Lianna

[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Trainingsraum] mit Cethra Jayne

Als Cethra Yuno den Stecken reichte, wog sie ihn in der Hand. Er war in Etwa so lang wie ihr Langmesser, allerdings nicht aubalanciert – klar, es war ja schließlich nur ein Stück Holz – und hatte kein Parier. Von ihrem Langmesser war sie es gewohnt, mit Parierstange und -nagel zu kämpfen, und der Knauf war so schwer, dass der Balancepunkt direkt auf Höhe des Zeigefingers lag, was dazu führte, dass dieses sich so führen ließ, als ob die Klinge beinahe Gewichtslos war.

Sie dachte kurz über ihre Möglichkeiten nach: Ohne Parier würde sie keine der Kampftechniken, die darauf abzielten, die gegnerische Klinge einzufangen und dann zu kontern, einsetzen können. Die vielversprechendsten Techniken schienen Winden und Stechen zu sein, die aber beide durch die Kopflastigkeit der Waffe erschwert wurden, sowie der direkte kontaktlose Angriff. Dazu kam, dass sich Yuno keine Hoffnungen machte, der Jedi im Schwertkampf ebenbürtig zu sein, auch wenn sie sich sicher war, einige Tricks auf Lager zu haben, mit denen ihre Meisterin nicht rechnen würde.

Yuno nahm ihre Grunstellung ein, wie sie es gewohnt war: Die linke Hand vor der Brust, die rechte mit angwinkeltem Ellenbogen und dem Stock nach vorne, den Daumen auf der „Klinge“ und wartete auf Cethras Angriff. Der kam wesentlich langsamer als sie erwartet hatte. Yuno hatte keine Mühe, den Schlag zu parieren, wand den Stab um Cethras, riss den Arm nach oben und wollte zustechen, als die Jedi plötzlich ernst zu machen schien und mit einer Kraft, die Yuno ihr nie zugetraut hätte, ihr Handgelenk versteifte, was dazu führte, dass Yuno, die einige Kraft in den Stich gelegt hatte, sie verfehlte und nach vorne stolperte. Fast gleichzeitig spürte sie zuerst einen Schmerz im Handgelenk, als Cethra die Bewegung, die Yuno begonnen hatte, weiterführte, was durch die Bindung, in der sich ihre Waffen befanden dazu führte, dass Yunos Arm überdreht wurde und sie ihren Stock fallen lassen musste, und danach im Rücken, als die Jedi ihr in einer fließenden Bewegung einen ordentlichen Schlag versetzte.

Yuno fluchte. Selten war sie so deklassiert worden wie gerade eben. Sie wusste, dass sie gegen einen ausgebildeten Jedi unterlegen war, hatte aber immer geglaubt, wenigstens gut genug zu sein, um eine Konfrontation mit einem Lichtschwert-Kämpfer zu überleben. Die Mühelosigkeit, mit der Cethra sie hier allerdings hatte besiegen können, machte sie wütend.

Zähneknirschend hob sie den Stock auf, ging wieder in die Grundstellung, entschlossen, es der Miraluka in der nächsten Runde nicht so leicht zu machen.

Diesmal übernahm sie die Initiative und griff mit einem linksseitigen Oberhau an, der direkt auf Cethras Kopf zielte. Fast gelangweilt hob diese ihre Waffe zum Parieren, doch in dem Moment, als sich die beiden Hölzer berührten, lockerte Yuno ihren Griff und führte die Waffe abermals um den Stock ihrer Gegnerin, wodurch Cethras Parade ins Leere ging und sie Yuno eine Blöße auf ihrer rechten Seite öffnete. Sie nutzte den Schwung ihrer Waffe um direkt anzugreifen, doch Cehtra war schneller. Sie trat einen Schritt zurück, wodurch Yuno, die aufgrund ihrer Frustration einiges mehr an Kraft in den Schlag gelegt hatte, als nötig gewesen wäre, ungehindert an Cethra vorbeischlug, die schon vorbereitet war und ihr den Stock schlagartig an den Hals führte, wobei sie genau in dem Moment stoppte, als die Waffe ihren Hals berührte.

"Verdammt nochmal!", schrie Yuno wütend auf, schlug Cethras Waffe mit der ihren krachend zur Seite und ging wieder in die Grundstellung.

[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Trainingsraum] mit Cethra Jayne
 
Lianna - Jedi-Basis - Kantine, bei Eriu

Ha, hatte sie es doch geahnt. Eine naturverbundene Welt also. Das klang spannend... so eine hatte sie noch nie besucht. Keine Stadt aus dem Orbit sichtbar... hm. Wie es sich in einer solchen dann wohl lebte? Das konnte sie Eriu ja morgen vielleicht fragen. Er schien seine Heimat wirklich zu mögen - schade für ihn, dass er in einem Industrieblock wie hier hatte landen müssen. Aber vielleicht war er das ja nicht mehr lange. Vielleicht hatte er bald einen Meister und brach zu Missionen auf schöne, naturbelassene Planeten auf.

"Wunderbar! Dann sehen wir uns morgen, ich muss jetzt hier lang." Sarina wies mit ihrem Kopf einen Gang herunter. Sie verabschiedeten sich voneinander, und kurze Zeit später warf Sarina ihre Tasche aufseufzend auf den Boden. Seit neuestem hatte sie ja ein Einzelzimmer, seitdem sie Ritterin war - ein Privileg, das jetzt wirklich wunderbar schien. Kein schnarchender Mitbewohner, während sie sich endlich ausschlief... Aber erst räumte sie ihre Sachen wieder an ihren richtigen Platz, Ordnung musste schließlich sein, nahm eine Dusche und fiel dann endlich aufseufzend in ihr Bett. Man, tat das gut... keine Schiffskoje oder so, sondern ein ganz normales Bett. Sie hatte allerdings nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn wenige Minuten später war sie schon eingeschlafen.

***

Als Sarinas Blick am nächsten Morgen auf ihr Chrono fiel, zeigte dieses zehn nach sieben an - perfekt. Sie hatte zwar an Stunden länger geschlafen als sonst, aber das war okay, schließlich war sie unterwegs gewesen. Und sie hatte immer noch massig Zeit bis acht Uhr.
Sie machte ein paar Atem- und Dehnübungen, um richtig aufzuwachen, dann ging sie in die Kantine. Eriu war nirgendwo zu sehen, vielleicht war er schon dagewesen oder war kein Frühstücker.
Im Gegensatz zu ihr.
Ausgiebig genoss Sarina, so weit es hier eben möglich war, ein üppiges Frühstück. Nur an den Kaf hier würde sie sich wirklich niemals gewöhnen können. Damit könnte man ausgebildete Sith foltern, so viel war sicher. Gleich danach machte sie sich auf den Weg zum Eingang, wo Eriu, wie sie von weitem sah, schon auf sie wartete.

"Guten Morgen", lächelte sie ihm zu. "Ich hoffe, die Nacht war angenehm und nicht allzu ungewohnt in der neuen Umgebung?
Ich würde sagen, wir beginnen die Führung hier in der Basis, und wenn Sie dann noch nicht genug von mir haben, können wir uns noch die Umgebung ansehen."
Immerhin gab es hier ein bisschen Natur, wenn auch nicht so sonderlich viel und nicht in aller direktester Nähe. "Den Eingangsbereich kennen Sie ja bereits... aber falls Fragen auftauchen, unser Empfangsdroide hilft immer weiter. Ob gerne, ist eine andere Frage", grinste sie.
"Die Kantine kennen Sie ja bereits... Also würde ich sagen, wir schauen uns erst einmal die Trainingsräume an." Sarina setzte sich in Bewegung, während sie weiter erklärte. "Da verbringt man sowieso die meiste Zeit. Im Prinzip stehen sie jedem offen, aber es kann natürlich auch mal vorkommen, dass jemand privat trainieren möchte. Aber so viele Räume, dass das jeder tun könnte, haben wir hier wirklich nicht. Dass man am Ende aufräumt ist natürlich selbstverständlich, und wenn was kaputt geht, dann sollte man das auch melden. Ist ganz schön doof, wenn man erst mal nach einem funktionierenden Telematen suchen muss."
Sie standen vor einem Raum, und Sarina öffnete vorsichtig die Tür. Er war leer - und irgendwie hatte sie ja auch Blödsinn erzählt, schließlich war die Basis wesesntlich leerer, seit der Tempel auf Coruscant wieder langsam in Betrieb genommen wurde. Aber wer wusste schon, ob das so blieb, mit dem ganzen Virusmist dort...
"Im Prinzip gibt es hier alles mögliche, was man braucht, sogar ein paar wenige Trainingslichtschwerter." Viel mehr gab es über den Trainingsraum nicht zu sagen... "Irgendwelche Fragen?" Sie wandte sich Eriu zu.

