Lianna

[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | schäbige Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj

Nen-Axa wusste, dass er ein großes Risiko einging, als er seine Waffe deaktivierte und sich somit völlig in die Hand der fremden Frau gab, die noch immer ihre Pistole genau auf ihn richtete. Doch er vertraute auf sein Gefühl, dass alles gut gehen würde, und entschied sich daher für das, was seiner Meinung nach das Richtige war: Den gewaltlosen Weg aus diesem Patt. Doch entgegen dem alten Sprichwort war es nicht immer der Klügere, der zuerst nachgab. Als ein hämisch-süffisanter Ausdruck auf dem Gesicht der Rattataki erschien und die Mündung ihres Blasters aufblitzte, erkannte der Arconier in sich einen der größten Toren der Galaxie. Doch es blieb keine Zeit zur Reue. So schnell seine geschulten Reflexe und seine Gabe der Voraussicht es erlaubten, wich er zur Seite aus und zündete erneut sein Lichtschwert. Es konnte jedoch kein Zweifel daran bestehen, dass die Schützin ihn getroffen hätte, wenn dies ihre Absicht gewesen wäre.

Stattdessen fuhren die beiden Blasterblitze dicht an ihm vorbei. Schreckensrufe erschollen ringsum, vermochten aber nicht den zweistimmigen Schmerzensschrei zu überdecken, dessen Quelle zweifellos hinter dem Jedi lag. Nen-Axa wandte sich um und sah zwei Männer zu Boden gehen, während schwere Metallrohre ihren Händen entglitten und polternd auf selbigen fielen. Völlig überrumpelt blickte der Jedi zurück zu der Rattataki.

»Es ist ziemlich leichtsinnig, in einer solchen Cantina mit dem Rücken zur Tür zu stehen, Jedi«, sagte sie mit einer Haltung und Miene, die ein Gefühl der Überlegenheit auszudrücken schienen.

»Danke«, war das Einzige, das Nen-Axa in diesem Moment der Verblüffung herausbrachte. Abermals schaltete er sein Schwert aus, und diesmal steckte er es an den Gürtel zurück.

»Endlich!« entfuhr es dem Wirt mit erleichtertem Seufzen. Hektisch holte er einen Feuerlöscher unter der Theke hervor und machte sich daran, die zahlreichen kleinen Schwelbrände mit brandhemmendem Gas zu ersticken, um von seinem Unternehmen zu retten, was noch zu retten war.

Nen-Axa beugte sich zu den beiden Männern herunter und brauchte nicht lange, um ihren Tod festzustellen. Sofort wandte er sich zu Jack Skyvold um und musste betrübt feststellen, dass es um den jungen Padawananwärter nicht besser bestellt war. Sein empfindliches Wärmeorgan erlaubte dem Arconier die Beobachtung, dass das Blut in Jacks Adern nicht mehr zirkulierte und bereits abzukühlen begann. Er war offensichtlich regelrecht hingerichtet worden und mit Sicherheit schon tot gewesen, als die beiden Jedi den Raum betreten hatten. Es war natürlich gut zu wissen, dass sie nichts für ihn hätten tun können, auch wenn es zu keinerlei Verzögerung gekommen wäre; aber erleichtert fühlte Nen-Axa sich deswegen nicht. Es war grauenvoll, dass so etwas einem so jungen Mann passieren musste, so nah an der Sicherheit des Jeditempels, quasi in dessen unmittelbarer Nachbarschaft.

Die beiden Verwundeten wurden von Lerameé versorgt, und als nen-Axa seinen jungen Padawan für einen kurzen Augenblick beobachtete, gelangte er zu der Erkenntnis, dass sie in guten Händen waren, was die Erstversorgung anging. Doch sie benötigten ärztliche Hilfe. Und natürlich musste Polizei her, so schnell wie möglich: Es galt Spuren sicherzustellen und Zeugenaussagen aufzunehmen, die einzige Möglichkeit, vielleicht zu erfahren, wer und was hinter diesem schrecklichen Vorfall steckte. Er zog sein Komlink aus der Tasche und drückte auf einen Knopf, der ihn direkt mit einer Notrufzentrale verband. Eine kleine Gestalt erschien über seiner Handfläche.


»Jediritter Nen-Axa«, sprach er so schnell wie möglich. »Es gab eine Schießerei mit Toten und Verwundeten im ›Patrick's‹. Schicken Sie sofort Rettungs- und Sicherheitskräfte zu meiner Position!«

Sofort bemühten sich mehrere Gäste - insbesondere der Sanyassaner, der sicherlich keine Genehmigung für seinen fetten Blaster hatte - die Kneipe eilig zu verlassen. Nen-Axa sah keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, ohne eine weitere Eskalation heraufzubeschwören, und ließ sie daher schweren Herzens ziehen. Unter ihnen waren aber auch die Rattataki und ihr Begleiter, die allerdings scheinbar nicht die Flucht ergreifen, sondern einfach in aller Seelenruhe ihrer Wege gehen wollten - ein Verhalten, das sie in den Augen des Arconiers noch rätselhafter werden ließ. Einem Impuls folgend, trat er neben die beiden, ohne sich ihnen aber in den Weg zu stellen.

»Bitte, gehen Sie nicht«, sagte er mit eindringlicher Stimme. »Wir wollen Sie nicht in Schwierigkeiten bringen, aber der Junge hier war ein Freund von uns. Wir müssen unbedingt wissen, was hier geschehen ist, und brauchen dringend verlässliche Zeugenaussagen!«

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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Talerys und Briannas Zimmer - Kestrel, Brianna

Kestrel war ein wenig überrascht darüber, mit welcher Geschwindigkeit ihre Schülerin aus dem Bett schnellte und vor ihr stand, doch ebenso amüsiert. Eigentlich musste sie ihre Padawan gut genug kennen, um mit einer solch stürmischen Reaktion zu rechnen und vermutlich tat sie das auch. Die körperlich untätigen Tage seit dem Kampf auf Alzoc III hatten Brianna eine harte Probe gestellt, doch jetzt waren diese endgültig vorbei. Keine langen Abhandlungen und keine Jünglingsspielzeuge mehr! Vom Lesen alleine wurde man keine bessere Kämpferin, nein, man musste sich selbst sowie die eigenen Fähigkeiten erproben und jeden Tag aufs Neue versuchen, sich zu verbessern. Genau daran hatte es die ganze Zeit über gefehlt, und das unbestimmte Gefühl, außer Form zu kommen hatte ihr ebenso sehr zugesetzt wie all die überschüssige Energie, für die sie unter den Umständen keine Verwendung gehabt hatte. Der kleine Scherz der Jedi-Ritterin war infolgedessen nicht weit von der Wahrheit entfernt.

„Gut möglich.“

Erwiderte die hippelige wie erwartungsfreudige Echani.

„Wenn ich dich gehört hätte auf jeden Fall. In meinem Zimmer ist es auch langweilig genug dafür.“

Brianna folgte ihrer Meisterin aus dem Zimmer, welche sich ihrer Ansicht nach viel zu viel Zeit dafür ließ, die noch viel langweiligeren grauen Gänge zu durchqueren. Dabei erkundigte sich die Coruscanti nach dem Lehrmaterial, das sie ihr gegeben hatte und ohne welches ihr die subjektiv größtenteils nutzlos verronnene Zeit noch schlimmer vorgekommen wäre.

„Das schon, ich habe einiges Interessante über die Lichtschwertstile und die jeweilige Philosophie dahinter erfahren. Jetzt bräuchte ich allerdings noch Trainerinnen, die mir Djem So oder Juyo beibringen, meinetwegen auch irgendwelche anderen Stile. Ohnehin würde ich sie am liebsten alle meistern um das größtmögliche Repertoire zur Verfügung zu haben, auf einen Gegner reagieren zu können.“

Kestrel beherrschte ja dummerweise nur Ataru, was fünf bedeutende Stile ließ, die sie bei ihrer eigenen Meisterin nicht lernen konnte. Auch das Errichten von Luftschlössern konnte einen guten Zeitvertreib darstellen, aber es gab der einschlägigen Literatur zufolge tatsächlich einen solchen exklusiven Klub, auch mit Vertreterinnen der Echani-Spezies. Infolgedessen störte sie sich keineswegs daran, dass sie trotz ihrer langen Padawanzeit gerade einmal Shii-Cho, ein wenig Ataru und eine Art zu kämpfen beherrschte, die keinem Jedi-Stil entsprach aber den Umständen entsprechend ganz gut funktionierte. Aus naheliegenden Gründen hatte sie Ataru in ihrem letzten Kampf gewählt und sich beim Lesen ausgemalt, wie er wohl verlaufen wäre, hätte sie Soresu benutzt, oder Juyo.

„Nein, diese hier war bereits bezogen, als wir endlich aus der Gefangenschaft entkommen waren.“

Erwiderte die Silberhaarige kurz angebunden und schlagartig überhaupt nicht mehr fröhlich. Ossus rief böse Erinnerungen wach. Sie waren während der Verfolgungszeit auf sich alleine gestellt gewesen und Maedhros, ihr Meister, hatte ihr offensichtlich nicht genug vertraut, ihr den Namen des geheimen Verstecks des Ordens zu verraten, bis Kestrel und sie, von ihm getrennt, von Ranik und seiner Schülerin Kira angegriffen und überwältigt worden waren. Tatsächlich hatte sie dem Sith nach monatelanger Gefangenschaft und Misshandlung ihr Nichtwissen unter Drogeneinfluss gestanden und somit ihre Hoffnung auf Weiterleben zunichte gemacht. Kurz nach der Flucht in letzter Sekunde hatten sie dann erfahren, dass die politische Entwicklung das wertvolle Geheimnis, welches sie so lange vor den Anhängern der dunklen Seite verteidigt hatten, obsolet gemacht hatte. Nicht auszudenken, die Sith auf Korriban hätten eher vom nicht länger verborgenen neuen Standort erfahren! Sie wäre heute nicht hier, erstarkt in neuem Selbstbewusstsein, die seelischen Wunden vernarbt, nebst all den anderen, die sie bereits mit sich trug und die wohl nie ganz verheilten. War das überhaupt möglich? Die gefangenschaftserfahrene Ritterin hatte die traumatischen Erlebnisse zumindest besser weggesteckt.

„Diese aktuelle Basis finde ich ziemlich nüchtern, eintönig, langweilig – ich habe keine Vorstellung von den anderen. Du bist aber nicht in so einem winzigen Doppelzimmer untergebracht?“

Versuchte sie das Thema Korriban aus ihrem Kopf zu bekommen. Als sie kurz darauf ihr Ziel erreichten, machte die Padawan allerdings große Augen. In dem Raum, der wie eine kleine Turnhalle oder ein Dojo aussah, waren eine Unzahl an Trainingsgeräten und sonstigen Gegenständen zu einer Art Hindernisparcours arrangiert, der teils bis unter die Decke reichte. Wie ihre Freundin und Mentorin erklärte, sollte Brianna ihn drei Mal innerhalb von zweieinhalb Minuten absolvieren, ohne den Boden zu berühren, was eine sportliche aber machbare Vorgabe war, doch so leicht würde man es ihr nicht machen. Die Echani lief leicht rot an, als sie ihre echte Waffe wieder wegsteckte, mit der sie sich gegen Kestrel und was sie gegen sie werfen würde verteidigt hätte, und holte sich mittels ihrer Zugangskarte ein Trainingslichtschwert aus einem der Schränke, die zu einem Teil der Übung verbaut worden waren. Die Menge der darin enthaltenen Waffen ließ den Schluss zu, dass dieser Raum gewöhnlich für's Kampftraining in Gruppen genutzt wurde.

„Ja, die habe ich: wie lange hast du für die Strecke gebraucht? Und wie lange hast du an ihr gebaut?“

Fragte sie die Dunkelhaarige, als sie die Gelegenheit dazu bekam, im Hinblick auf das kunstvoll in Form einer "8" errichtete Szenario. Die Rundenzeit würde natürlich nur bedingt vergleichbar sein, da die Ritterin sich nicht selbst behindern konnte, doch unter gleichen Bedingungen wollte sie ihre körperlich unterlegene Meisterin natürlich schlagen, Rang hin oder her.

„Ich bin soweit,“

Meinte sie, nachdem sie sich an den Start begeben und eine Weile auf die Macht konzentriert hatte. Sie befürchtete, dass sie es sich nicht leisten können würde, von vorneherein auf Macht-Geschwindigkeit zu setzen und sie gezielter verwenden musste. Das Lichtschwert hatte sie mit Hinblick auf den Trainingsdroiden ebenfalls aktiviert. Auf Kommando stürmte die Athletin los, über eine steile Rampe auf eine Kiste, von dort aus hüpfte sie ohne die Macht auf die Oberseite eines Schrankes, um sich von dort aus auf einen Schwebebalken fallen zu lassen. Diesen lief sie entlang, um nach der Hälfte der Länge durch Kestrel mit einer stürmischen Ataru-Technik attackiert zu werden. Den Angriff sah die Echani natürlich kommen, so dass sie den Lauf abbremste und den Schlag erfolgreich der Lichtschwert-Grundschule entsprechend blockte, doch quer zum Balken war ihre Position denkbar ungünstig. Der Schwung ließ sie die Balance verlieren, so dass sie mit dem Rücken auf dem unnötigerweise weichen Boden landete.

