Lianna

- Lianna – Jedi-Basis – Vorzimmer zum Ratssaal – Mit Niré –

Die Tür schloss sich hinter Cris Sheldon und Chesara war nicht ganz sicher, ob er aus Diskretion gegangen war, um Chesara und Padme noch ein paar Worte unter sich wechseln zu lassen, oder weil er sich insgeheim über die Situation ärgerte, in die die Jedi ihn gebracht hatten. Er musste zweifellos nun zu seiner Vorgesetzten zurück kehren und ihr die Nachrichten übermitteln – oder es nicht tun und dabei hoffen, dass Padme wirklich schnell wieder mit Alisah hier sein würde. Chesara wollte ihn nicht darum bitten, seine Vorgesetzten im Dunkeln über das kleine Missgeschick zu lassen. Das wäre ihm gegenüber nicht fair. Sie hoffte jedoch, dass er es schaffte, die Lage zu erklären und jeglichen Konflikt zu vermeiden.

“Wir können froh sein, dass Lieutenant Sheldon als Verbindungsmann ausgewählt wurde.“

Sagte Chesara, die jetzt mit Niré alleine im Raum war, aber noch immer mit Padme sprechen konnte.

“Beeilt euch bitte.“

Fügte sie hinzu.

“Cris wird sein Bestes tun, aber du weißt so gut wie ich, dass nicht alle seiner Kollegen so verständnisvoll und geduldig sind wie er. Na ja… wir sehen uns in Kürze.“

Chesara beendete die Verbindung, Padmes Bild flackerte und verschwand dann von dem Holoprojektor. Die Jedi-Rätin betrachtete Nirés zu einem Gähnen verzogenen Gesicht. Zeit für ein Nickerchen. Sie stand auf, die kleine Vahla auf ihrem Arm und ging zur Tür, die sich wie von Zauberhand öffnete, ohne dass Chesara sie hätte aktivieren müssen. Rornan stand ihr gegenüber.

„Ah, Chesara. Ich bin gerade Lieutenant Sheldon begegnet. Konntest du mit ihm besprechen, was du vor hattest?“

Wollte er wissen.

“Ja, glücklicherweise. Wir haben auch mit Padme gesprochen. Es sollte alles geklärt sein.“

Erwiderte sie und hoffte, dass sie wirklich alles unter Kontrolle hatten. Das war erst sicher, wenn Alisah wieder zurück in der Basis war und Chesara sich sicher war, dass der Geheimdienst zufrieden mit der Entwicklung der Dinge war. Rornan nickte und trat zu ihr in den Verwaltungsraum. Er sah aus, als habe er noch etwas zu besprechen, während Niré zusehens unruhiger auf Chesaras Arm wurde. Abwartend sah Chesara den Quermianer an.

„Hast du Satreks Nachricht gelesen?“

Fragte er. Chesara schüttelte den Kopf.

“Nein, nicht dass ich wüsste…“

Lautete ihre Antwort, während sie gleichzeitig ihr Komlink aus der Tasche zog. Sie wippte leicht auf und ab, um Niré zu unterhalten und gleichzeitig zu beruhigen und rief Satreks Nachricht auf. Dann las sie, konnte gar nichts mehr sagen und sah dann Rornan mit einem Ausdruck aus Entsetzen und Verwirrung an. Jedi-Rat Satrek Taphon hatte eine Nachricht an alle Jedi geschickt, um sie zu informieren, dass die Republik einen Waffenstillstand mit sofortiger Wirkung mit dem Imperium geschlossen hatte.

“Einen Waffenstillstand?“

Wiederholte sie laut, wie um zu erzielen, dass die Worte für sie selbst verständlicher wurden, wenn sie sie erst ausgesprochen hatte. Doch das war nicht der Fall. Ihr erster Impuls war, den Kopf zu schütteln und Argumente hervor zu bringen, die dagegen sprachen, auch nur an etwas wie Frieden mit dem Imperium zu denken. Die Galaxis brauchte Frieden, natürlich, aber nicht so! So lange das Imperium existierte, würde es keinen Frieden geben. Ihre Gedanken waren ihr offenbar deutlich anzusehen.

„Ich muss gestehen, ich bin auch noch sehr unschlüssig, was ich davon halten soll. Im Augenblick gibt es nichts für uns zu tun. Ich warte auf Nachricht von Tako Nori, der uns sicher genaueres sagen können wird.“

Gab sich der weise Jedi-Rat bedächtig. Chesara nickte. Jedi-Meister Tako Nori, der im Senat auf Mon Calamari stationiert war, saß direkt an der Quelle und würde bestimmt näheres über die Verhandlungen wissen, die zwischen Republik und Imperium statt gefunden hatten.

“Ich würde mir Frieden wünschen, Rornan, wir alle tun das.“

Sagte Chesara, die das Gefühl hatte, sich eigentlich viel mehr freuen zu müssen.

“Doch zu welchem Preis? Frieden für einen Teil der Galaxis, während die übrigen Welten weiter unterdrückt werden? Denn daraus würde es doch hinaus laufen, nicht wahr?“

Sie schüttelte den Kopf. Über ein solches Szenario hatte sich Chesara nicht einmal Gedanken gemacht. Dies kam völlig unerwartet. Der Krieg gegen das Imperium dauerte bereits so lange, dass das Ziel, es zu vernichten, klar definiert zu sein schien. Ein Waffenstillstand war bisher nie eine Option gewesen.

“Ich werde darüber meditieren.“

Sagte sie, das bestätigende Nicken des Quermianers registrierend.

„Ja, das werde ich auch tun. Noch etwas anderes, Chesara.“

“Ja?“

Sie hatte sich bereits halb zum Gehen gewandt und blieb jetzt wieder stehen.

„Du erinnerst dich an meine Verhandlungen mit verschiedenen lokalen Nachrichtenblättern auf Lianna?“

Fragte er sie. Die Jedi-Rätin nickte. Rornan Elliundi war als Sprecher des Jedi-Rates sehr interessiert daran, dass Image der Jedi fortlaufend zu verbessern und zu optimieren. Er hatte besonders in jüngster Vergangenheit sehr hart gearbeitet um das Bild des Ordens in der Öffentlichkeit positiv zu repräsentieren. Eine seiner Ideen war eine regelmäßige Kolumne über den Jedi-Orden, die Einblicke in das Alltagsleben der Basis geben und den Bürgern der Galaxis ein besseres Verständnis für die Arbeit der Jedi gewähren sollte. Sein Plan war, diese Kolumne etwa wöchentlich oder monatlich in einer lokalen Tageszeitung auf Lianna erscheinen zu lassen. Dazu hatte er sich mit verschiedenen Redaktionen in Verbindung gesetzt.

“Wie war die Resonanz der in Frage kommenden Nachrichten-Agenturen?“

Wollte Chesara wissen.

„Sehr gut, wie vermutet. Eine regelmäßige Kolumne über die Jedi ist per se nichts neues, doch bisher waren derlei Berichte nie offiziell. Ein vom Rat beauftragter Journalist, der unser Leben in der Basis begleitet, aus interner Sicht beleuchtet und sogar einige unserer Jedi auf Reisen begleitet, ist etwas ganz anderes. Eine solche Sparte wäre für jede Zeitung allein aus Prestige-Gründen ein gutes Geschäft.“

“Verständlich,“ stimmte Chesara zu, “die Zahl der Abonnementen wird in die Höhe schießen.“

„Exakt. Nun, um dich nicht mit dem im Vorfeld entstandenen Prozedere zu langweilen, wir haben eine Vereinbarung mit einer der in Frage kommenden Zeitungen getroffen und ich erwarte, dass das Auswahlverfahren unseres Korrespondenten in Kürze stattfinden soll.“

“Das klingt gut.“

Auf Chesaras Arm begann Niré zu quängeln.

“Ich bin gespannt, wie viele Kandidaten für das Auswahlverfahren in Frage kommen. Es braucht für diese Aufgabe nicht nur einen guten Journalisten, sondern auch eine Person von Moral und Integrität.“

„Absolut. Und um sicher zu stellen, dass wir eine gute Entscheidung treffen, wollte ich dich bitten, ob du bei dem Auswahlverfahren zugegen sein kannst.“

“Ich werde es einrichten.“

Nickte Chesara, sich der Wichtigkeit bewusst. Eine Kolumne über die Jedi, die Einblick in ihr tägliches Tun gab, konnte das öffentliche Bild des Ordens maßgeblich beeinflussen. Sie fragte sich, wie schwierig es wohl sein würde, einen geeigneten Kolumnisten zu finden, der ihnen vertrauenswürdig erschien, als ihr plötzlich ein Gedanke in den Schoß fiel. Sie sah Rornan an, selbst noch völlig überrascht von ihrer eigenen Idee, die eine Lösung bot, nach der sie nicht einmal bewusst gesucht hatte.

“Rornan, ich glaube, ich kenne jemanden für den Job.“

Sagte sie.

“Eine Journalistin von Coruscant. Ihr Name ist Noa Cortina. Sie ist dort in die Aktivitäten des Widerstandes im Untergrund verwickelt.“

„Cortina?“

Rornan wirkte nachdenklich.

„Ich glaube, der Name wird in deinen Berichten erwähnt.“

“Ja, richtig.“

Chesara nickte.

“Sie ist Teil der Defender. Ihr Bruder, Pablo, ist einer der führenden Köpfe dort. Ich weiß nicht, ob Miss Cortina Interesse an der Stelle hätte, oder wie gut sie in ihrem Beruf ist. Das kann ich nicht beurteilen. Ich schätze sie jedoch als vertrauenswürdig an. Sie ist 100% republikanisch und, so viel mir bekannt ist, schon früher in der Geschichte der Jedi interessiert gewesen. Darüber hinaus verfügt sie sogar über Kontakte zum Geheimdienst.“

„Durch ihre Aktivität im Widerstand?“

“Ja, auch.“

Chesara zögerte. Sie wollte nicht über das Privatleben anderer Leute sprechen und Dinge ausplaudern, die sie selbst nichts anging. Gegenüber Rornan musste sie allerdings offen sein.

“Sie pflegt eine besondere Beziehung zu Lieutenant Sheldon.“

Formulierte sie das, was sie wusste, schließlich.

„Ah, ich verstehe.“

Rornan nickte und Chesara war sich sicher, das er es tat. Er verstand nicht nur, dass Sheldon und Cortina mehr waren als nur Freunde, sondern auch, dass Chesara einen weiteren Grund sah, die Widerstandskämpferin für ihre Zwecke an Bord zu holen, nämlich um den beiden Menschen die Chance zu geben, in unmittelbarer Nähe zueinander zu arbeiten. Noch trennte sie die halbe Galaxis voneinander.

„In Ordnung. Ich werde ein wenig recherchieren und sehen, ob ich Referenzen von ihr finde. Das dürfte nicht all zu schwierig sein. Ich melde mich bei dir.“

“Danke.“

Sagte Chesara.

”Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass Miss Cortina die richtige Person für uns sein könnte. Sollten wir uns auf sie einigen, kann ich sofort mit ihr in Kontakt treten.“

Sie wandte sich zum Gehen, diesmal endgültig, und machte sich auf den Weg, Niré ins Bett zu bringen und sich dann den Padawanen im Trainingsraum anzuschließen. Sie wollte zwei neue Schüler nehmen und weiter für die Zukunft des Ordens sorgen, wie sie es am besten auf diese Weise konnte.

