicht übertrieben klobig und hässlich. Das Volk seines Präfekten verstand sich nun wirklich nicht auf Schönheit und Kunst. Hätte er ihn seine Räume einrichten lassen, er wäre schon zwanzig mal ausgerastet und hätte alles in Kleinholz und Metallklumpen verwandelt. Der Schlüssel passte zu seinem Gegenstück und gehörte definitiv in die Kategorie „Zweckmäßig - Lass dich damit ja nicht bei irgendeinem Wettbewerb blicken“. Ignavius führte ihn ein, riss ihn um 90° nach rechts, übte dann Druck auf die gesamte Konstruktion aus und als er dann erneut ein Klicken hörte, brachte er den Schlüssel wieder auf die Anfangsposition zurück, was ihn derart viel Kraft kostete, das ihm der Schweiß schon wieder auf der Stirn saß. Die Tür dann schließlich aufzudrücken war im Gegensatz dazu dann so leicht als bestünde sie nur aus Luft, doch das lag an dem zwar leichten, aber widerstandsfähigen Material aus dem sie bestand. Wie auch immer es hieß, es war zu teuer als das Ignavius es überall im Tempel hätte verbauen lassen können. Der gewählte Herrscher von Korriban trat ein und musste dann auch schon stehenbleiben. Es war eine kleine Kammer. Eine sehr kleine Kammer. Hätte er nun den Arm ausgestreckt, er hätte bereits die Mauer vor sich berühren können. Nur ein bis zu seinem Knie reichendes Regal gab es und dieses hatte man passgenau angefertigt, sodass es nicht umfallen konnte. Nur drei Flaschen, allesamt in größeren Behältern ohne Deckel gestellt, die Zwischenräume zwischen ihnen mit Füllmaterial ausgekleidet, standen darauf. Da die Tür schmal war und es hier auch kein Licht gab, konnte Ignavius sie kaum ausmachen, doch er sah genug um sich die erste Flasche greifen zu können.
„Wenn nicht jetzt, wann dann“ flüsterte er ehrfürchtig als er sie aus dem Kübel herauszog. Auch wenn er es jetzt nicht sehen konnte, so wusste er doch das die Flasche wie auch der Inhalt blau waren. Um sich aber doch noch einmal daran zu erfreuen, trat er einen Schritt zurück und hielt sie gegen das Licht. Sein Gedächtnis hatte ihn leider nicht getrübt. Einen tiefen Seufzer ausstoßend, betrachtete er die nur zu einem Siebtel gefüllte Flasche. Sie war schlank und einstmals wahrscheinlich reich verziert worden, doch davon übrig geblieben war nichts. Weder Etikett, noch sonst etwas haftete auf dem Glas. Ignavius kannte nicht einmal den tatsächlichen Namen des Als, sondern nur den, den der Händler ihm gegeben hatte. Da dieser und alles was mit ihm zu tun hatte Abschaum und Dreck war, mal von dieser Flasche abgesehen, würde der Sith Lord ihn nicht einmal in seinen Gedanken aussprechen. Wozu brauchte er auch einen Namen. Er hatte ihn einmal gekostet. Und nun würde er sie leeren. Die schon vor Jahren angebrachte Versiegelung war so schnell entfernt wie der eigentliche Korken und dann- spürte er plötzlich etwas in seiner Nähe! Zuerst erschrocken, doch dann sehr schnell wütend, stellte er fest das der Verräter ganz in seiner Nähe war. Anfangs blickte Ignavius noch in die entsprechende Richtung, doch als ihm der Gedanke kam, das dieser Arschkriecher ihm auch noch diese Kostbarkeiten nehmen konnte, sah er nach vorne, zögerte kurz und setzte die erste Flasche auch schon an die Lippen. Es war wie gesagt nicht viel drin, weshalb er binnen weniger Herzschläge damit fertig war. Er hatte kaum Zeit den edlen und womöglich inzwischen einzigartigen Geschmack auszukosten, denn die anderen beiden Flaschen waren – wie er sehr wohl noch wusste – sehr viel voller. 1 ½ Liter waren es zusammen, doch sein Magen schaffte mehr. Und sein restlicher Körper sowieso!
