[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Parkplatz des Nebengebäudes] Nen-Axa, Lerameé Bar'jaraka, Jack Skyvold
Gerade wollte Nen-Axa zu einer Antwort auf Jack Skyvolds Aussage zu seinem Training ansetzen, als dieser noch eine Frage nachschob. Er erkundigte sich auf höflich zurückhaltende Weise nach der Spezies des Jedi. Da ihn ein Teil des ersten Satzes alarmiert hatte und er hier um eine etwas umfangreichere Antwort wohl nicht herumkam, entschied Nen-Axa sich, den kürzeren und einfacheren Teil zuerst abzuhaken.
»Man nennt uns Arconier, unsere Heimat ist der Planet Cona im Teke-Ro-System. Das liegt im Inneren Rand, im Herrschaftsgebiet des Imperiums.«
Damit war zumindest diese Frage schon einmal beantwortet. Doch wesentlich wichtiger erschien es dem Jedi, einen anderen Kommentar loszuwerden. So fuhr er zu sprechen fort, bevor Jack die Möglichkeit erhielt, eine weitere Frage zu stellen oder das Gespräch auf andere Weise von diesem Punkt wegzuführen.
»Du sagtest, du hast noch keinen Meister, Jack Skyvold. Und dennoch übst du dich im Levitieren. Das Bestreben, sich weiterzuentwickeln und seine Fähigkeiten zu schulen, ist grundsätzlich etwas Gutes. Aber sei gewarnt davor, mit der Macht einfach zu experimentieren. Du kannst noch nicht wissen, welches Potential in dir schlummert und welche Kräfte du entfalten kannst, und somit auch unmöglich absehen, welche Folgen eine scheinbar harmlose Übung haben könnte.«
Nen-Axa fühlte sich in den vorangegangenen Tag zurückversetzt, an dem er Lerameé gegenüber sehr ähnliche Worte geäußert hatte. Obwohl es also keine wirklich neue Erfahrung mehr war, fühlte es sich aber keineswegs besser an als am Vortag. Wieder überkam ihn das Gefühl, sich eine immense Verantwortung aufzubürden, von der er nicht wusste, ob er sie tragen konnte. Nun hatte das Schicksal - der Wille der Macht - ihm also noch einen zweiten Padawan beziehungsweise Padawananwärter zugeteilt, um den er sich kümmern und dem er auf den rechten Weg helfen musste.
»Mit der Levitation und ähnlichen Übungen, die für einen Anfänger nur schwer zu unterscheiden sind, kann man im schlimmsten Falle zerstörerische, sogar lebensgefährliche Kräfte freisetzen. Im Grunde ist es so, als würdest du einen Repulsor-Frachtstapler bedienen, ohne zu wissen wie er auf die Steuerbefehle reagiert und welche Lasten er heben kann. Die größte Gefahr besteht aber für dich selbst: Wer Macht besitzt, sei es weltliche oder geistige, der ist stets in Versuchung, sie zu missbrauchen. Auch wenn wir sie mit den besten Absichten einsetzen, kann es sein, dass wir uns ohne es zu merken in ihren Möglichkeiten verlieren und zuzulassen, dass unsere schlechtesten Charaktereigenschaften über unser Wesen bestimmen.«
Eindringlich blickte er dem Menschen in seine vergleichsweise winzigen Augen, als er mit milder und zugleich entschlossener Stimme zum Punkt kam:
»Wir können dir nur entschieden davon abraten, dich im praktischen Gebrauch deiner Machtfähigkeiten zu üben, bevor du einen Meister gefunden hast. Seine Aufgabe ist es, dir zu helfen, damit du die Kräfte, die in dir schlummern, verstehen und zugleich auch dich selbst verstehen lernen kannst. Dadurch erst wird es dir möglich sein, deine Talente auf eine Weise zu entfalten, die dem Guten dient. Dies ist nicht der schnelle und einfache Weg, doch es ist der Weg der Jedi. Denke immer daran, dass es nicht die Kraft, sondern die Gesinnung ist, die einen Jedi ausmacht.«
Nen-Axa glaubte, in Jacks Zügen sowie seiner Aura eine leichte Verunsicherung zu erkennen. Er hoffte sehr, dass der junge Mensch ihm hatte folgen können und verstand, was er ihm zu sagen versuchte. Da der Arconier selbst noch nicht lange Ritter war und keine Erfahrung im Lehren hatte, konnte er nicht wissen, sondern nur hoffen, dass er die Dinge richtig anging.
»Es gibt noch viele Dinge neben deinen Machtfähigkeiten, die du trainieren kannst. Deinen Körper und deinen Geist. Wir wollen gerade eine Runde laufen, um uns auf den Tag vorzubereiten. Wenn du willst, kannst du uns begleiten und auch bei den anschließenden Übungen mitmachen. Dein Meister kann ich nicht sein, denn ich habe schon einen Schüler, und einen zweiten anzunehmen ist mir verboten.« (›Zum Glück‹, wie er in diesem Moment dachte, denn er fühlte, dass die Verantwortung für zwei Padawane ihn überfordern würde.) »Aber das bedeutet nicht, dass du nicht mit uns trainieren kannst, sofern es das ist, was du möchtest.«
[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Parkplatz des Nebengebäudes] Nen-Axa, Lerameé Bar'jaraka, Jack Skyvold