- Lianna – Jedi-Basis – Gänge – Mit Niré –
 
Orbit um Lianna - an Bord eines Passagierschiffes - Aketos, Shen, Eowyn

Eowyn hatte beschlossen, ihren Padawanen frei zu geben, bis sie auf Lianna angekommen waren. Die beiden hatten auf Denon ihr Letztes gegeben und verdienten nun noch ein paar Tage Ruhe, bis sie auf Lianna richtig loslegen würden. Sie derweil überlegte sich ein neues Trainingskonzept und verbrachte die Zeit unter anderem damit, sich mit der politischen Situation auf dem Laufenden zu halten, zu meditieren und tatsächlich zum ersten Mal seit Monaten wieder einmal einen Buchchip in die Hand zu nehmen.

Kurz nach dem Wiedereintritt aus dem Hyperraum über Lianna piepte ihr Komlink zwei Mal. Die Republik war tatsächlich in einem Waffenstillstand mit dem Imperium... zwar hatte sich dies in den letzten Tagen abgezeichnet, aber dass es tatsächlich geschehen war und damit Realität war dennoch eine einschlagende Nachricht. Waffenstillstand. Unfassbar.
Eowyn blieb mitten im Gang stehen, starrte auf die Nachricht und schloss dann die Augen, bevor sie tief durchatmete. Vielleicht gab es wirklich Hoffnung für die Galaxis. Ereignisse wie Denon waren damit hoffentlich erst einmal Vergangenheit. Sie persönlich erachtete dies als eine sehr gute Nachricht - sie hatte auf Denon gesehen, was der Krieg anrichtete, und wenn es so weitergehen würde, wäre womöglich bald nicht mehr viel übrig, wofür man kämpfen konnte. Der Krieg war einfach keine Lösung. Das Imperium musste gestoppt werden, jedoch nicht auf diesem Weg. Das war eine Sackgasse.
Vielleicht konnte sie jetzt tatsächlich in Ruhe damit beginnen, ihre Padawane auszubilden. Missionen würde es zwar immer geben, Waffenstillstand war noch lange kein Frieden und selbst wenn - es gab genug Leute in der Galaxis, die sich am liebsten an die Gurgel gingen. Aber es würde, wenn alles gut ging, erst einmal ruhiger werden...
Die zweite Nachricht war angesichts der ersten beinahe uninteressant. Sie war momentan auf keiner Mission unterwegs, die Frage war nur, was geschah, wenn sie es irgendwann sein musste. Sie hatte momentan ihre noch recht grünen Padawane, es war eher unwahrscheinlich, dass man sie auf eine Undercovermission schickte, so lange noch andere Jedi zur Verfügung standen. Dennoch, man wusste nie. Während sie ihren Weg zur Kabine wieder aufnahm um ihre Sachen zu holen dachte sie an die Schatten draußen, die jetzt noch vorsichtiger sein mussten. Sie beneidete sie nicht...


Gemeinsam mit Aketos und Shen flog sie in einem Lufttaxi zur Basis. Auf Lianna war es gerade um die Mittagszeit, es würde also noch genug Zeit sein, um gleich heute mit dem Training zu beginnen.
Sie war froh, wieder hier zu sein. Die Basis war zwar nicht wirklich ein Zuhause, aber sie war das, was dem momentan am Nächsten kam. Sie freute sich darauf, ihr kleines Zimmerchen wieder zu betreten, ihr altes Bantha zu streicheln, ja selbst auf das seltsame Kantinenessen freute sie sich irgendwie, vor allem aber darauf, wieder Kontakt zu anderen Jedi zu haben.
Im Eingangsbereich stellte sie ihre Reisetasche ab, stützte die Arme in die Hüften, schloss die Augen und atmete erst einmal tief durch. Ja, das war die Basis, wie sie sie kannte...
Kurze Zeit später öffnete Eowyn die Augen und blickte zu Shen.


Shen, für dich müssen wir noch ein Zimmer finden. Padawane teilen sich in der Regel ihren Raum, außer, die Zahl geht gerade nicht auf und alle Zimmer sind belegt. Aketos, du weißt ja, wo es langgeht. Wir sind mittlerweile ausgeruht genug, um gleich mit dem Training loszulegen. Ich würde sagen, wir treffen uns in einer halben Stunde im Trainingsraum, in Ordnung? Nur, dass du schon einmal Bescheid weißt...

Sie lächelte ihrer Padawan zu und wandte sich wieder an den Miraluka.

So, dann lass uns einmal schauen, wie es momentan aussieht mit den Zimmern...

Lianna - Eingangsbereich - Eowyn, Shen
 
Orbit um Lianna - an Bord eines Passagierschiffes - Aketos, Shen, Eowyn


Während der Reise im Hyperraum hatte Shen noch einmal genug Gelegenheit über seine Situation nachzudenken. Vorallem über das was seine Meisterin zuletzt gesagt hatte. Als Jedi würde er sich mit Poletik beschäftigen müssen? Ja, aber das hatte wohl noch lange Zeit. Er war ziemlich lange in der Obhut von Meister Yon-.Go gewesen und hatte in der ganzen Zeit nur eine Zeile des Jedikodex zu leben gelernt. Okay jetzt mal abgesehen von der Zeile es gibt keinen Tod nur die Mcht, lag noch ein weiter weg vor ihm. Es war wohl sehr unwahrscheinlich, dass er in absehbarer Zeit ein Jedi werden würde. Also war es vielleicht nicht das sinnvollste sich schon jetzt über Poletik gedanken zu machen. Das konnte kommen, sobald er einmal einen haufen Schritte weiter war. Seine Meisterin schien jetzt genau diese Schritte einleiten zu wollen. Was würde nun auf ihn zukommen. Nichts war kostenlos in diesem Universum. Eine Sache kostete eine andere. Die Zeile "Es gibt keine Gefühle nur Frieden" hat ihn einen haufen gekostet. Sich von der wut und dem Hass zu befreien, hat nicht nur Zeit sondern auch alles andere wofür er glaubte, dass es sich zu leben lohnt gekostet. Doch er war bereit gewesen, diesen Preis zu zahlen, weil er wusste, dass er sonst in mehrfacher hinsicht gestorben wäre. Wenn er an sich herunter schaute musste er sagen, dass er weder besondere Kleidung, noch Geld besaß. Er hatte das Holocron "verloren", was wohl der Preis für die Ausbildung war, und hatte keine eigenen Besitztümer. Er hatte nicht mehr viel mit dem er bezahlen konnte, außer mit seinem Körper oder seiner Freiheit. Doch wieviel würde er noch Zahlen müssen? Und würde er irgendwann zu einem Punkt kommen wo er nicht mehr zahlen konnte? Doch Gedanken jetzt daran zu verschwenden war mehr als nur eine Verschwendung. Er musste sich auf das hier und jetzt fokusieren Eowyn würde sicher nicht mehr von ihm verlangen als, dass er geben konnte. Zumindest musste er jetzt einma darauf vertrauen.

Nachdem sie nun auf Lianna gelandet waren wurden seine Gedanken sofort abgelenkt. Das was er sah, oder besser, das was er spürte war überwältigend. Es war eine nicht zu beschreibende Pracht, die von der Macht durchtränkt und in allen möglichen "Farben" zu leuchten schien. Eigentlich war es auch kein Wunder, immerhin war dies hier der Jeditempel. Shen blieb neben seiner Meisterin stehen und versuchte einzelheiten aus diesem riesigen Wirrwar an Eindrücken herauszufiltern. Doch da wndte sich aseine Meisterin schon wieder an ihn und seinen Mitpadawan. Er nickte kurz und war gleich darauf mit seiner Meisterin allein.

Und wieder konnte er nur nicken. Er hatte überhaupt keine Ahnung was er jetzt tun sollte.

"Könnten sie vielleicht nachschauen welche Zimmer noch freie Plätze haben, ich kann nich lesen."

sagte er mit einem wink auf seine Augenbinde.

Lianna - Eingangsbereich - Eowyn, Shen

Out: Mir ist es egal ob ich mit jemandem zusammen in ein Zimmer komme oder allein bin. Ich hab nur überhaupt keine Ahnung welche Zimmer frei sind und wo noch Zimmernnachbarn gebraucht werden.
 
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid

Sehr aufmerksam und interessiert verfolgte Sarid die Ausführungen von Voron, dem Kel'Dor, der sich mittlerweile ebenfalls gesetzt hatte, aber wie es schien möglichst weit weg von der Hapanerin. Fiona war immerhin so höflich den jungen Mann ausreden zu lassen und seine Geschichte unkommentiert stehen zu lassen. Das sprach immerhin schon für sie, wenn man nach den üblichen, bekannten Vorurteilen über die Hapanern ging, welche ja auch nicht alle stimmen mussten. Jedoch war die Geschichte ziemlich interessant, zumindest für die Jedi-Rätin.

"Ich muss zugeben, dass meine Kenntnisse über die Traditionen auf Dorin begrenzt sind. Von den Baran Do habe ich bisher noch nie gehört. Ist diese Gruppierung so klein, dass nach dem Tod deines Vaters niemand mehr da war oder die Möglichkeit hatte deine Ausbildung dort zu übernehmen? Oder wolltest du nicht?".

fragte die dunkelblonde Corellianerin interessiert nach. Es schadete jedenfalls nie Bescheid über andere Gruppierungen zu wissen, welche ebenfalls machtsensitive Personen ausbildeten. Als Voron dann auf seine größte Sorge zu sprechen kam, nickte Sarid.

"Das lässt sich sehr schnell feststellen, Voron. Wobei bisher noch für die meisten ein Platz im Jedi-Orden gefunden worden ist, selbst wenn ihr Talent oder ihre Fähigkeiten begrenzt ist. Es gibt schließlich soviel zu tun und viel zu wenig Jedi..."

ließ Sarid ganz offen anklingen.

"Aber jetzt entspann dich, dann werde ich dein Talent in der Macht testen. Und keine Sorge, dieser ist völlig schmerzfrei."

Daraufhin schloss die Jedi-Rätin die Augen und vollführte denselben Test, den Fiona in der Kantine auch über sich hatte ergehen lassen müssen. Die erfahrene Jedi konzentrierte sich auf die Macht und streckte ihre geistigen Fühler in Richtung des maskierten Kel'Dors aus. Sie provozierte die gleiche mentale Abwehrreaktion wie bei der Hapanerin, über die jeder Machtbegabte verfügte und je stärker seine Reaktion, desto größer das Machtpotential. Tatsächlich gab es bei Voron eine ähnlich starke Reaktion, so dass Sarid sich nach hinten mit beiden Händen abstützen musste, um nicht umgestoßen zu werden. Lächelnd setzte sie sich dann wieder gerade hin.