„Schön, du hast mich erwischt, doch das wird dir nicht zweimal auf dieselbe Weise gelingen!“

Grummelte Brianna, als sie sich aufhelfen ließ und sich zum Start für einen weiteren Versuch zurück trollte. Dieses Mal benutzte sie eine Echani-Technik gegen den Ataru-Angriff, das Lichtschwert nur zur Sicherheit benutzend packte sie den Schwertarm der Coruscanti mit einem Handgriff und leitete diese sanft an ihr vorbei, anschließend setzte sie sich wieder in Bewegung. Vom Schwebebalken ging es auf ein Seil an der Decke, welches sie sich die Decke entlang hangeln musste, weshalb sie das Lichtschwert deaktivierte. Hier geriet sie zum ersten Mal in das Schussfeld des Droiden. Sie wusste nicht genau, woran sie es merkte, ob sie etwa unbewusst das Entladen von Kondensatoren hörte, bevor der Energiestrahl sich löste. Jedenfalls merkte sie es rechtzeitig und verfügte auch lässig über die Kraft, die nötig war, sich schnell hochzuziehen, so dass der auf ihre Beine gezielte Schuss sie deutlich verfehlte. Trotzdem kostete auch dieses Manöver wieder einiges an Zeit. Am Ende des Seils ließ sie sich auf einen Medizinball fallen, was einiges an Augenmaß erforderte, und von dort aus ging es auf eine Kletterwand. Zum Glück erreichte sie die Griffe der Wand im Sprung, so dass sie diese mühelos erklomm und sich knapp unter der Decke auf die andere Seite schwang. Anstatt hinunter zu klettern, ließ sie sich auf eine der Kisten fallen – doch auf der nächsten und zugleich mittleren Kiste stand, in dem Moment völlig unerwartet, Kestrel. Dieses eine Mal sah sie größer aus als ihr weißhaariger Schützling, so dass über sie hinweg zu setzen, ohne getroffen zu werden, schwierig war.

Die 24jährige dachte an einen Machtstoß, doch den würde sie niemals rechtzeitig schaffen! Sie hatte keine Zeit, sich lange auf eine schockartige Levitation zu konzentrieren, als welche sie die Technik bisher behandelt hatte, und sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Auch so würde sie es wohl kaum ohne Macht-Geschwindigkeit in der Zeit schaffen! Nach einigen Sekunden des Zögerns machte sie einfach irgendwas. Ihre dunkelhaarige Mentorin schien es zu irritieren, so dass die Echani die Gelegenheit nutzte, um über sie hinwegzuspringen, dabei mit dem Lichtschwert mehr oder weniger wild um sich zu schlagen und auf der hinteren Kiste zu landen, von wo aus sie einen weiteren Sprung über eine vier Meter hohe Wand auf eine große Kiste machte, und dabei genau wusste, dass Kestrel sie leicht mit ihrer Übungswaffe getroffen hatte. Eigentlich musste der Versuch damit gescheitert sein, doch sie sagte nichts, und ihre Freundin pfiff sie nicht zurück, also machte sie verbissen weiter. Auf der Spitze einer weiteren steilen Rampe parierte sie einen zweiten Droiden-Schuss, doch die nächste Herausforderung ließ sie ein weiteres Mal innehalten. Vor ihr lagen eine Reihe basketballartiger Bälle, der erste davon unmittelbar vor ihr. Brianna hüpfte die kurze Distanz, erwischte den Ball tatsächlich genau mittig und nach kurzem Wackeln hatte sie ihr Gleichgewicht wieder. Jetzt musste sie allerdings von einer wackeligen Unterlage zur nächsten springen, und das war, wie sie wusste, irrsinnig schwer. Die Athletin versuchte es trotzdem, der erste Ball rutschte weg, den zweiten erreichte sie trotzdem, aber nicht präzise genug. Der Ball rollte, und sie musste auf dem Boden, der „Lava“ auftreten. Einen kurzen Stoßseufzer machend begab sie sich zurück zu ihrer lieben Mentorin.

„Der Parcours ist echt schwieriger, als ich erwartet hätte. Wie um alles in der Galaxis soll das jetzt funktionieren?“

Wollte sie wissen und meinte die Bälle. Inzwischen dämmerte ihr auch, dass sie sich den Kurs doch genauer hätte ansehen und vor allem mehr Fragen hätte stellen sollen, anstatt einfach frohen Mutes draufloszustürzen. Theoretisch könnte sie alle Bälle auch einfach überspringen, doch das war witzlos. Brianna hatte einen hervorragenden Gleichgewichtssinn und war sich dieser Tatsache auch völlig bewusst, was die Tatsache aufwarf, wie Kestrel das geschafft haben wollte. Mithilfe der Macht, das stand für die Silberhaarige jedenfalls völlig außer Frage.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Trainingsraum 4 - Kestrel, Brianna
 
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-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - vor der Jedibasis]- Visas allein

Visas hatte das Quartier, was sie sich fortan mit ihrer Zimmergenossin, einer Lurmen namens Lerameé, teilen würde verlassen und schlenderte langsam durch die Eingangshalle der Jedibasis auf Lianna nach draußen. Die Basis lag in dem Gewerbegebiet Lola Curich, das zu Lianna City zählte. Visas wollte einfach mal raus aus dem alltäglichen Trott. Ihr kam es schon bald wieder wie eine Ewigkeit vor, seitdem sie die Basis das letzte Mal verlassen hatte, dabei war sie erst vor kurzem von Sullust zurückgekehrt. Jedenfalls hatte sich die Miraluka in die Nähe der Straße bei der Jedibasis gestellt und hob ihre Hand, um das nächste vorbeikommende Taxi anzuhalten, damit es sie raus aus diesem schäbigen Gewerbegebiet in die Innenstadt von Lianna City brachte.

Dort sollte es eine Art Shoppingmall geben, wo man gut einkaufen konnte, hatte die blinde Padawan gehört, weshalb sie die Idee gefasst hatte. Ein wenig in besagtem Einkaufszentrum zu bummeln und vielleicht auch etwas zu kaufen. Ein paar Credits hatte sie noch in der Tasche. Vielleicht gab es was Hübsches zum Anziehen dafür oder aber das Geld musste für etwas Nützlicheres herhalten. Als endlich ein Taxi hielt und sie mitnahm, grübelte sie auf der ganzen Fahrt über darüber nach, wie ihre Shopping-Tour wohl verlaufen würde.

Eins war sicher, es würde ein seltsames Bild abgeben, denn die meisten blinden Menschen hatten Hilfe beim Einkaufen. Und Visas hingegen fand sich auch sehr gut alleine zurecht, obwohl sie offen gestanden ja schon ein wenig Hilfe hatte. Die Macht war ein mächtiger Verbündeter, wenn man wusste wie man mit ihr umzugehen hatte. Die Miraluka war froh, dass sie es gerade lernte und schon einige Fortschritte gemacht hatte. Das Taxi hielt, der Taxifahrer verlangte seine Bezahlung und sagte bloß: „‘Curich Center‘, hier können Sie gut einkaufen. Einen schönen Tag.“

Den wünschte Visas dem Taxifahrer auch und bedankte sich nochmal für die Fahrt hierher. Vielleicht würde sie den Rückweg später laufen und sich noch ein wenig in Lianna City’s anderen Bezirken umsehen. Man kam halt so selten raus aus der Jedibasis und aus dem Bezirk Lola Curich. Das „Curich Center“ schien zweifelsohne nach dem Bezirk benannt worden zu sein. Der Grund warum man es so genannt hatte, war der blinden Padawan allerdings weniger klar.

Das blinde braunhaarige Mädchen schritt von der Straße durch eine Glastür und fand sich in einer großen Halle, wo sich über mehrere Etagen hinweg verschiedenste Geschäfte aneinander reihten. Um sie herum war ein großes Getümmel. Viele Leute schienen hier einzukaufen. Ob es immer so voll war. Vielleicht war es so voll, weil das Einkaufklima und die Qualität angemessen waren. Visas grübelte weiter, während sie sich unglaublich stark auf ihre Macht-Sicht konzentrierte, damit sie mit niemandem in diesem Tohuwabohu zusammenstieß.

Nun denn, was brauchte die Miraluka? Kleidung hatte sie genug und wenn sie etwas Wichtiges brauchte, konnte sie in der Schneiderei der Jedibasis vorbeischauen. Augenbinden hatte sie auch genug, um sie nach gewisser Zeit zu wechseln. Sie hatte eine in beigem Stoff, die sie seit Kindestagen besaß, eine violette Binde, die ein Geschenk ihrer Tante Q’Anilia, die auf Corellia lebte, war und Visas besaß noch eine dritte Binde, die einen hellen bläulichen Ton hatte, diese Binde hatten ihr damals Wyn und Tryst geschenkt, weshalb sie diese auch so selten trug, denn es stimmte das blinde Mädchen traurig, wenn sie an die Menschen dachte, die verschwunden waren.

Vielleicht wäre etwas Nützliches eine gute Wahl. Die Miraluka marschierte kreuz und quer durch das Einkaufszentrum und informierte sich darüber, wo man Datapads, Com-Links und andere Kommunikationsgeräte käuflich erwerben konnte. Kaum hatte sie sich etwas umgehört, wurde ihr ein Laden hier empfohlen, der eine große Auswahl von besonders guter Qualität hatte. Hoffentlich reichte das Geld für diese Qualität.

Im Geschäft ließ sich die blinde Padawan gut durch einen netten Verkäufer beraten, der ihr ebenfalls die Bedienung verschiedener Geräte zeigte und ihr die wichtigsten Dinge erklärte. So ein Gerät wollte Visas immer schon mal haben, weil es ein wichtiges Kommunikationsgerät innerhalb des Ordens war und daher, war es aus der Sicht der blinden Padawan durchaus sinnvoll in diese Gerätschaft zu investieren. Nach über einer halben Stunde Beratung und unzähligen vorgestellten Kommunikationsgeräten später, entschied sich die Miraluka für ein preiswertes, aber dennoch qualitativ Hochwertiges Com-Link. Sie überreichte dem Verkäufer die geforderten Credits und verließ nun als stolze Besitzerin eines Com-Links das Geschäft.

In der Mall setzte sie sich danach auf eine Bank und tippte eine Com-Nachricht an die Rätin Elenore ein, um die Cereanerin zu informieren, dass man sie nun auch über ihre eigene Com-Link-Nummer erreichen konnte. Sicher würde das von Vorteil sein.

- Com-Nachricht an Elenore Ta’Asul-

Hallo Rätin Ta’Asul,
ich wollte sie nur benachrichtigen, dass man mich nun auch über meine eigene Com-Link-Nummer erreichen kann. Sie ist nur für den Fall, dass mich irgendwer aus dem Orden oder Sie informieren möchten.
Möge die Macht mit Ihnen sein.
Visas Culu


- Com-Nachricht Ende -

Als die Nachricht eingetippt und versendet war, zog eines der kleinen Cafés in der Mall sie magisch an. Sie setzte sich hinein an einen freien Platz und bestellte ein Himbeereis für sich, welches sie in vollen Zügen genoss.


-[Lianna - Lianna City - 'Curich Center' - Café]- Visas und Passanten
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Flur - Jaques, Ly'fe

Stets folgsam tat Jaques wie ihm geheißen, was bedeutete, dass sich wohl konzentrierte. Bei dem Miraluka ließ sich das nicht so gut einschätzen wie bei anderen Wesen, da die Augen als wichtiger Indikator nicht sichtbar waren, doch Ly'fe hatte den Eindruck. Die Atmung der Padawans verlangsamte sich, diese Dinge.

Während er wartete, summte der Möchtegernmusiker für sich die erste Strophe von »Lasst die Quarren-Mädchen los«, einem Kinderlied, welches er auf seiner Mission auf Tatooine aufgeschnappt hatte und wohl mit dem Drang der Wüstenbewohner nach dem Wasserreichtum manch anderer Welten zu tun haben musste. Schließlich manifestierte sich ein Bild vor seinem geistigen Auge, etwas gewendeltes, doch es wurde noch klarer.

»Es ist eine Schraube, habe ich recht?«

Fragte der Bith. Was für ein Wesen war Jaques, wenn er als erstes an ein solches Bauteil dachte. Er war Tierfreund, soviel war sicher. Ein Bastler auch? Dazu passte ja auch die Metallvorrichtung vor seiner Nase, wohingegen Visas auf Stoff setzte. Ly'fe war vor allem der Kunst zugewandt, deshalb auch die Vase.

»Interessierst du dich sehr für technische Dinge?«

Versuchte der Jedi-Ritter sein Gegenüber etwas besser kennen zu lernen.

»Ich bin da ja nicht sehr bewandert. Ich kann höchstens welche deaktivieren, durch die Macht. Auch Droiden und so.«

Eine naheliegende nächste Übung hing nun entscheidend davon ab, wie die Miraluka Emotionen wahrnahmen. Wenn sie dazu ohnehin die Macht verwendeten oder es sonstwie im Rahmen ihrer machtgestützten visuellen Wahrnehmung passierte, konnte er sich das natürlich sparen.

»Was ich mich gefragt habe,«

Meinte der Bith-Musiker.

»Wie drücken Miraluka eigentlich Gefühle aus? Ich frage, weil man eure Augen ja verdeckt sind, wodurch für uns Nicht-Miraluka schon einmal eine wichtige Informationsquelle wegfällt. Nehmt ihr diese auch durch eure Macht-Sicht wahr? Oder beschränkt ihr euch auf das, was zu sehen ist?«

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Flur - Jaques, Ly'fe

* * *

(Jeg Harkness)​

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Bibliothek - Jeg


Das weitgehend haarlose Pärchen, doch nichtsdestoweniger optisch recht interessante Pärchen hatte zweifellos den denkwürdigsten Gastauftritt in der Basis seit langem hingelegt. Als er dem Ex-Padawan und Neu-Abschaum (Krizz) auf dem Zahn fühlte, bekam der Halbzeltron natürlich prompt eine dumme Antwort. Jeg kannte diese Sorte Leute zwar und das war zweifellos genau die Art, wie sie zu reagieren pflegten, doch das änderte nichts an dem kurzzeitig aufflammenden Wunsch, ihn an die Wand zu klatschen und ihm zu zeigen, wer hier das Maul zu weit aufriss. Als er seine Emotionen wieder unter Kontrolle hatte, waren die Dinge bereits ins Rollen gekommen.