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum, bei Eriu
 
[Lianna - Jedibasis - Trainingsraum] Eriu, Sarina



Eriu lächelte Sarina ebenfalls an und wünschte Ihr einen guten Morgen, was er mit einer leichten Verbeugung verband.

"Es würde mich sehr freuen, aber nur, sofern Eure Pflichten als Ritter das auch zulassen."

Er schmunzelte bei der Erklärung zu dem Empfangsdroiden. Er hatte wirklich eine eigene Art, dass hatte der Sephi bereits bei der Buchung des Zimmers gemerkt. Gespannt folgte er den Erklärungen, die Sarina von sich gab, während sie durch die Basis liefen.
Als sie die Trainingshalle erreichten hatte der Sephi tatsächlich die erste Frage.


"Besteht das Training nur aus kämpfen? Und wie wichtig ist das in der Ausbildung?"


Sarina nahm sehr deutlich war, dass der Anwärter wenig Begeisterung dafür empfand auch nur darüber nachzudenken.




[Lianna - Jedibasis - Trainingsraum] Eriu, Sarina
 
[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Trainingsräume] mit Yuno Odan

Schon bei der ersten Bewegung merkte Cethra, dass ihre Schülerin absolut nicht unbedarft im Umgang mit dem Schwert war. Ganz im Gegenteil, sie schien sehr gut geschult und äußerst geschickt zu sein. Zudem war sie körperlich fit.

Gleich beim ersten Angriff merkte Cet mit wie viel mehr Können Yuno in ihre Jedi-Ausbildung kam als Cethra damals. Sie parierte Cethras Schlag und nutzte die selbe Bewegung, um ihr Übungsschwert um Cethras herum zu winden und einen Stich zu landen. Erstaunt und anerkennend erkannte die Miraluka das Manöver, musste aber dennoch große Anstrengung aufwenden, um ihr Handgelenk so weit zu versteifen, dass sie den Gegenangriff stoppen und wieder drehen konnte.

Es schmeckte der Zabrak nicht, dass sie so einfach besiegt werden konnte. Bei der nächsten Runde ging sie selbst zum Angriff über. Ein starker Angriff von oben, auf den Kopf gezielt. Cethra hob ihren Stock zum parieren, wappnete sich für den Aufprall...doch der kam nicht. Mit einem geschickten Manöver machte Yuno den Angriff zur Täuschung, ließ ihren Stock abkippen, woraufhin Cethras Parade ins leere fuhr. Sie war nun völlig offen und würde mit der Waffe nicht mehr parieren können. Also tat Cet das einzige was sie konnte: sie trat einen schnellen Schritt zurück, drehte sich ein wenig und ließ damit Yuno ins leere laufen, getragen von der Wucht ihrer eigenen Attacke.

Mit dem symbolischen anhalten ihrer Waffe an Yunos Hals wollte Cethra eigentlich den Kampf vorerst beenden, denn sie spürte deutlichen Zorn und Frust von ihrer Schülerin. Selbst ohne ihre Aura zu kennen war es mittlerweile so deutlich, dass Cet es ohne Probleme erkannt hätte.

Zornig und mit einem Fluch schlug Yuno die Waffe ihrer Meisterin beiseite und begab sich sofort wieder in eine Ausgangsstellung.

"Yuno, beruhige dich. Du verlierst die Übersicht." Mahnte Cet.

Die Zabrak schien aber noch nicht ans aufhören zu denken. Zornig griff sie wieder an und mit enormer Kraft. Diesmal war es ein direkter Angriff von links unten. Mit lautem Krachen prallten die Hölzer aufeinander. Ein leises Knacken mischte sich auch drunter.

Es begann sich zu verändern, der Kampf. Es war keine lockere Trainingseinheit mehr. Yuno hatte definitiv ihren Fokus verloren. Sie wollte gewinnen, konnte nicht wegstecken, dass Cethra ihr überlegen war.

Der nächste Schlag kam wieder von schräg oben, kraftig, beidhändig. Cet ließ die Trainingseinstellung komplett fahren und packte die Trainingswaffe an der 'Klinge' um den Schlag abzufangen. Yunos Waffe zu blocken und gegen zu halten. Doch der Stock ließ sie im Stich. Die simple Übungswaffe war alt und viel benutzt worden. Zu viel. Kaum dass der Schlag traf brach das Holz. Immerhin lenkte es die Attacke weit genug ab, dass sie nur Cets Arm streifte.
Ein Hagel an Schlägen folgte. Cet hatte nur noch zwei halbe Waffen, sie musste sich deutlich auf die Macht verlassen um die Schläge zu parieren und abzulenken. Yuno war eine gute Schwertkämpferin, dass musste man ihr lassen.

Doch es musste enden. Schnell. Mit einem kräftigen Sprung brachte sie ein wenig Abstand zwischen sich und Yuno, während sie die Überreste ihrer Waffe fallen ließ. Kaum dass ihre Füße den Boden wieder berührten streckte sie ihre Rechte vor und griff mit der Macht zu. Yunos Waffe sprang aus ihrer Hand und flog in Cethras.

"So, das reicht jetzt." Sagte sie, betont ruhig, und ließ auch diesen Stock klapoernd zu Boden fallen.
"Yuno... Beruhige dich. Du lässt dich von Ärger und Frust hinreissen. Damit verlierst du die Übersicht. Bleib ruhig und behalte die Kontrolle. Hättest du eben einen kühlen Kopf bewahrt hättest du vielleicht eine weitere Übung hier erkannt...alles ist eine Übung und alles ist lernen. Immer."

Cet seufzte und schüttelte den Kopf.

"Es tut mir leid, ich hätte vielleicht für heute schluss machen sollen. Ich wollte sehen, wie gut du bereits kämpfen kannst. Ich muss es dir lassen, du bist ziemlich gut. Hast mich sogar überrascht damit. Aber du hast etwas aus deiner Wahrnehmung verloren."

Cethra kam wieder näher. Beide Frauen standen nun einen Schritt voneinander entfernt, schwer atmend. Cethras Gesichtsausdruck war schwer zu lesen, was vor allem daran lag, dass man ihr nicht in die Augen sehen konnte. Yunos war für sie auch nicht zu deuten, schlicht weil sie genaue Gesichtszüge nicht wahrnahm, nicht so wie die Zabrak selbst es würde, jedenfalls. Dafür betrachtete die Miraluka die Aura Yunos, ihren Abdruck in der Macht, ihre Verbindung dazu. Wie sie sich veränderte mit der Stimmung.

"Kampftechniken hin oder her, die Macht ist mein Verbündeter. Mit Hilfe der Macht kannst du nicht nur Dinge bewegen, ohne sie zu berühren, oder Dinge sehen ohne Augen. Sie hilft auch, körperliche Defizite zu überwinden. Natürlich konnte ich dich so leicht besiegen. Aber es ging mir nie ums besiegen. Es ging mir mehr darum einen sportlichen Ehrgeiz zu wecken, dich zu triezen, dass du dich verausgabst und mir alles zeigt. Ich wollte dich nicht reizen."