"Ich kann dich absolut beruhigen, Voron. Bezüglich deines Machttalents brauchst du dir keine Sorgen machen. Es ist ähnlich dem von Fiona und wie sie steht auch dir der Weg offen ein Jedi zu werden, wenn du dies nur möchtest",

bot Sarid ihm an. Sollte er sich dann definitiv äußern und sich zu den Jedi bekennen, dann würde die Jedi-Rätin mit dem Jedianfängertraining beginnen. In der Tat passte es sogar sehr gut, dass beide Anwärter zusammen anfangen konnten.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid
 
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid

Der Test war ohne Schmerzen und dabei noch schneller verlaufen, als Voron es sich vorgestellt hatte. Seine Anspannung löste sich, nachdem Meisterin Horn ihn auf seine Machtsensitivität geprüft und ihm vergewissert hatte, dass er das Potenzial hatte, ein Jedi zu werden. Fiona hatte also ähnliches Potenzial wie er. Er schlussfolgerte daraus, dass er wohl öfters mit der hübschen, jedoch sehr seltsamen jungen Frau trainieren würde. Er würde Meisterin Horn sicherlich noch von dem Vorfall vor dem Trainingsraum berichten und sich einen Rat von ihr holen, wie er mit dieser Frau umzugehen hat. Aber dies könnte noch ein wenig warten, jetzt steht vorerst seine Antwort und das darauf folgende Training aus.

"Ich möchte mich dem Orden der Jedi anschließen und ein Verfechter der Gerechtigkeit und des Friedens werden. Dies ist mein Wunsch, seitdem ich das erste Mal im Alter von drei Jahren von den Jedi gehört habe und auch der Grund, warum ich nicht dem Orden der Baran Do beigetreten bin."

Seine Freude über die Aussage von Meisterin Horn, war kaum zu unterdrücken. Er hätte in diesem Augenblick die ganze Galaxis umarmen können. Er konnte es kaum erwarten, das Training zu beginnen.

"Was es mit dem Orden auf sich hat würde ich Euch gerne nach dem Training erzählen, Fiona möchte sicherlich genauso sehr wie ich, das Training zum Jedi beginnen und außerdem glaube ich, dass sie meine Geschichte nur langweilen würde."

Er grinste unter seiner Maske und hoffte, dass er dieses Mal Fiona nicht in irgendeiner Art gekränkt hatte, weil er für sie gesprochen hatte, was sein Grinsen schnell verschwinden ließ. Er veränderte seine Sitzposition zu einem bequemen Schneidersitz und wartete nun auf die erste Lektion seiner neuen Meisterin oder einem Kommentar seitens Fiona.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid
 
- Lianna – Jedi-Basis - Gänge –

Entscheidungen musste jeder für sich alleine treffen. Ob die Widerstandskämpferin von Coruscant, Noa Cortina, das Angebot der Jedi annehmen würde, als Kolumnisten für den Orden in Erscheinung zu treten, blieb abzuwarten. Chesara konnte sich vorstellen, dass sie Coruscant nur ungerne verlassen wollte, schließlich war sie dort in die Aktivitäten der Defender involviert. Cortinas Beziehung zu Sheldon dürfte aber zumindest Anlass dafür sein, dass sie über die Angelegenheit nachdachte und was sie dann tun würde, lag selbstverständlich ganz bei ihr. Chesara hatte ihr eine Nachricht geschickt, verschlüsselt und über einen sicheren Kanal, wie sie hoffte, und diese direkt an Pablo Cortina adressiert, da die Defender über deutlich gesichertere Frequenzen verfügen durften als Noa Cortina als Privatperson. Noch bevor Chesara die Nachricht versandt hatte, hatte sie Niré schlafen gelegt und per Holo-Verbindung mit Calika Ebelin, der Leiterin der Jedi-Basis auf Haruun’Kal, gesprochen. Es wurde Zeit, dass sie die kleine Vahla dorthin brachten. Ihren biologischen Vater hatten sie nach wie vor nicht ausfindig machen können und allmählich glaubte Chesara auch nicht mehr, dass es ihnen noch gelingen würde. Die wenigen Spuren, die sie gehabt hatten, hatten ins Nichts geführt und da Nirés Mutter verstorben war, gab es niemanden, der etwas über ihn hätte wissen können. Somit galt das kleine Mädchen leider als Vollwaise. Sie dem Hort der Jünglinge zu übergeben würde Chesara schwer fallen. Es war leicht, sich an die Präsenz eines Kleinkindes zu gewöhnen, besonders wenn es sich um ein so pflegeleichtes Kind wie Niré handelte. Dennoch war sich Chesara bewusst, dass sie sich nicht langfristig um sie würde kümmern können. Sie hatte schon einmal versucht, ein Kind bei den Jedi großzuziehen und festgestellt, dass es nicht funktionierte.

Als sie im Trainingsraum ankam, hielt sie als erstes Ausschau nach der Gruppe von Padawanen, die sie zuvor in der Basis willkommen geheißen hatte. Von den Neulingen konnte sie allerdings noch niemanden sehen. Vermutlich waren sie noch auf ihren Quartieren, oder sahen sich erst noch irgendwo anders um. Wenn man neu an einem Ort ankam, war alles aufregend und interessant. Stattdessen sah sie eine Gruppe von trainierenden Padawanen, die mit Satrek und auch mit Sarid beschäftigt waren. Chesara winkte ihren beiden Ratskollegen zu. Es war lange her, dass sie alle zur gleichen Zeit in der Basis gewesen waren. Meistens war so viel los, dass mindestens einer von ihnen irgendwo in der Galaxis unterwegs war.


- Lianna – Jedi-Basis – Trainingsraum – nahe Satrek, Sarid, Fiona, Rilanja, Voron, Salina, Tipe -
 
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum -Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Sarid, Voron und Fiona

Fiona hörte schweigen den Ausführungen des Kel'Dors zu, welcher anscheinend eine interessante Geschichte über sich zu erzählen hatte, die Fiona aber in keinster Weise interessierte. Fast wäre der Hapanerin sogar ein Kommentar dazu herausgerutscht, der allein auf die Verachtung, die sie für Männer empfand, basierte, doch Fiona riss sich sofort zusammen, als sie an ihr Gespräch mit Sarid darüber dachte. Das würde auf keinen Fall einen guten Eindruck machen und sie war ja eigentlich nur hier, um zu lernen.

Als Fiona versuchte, vorurteilsfrei zuzuhören, merkte sie, dass die Kel'Dor sie etwas interessierten. Sie hatte noch nie von dieser Spezies gehört, noch sie zu sehen, doch anscheinend hatten sie selbst einen Orden von Machtnutzern, über selbst Jedi-Rätin Horn nichts wusste. Obwohl sie Voron bisher missbilligte, so schaute die Charubahnerin ihn jetzt etwas aufmerksamer an. Irgendwann würde sie ihn schon fragen, doch bis dahin konnte Fiona nur beobachten.

Die Maske des Kel'Dor war natürlich sehr markant, anscheinend atmeten sie keinen Sauerstoff, da sie sogar seine Augen verdeckte. Dadurch wurde es weitaus schwerer für Fiona, seine Miene zu lesen, wie bei den meisten nicht-menschenähnlichen Spezies.

Bevor Fionas Gedanken weiter abschweifen konnten, führte Meisterin Horn denselben Test bei Voron durch, wie zuvor bei ihr selbst. Nach ihrer Reaktion und Aussage besaß der Kel'Dor in etwa das gleiche Potential wie Fiona. Trotzdem brachte ihr Stolz dazu, dass sie dachte, dass er schwächer als sie war. Sie glaubte gesehen zu haben, dass die Reaktion schwächer gewesen wäre und konnte es nicht wahrhaben, dass ein Mann so stark, in welcher Hinsicht auch immer, war wie sie. Zwar mochte das in den Augen anderer kein Problem darstellen, doch beschäftigte das einer Hapanerin schon mehr.
Kurz darauf antwortete Voron wieder Meisterin Horn wobei er sich die Frechheit herausnahm, für die Hapanerin zu antworten und sie dabei noch zu beleidigen. Alleine schon der Kommentar, dass sie so unhöflich sei und dass er sie so langweile, brachte ihm nur ihre Verachtung und Wut ein. Nachdem sie dem Kel'Dor einen wütenden Blick zugeworfen hatte, versuchte sie, sich zu beruhigen und ihn einfach nur zu ignorieren. Der Kel'Dor lächelte sogar über seinen respektlosen Kommentar, jedenfalls deutete Fiona es so, als sich seine Züge unter der Maske verzogen.


"Natürlich würde ich gerne mit dem Training beginnen, doch falls ihr zuerst euer Gespräch beenden wollt, habe ich damit kein Problem."

Zwar würde es sie wahrscheinlich auf Dauer wirklich langweilen, doch etwas anderes konnte sie nicht sagen, um nicht unhöflich zu wirken.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum -Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Sarid, Voron und Fiona
 
[Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum] Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid

Voron sah Fionas wütenden Blick in seine Richtung und stellte fest, dass er ihr schon wieder vor den Kopf gestoßen hatte. Er spürte, dass das Verhalten der jungen Frau an seinen Nerven zog. Er hatte viel über die menschlichen Gepflogenheiten gelesen und ebenfalls durch Analyse von Holovids gesehen, dennoch verhielt sich Fiona einfach nur seltsam. Warum reagierte sie nur so, wenn er etwas sagte?

"Verzeih mir, sollte ich Dich beleidigt haben, es entsprach nicht meiner Absicht. Es ist mein erstes Mal, dass ich mit Nicht-Kel'Dors zu tun habe und ich bemerke, dass meine Lehren von den menschlichen Gepflogenheiten, sehr lückenhaft gewesen sein müssen."

Danach richtete er sich Meisterin Horn zu. Er nahm sich vor, Fiona nicht mehr zu beachten und nur noch mit ihr in Kontakt zu treten, wenn es sich nicht vermeiden lies.

"Ich würde Euch meine Geschichte gerne später erzählen, sofern das für Euch in Ordnung wäre."

Voron sagte diese Worte mit etwas Resignation in der Stimme. Anschließend blieb er stumm.

Er hoffte, dass diese Trainingsstunde nicht darin bestand, mit Fiona in Teamarbeit trainieren zu müssen. Das würde sicherlich nicht gut ausgehen.

[Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum] Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid
 
[Lianna, Lianna City, Gewerbegebiet, Zweigstelle des Geheimdienstes, Tiefgarage]- Cris

Beiläufig ließ Cris seinen Ausweis durch den Sicherheitsscanner gleiten, bevor er die Schleuse in der Tiefgarage der Geheimdiensteinrichtung unter den wachsamen Blicken der drei dort postierten Wachmänner passierte. Nach Verlassen der Jedibasis war er sofort in den wartenden Gleiter der Fahrbereitschaft gestiegen und hatte sich hierher bringen lassen, um die unangenehme Unterredung mit Colonel Drayson nicht unnötig hinauszuzögern, was es wohl kaum besser machte – er musste der Sektionschefin irgendwie verkaufen, dass sich entgegen seiner vorherigen Aussage Alisah Reven nicht mehr auf Lianna befand und er bis auf die Zusicherungen der Jedi-Rätinnen ChesaraSyonette und Padme Master keine Garantie dafür hatte, dass sie jemals hier wieder auftauchen würde. Ihm persönlich reichten die Worte der Jedi – alleine schon das Wort Chesaras – doch weder hatte Colonel Drayson das gleiche Vertrauen in die Integrität des Rates wie er, noch war solches in ihrer Position wohl angemessen. Misstrauen war Teil des Geschäfts des Geheimdienstes und er würde wenig vorzubringen haben, wenn Drayson ihm vorwarf, ein alarmierendes Maß an Gutgläubigkeit an den Tag gelegt zu haben.