Die nun wohl Ex-Padawan (Kadajj) täuschte einen Anfall von Übelkeit vor, um einen Vorwand zu haben, den Tatort schleunigst zu verlassen. Zumindest war das der Eindruck, den Jeg hatte, und da die Frau verdächtigerweise ihre Aura verbarg, konnte der Meister das nicht durch die Macht verifizieren. Schließlich war er kein Heiler, welche zweifellos durch die Fassade blicken konnten. Mit ihrem Kompagnon verließ sie den Raum so schnell, dass dem mit Sicherheitsfragen befassten Jedi nichts mehr zu tun blieb als nachzuprüfen, dass die beiden tatsächlich die Basis verließen.

Das ganze Verhalten der beiden war so offensichtlich oberfaul, dass kein vernünftiger Zweifel daran bestehen konnte, dass die beiden vorgehabt hatte, die Zugriffsberechtigung der Kahlköpfigen für irgendwelche Dummheiten zu missbrauchen, doch ein Vermerk in der Datenbank würde dafür sorgen, dass ein zweiter Versuch ausgeschlossen war. Natürlich war es traurig zu sehen, wenn talentierte Padawane auf diese Weise den Orden verließen, doch letzten Endes waren die beiden das perfekte Beispiel dafür, dass alle Begabung nichts nutzte, wenn man in seinem Schädel ein Riesenproblem hatte. Alles was Jeg blieb, war Ritterin Thiani anzugrinsen und mit den Schultern zu zucken.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Bibliothek - Jeg
 
Lianna | Lianna-City | Jedi-Basis | Kantine | Nei, Sarid und Farawyn

Auf die letzte Frage hin, kam Farawyn ins grübeln. Sein ganzes Leben bei den Jedi verbringen? Diese Frage beschäftigte ihn mehr, als jene andere, denn für ihn bedeutete es dann, dass er niemals dorthin, wo seine Heimat liegt, wo sein Ein und Alles liegt, zurückkehren kann. Anderseits könnte er sein Leben lang, Lebewesen beschützen, die Hilfe brauchen.

"Nun, lasst mich etwas erklären", fing er an. "Ich habe schon lange über solch Entscheidungen, Fragen und vielleicht auch Rätsel, nachgedacht. Ständig verweilte die Antwort schon auf meinen Lippen, doch jetzt gerate ich erneut ins grübeln. Einerseits helfe ich gerne anderen Lebewesen, aber anderseits komme ich mit den Gadanken nicht zu recht, dass ich um Lebewesen zu besschützen, Partei ergreifen müsste. Denn ihr Jedi steht im Konflikt mit dem Imperium und das gefällt mir nicht. Ich kann mich mit dem Imperium zwar auch nicht ganz anfreunden, aber ich möchte auch nicht in diesen Konflikt mitreingeraten. Ich hoffe ihr versteht, dass ich sehr zur meiner Neutralität stehe und die meines alten Clanes."

Farawyn konnte diese Zweifel einfach nicht aus den Weg räumen, denn er wollte sich nie auf irgendeine Seite stellen. Er hatte diesen Krieg jahrelang objektiv mitverfolgt, und dies sollte möglichst auch lange so bleiben. Selbst als Dathomir der Republik einverleibt wurde, wollte der Waldclan keine Partei ergreifen.

"Das Essen ist wirklich sehr gut", sagte Farawyn, um die Atmospähre etwas zu heben, obwohl er noch nichteinmal etwas gegessen hatte.

Langsam griff nach dem Tuch, dass auf den Tisch bereitlegte, und wischte sich damit die verschwitzen Hände ab. Gespräche machten müde und er hätte sich nun gerne unter ein Baum gelegt, doch hier in der Basis gab es nur Marmor und Gestein.
Ruckartig stand der Waldmensch auf und holte sich einen grünen Apfel...


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OP: Sorry, dass der nur so kurz ist, aber ich musste mich beim schreiben beeilen. :)
 
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[Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Flur] Jaques, Ly'fe
Jaque hatte nicht erwartet das seine Schraube für Ly´fe zuschwer gewesen wäre. Er fand es schnell heraus. Am Ende der Übng führten sie das Gespräch fort.
Ja Ich finde es beruhigend etwas zu Verschrauben usw.

Jedes Lebewesen ist von einer Art Flimmern umgeben, seiner Aura. So lassen sich schon einmal belebte von unbelebten Objekten unterscheiden. Die Aren sind hell und enthalten Gratöne also Farbtöne an denen sich ablesen lässt ob die Person lügt oder verletz ist. genauso ist es mit den Gefühlen.

[Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Flur] Jaques, Ly'fe

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Krizzlain Frost atmete mehrfach durch. Die kleine Unterhaltung zwischen dem offenkundigen Jedi und der Rattataki erreichte eine gewisse Spannung. Natürlich hatte der Kopfgeldjäger kurz den Drang, zu intervenieren - allerdings erschoß die Barhäuptige kurzerhand zwei Schurken, die sich dem Y-köpfigen Wesen von hinten näherten. Mit wahrhaftig effektiver Präzision. Kaum das die gleißenden Strahlen sich in die Leiber der Halunken fraßen, presste Krizz die Augen zusammen und auch die letzten Zweifel lösten sich in Wohlgefallen auf. Kadajj war keineswegs so unschuldig, wie es den Anschein hatte. Zwar wusste der Kopfgeldjäger so gut wie nichts über die Rasse der adretten Begleiterin - Krizz interessierte sich nicht groß für unterschiedliche Spezien - aber die fast schon kaltblütige Handlung war bezeichnet. Ein kurzes Mundwinkelzucken entstand. Etwas in Krizz freute sich über diese Erkenntnis, etwas anderes warnte ihn mit der leisen Stimme der Skepsis. Doch die Stimme des Jedi riss ihn aus seinen Gedankenspielen. Sicherheitskräfte! Möglicherweise besonders neugierige Zeitgenossen. Und vielleicht fielen die nicht auf die gefälschte Persona-ID herein. Krizz überlegte kurz, wog Vorteile mit Nachteilen auf. Allerdings war es vielleicht nicht besonders taktvoll, sich hier nun einfach zu verabschieden. Sich den Weg freizukämpfen - darauf brauchte er nicht zu hoffen. Einerseits wegen des Jedi und seines Haustieres, andererseits wegen dem eklatanten Mangel an tödlicher Bewaffnung. Oder bedrohlicher. Krizzlain zog die Nase kraus und schnaufte entnervt aus.

"Dann habt Ihr Euren Freund aber schön im Stich gelassen, Jedi."

Wenn er schon nichts ausrichten konnte, war vielleicht ein wenig verbale Abstrafung eine befriedigende Genugtuung. Denn ganz offenbar war der Jedi alles andere als leicht auszumalen. In anderen Leuten zu lesen tat der Kopfgeldjäger indes jedoch gerne.

"Was geschehen ist, kann ich schnell erläutern. Der Bube hat mit der dezenten Zurückhaltung eines waidwunden Krayt-Drachen um sich geschossen. Das Resultat seht Ihr hier, Jedi. Er hat sich mit den falschen Schmierenkomödianten angelegt. Sie sahen zwar schäbig aus, aber sie haben sehr gezielt geschossen. Militärische Ausbildung vermute ich. Oder zumindest ehemalige Milizionäre."

Die Erklärung erfolgte fast schon automatisch droidenhaft. Vor dem inneren Auge ließ er die Situation noch einmal passieren, erkannte den jüngst Verstorbenen, der seinen Blaster zog und einfach losschoß. Sah dann die Angegriffenen, deren überraschte Gesichtsausdrücke. Wie sie ihre Waffen zogen, anlegten, das Atmen einstellten und den Freund des Jedi kurzerhand durchsiebten. Das sie ihn im Anschluß aber, als er auf dem Boden lag, regelrecht hinrichteten, widersprach jeder guten Sitte. Doch möglicherweise handelte es sich um eine politische Auseinandersetzung? Schwer zu sagen. Mit einem Kopfschütteln beförderte sich Krizz wieder in die Gegenwart. Sein Blick wanderte zum Jedi und er betrachtete diesen Repräsentanten der selbsternannten Friedenshüter. Kurz fragte sich der Kopfgeldjäger, wie der ach so friedvolle Diener der Macht reagiert hätte, stünde er jetzt in vollem Körperpanzer vor ihm. Wäre die Stimme des Jedi dann noch immer eindringlich? Hätte er dann immer noch diesen arroganten Ton, wie ihn alle Jedi hatten?

"Mit Dir alles in Ordnung?"

Die Frage galt Kadajj - doch vermied der Söldner hier nun Namen zu nennen. Das sollte früh genug erfolgen. Er wand den Kopf zu seiner Begleiterin, weg vom Jedi und dessen verstörenden Augen. Die Rattataki jedoch schien weniger geschockt, als man denken sollte. Sie war die Ruhe in Person. Ihr Kopf war fast trotzig gereckt und bestach durch eine anziehende Aura. Es war eindeutig Zeit, die weißhäutige Maid in der neu erworbenen Kleidung zu begutachten.
Das er derlei Gedanken hegte, obwohl erst vor wenigen Minuten ein Mensch sein Ende gefunden hatte, störte den Kopfgeldjäger nicht im Geringsten. Er hatte selbst schon einer bedeutenden Anzahl von Existenzen ein jähes Ende bereitet. Die Augen richteten sich auf den Leib des Verstorbenen. Nichts rührte sich in Krizzlain Frost. Nichts. War dieser junge Bursche dort vielleicht sogar ein Padawan? Möglich war es. Dann konnte es doch noch interessant werden. Womöglich war er anwesende Jedi - Nen-Axa - gar sein Meister. Krizz musste sich zusammenreißen, um nicht breit zu grinsen. Vielleicht war es wirklich gut, zu bleiben.



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~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | in den Gängen | Gun Laosi | ~


Der junge Nautolaner schlenderte mit einer gewissen Lässigkeit durch die Gänge und Flure der Jedibasis, die seine Aufregung vergessen machten. Dahin war die Nervosität, verflogen die Sorgen und Ängste. Jetzt, ohne Begleitung durch einen der Jedi, fühlte er sich ungebunden, frei und zwanglos. Was zur Folge hatte, das der einstige Sportler sich zu einem schnellen Radschlag hinreissen ließ. Dabei entdeckte er kurzerhand die Nachteile der traditionellen Kluft des Ordens - die weiten Überwürfe und Halbmäntel gaben zwar Raum für Bewegungen, allerdings waren sie bei der Ausführung simpler Turnübungen mehr als hinderlich. So verkam die Basisbewegung zu einem halben Unfall. Vor sich hin grummelnd erhob sich der Amphiboid und warf seine Kopftentakel hinter sich. Die großen, glänzend schwarzen Augen wanderte kurzerhand umher - doch allem Anschein nach hatte niemand sein kleines Missgeschick gesehen. Welch glücklicher Umstand. Nichts wäre niederschmetternder als ein lachender Mitschüler oder ein tadelnder Jedi.

Der junge, sportive Nautolaner raffte sein erdfarbenes Gewand so gut es ging und überlegte sich einen Ersatzplan. Um seine Langeweile zu vertreiben und nicht der Faulheit dienlich zu sein, beschloß er kurz und knapp, einige Leibesertüchtigungen zu machen. Dafür war jedoch ein Kleiderwechsel dringend nötig. Guns Laune stieg direkt, als er an die möglicherweise schweißtreibenden Belastungen dachte. Viel zu lange schon hatte er sich nicht mehr an den Rand der Erschöpfung gebracht. Damit musste nun endlich Schluß sein. Der Amphiboid steuerte so gut es ging - zum Glück konnte er sich einigermaßen in der Basis orientieren - die Quartiere an. Nach wie vor viel es ihm schwer, auf Anhieb die richtige Tür zu finden. Doch es gelang - zu seiner eigenen Überraschung. Mit Hilfe der elektronischen Karte öffnete sich die druckversiegelte Eingangspforte zischen und der Nautolaner trat ein. Mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen, begann er sich umzuziehen. Statt der weiten, robenähnlichen Gewänder, die man ihm gegeben hatte, wählte er jenen Sportaufzug, den er präferierte: Eine enganliegende, schwarze Kombination aus elastischem, strapazierfähigen Stoff. Zufrieden nickte Gun, als er sich im Spiegel betrachtete. Er war recht dünn für seine Spezies, dafür erkannte man jedoch jeden Muskel am Leib. Sehnig war er - hart geformt von langen Übungsstunden und übermäßig viel Training.

Wenig später schlenderte er in seiner Sportmontur durch die Flure und versuchte sich mit Hilfe kleiner Wegweiser zu orientieren. Die Schwierigkeit hierbei war es, aus der verwendeten Symbolik schlau zu werden. Doch die Macht - oder das Glück - war heute mit ihm und so vermochte der junge Mann mit der azurblauen Haut den Trainingsbereich in der Basis der Jedi zu finden. Sich über diesen Umstand zu freuen, wagte Gun Laosi jedoch nicht. Immerhin verhielten sich Jedi nicht so. Sie waren beherrscht, konzentriert und gaben sich keinen niederen Gelüsten wie überzogenem Stolz hin. So zumindest hatte er irgendwo einst gelesen. Bei diesen Überlegungen stellte der Nautolaner erstaunt fest, das er im Grunde nichts über die Jedi wusste - aber im Begriff war, einer zu werden. Ganz offenbar hatte er immensen Nachholbedarf. Die Bibliothek war sicherlich der richtige Anlaufpunkt für etwaige Fragen - allerdings herrschte dem Amphiboid dort momentan zuviel Hektik. Selbige war nicht kompatibel mit dem Lern-Vorsatz. Ganz und gar nicht.

