- Kuat - Oberfläche - Anwesen der Kuat-Familie - Bankett-Saal - Seifo Dias, Mile Toral, Lenora Kaine, Jarvis Steiner, Harridim Lambrask, Chiss Adjutant, Diana Korm, Boun Tra Lakkarta, Doran Qu'rin, Miltin Winter, Offiziere der Imperialen Armee, Jarnik Tarvitz, Semeon Hiargon, Kuat von Kuat, Villius Tsorn und Adelige -
„Ich...“, setzte Seifo zu einer Antwort an, doch da hörte er plötzlich vom Kopf des Tisches her einen Gesprächsfetzen von Lambrask und Winter:
„Offenbar hat man beim Bombardement auf Huhl Akap ein paar von diesen … Dingern … übersehen.“
„Fand das Bombardement denn wirklich statt?“
„Kuat ist die Heimatwerft der Basileia. Ich hatte Weisung nach Erfüllung meines Auftrags hierher zurück zu kehren und auf weitere Anweisungen zu warten...“, der Neimodianer stocke kurz, als er einen Gesprächsfetzen von dem stämmigen Moff auffing, „ Aber ich gratuliere Ihnen zu Ihrem neuen Kommando, Captain. Für das Imperium, für den Imperator!“
Daraufhin stieß er mit Mile an und trank einen weiteren Schluck von dem klaren Wasser. Flüchtig warf er einen Blick auf Tarvitz. Die Unbeweglichkeit und Standhaftigkeit des Imperiums spiegelte sich in dem Menschen wieder. Doch zugleich auch die mentale Sturheit, die eine der größten Schwächen des Imperiums war. Es waren zwar Leute wie Tarvitz, die das Imperium stark gemacht hatten, aber sie hielten an all den alten Dingen fest, die längst aufgeholt waren. Die allgemeine Xenophobie und der Hass auf Aliens. Unweigerlich musste Seifo an seinen ehemaligen zweiten Offizier denken.
Der Neimodianer hatte nur das Lob von Tarvitz an jenen Offizier, der das Bombardement angeordnet hatte, mitbekommen. An sich hätte sich der Captain geschmeichelt gefühlt, doch das Lob kam aus den falschen Motiven. Nicht nur, dass der Moff vermutlich gar nicht wusste, dass es sich bei jenem Offizier um Seifo handelte, sondern auch, dass das Lob für die Exekution von Neimodianern kam, nicht für die Exekution von Verrätern. Denn nichts desto trotz waren diese Leute einst imperiale Bürger gewesen. Seifos Handlung durfte auf den ersten Blick nicht als absolut korrekt scheinen.
'War es vielleicht nicht richtig?', fragte er sich und sah zu dem Colonel, der kurz zuvor von General Winters abgemahnt worden war.
Eine weitere Schwäche des Imperiums: Hochmut. Hochmut und auch das Gefühl besser zu sein als die anderen.
Er hatte diesen Makel ebenfalls, wie der Einsatz auf Huhl Akap bewiesen hatte. Doch war auch er von der Sturheit betroffen? Hätte man, hätte er anders reagieren sollen?
Seifo überlegte kurz, ob er Tarvitz irgendwie antworten sollte, doch er beließ es dabei. Es war nur schwer zu hören und dementsprechend nicht für seine Ohren bestimmt gewesen.
Er spürte einen leichten Reiz zu husten, schluckte ihn aber mit Wasser herunter und sah einmal über die Runde.
Captain Lakkarta schien sich alles andere als Wohl zu fühlen. Ständig sah er über seine Schulter zum Kommissar, dann zur Führungsriege am Kopf des Tisches und zuletzt auf sein Essen, in dem er zaghaft herum stocherte.
„Also ich finde es gut, dass wir im Imperium, ob Alien oder Mensch so zusammenarbeiten! Stellen Sie sich nur vor, diese 'Neue Republik' würde hier einmarschieren! Anarchie und Chaos! Eine ehrenhafte Frau könnte ja gar nicht mehr das Haus verlassen, ohne um ihr Leben zu fürchten!“, warf die Frau neben Seifo in die Runde.
„Wohl wahr, wohl wahr! Einige in unseren Reihen sagen zwar, dass das Imperium ungerecht sei und seine Bürger unterdrücke, doch sie vergessen dabei den Schutz und die Sicherheit, die das Imperium ihnen gibt. Sie leben tagtäglich vom Imperium und seiner Großzügigkeit und treten es auf der anderen Seite mit Füßen durch ihre Undankbarkeit.
'Warum dürfen wir unseren Gouverneur nicht wählen?' oder 'Warum darf ein Kommissar einfach Menschen exekutieren?' fragen sie, aber Fragen wie 'Warum habe ich ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf?' oder 'Warum werde ich nicht überfallen, wenn ich das Haus verlasse?' oder 'Warum wird unser Planet nicht von Warlords und Piraten tagtäglich heimgesucht?' stellen sie sich nicht!“, rief ein Mann mit blasser Haut der neben dem Major saß.
Er hatte seine Haare mit einer Art Gel direkt am Kopf glatt gestrichen und dann zu kleinen Schnecken an den Schläfen zusammengerollt. Sein Haar war pechschwarz und dunkle Stoppeln zierten seine Wangen.
Seine Kleidung lag eng an und sah auf den ersten Blick aus, wie eine Art Uniform, bestand aber aus bläulichen Schuppen. Ein goldenes Amulett lag auf seiner Brust über dem Gewand und bestand aus Gold. In der Mitte jedoch war ein seltsamer, lila Kristall eingelassen, der wirkte, als sei Rauch in ihm eingeschlossen.
„Für das Imperium, möge es ewig wehren! Für den Imperator, möge auch er ewig wehren und ewig herrschen!“, rief ein Mann, auf der anderen Seite der Frau neben Seifo saß.
Alle am Tisch hoben erneut Ihre Gläser, prosteten sich zu und tranken. 'Sicherheit', wiederholte Seifo in Gedanken während er trank und das Bild eines verbrannten Leichnams in den Ruinen von Huhl Akap flammte kurz vor seinem inneren Auge auf.
„Haben Sie schon neue Befehle erhalten, Captain, die Sie nach dem Bankett in Angriff nehmen sollen?“, wandte sich Seifo an Mile um die Konversation aufrecht zu erhalten und das kurze, unangenehme Schweigen zu unterbrechen.
Kurz fiel ihm der Kommissar in den Blick. Er war nun schon zweimal um den Tisch herum gegangen. Beinahe wie ein Hai, der seine Beute im Wasser zappeln sah und den perfekten Winkel suchte, um zu zu schlagen.
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