Ohne Umschweife suchte er einen Raum innerhalb des Geheimdienstkomplexes auf, von dem aus sich eine bestmöglich verschlüsselte Verbindung zur Sektionschefin aufbauen ließ, die sich wohl immer noch auf Mon Calamari befinden musste, und schaffte es binnen weniger Minuten, sie persönlich zu erreichen. Vermutlich hatte Drayson bereits auf seinen nächsten Statusbericht gewartet – was die Sache nicht besser machte.


„Lieutenant.“

Sofort fiel Cris auf, dass das holographische Abbild seiner Vorgesetzten etwas unruhiger wirkte als während ihrer letzten Unterredung, fast so, als beschäftigte sie irgendetwas. Etwas Großes.


„Ich hoffe, Sie bringen gute Nachrichten. Der Direktor hat mir persönlich klar gemacht, dass ein baldiges Verhör Ihres… Gastes höchste Priorität genießt. Jetzt mehr denn je. Ich habe Major Keffer bereits instruiert, Ihnen hierfür einen Spezialisten zur Seite zu stellen.“

Jetzt mehr denn je? Cris runzelte die Stirn. Was mochte geschehen sein, um das Verhör Alisah Revens dringlicher erscheinen zu lassen als es ohnehin schon gewesen war?

„Colonel…“


Cris straffte sich.


„Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass einige meiner Aussagen etwas… voreilig waren.“

„Wie meinen Sie das?“

Der ehemalige Sturmtruppler holte tief Luft. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

„Die Zielperson… sie befindet sich noch nicht auf Lianna.“

Rasch hob Cris beide Hände, bevor die Colonel reagieren konnte.

„An der Kooperationsbereitschaft des Rates hat sich nichts geändert, es ist nur so, dass sie sich derzeit in Obhut einer Rätin befindet, die erst nach Lianna zurückkehren muss. Mir wurde versichert, dass dies schon bald der Fall sein wird.“

Für einen Moment schwieg Drayson, bevor sie das Wort ergriff.

„Und Sie haben keinerlei Anlass, an diesen… Versicherungen des Rates zu zweifeln, nachdem man Ihnen offenbar zunächst zu verstehen gegeben hat, sie befände sich bereits in Gewahrsam?“

„Offenbar beruhte diese Information auf einem Missverständnis. Ich habe keinerlei Anlass, an der Aufrichtigkeit der beteiligten Jedi zu zweifeln.“


„Ich schon“, entgegnete Drayson schroff.

„Ich vermute recht stark, dass man innerhalb des Ordens wenig erbaut über unsere Einmischung ist und ihnen deshalb möglichst viele Steine in den Weg legen will.“

„Das glaube ich nicht, Ma’am“, protestierte Cris.

„Auch aus einer vollkommen auf Eigennutz basierenden Perspektive des Ordens wäre das doch recht kurzsichtig, schließlich würde die Wahrheit irgendwann ans Licht kommen und das Vertrauen in den Orden massiv beeinträchtigt. Die Jedi brauchen unseren guten Willen, wenn sie die Zielperson nach Abschluss des Verhöres rehabilitieren wollen. Daran kann es überhaupt keinen Zweifel geben.“


„Ihnen ist klar, dass Sie mit dieser Festlegung Ihre zweite Chance aufs Spiel setzen?“

Cris schluckte.


„Jawohl, Ma’am.“


Das Hologramm nickte knapp.


„Gut. Ich brauche einen Verbindungsmann im Orden, der gute Beziehungen zu den Jedi pflegt, aber niemanden, der sich von ihnen an der Nase herumführen lässt.“

„Ich verstehe.“

Mühsam konnte Cris sich daran hindern, frustriert mit den Zähnen zu knirschen. Es war seine Absicht gewesen, möglichst wenig Zweifel an den Absichten der Jedi aufkommen zu lassen, ohne Drayson dabei die Details der kleinen Eigenmächtigkeit zu offenbaren, die Padme Master sich geleistet hatte. Wenn der Geheimdienst erst einmal den Eindruck gewann, dass es sich beim Rat um ein lose zusammengewürfeltes Gremium aus Eigenbrötlern hatte, würde das seine Arbeit – und vermutlich die Chesaras – nicht unbedingt einfacher machen. Die Konsequenzen für seine eigene Laufbahn waren da schon fast sekundär. Er musste in den Vordergrund stellen, dass es einflussreiche Stimmen innerhalb des Ordens gab, die eine enge Zusammenarbeit mit der Republik propagierten, mit dem Senat, mit dem Militär und eben auch mit dem Geheimdienst.

„Die Lage ist ernst, Sheldon“, fuhr Drayson fort.

„Offenbar haben Sie es noch nicht erfahren – aber mit sofortiger Wirkung wurde zwischen dem Imperium und der Republik ein Waffenstillstand ausgerufen.“

Cris‘ Augen weiteten sich überrascht und er fühlte sich, als würde ihm sein Herz nicht nur in die Hose rutschen, sondern zu Boden plumpsen, während sein Verstand fieberhaft darum bemüht war, diese neue Information zu verarbeiten.

„Ein…Waffenstillstand?“, war schließlich alles, was er hervorbrachte.

„So ist es. Ich muss Sie wohl nicht darauf hinweisen, dass im Zuge der nun einsetzenden Friedensverhandlungen jede Information von enormer Wichtigkeit sein kann. Nicht wenige im Direktorium sind der Ansicht, dass es sich bei diesen Verhandlungen um eine Finte des Imperiums handelt, den verzweifelten Versuch, Zeit zu gewinnen. Im Umfeld des Kanzlers und innerhalb der Streitkräfte scheint man das zum Teil anders zu sehen – oder man ist sich bewusst, dass die Republik sich eine Intensivierung des Konflikts derzeit ebenso wenig leisten kann wie das Imperium. Wenn das Verhör der Zielperson nun aber Hinweise auf einen Trick des Imperiums ergibt könnte sich schnell ein anderes Bild ergeben.“

Bedächtig schüttelte Cris mit dem Kopf.

„Ich würde da nicht allzu viele Hoffnungen schüren“, erwiderte er langsam

„Nach meinen Informationen ist die Zielperson bereits länger aus dem Imperium geflohen, bevor die Jedi sie schließlich aufgelesen haben. Dort bezweifelt man, dass sie über brauchbare Informationen verfügt, auch wenn man anerkennt, dass die Auswertung selbiger eher uns überlassen werden sollte.“


„Wie dem auch sei – die Friedensverhandlungen machen dieses Verhör nicht unwichtiger“, beharrte Drayson.

„Der Armee und der Flotte sind aufgrund der Vereinbarung die Hände gebunden. Wir haben naturgemäß einen weitaus größeren Spielraum.“

„Natürlich, Ma’am…“

Cris zögerte.


„Wenn ich fragen darf… welche Konsequenzen haben diese Verhandlungen für das Engagement der Republik auf derzeit besetzten Welten wie Coruscant?“

„Ich fürchte, für derlei Informationen haben Sie nicht mehr die Freigabe.“

Die Mimik der holographischen Drayson schien ein wenig weicher zu werden.

„Ich weiß, dass Ihnen das Schicksal Coruscants am Herzen liegt, Lieutenant. Aber alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass der Direktor sich im engen Austausch mit der Sonderbeauftragten des Kanzlers befindet. Alle unsere Operationen stehen derzeit auf dem Prüfstand und es ist nicht auszuschließen, dass wir einige von ihnen zurückfahren müssen, um Provokationen des Imperiums während der Verhandlungen zu vermeiden.“

Cris senkte den Blick. Das war es also – im Klartext bedeutete das, dass Coruscant, seine Widerstandsbewegung und alle auf Freiheit hoffenden Bürger vorerst von den offiziellen Organen der Republik im Stich gelassen wurden. Selbst der Geheimdienst konnte sich eine allzu offensive Unterstützung von Gruppen wie den Defendern nicht mehr leisten, bestand doch die Gefahr, dass das Imperium diese aufdeckte und derartige Enthüllungen die Verhandlungen belasteten, von denen wichtige Akteure sich offenkundig viel versprachen. Gleichzeitig zerbrach mit dieser Erkenntnis in ihm die letzte Hoffnung, Noa wiederzusehen. Nicht nur er hatte sie enttäuscht und verletzt – jetzt hatte es auch noch der Geheimdienst, hatte die Republik es getan. All die Opfer ihrer Familie waren umsonst gewesen, die Trennung ihres Bruders Rámon von seiner Frau und seinen Kindern, Pablos verlorener Arm… es schnürte Cris die Kehle zu.

„Halten Sie mich weiter auf dem Laufenden, Lieutenant“, sagte Drayson schließlich in das Schweigen hinein.

„Drayson Ende.“

Dann erlosch das Hologramm und Cris war in dem ohne dessen Licht schummrigen Kommunikationsraum mit seinen Gedanken alleine.

[Lianna, Lianna City, Gewerbegebiet, Zweigstelle des Geheimdienstes, Komunikationsraum]- Cris
 
[ Lianna | Jedi-Basis | In der Nähe des Ratsaals| Liza, Leeam, Devin & Faith ]

Leeam nickte.

"Tja, die Jedi scheinen da recht fix zu sein, wenn sie einen wollen. Aber ich will mich nicht beschweren, so wirklich vermissen werde ich die Vergangenheit nicht."

sagte Leeam und dan warf er seinem Bruder einen kurzen Seitenblick zu.

"Zumindest hoffe ich das, aber wer weiss was hier noch so auf uns wartet."

letzteres war ein kleiner Seitenhieb gegen Devin und seine immer wachsame Art und Weise. Mit einem schelmischen Grinsen schubste er diesen an und sah dann wieder zu Faith.

"Ich bin mir da nicht so sicher, aber die werden uns wohl kaum eine echte Waffe in die Hände geben, oder?"

fragte er, womit er Faith quasi zustimmte. Was auch immer das Übungsschwert war, all zu gefährlich würde es nicht sein. Aber wenn er so darüber nach dachte, übermütig würde er nicht damit herum spielen.
Dann aber machten sie sich zunächst auf die Suche nach ihren Quartieren.
Devin, den Plan auf seinem Pad war sich des Weges recht sicher, also spähte Leeam ihm immer wieder auf den Plan und versuchte die Karte mit den Gängen in Einklang zu bringen, doch der Bau selber faszinierte ihn und so musste Devin ihn ein paar Mal packen und weiter schleifen, wenn Leeam an irgend einem interessanten Kunstwerk kleben blieb oder die Muster eines Wandteppichs bestaunte.
Alles in allem benahm er sich wie ein Tourist, nur fehlten ihm glücklicherweise die Kamera und die Möglichkeit Dreck zu machen, so dass die Zwillinge mit den beiden Anderen bald das nächste Stockwerk erreichten.

Kurz blieb er unschlüssig stehen, während Devin sein Datapad etwas drehte, um Faith einen besseren Blick zu geben und er nutzte die Gelegenheit auch, um die junge Frau erneut aus der Nähe zu mustern, während sie auf die Zimmernummer der Zwillinge sah.
Leeam runzelte die Stirn als er das bemerkte und Devin wurde ein wenig rot und öffnete daraufhin die Tür.
Das lenkte Leeam wieder von seinem Bruder ab und er starrte entzückt auf das Zimmer mit kleiner Nasszelle.

"Das ist ja ein Traum...bis gleich."
verabschiedete er sich und verschwand in dem kleinen Bad. Devin nickte den beiden Anderen noch zu und murmelte ein fast schüchternes "Bis gleich", dann folgte er seinem Bruder ins Zimmer und schloss die Tür.
Leeam hatte sich bereits ausgezogen und stand unter der Dusche.