Seinen muskelgestählten, aber dennoch gelenkigen Körper vorbei an verschiedenen Türen schiebend, entdeckte Gun alsbald eine entsprechende Symboltafel, die seine Laune noch einmal merklich aufbesserte. Die Standortbestimmung bestätigte ihm seine Vermutung, die Trainings- und Sportbereiche der Basis erreicht zu haben. Kurzerhand trat er vor die nächstbeste Tür - von der er glaubte das sie die richtige war - und betätigte den Öffnungsmechanismus. Zischend fuhr die weiße Abtrennung zur Seite und gab den Blick auf einen hallenähnlichen Raum frei. Der Nautolaner staunte nicht schlecht, hatte er doch nicht mit einem derart professionell wirkenden Bereich für physische Arbeit gerechnet. Es gab diverseste Gerätschaften und Übungswerkzeuge - ganz so, wie der Sportler es von heimatlichen Glee Anselm kannte. Oder genauer: Seiner bisherigen Hauptbeschäftigung, dem Sport an sich. Allerdings war der Amphiboid nicht allein in der Halle. Zwei junge Frauen waren gerade in eine Unterhaltung. Eine der beiden fiel ihm dabei besonders auf, ergoß sich ihr silberweißes Haar wie ein Wasserfall über Schultern und Rücken [Brianna]. Selbige unterhielt sich mit einer kleinen, zierlichen Dame vom hüftlangem, fast schwarzen Haar [Kestrel]. Kurz zuckte der Nautolaner zusammen.


"Verzeiht, ich wollte nicht stören."

Die Worte waren ehrlich gemeint. Gun kannte es aus eigener Erfahrung. Nichts störte bei diversen Übungen so sehr, wie aus der Konzentration gerissen zu werden. Natürlich machte er es nicht besser, indem er seine Stimme erhob - allerdings war er an dieser Stelle Opfer seiner guten Erziehung. Mit einer fast drucksenden Bewegung machte sich der Amphiboide daran, wieder rücklings aus der Halle zu gehen. Dennoch ertappte er sich dabei, wie er eine gewisse Begeisterung zu verspüren schien. Nicht nur ob der beeindruckenden Haarpracht beider Frauen, auch über deren Körpersprache. Und wohl auch aufgrund der Tatsache, das die Jedi ein hochmodernes Zentrum für körperliche Ertüchtigung ihr Eigen nannten. Damit hatte der Nautolaner die allabendliche Planung festgelegt - nach dem Abendessen stand Fleiß auf der imaginären Liste. Ein schnelles Lächeln huschte ihm über das Gesicht. Anscheinend war die Entscheidung, nach Lianna zu reisen, keine falsche gewesen.


~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi - durch Zufall auch: Kestrel & Brianna | ~
 
NACHRICHT AN ALLE JEDI
= Hochgesicherte Verbindung =

Abzurufen über alle üblichen Kom-Einheiten des Jedi-Ordens

Verehrte Jedi, an alle Brüder und Schwestern unseres Ordens,

den Orden hat die Nachricht erreicht, dass sich die Flotte der Republik bei Corellia sammeln wird. Eine Schlacht um unseren einstigen Heimatplaneten steht kurz bevor. Viele von Euch können sich daran erinnern, wie wir vor Jahren geblutet haben, als uns das Imperium von dort vertrieb. Viele von Euch können sich daran erinnern, was wir verloren haben. Die Gesichter jener, die wir zurück lassen mussten und die wir niemals wieder sehen durften, begleiten uns noch heute.

Die Republik hat beschlossen, dass es an der Zeit ist, Corellia aus der Herrschaft des Imperiums zu befreien und man hat um unsere Hilfe gebeten. Diese Hilfe möchten wir gewähren. Der Orden wird eine Gruppe von Jedi entsenden, die sich den vielen mutigen Soldaten der Republik anschließen und die anstehende Bodenschlacht begleiten wird und jeder von euch, die diese Nachricht lesen, soll die Möglichkeit haben, sich freiwillig für diesen Kampf zu melden. Wenn Ihr Euren Beitrag leisten wollt, so setzt den Rat umgehend darüber in Kenntnis. Eile ist geboten. Anschließend werden jene, die vom Rat zu dieser wichtigen Reise entsendet werden, weitere Informationen erhalten.

Möge die Macht mit euch sein.

Der hohe Rat der Jedi
i.V. Rornan Elliundi
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Flur - Jaques, Ly'fe

Jaques schien tatsächlich ein passionierter Bastler zu sein. Ein Glück, das Vieroh das nicht hörte, dem solche Personen von vorneherein suspekt waren. Der Droide schien zu erwarten, dass diese jederzeit kurz davor stünden, ihn auseinander zu nehmen und seine kostbaren Eingeweide auszubauen. Dabei würde ihm eine Überholung von Grund auf einmal gut tun. Auf ein Lebewesen übertragen hieß dieses paranoide Verhaltensmuster, von jedem Chirurgen(-droiden) zu erwarten, dass dieser einen bei einem Treffen auf dem Gang beiläufig aufschnitt und ungefragt Organe austauschte.

»Nichts beruhigt mich mehr als Musik, z.B. die Sonate der zurückverlangten Tränen. Aber heißt das, dass du dich total mit all diesen technischen Dingen auskennst? Oder mit welchen speziell?«

Hakte der Bith nach, da sein Gegenüber immer noch ein bisschen wortkarg war, wahrscheinlich durch Schüchternheit am Anfang. Der ganze Orden und all die Jedi-Ritter mussten auf einen Neuling schon einen ziemlichen Eindruck machen.

Auf seine Art der Wahrnehmung angesprochen erklärte Jaques, alles Mögliche visuell wahrzunehmen, gerade auch Emotionen. Schade – oder gut für ihn, doch Ly'fe musste sich wohl eine andere Übung ausdenken.

»Dann macht es keinen Sinn zu versuchen, dich Emotionen durch die Macht spüren zu lassen, bzw. ich überlasse es deinem Meister, deine angeborenen Miraluka-Sinne zu vertiefen,«

Erklärte der Bith und versuchte etwas Zeit zu gewinnen, bis er sich auf die veränderte Situation eingestellt hatte.

»Ich persönlich nehme die Macht ja nicht so visuell wahr wie du oder viele andere, sondern eher als Töne. Wenn ich durch die Stadt gehe, die Augen schließe und die Bilder gedanklich beiseite schiebe, ist es wie ein Potpourri verschiedener Melodien für mich, fast wie die Ouvertüre zu Murea Nigami. Die kennst du wahrscheinlich nicht.«

Inzwischen hatte er auch eine Idee, so dass er Jaques in einen der kleineren Trainingsräume führte und diesen verlassen vorfand. Offensichtlich waren die meisten anderen bei diesem Wetter lieber draußen oder halfen im neuen Gebäude aus. Auch abgesehen vom Mangel an Personen wirkte der Raum seltsam leer. Wenigstens gab es noch Bälle und anderes kleines Übungsmaterial in den Schränken. Der Jedi-Ritter setzte sich auf den Boden und bedeutete dem Miraluka, es ihm gleichzutun.

»Nun, das Wahrnehmen deiner Umgebung hast du ja offensichtlich schon ganz gut drauf. Lass uns also versuchen, etwas zu beeinflussen. Ich lege dir hier ein paar Bälle hin. Konzentriere dich auf einen – ich weiß, dass du sie ohne schon durch die Macht wahrnimmst, aber versuche, es noch etwas bewusster zu tun, wenn das geht – und stelle dir vor, er wäre schwerelos und würde schweben. Ganz fest. Wenn du es fest genug machst und daran glaubst, es zu tun, erhebt er sich tatsächlich in die Luft. So in etwa.«

Erklärte Ly'fe, legte ein paar Bälle in den Raum zwischen den beiden und ließ einen kurz ein paar Zentimeter hoch über den Boden schweben.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - ein Trainingsraum - Jaques, Ly'fe

 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Kantine - Nei, Farawyn, Rilanja und Sarid

Sarids Gesicht wurde immer nachdenklicher als Farawyn klipp und klar sagte, dass er es entsprechend der Haltung seines Clans vorzog neutral zu bleiben. Einerseits konnte die Corellianerin gut verstehen, dass er nicht in diesen furchtbaren Krieg hinein gezogen werden wollte. Krieg war die Hölle. Aber einfach nur daneben zu stehen und nichts zu tun hieß im Umkehrschluss allerdings dem Imperium Tür und Tor zu öffnen und all seine Brutalität, Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Grausamkeit einfach hinzunehmen und geschehen zu lassen. Das kam wiederum für Sarid nicht mehr in Frage. Das war ihr auf Alzoc III klar geworden. Wenn die Jedi etwas bewegen, etwas verändern wollten, um die Republik zu stärken und zu schützen, dann mussten sie aktiv werden und eingreifen.

Ich verstehe deine Motivation, Farawyn und ich habe durchaus Verständnis dafür. Allerdings habe ich in meinem Leben bisher schon soviel Leid, Tod und Ungerechtigkeiten gesehen. Ich kann nicht einfach daneben stehen und dies sehenden Auges zulassen, wenn es in meiner Macht steht die Täter daran zu hindern. Denn auch dies sind hehre Ziele, sich einzusetzen für jene, die dazu nicht fähig oder in der Lage sind, vergiss das nicht! Überleg es dir, was du sein willst. Welchen Weg du in deinem Leben beschreiten willst, wie du mit deinem Talent am Besten umgehen willst. Mein Rat wäre dich zum Jedi ausbilden zu lassen, um ein lebendiges Licht in dieser so dunklen Galaxis zu werden an der Seite anderer Jedi. Aber es ist deine Entscheidung, Farawyn. Es zwingt dich niemand.

Dabei sah sie ihm fest in die Augen. Es brachte sowieso nichts ihn dazu überreden zu wollen. Wenn er sich den Jedi anschließen wollte, dann sollte sich der Waldmensch dazu selbst entschlossen haben und wissen, worauf er sich einließ. Das Leben als Jedi war nicht leicht, das stand außer Frage. Daher war auch nicht jeder dafür geeignet so ein Leben zu führen. Aber sollte er dennoch ja sagen zu den Jedi, dann würde sie bereitwillig zur Seite stehen. Nei hingegen war da ganz anders. Sie hatte sich offenbar schon längst entschieden. Das machte es für sie natürlich viel einfacher mit der jungen Frau umzugehen. Auch war sie ihr irgendwie sympathisch. Dieses leicht rebellische Wesen, ihr selbstbewusstes Auftreten - es erinnerte Sarid sehr an sich selbst vor über 20 Jahren. Außerdem konnte sich die Corellianerin gut vorstellen, dass Nei mit Rilanja gut auskommen würde. Also warum nicht? Prompt stahl sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Nei hatte also schon erreicht, was sie wollte und das ohne große Worte.

Farawyn riss sie dann mit seiner Bemerkung über das Essen aus ihren Gedanken. Auch konnte sie ihm nicht uneingeschränkt recht geben. Dafür hatte Sarid noch nicht genug probiert. Achselzuckend sah sie ihm daher nach als er sich noch etwas zu holen schien. In der Zwischenzeit empfing Sarid eine Kommnachricht, die offenbar alle Jedi erhalten hatten. Ein Angriff aus das imperial besetzte Corellia stand bevor! Mit einem Mal begann ihr Herz heftig zu schlagen. Ihre Heimatwelt sollte befreit werden und alle Jedi, die dazu bereit waren sollten sich dafür melden. Wie konnte sie da nein sagen? Wie könnte sie die Hände in den Schoss legen und hier auf Lianna auf den Ausgang der Schlacht warten? Nein, sie wollte helfen. Entschlossen leerte sie ihre Tasse, stellte alles auf ihr Tablett und stand ruckartig auf.


Wenn ihr mich entschuldigt. Ich werde mich umgehend dafür melden bei der Befreiung Corellias zu helfen. Rilanja und Nei, ich hoffe ihr beide wollt mich dorthin begleiten als meine Padawane?

Fragte Sarid damit die junge rotschwarzhaarige Frau, ob diese ihre Padawan werden wollte.

Ihr könnt es euch ja noch überlegen. Aber wir treffen uns dann in Kürze im Trainingsraum, in Ordnung? Das gilt auch für dich, Farawyn.

Rief sie diesem zu als er wieder zu dem Tisch kam.

Du kannst dir ja mal ansehen was Jedi so lernen und vielleicht hast du auch Lust mitzumachen.

Bot sie ihm freundlich an. Dann brachte Sarid ihr Tablett zurück und erkundigte sich sogleich bei dem Droiden an der Theke nach dem Weg zum Ratssaal. Seinen Richtungsangaben folgend fand sie das gesuchte Zimmer problemlos. Dieser hatte allerdings nichts von der Anmut oder der Eleganz früherer Ratssäle. Es war ein funktional eingerichtetes Zimmer, weiter nichts. Allerdings versuchte Sarid ihre Enttäuschung darüber so gut wie möglich zu verbergern. Alles andere wäre in diesem alten Industriegebäude jedoch auch eine Überraschung gewesen. Entschlossen trat sie zu Rätin Eleonore, welche überrascht und erfreut aufsah als Sarid auf sie zukam.

Ich freue mich dich wiederzusehen, Eleonore. Ich bin erst vor gut einer Stunde hier angekommen und habe die Kommnachricht erhalten, dass die Republik die Befreiung Corellias plant. Wie könnte ich da nicht helfen? Kurz gesagt, ich komme mit.

Die Rätin war erfreut über ihre Zusage. Bei der Gelegenheit teilte diese Sarid auch mit, dass sie nun wieder nach ihrer Rückkehr zu den Jedi ein vollwertiges Mitglied des Jedirats war und daher auch wieder den Rang einer Rätin inne hatte.

Vielen Dank für das Vertrauen, das der Rat in mich setzt. Ich habe nicht vor euch zu enttäuschen.

Danach teile Sarid der Cereanerin mit, dass Kadajj Riyoss nicht mehr als Jedi betrachtet werden konnte, da diese den Jedi den Rücken gekehrt hatte. Allerdings schien Eleonore dies bereits zu wissen, aber Sarid fragte nicht weiter nach warum, denn ihre nun wieder Miträtin lenkte das Gespräch bereits auf ein anderes Thema. Bei der Gelegenheit nämlich legte ihr Eleonore die Padawan Visas Culu ans Herz, welche schon lange bei den Jedi war und bereits drei verschiedene Meister gehabt hatte. Derzeit hatte die Miraluka wohl leider aufgrund unglücklicher Umstände wieder keinen Meister, der sie unterrichtete. Es bedeutete der Cereanerin offenbar viel.

Ich habe allerdings bereits einer anderen jungen Frau angeboten meine Padawan zu werden. Damit hätte ich dann drei Padawane.