Plötzlich erkannte Cethra, dass es für sie mehr eine Übung gewesen war denn für ihre Padawan. Sie hätte die Gefahr, die darin lag vielleicht erkennen müssen. Was sie eben gesehen hatte weckte die Erinnerung, als Nen-Axa ihreinen Blick auf die Dunkle Seite gezeigt hatte. Welche Helligkeitswerte man dem nun zuordnen mochte, Yuno hatte auf eine ähnliche Art die Macht berührt. Aber nur in einer schwachen Ausprägung. Cethra war keine Expertin die Dunkle Seite zu erkennen, aber sie war sich sicher, dass ein kurzer Zornesausbruch keine zu gravierenden Auswirkungen hatte.

"Lass uns für heute Schluss machen. Du hast den Rest des Tages frei. Schau dir ein wenig die Basis an, leb dich ein. Morgen zeig ich dir einen Ort, den mir mein Meister damals gezeigt hat und den ich gerne aufsuche, wenn ich Frieden brauche."

Cethra blieb stehen wo sie war und wartete auf die Reaktion Yunos.

[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Trainingsräume] mit Yuno Odan
 
Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum, bei Eriu

"Nur aus Kämpfen? Nein, wie kommen Sie darauf?"
Verwundert blickte Sarina Eriu an. Wusste er nicht viel über die Jedi? Hm, vielleicht war sie schon zu lange hier, als das sie wissen würde, wie die Jedi von außen betrachtet wurden. Nahm man sie wirklich nur als Kämpfer, als Soldaten war?
"Ich meine, es ist schon ein nicht unwesentlicher Teil der Ausbildung. Jeder Jedi sollte zumindest die Grundlagen des Boden- und Lichtschwertkampfes erlernen, es gehört dazu wie... das Lesen und Schreiben. Aber dann kommt es eben auf den Meister an, und auf die eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen. Es gibt viele Möglichkeiten, als Jedi zu dienen. Bei ein paar von ihnen ist der Lichtschwertkampf wirklich wichtig, aber... Heiler oder Diplomaten zum Beispiel, sie sind darin manchmal eben nicht ganz so ausgiebig ausgebildet. Also, Kämpfen ist eben ein Bestandteil, aber zum Beispiel Meditation, Beherrschung der Macht, körperliches Training und verschiedene Machttechniken sind genauso wichtig. Wie eben das Heilen. Auch da sollte jeder die Grundlagen beherrschen. Ein Padawan erhält in der Regel die Grundausbildung in allem, und als Ritter kann er sich dann weiterentwickeln. Manche beginnen aber auch schon in ihrer Padawanzeit damit, das kommt ganz darauf an. Hier..." Sarina lief zu einem der Schränke und zeigte Eriu ein paar Gegenstände. "Das hier ist zum Erlernen der Molekülstrukturen", sie wies auf ein Gefäß, in dem mehrere verschiedenfarbige Flüssigkeiten herumschwammen. "Das hier für Levitation...", dieses Mal zeigte sie auf ein Holzlabyrinth mit einer Kugel darin,"und die hier sind für die Warnehmung". Die kleinen weichen Bälle taten niemandem weh, der nicht bemerkte, dass ein Objekt auf ihn zuschoss.

Dann betrachtete sie Eriu nachdenklich. Er machte sich Gedanken um die Ausbildung... Wenn sein Volk so sehr in den Krieg verwickelt gewesen war, war es gut möglich, dass er zum Pazifisten geworden war.
"Keine Sorge. Es gibt durchaus ein paar Jedi, die Krieg verabscheuen, die ihr Lichtschwert nur in großen Ausnahmefällen führen. Der Orden akzeptiert es, wenn man lieber in anderen Bereichen eingesetzt werden möchte. Aber ich fürchte tatsächlich, um die Grundausbildung kommt man nicht herum. Zumindest weiß ich davon nichts." Sie zuckte mit den Schultern. War das ein zu großes Hindernis, eines, dass Eriu davon abhalten würde, bei den Jedi zu bleiben? Es wäre schade... Die Jedi konnten jede Unterstützung gebrauchen, trotz des Friedensvertrages. Auch schien er wirklich nett zusein. Vielleicht gab es für so einen Sonderfall ja auch Ausnahmelösungen? Aber damit kannte Sarina sich nicht aus.
"Sonst noch Fragen?"

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum, bei Eriu
 
- Lianna - Lianna City - Thalias ehemalige Wohnung -

Noa ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen. Soeben hatte sie die komplette Wohnung geputzt in der Thalia und ihre Kinder in den letzten Wochen gewohnt hatten. Es war keine besondere Leistung, die Wohnung war klein und nicht schmutziger gewesen als bei anderen Familien auch, doch Noa hasste es sauber zu machen und empfand es als durchaus lobenswert, dass sie die Arbeit an einem Stück durchgezogen hatte, ganz ohne zu jammern oder sich zu beschweren. Nicht dass irgendjemand da gewesen wäre um eine solche Beschwerde entgegen zu nehmen. Sie war alleine, ganz alleine und für den letzten ihr verbleibenden Abend auf Lianna wollte sie das genießen. Sie hatte sich zwei neue Filme besorgt, etwas zu knabbern und würde heute lang aufbleiben und morgen lang schlafen, bevor gegen Mittag - zwei Tage nachdem Cris mit der Empress gestartet war - auch ihr Flug nach Coruscant gehen würde. Noa freute sich auf Zuhause. Es war eine doofe Idee gewesen sich woanders als dort niederlassen zu wollen. Natürlich hatte sie ihre Gründe gehabt und zu dem Zeitpunkt hatte es Sinn gemacht, aber wenn diese ganze Virus-Geschichte sie eines gelehrt hatte, dann dass sie Heimweh hatte und dass sie zwar reisen, aber nirgendwo anders dauerhaft leben wollte als auf Coruscant.

Sie wurde früher schläfrig als sie geplant hatte. Vor ihr auf dem Tisch standen die leere Bierflasche und die Reste eines ziemlich ungesunden aber ziemlich leckeren Abendessens, die Noa morgen zum Frühstück essen würde. Das war bereits beschlossene Sache. Kalorien interessierten sie heute nicht. Sobald sie auf Coruscant war würde sie wieder mit Sport anfangen, vorher machte das keinen Sinn. Das Essen auf großen Passagierschiffen war nicht gerade für seine fettfreie Zubereitungsweise bekannt. Auf dem Bildschirm vor ihr ging die Post ab. Wie würde sie solche Abende in Zukunft möglich machen, fragte sich Noa, wenn sie erstmal mit Cris zusammen lebte? Sie freute sich auf ihn, darauf mit ihm Zeit zu verbringen und sich nachts an ihn zu kuscheln wenn sie aus einem unangenehmen Traum aufwachte und nicht wieder einschlafen konnte. Solche Träume hatte sie zuletzt vermehrt gehabt, öfter als früher und Noa mochte es nicht danach alleine zu sein. Und dennoch, sie würde Zeit für sich brauchen, hin und wieder. Sie verfolgte das Geschehen vor ihr und beschloss, dass sie längst zu müde war. Für den Augenblick hatte sie genug Zeit für sich gehabt. Je schneller sie schlief, desto schneller würde sie wieder Zuhause sein, bei ihrem Vater und bei Pablo und natürlich auch bei Cris und Ray, die allmählich begannen sich in das Bild einzufügen.


- Lianna - Lianna City - Thalias ehemalige Wohnung -
 
[Lianna - Jedibasis - Trainingsraum] Eriu, Sarina




Eriu folgte Sarinas Erklärungen aufmerksam. Besonders die verschiedenen Gegenstände betrachtete er neugierig. Der Orden hatte sie wirklich viele, auch tiefer gehende, Gedanken um die Ausbildung gemacht und er schien nicht alles so zu mystifizieren, wie es nach außen den Anschein hatte. Molekülstrukturen waren etwas, dass den meisten Bewohnern der Galaxie nichts sagten. Für die Meisten gab es verschiedenen Formen von fest, flüssig und dann Gase. Durch seine bessere Schulbildung und die Einsichten über die Arbeit seiner Mutter konnte er mit dem Begriff etwas anfangen.
Er nickte.


"Das sind sehr weitgreifende Wissensgebiete die die Ausbildung da anschneidet."

Er wusste natürlich nicht wie tief die Ausbildung ging, das schien ja auch von Meister zu Meister unterschiedlich zu sein.