"Dev, komm endlich. Die haben hier wirklich ne Dusche und sogar Shampoo." kam es begeistert aus dem Bad, was Devin ein Schmunzeln verpasste.
Etwa eine Viertelstunde später kamen die beiden frisch geschwaschen und in den Padawan Roben wieder heraus. Ihre langen Haare waren noch feucht und ungekämmt, was die beiden auf eine eher putzige Weise wild aussehen ließ und nur Devin fummelte sich mit den Händen in den Haaren herum, um diese zumindest einigermaßen in Form zu bringen. Leeam derweil hielt das Trainingsschwert in der Hand und begutachtete den Zylinder interessiert, hielt aber seine Finger vom Auslöser entfernt.
Dann waren die Beiden bereit, falls es die Anderen auch waren.

[ Lianna | Jedi-Basis | Quartier| Leeam, Devin ]
 
Lianna - Raumhafen - Sternenjägerbasis - Gänge - Kit , Jaira und Raiken

Raiken folgte dem Gespräch und erfuhr dabei etwas mehr über die "Night Hawks". Vor allem wie sich Kit und Tomm kennengelernt hatten. Weiters konnte er auch einen tiefen Schmerz spüren, der Kit immernoch beschäftigte. Er schien jemandem verloren zu haben, der ihm sehr viel bedeutet hatte. Ihm selbst ging es nicht anders, da er damals auch sehr viele Menschen zurücklassen musste, die er von Herzen geliebt hatte. Er hatte versucht ihnen zu helfen und war dabei gescheitert. Er war einfach zu schwach gewesen. Eines seiner Ziele war es, stärker zu werden um denen zu helfen, die ihm etwas bedeuten. Dennoch durfte er dieses Vorhaben nicht über alles stellen. Denn dies wäre teilweise ein Weg zur dunklen Seite der Macht. Dies ging schon in eine Richtung von Egosimus. Er durfte sich nicht auf einzelne Personen konzentrieren, sondern auf das gesamte Universum. Eine Tatsache, die ihn sehr beschäftigte. Er war nun ein Jedi und diente dem Allgemeinwohl. Nicht seinen eigenen Interessen.

Als Kit von ihrem Treffen erzählte, wurde ihm erst bewusst, wo sie sich getroffen hatten. Im Orbit von Corellia. Tomm und er hatten ihm Geleitschutz gegeben um ihn in Sicherheit zu bringen. Er erwiderte Kits Geste und folgte weiter seinen Begleitern.

"Jetzt erinnere ich mich. Tut mir sehr leid, dass das etwas länger gedauert hat. Freut mich, dass wir dir helfen konnten. "

Lianna - Raumhafen - Sternenjägerbasis - Gänge - Kit , Jaira und Raiken
 
Lianna - Sternenjägerbasis, Gänge - Kit, Raiken, Jaira

Kit fing an Jaira einbisschen über seine Vergangenheit mit Tomm zu erzählen und meinte er habe ihn während der Schlacht um Corelia kennengelernt, wobei Kit bereits für die Night Hawks flog. Wie vermutet war er auf einer Mission, bei der er bedauerlicher Weise seinen Kameraden verlor und mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Durch die kurze Pause fühlte Jaira ebenfalls die Trauer vom den Kameraden. Sie konnte sich gut vorstellen wie es sein wird eine bedeutende Person zu verlieren, da sie es ebenfalls mit ihrer Mutter durchgemacht hatte, obwohl sie während des Geschehens noch in einem sehr jungen Alter war und daher den Tod nicht ganz verstand. Mittlerweile war sie jedoch in der Lage diesen Verlust zu verinnerlichen und zu spüren, was sich durch diese Vergangenheit für einen Weg geöffnet hatte. Auch wenn sie den Tod der Mutter betrauert, musste es gesehen.

Den Blick leicht gesenkt horchte sie den weiteren Worten von Kit, die nach einer weiteren Pause erklangen, da er in Gedanken schien. Anschließend erzählte er wie Tomm und sein Schüler, wobei hierbei gewiss Raiken gemeint war, sodass ich zu ihm hinüber schaute. Sie haben also das Leben von diesem Piloten gerettet? Wie wahre Helden.
Die Frage von Jaira mit den Aufträgen, die man äußern dürfte, beantwortete er zum Schluss und meinte er drüfte nicht alle erzählen, was wir auch sinnvoll erschien. Einiges musste Geheim bleiben, um die Leute um einen beschützen zu können und nicht unnötig hinein zu ziehen.
Raiken äußerte sich mitfühlend und drückte sein Bedauern für die verlorene Zeit und Freude für das Helfen aus.

Viel zu dieser Geschichte konnte sie nicht sagen, aber es war gut diese Frage gestellt zu haben, da sie sich nun vielleicht etwas besser verstehen könnten, dachte Jaira sich.


"Ich bedauere deinen Verlust sehr. Kard Tonzac war gewiss ein sehr guter und mutiger Pilot."

Bei ihren Worten hob sie ihren Blick, um mit Kit dabei Blickkontakt halten zu können.

Lianna - Sternenjägerbasis, Gänge - Kit, Raiken, Jaira
 
[ Lianna / Lianna City / Hauptquartier des Jediordens / Meditationsraum ] Arlen

Frustriert ließ Arlen sich mit dem Kopf voran auf einen Sitzsack fallen. Auch nach wiederholten Anstrengungen, hatte der Stein, abgesehen von Arlens kleinem Ausbruch, um keinen Zentimeter bewegt. Im Gegenteil. Mit zunehmenden Anstrengungen und exponentiell steigend unruhiger Gemütsverfassung schien sogar das Zittern, welches das kleine Stück Fels bisher an den Tag gelegt hatte immer Schwächer zu werden. Zudem hatten sich die Kopfschmerzen, die Kopfschmerzen, die ihn vorhin nur schwach gepiesackt hatten, sich um ein Vielfaches verstärkt.

Mit eckigen Bewegungen stützte der junge Sith sich auf die schweißnassen Hände und wischte sie an der bereits feuchten Tunika ab. Der Robe hatte er sich schon vor einiger Zeit entledigt und sie ordentlich gefaltet in eine Ecke des Raumes gelegt. Wenn man es genau betrachtete waren diese Konzentrationsübungen mindestens genauso, wenn nicht anstrengender als die körperlichen Übungen im Trainingsraum.

Was jedoch fest stand, war, dass dies hier definitiv um einiges frustrierender war. Insgeheim fragte sich Arlen bereits, ob er für diese Art der Machtnutzung ungeeignet war. Der mangelnde Erfolg legte diesen Schluss zumindest nahe. Doch wie auch immer es sich verhalten mochte, Arlen hatte eine Pause bitter nötig – zumindest eine Pause von dieser Art von Training. Doch was sollte er tun? Seine Muskeln schmerzten immer noch…nunja nicht mehr so stark wie vorhin… kurz entschlossen richtete die Rothaut sich auf und griff sich seine Robe aus der Ecke. Mit einem Zipfel wischte Arlen sich den Schweiß von der Stirn und machte sich zurück zum Trainingsraum auf, den er auch kurz darauf erreichte.

An der Tür sah er grade noch, wie Chesara den Raum betrat und folgte ihr hinein. Innen sah er Sarid und einen weiteren Meister (Satrek) den er zwar vom Sehen kannte, dessen Namen er jedoch vergessen hatte. Die beiden waren mit einer Gruppe Padawanen beschäftigt, von denen er manche kannte, andere jedoch noch nie gesehen hatte. Sie wirkten beschäftigt, sodass er grade nicht stören wollte, sondern sich stattdessen an Chesara wandte:


„Hallo, Meisterin Syonette. Habt ihr den Ball gut überstanden? Ich empfand ihn als anstrengend, aber auch furchtbar interessant. So viele Gesichter, so viele Spezies…“

Der Ball war tatsächlich sehr anstrengend gewesen. Doch das interessante Gespräch mit Tzun über das Klonen hatte es definitiv wettgemacht.

„Da fällt mir ein, Ich habe EmJay nicht mehr gesehen. Wie geht es ihm?“

In Wirklichkeit war Arlen kaum am leiblichen Wohl seines unsympathischen Mitpadawans interessiert. Der junge Mensch durfte ruhig in den Tiefen des Tempels verschollen bleiben, doch die Höflichkeit gebot es, sich nach ihm zu erkundigen.

„Es wird Euch vielleicht freuen zu hören, dass ich das machtverstärkte Springen weiter geübt habe und nun die Höhe und Stärke relativ gut kontrollieren kann. Ich habe mich auch am Levitieren kleinerer Gegenstände versucht. Könntet Ihr, wenn ihr mal Zeit hättet, mir vielleicht den ein oder anderen Tipp geben, wie dies am besten anzugehen ist?“

[ Lianna / Lianna City / Hauptquartier des Jediordens / Trainingsraum ] Arlen, Chesara, Satrek, Sarid, Fiona, Rilanja, Voron, Salina, Tipe
 
[ Lianna | Jedi-Basis | Quartier| Liza & Faith ]

Auch Liza sah sich ihre vom Orden erhaltenen Utensilien an. Sie verhielt sich weiterhin sehr schweigsam. Faith wunderte dies, denn weder sah sie wie das schüchterne kleine Mädchen aus, noch musste sie durch irgendwas oder irgendwen wirklich eingeschüchtert sein. Jedoch fühlte Faith auf irgend eine Art und Weise, dass Liza nicht wohl war. Ob es eher seelischer, oder körperlicher Natur entsprang, konnte sie nicht einschätzen, jedoch schien dieses Gefühl stärker zu werden. Anfangs hatte die neue Padawananwärterin es für Einbildung oder einen Streich ihrer eigenen Gefühle gehalten, doch je länger sie an diesem Ort war, desto stärker wurden diese Empfindungen. Sie begann die Dinge und Gegenstände, sogar Personen um sich herum zu spüren, fast als könne sie diese mit ihrem Geist berühren, ehe sie sich wieder verflüchtigten. Es war ein seltsames Gefühl und verursachte ein gewisses Prickeln in ihr. Sie drängte nach mehr, doch immer wenn sie sich auf ein Gefühl einließ und es verfolgen, umspielen und mit sich im Verbindung bringen wollte, schien es sich wieder von ihr zu entfernen, beinahe als wüsste es noch nicht, ob Faith wirklich dafür bereit war. Vielleicht war es das, was Liza Unwohlsein bereitete. Vielleicht fühlte sie dasselbe und brauchte zunächst Zeit um mit sich und ihrer neuen Umwelt in Einklang zu geraten. Es wäre verständlich und Faith gönnte ihr diese Ruhe, auch wenn sie sich wünschte, ihre neue Zimmerkammeradin könnte mit ihr sprechen und sich offenbaren. Es gab keinen Grund seine Ängste und Sorgen für sich selbst zu behalten. Sicherlich war dies mit ein Argument, warum die Anwärter in Doppelzimmer untergebracht wurden. Sie konnten sich so gegenseitig unter die Arme greifen, Hilfestellung geben und waren einfach nicht alleine. Die Neunzehnjährige hatte sich schon immer mitverantwortlich für die Leben um sich gefühlt, natürlich war dies hier keineswegs anders. Sie legte Liza sanft eine Hand auf die Schulter, Worte waren nicht nötig, sie würde es verstehen.
Dann machte sie sich auf, den kleinen Waschraum in ihrem Quartier in Augenschein zu nehmen. Es war nicht viel mehr als eine Nasszelle, ein Waschbecken und das wichtigste - eine Toilette. Kein Luxus, aber wer erwartete den schon. Hier war alles, was sie zum Leben in Würde zu brauchen gedachte. Sie schloss die Tür hinter sich, streifte ihre staubige Kleidung ab und stellte sich unter die Dusche. Nachdem das Wasser ihre Haut bedeckte, nahm sie vorherige Gedanken sofort zurück. Das hier war Luxus. Lange war es her, dass sie das letzte mal von Oben bis Unten waschen konnte. Erst jetzt fiel ihr auf, wie unangenehm sie vorher gerochen haben muss - Kein Vergleich zu jetzt. Nachdem sie sich getrocknet hatte, warf sie ihre neue Robe über, die sie vorher von ihrem Bett mitgenommen hatte. Es war ein schönes Gefühl. Sie passte, der Stoff fühlte sich weich, doch robust an und es gab ihr das Gefühl angekommen zu sein. Eine Bestätigung der Aufnahme in den Orden, die auch für alle an diesem Ort ersichtlich sein würde und sie gewissermaßen als Padawananwärterin auswies.