Wies sie ihre Ratskollegin hin. Als diese ihr jedoch erneut versicherte, dass Visas bereits sehr viel gelernt hatte und nur noch eine Meisterin brauchte, die sie auf den letzten Schritten auf ihrem Weg zur Jedi-Ritterin begleitete, ließ die Corellianerin ihre Bedenken fallen.

In Ordnung, Eleonore. Schickt sie zu mir, ich werde im Trainingsraum sein. Möge die Macht mit dir sein.

Verabschiedete Sarid sich und machte sich dann auf zum Trainingsraum. Einen vorbei kommenden Jedi-Ritter musste sie erneut nach der Richtung fragen. Allerdings war der große Togorianer erwartungsgemäß gerne bereit ihr behilflich zu sein. Daher dauerte es nicht lange bis die Corellianerin im Trainingsraum eintraf.

Dort befanden sich bereits einige weitere Jedi, von denen Sarid nicht viele kannte. Es hatte sich vieles verändert. Aber es war positiv, sagte sie sich, dass die Jedi in der Zwischenzeit soviel Nachwuchs gefunden hatten und ausbildeten. Ihre Verluste in den letzten Jahren waren hoch gewesen. Es war wirklich an der Zeit, dass die Jedi sich wieder erholten. Während die Jedi-Rätin auf die Padawane wartete wog sie den Kristall in der Hand, welchen ihr die Talz auf Alzoc III geschenkt hatten. Sie fragte sich, ob dieser sich als Lichtschwertkristalle eignete. Wenn ja, dann war dies wirklich ein wertvolles Geschenk gewesen. Sie nahm sich vor dies zu überprüfen sobald sie Zeit fand.


Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Sarid (noch allein)


 
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[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | schäbige Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj

Nen-Axa war sehr froh darüber, dass die Rattataki und ihr Begleiter stehen blieben, als er sie ansprach. Sie schienen es nicht eilig zu haben, wegzukommen, bevor die Polizei hier war - hoffentlich ein Hinweis darauf, dass sie nicht allzu viel auf dem Kerbholz hatten, was ihnen hier auf die Füße fallen konnte. Der Jedi hätte in den beiden gerne anständige Leute gesehen. Zwar hatten sie einige Eigenheiten und Verhaltensmuster an sich, die ihn alarmierend darauf hinwiesen, dass mehr in ihnen steckte als man von außen sehen konnte; aber das schloss eine gewisse Form von Anstand ja nicht aus. Er war jedoch natürlich nicht an einem privaten Kennenlernen mit den beiden interessiert, sondern vor allem daran, dass sie Licht ins Dunkel brachten und aufklärten, was hier geschehen war. Sicherlich war ihre Aussage mehr wert als die der verkommenen Trinker ringsum, zu denen sie trotz ihres leicht anrüchigen Gebahrens nicht zu gehören schienen. Vorausgesetzt natürlich, sie logen nicht.

Zunächst einmal kam von Seiten des Menschen jedoch weder eine Aussage noch eine Lüge, sondern nur ein Vorwurf an Nen-Axa. Die Behauptung, er habe seinen Freund im Stich gelassen, traf ihn tatsächlich ein wenig, doch er war klug und selbstbewusst genug, um auf der einen Seite zu erkennen, auf der anderen aber auch zu akzeptieren, dass er nichts für Jack hatte tun können. Was auch immer hier geschehen war, es hatte außerhalb seiner Möglichkeiten gestanden, rechtzeitig einzugreifen. Natürlich gab es immer ein "Was-wäre-gewesen-wenn", und das rumorte auch jetzt tief in ihm, so wie in allen Leuten, die den richtigen Moment knapp verpasst hatten. Aber Vorwürfe machte er sich deswegen nicht, und daher nahm er sich auch die Kritik dieses Mannes nicht zu sehr zu Herzen. Er hoffte nur, dass es Lerameé ebenso ging. Sie hatte seit ihrem Kennenlernen mehrfach eine gewisse Unsicherheit und Selbstzweifel gezeigt; möglich, dass solche Vorwürfe bei ihr auf fruchtbareren Boden fallen würden.

Wesentlich stärker als dieser an den Haaren herbeigezogene Vorwurf brachte den Jedi aus der Fassung, was der Mensch nun zu erzählen hatte. Aus seiner knappen und etwas flapsigen Schilderung der Vorfälle ging hervor, dass Jack Skyvold keineswegs unerwartet überfallen worden war. Wenn das wahr wäre... Nen-Axa erinnerte sich an die Blasterpistole, die auf dem Boden gelegen hatte. Ein Blick in die entsprechende Richtung zeigte ihm, dass die Waffe noch immer dort war. So wie sie lag, konnte sie leicht Jacks Händen entfallen sein.


»Sie meinen, der Junge hat zuerst geschossen?« fragte er ungläubig. »Er kam einfach hier rein, zog seine Waffe und schoss?«

Obwohl es noch keine Beweise für diese Behauptung des Menschen gab, spürte Nen-Axa, dass er die Wahrheit sagte. Es passte zu den Gefühlen, die er gehabt hatte - zu der Ungewissheit, ob eine Gefahr für Jack Skyvold bestand, oder ob sie von ihm ausging.

›Oh Jack, was hast du nur getan?‹ dachte er bei sich.

Abermals betrachtete er die Leiche.

Doch bevor er zu einer Erkenntnis gelangen, vielleicht sogar eine Eingebung erleben konnte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Mehrere Bewaffnete der städtischen Sicherheitskräfte stürmten in Körperpanzern und mit gezogenen Waffen zur Tür herein. Sie taten dies nicht auf die aufdringliche, lärmende und tyrannische Weise, die man in Holofilmen zu sehen bekam, sondern kontrollierter, routinierter. In Windeseile hatten sie die Situation überschaut und sich im Raum verteilt. Sobald die Kneipe gesichert war, was beinhaltete, dass neben jedem Anwesenden mindestens ein Beamter stand und es ziemlich eng geworden war in der düsteren, rauchigen Kaschemme, sprach einer der Männer in sein Komlink. Nein, kein Mann: Die Stimme war eindeutig weiblich, an humanoiden Standards gemessen, auch wenn man unter dem eng anliegenden Panzer und dem Helm kaum etwas von ihr erkennen konnte.


»Raum gesichert«, meldete sie. »Kein Widerstand.«

Und an die Anwesenden gerichtet, fuhr sie fort:

»Bitte begleiten Sie uns nach draußen. Sanitäter und Spurensicherung brauchen Platz und Ruhe.«

Mit Entschlossenheit, aber ohne Zwang und Gewalt, bugsierten die Polizisten alle Anwesenden nach draußen, wo sie voneinander getrennt wurden. Nen-Axa verlor Lerameé kurz aus dem Blick, was ein ungutes Gefühl in ihm auslöste, entdeckte sie dann jedoch wieder. Sie war wohlauf und wurde soeben von einem Beamten nach ihrem Namen gefragt. Auch neben der Rattataki und dem Menschen standen Polizisten, doch schien man sie durchsuchen zu wollen, bevor man sie befragte. Nen-Axa wandte den Blick ab und hoffte das Beste.

Unmittelbar nachdem die Kneipe geräumt war, eilten mehrere Sanitätsteams mit Tragen hinein, gefolgt von einigen Personen in Zivil, die Nen-Axa ebenfalls für Polizisten hielt. Weitere Rettungskräfte kümmerten sich um den Mann mit dem Streifschuss, der zusammen mit den anderen nach draußen gegangen war.

Die Frau, die den Einsatz offenbar leitete, kam auf ihn zu und nahm den Helm vom Kopf. Kurzes blondes Haar kam darunter zum Vorschein. Sie schien ungefähr Mitte Dreißig zu sein, mehr ließ sich über sie nicht aussagen. Ein Droide gesellte sich zu ihnen.


»Sie sind Jedimeister Nen-Axa und haben uns alarmiert, nicht wahr?« fragte sie.

»Kein Meister, nur ein Ritter«, schränkte der Jedi sofort ein. »Nen-Axa ist richtig.« Er holte einen ID-Chip hervor, um sich auszuweisen.

Unwillkürlich frage er sich, ob Lerameé auch eine besaß. Sicherlich hatte sie irgend eine Art von Dokument, sonst wäre sie wahrscheinlich nicht durch die Kontrollen am Raumhafen gekommen. Doch ob sie so etwas bei sich trug, war fraglich. Er hätte ihr sofort eine Jedi-ID beschaffen sollen, doch dafür war es jetzt etwas zu spät.


»Dies ist Padawan Lerameé Bar'jaraka«, sagte er, in ihre Richtung deutend. »Bitte nehmen Sie etwas Rücksicht auf sie, denn sie ist hier fremd und erst seit gestern auf diesem Planeten. Wenn es Probleme gibt, lassen Sie es uns wissen.«

Die Frau nickte lächelnd, ging aber nicht weiter darauf ein.

»Ich bin Sergeant Campbell«, fuhr sie fort. »Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen. Der Droide wird Ihre Aussagen zu Protokoll nehmen.«

Sie fragte den Arconier nun zunächst nach einigen seiner Personalien, die sie mit den Angaben auf dem ID-Chip verglich. Anschließend erkundigte sie sich, was er über die Vorfälle hier sagen konnte. Bereitwillig erzählte er ihr detailliert, was er wusste: Sein Zusammentreffen mit Jack vor dem Jeditempel, den kurzen gemeinsamen Lauf, bis sein Droide aufgetaucht war und er sich plötzlich von ihnen getrennt hatte. Das Eintreffen in der Kneipe, die Schießerei, an der zwei menschliche Männer sowie er selbst und die Rattataki beteiligt gewesen waren. Sie hörte aufmerksam zu. Als er mit einer Auflistung der Leute endete, die Zeuge des Vorfalls gewesen waren, die Spelunke aber vor Eintreffen der Polizei verlassen hatten, unterbrach sie ihn:

»Dazu kommen wir noch, Mr. Nen-Axa. Könnten Sie uns zunächst die beiden flüchtigen Schützen beschreiben?«

Das konnte er. Der Jedi hatte trotz des kurzen Chaos die Möglichkeit gehabt, sich die Gesichter und Gestalten von Jack Skyvolds Mördern einzuprägen und würde sie mit Sicherheit wiedererkennen. Leider war seine Beschreibung weder für die Menschenfrau noch für den Droiden besonders hilfreich, was an der ungewöhnlichen Sinneswahrnehmung des Arconiers lag. Details über das genaue Wärmebild der Flüchtigen konnten ihnen keinen Aufschluss liefern und nicht für Phantombilder und Karteivergleiche herangezogen werden, und Nen-Axas Augen waren zu schlecht, als dass er ihre optische Erscheinung hätte beschreiben können. So stellten sie diesen vergeblichen Versuch ein.

Währenddessen kam ein anderer Beamter hinzu und sprach seine Kollegin an. Es schien Campbell dabei nicht zu stören, dass Nen-Axa mithörte. Es zeigte ihm, welch große Achtung sie vor den Jedi haben musste, dass sie so frei vor ihm über den Stand der Ermittlungen sprach.


»Beide Verletzten sind außer Lebensgefahr«, erklärte der Polizist, ein bulliger Humanoider einer Spezies, die der Jedi nicht kannte. »Der Tote wurde als Jack Skyvold identifiziert. ID stimmt mit Einreiseunterlagen der Hafenbehörde überein. Ein Mensch, männlich, siebzehn Jahre. Er stammte von Tatooine im Arkanis-Sektor. Viel mehr wissen wir nicht über ihn.«

»Arkanis... Das liegt nicht in der Republik, oder?« fragte Nen-Axa. Der Beamte schien sich unschlüssig zu sein, ob er darauf antworten durfte, und warf seiner Vorgesetzten einen fragenden Blick zu. Sie antwortete an seiner Stelle:

»Leider. Es wird schwierig sein, von dort Informationen zu bekommen. Ich gebe zu, es ist mir sehr rätselhaft, was hier passiert ist. Der Junge scheint seine Mörder gekannt zu haben - aber woher? Wenn diese Spur nach Tatooine verläuft, werden wir ihr nicht folgen können.«

Nen-Axa nickte in nachdenklichem Schweigen. In seinem großen, dreieckigen Schädel reifte eine Idee zu einem Vorhaben heran.

[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor einer schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj; Polizisten
 
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-[Lianna - Lianna City - 'Curich Center' - Café]- Visas und Passanten

Die Miraluka genoss gerade die letzten Löffel ihres fruchtigen Himbeereises, als ihr zuvor neugekauftes Com-Link vibrierte. Visas bekam ihre erste Nachricht, von wem mochte sie sein. Wahrscheinlich war es nur die Bestätigung von Rätin Elenore, dass sie ihre Nachricht bekommen habe. Die blinde Padawan löffelte hastig ihr Eis vor Aufregung hinunter und musste dafür den stechenden Schmerz in ihrem Kopf in Kauf nehmen. Sie packte sich mit der rechten Hand an die schmerzende Stirn, bevor sie das kleine Gerät hervorzog und es die Nachricht abspielen ließ.

Sie hatte Recht gehabt. Es war tatsächlich die Bestätigung ihrer Nachricht. Doch Moment, da war noch was. Konnte das sein? Hatte sie etwa richtig gehört? Wa…?
Visas spielte die Nachricht zur Sicherheit noch einmal ab. Sie konnte es nicht glauben, weshalb sie die Nachricht noch acht weitere Male abspielte. Hatte Rätin Elenore das gerade tatsächlich gesagt?

Jetzt nachdem die Miraluka die Nachricht zehnmal gehört hatte, musste es stimmen. Es war die beste Nachricht des Tages. Sie rief den Kellner, um zu bezahlen, damit sie schnell in die Basis zurück konnte.
Der Kellner war ein Glückspilz, denn die Nachricht hatte Visas’ Laune so beeinflusst, dass sie ihm ein großzügiges Trinkgeld gab. Dieser konnte sein Glück auch noch nicht wirklich fassen. Anscheinend ging es ihm da genauso wie der Padawan.