"Dann werde ich mir wohl einen Meister suchen müssen, der auf diesen Punkt nicht so großen Wert legt. Ich habe so viele, die mir etwas bedeuten, durch Waffen und deren Folgen verloren, dass ich keine tragen oder benutzen möchte. Meisterin Shalla eröffnete mir bereits, dass das Lichtschwert nicht nur eine Waffe ist. Es ist auch ein Symbol und Zeichen des Vorschrittes innerhalb des Ordens.
Mir ist bewusst, dass ich alleine deshalb eines besitzen werde, aber der Gedanke es zu benutzen lässt mich frösteln. Es ist am Ende eine Waffe und dazu eine, die als solche alleine der Tötung dient. Es gibt keinen Knopf, mit dem es auf 'Betäuben' stellen kann."


Er hatte bereits bei Meisterin Shalla bemerkt, dass die meisten Jedi es wohl anders sahen. Eine Waffe zur Verteidigung, eine Waffe andere zu beschützen, eine Waffe als Symbol des Friedens. Das kam ihm einfach falsch vor. Er wusst natürlich, dass die eigentliche Diskussion mit seinem Meister oder seiner Meisterin zu führen war, aber sowohl Sarina wie auch Meisterin Shalla hatten andere Ansichten und diskutierten auch darüber.


Sie beendeten die Rundführung und vor allem in der kleinen Bibliothek leuchteten die Augen des jungen Sephie auf. Er liebte Bücher und Wissen fast so sehr wie die unberührte Natur.
Vor allem, dass er sie nutzen durfte, zumindest den öffentlichen Teil davon.


"Sagt einmal, bevor mein Essen durch Eure Anwesenheit bereichert wurde, habe ich mitbekommen, dass die meisten Jedi momentan auf Coruscant sind. Ich habe bereits auf dem Flug hierher im Holonet gesehen, dass dort eine Seuche wütet. Ist es wirklich so schlimm?"



[Lianna - Jedibasis - Trainingsraum] Eriu, Sarina
 
Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum, bei Eriu

Sarina schmunzelte. "Ja, schon - es sind wirklich viele Themen. Aber in allem sind es eigentlich wie gesagt nur die Grundzüge. Deshalb... ja, Kampf ist ein Teil der Ausbildung, aber eben nur ein Teil."

Sie nickte ernst, als Eriu seine Vorbehalte begründete. "Das verstehe ich. Vielleicht würde es mir ähnlich gehen... aber ja. Das Lichtschwert ist ein Symbol, für die Jedi dient sie alleine zur Verteidigung. Die Sith mögen das anders sehen... Doch wie sonst könnten wir die unschuldigen verteidigen? Mit einem Blaster kann man nur zurückschießen. Mit einem Lichtschwert kann man hingegen Schüsse abwehren und geht nicht selber zum Angriff über. Ein Jedi weiß mit seinem Schwert umzugehen. Aber..." Sie lächelte. "Ich verstehe es. Wirklich."
Das Thema musste nun nicht unbedingt vertieft werden. Das würde Eriu sicher mit seinem Meister besprechen, so er denn beim Orden blieb.

Sie gingen weiter. Sarina zeigte Eriu das zweite Gebäude, die kleine Krankenstation und das Lager. Die Bibliothek hob sie sich für den Schluss auf - Meister Nakl sorgte gut für sie, und sie war ein kleiner Schatz in dieser Basis. Und sie verfehlte die Wirkung auf Eriu nicht, wie sie zufrieden feststellte.
"Aber immer daran denken: Meister Nakl hat sein Auge über allem hier", flüsterte sie ihm leise verschmitzt zu, als sie sich wieder zurückzogen. "Also bloß keine Datenkarten verschmuzen oder dergleichen... und bloß nichts trinken hier drin!"

Sie machten sich wieder auf dem Weg. Sarina führte ihn nun zu den Gleitern. Die Stadt war zwar nicht weit entfernt von hier, aber mit dem Speeder ging es nun einmal schneller. Eriu sprach dabei ein Thema an, das jedem naheging, und Sarina wurde bedrückt.
"Ja, ist es. Vielleicht sogar noch schlimmer", sagte sie leise. "Alles verfügbare Personal ist dort, um zu helfen - aber natürlich muss auch diese Basis hier besetzt bleiben. Dieses Virus... es ist... es ist wirklich furchtbar. Es sterben unzählige Leute daran, und keiner weiß, wie man sie eindämmen soll. Anscheinend konnten ein paar Jedi sie schon heilen... aber was nutzt das? Es ist nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ein Heilmittel muss her, aber keiner konnte bisher eines finden."
Sie stieg in einen der Gleiter und wies Eriu mit der Hand, es ihr gleichzutun, dann startete sie das Fahrzeug.
"Der Tempel ist wohl überfüllt, man kann nicht alle behandeln. Und in den unteren Ebenen... herrscht noch größeres Chaos als sonst. Beinahe Krieg. Vermutlich Krieg..." Nachdenklich blickte sie geradeaus, während sie den Gleiter in ichtung Stadtzentrum steuerte.

Lianna - Auf dem Weg von der Jedi-Basis zum Stadtzentrum, mit Eriu
 
[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Trainingsräume] mit Cethra Jayne

Die Zabrak hörte die Miraluka nicht. Sie spürte wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Sie wollte ihre Meisterin, es war das erste Mal, dass sie für Cehthra bewusst diesen Begriff wählte, besiegen. Wollte ihr zeigen, dass sie mehr drauf hatte, als sie annahm. Mit einem linken Unterhau ging sie erneut auf Cethra los, legte weit mehr Kraft in den Schlag als es mit Holzschwertern nötig gewesen wäre. Cethra sagte etwas, doch Yuno hörte ihr nicht zu. Der Schlag traf das andere Übungsschwert so heftig, dass es knackte und Cethra es fast fallen ließ. Yuno wollte diesen Vorteil ausnutzen und schlug zu wie eine Furie, was ihre Meisterin in deutliche Bedrängnis brachte, offensichtlich hatte sie nicht mit einem solchen Ansturm gerechnet.

Doch anstatt dass es Yuno genügte, ihrer Kontrahentin gezeigt zu haben, dass sie durchaus eine ernstzunehmende Gegnerin war, machte sie diese plötzliche Schwäche noch wütender, ohne dass sie wusste, woher diese Wut kam. Dann flossen noch andere Gefühle in ihre Angriffe mit ein: Der ganze Schmerz der letzten Wochen, alles was ihr jüngst wiederfahren war, alles brach aus ihr heraus und strömte durch ihre Attacken wie durch einen Blitzableiter in den Stock, mit dem sie ein ums andere Mal auf die Miraluka vor ihr einprügelte.

Als sie umgriff und ihren Stock beidhändig in einen rechten Twerhau führte, schlugen die Hölzer abermals dermaßen hart aufeinander, dass Cethras Waffe in zwei Teile zerbrach. In diesem Moment begann sich der Kampf erneut zu wandeln. Trotz ihrer Raserei spürte Yuno, wie sich die Bewegungen der Miraluka veränderten, wie sie unnatürlich schnell und präzise wurden, während gleichzeitig Wellen von Energie von ihr auszugehen schienen, die nicht wirklich greifbar waren, aber doch am Rande von Yunos Wahrnehmung flackerten, während Cethra weiter und weiter in die Defensive gedrängt wurde.

In einem Manöver, mit dem Yuno nicht gerechnet hatte, sprang ihre Meisterin über die gesamte Länge des Raumes nach hinten, ließ ihre Holzstücke fallen und griff mit ihrer Hand in die Luft. Der Stock wurde ihr so stark aus der Hand gerissen, dass Yuno vornüber stürzte und sich mit den Händen am Boden abstützen musste, um nicht mit dem Gesicht voraus hinzufallen. Ihre Wut verflog verflog nicht, doch kam jetzt wieder die Trauer auf, die die Erinnerung an ihre Famile immer mit sich brachte. Zitternd und schwer atmend stand sie auf, während die Jedi auf sie zutrat und bis auf einen Schritt an sie herankam. Eine Träne, ob vom Zorn oder der Traurigkeit wusste sie nicht, rann ihr die Wange herunter. Sie wusste, dass Cethra sie nicht sehen konnte, auch wenn sie, soweit es der Miraluka möglich war, ihr in die Augen zu blicken versuchte.