Während Faith ihre langen Haare zu einem Knoten hinter ihren Kopf zusammenband, verließ sie den kleinen abgetrennten Raum ihres Quartieres.


"Liz...", sagte sie, ehe sie bemerkte, dass Liza auf ihrem Bett eingeschlafen war. Kurz fragte sie sich, ob es besser wäre sie zu wecken, entschied sich dann jedoch dagegen. Zwar hatte Rätin Chesara ihnen allen den Auftrag erteilt, einen Trainingsraum aufzusuchen, doch wenn jemand fragte, konnte Faith schließlich erklären, dass es Liza nicht gut ging. Zur Not würde sie die Schuld auf sich nehmen, da sie es versäumt hatte ihre neue Mit-Anwärterin zu wecken. So leise sie konnte, schnappte sie sich also das Trainingsschwert und die Kommunikationseinheit und hängte beides an ihren Gürtel. Dann öffnete sie die Tür zum Gang, schaltete das Licht hinter sich aus, und schloss die Tür wieder. Als hätte sie laut gerufen und auf sich aufmerksam gemacht, öffnete sich in diesem Augenblick die gegenüber liegende Tür und die beiden Jungs traten hinaus. Strahlend nahm Faith sie in Empfang. Auch sie hatten die neuen Roben übergeworfen, und diese ließen sie sehr reif wirken. Genau so, als hätten sie in ihrem Leben noch nie etwas anderes getragen.

"Hi Leeam. Hi Devin." Sie nickte beiden zu, weiter breit über das ganze Gesicht strahlend. "Wollen wir? Liza hat sich hingelegt, ich glaube sie fühlt sich nicht wohl."

So schritt das Trio davon, immer dem Weg folgend, den ihr Lageplan ihnen vorschrieb. Zwar gab es mehrere Trainingsräume, doch sie hatten sich selbstredend den auserkoren, der am nächsten lag. Devin übernahm die Führung und unter dieser kamen sie schnell am vorgesehenen Ziel an.

Reichliches Stimmengemurmel drang aus dem Raum, doch alleine konnten sie schließlich auch schlecht trainieren. Wahrscheinlich hatte keiner von ihnen eine wirkliche Ahnung davon, was sie denn eigentlich trainieren sollten. Faith schritt hinein, gefolgt von den beiden Zwillingen. Es war schon ziemlich voll, besser gesagt ziemlich besucht, denn der Raum war relativ weitläufig und bot noch etwas Platz. Zunächst blieb Faith quasi in der Tür stehen und sah sich die Gesichter der sich dort befindenen Personen an, ehe sie bemerkte, dass Devin und Leeam schon hinter ihr vorbei in die Richtung des einzigen bekannten Gesichts in diesem Raum gesteuert waren. Rätin Chesara hielt sich einige Meter neben ihnen auf, was dem blonden Fräulein ein beruhigtes Luftholen ermöglichte. Neben ihr stand ein junger Mann (Arlen), der keinesfalls ein Mensch sein konnte. Seine Haut war rot, sein Haar schwarz mit einem gewissen Blau-Stich und an seiner linken Wange zierte eine Art Tentakel sein Gesicht. Die rechte wies dagegen eine tiefe Narbe auf. Die Frage, um welche Spezies es sich bei diesem Humanoiden handelte, kam in Faiths Gedanken auf, doch sicherlich würde sie das noch früh genug erfahren.


"Hallo Rätin Chesara. Ich hoffe wir stören nicht", sie nickte in Richtung des muskulösen Mannes, "Ich bin Faith. Das sind meine Freunde Leeam und Devin", stellte sie ihre beiden Begleiter vor, in der Hoffnung mit der Bezeichnung 'Freunde' nicht zu weit gegangen zu sein. "Liza fühlte sich nicht allzu wohl, deshalb sind wir nur zu dritt", wandte sie sich dann wieder erklärend an die Jedi.

[ Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum | Arlen, Chesara, Devin, Leeam & Faith, etwas abseits Satrek, Sarid, Fiona, Rilanja, Voron, Salina & Tipe]
 
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- Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Mit Arlen -

Anstatt dass sie Arlen gefunden hatte, hatte er sie gefunden das, obwohl er noch nicht einmal gewusst hatte, dass Chesara nach ihm gesucht hatte. Vielleicht war das ein Zeichen, dachte sie. In den letzten zwanzig Jahren hatte sie gelernt, viele Ereignisse als solches zu deuten. Manchmal war es vielleicht nur bloße Einbildung und manchmal war es tatsächlich der Wille der macht. Mit Sicherheit sagen konnte man dies nie.

"Es freut mich, dass du fleißig weiter trainiert hast."

Sagte Chesara zu dem Padawan, der - noch - keinen Meister hatte. Sie hatte bereits beschlossen, ihn zu ihrem Schüler zu machen, doch davon wusste er noch nichts.

"Es ist wichtig, dass wir unsere Motivation stetig beibehalten und nie aufgeben, auch wenn es das Training manchmal müßig erscheint. Am Ende lohnt es sich."

Sagte sie, in Erinnerung an ihre Trainingseinheit am Stadtrand von Lianna, als sie zum ersten Mal den verstärkten Machtsprung geübt hatten. Arlen war bei diesem Ausflug hoch oben in einem Baum gelandet und nicht mehr alleine hinunter gekommen. In ein paar Jahren, oder vielleicht auch schon jetzt, würde er herzlich darüber lachen können.

"Der Ball war eine willkommene Auszeit nicht nur für die Jedi, sondern vor allem für viele Angehörige des Militärs."

Beschrieb sie das Ereignis des vergangenen Abends.

"Ohne Unterlass kämpfen können nur Droiden - und selbst deren Systeme laufen irgendwann Gefahr, zu überhitzen."

Sie lächelte.

"Insofern, nein, ich fand den Ball gar nicht so anstrengend. Es war ungewohnt, ja, aber es war auch schön, mit alten Bekannten gesprochen zu haben, die ich sonst viel zu selten sehe."

Leider hatte sie nicht so ausführlich mit allen sprechen können. Jibrielle hatte, frisch verliebt, nur wenig Zeit für Chesara gehabt und Adrian war sie gar nicht erst über den Weg gelaufen. Beides war sehr schade, doch Chesara wusste auch, dass beide ihren eigenen Weg gehen mussten und sie ihnen nicht ewig hinterher winken konnte. Sie musste los lassen, so wie eine Mutter es tun musste.

"Du wirst lachen, Arlen, aber ich bin sogar extra hier, um dir beim Training zu helfen."

Sagte Chesara schließlich, ihre Gedanken von ihren alten Padawanen zu ihrem zukünftigen Padawan lenkend. Sie sah, dass jetzt auch Faith, Devin und Leeam den Trainingsraum betraten. Die drei hatten ihren Weg gefunden und kamen nun schnurstracks zu ihnen herüber. Faith war die erste, die sich und die beiden Jungen Arlen gegenüber vorstellte. Chesara wartete, bis die ersten Höflichkeiten ausgetauscht waren.

"Arlen ist bereits seit einer kurzen Weile hier im Orden."

Ließ sei die drei Neuankömmlinge wissen.

"Bis heute war er ebenfalls ein meisterloser Padawananwärter."

Chesara sah ihren neuen Schüler an.

"Wie gesagt, bis heute. Arlen, ich möchte dich zu meinem persönlichen Padawan ernennen. Du hast gezeigt, dass du Ausdauer besitzt und bereit bist, deine Energie in die Ausbildung zu stecken. Ich denke, von hier an können wir gut zusammen arbeiten und ich hoffe, dass ich dir die Wege der Jedi erfolgreich beibringen kann. Oh und zu deiner Frage von vorhin: Em-Jay ist nicht länger mein Padawan. Er wurde auf eine Mission geschickt, die längere Zeit in Anspruch nahm als geplant. Er wird einem neuen Mentor zugeteilt, wenn er zurück kommt - was momentan zeitlich noch nicht abzusehen ist."

Erklärte sie und ihr Blick wanderte zu Faith.

"Das bedeutet gleichzeitig, dass ich noch einen zweiten Padawan annehmen darf. Faith, meine Wahl ist dabei auf dich gefallen. Ich weiß noch so gut wie nichts über dich, aber ich habe den Verdacht, dass wir eine Gemeinsamkeit haben. Du bist auf einem Lazarettschiff groß geworden und hast dadurch wahrscheinlich mehr Erfahrung in der Krankenpflege als alle anderen Padawananwärter in der Basis. Ich bin eine Jedi-Heilerin und ich würde gerne sehen, ob du ebenfalls das seltene Talent der Machtheilung besitzt, denn wenn ja, dann wäre es eine Verschwendung, dich darin nicht zu schulen."

Chesara sah von ihr wieder zu Arlen und hob die Hände.

"Also, was sagt ihr, seid ihr bereit?"


- Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Mit Arlen, Faith, Devin und Leeam -
 
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid

Sarid rollte ebenfalls mit ihren Augen als sie Fionas Reaktion auf Vorons gut gemeinte Worte vernahmen. Es mochte ja sein, dass es Hapaner gab, welche offener waren und weniger ihrem Standesdünkel nachhingen. Die braunhaarige junge Frau allerdings zählte ganz offensichtlich nicht zu dieser Kategorie. Dabei hatte es der Kel'Dor doch nur nett gemeint, womit die Hapanerin allerdings nichts das Geringste anfangen konnte. Es freute Sarid jedenfalls, dass Voron mit so viel Elan an seine Jediausbildung heran ging. Vielleicht hatte die Jedi-Rätin auch eine gewisse Schwäche für Nichtmenschen. Jedenfalls tat ihr Voron sehr leid, dass er so von oben heran von Fiona behandelt wurde.

"Nicht menschliche Gepflogenheiten, Voron. Hapanische Gepflogenheiten, welche genau genommen keine Menschen, sondern Nahmenschen sind",

korrigierte sie daher freundlich, aber bestimmt. Dabei warf Sarid Fiona einen warnenden Blick zu. Dieses arrogante Verhalten ihrerseits war hier völlig fehl am Platz. Sie beide saßen hier völlig gleichberechtigt nebeneinander. Es gab kein besser oder schlechter. Gerade bei Jedi war Demut angesagt und der Wille anderen zu dienen stand im Vordergrund. Die Überheblichkeit, welche die junge Frau von Charubah an den Tag legte passte überhaupt nicht hierher.