Auf dem Rückweg, den sie zu Fuß bewältigte, machte sie sich ausreichend Gedanken. Wie wird Sie wohl sein, diese Rätin? Hoffentlich ist Sie nett und hat Verständnis dafür, dass sie etwas hinterherhinkte. Den gesamten Weg schossen der Miraluka solche und ähnliche Fragen durch den Kopf.

Elenore Ta’Asul hatte ihr neben der Bestätigung mitgeteilt, dass sie gerade mit einer Rätin ein Gespräch hatte, die bereit wäre sich ihrer anzunehmen und, dass Visas sie im Trainingsraum treffen solle. Es klang wirklich unfassbar. Wer hätte gedacht, dass es doch so schnell geht, nach dem letzten Verlust ihres Meisters, was lediglich durch einen unglücklichen Zufall sich zugewendet hatte. Aber nun schöpfte die Miraluka neuen Mut und schritt frohen Mutes und schnellen Schrittes durch den Bezirk Lola Curich. Weit konnte es nicht mehr sein. Das blinde Mädchen rannte an Passanten vorbei, ohne diese anzustupsen, sodass die Padawan einige erstaunte Blicke auf sich zog.

Dann kam die Jedibasis in Sicht. Sie stürmte durch die Tür der Eingangshalle auf den Lift zu und rief in hinunter ins Erdgeschoss. Als sich die Türen unter einem lauten Zischen öffneten, fragte sich Visas in welchem Trainingsraum sie wohl war, ihre zukünftige Meisterin? Schließlich gab es hier ein paar Trainingsräume. Und den Namen der Rätin wusste sie auch noch nicht.

Dennoch stieg sie ein und fuhr hinauf – instinktiv auf dem Weg zum Trainingsraum, der ihr am ehesten in den Sinn kam. Sie lugte vorsichtig hinein und sah eine einzelne Person (Sarid Horn) mitten im Trainingsraum stehen. Was machte sie hier bloß alleine? Das war schon eine Seltenheit, dass ein Trainingsraum fast wie ausgestorben war, mal abgesehen von dieser einzelnen Person. Visas versuchte etwas mit ihren Machtsinnen wahrzunehmen. Das war nicht mehr sonderlich schwierig für sie, da sie diese so gut wie täglich trainierte, aber diese Präsenz, konnte man auch kaum übersehen in der Macht. Man wurde ja beinahe von der wuchtigen Aura erschlagen.

Die Miraluka trat nun hinein in den Trainingsraum und ging auf die Frau zu. Sie wollte sich nicht so von hinten anschleichen, aber sie hatte sie bestimmt ohnehin schon in der Macht wahrgenommen. Aus diesem Grund räusperte sich die Padawan leicht.

„Entschuldigen Sie, warum sind Sie hier ganz alleine in diesem Trainingsraum? Das ist wirklich sehr ungewöhnlich, denn für gewöhnlich trainieren hier mehr als eine Person.“, sagte sie und ihrer Stimme lag eine gewisse Verwunderung. Erst jetzt bemerkte Visas, dass sie die Jedi vielleicht aus einer tiefen Meditation geholt hatte. Hoffentlich nicht, hoffentlich hatte sie nur so dagestanden und auf eine Gruppe Padawane gewartet, die sie unterrichten konnte.

„Ich hoffe, ich habe Sie nicht bei irgendwas gestört, oder Sie aus einer tiefen Meditation geholt?“, fragte die Miraluka vorsichtig.


-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasi - Trainingsraum]- Visas mit Sarid
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | schäbige Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj


Eigentlich sollte Lerameé dankbar dafür sein das die kahlköpfige Frau die beiden Männer erschossen hat. Aber die pure Arroganz in ihrer Stimme und ihr ganzes gebaren war so unfreundlich das die Lurmen nicht wirklich Dank empfinden konnte. Außerdem weigerte sich immer noch ein guter Teil von ihr diese viele Gewalt zu akzeptieren. Warum mussten diese Leute andere töten? Sie wollte es nicht verstehen und dann empfanden manche dabei scheinbar noch Freude. Ekelerregend, war das einzige Wort das ihr dazu einfiel. Aber immer hin nahm die Frau jetzt dieses Tötungswerkzeug runter, auch wenn Lerameé nicht glaubte das das viel zu sagen hätte.
Zu guter Letzt rief Nen-Axa die Sicherheitskräfte und Sanitäter herbei. Daraufhin setzte eine wahre Völkerwanderung ein, der schnellste war wohl der komische Humanoid der sich zuvor auf einen der Stühle gesetzt hatte nachdem ihr Meister ihn dazu aufgefordert hatte. Die aufkommende Stille nutzte Lerameé um alles noch mal Revue passieren zu lassen, ihre Gedanken wurden nur hin und wieder vom zischen des Feuerlöschers des Wirtes unterbrochen. Es war alles etwas unwirklich gewesen, und sehr schnell wie sie immer noch fand. Grübelnd hatte sich Lerameé auf einen der Stühle gesetzt, ließ die Beine baumeln und den Blick durch die verrauchte, schäbige Kneipe gleiten. Nichts in allen Sternensystemen würde sie dazu bringen freiwillig hier etwas zu trinken. Es war so unhygienisch das man sich hier jede Infektion holen konnte die es in der Galaxie gab, vermutlich sogar den längst ausgerotteten Blauschattenvirus. Erst als sich die genervte Stimme des Begleiters der kahlköpfigen erhob richtete sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf diese. Nachdem dieser geendet hatte musste Lerameé blinzeln. Im Stich gelassen? Hatten sie Jack tatsächlich im Stich gelassen? Auf den ersten Blick war das reiner Quatsch, aber je länger sie darüber nachdachte um so mehr Zweifel kamen auf. Vielleicht wäre es besser gewesen wenn sie ihn begleitet hätten, dann hätten sie ihn auch davon abhalten können auf diese Leute zu schießen. Bei den Gedanken daran, dass der nette Junge der Jack gewesen war einfach auf andere Lebewesen schoss, drehte sich der Lurmen der Magen um. Wie unberechenbar Menschen doch sind! Während sie noch nachdachte, ob sie wirklich Jack im Stich gelassen hatten wurde die Bar von schwer bewaffneten Sicherheitskräften gesichert. Es war faszinierend dem "Schauspiel" zu zugucken, Lerameé hatte noch nie etwas vergleichbares gesehen. Gebannt beobachtete sie wie die Polizisten jeden hinausführten und anschließend trennten, dabei wurde sie jedoch von ihrem Meister getrennt. Sie wollte schon nach ihm suchen als der Polizist der sie hinaus geführt hatte nach ihrem Namen fragte.


"Lerameé Bar'jaraka, ich bin die Padawan von Ritter Nen-Axa."

Dabei deutete sie auf die zwei Meter große Gestalt ihres Meisters, den sie just in diesem Moment durch eine Lücke in dem Gedränge ausmachen konnte. Mit einem zufriedenen Brummen notierte sich dann der Mann ihren Namen, anschließend wollte er ihren ID-Chip sehen. Lerameé musste den Polizisten einen Moment ziemlich verständnislos angesehen haben den dieser runzelte mit einem Mal die Stirn. Nicht sicher was der Mann von ihr wollte zeigte er ihr die Aufenthaltsgenehmigung die sie am Raumhafen von Lianna-City bekommen hatte. Es war eine Bestätigung ihrer Identität, der von dem Beamten am Zoll erstellt wurde.

"Was ist ein ID-Chip?"

Auf diese Frage reagierte der Mann mit dem selben Unverständnis wie sie ihn wohl eben angeguckt haben musste. Auf jeden Fall beantwortete er ihre Frage nicht, sondern gab ihr nur den Schein wieder. Anschließend befragte er die Lurmen zu den Ereignissen in der schäbigen kleinen Bar. Sie beantwortete alle Fragen Wahrheitsgemäß und ließ kein Detail aus, das ihr aufgefallen war. Der Mann bedankte sich anschließend bei ihr und verschwand dann in einem der Polizeigleiter die am Straßenrand standen. Nun mehr oder weniger alleine, hatte die Padawan wieder Zeit über den Vorwurf des Begleiters der Frau nach zudenken. hatten sie ihn wirklich im Stich gelassen? Lerameé kam zu keinem eindeutigen Beweis dazu das es so war. Wer hätte auch ahnen können das sowas passiert? Vielleicht war es auch der Wille der macht gewesen. Immer noch grübelnd ging sie langsam zu ihrem Meisterhinüber der sich gerade mit einer Polizistin unterhielt, die aussah als ob sie diesen Einsatz leiten würde. Dabei bemerkte sie das sich ihr Komlink piepsend meldete. Aber sie war gerade nicht in der Stimmung eine Nachricht entgegenzunehmen oder sich zu fragen woher irgendwer ihre Nummer wusste....


[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor der schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz, Kadajj und jede Menge Polizei
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor einer schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj; Polizisten

»Entschuldigen Sie für einen Augenblick«, sagte Nen-Axa, als sein Komlink piepte. Er trat zwei Schritte zur Seite, holte das Gerät hervor und sah sich die Nachricht an.


Corellia also. Eine wichtige Angelegenheit. Der Aufruf überraschte ihn ein wenig: In der jüngeren Vergangenheit hatte der Orden sich aus den Kampfhandlungen zumeist herausgehalten. Offenbar hatte ein Umdenken stattgefunden, angesichts der großen militärischen und moralischen Bedeutung dieser Schlacht um eine der wichtigsten Welten der Galaxie. Nen-Axa begrüßte es grundsätzlich, dass man die Zusammenarbeit mit Regierung und Militär suchte. Auch wenn er den Kampf nicht schätzte und auch kein herausragender Krieger war, hätte er vielleicht erwogen, sich für Corellia zu melden, wenn er unabhängig genug gewesen wäre. Aber mit einem Padawan, dessen Ausbildung gerade erst begonnen hatte, war das undenkbar. Lerameé in ein Kriegsgebiet mitzunehmen, wäre unverantwortlich gewesen.

Wie auf Kommando kam sie gerade herüber. Offenbar war ihre Befragung beendet. Der Jedi versuchte, ihre Gefühle zu lesen. Sie schien bemerkenswert ruhig zu sein trotz der hässlichen Vorfälle, die sie so unerwartet erleben musste. Vielleicht war dies aber nur an der Oberfläche der Fall, und vielleicht war seine Wahrnehmung getrübt durch das emotionale Chaos, das ringsum noch immer anhielt.


»Hallo Lerameé«, grüßte er sie, obwohl sie nur wenige Minuten voneinander getrennt gewesen waren. »Es tut uns leid, dass du all das durchmachen musstest. Wie geht es dir jetzt?« fragte er, besorgt um das Wohlbefinden seiner friedfertigen Schülerin.

Gewalt war bisher ein beinahe unvorstellbares Konzept für sie, wie er wusste; welchen Einfluss mochten diese Erlebnisse wohl auf ihre Philosophie haben? Und auf ihr Selbstbild als künftige Jedi?


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Jedi Basis ~ Kantine ~ mit Sarid, Farawyn & Rilanja

Nei musste einige Minuten über die Frage von Sarid nachdenken. Warum wollte sie Jedi werden? Eigentlich hatte sie das ja garnicht gewollt. Das wäre die kurze Antwort gewesen. Das Schicksal spielte jedoch ein eigenes Spielchen und hatte die Ruusanerin über Umwege hierher nach Lianna geführt. Jetzt gab es aber kein Abwenden von der Tatsache, dass der Weg der Jedi sie einerseits heilen konnte und sie andererseits ihrem Leben einen Sinn geben konnte. Es gab zuviele Blickwinkel die sie im Moment auf das Dasein als Jedi hatte, um sie kurz zu fassen. Es war ein Job, ein Auskommen, in dem man Gutes tat und den Schwachen hilft. Es war ein ritterliches Leben voller Entbehrungen in dem man die Bedürfnisse anderer über die eigenen stellte, um die Galaxie zu verbessern. Ach und so vieles mehr...

"Eigentlich wollte ich keine Jedi werden.", gab die Ruusanerin zu. "Doch inzwischen ist es für mich ein Weg mein Leben zu ordnen, mich weiterzuentwickeln und meine Fähigkeiten in den Dienst höherer Ziele zu stellen."

So konnte sie es am einfachsten ausdrücken. Mit ihren Anfällen wollte sie zunächst zurückhalten und nicht darüber reden, wenn fremde in der Nähe waren. Sicher, Sarid war ihr im Grunde auch fremd, aber sollte sie ihre Meisterin werden, musste sie es erfahren und zwar nicht nur zwischen Tür und Angel, sondern so wie es war und in aller Ausführlichkeit.

Farawyn, wie der hinzugestoßene, auf Nei etwas merkwürdig wirkende Mann hieß, fasste sich weniger kurz. Sie verfolgte seine Ausführungen nur am Rande. Es kam ihr etwas unhöflich vor, aber sie musste gerade an ihre eigenen Worte denken und daran, wie überraschend sie eigentlich, obwohl von langer Hand geplant, den Orden erreicht hatte. Dann ging alles ganz schnell und sie hatte sich entschlossen Jedi zu werden. Es war jedoch auch klar, dass es laut Meister Nackl und teilweise Ly'fe der effektivste Weg zu ihrer "Genesung" war.

Eine nervöse Falleen namens Rilanja riss Nei aus ihren Überlegungen und gesellte sich zu ihnen. Sie schien die Padawan von Sarid zu sein. Nei konnte sich ein kleines, aber warmes Grinsen nicht verkneifen. Keine Ahnung wie alt die grüne Frau war, aber sie schien aufgeregt wie eine Teenagerin in einer neuen High School zu sein. Scheinbar war es auch fast so, da sie genauso wie ihre Meisterin zum ersten Mal in dieser Basis waren. Die Ruusanerin konnte es für sich zwar nicht nachvollziehen, aber sie war auch keine Jedi und wusste nicht, welche vorherigen Erfahrungen all diese Emotionen in der Falleen auslösten.