„Es tut mir leid“, sagte die Miraluka. „Ich hätte vielleicht für heute Schluss machen sollen. Ich wollte sehen, wie gut du bereits kämpfen kannst.“ Sie fuhr fort, ihr eine Moralpredigt zu halten, die sicher auch eine Lektion war, die Yuno verinnerlichen sollte. Sie würde sich über ihre Worte später Gedanken machen, im Moment war sie einfach zu aufgewühlt dafür.

Als Cethra sie entließ, drehte sie sich um und ging auf die Tür zu. Kurz bevor sie in den Sensorbereich des Öffnungsmechanismus trat, drehte Yuno sich noch einmal halb um und sagte: „Ihr habt selbst gesagt, ihr wolltet sehen, wie gut ich kämpfen kann, Meisterin.“ Sie verwendete absichtlich die höfliche Anrede, nicht um höflich zu sein, sondern um ihrer Frustration Nachdruck zu verleihen. „Ich glaube, das war eben eine akkurate Demonstration.“

In dem Moment, als sie den Raum verlassen hatte, überkamen sie die Schuldgefühle. Cethra hatte ihr nichts getan, was eine solche Behandlung rechtfertigte. Seit sie sich vor ein paar Tagen kennen gelernt hatten, hatte die Jedi sie unterstützt, war ihr eine Freundin gewesen. Sie ging so schnell wie sie konnte, ohne zu rennen in ihr Zimmer und verriegelte die Tür, während ihr vollkommen klar wurde, wie sie sich gerade aufgeführt hatte und ihr Zorn so schnell verebbte, wie er aufgekommen war, die Trauer mit sich wegfegte und nur blanke Scham zurück ließ.

[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Yunos Quartier]
 
[Lianna – auf dem Weg in die Stadt] Eriu, Sarina



Die Erörterungen Sarinas zum Lichtschwertgebrauch ließen Eriu nachdenklich verstummen. So hatte er die Sache noch gar nicht betrachtet. Aber einen Blasterschuss abwehren? War das möglich?

Mit großem Interesse sog er die Regeln der Bibliothek auf und Sarina war sich sicher, den Sephi dort in Zukunft häufiger zu sehen. Die Regeln überraschen Eriu nicht wirklich. Es war in fast allen größeren Bibliotheken ähnlich und Bibliothekare waren immer… eigen.

Dann gingen sie zu den Gleitern und Eriu betrachtet das Gefährt interessiert. Für Sarina war es nur ein einfacher Gleiter, nichts Besonderes und auch schon älter, aber für den Sephi war es ungewohnt. Es war alles aus Metall und Plasten. Kein Holz, noch nicht einmal zum Dekor. Aber er setzte sich ohne zu zögern neben Sarina und lies sich fahren.

Die Schilderung der Jedi über die Zustände auf Coruscant ließen den jungen Sephi frösteln. Das klang wirklich nicht gut.


„Das klingt mir aber nicht nach einer normalen Krankheit. Ich meine ein natürlicher Erreger kommt auf Coruscant fast nicht in Frage, da die Seuche ja stark lokal ausgebrochen ist. Es betrifft eben hauptsächlich Coruscant. Könnte es ein Laborvirus oder so etwas sein?“

Das sich die Jedi tatsächlich um die Kranken und deren Familien kümmerten überraschte ihn doch ein wenig. Sarina und Meisterin Shalla hatten zwar schon Jedi-Heiler angesprochen, aber er hatte das immer nur innerhalb des Ordens gesehen und die Anwesenheit des Ordens auf Coruscant zur Eindämmung der Aufstände und Suche nach dem Heilmittel abgestellt. Das ganze warf jetzt aber ein neues Licht auf die Taten des Ordens und lies ihn in Erius Augen besser dastehen.

„Es gab also schon Heilungen, das ist doch gut, oder? Wenn ich irgendwie helfen kann, würde ich das gerne tun. Ich bin zwar kein Heiler oder Biologe, aber ich habe zumindest Laufarbeiten oder so etwas verrichten. Ich weiß aber nicht, ob so etwas benötigt wird…“

Nachdenklich sah er zu den vorbeifliegenden Häusern und Personen, die am Rand der Straße liefen. Weiter zurück lag ein kleiner Spielplatz, auf dem sich Kinder austobten. Lianna schien ein ruhiger, friedlicher Ort zu sein. Er strich sich seine halblangen haar hinter die spitzen Ohren, damit sie ihm durch den Fahrtwind nicht so ins Gesicht flogen, während der Gleiter durch die Stadt jagte.



[Lianna – auf dem Weg in die Stadt] Eriu, Sarina
 
Lianna - Auf dem Weg von der Jedi-Basis zum Stadtzentrum, mit Eriu

Sarina zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich kenne mich mit Krankheiten nicht so sonderlich gut aus. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass ein normaler Virus auf Coruscant ausbricht, weshalb nicht? Viren mutieren doch gerne mal... gut möglich, dass da unten in den Ebenen irgendetwas ziemlich fies mutiert hat, oder? Und leider ist ja nicht nur Coruscant betroffen, auch, wenn sich die Seuche außerhalb davon noch gut in Grenzen hält. Ich überlasse so etwas aber den Leuten, die mehr davon verstehen... Rätin Chesara hat das alles sicher gut im Blick."

Was konnte sie kleines Lichtlein da schon ausrichten? Sie war ja nicht einmal auf Coruscant... irgendjemand musste hier ja die Stellung halten, und Eleonore hatte beschlossen, dass sie das sein würde. Zu unerfahren, um alleine auf Coruscant zu arbeiten, erfahren genug, um hier zu vergammeln, ja, so war es wohl. Aber sie würde ihren Teil zu allem beitragen, und hey, immerhin half sie auch, wenn sie sich um die neuen Padawane kümmerte. Dann konnten die erfahrenen Meister alles tun, um Leben zu retten. Das stimmte schon.

"Klar ist das gut. Jede Heilung ist gut... aber letzten Endes nützt es nichts, weil wenn ein oder zwei Heiler eine Person heilen, sterben währenddessen hundert... das geht so nicht weiter." Sarina schüttelte den Kopf. "Es muss endlich was gefunden werden, bevor der Rest der Galaxis auch noch befallen sein wird. Und ich glaube nicht, dass das noch lange dauert..."

Sie warf Eriu einen schnellen Seitenblick zu. "Helfen? Nun ja..." Nachdenklich überlegte sie. "Ich habe keine Ahnung, wie es drüben aussieht, aber Rätin Eleonore weiß da sicher mehr. Also wenn der Wunsch weiterhin besteht, dann lässt sich sicher etwas machen."

Sarina parkte den Gleiter am Rande eines öffentlichen Platzes und stieg aus. "Na also, hier wären wir. Das Stadtzentrum... Auch wir Jedi wollen hin und wieder etwas Auszeit, daher kennen sich die meisten ganz gut aus. Auch wenn es natürlich immer mal ein paar Spaßbremsen gibt, die die Basis nur für irgendwelche Missionen verlassen." Sarina grinste. Ja, solche Spaßbremsen gab es - nur die Pflicht im Kopf, nichts anderes. Furchtbar so etwas! Nur weil man Jedi war, hieß das doch nicht, dass man sein Leben wegschmeißen musste. Wirklich jetzt.
"Da vorne ist eine kleine Ladenstraße, und in einer Seitenstraße da drüben bekommt man den besten Kaf hier. Mögen Sie überhaupt Kaf?" Fragend blickte sie Eriu an. "Außerdem gibts auf der anderen Seite einen kleinen, gemütlichen Imbiss, nichts besonderes, aber definitiv besser als das Kantinenzeug und bezahlbar. Aber ich würde sagen, wir gehen erst einmal hier entlang." Sarina machte sich auf den Weg zum Stadtpark.

Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, mit Eriu
 
[Lianna – auf dem Weg in die Stadt] Eriu, Sarina



Zu dem Virus zuckte Eriu mit den Schultern.

„Mein Halbwissen ist leider auch nicht sonderlich hilfreich. Es gibt sicher schlauere Köpfe als unseren, die sich mit diesem Thema befassen. Und ja, wenn ich schon einmal hier bin kann ich auch mit helfen. Das tue ich gerne. Wenn jeder einfach ein bisschen mit anpackt und mit offenen Augen durch die Welt geht, dann würde die Galaxis ein Stückchen besser werden.“

Er lächelte, das waren die Worte seiner Mutter gewesen. Über die Frage ob er denn Kaf mochte musste er lachen.

„Ich trinke ihn nicht häufig, aber gerne. Ich möchte nicht, dass er seine belebende Wirkung verliert, wenn ich sie einmal brauchen sollte.“

Er folgte Sarina in den Stadtpark. Er war schön angelegt und gepflegt und den Ansprüchen der Bewohner angepasst. Gepflegte Büsche und Blumen wuchsen an ausgesuchten Plätzen und Bäume spendeten Schatten. Er schmunzelte. Natürlich war das nicht gerade aber besser als ein Komplex aus Beton und Stahl. Er schloss kurz die Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Ja, das war besser, es fühlte sich auch besser an. Er konnte das Leben um sich herum fast spüren, fast so wie zu Hause, wenn er meditiert hatte. Das er unbewusst die Macht spürte, war ihm selbstverständlich nicht bewusst.

Ein Gärtner war gerade dabei die verwelkten Blüten einer Staude auszuschneiden. Eriu ging zu ihm und fragte ihn leise etwas, woraufhin der Mann den Sephi irritiert ansah, aber nickte. Eriu griff in den Sack und nahm sich eine halb verwelkte Blüte heraus, um dann wieder zu Sarina zurückzukehren. Er roch an der Blume und lächelte, das erste Mal sah es auch nicht nach einem höflichen Lächeln aus, es war offen und frei. Zu Hause auf Thustra hatten sie Novalilien im Garten und der betörende Duft erinnerte ihn daran.


„Ein schöner Ort um etwas zu entspannen.“

Er ging weiter und schon bald begannen einige Insekten um sie zu schwirren, oder besser gesagt um die Blume. Neugierig betrachtete er die kleinen Tiere, wie sie in den Blütenkelch krabbelten um an den Nektar der Lilie zu kommen.

„Novalilien werden für die Insekten erst interessant, wenn sie anfangen zu verblühen. Vorher haben sie kaum Nektar.“

Erklärte er als er Sarinas fragenden Blick sah.




[Lianna – im Stadtpark] Eriu, Sarina
 
[Lianna, Lola Curich, Jedibasis - Trainingsräume]

Sie konnte spüren, wie sich Zorn und Wut in Yuno wandelten. Sie erkannte gerade, was passiert war. Auch wenn das gut war, so musste Cethra selbst die Zweifel mit aller Kraft zurück halten. Es hatte sie erschreckt und bestürzt, was eben geschehen war. Für den Moment wusste sie selbst nicht, wie sie damit umzugehen hatte. Sie war zwar die Meisterin in diesem Duo, aber deswegen war sie noch lange keine erfahrene Jedi.

Sie griff durch die Macht hinaus, hob die Übungswaffen -oder, was davon übrig war, in einem Fall- und trug sie mit sich zum Schrank. Als die Teile so um sie schwebten betastete sie mit größerer Konzentration wie Bruchstücke ihrer ehemaligen Trainingswaffe. Sie fühlten sich brüchig an, trocken, alt. Ja, das war es, stellte sie fest. Das Holz war mittlerweile so alt, so trocken und oft genutzt, dass es brüchig geworden war. Yuno hatte garnicht so hart zugeschlagen, garnicht so sehr im Zorn...aus irgend einem Grund beruhigte sie das. Genauso wie jedes Mal, wenn sie eine telekinetische Übung ausführte, so wie eben gerade, es ihre Gedanken ein wenig ordnete. Es war eine der ersten Übungen gewesen, die sie als Padawan ausgeführt hatte. Sie hatte sich so sehr konzentrieren müssen...die Erinnerung daran und an die Geborgenheit, die sie seitdem im Jediorden gefunden hatte, halfen ihr immer, wenigstens etwas Frieden zu finden, wenn sie aufgewühlt war. Doch um wirklich alles auszusortieren musste sie sich zurückziehen und sich in sich selbst, in Meditation, versenken und mit ihren Gedanken allein sein. So verließ sie den Trainingsraum und ging zu ihrem Quartier. Als Jedi hatte sie zwar nun ein eigenes, nur für sich, aber gerade jetzt vermisste sie Merry als Zimmergenossin schrecklich.

[Der nächste Tag]

Am nächsten Tag war Cethra schon früh wach. Sie hatte nicht viel geschlafen, fühlte sich aber trotzdem ausgeruht. Sie hatte Stunden in Meditation verbracht, ihren Geist wandern lassen. Das war manchmal fast genauso gut wie Schlaf.

Jetzt war sie im Trakt, in dem die Padawanquartiere untergebracht waren und hatte Yunos Unterkunft als Ziel. Sie hatte ein Paket mit einem Frühstück dabei.

Ein Anklopfen später stand sie ihrer Padawan gegenüber.

"Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt. Wenn du dich fertig machen möchtest...ich will dir einen Ort zeigen. Einen sehr schönen Ort, den mir mein Meister gezeigt hat. Hilft mir, wenn ich den Kopf frei bekommen muss. Ich hab auch Frühstück mitgebracht."

[Kurz darauf - Wilder Garten]

"Hier...der Wilde Garten. Ich weiß nicht, welche Unternehmen hier mal angesiedelt waren, aber wie du siehst...die Natur hat sich alles sehr schnell zurück geholt. Und das mitten in der Stadt."

Sie ließ sich mitten auf der Lichtung ins weiche, duftende Moos nieder und bedeutete Yuno es ihr gleich zu tun. Zunächst einmal ließ Cethra den Tag einfach Tag sein und frühstuckte mit Yuno zusammen. Sie erwähnte den vorigen Tag nicht. Zumindest für den Moment. Gestern schon hatte sie bemerkt, dass in Yuno eine Erkenntnis gereift war. Sie wollte, das Yuno weiter auf diesem Pfad blieb. Dass sie selbst von sich aus zu einem Ergebnis kam, selbst erkannte, was gescehen war. Wie gefährlich sie sich am Abgrund bewegt hatte. Sie wollte ihr bei dem Weg helfen, aber wenn sie diesen wichtigen Schritt alleine schaffte, würde sie unglaublich viel weiter kommen.
Und es gab etwas, das bei der Antwortenfindung half.

"So, lass uns eine Übubg versuchen." Meinte Cet schließlich.
"Und zwar die Meditation. Die Ruhe dieses Ortes hilft mir dabei immer sehr, dir vielleicht auch. Lass es uns einfach versuchen.
Hierbei ist es die Ruhe die in der Macht und dir selbst liegt das, was dir Kraft gibt und dir Antworten gibt. Manchmal zumindest, eine universelle Infohotline ist die Macht leider nicht. Aber man kann seine Gedanken sehr gut sortieren und sieht viel klarer.
Konzentrier dich auf dich selbst. Lass das Universum Universum sein. Im ersten Moment bist nur du selbst wichtig. Es gibt keine Gefühle, keine Zeit, nichts um dich herum. Du bist das Zentrum deines selbst. Erkenne dich und die Macht die durch dich fließt.
Und dann, erweitere dein Bewusstsein und erkenne das Leben um dich herum. Wie jedes einzelne Lebewesen ebenso in der Macht präsent ist wie du und ich und weiterleben wird durch die Macht."

Während sie sprach wandte auch sie die Schritte an, abgesehen davon, dass sie die Umwelt nicht komplett ausblendete.