"Vorsicht, Fiona..."

gab Sarid ihr eindeutig zu erkennen, dass sie dies nicht tolerieren würde. An Vorons Adresse antwortete die Jedi-Rätin um einiges freundlicher.

"Wir können uns ja später noch unterhalten, Voron."

Dann ließ Sarid für den Moment dieses Thema erstmal fallen und wandte sich dem zu, weshalb sie ja eigentlich in den Trainingsraum gekommen waren. Währenddessen war wie die Jedi-Rätin mitbekam auch noch Chesara mit einigen weiteren wie sie annahm Jedianwärtern in den Trainingsraum gekommen. Jedoch war die Corellianerin froh, dass sich der Anstrom der Neuankömmlinge auf mehrere Schultern verteilte. Sonst wäre es schwierig auf alle speziellen Bedürfnisse einzugehen, wie sich ja schon sehr konkret an Fiona und Voron zeigte. Sich gerade hinsetzend legte die dunkelblonde Jedi ihre Hände dann locker auf ihre Oberschenkel und schloss die Augen.

"Atmet beide tief ein und aus. Sammelt euch, konzentriert euch. Wie ihr vielleicht wisst, ist die Macht, welche den Jedi ihre Stärke gibt allgegenwärtig. Sie umgibt uns, sie durchdringt uns, sie hält die Galaxis zusammen. Dieses allumfassende Energiefeld steht euch als Jedi immer zur Verfügung. Nur müsst ihr erst noch lernen mit ihr zu kommunizieren, um ihre Stärke nutzen zu können. Das Allererste dabei ist, dass ihr sie in euch spürt."

Dann hielt Sarid kurz inne und atmete tief ein und aus.

"Versenkt euch in das Zentrum eures Sein. Dort findet ihr euren Zugang zur Macht. Fühlt wie sie ein Teil von euch ist, wie sie euch durchströmt und euch mit allem in eurer Umgebung verbindet."

Danach wartete die Jedi-Rätin erst einmal ab, wie es den beiden damit ging. Zumindest Voron müsste einen Teil davon schon gelernt haben aufgrund seiner Kenntnisse durch jene Baran Do. Aber für die Hapanerin hingegen dürfte dies alles Neuland sein. Also wollte sie sie nicht gleich am Anfang überfordern. Außerdem würde das sonst bestimmt noch deren Abneigung gegenüber dem Kel'Dor vergrößern.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Arlen, Faith, Devin, Leeam, Chesara, Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid
 
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum -Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Sarid, Voron und Fiona

Voron bemerkte schnell, dass er sich Fionas Missbilligung eingefangen hatte und sprach sie direkt darauf an. Er gestand seine Fehler ein, wie Fiona bemerkte, doch auch Sarid hatte ihre Abneigung bemerkt. Bevor die junge Frau die Entschuldigung des Kel'Dors akzeptieren konnte, korrigierte die Jedi-Rätin den jungen Kel'Dor auf eine Art und Weise, die man sehr deutlich als eine Beleidigung auffassen konnte. Fiona wusste nicht einmal, was sie falsch gemacht hatte, doch es hatte die Rätin offenbar verärgert. Die Hapanerin musste sich einmal in Erinnerung rufen, dass dies hier nicht Charubah war, doch konnte sie sich das nicht eingestehen. Kurz schaute sie die Rätin herausfordernd an, als diese sie warnte, senkte jedoch dann demütig den Blick. Dies war nicht die Zeit des Aufbegehrens, vorallem nicht vor einer fundamentalen Übung, bei der sie auf Sarid angewiesen war.

"Ich..."

Rein aus Ehre wollte sich Fiona noch verteidigen, beließ es jedoch dabei.

"Es tut mir leid, Voron. Ich stamme aus einer anderen Kultur und es fällt mir schwer, mich dem Rest der Galaxis anzupassen. Der Hapes-Cluster ist sehr abgeschnitten vom Rest der Galaxis, der Fehler lag bei mir. Verzeih mir."

Fionas Blick war auf den Boden gerichtet, sie konnte nicht die Schmach ertragen, ihn bei ihrer Entschuldigung anzuschauen. Als sie wieder aufschaute erblickten ihre grüne Augen weitere Schüler, die den Trainingsraum betreten hatten, jedoch bei einer anderen Meisterin waren. Ihre Gedanken schweiften kurz ab, dachten an die Zukunft, das Training mit den anderen Schülern, doch das war jetzt nicht von Belang. Ihr Blick traf jetzt wieder den Vorons, doch diesmal blieb ihre Miene neutral, schauten ihn kurz fragend an. Obwohl sie solche Vorurteile gegenüber Männern hatte, fragte sich Fiona, ob das nötig war. Die Männer hier unterschieden sich stark von denen im Hapes-Cluster.

Als Sarid die Übung nun begann und sich hinsetzte, folgte Fiona ihrem Beispiel und mimte ihre Position nach. Mit geschlossenen Augen hörte sie ihren Ausführungen zu. Langsam aus- und einatmend konzentrierte Fiona sich auf ihre Worte, versuchte den Sinn zu verstehen, bevor sie sich auf sich selbst konzentrierte.

Anfang wirkte es lächerlich, sie hörte nur ihren Atem, ihr Herzklopfen und ihre eigenen Gedanken, doch nach einiger Zeit hörte sie ein Flüstern. Es waren keine Worte, es hatte keine Stimme, doch das Flüstern war da, redete auf sie ein, ohne dass sie es hören konnte, obwohl sie es bemerkte.
Als Fiona sich auf das Flüstern konzentrierte verschwand es, es war nicht mehr als ein Windhauch, dass ihr Bewusstsein streifte, jedoch erstarb, sobald sie sich ihm zuwandte. Es wirkte wie etwas, dass sie auf die Netzhaut eingebrannt hatte, das man jedoch nicht ansehen konnte, es nicht ergreifen konnte, es immer aus der Reichweite blieb.

Plötzlich wirkte es wie ein Fluss, wie etwas, dass sie durchströmte, sie jedoch nicht fühlen konnte, noch je bemerkt hatte. Sobald ihr Bewusstsein versuchte, es zu berühren, entglitt es ihr wie Rauch, der ihr durch die Finger glitt. Es war verzweifelnd, unmöglich, weshalb Fiona etwas verägert wieder ihre Augen öffnete. Es kam der jungen Frau so vor, als ob dies eine Ewigkeit, jedoch gleichzeitig nur einen Augenblick gedauert hätte. Ihr Gegenüber saß Rätin Horn, erwartete offensichtlich etwas, wirkte jedoch nicht ungeduldig.


"Ich, ich glaube ich habe sie gespürt. Wie die Macht durch mich fließt, wie sie immer da ist, unbewusst doch existent. Doch sobald ich versuchte sie zu berühren, zu ergreifen entglitt sie mir. Je mehr ich es versuchte, desto weiter entfernt wirkte sie auf mich, rückte jedoch wieder näher, sobald ich es nicht mehr versuchte, als ob sie mich verspotten würde."

, gab die junge Padawananwärterin niedergeschlagen zu.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Arlen, Faith, Devin, Leeam, Chesara, Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Sarid, Voron und Fiona
 
Lianna - Jedi Basis - Gang (Leeam & Devin)

Die Brüder standen sich einen Moment lang die Beine in den Bauch. Leeam schien jedes Detail des Ganges in sich aufnehmen zu wollen und besah sich Wände, Decke und sogar den Teppich, was jedem ausser Devin komisch vorkommen mochte, doch er wusste, dass Leeam damit Langeweile vorbeugte. Darum beneidete Devin ihn ein wenig, denn er langweilte sich und auch die Aufregung über all die Neuerungen in seinem Leben nderten daran nichts. Zuvieles war ungewiss und daher konnte er sich nicht wirklich mit den auf ihn wartenden Herausforderungen ablenken, statt dessen sorgte er sich was wohl im Dunkel der Zukunft lag und das war auch nicht besser als sich zu langweilen.
Also ging er leicht auf und ab, bis er die Tür hörte und sich schnell umdrehte. Der Anblick von Faith, frisch heraus gemacht in einer ähnlichen Robe wie die Zwillinge sie trugen entlockte Devin ein Lächeln, was ihn selber überraschte.
Das Strahlen auf ihrem Gesicht trug das übrige bei und Devin fühlte wie ihm etwas warm wurde. Schnell nickte er dann, als sie von Liza´s Abwesenheit sprach.

"Nun, es ist sicher für uns alle eine große Umstellung, aber der Luxus einer Dusche hat uns erstmal wieder aufgetankt."

sagte er und sah sich nach seinem Bruder um.

"Lee, jetzt komm!"

rief er seinen abgelenkt vor sich hin starrenden Zwilling an, der daraufhin ebenfalls lächelte, wenn auch bei ihm aus reiner Freundlichkeit und nicht aus Freude über den Anblick, den Faith bot.

"Also, ich denke ich weiss wo wir lang müssen."

meinte Devin dann und sah auf sein Pad. Und dann marschierte er mit großen Schritten los und bremste sich dann, als ihm aufging, dass er fast rannte. Aber er war hibbelig und wollte nun die Ungewissheit los werden, welche sich beim Warten aufgebaut hatte und so legte er immer noch ein zügiges Tempo vor, bis sie dann den Trainingsraum fanden.
Hier zögerte Devin und blieb etwas zurück. Leeam blieb daraufhin ebenfalls stehen, dann aber folgten beide Faith, die zielstrebig den Raum durchquerte. Nach einem Moment erkannte Devin auch was sie so los preschen ließ und so folgten die Zwillinge ihr zur Rätin Chesara und dem Fremden, Arlen.

Letzterem nickte Devin höflich zu und Leeam lächelte.
Dann schob sich auch Devin etwas näher an die Rätin heran.

"Wenn ich mal unterbrechen darf, wie soll das denn hier laufen? Was genau ist denn ein Padawan...und wer wird uns beide dann zu seinem...Padawan machen?"

fragte Devin, der sich zumindest grob zusammen gereimt hatte, was denn ein Padawan war und er fühlte sich nun etwas zurück gesetzt, nachdem Faith nun auf einen Schlag eine offenbar bedeutende Persönlichkeit des Ordens als Meister hatte. Und da wollte Devin sicher nicht auf der Ersatzbank versauern und seinem Bruder sollte es noch viel weniger so ergehen. So stand er nun da, ein wenig kleinlauter als sonst, aber dennoch selbstbewusst und begierig darauf sich hier in dem Orden zu etablieren.
Leeam, besorgt, dass Devin die Rätin verärgern könnte schob sich nun auch näher und drückte kurz dabei Devin´s Arm, um diesen davon ab zu halten noch etwas hinzu zu fügen oder auch forsch zu reagieren, sollte die Rätin Chesara den beiden etwas mitteilen, was sie nicht hören wollten. So z.B., dass es niemanden gab der sie jetzt ausbilden würde. Leeam würde das akzeptieren und warten, aber Devin könnte sich leicht zur Ungeduld hinreißen lassen und dieß auch zeigen.