Ignavius hatte nur zwei kleinere Pausen einlegen müssen um sie alle zu leeren und nun saß er vor der geschlossenen Tür, wo der Schlüssel noch steckte. Die drei Flaschen lagen oder standen irgendwo, er wusste es schon nicht mehr. Vieles drehte sich in seinem Kopf, sodass jede noch so kleine Änderung seiner Körperhaltung ins Extreme auszuschlagen drohte. Doch er hatte den Verräter Saphenus keinesfalls vergessen und selbst wenn, seine Sinne erinnerten ihn ja ständig daran. Das sich noch andere Auren in dessen Nähe aufhielten, war ihm so egal wie die Sonne und Sterne. Das Einauge war nun sehr nah und je näher er kam, desto entschlossener wurde der reinblütige Sith. Er hatte das Kostbarste was dieser Ort zu bieten hatte gerade wie Wasser getrunken, was nicht nur seine Sicht beeinträchtigte, sondern auch den Körper in ein halbes Dutzend Richtungen gleichzeitig zog. Als er nun also aufstand – pardon, aufzustehen versuchte – schaffte er es immerhin seine beiden Hände auf den Boden zu bekommen, doch anstatt dann aufzustehen, landete er Gesicht voran auf den glatten und doch harten Fliesen, das Gesicht Richtung Zabrak. Ein paar Sekunden verharrte er in dieser Stellung, dann probierte er es erneut, kam dabei aber nicht einmal fünf Zentimeter hoch und musste es daher kurz darauf nochmals versuchen. Stöhnend, als würde die Last eines Universums auf seinen Schultern ruhen, rappelte er sich auf und schaffte es tatsächlich sich hinzustellen. Ein plötzlicher Gedankenblitz – die Wände hier unten könne man doch mal rot streichen – lenkte ihn lange genug ab damit die Schwerkraft siegen konnte. Er versuchte noch einen Ausfallschritt, doch dann zog ihn Korriban zu sich hinunter und er landete wieder auf dem Hintern. Genauer gesagt landete er dabei auf eines seiner Artefakte. Dieses bohrte sich nun zum Teil in ihn hinein, doch irgendwie kam der Schmerz nicht so recht an oder hatte sich auf dem Weg zum Zentrum verlaufen. Sowieso schien in seinem Inneren gerade Chaos zu herrschen. In diesem Augenblick hätte er schwören können das sein rechter Ellenbogen weh tat, schaute deshalb also nach. Das gefiel dem restlichen Körper aber gar nicht, der sich daraufhin demonstrativ auf die Seite legte. „Rums“ machte es erneut und schon wieder klimperte eines seiner Artefakte. Ein anderes lag nun direkt vor seinen Augen. Eine Kette mit einem sechseckigen Runenamulett daran, die ihm um den Hals hing, schien sich davonstehlen zu wollen. Welch unhöfliches Verhalten! Ignavius packte zu, erwischte die ersten paar Male jedoch nur die Luft oder die geisterhaften Kopien, als er es dann aber in der linken Hand hielt, durchzuckte ihn plötzlich ein Stromschlag. Der feiste Sith zuckte zurück, einen erstickten und überraschtes Keuchen ausstoßend, doch das Amulett klebte förmlich an seinen Fingern, weshalb er doch gleich einen weiteren Schlag bekam. Als würde über ihm jemand mit einer Peitsche stehen und ihn antreiben, fügte das Artefakt ihn so lange Schmerzen zu, bis er schließlich stand. Und immer dann wenn der Körper sich wieder zu stark in eine Richtung neigte, erwischte es ihn wieder.
„Isch ja schon jut“ lallte er und versuchte dabei eine herrische „Geht mir aus den Augen“-Geste zu machen, schaffte es dabei aber lediglich die Wand zu seiner Rechten zu schlagen. Dämliche Wand. Wie konnte sie es wagen sich ihm in den Weg zu stellen!
„Ausch dem Weg, Frevler.“
Sie wich nicht, doch Ignavius war nicht in der Stimmung sie über ihre Pflichten aufzuklären. Also trottete er weiter, seine rechte Hand ständig an der respektlosen Wand. So langsam, dass selbst ein kurz vor dem Tod durch Altersschwäche stehender Hutte ihn überholen konnte, bewegte er sich auf die Aura des Verräters zu. Er war irgendwo vor und leicht nach recht versetzt von ihm. Natürlich würde er zu flüchten versuchen, doch Ignavius würde ihm den Weg abschneiden. Wenn nicht heute, dann spätestens morgen! Und dann passierte es einfach. Von einem Zeitlupenmoment auf den anderen stand der Zabrak mit seiner dreckigen schwarzen Robe vor ihm. Als wäre der Sith gleichzeitig gegen eine Wand gelaufen, stolperte Ignavius zurück, nahm die Hand von der Wand und setzte sie wie das Gegenstück an seine Hüfte an. Doch so recht mochte ihm die Pose nicht gefallen, also änderte er sie ab indem er die Arme vor der Brust verschränkte. Korriban neigte sich zwar schon wieder recht gefährlich in alle nur erdenklichen Richtungen, doch noch konnte er es ausgleichen. Mit einem Blick, der zwischen Anklage und der Gewissheit, das er der einzige Anwesende war, welcher heute lebend hier raus kommen würde, starrte er seinen Gegenüber an. Irgendetwas bewegte sich verschwommen an seinem äußeren Wahrnehmungsbereich, doch darauf brauchte er nicht zu achten. Selbst blind konnte er sie alle mit dem kleinen Finger besiegen."Dasch isch er ascho. Der Usch … Urs... Urschapo … der … Thronräuber! Mascht eusch bereit. Nuu wertsch ihr sterben.“
So gelenkig wie es sonst nur ein Akrobat sein konnte, entwirrte Ignavius seine Arme, griff an seinen Gürtel und zückte sein Lichtschwert so elegant, das jeder Schwertschwinger blass vor Neid geworden wäre. Doch bevor er den Zabrak in Scheiben schneiden würde, wollte er ihm seine gesamte Macht spüren lassen. Ein Artefakt nach dem anderen wurde von seiner Macht durchflutet und somit aktiviert. Er wollte ihm seinen Thron rauben? Pah! Für wen hielt sich dieses Kind...
::::: Korriban ::: Tal der dunklen Lords ::: Ignavius Residenz ::: In der Nähe einer Folterkammer ::: Saphenus, Ignavius (NPC) und ein paar verschwommene Gestalten (Avlan und Co.) :::::