Als nächstes Riss eine Durchsage sie alle aus ihren Gedanken und Gesprächen. Die Flotte plante die Rückeroberung Corellias. Die Jedi sollten helfen. Nei lehnte sich zurück und verschrenkte die Arme vor ihrer Brust. Bei ihrem ersten Versuch zu den Jedi zu reisen war die Heimat des Ordens noch Corellia gewesen. Und jetzt, wo sie auf Lianna angekommen war, sollte diese alte Heimat wieder zurück erobert werden. Eine Ironie des Schicksals der sich die junge Frau nicht entziehen konnte. Die Überraschung war jedoch perfekt, als Sarid sich ihrer Padwan und Nei zuwandte.
Sie sollte die Rätin bergleiten? Als ihre Padawan? Mit weit aufgerissenen Augen schaute Nei Sarid an. Das ging schnell! Der Schock über die sich überschlagenden Ereignisse und die Freude über die Entscheidung der Jedi ließen das Herz von Nei laut pochen.


"Es... es wäre mir eine Freude!", reagierte die Ruusanerin auf das Angebot, glücklich und dankbar lächelnd. Sie schaute dann zu Rilanja die von nun an wohl ihre Partnerin war. Oder Mitschülerin? Mit-Padawan? Was auch immer. Sie würden zusammen nach Corellia aufbrechen und ihre Ausbildung von nun an gemeinsam bestreiten.

Die Runde löste sich auf, als Sarid beschloss sich um die Formalitäten zu kümmern und sich beim Rat zu informieren. Kurz darauf erhob auch Nei sich und adressierte hauptsächlich Rilanja, aber auch Farawyn, der sie möglicherweise nicht nach Corellia begleiten würde, aber dennoch zum Training kommen sollte.


"Vielleicht sollten wir uns auch auf den Weg machen. Kommt ihr gleich mit?", fragte Nei freundlich, aber bestimmt. Sie wollte nicht lange in der Kantine verweilen. Jetzt wo sie selbst eine Padawan war, war auch ihre Motivation zu lernen geweckt und grenzenlos.

Gemeinsam verließen sie also die Kantine in Richtung Trainingsraum und trafen Sarid die ihre Angelegenheiten scheinbar schneller klären, als der Jedi Nachwuchs essen konnte. Eine weitere Jedi, eine Miraluka stand ebenfalls bei Sarid, aber ungeniert gesellte sich das Dreiergespann dazu.


"Meisterin Sarid? Ich denke wir wären soweit.", unterbrach Nei die Miraluka unabsichtlich, allerdings auch reuelos.

Jedi Basis ~ Trainingsraum ~ mit Sarid, Rilanja, Farawyn & Visas
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor der schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz, Kadajj und jede Menge Polizei


"Es geht mir soweit gut, ich hab keine Verletzungen erlitten."

Das war nur die halbe Wahrheit, es mochte sein das sie körperlich keinen Schaden davon getragen hatte, aber ihre Seele war ziemlich durcheinander. Man könnte sie ohne weiteres mit einem verletzten Mastiff-Phalon vergleichen das nicht weiß wo es hin rennen soll.

"Ich verstehe nur nicht wieso diese Leute so viel Gewalt anwenden können...einigen schien das sogar Spaß zu machen..."

Dabei warf sie einen kurzen Blick zu der kahlköpfigen Frau die gerade von einem Polizisten vernommen wurde. Es erschien ihr mehr als verwirrend wie jemand Freude daran haben konnte anderen weh zu tun oder sie zu töten. Es brachte ihre Welt völlig aus dem Gleichgewicht, mehr noch als Nen-Axas Offenbarung vom Vortag das sie selbst auch irgendwann mal gezwungen sein könnte Gewalt anzuwenden. Wie konnte das einem Spaß machen? Egal was die Zukunft noch so bringen würde, aber so wollte Lerameé auf keinen Fall werden. Es würde immer einen friedlichen Weg geben. Sie selbst hatte es ja in der Bar vorgemacht. Nicht ewig darauf warten das jemand anderes zuerst reagierte. Man musste selbst das Schicksal in die Hand nehmen und den weniger Glücklichen helfen, ohne auf sein leibliches Wohl zu achten.

"Meister, ich werde es vielleicht nie verstehen. Aber ich werde nie Gewalt als erste Lösung sehen. Es muss anders gehen, schon um unser Seelenheil wegen."

Sie würde nie leichtfertig eine Entscheidung treffen, lieber würde sie selbst sterben als unüberlegt zu handeln. Es mochte naiv oder fatalistisch sein zu glauben immer nur durch Worte oder Gesten sein Ziel zu erreichen aber sie würde für ihre Überzeugung einstehen, egal was andere sagten oder dachten.

Als erstes musste sie aktzeptieren, dass sie sich irgendwann mal verteidigen würde aber angreifen würde sie im besten Fall nie. Damit war das Thema, soweit es Lerameé betraf abgeharkt, sie fühlte sich zwar immer noch unwohl aber auch gleichzeitig erleichtert das sie ihre Gedanken und Gefühle jemand anderes hatte mitteilen können. Das einzige was sie jetzt noch beschäftigte war, dass sie den Tod von Jack hatte so heftig miterlebt und die quälende Frage ob sie ihn im Stich gelassen hatten. Darum war die logische Frage an ihren Meister.


"Haben wir Jack im Stich gelassen, Meister?"

Mit großen fragenden Augen blickte sie zu ihrem Meister empor, sie musste Gewissheit erlangen. Es brannte ihr auf der Seele. Wäre es anders gekommen wenn sie mit ihm gegangen wären? Oder hätten sie ihn auffordern sollen das Lauftraining zu beenden? Mit einem kleinen Seufzer ließ sich die Lurmen auf einem Stein Pfosten nieder der am Straßenrand stand. Der Weg zum Jedi war wirklich nicht einfach, aber Aufgeben war auch keine Option. Lerameé hatte noch nie aufgegeben, nicht einmal da wo schon alle ihre Schwestern abgeschrieben hatten. Sie hatte sie heilen können, dieses Ereignis hatte sie hierher geführt. Die Macht in gewisser Weise. Bei den Gedanken daran wie sie ihre Geschwister geheilt hatte, dachte sie daran wie sie den Tod von Jack gespürt hatte.

"Meister...ich...ich habe gespürt wie Jack gestorben ist. Wie kann das sein?"


[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor der schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz, Kadajj und jede Menge Polizei
 
[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet – miese Kneipe]
- Kadajj , KrizzNen-Axa, Lerameé Polizeibeamte, Cantinagäste

Eigentlich war nichts in Ordnung, auch wenn sie zunächst Krizz’ Frage nach ihrem Befinden genickt hatte, nachdem sie ihre Bestätigung zur seiner Aussage des Vorfalls abgegeben hatte. Der Junge war derjenige gewesen, der die Schießerei angefangen hatte und musste die Dummheit mit seinem Leben bezahlen. Damit hätte die Sache in ihren Augen den Abschluss gefunden, und sie konnte ihrem Begleiter nur zustimmen, dass der Jedi unverantwortlich gehandelt hatte. Doch das alles war nicht mehr ihr Problem - Kadajj hatte Hunger und wollte ihre neuen Kleidungsstücke vorführen, und zwar wenn möglich, jedes davon.

Das Eintreffen der Polizei machte ihnen einen Strich durch Rechnung - Nen-Axa , wie der Jedi sich nannte, hatte prompt die Ordnungshüter angerufen und die Rattataki und Krizz gebeten, noch zu bleiben, um bei der Klärung des Vorfalls behilflich zu sein. Die Beamten der Lianna-Polizei, die eintrafen und das Gebäude sicherten, waren ein anderes Kaliber als die verweichlichten Sicherheitsangestellten des Einkaufszentrums, so dass die Vernehmung und Aufnahme von Personalien einige Zeit in Anspruch nehmen würde.

Kadajj stand nun mit dem Sicherheitsbetreuer vor der Tür der Kaschemme, und hörte beiläufig zu, was Nen-Axa mit dem weiblichen Sergeant der Polizeieinheit zu besprechen hatte. Sie hatte die Arme verschränkt und tippelte unruhig mit den Fingernägeln auf ihren Armringen herum, die beide Unterarme bedeckten.

„Tatooine!“,

stieß sie verächtlich in Krizz’ Richtung hervor - das Stakkato auf dem goldfarbigen Metall wurde abgehackter und schneller, als sie hörte, dass der Junge ein Padawan war, der von diesem Wüstenplaneten stammte.

„von dort kann doch nichts Gutes kommen. Und wenn die Jedi nicht in der Lage sind, mit solchen Leuten umzugehen…“

Sie waren auch nicht in der Lage gewesen mit ihr umzugehen – im Nachhinein waren die knapp zwei Monate eine frustrierende Zeit gewesen, wenn man davon absah, dass sie Josea kennen gelernt hatte. Die Kehrseite war allerdings gewesen, dass sie sich wieder hatten trennen müssen, damit sie ihn wegen ihrer Zugehörigkeit nicht in unnötige Gefahr brachte.

Unfreundlich starrte sie die beiden Officer an, die sich ihnen näherten. Es war dunkel geworden, und auch recht frisch im Vergleich zu den angenehmen Tagestemperaturen. Die Rattataki fror nicht, doch sie konnte sich angenehmeres vorstellen, als draußen in einem schäbigen Gewerbegebiet herumzustehen und von der Polizei befragt zu werden. Zum Beispiel mit dem persönlichen Sicherheitsbetreuer neben ihr essen zu gehen und sich einen netten Abend zu machen.

Da sie regulär eingereist war und eine legale ID besaß, die sie als Einwohnerin von Naboo auswies, machte sie sich um die Aufnahme der Personalien keine Sorge und erzählte dem Officer den Ablauf der Schießerei, und wie sie die beiden Kanaillen erschossen hatte, die Nen-Axa den Y-förmigen Schädel spalten wollten.

„Ist Ihre Waffe registriert, Miss Riyoss?“,

fragte der Officer, ein älterer, leicht beleibter Mann, mit einem Blick auf den Holdout-Blaster, der in ihrem Gürtel steckte. Kadajj schnaubte leise – den Blaster hatte sie ohne einen Gedanken zu verschwenden, einfach an sich genommen. Es hatte sie schon genug Mühe und Credits gekostet, für die Einfuhr ihres eigenen Waffenarsenals eine Genehmigung zu bekommen.

„Das ist nicht meine Waffe, Officer. Ich habe sie einer Frau abgenommen, die in der Cantina zu Gast war, damit sie sich nicht selbst damit verletzt…“

Rasch ließ sie ihre Blicke über die Grüppchen der übrigen Cantinagäste schweifen, um jene Frau finden, doch es sah so aus, als ob sie sich rechtzeitig abgesetzt hatte. Kein sehr erfreulicher Umstand, und war auch nicht ihrer ohnehin schon strapazierten Stimmung zuträglich.

„…und Sie haben sie genutzt, um sich an der Schießerei zu beteiligen. Es ist nicht die Aufgabe von Zivilpersonen, die Aufgaben der Polizei zu übernehmen, zudem mit einer Waffe wohlmöglich illegaler Herkunft!“,

dozierte der Polizist mit einem überheblichen Unterton in der Stimme, der der Rattataki überhaupt nicht gefiel. Sie verschränkte die Arme noch fester und fixierte den Beamten mit einem funkelnden Blick.

„Ich habe versucht, diese Killer aufzuhalten, da sich leider niemand Ihrer Kollegen in dieser üblen Kaschemme befand. Außerdem habe ich diesen…Jedi davor gerettet, von zwei Schlägern den Kopf eingeschlagen zu bekommen…“,

ereiferte sie sich mit steigendem Ärger. Das alles war völlig überflüssig – sie hätten schon irgendwo in einem guten Restaurant sitzen und über angenehmere Dinge als Cantinaschießereien und moralinsaure Jedi sprechen können.

„Miss, Tatsache ist, dass Sie im Besitz und Benutzung einer unregistrierten Waffe im Zusammenhang…“

Osik! Hier ist meine Genehmigung für das Führen von Energiewaffen auf Lianna Metro…“

Aufgebracht rief sie das Dokument auf, für das sie teure Credits gezahlt hatte. Neben einer Liste der Waffen, die sie mitgebracht hatte, hatte sie eine Erlaubnis zur Führung der Waffen für die Dauer ihres Aufenthaltes. Es war nicht genauer spezifiziert worden, ob diese Erlaubnis nur für dieselben galt oder auch für andere, zumindest war es nicht aus dem Text ersichtlich. Mit einer fließenden, schnellen Bewegung griff sie nach dem kleinen Blaster in ihrem Gürtel. Der Officer zuckte, aber da hatte sie ihm die Waffe auch schon vor die Füße geworfen, wo sie scheppernd aufschlug.

„Da, nehmen Sie das Drecksding…“,

spie sie ihm entgegen und würdigte ihn keines Blickes mehr. Stattdessen warf sie einen fast hilfesuchenden Blick auf Krizz, der ebenfalls vernommen worden war.

„Ich möchte hier weg!“

Sie wollte keinen Abschaum und keine Polizisten mehr um sich haben, und auch keine Jedi, die ein ständiges Ärgernis geworden waren, seit sie ihnen über den Weg gelaufen war.

[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet – vor der miesen Kneipe]
- Kadajj , KrizzNen-Axa, Lerameé Polizeibeamte, Cantinagäste
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | vor einer schäbigen Kneipe] Lerameé, Nen-Axa, Krizz und Kadajj; Polizisten

Es schien tatsächlich so, als hätte Lerameé die üblen Erfahrungen, die ihr gesamtes Weltbild erschütterten, erstaunlich gut verkraftet. Sie war belastbarer als sie aussah, das hatte Nen-Axa schon am Vortag gesehen und bekam es jetzt bestätigt. Ja, er war wirklich froh darüber, dass sie seine Schülerin geworden war.