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - (Arlen, Faith, Devin, Leeam, Chesara, Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Sarid, Voron, Fiona)
 
[Lianna, Lianna City, Zweigstelle des Geheimdienstes, Quartier]- Cris

Wie von selbst führten die Einzelteile der Merr-Sonn IR-5 „Intimidator“ sich wieder zusammen, ein makelloser wie tödlicher Mechanismus, nun gereinigt von jener aggressiven Flüssigkeit, deren scharfer Geruch nachhaltig in der Luft des engen Quartiers waberte, in dem Cris untergebracht worden war. Licht spendete lediglich eine schwache Nachttischlampe, während der ehemalige Sturmtruppler sich auf einem unbequemen Hocker an den ebenso kargen Tisch gesetzt und damit begonnen hatte, die ihm zugeteilte Waffe – obwohl sie bisher noch ungenutzt war – auseinanderzubauen und ihre Einzelteile zu reinigen. Diese einer festen Routine folgende Tätigkeit beschäftigte seine Gedanken gerade genug, um sie nicht in unliebsame Bahnen verlaufen zu lassen, zu Dingen, über die er lieber nicht nachdenken wollte. Oder besser: zu einer speziellen Person. Einer Frau. Noa.

Jetzt war er, obwohl er sich mitnichten beeilt hatte, unweigerlich am Ende dieser selbstauferlegten Aufgabe angelangt. Durch das kleine Fenster seines spartanisch eingerichteten Zimmers fiel kein natürliches Sonnenlicht mehr – nur eine Ahnung der äußerlichen künstlichen Beleuchtung des Gebäudekomplexes, in dem der Geheimdienst untergebracht war – und als er die Waffe gesichert zurück in ihrem Schulterholster verstaute, stellte Cris fest, dass es mittlerweile fast Mitternacht war. Nach seiner Unterredung mit Drayson hatte er kurz ein wenig gegessen und sich dann dem Alltag gewidmet, den sein Dienst ihm hier auf Lianna bot – primär das Sichten von Berichten niedriger Sicherheitsstufe, die eventuell Informationen enthielten, die für den Rat der Jedi von Belang sein könnten und somit förderlich für eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem Orden waren – immer darauf erpicht, sich keinerlei Leerlauf zu gönnen.

Damit war es allerdings spätestens jetzt vorbei, als er sich schwerfällig von seinem Hocker erhob, sein Shirt über seinen Kopf zog und in Richtung der schmalen Nasszelle schlich, wo er sich – doch etwas nachlässig – das Gesicht mit kaltem Wasser abwusch, in der Absicht, erst am nächsten Morgen zu duschen. Das Gesicht, das ihn aus dem Spiegel des winzigen Raumes anstarrte, kam ihm wie das eines Fremden vor – nicht wie das eines Menschen, sondern das eines menschenähnlichen Automaten. Und hatte er sich in den letzten Stunden nicht in der Tat wie einer verhalten? Pflicht, Routine, Ablenkung… er wusste ganz genau, wann ihm dieser Ablauf bereits einmal dazu gereicht hatte, unangenehme Wahrheiten zu verdrängen.

Als er auf sein viel zu schlecht gepolstertes Bett fiel und angesichts der stickigen, schlecht umgewälzten Luft bedauerte, dass das Fenster seines Quartiers es nicht vorsah, geöffnet zu werden, gab es schließlich keine Ausrede mehr, denn die Kälte, die ihn beschlich, die Leere neben ihm, zwang seinen Verstand brutal, sich darauf zu konzentrieren, was er so verzweifelt versucht hatte zu verdrängen, ungeachtet des stetigen Drucks, dass das Medaillon auf sein Brustbein ausgeübt hatte, das jetzt neben seiner Waffe auf dem Nachtisch lag.

Noas Fehlen war fast körperlich greifbar. Ihre Nähe fehlte ihm, wann immer er sich leicht bewegte, ihre Wärme, wenn er versuchte, sich unter seiner dünnen Decke zu verkriechen, das Kitzeln ihrer Haare in seinem Gesicht, ihr atemberaubender Geruch, ihr schläfriges Murmeln… das Pochen ihres Herzens, das ihn ihm tiefsten Schlaf wissen ließ, dass er nicht alleine war. Wenn er sich jetzt umdrehte würde er sie nicht dabei beobachten können, wie sie langsam wach wurde, erbost darüber, dass der Schlaf schon wieder vorbei war, würde er sie nicht an sich ziehen und sein Gesicht spielerisch in ihrem Nacken vergraben können, würde sie ihn nicht schließlich mit ihrem wunderschönen Lächeln begrüßen. Cris fand sich auf dem Rücken liegend wieder, leeren Blickes an die Decke des kleinen Raumes starrend, während die Kälte langsam seine Beine emporkroch und schließlich sein Herz in einen eisigen Mantel hüllte, so eisig wie die einsame Träne, die seine Wange entlang lief. Er vermisste Noa. Sehnte sich nach ihr. Nach der Noa, die ihn auf dem Oberdeck der Promise kurzerhand an sich gezogen hatte… nach der Noa, die ihn vor Sorge zerfressen darum gebeten hatte, mit ihr nach ihrem vermissten Bruder zu suchen… nach der Noa, die zum Glück nicht so gut wie mit einem Blaster zielen konnte, wenn sie Vasen auf ihn warf…

Irgendwann musste Cris dann eingeschlafen sein, auch wenn er sich nicht an irgendwelche Träume erinnerte, als er – von dumpfem Kopfschmerz geplagt – seine Augen wieder aufschlug, geweckt vom penetranten Piepsen des Computerterminals am anderen Ende des Raumes neben dem Ausgang, das ihm anzeigte, dass irgendjemand ihn zu erreichen versuchte. Der Morgen hatte gerade erst gegraut und hüllte das Zimmer in trübes Licht, passend zu Cris‘ Verfassung, als er sich ächzend hochquälte – er konnte wirklich nicht viel geschlafen haben – und mit ein paar wankenden Schritten schließlich am Terminal angekommen war. Als er den Anruf entgegennahm, erkannte er nach zweimaligem Blinzeln das Bild Major Keffers, bestens ausgeruht… aber besorgt.


„Lieutenant. Entschuldigen Sie, dass ich Sie wecken musste, aber wir haben hier… eine Situation.“

„Inwiefern?“, fragte Cris langsam nach und versuchte, ein herzhaftes Gähnen zu unterdrücken. Er brauchte wirklich einen Becher Kaf – alleine schon, um den widerlichen Geschmack auf seiner Zunge loszuwerden.

„Uns liegen Erkenntnisse vor, dass hier in Lianna City eine terroristische Gruppe einen Anschlag geplant hat.“

„Und was hat das mit mir zu tun?“

Keffer räusperte sich.


„Nun… zum einen sind Sie als ehemaliges Mitglied der Sektion 01 und aufgrund ihres… Hintergrunds einer der wenigen Offiziere hier unter meinem Kommando, der für einen Zugriff auf ein Terroristennest qualifiziert ist und zum anderen… vermuten wir, dass dieser Anschlag dem Orden der Jedi gelten soll.“

Cris‘ Augen weiteten sich.


„Dem… dem Orden? Warum?“

„Das wissen wir nicht. Darum bitte ich Sie, sich dem taktischen Team der NRSF anzuschließen, das das Terroristenversteck ausheben wird, und alle Beweise zu sichern, die uns zu Erkenntnissen verhelfen könnten, was das Motiv dieser Gruppe angeht. Nach Möglichkeit würden wir diese Beweise gerne exklusiv sichern, bevor sie… anderen Behörden in die Hände fallen.“

„Ich verstehe.“

Cris nickte. Das Adrenalin, dass sich ob dieser überraschenden Information in seinen Blutkreislauf begeben hatte, war ein weitaus effektiverer Wachmacher als Kaf.

„Gut. Finden Sie sich in einer halben Stunde am Silara-Wohnkomplex ein. Der leitende Beamte der NRSF wurde über Ihre Teilnahme an der Operation in Kenntnis gesetzt, wenn Sie bei der Sicherung der Beweise auch vermutlich nachdrücklich vertreten müssen, dass der Geheimdienst in dieser Angelegenheit das letzte Wort hat. Viel Glück.“

Keffers Bild wich dem Logo der Neuen Republik, sodass Cris es sich gestatten konnte, kurz die Augen zu schließen und gedehnt zu seufzen. Das bedeutete wohl, dass die Dusche recht kurz ausfallen musste.


[Lianna, Lianna City, Zweigstelle des Geheimdienstes, Quartier]- Cris
 
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[Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum] Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid

Voron bemerkte, das Fiona unwohl bei ihrer Entschuldigung war, da sie ihn nicht ansah. Deshalb versuchte er angemessen zu reagieren.

"Ich verzeihe Dir Fiona. Ich habe noch viel über die anderen Systeme und deren Gepflogenheiten zu lernen. Ich habe auch nicht viel mehr, als ein paar Holovids und Texte gelesen und die haben sich nur um die Menschen auf Lianna und Coruscant gedreht. Ansonsten kenne ich auch nur die Kel'Doranischen Gepflogenheiten. Und es wäre mir eine Ehre, sofern es Dir nicht unangenehm ist und sofern du Zeit hast, etwas über deine Heimat zu erfahren. Vielleicht kann ich dir dann noch ein paar Gepflogenheiten von Dorin, meinem Heimatplaneten erzählen. Und ich kann noch etwas dazu lernen."

Sie sah sich um und er sah, dass sich der Trainingsraum weiter gefüllt hatte. Fiona sah etwas grübelnd aus und bevor Voron hätte etwas sagen können, begann die erste Trainingsstunde.

Voron schloss die Augen und atmete langsam ein und aus. Seine Gedanken blieben kurz an seinem Vater hängen, jedoch schob er sie beiseite und konzentrierte sich darauf, seinen Geist zu öffnen. Eine vertraute Wärme durchströmte seinen Körper und er bündelte diese Energie in seinen Beinen, dabei wusste er, dass wenn er jetzt loslaufen würde, wäre er deutlich schneller als normale Lebewesen. Er mochte dieses Gefühl, auch wenn er sich bewusst war, das sobald er seine Konzentration verlor, diese Wärme abschwächen, jedoch niemals ganz verschwinden würde. Sein Vater erschien ihm vor seinem inneren Auge und er verlor die Konzentration und die Kontrolle über die Wärme in seinen Beinen. Sie lief hoch zu seiner Brust und zog sich langsam zurück bis nur noch ein lauwarmer Hauch geblieben war.

Voron öffnete seine Augen. Er sah, dass Fiona auch gerade die Augen öffnete und das Meisterin Horn sie erwartungsvoll ansah.

Er wartete einen Moment und Fiona begann zu sprechen. Er hörte ihr genau zu. Er kannte dieses Gefühl. Seine ersten Versuche mit der Macht zu kommunizieren waren genauso verlaufen. Ihn störte es jedoch mehr, dass sobald seine Konzentration sank, er die Kontrolle über die Wärme verlor. Er würde der jungen Frau gerne von seinen eigenen Erfahrungen berichten, jedoch wollte er sich ihr nicht aufdrängen.

Voron sagte nichts, sondern wartete darauf, dass Meisterin Horn etwas besänftigendes zu Fiona sagen würde. Vielleicht würde sie danach etwas zu Voron sagen, sollte sie gespürt haben, dass er mit der Macht kommuniziert hat.


[Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum] Rilanja, Salina, Satrek, Tipe, Fiona, Voron und Sarid
 
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