[Lianna, Lola Curich, Wilder Garten] mit Yuno Odan
 
Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, mit Eriu

Sarina lächelte. "Das sind weise Worte. Und auch wahre Worte. Ich bin sicher, es wird sich eine Möglichkeit zum helfen finden."
Was an ihrer Frage über Kaf allerdings so lustig war, verstand Sarina nicht. Sein Argument kannte sie, das sagten einige Leute. Sie selbst hatte das allerdings nocht nicht verspürt, Kaf gab ihr immer ein gewisses... etwas. Aber vielleicht war es auch Einbildung, wer wusste das schon. Hauptsache, es funktionierte! Und außerdem schmeckte guter Kaf einfach fantastisch.

Sarina mochte den Park, den sie nun ansteuerten. Er war nicht riesig, aber auch nicht klein, es gab genug Platz, damit man sich ruhige Fleckchen suchen konnte, wenn man wollte. Außerdem gab es einen kleinen See sowie einige Bäume. Wenn man Zeit hatte und das Wetter gut war, dann lud der Park durchaus zum verweilen ein, vor allem, weil er gepflegt wurde und kein Müll herumlag. Er war natürlich nicht wirklich "wilde Natur", aber doch irgendwie besser als nichts. Auf Coruscant, hatte sie gehört, hatten zum Tempel wunderschöne Gärten gehört. Die waren sicher etwas anderes als dieser Park, aber sie würde sich nicht beschweren. Und irgendwann, so hoffte die junge Ritterin, würde sie diese Gärten und den Tempel auch mit eigenen Augen sehen.
Eriu zumindest schien es hier nicht allzu übel zu finden, zumindest nahm sie das an, nachdem er so tief ein- und ausatmete.
Sie gingen im Park langsamer, und Eriu löste sich kurzzeitig von ihrer Seite. Neugierig beobachtete Sarina, was ihr Begleiter tat, und war durchaus verwirrt, als er mit einer halb verwelkten Blüte zurückkam. Dennoch trat der Geruch der Blüte bis zu ihr, obwohl Eriu sie noch in der Hand hielt, sogar tief und intensiv das Aroma einsog. Sein Gesichtsausdruck dabei war... fazinierend. Ja, Natur war wirklich wichtig für ihn, wer das bis jetzt noch nicht begriffen hätte, wäre ein kompletter Idiot. Er schien dabei... aufzublühen, wenn sie sich das Wortspiel gestattete.

Sarina nickte.
"Oh ja, das ist er. Ich nehme mir nicht oft die Zeit, hierher zu kommen, aber ich genieße es jedes Mal." Sie sah sich genießerisch im Park um, sog die Luft ein. Ja, es tat gut, einmal herauszukommen aus der Basis. Und zwar nicht, um irgendwelche Raumschiffe zu inspizieren, sondern um einfach nur die Natur und die Ruhe zu genießen.

Interessiert beobachtete Sarina, wie sie dann aber verfolgt wurden - von mehreren kleinen Insekten. Sie zog ihre Augenbrauen hoch. Die kleinen Tierchen schienen ja geradezu begeistert zu sein von der Blüte... Sie nickte, als Eriu ihr den Grund erläuterte, und überlegte dann. Er war noch kein Mitglied des Ordens, es war eigentlich nicht unbedingt üblich, so jemanden zu unterrichten. Aber... Sarina hatte ein gutes Gefühl bei ihm. Und hoffte, dass er, falls es sich doch gegen die Jedi entschied, dieses Wissen nicht zum Schlechten anwenden würde.

"Können Sie sie fühlen?", fragte sie leise und blieb stehen, wandte sich Eriu zu. "Die Insekten. Können Sie sie spüren?" Sarina schloss nun ihre Augen, um Eriu einen Hinweis zu geben, und spürte selber nach. Leise fuhr sie fort, versuchte, ihn zu führen. "Wie sie... angezogen werden, wie sie danach drängen, zu dieser Blüte zu gelangen, wie sie ein Verlangen nach der Süße des Nektars haben, instinktiv, ohne eigentlich zu wissen, weshalb, wie es sie hinzieht, wie alles sie antreibt... Und wie stolz sie sind, wie freudig, wenn sie etwas davon abbekommen haben..." Sarina öffnete ihre Augen wieder. "Spüren Sie es?"

Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, Park, mit Eriu
 
[Lianna – Lola Curich – Stadtzentrum - Stadtpark] Eriu, Sarina



Eriu sah sie kurz fragend an, widersprach aber nicht. Das, was Sarina da beschrieb hatte er schon einmal erlebt, auf Thustra. Es war ein sehr friedlicher Moment gewesen.

Er schloss die Augen und konzentrierte sich, versuchte sich in die Tier und um ihn herum hineinzuversetzen und zu sie zu spüren. Sein Atem war anfangs verhalten und unruhig, vorsichtig, als würde er stören. Aber nach ein paar Atemzügen atmete der Sephi ruhig und gelassen in einem ganz eigenen Rhythmus. Er hatte die Augen geschlossen und doch sah er. Er wusste wo sich die Lebewesen um ihn herum befanden, fast schienen sie zu pulsieren. Besonders eines neben ihm. Es dauerte einen Moment, bis er dieses starke Pulsieren mit Sarina verband. Es konnte die Gefühle der Lebewesen nur schwach ausmachen und nicht richtig deuten, aber es war da.

Plötzlich erloschen ein winziges Licht ein paar Meter entfernt. Ein Insekt, das von einem Vogel erbeutet wurde. Eriu erschrak und verlor die Konzentration.


Keuchend öffnete er die Augen. Eben noch war alles friedlich und voller Harmonie gewesen, dann hatte ihn der Tod des Insekts völlig überrascht. Es war einfach nicht mehr da gewesen. So wie seine Mutter nicht mehr da war und Raleen. Einfach…. weg.

Ihm fehlte es einen Moment an Worten bis der kurze Moment der Erinnerung verblasste. Er hatte keine Ahnung was er da gesehen hatte, aber Sarina offensichtlich.


„Ja und nein… Ich habe sie gespürt, aber die Gefühle zu deuten… nein, da war etwas, aber dann…“

Er sprach nicht weiter.

Grundsätzlich war beeindruckend wie schnell der Sephi die Verbindung aufgebaut hatte, dass er die Gefühle der Wesen nicht lesen konnte, war aber nicht nur mangelnde Übung und Tiefe. Er hatte vor etwas Angst. Trotzdem, alleine dass er die Wesen wahrgenommen hatte war ein gutes Zeichen. Er war definitiv begabt was die Macht anging. Dass sich jedoch so schnell von einem sterbenden Insekt hatte ablenken lassen war doch ungewöhnlich. Sarina hatte den Schock des Sephi förmlich in der Macht wahrnehmen können. Irgend etwas hatte er erlebt, was eine tiefe Wunde auf seiner Seele hinterlassen hatte. Etwas, dass mit dem Tod eines Wesens zu tun hatte.




[Lianna – Lola Curich – Stadtzentrum - Stadtpark] Eriu, Sarina
 
Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, Park, mit Eriu

Eriu folgte ihrem Beispiel - das sah Sarina, als sie ihre Augen öffnete und ihn beobachtete. Mit einem kleinen Teil ihrer Aufmerksamkeit verfolgte sie noch die Insekten, mit dem Rest sah sie einfach nur zu. Eriu machte das schon ganz gut - er ließ sich darauf ein, versuchte es einfach. Das war schon mal mehr, als andere schafften.
Dann aber erschrak er fürchterlich, und Sarina verstand erst einmal nicht, weshalb. War er nicht vorbereitet gewesen auf die neue Welt, die sich einem durch die Macht eröffnete? Konzentriert hörte sie ihm zu und runzelte die Stirn. Er hatte es also geschafft, aber was hatte ihn so erschreckt?
Sie kramte in ihrem Kurzzeitgedächtnis, sah noch einmal alles vor sich. Da waren die Insekten, da war Eriu, da war die Blume, und da war...
Oh.

Sarina griff ihn am Arm und führte ihn zu einer Bank, wo sie sich niederließen.