»Wir können dir leider nicht erklären, was die Leute dazu bringt, so exzessiv Gewalt anzuwenden, wie wir sie hier gesehen haben. Aber wir müssen wohl akzeptieren, dass sie im Wesen der Galaxis fest verankert ist. Sie verspricht einfache und vor allem endgültige Lösungen für viele Probleme, auch wenn der Preis dafür unsagbar hoch ist. und manche sind zu schwach um zu erkennen, dass Größe nichts mit der Macht über andere zu tun hat.

Doch wenn dich das, was du heute hier gesehen hast, nicht an deinem Weg zweifeln lässt, dann darfst du stolz auf dich sein. Es zeigt uns, dass dein Wesen gefestigt genug ist, um auch größere Verantwortung zu tragen. Sobald das hier ausgestanden ist und wir die Ruhe dazu finden, werden wir beginnen, dich den Umgang mit der Macht zu lehren.«


Er war sich dieser Sache sicher. Mit keinem Wort äußerte Lerameé Zweifel daran, dass ihr eingeschlagener Weg der Gewaltlosigkeit der richtige war. Sie rief nicht nach Vergeltung oder gar nach Rache für Jack Skyvolds Tod, gestand nicht einmal ein, dass man manchmal Feuer mit Feuer bekämpfen musste, auch wenn sie das tief im Innern wohl zu ahnen begann. Sie hatte eine sehr reife Persönlichkeit und eine hohe Moral für ihr Alter, und offensichtlich hatte sie den Weg der Jedi schon lange beschritten, bevor sie nach Lianna gekommen war. ›Ein Jedi wählt nie den Angriff, stets die Verteidigung‹; diese Lektion brauchte er ihr nicht beizubringen, sie hatte sie längst verinnerlicht.

Doch in einem anderen Punkt schien sie weniger sicher zu sein. Nämlich in der Frage, ob sie Jack tatsächlich im Stich gelassen hatten. Offenbar hatte sie diesen Vorwurf des Menschen ebenfalls gehört und ihn sich zu Herzen genommen.


»Sich diese Frage zu stellen, ist wichtig. Aber man kann nur aus Fehlern lernen, die man auch wirklich begangen hat. Konnten wir wissen was passieren würde? Hatten wir eine Möglichkeit, mehr zu tun als wir getan haben? Hätten wir überhaupt das Recht gehabt, uns ohne einen konkreten Grund stärker in Jack Skyvolds Angelegenheiten einzumischen? Was geschehen ist, basierte größtenteils auf seinen Entscheidungen, nicht auf unseren. Wäre es nach seinem Willen gegangen, so wären wir einfach weiter gelaufen, und vielleicht hätte nie jemand erfahren, was aus ihm geworden ist. Berücksichtige das, wenn du Antwort auf diese Frage suchst. Ich bin sicher, du wirst zum richtigen Schluss kommen.«

Nen-Axa hielt es für klug, den letzten Schritt ihr selbst zu überlassen. Sie hatte bewiesen, dass sie reif und gefestigt genug war, selbst zum richtigen Schluss zu kommen. Den Ergebnissen ihrer eigenen Überlegungen würde sie wahrscheinlich eher Glauben schenken als beschwichtigenden Worten aus seinen Mund, die kaum geeignet waren, einen letzten berechtigten Zweifel auszuräumen.

»Meister...ich...ich habe gespürt wie Jack gestorben ist. Wie kann das sein?« fragte Lerameé daraufhin.

Nen-Axa
musste kurz darüber nachdenken, bevor er antworten konnte:


Die Macht ist verbunden mit allem was lebt. Nichts kann leben oder sterben, ohne das Gefüge der Macht um sich herum zu verändern. Deswegen können die Jedi Dinge durch sie sehen und durch sie verändern: Die Macht und das Leben sind untrennbar miteinander verwoben, so als wären sie Eins.

Ich habe seinen Tod nicht gespürt. Zumindest nicht in einer Weise, durch die er mir schon in diesem Moment unzweifelhaft bewusst geworden wäre. Aber vielleicht bist du sensibler für diese Dinge. Da deine Bindung zum Leben so stark ist, kannst du den Tod so deutlich spüren. Das wäre zumindest eine Erklärung. Wir werden darüber meditieren, wenn wir die Zeit dazu haben.«


Er versuchte, sich einen Überblick über die Szenerie zu verschaffen. Einige der Befragungen hatte man beendet und manche Zeugen waren bereits gegangen oder standen in der Nähe, um zu gaffen. Die ersten Reporter stellten sich ein, Schaulustige gab es längst. Den Angeschossenen hatte man mittlerweile aus der Kneipe gebracht und verlud ihn soeben in einen Krankentransport, und in diesem Augenblick trug man auch Jack Skyvold heraus. Seine Leiche lag auf einer Trage, ein weißes Tuch bedeckte ihn. Es war ein scheußlicher Anblick. Niemand, schon gar nicht ein Junge seines Alters, der sein ganzes Leben noch vor sich haben sollte, verdiente einen solchen Abgang. In Würdelosigkeit und Anonymität. Der Jedikodex besagte, dass es keinen Tod gab, nur die Macht, und Nen-Axa glaubte daran. Doch die Tragik eines solchen Endes war dennoch unbestreitbar. Die Frage, ob sie nicht mehr für ihn hätten tun können, hatte er sich beantwortet. Doch die, ob sie in Zukunft noch etwas tun konnten, war noch offen.

Er kehrte zu der Polizistin zurück und fragte sie:


Sergeant Campbell, konnten Sie noch etwas herausfinden?

»Leider nicht viel«, antwortete die blonde Frau bereitwillig. »Wir haben übereinstimmende Schilderungen des Tathergangs. Der Junge hat zuerst geschossen, wussten Sie das? Das lässt einige Rückschlüsse zu, zum Beispiel den, dass sie sich gekannt haben. Aber auf eine heiße Spur führt uns das bisher nicht. Dafür wissen wir zu wenig über seine Verhältnisse. Wir werden in diesem Zusammenhang sicherlich noch einige Jedi befragen. Immerhin hat er sich eine Zeitlang bei Ihnen aufgehalten, auch wenn er, wie Sie sagten, wohl nicht direkt dem Orden angehörte.«

»Man wird Ihnen bereitwillig helfen, so gut man kann«, versicherte Nen-Axa ihr aus Überzeugung.

»Außerdem haben wir eine vage Beschreibung der Täter und einiges Spurenmaterial. Ob aus dem defekten Droiden noch Informationen herauszubekommen sind, werden Laboruntersuchungen zeigen. Vielleicht finden wir sie in unserer Datenbank oder haben mit einer flächendeckenden Fahndung erfolg. Aber wenn sie von außerhalb waren und ihre Spur sich verläuft...«

Sie seufzte kurz und schüttelte den Kopf. Nen-Axa verstand, was das bedeutete. Ihr Optimismus, was die Aufklärung dieses Vorfalls anging, hielt sich in Grenzen.

»Was ist mit den anderen beiden Toten?« fragte er.

»Die konnten wir identifizieren. Sie stammen aus der Gegend und sind Stammgäste dieser Kneipe. Aktenkundig sind beide, auch wegen Gewaltdelikten, aber diese Sache ist wohl etwas zu groß für sie. Ich glaube jetzt schon sagen zu können, dass sie vermutlich nicht viel mit der Schießerei zu tun hatten. Was ihren Tod angeht... die letzte Entscheidung fällt natürlich der Staatsanwalt, aber es scheint sich um eine Nothilfesituation gehandelt zu haben, also wird es wahrscheinlich zu keiner Anzeige kommen.«

Der Blick des Jedi wanderte hinüber zu der Rattataki. Sie stand etwas abseits; ihre Befragung war offensichtlich zuende und sie sprach mit ihrem Gefährten. Nen-Axa wurde nicht schlau aus dieser Frau, die mit Jacks Tod vermutlich nichts zu tun hatte, aber dennoch eine so ungewöhnliche Rolle in den Vorfällen gespielt hatte. Sie hatte etwas an sich, das sein Interesse weckte und ihn gleichzeitig anzog und abstieß. Eigentlich legte er keinen Wert darauf ihre Bekanntschaft zu machen, aber etwas ließ ihn glauben, dass dies trotzdem geschehen würde, auf die eine oder andere Weise.

»Haben Sie vielen Dank, Sergeant. Wenn Sie erlauben, werden wir uns nun zurückziehen.«

»Wie Sie wollen. Wir kommen auf Sie zu, wenn wir noch Fragen an Sie haben.«

Der Arconier wandte sich zu seinem Padawan um.

»Es ist wirklich schrecklich, was hier passiert ist. Und leider sind noch zu viele Fragen offen. Du hast es gehört: Vielleicht reichen die Spuren nicht aus, um die Täter aufzuspüren und zu verstehen, was sich hier tatsächlich ereignet hat. Lerameé, ich werde vielleicht nach Tatooine fliegen, und möchte dir die Wahl überlassen, ob du mich begleiten willst. Ja, das kommt sehr überraschend. Ich weiß selbst noch nichts über den Planeten und was uns dort erwarten würde. Wahrscheinlich wird es Schwierigkeiten und Gefahren geben, und die Aussicht auf Erfolg ist gering. Aber dort gibt es vielleicht Antworten, die hier nicht zu finden sind. Über Jacks Vergangenheit und persönlichen Verhältnisse. Und vielleicht auch, woher er seine Mörder kannte.«

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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Visas und Sarid

Als Sarid gerade noch den eisblauen, geschenkten Kristall der Talz von Alzoc III betrachtete trat eine weitere Person in den Trainingsraum ein, welche sich sogleich zu der Corellianerin gesellte. Die Jedi-Rätin nahm an, dass die Frau mit dem Tuch über den Augen jene Miraluka war, die ihr Eleonore als Padawan vermittelt hatte. Lächelnd steckte sie den Kristall wieder in die Tasche und wandte sich der Miraluka dann voll und ganz zu.

Ich bin deshalb noch allein hier, weil ich auf jemanden warte, auf vier Padawane um genau zu sein einschließlich einer Miraluka. Ich nehme an du bist jene Visas Culu, nicht wahr? Und nein, du stört wirklich nicht, denn um den Kristall genauer zu untersuchen brauchte ich ohnehin ein Mikroskop.

Erklärte Sarid schulterzuckend.

Aber ich habe einige Fragen an dich. Was hast du bisher schon alles gelernt in deiner Ausbildung? Bist du dir irgendwelcher Defizite bewusst, an welchen du noch gerne arbeiten möchtest? Wie weit ist dein Lichtschwerttraining? Das wäre alles für mich nämlich sehr wichtig zu wissen. Ich bin übrigens Sarid Horn, mittlerweile wieder eine Jedi-Rätin und schon sehr lange ein Mitglied des Jedi-Ordens und ich habe mich dazu bereit erklärt dich zur Padawan zu nehmen. Ich bin gerade von einer Mission zurückgekehrt und kenne mich in der Jedibasis hier auch noch nicht wirklich aus. Ich wäre daher dankbar, wenn du mir dabei etwas helfen könntest.

Gab die Jedi-Rätin unumwunden zu. Das war ja auch kein Geheimnis. Außerdem war es wichtig für sie zu wissen, worauf sie bei Visas achten musste, um sie bestmöglichst zu fördern. Nach Eleonores Worten hatte die aus Sarids Sicht kleine Padawan nämlich bereits viel gelernt.

Noch während sie sich unterhielten kamen Nei mit den anderen beiden Padawanen, also der grünschuppigen Rilanja und dem menschlichen Farawyn in den Trainingsraum. Selbstbewusst verkündete die Schwarzrothaarige, dass sie nun soweit wären, was der Corellianerin ein kurzes Lächeln entlockte. Oh, wie sehr erinnerte sie die forsche junge Padawan an sich selbst vor so langer Zeit.


Das ist mir nicht entgangen, Nei. Darf ich vorstellen, das hier ist Visas Culu, eine Miraluka und nun ebenfalls Padawan von mir. Das hier sind Rilanja Xulian, eine Falleen, Farawyn und Nei Sunrider, vermutlich beides Menschen.

Stellte Sarid die Padawane einander vor, bevor sie zu einem längeren Vortrag ausholte.

Ihr habt alle eine Gemeinsamkeit. Ihr seid hier, um Jedi zu werden. Ein Jedi zu werden bedeutet kurz gesagt der Macht oder wie auch oft gern genannt der sogenannten hellen Seite zu dienen. Dies tut ein Jedi dadurch, indem er oder sie sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit aller Wesen einsetzt in der Republik, aber von Zeit zu Zeit auch in anderen Teilen der Galaxis. Ein Jedi muss sich tief verpflichtet fühlen und bereit dafür sein sich jederzeit ganz und gar für diese Ideale einzusetzen. Dies kann durch Verhandlungen geschehen, durch Ermittlungen, aber genauso oft auch dadurch, dass man als Jedi dafür kämpfen muss, kämpfen für jene, deren Schwächen von anderen Wesen ausgenutzt werden oder die ungerecht behandelt, unterdrückt, ausgebeutet, misshandelt oder gar umgebracht werden. Einen Jedi erkennt man vor allem an seinem Verhalten, ruhig, gelassen, geduldig, demütig, aber wenn es sein muß auch entschlossen und mutig. So zu werden ist nicht leicht. Es erfordert viel Training, sowohl in den Künsten der Jedi als auch des eigenen Geistes. Dabei ist es besonders wichtig, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, Herr seiner Sinne zu sein und sich nicht blind seinen Gefühlen hinzugeben. Das hat mir schon oft das Leben gerettet. Andererseits verfügt aber auch jeder Jedi über besondere Stärken, welche jeden Einzelnen zu einem wertvollen Mitglied des Jedi-Ordens machen.

Dann unterbrach sich Sarid und blickte von einem Padawan zum anderen.

Gibt es dazu soweit irgendwelche Fragen und Unklarheiten? Sofern sich jemand dazu in der Lage fühlt, dürft ihr eure Fragen selbstverständlich auch gegenseitig beantworten.

Fügte die dunkelblonde Jedi besonders an Rilanja und Visas gerichtet hinzu.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum - Visas, Nei, Rilanja, Farawyn und Sarid
 
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