"Es tut mir Leid, damit hätte ich rechnen müssen", entschuldigte sie sich. "Das ist der Lauf der Dinge - etwas, mit dem wir leider zu häufig konfrontiert werden. Aber es hätte nicht unbedingt gleich bei der ersten richtigen Machterfahrung geschehen sollen..." Vor allem nicht angesichts seiner Vergangenheit. Ja, sie hätte damit rechnen müssen... andererseits, hilfe, sie konnte doch nicht an alles denken! Trotzdem, hier war sie die Erfahrene. Also... gleich merken, Insekten fühlen war nicht unbedingt geeignet für eine erste Machtübung. Andererseits hatte er wirklich sehr heftig reagiert. Als ob es nicht das erste Mal wäre.
"Geht es wieder?" Kritisch betrachtete sie den Sephi. "Es ist möglich..." Sarina zögerte. "Ich will nicht zu tief in Sie eindringen, Verzeihung, wenn ich unhöflich bin. Aber... vielleicht haben Sie das im Krieg schon öfter gefühlt. Ich kann mir vorstellen, dass das alles keine guten Erinnerungen weckt."
Mitfühlend sah sie Eriu an.

Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, Park, mit Eriu
 
[Lianna – Lola Curich – Stadtzentrum - Stadtpark] Eriu, Sarina


Er lies sich zu der Bank führen und Sarina bemerkte, dass er leicht zitterte. Immer noch konnte er den Nachhall spüren. Diese Gefühl.. er hatte es damals genossen, jedenfalls kurz, bis ihn die Wahrheit über das Geschehene eingeholt hatte. Eriu setzte sich und Sarina begann beruhigend auf ihn einzureden. Beinahe erschrocken sah Eriu zu Sarina, fast als wäre er bei etwas Unerlaubtem ertappt worden. Der Sephi schüttelte vielleicht zu hastig den Kopf.

"Nein.... Ich habe nie im Krieg gedient und er hat nie die Planetenoberfläche erreicht."

Damit schien das Thema für Eriu beendet. Er wollte auch gar nicht darüber sprechen. Alleine daran zu denken macht ihm Angst. Auf der anderen Seite... Wer könnte ihm besser erklären was geschehen war als ein Jedi. Aber würden sie ihn dann noch aufnehmen? Wohl eher nicht. Und tatsächlich glaubte er mittlerweile daran hier im Orden ein neues zu Hause finden zu können.
Das ihn die Dunkle Seite so schnell hatte verführen können weil er im Affekt, unausgebildet und unwissend gewesen war, konnte der Sephi nicht wissen. Er hatte damals einen klaren Schlussstrich gezogen. Nie wieder töten oder nur verletzen. Er wollte das nie mehr erleben müssen.
Das Sarina selbst den Nachhall würde spüren und identifizieren können, war ihm nicht bewusst, und er hoffte, dass sie nicht weiter Nachbohren würde. Dass er das Thema im Orden irgendwann würde angehen müssen war im aber bewusst.




[Lianna – Lola Curich – Stadtzentrum - Stadtpark] Eriu, Sarina
 
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Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, Park, mit Eriu

"Oh. Tut mir Leid..."
Sarina schalt sich. Sie hatte wieder zu viel geraten. Das war ein altes Problem... sie war oft genug dafür gerügt worden. Auf die Fakten vertrauen! Nur die Fakten! Aber was sagten die Fakten? Der Tod dieses kleinen Tieres hatte ihn ganz schön erwischt... naja, vielleicht war sie selbst mittlerweile auch schon abgestumpft, so hart es klang. Vielleicht war es ja auch normal, so zu reagieren? Sein Tonfall klang auch nicht wirklich so, als ob er noch darüber sprechen wollte. Hm. Vielleicht sollte sie das Thema ruhen lassen, sein zukünftiger Meister würde sich schon darum kümmern. Aber für sie... nein, sie selbst fühlte sich nicht bereit dafür, selbst, wenn Eriu sich für die Jedi entscheiden würde. Jemand, der schon so viele Erfahrungen gemacht hatte... ne, das war zu viel für ihren ersten Padawan.
Vielleicht täuschte sie sich auch gar nicht und da steckt doch mehr dahinter? Ach je. Woher sollte sie wissen, was richtig war? So was lernte man nicht als Padawan! Das war richtig dumm... Wenn sie selbst mal einen Padawan haben würde, dann würde sie ihm gleich erklären, wie das Leben später so lief.
Zumindest, wenn sie es selbst bis dahin herausgefunden hatte...

Prüfend sah Sarina Eriu an. Oh man man man... und was, wenn das einer der Momente war, wo man nachhaken musste? Okay, sie konnte ja einen Zwischenschritt gehen...
"Also... Wie gesagt, ich will nicht unhöflich sein. Echt nicht. Aber wenn Sie über irgendwas sprechen wollen... " Sarina zuckte mit den Achseln. "Naja, ich kann gut zuhören. Auch wenn man mir das nicht glaubt, weil ich manchmal viel plappere... aber es stimmt. Wenn nicht ist das auch kein Problem, dann gehen wir einfach weiter." Jetzt lag es an Eriu - ob er redete oder aufstand und weiterging.

Lianna - Lola Curich, Stadtzentrum, Park, mit Eriu
 
[Lianna – Lola Curich – Stadtzentrum - Stadtpark] Eriu, Sarina




Eriu zögerte, starrte einen Moment nur vor sich hin. Konnte, nein, sollte er das verheimlichen? Wenn ihm jemand einen Rat geben konnte, dann wohl ein Jedi, oder? Vielleicht würde er sich ja auch seine Chancen mit diesem Orden genau deshalb zunichte machen?

Aber weder Meisterin Shalla, noch Sarina hatten den Eindruck gemacht, dass man keine Fehler machen durfte. Zumal er ja damals noch kein ausgebildeter Jedi war. War so etwas vielleicht… normal? Solche Erfahrungen zumindest?


„Ich…..“

Es schnürte ihm förmlich die Kehle zu. Scham und Angst dominierten seine Gefühlswelt und er sah zu Sarina auf, die zwar unsicher wirkte, aber trotzdem eine Ruhe und Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, ausstrahlte, die Eriu beruhigten.

„Ich hatte dieses Gefühl von gerade früher manchmal wenn ich mit meiner Mutter in den Wäldern auf Thustra unterwegs war. Auch an dem Tag, als es den Unfall gab. Ein verletztes Tier hat uns angegriffen und sie schwer verletzt. Ich konnte förmlich das Leben aus ihr fließen sehen…“

Er schluckte und machte eine Pause. Sarina legte die Hand auf seine Schulter und sagte wie Leid ihr das tat. Dabei kam das schlimmste noch. Er nickte nur zu Ihren Worten, die an ihm vorbei gingen.

„Ich spürte wie sie im Sterben lag… und ich spürte all die anderen Wesen auch… auch das Tier mit seiner Verletzung… und den Schmerzen die es rasend machten, die Angst. Aber das war mir egal… ich war so wütend und traurig. Ich habe es gehasst dafür, was es getan hat. Ich wollte einfach, dass es stirbt. Es hat sich so gut angefühlt, das Wimmern des Tieren, die Schmerzen und zu sehen, wie es verendet. Aber als das Gefühl weg war, war da nur noch Leere in mir.

Ich wollte das alles doch gar nicht…“


Er hatte die Faust geballt und zum Ende hin liefen Tränen über sein Gesicht. Natürlich hatte er es in diesem Moment gewollt, alles andere war eine Lüge. Aber mit dieser Wahrheit konnte der junge Sephi nicht umgehen.

Es war heraus, der eigentliche Grund für seine Einstellung, seinen totalen Pazifismus. Er hatte Angst, dass dieses Gefühl wiederkam, dass es sich daran gewöhnte und es immer wieder brauchte wie ein Süchtiger um die Leere zu füllen.


Er sah wieder zu Sarina, erwartet einer Ablehnung, würde sie ihn jetzt wegschicken? Oder anschreien? Dafür hätte sie jeden Grund. Warum hatte ihn sein Vater deshalb nie angeschrien oder bestraft? Es war doch alles seine Schuld.



[Lianna – Lola Curich – Stadtzentrum - Stadtpark] Eriu, Sarina
 
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